DE4200598A1 - Verfahren und vorrichtung zur verfestigung von in wasser geloesten anorganischen abfallprodukten aus der metallveredelung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur verfestigung von in wasser geloesten anorganischen abfallprodukten aus der metallveredelungInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F11/00—Treatment of sludge; Devices therefor
- C02F11/008—Sludge treatment by fixation or solidification
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Verfestigung von in Wasser gelösten anorganischen
Abfallprodukten aus der Metallveredelung, z. B. der Galvanik
oder Härterei.
Die z. B. bei der Galvanic als Abfallprodukt anfallenden
zyanidhaltigen Lösungen und Konzentrate werden nach dem
herkömmlichen Verfahren mit Chlorbleichlauge behandelt. Die
Chlorbleichlauge bewirkt eine Oxidation von Zyanid zu Zyanad.
Die Chlorbleichlauge wird dabei im Molverhältnis 1 zu 1
gegenüber Zyanid eingesetzt.
Dabei entsteht infolge Hydrolyse des primär gebildeten
Zyanids freies Ammoniak, das als Komplexbildner wirkt und
somit die Hydroxidfällung der Schwermetalle behindert oder
teilweise aus dem alkalischen Reaktionsmedium gasförmig
entweicht.
Das aus dieser Behandlung resultierende Wasser weist daher
noch beträchtliche Konzentrationen an Ammin-Komplex bildenden
Metallen (Cu, Zn, Cd, Ni) sowie freie Ammoniakkonzentrationen
auf.
Dies führt aufgrund der Bakterientoxizität dieser Metalle,
sowie der Nitrat- und Nitritbildung aus NH-3 (Ammoniak) durch
entsprechende Nitrifikanten zu großen Problemen und
Umweltbelastungen bei der abschließenden biologischen
Behandlung in Klärwerken. Hinzu kommt die zusätzliche
Aufsalzung infolge der bei der Oxidation von Zyanid mittels
des durch Hypochlorid gebildeten Chlorides.
Auch bei der Aufarbeitung von chromhaltigen, in Wasser
gelösten Abfallprodukten entstehen Probleme. Chromhaltige
Abfallprodukte haben eine Konzentration von bis zu 10 000 ppm
pro Liter, wobei durch die Zugabe von Fe 3-Oxid im Klärbecken
die Fällung des Chromanteils erfolgt. Hierbei muß verhindert
werden, daß aufgrund des hohen Chromanteils die Lösung nicht
in den alkalischen Bereich abgleitet, und damit fest wird.
Als Nachteil bei der bekannten Entsorgung ist daher
festzuhalten, daß zum Fällen der Abfallstoffe aus den
Lösungen zum einen Fällungsbecken erheblicher Größe
erforderlich sind, und zum anderen erhebliche Mengen an
Frischwasser benötigt werden, wobei nicht zu verkennen ist,
daß das "gereinigte Abwasser", also das Wasser, das nach der
Fällung in den Abwasserkanal bzw. in die Flüsse geleitet wird
einen erheblichen Anteil an Nitrat beinhaltet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, bei dem die oben genannten Abfallprodukte in
Form von wäßrigen Lösungen unter geringen Kosten und unter
geringstmöglicher Belastung der Umwelt entsorgt werden
können. Eine umweltfreundliche Entsorgung wird
erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß den im Wasser
gelösten anorganischen Abfallprodukten ungelöschter Kalk und,
gegebenenfalls zur Steigerung der Reaktionsabwärme,
Säurechloride zugegeben werden, wobei durch die Zugabe von
Säurechloriden die Temperatur auf über 140°C erhöht werden
kann. Ungelöschter Kalk, auch Brandkalk (CAO) genannt,
reagiert mit Wasser zu CA (OH2) (Kalciumhydroxid),
Säurechloride in Reaktion mit ungelöschtem Kalk zu Anhydrit
und Kalziumchlorid. Bei dieser Umwandlung wird sehr viel
Wärme frei, was zu einer Verdampfung des überschüssigen
Wassers führt. Entsprechend der Zugabe der Menge an
ungelöschtem Kalk und Säurechloriden zu den im Wasser
gelösten anorganischen Abfallprodukten werden diese in eine
feste, aufkonzentrierte, intertisierte Form überführt und
somit Abwassermengen gänzlich vermieden.
Um bei einem im Wasser gelösten Abfallprodukt, dessen Ph-Wert
im alkalischen Bereich liegt, eine Reaktion mit ungelöschtem
Kalk in Gang setzen zu können, ist zunächst ungelöschter Kalk
zuzugeben, und um die Lösung in den Reaktionsbereich zu
überführen, ein sauerer Abfall bzw. Säurechloride zuzugeben.
