DE4201485A1 - Verfahren und vorrichtung zum umhuellen der stirn- und umfangsflaechen eines gegenstandes mit einem bahnfoermigen huellmaterial - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum umhuellen der stirn- und umfangsflaechen eines gegenstandes mit einem bahnfoermigen huellmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Umhüllen der Stirn- und Umfangsflächen eines Gegenstan
des mit einem bahnförmigen Hüllmaterial, insbesondere zum
Umwickeln eines Erntegutballens mit Folie, wozu der Gegen
stand zum Umwickeln der zwischen zwei Stirnflächen gelegenen
Umfangsfläche um eine erste Achse gedreht wird, sowie einen
solchen Gegenstand an sich.
Insbesondere in der Landwirtschaft ist es bekannt, Gras und
andere Erntegüter durch sog. Silieren für die Winterfütte
rung von Tieren haltbar zu machen. Für die Konservierung des
Futters ist es erforderlich, das Futter zu verdichten und
unter Luftabschluß zu bringen. Ein besonders futterschonen
des Verfahren hierzu besteht in der Verdichtung durch Rund
ballenpressen, die nach verschiedenen Verfahren zylindrische
Futterballen erzeugen. Zur luftdichten Verpackung werden
diese Rundballen mit eigenständigen Maschinen oder in einem
weiteren Arbeitsgang einer kombinierten Rundballenpresse/-
Wickelmaschine mit Folie umwickelt. Es ist darüber hinaus
auch bekannt, Rechteckballen nach dem Preßvorgang luftdicht
zu verpacken.
Der Wickelvorgang geschieht in der Weise, daß der Ballen
durch Antriebsrollen, auf die er aufgelegt wird, um eine
erste Achse, nämlich seine Längsachse, in eine langsame
Drehung versetzt wird, während ein um eine Welle rotierender
Arm mit einer höheren Antriebsdrehzahl eine Vorratsrolle mit
einer ca. 0,5 m breiten sog. Stretchfolie um den Ballen
herumführt. Die Drehzahlen bzw. die Geschwindigkeiten, mit
denen der Ballen und der Arm bewegt wird, sind so aufein
ander abgestimmt, daß der Ballen während einer halben Um
drehung mit zwei Lagen Folie bewickelt wird.
Nach einem anderen Verfahren ist vorgesehen, daß der Ballen
ebenfalls mittels Antriebsrollen um seine Längsachse in Dre
hung versetzt wird und dabei zusätzlich die Antriebsrollen
mit dem Ballen um eine Achse, die senkrecht zu der ersten
Achse verläuft, in eine schnelle Drehung versetzt werden.
Obwohl sich in diesem Fall der Ballen gegenüber einer fest
stehenden Folienrolle bewegt, ist das Ergebnis das gleiche,
d. h. der Ballen wird zunehmend eingewickelt, wobei sich die
jeweiligen Lagen teilweise überdecken.
Es ist darüber hinaus bekannt (Tanco ′Auto-Wrapf∩ DAWEKE),
einen Rundballen zentrisch auf einen Rotor aufzustecken, in
Drehung zu versetzen und währenddessen Folien von einer von
Hand geführten Vorratseinrichtung abzuziehen, die auf die
Umfangsfläche des Rundballens aufgewickelt wird.
Beim darauffolgenden Transport werden diese Ballen an der
Außenseite der Umfangsfläche ergriffen, so daß die Umhüllung
einer hohen Belastung ausgesetzt wird. Infolgedessen entste
hende Löcher in der Umhüllung führen zu Verlusten in der
Futterqualität. Es ist daher erforderlich, an der Außen
fläche mindestens vier, besser sechs Lagen Folie aufzubrin
gen. Dabei treten herkömmlicherweise an den wenig belasteten
Stirnflächen bis zu dreißig Lagen Folie übereinander auf.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird angesichts
der Kosten und der infolge des hohen Materialverbrauchs
entstehenden Entsorgungsprobleme darin gesehen, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, nach bzw. mit
denen es möglich ist, den Ballen zwar luftdicht, aber mit
weniger Hüllmaterial zu verpacken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehren der
Patentansprüche 1 bzw. 5 gelöst, wobei in den weiteren
Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in
vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
Auf diese Weise kann der Wickelvorgang der Stirnflächen und
der Umfangsfläche getrennt voneinander erfolgen und so
aufeinander abgestimmt werden, daß mit einem Minimum an
Hüllmaterial ausgekommen wird. Die Anzahl der Lagen des
Hüllmaterials auf den Stirnflächen und der Umfangsfläche
kann somit nach der zu erwartenden Belastung gewählt werden.
