DE4143279A1 - Neue plasminogenaktivatoren, die sie kodierenden dna-sequenzen, zugehoerige expressionsplasmide und rekombinante escherichia coli-staemme, verfahren zur produktion dieser proteine und ihre verwendung - Google Patents
Neue plasminogenaktivatoren, die sie kodierenden dna-sequenzen, zugehoerige expressionsplasmide und rekombinante escherichia coli-staemme, verfahren zur produktion dieser proteine und ihre verwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst DNA-Sequenzen, die
für neuartige Plasminogenaktivatoren kodieren, welche verkürzten
Formen des Proteins Staphylokinase 42D (Kurzbezeichnung SAK42D)
entsprechen. Die Erfindung betrifft weiterhin rekombinante
Plasmide, die diese erwähnten DNA-Sequenzen mit hochwirksamen
Expressionssignalen koppeln, sowie Plasmide, auf denen die kodie
rende DNA-Sequenz für native reife Staphylokinase (mit anderen
Worten: für eine reife Wildtyp-SAK) gleichfalls mit hochwirksamen
Expressionssignalen gekoppelt ist (generelle Kurzbezeichnung für
derartige Plasmidvektoren: sak-rekombinante Expressionsplasmide).
Die Erfindung betrifft damit folgerichtig auch ausgewählte E.
coli-Stämme, die nach Transformation mit jeweils einem dieser
Expressionsplasmide bei ihrer Kultivierung nunmehr entweder zur
Biosynthese der erwähnten neuartigen Plasminogenaktivatoren oder
zur Biosynthese einer reifen Wildtyp-SAK befähigt sind. Die Erfin
dung betrifft außerdem ein Teilverfahren zur Isolierung dieser
Proteine im Anschluß an die submerse Fermentation der erhaltenen
rekombinanten E. coli-Stämme. Die Erfindung betrifft schließlich
die Verwendung der auf mikrobiellem Wege hergestellten neuartigen
Plasminogenaktivatoren in der thrombolytischen Therapie.
Staphylokinase, ein Protein aus Staphylococcus aureus-Stämmen,
ist in der Lage, die Umwandlung des im humanen Blutplasma
lokalisierten Proenzyms Plasminogen in das fibrinolytisch aktive
Enzym Plasmin zu vermitteln, ohne selbst proteolytische Aktivität
aufzuweisen. Der Mechanismus der Aktivierung ist dabei noch weit
gehend unklar. Das Anwendungsgebiet für die Sachobjekte der
Gesamterfindung liegt somit in der Humanmedizin; das Anwendungsge
biet für ihre Verfahrensteile liegt hingegen in jenem Sektor der
pharmazeutischen Forschung und Industrie, in dem eine Produktge
winnung auf mikrobiellem Wege betrieben wird.
Ein für eine Staphylokinase kodierendes Gen wurde erstmals von
Sako und Mitarbeitern (T. SAKO et al. (1983), Mol. Gen. Genet.,
190, 271-277; T. SAKO und N. TSUCHIDA (1983), Nucl. Acids Res.,
11, 7679-7693; vergleiche auch Patentschrift EP 77 664) aus dem
Staphylococcus aureus-Phagen PhiC isoliert, mittels Sequenzanalyse
identifiziert und auf dem Plasmid pBR322 in E. coli kloniert. Das
für das Protein kodierende Gen wurde in ein E. coli-Expressions
system umkloniert und im E. coli-Stamm WA802 überexprimiert (EP
77 664; T. SAKO (1985), Eur. J. Biochem., 149, 557-563).
Ein weiteres Gen für eine Staphylokinase wurde aus dem
Staphylococcus aureus-Phagen Phi42D isoliert, identifiziert und
auf Plasmiden kloniert, welche nachfolgend zur Transformation von
Stämmen der Spezies Escherichia coli, Streptococcus sanguis und
Bacillus subtilis eingesetzt wurden (vergleiche Patentschrift DD
2 45 444; D. BEHNKE und D. GERLACH (1987), Mol. Gen. Genet., 210,
528-534). Dieses Gen unterscheidet sich von jenem aus dem Phagen
PhiC isolierten Gen durch 3 Basenaustausche in der kodierenden
Nukleotidsequenz, von denen 2 zu Änderungen in der Proteinsequenz
führen, wodurch auch eine Veränderung des isoelektrischen Verhal
tens bewirkt wird. Die für SAK42D kodierende Nukleotidsequenz ist
vollständig in Abb. 1 angegeben. Weitere Unterschiede in der DNA-
Sequenz beider Staphylokinase-Gene werden in den stromauf- und
stromabwärts der kodierenden Region gelegenen Bereichen gefunden.
Die in der technischen Lösung gemäß DD 2 45 444 konstruierten
Expressionsplasmide wurden zur Familie der pDB-Plasmide zusammen
gefaßt. Aus dieser Familie erwies sich Vektorplasmid pDB17 als am
besten geeignet für die sak42D-Expression im E. coli-, Plasmid
pDB15 hingegen als das leistungsfähigste Konstrukt für die Expres
sion unter anderen im B. subtilis-System.
Das in erster Linie aus B. subtills-Kulturüberständen iso
lierte Protein wurde hinsichtlich seiner plasminogenaktivierenden
Eigenschaften charakterisiert (Patentschrift DD 2 45 444; D.
GERLACH et al. (1988), Zbl. Bakt. Hyg., A269, 314-322). Es wurde
darüber hinaus gezeigt, daß während der fermentativen Produktion
der SAK42D in B. subtilis (D. GERLACH et al. (1988), a. a. O.)
neben dem korrekt prozessierten reifen Protein auch Staphylokina
sen gebildet werden, die am N-Terminus um 10 bzw. 11 Aminosäure
reste verkürzt sind, aber dessenungeachtet plasminogenaktivierende
Eigenschaften besitzen.