Hat die Reaktion einmal begonnen, dann können sowohl sauere
als auch basische Lösungen in fast beliebiger Menge weiterhin
zugegeben werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet
sich durch ein Gehäuse mit einer Eingabe und einer Ausgabe
und einem dazwischen geschalteten Mischwerk aus. Das
Mischwerk dient der Vermengung des ungelöschten Kalks mit der
wäßrigen Lösung. Das Mischwerk besteht im einzelnen aus
zwei sich gegenläufig drehenden, horizontal im Gehäuse
angeordneten Mischschnecken. Insbesondere bei hoher
Konsistenz des Reaktionsproduktes aus ungelöschtem Kalk und
der wäßrigen Lösung hat sich eine Vorrichtung als zweckmäßig
erwiesen, bei der zu dem ersten Mischschneckenpaar ein
zweites Paar winklig und zwar im rechten Winkel im Gehäuse
angeordnet ist, durch das der Austrieb des Reaktionsproduktes
erfolgt.
Bei der Verarbeitung von alkalischen Lösungen ist es
erforderlich, das Gehäuse an eine Säurevorlage anzuschließen,
durch das im verdampfenden Wasser enthaltende Schadstoffe
(vornehmlich Ammoniak) absorbiert werden. Dieser Säurevorlage
kann insbesondere auch ein Aktivkohlefilter nachgeschaltet
werden, durch den etwaige Gerüche oder organische Giftstoffe
der Abluft entzogen werden. Das in diesem saueren Wasser
anfallende Reststoffgemisch stellt keinen zusätzlichen Abfall
dar, sondern vielmehr ein hochwertiges Düngemittel für die
Landwirtschaft (Diammoniumhydrogenphosphat).
Es hat sich insbesondere auch als zweckmäßig herausgestellt,
die Säurevorlage mit der Eingabe des Gehäuses zu verbinden;
hierbei erfolgt bei der Verarbeitung von alkalischen Lösungen
in der Säurevorlage eine Aufkristallisation
(Diammoniumhydrogenphosphat), da die Säure im Kreis geführt
wird und die Konzentration ständig steigt.
In der Zeichnung ist die Anlage prinzipiell dargestellt.
Die Anlage besteht aus einem Gehäuse sowie den beiden
Mischpaarschnecken 2 und 3, die im rechten Winkel zueinander
angeordnet sind. Das Mischschneckenpaar 3 dient neben der
Vermengung des Gutes insbesondere dem Austrieb aus der
Ausgabe 4. Die Eingabe 5 steht mit der Säurevorlage 6 in
Verbindung, der der Aktivkohlefilter 7 zur weiteren Reinigung
der Abgase nachgeschaltet ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verfestigung von in Wasser gelösten
anorganischen Abfallprodukten aus der
Metallveredelung, z. B. der Galvanik oder Härterei,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Abfallprodukt ungelöschter Kalk zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Abfallprodukt im alkalischen Bereich durch
Zugabe von saueren Abfällen der pH-Wert auf unter 5
eingestellt wird, nachdem ungelöschter Kalk zugegeben
wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Abfallprodukt Säurechloride zugegeben werden,
wobei die Menge abhängig ist von der gewünschten
Reaktionswärme, die bei der Zugabe von ungelöschtem
Kalk entsteht.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1-3,
gekennzeichnet durch,
ein Gehäuse (1) mit einer Eingabe (5), einer Ausgabe
(4) und einem zwischengeschalteten Mischwerk (2, 3).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mischwerk (2, 3) zwei sich gegenläufig drehende
Mischschnecken aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das das Mischschneckenpaar (2) horizontal im Gehäuse
(1) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
zu dem ersten Mischschneckenpaar (2) ein zweites Paar
(3) winklig dazu im Gehäuse (1) angeordnet ist, wobei
dieses zweite Mischschneckenpaar (3) dem Austrieb
dient.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (1) eine Säurevorlage (6) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Säurevorlage (6) ein Aktivkohlefilter (7)
nachgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Säurevorlage (6) mit der Eingabe (5) des Gehäuses
(1) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924200598 DE4200598A1 (de) | 1992-01-13 | 1992-01-13 | Verfahren und vorrichtung zur verfestigung von in wasser geloesten anorganischen abfallprodukten aus der metallveredelung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924200598 DE4200598A1 (de) | 1992-01-13 | 1992-01-13 | Verfahren und vorrichtung zur verfestigung von in wasser geloesten anorganischen abfallprodukten aus der metallveredelung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4200598A1 true DE4200598A1 (de) | 1993-07-15 |
Family
ID=6449402
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924200598 Withdrawn DE4200598A1 (de) | 1992-01-13 | 1992-01-13 | Verfahren und vorrichtung zur verfestigung von in wasser geloesten anorganischen abfallprodukten aus der metallveredelung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4200598A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2011015889A3 (en) * | 2009-08-03 | 2011-05-19 | Milli Spanovic | Device and process for treatment of concentrated solutions originating from landfill leachate |
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-
1992
- 1992-01-13 DE DE19924200598 patent/DE4200598A1/de not_active Withdrawn
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