Angesichts der Einsparung an Hüllmaterial pro Ballen und der
Anzahl von Ballen, die zu Silageballen gepackt werden, ist
eine schnelle Amortisation der Kosten für eine Vorrichtung
zum Durchführen dieses neuen Verfahrens gegeben.
Nach einer Variante des Verfahrens kann für die Stirnflächen
und die Umfangsfläche jeweils eine gesonderte Vorratsein
richtung mit Hüllmaterial vorgesehen werden, die bereits
entsprechend der Lage der zu bewickelnden Ebenen ausgerich
tet sind. Dabei kann zumindest das Hüllmaterial für die
Umfangsfläche in einer Breite aufgelegt werden, die der
Breite der Umfangsfläche entspricht. Andererseits ist es
möglich, in bekannter Weise eine schmale Bahn des Hüllmate
rials sich überlappend über die Breite der Umfangsfläche zu
führen.
Gemäß einer anderen Variante des Verfahrens ist für die
Umhüllung des Gegenstands, also vornehmlich eines Rundbal
lens aus Gras, eine einzige Vorratseinrichtung vorgesehen,
die entweder in die verschiedenen erforderlichen Stellungen
gebracht werden kann, oder der eine Leiteinrichtung nach
geordnet ist, die das Hüllmaterial so führt, daß es sich
parallel zu oder in der zu bewickelnden Ebene erstreckt.
Unter dem zu bewickelnden Gegenstand ist nicht nur ein
Rundballen aus Erntegut zu verstehen, der zur Silage ver
wendet wird. Es kann sich ebenso um einen quaderförmigen
Ballen aus Erntegut handeln. Außerdem können insbesondere
anstatt Erntegut als Material Industriegüter wie Stoffe, Pa
pierschnipsel oder Papier, oder als andere Erntegüter Baum
wolle oder Tabak verwendet werden.
Mit Hüllmaterial soll insbesondere eine Folie bezeichnet
werden, die als Stretchfolie vorgespannt werden kann und
vorzugsweise aufgrund der Adhäsion auf einer darunter lie
genden Folienbahn haftet.
Wenn die Vorratseinrichtung um ca. 90° verlagert, d. h. ver
schwenkt oder gedreht werden kann, ist dies bereits ausrei
chend, um das Hüllmaterial entsprechend zu dem Ballen auszu
richten.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit einer Steuervor
richtung versehen, die die Bewegungen der Vorratseinrich
tung(en) und der Drehvorrichtung für den Gegenstand um seine
eine Achse aufeinander abstimmt.
In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes
Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Umhüllungsvorrichtung
in Seitenansicht mit einer Vorratseinrich
tung in einer ersten Stellung,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Umhüllungsvorrichtung
in Seitenansicht mit einer Vorratseinrich
tung in einer zweiten Stellung und
Fig. 3 einen Teilbereich der Umhüllungsvorrichtung
mit der Vorratseinrichtung in Vorderansicht.
Eine in Fig. 1 gezeigte Umhüllungsvorrichtung 10 enthält
ein Chassis 12, einen Turm 14, eine Drehvorrichtung 16,
einen Dreharm 18 und eine Vorratseinrichtung 20.
Die Umhüllungsvorrichtung 10 kann insbesondere als ein An
hänger ausgebildet werden, der als eigenständige Maschine
hinter ein Zugfahrzeug, z. B. einen Ackerschlepper gehängt
wird, oder als eine Verlängerung, die an den Rahmen einer
Rundballenpresse angeschlossen wird. Schließlich kann die
Umhüllungsvorrichtung 10 auch als eine stationäre Anlage
vorgesehen werden. Mittels der Umhüllungsvorrichtung 10 soll
in eine Form gepacktes Material, z. B. gepreßtes Gras, mit
Hüllmaterial in der Art von Folie umwickelt und somit luft
dicht eingepackt werden.
Das Chassis 12 besteht aus einem Rahmen 22, der an seinem
vorderen, in der Zeichnung rechts gelegenen Endbereich in
eine Deichsel 24 ausläuft und sich an seinem rückwärtigen
diesem entgegengesetzten Endbereich mit zwei Rädern 26 auf
dem Boden abstützt. Im Falle des Anschlusses der Umhüllungs
vorrichtung 10 an eine Rundballenpresse ist anstatt der
Deichsel 24 eine entsprechende Koppelvorrichtung vorgesehen.
Der Turm 14 setzt sich aus einem Ständer 28 und einem Galgen
30 zusammen, die rechtwinklig aufeinander stehen, wobei der
Ständer 28 wiederum senkrecht und im wesentlichen in ver
tikaler Ausrichtung auf den Rahmen 22 in der Längsmitte des
Chassis 12 aufgebaut ist. Die Anordnung des Turms 14 ist
derart getroffen, daß sich der Ständer 28 nahe der Deichsel
24 befindet und der Galgen 30 sich von dem Ständer 28 zu dem
rückwärtigen Endbereich des Rahmens 22 freitragend er
streckt. An dem rückwärtigen Endbereich des Galgens 30 ist
auf seine Oberseite ein Motor 32 aufgesetzt, dessen Aufgabe
später erläutert wird und der einen Antrieb durch eine nicht
näher gezeigte Öffnung in dem Galgen 30 überträgt.
Die Drehvorrichtung 16 wird gebildet von einem fest auf den
Rahmen 22 montierten Tisch 34, der zwei antreibbare Walzen
36 und 36′ trägt. Die Walzen 36, 36′ sind antreibbar, d. h.
sie können in eine gleichsinnige Drehung versetzt werden.
Hierzu sind in der Zeichnung nicht näher gezeigte Antriebs
elemente wie Ketten und Kettenräder und ein weiterer Motor
38 bereit gestellt. Die Funktion der Walzen 36, 36′ ist
derart, daß sie einen auf ihre Umfangsfläche aufgelegten
Gegenstand 40, z. B. in der Art eines Rundballens, in Dre
hung versetzen können. Je nach dem zu erwartenden Gewicht
des Gegenstandes und der Stabilität der Lagerung der Walzen
36, 36′ können um diese auch mehrere nicht gezeigte Riemen
gespannt werden, die auf dem jeweils obenliegenden Trum den
Gegenstand 40 aufnehmen. Die Walzen 36, 36′ sind so angeord
net, daß sich ihre Längsachsen quer zu der Fahrtrichtung und
in einer horizontalen Ebene erstrecken - dies ist jedoch
nicht zwingend.
Der Dreharm 18 ist ebenfalls als ein zweischenkliger Winkel
ausgebildet, der einen Träger 42 und einen von diesem herab
hängenden Arm 44 enthält. Die Abmessungen des Dreharms 18
sind kleiner als die des Turms 14, so daß der Dreharm 18
innerhalb des von dem Turm 14 umzeichneten Raums um die
Drehvorrichtung 16 bewegt werden kann. Der Träger 42 ist in
seinem der Rückseite der Umhüllungsvorrichtung 10 zugelege
nen Endbereich mit seiner Oberseite an eine Ausgangswelle 46
des Motors 32 angeschlossen und kann somit in eine Drehung
in einer horizontalen Ebene gebracht werden. An dem der
Ausgangswelle 46 gegenüber gelegenen Endbereich ist an die
Unterseite des Trägers 42 der Arm 44 sich vertikal erstrec
kend angebracht; jedoch reicht der Arm 44 nicht bis zu dem
Chassis 12 herab.
Zu der Vorratseinrichtung 20 gehört insbesondere eine Vor
ratsrolle 48, die in eine Gabel 50 drehbar eingehängt ist
und deren Längsachse sich in der in Fig. 1 gezeigten Stel
lung quer zur Fahrtrichtung und im wesentlichen horizontal
erstreckt. Demzufolge verlaufen in Fig. 1 die Längsmitten
achsen des Gegenstands 40 und die der Vorratsrolle 48 zuein
ander parallel. Vorzugsweise ist der Vorratsrolle 48 auch
eine nicht näher beschriebene und in Fig. 2 gezeigte Vor
spanneinrichtung 52 zugeordnet, die bewirkt, daß beim Ab
ziehen von Hüllmaterial 54 von der Vorratsrolle 48 eine Vor
dehnung auftritt, die eine bessere Haftung der Lagen des
Hüllmaterials 54 aufeinander bewirkt. Die Gabel 50 ist
mittels eines Zapfens 56, der sich drehbar durch eine Öff
nung in dem Ständer 28 erstreckt, schwenkbar in dem Arm 44
gelagert, wobei sich die Schwenkachse im wesentlichen hori
zontal und in der Längsrichtung des Chassis 12 erstreckt.
Auf der der Gabel 50 gegenüberliegenden Seite ist an den
Zapfen 56 ein zweiarmiger Hebel 58 drehfest und sich von
diesem radial erstreckend angeschlossen. Der Hebel 58 wie
derum wird an einem Endbereich von einem anderenends mit dem
Arm 44 verbundenen Stellmotor 60 und an seinem zweiten
Endbereich von einer ebenfalls anderenends an den Arm 44
angeschlossenen Feder 62 zum Vollführen einer Drehbewegung
beaufschlagt; sh. hierzu insbesondere Fig. 3. Der Stell
motor 60 ist in diesem Ausführungsbeispiel als ein einfach
wirkender Hydraulikzylinder ausgeführt, während die Feder 62
eine Schraubenzugfeder ist. Selbstverständlich könnte es
sich bei dem Stellmotor 60 aber auch um einen Pneumatik-
oder Elektromotor handeln; auch ein mechanischer Seilzug
wäre möglich. Die Schraubenzugfeder könnte durch eine Tor
sionsfeder, eine Gasdruckfeder oder ein Gegengewicht ersetzt
werden. Schließlich könnte der Stellmotor 60 auch als ein
doppeltwirkender Hydraulik- oder Elektromotor ausgebildet
sein, so daß die Feder 62 entfallen könnte. Der Stellmotor
60 sowie die Feder 62 greifen derart an dem Hebel 58 und an
dem Arm 44 an, daß sie in der Lage sind, nach einer ent
sprechenden Beaufschlagung mit Energie, die Vorratseinrich
tung 20 entweder in die in Fig. 1 gezeigte horizontale oder
in die in Fig. 2 gezeigte vertikale Stellung zu schwenken.
Der Angriffspunkt des Stellmotors 60 befindet sich in diesem
Ausführungsbeispiel oberhalb und der Angriffspunkt der Feder
62 unterhalb des Zapfens 56 an dem Arm 44.
Aus Fig. 3 ist zu erkennen, daß infolge eines Ausfahrens
des Stellmotors 60 der Hebel 58 mit dem Zapfen 56 um dessen
Längsachse schwenkt und somit die Vorratseinrichtung 20 in
die gezeigte, horizontale Stellung geschwenkt wird. Dabei
wird die Feder 62 gespannt. Soll die Vorratseinrichtung 20
in die in Fig. 2 gezeigte Lage geschwenkt werden, wird der
Stellmotor 60 energielos gemacht, so daß die Feder 62 den
Hebel 58 und somit die Vorratseinrichtung 20 mit Blick auf
Fig. 3 im Uhrzeigerdrehsinn schwenkt.
In Fig. 2 ist die Vorratseinrichtung 20 in ihrer vertikalen
Stellung gezeigt, in der sich das von ihr abgezogene Hüll
material 54 in seiner Haupterstreckung parallel zu Stirnflä
chen 64 des Gegenstands 40 erstreckt.
In Fig. 1 nimmt die Vorratseinrichtung 20 ihre horizontale
Lage ein, d. h. das von ihr abgezogene Hüllmaterial 54 dehnt
sich in seine Haupterstreckungsrichtung parallel zu einer
Umfangsfläche 66 des Gegenstands 40 aus, es greift tangenti
al an ihr an.
Anstatt die Vorratseinrichtung 20 schwenkbar zu machen,
könnte diese auch starr an dem Arm 44 angebracht sein und
zwischen ihr und dem Gegenstand 40 eine nicht gezeigte
Leiteinrichtung vorgesehen werden, die z. B. zwei zwischen
sich einen Spalt belassende Walzen aufweist, durch die das
Hüllmaterial 54 hindurch geführt wird. Eine solche Leit
einrichtung könnte analog der Vorratseinrichtung 20 um einen
horizontalen Zapfen geschwenkt werden und somit das gleiche
Ergebnis erbringen.
Die Inbetriebnahme, die Dauer des Betriebs und die Ausgangs
drehzahl der Motoren 32, 38 wird mittels einer Steuervor
richtung 68 gesteuert, die in der Zeichnung nur schematisch
dargestellt ist und mittels Steuerleitungen 70, 70′ mit den
Motoren 32, 38 in Verbindung steht. Diese Steuervorrichtung
68 kann sowohl manuell bedient werden als auch automatisch,
z. B. mittels eines Computerprogramms ablaufen. Zweckmäßi
gerweise sind Tasten, Schalter oder dergleichen vorgesehen,
die eine Beeinflussung des Betriebsablauf s zulassen.
Nach alledem stellt sich die Funktion der erfindungsgemäßen
Umhüllungsvorrichtung 10 und das erfindungsgemäße Verfahren
wie folgt dar.
Es wird ausgegangen von der Darstellung in Fig. 1. Der Ge
genstand 40, also in aller Regel ein Rundballen aus Gras,
wird wie dargestellt auf die Umfangsfläche der Walzen 36,
36′ mit seiner Umfangsfläche 66 aufgelegt, d. h. seine
Längsachse, die seine erste Achse darstellt, verläuft par
allel zu den Längsachsen der Walzen 36, 36′. Werden nun nach
der Aktivierung der Steuervorrichtung 68 die Walzen 36, 36′
gemäß den eingezeichneten Pfeilen in Drehung versetzt, dreht
der Gegenstand 40 ebenfalls in der angezeigten Pfeilrich
tung. Nunmehr wird das Hüllmaterial 54 entweder automatisch
mittels bekannter Vorrichtungen oder von Hand in einen Spalt
zwischen die Umfangsflächen des Gegenstands 40 und der
Walzen 36, 36′ eingeführt, so daß es mitgenommen und zwangs
weise von der Vorratseinrichtung 20 abgezogen wird. Sobald
der Gegenstand 40 eine Umdrehung vollzogen hat und somit
eine Lage des z. B. 0,5 m breiten Hüllmaterials 54 aufgelegt
worden ist, wird der Arm 44, wie dies in Fig. 3 angedeutet
ist, um die Ausgangswelle 46 so weit geschwenkt, daß die
nächste Lage in der Längsrichtung des Gegenstands 40 ver
setzt aufgebracht wird. Es wird dabei eine gewisse Über
lappung eingehalten, die dafür sorgt, daß die Lagen aufein
ander haften bleiben. Nach jeder Lage wird der Arm 44 weiter
geschwenkt, so daß schließlich die gesamte Umfangsfläche 66
mindestens einfach umwickelt ist. Im Gegensatz zu den be
kannten Umhüllungsvorrichtungen 10 rotiert während dieses
Wickelvorgangs der Arm 44 mit der Vorratseinrichtung 20
nicht um den Gegenstand 40, sondern bleibt - abgesehen von
der geringen Pendelbewegung - stationär. Bei diesem Vorgang
kann der Gegenstand 40 relativ schnell um seine Längsachse -
erste Achse - gedreht werden.
In einem darauffolgenden Umhüllungsvorgang wird der Gegen
stand 40 nur noch relativ langsam um seine Längsachse ge
dreht, dafür wird nun der Dreharm 18 in Drehung um eine
vertikale Achse, nämlich um die Ausgangswelle 46 versetzt.
Sobald der Dreharm 18 seine Drehung beginnt, wird die Vor
ratseinrichtung 20 aus ihrer horizontalen Stellung in ihre
vertikale Stellung in Fig. 2 mittels der Feder 62 ge
schwenkt. Aufgrund der Drehbewegung des Dreharms 18 wird nun
das Hüllmaterial 54 auch um die Stirnflächen 64 gelegt. Da
währenddessen der Gegenstand 40 um seine Längsachse entweder
kontinuierlich oder in Schritten gedreht wird, sind nach
wenigen Umdrehungen des Dreharms 18 die Stirnflächen 64
vollständig bedeckt. Es ist erkennbar, daß während der
Bedeckung der Stirnflächen 64 auch die Umfangsfläche 66
nochmals mit Hüllmaterial 54 belegt wird.
Die Steuervorrichtung 68 nimmt nicht nur den Betrieb der
Motoren 32 und 38 an sich vor, sondern bestimmt auch die
Dauer und die Ausgangsdrehzahl ihres Betriebs. Die Dauer des
Betriebs der Motoren 32, 38 bestimmt sich nach der Anzahl
der gewünschten Lagen an Hüllmaterial 54 auf den Stirnflä
chen 64 und der Umfangsfläche 66, die aufgrund der unter
schiedlichen Anforderungen auch unterschiedlich sein kann.
So kann die Anzahl der Lagen auf den Stirnflächen 64 gerin
ger sein als auf der Umfangsfläche 66. Es müssen auch nicht
alle Lagen auf die Umfangsfläche 66 während der relativ
schnellen Drehung des Gegenstands 40 um seine Längsachse
aufgebracht werden; vielmehr sind auch die sich aus der
Drehung des Dreharms 18 ergebenden Lagen mit einzubeziehen.
Die dargestellte Ausführungsform ist nur eine der möglichen.
Anstatt an dem drehbeweglichen Dreharm 18 könnte die Vor
ratseinrichtung 20 auch auf einen feststehenden Ständer
montiert werden, so daß der Turm 14 und der Träger 42 ent
fallen könnten. Dafür würde die Drehvorrichtung 16 - wie
dies ebenfalls bekannt ist - um eine vertikale Achse gedreht
werden und somit den Gegenstand 40 auch um eine zweite Achse
drehen, die senkrecht auf der ersten Achse, nämlich der
Längsachse des Gegenstands 40 steht.
Des weiteren könnte die Drehvorrichtung 16 auch so ausgebil
det werden, daß sie nicht nur einen zylindrischen Gegenstand
40, sondern auch oder statt dessen einen quaderförmigen
Gegenstand in Drehung versetzen kann; sh. hierzu WO-A1-91/13 540.
Außerdem kann die Reihenfolge der beiden separaten Umhül
lungsvorgänge auch umgekehrt werden, d. h., zuerst werden
die Stirnfläche 64 und anschließend die Umfangsfläche 66
bedeckt.
Schließlich wurde zur Wahrung der Übersichtlichkeit auf die
Darstellung einer Schneid- und Anlegevorrichtung für das
Hüllmaterial 54 verzichtet, da auch diese z. B. aus der EP-A1-03 67 529
bekannt sind.
Claims (9)
1. Verfahren zum Umhüllen der Stirn- und Umfangsflächen
(64, 66) eines Gegenstandes (40) mit einem bahnförmi
gen Hüllmaterial (54), insbesondere zum Umwickeln ei
nes Erntegutballens mit Folie, wozu der Gegenstand
(40) zum Umwickeln der zwischen zwei Stirnflächen (64)
gelegenen Umfangsfläche (66) um eine erste Achse ge
dreht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand
(40) zur Bedeckung seiner Umfangsfläche (66) lediglich
um seine erste Achse und zum Bedecken seiner Stirnflä
chen (64) zeitlich davor oder danach um eine dazu
senkrecht verlaufende Achse gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Vorratseinrichtung (20) mit Hüllmate
rial (54) für die Umfangsfläche (66) und wenigstens
eine Vorratseinrichtung (20) mit Hüllmaterial (54) für
die Stirnflächen (64) vorgesehen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Vorratseinrichtung (20) mit Hüllmate
rial (54) für die Stirn- und die Umfangsflächen (64,
66) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorratseinrichtung (20) selbst oder eine dieser zuge
ordnete Leiteinrichtung das Hüllmaterial (54) in eine
Ebene führt, die parallel zu der Ebene der Stirn- und
Umfangsflächen (64, 66) oder in dieser verläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorratseinrichtung (20) oder die dieser zugeord
nete Leiteinrichtung um ca. 90° schwenkbar ist.
5. Umhüllungsvorrichtung (10) zum Umhüllen der Stirn- und
Umfangsflächen eines Gegenstandes mit einem bahnförmi
gen Hüllmaterial (54), insbesondere zum Umwickeln ei
nes Erntegutballens mit Folie, mit einer Drehvorrich
tung (16) zum Drehen des Gegenstandes (40) um eine er
ste Achse und mit wenigstens einer Vorratseinrichtung
(20) mit Hüllmaterial (54), dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorratseinrichtung (20) oder eine dieser zuge
ordnete Leiteinrichtung in zwei um ca. 90° zueinander
versetzte Stellungen bringbar ist, in denen das Hüll
material (54) jeweils den Stirnflächen (64) oder der
Umfangsfläche (66) zugeführt wird.
6. Umhüllungsvorrichtung zum Umhüllen der Stirn- und Um
fangsflächen (64, 66) eines Gegenstandes (40) mit ei
nem bahnförmigen Hüllmaterial (54), insbesondere zum
Umwickeln eines Erntegutballens mit Folie, mit einer
Drehvorrichtung (16) zum Drehen des Gegenstandes (40)
um eine erste Achse und mit wenigstens einer Vorrats
einrichtung (20) mit Hüllmaterial (54), gekennzeichnet
durch eine Steuervorrichtung (68) derart, daß in einem
ersten Betriebszustand die Drehvorrichtung (16) so an
getrieben wird, daß sich Hüllmaterial in einer Rich
tung um den Gegenstand (40) wickelt, während in einem
zweiten Betriebszustand die Drehvorrichtung (16) den
Gegenstand (40) um eine erste Achse dreht und sich mit
diesem um eine zweite, zu der ersten rechtwinklig ver
laufenden Achse dreht.
7. Umhüllungsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Vorratseinrichtung
(20) und dem Gegenstand (40) eine Leiteinrichtung vor
gesehen ist, die anstatt der Vorratseinrichtung (20)
in eine erste und eine zweite Stellung bringbar ist.
8. Umhüllungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschwenken der
Vorrats- oder Leiteinrichtung (20) ein einfachwirken
der Stellmotor (60) und eine Feder (62) vorgesehen
sind, die dem Stellmotor (60) entgegenwirkt.
9. Gegenstand (40), der an seinen Stirnflächen (64) und
an seiner Umfangsfläche (66) mit Hüllmaterial (54) be
deckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hüllmateri
al (54) über die Stirnflächen (64) und das Hüllmateri
al (54) über die Umfangsfläche (66) unter einem Winkel
zwischen 45° und 90° zueinander verlaufen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924201485 DE4201485A1 (de) | 1992-01-21 | 1992-01-21 | Verfahren und vorrichtung zum umhuellen der stirn- und umfangsflaechen eines gegenstandes mit einem bahnfoermigen huellmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924201485 DE4201485A1 (de) | 1992-01-21 | 1992-01-21 | Verfahren und vorrichtung zum umhuellen der stirn- und umfangsflaechen eines gegenstandes mit einem bahnfoermigen huellmaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4201485A1 true DE4201485A1 (de) | 1993-07-22 |
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ID=6449937
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924201485 Ceased DE4201485A1 (de) | 1992-01-21 | 1992-01-21 | Verfahren und vorrichtung zum umhuellen der stirn- und umfangsflaechen eines gegenstandes mit einem bahnfoermigen huellmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4201485A1 (de) |
Cited By (3)
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