Auf ähnliche Weise war von Sako (T. SAKO (1985), a. a. O.)
gezeigt worden, daß PhiC-SAK-Präparationen aus E. coli neben der
korrekt prozessierten Hauptfraktion noch eine Minoritätsfraktion
einer N-terminal um 10 Aminosäuren verkürzten PhiC-SAK enthalten.
Die Unzulänglichkeiten des bisher beschriebenen Verfahrens zur
Produktion von SAK42D in E. coli, S. sanguis und B. subtilis
bestehen in den geringen Expressionshöhen, die auch im Falle der
Expression in B. subtilis noch völlig unbefriedigend sind.
Außerdem erfolgt bei der Biosynthese der SAK42D in B. subtilis
nach dem obigen Verfahren ein nichtdefiniertes Prozessing des
Zielproteins, das die Isolierung eines homogenen Produktes erheb
lich erschwert. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht in
der langwierigen Prozedur zur Isolierung von SAK-Protein.
Auch die von Sako (T. SAKO (1985), a. a. O.) beschriebene
technische Lösung zur Überexpression von PhiC-SAK in E. coli ist
dadurch limitiert, daß die verwendeten PhiC-sak-Expressionsplas
mide stets noch die komplette Signalsequenz des nativen Proteins
enthalten. Dies führt bei Überexpression in E. coli zu einer Über
lastung des Sekretionsapparates dieses Organismus und damit zu
negativen Auswirkungen auf die Expressionshöhen. Darüber hinaus
ist die thermische Induktion der PhiC-SAK-Biosynthese in den
verwendeten E. coli-Stämmen unter Fermentationsbedingungen
schlecht handhabbar.
Die Erfindung verfolgt die Zielstellung, neue mikrobielle
Plasminogenaktivatoren für die thrombolytische Therapie verfügbar
zu machen sowie effektive Herstellungsverfahren sowohl für diese
neuartigen Plasminogenaktivatoren als auch für eine Wildtyp-
Staphylokinase bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung sind zunächst DNA-Sequenzen, die für
neuartige Plasminogenaktivatoren kodieren, welche verkürzten
Formen des Proteins Staphylokinase 42D entsprechen. Zur Konstruk
tion dieser DNA-Sequenzen wird erfindungsgemäß auf das rekom
binante Ausgangsplasmid pMET5 (Abb. 2) zurückgegriffen, welches
sich von dem literaturbekannten, für native reife SAK42D kodieren
den Expressionsplasmid pDB17 ableitet. Die für Phi41D-SAK kodie
rende Teilsequenz, die vom Plasmid pMET5 her verfügbar ist, wird
im gentechnologischen Verfahrensabschnitt der Gesamterfindung
durch an sich bekannte Einzelschritte der DNA-Rekombination, die
die Anlagerung von chemisch synthetisierten Linkermolekülen
ausdrücklich einschließt, zu der Gesamt-DNA
komplettiert, und auf einem Trägerplasmid mit E. coli-Replika
tionsorigin und Polylinkerbereich für die weiteren Abschnitte der
erfinderischen Lösung bereitgestellt. Die voranstehende DNA-
Sequenz, die gleichfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, kodiert für reife SAK42D (sie wird im weiteren auch als
erfindungsgemäßes sak42D-Strukturgen bezeichnet). Sie unterschei
det sich von der für die native reife SAK42D kodierenden
Sequenz dadurch, daß in ihr der gesamte DNA-Abschnitt, der im
ursprüngliche Gen für das zur Sekretion erforderliche Signalpeptid
kodiert, entfernt und durch ein ATG-Startcodon ersetzt wurde sowie
außerdem dadurch, daß an der Position 389 zweckgerichtet eine
stille Punktmutation eingeführt wurde, um einen Spaltort für die
Restriktase StyI zu gewinnen.
Aus der oben angegebenen Sequenz werden die eingangs erwähn
ten, für neuartige Plasminogenaktivatoren kodierenden DNA-Sequen
zen hergestellt
- - unter wesentlicher Nutzung des Umstandes, daß das erfin
dungsgemäße sak42D-Strukturgen unikale Restriktionsspaltorte
- - an Position 46 für die Restriktase BstUI,
- - an Position 68 für die Restriktase HaeIII,
- - an Position 389 für die Restriktase StyI
- enthält sowie
- - unter Adaption chemisch synthetisierter Linker der jeweils entsprechenden Struktur an die nach den Spaltungen entste henden Enden des sak42D-Strukturgenes.
Im einzelnen wurden auf diese Weise für neuartige
Plasminogenaktivatoren kodierende Sequenzen dreier Gruppen gewon
nen, nämlich
- a) DNA-Sequenzen, bei denen der stromaufwärts der BstUI-
Spaltstelle gelegene Abschnitt des ursprünglichen sak42D-
Strukturgenes jeweils durch eine in Form von Linkern adap
tierte neue Teilsequenz ersetzt worden ist;
in diese Gruppe gehören die erfindungsgemäßen DNA-Sequen
zen mit den Segmenten
- a1) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGAAAGGCGATGACG gefolgt von der Sequenz des sak42D-strukturgens ab Position 47; diese Gesamtsequenz kodiert für DN10- SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN10- sak42D bezeichnet;
- a2) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGGGCGATGACG gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgens ab Position 47; diese Gesamtsequenz kodiert für DN11-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN11-sak42D bezeichnet;
- a3) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGGATGACG gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgens ab Position 47; diese Gesamtsequenz kodiert für DN12-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN12-sak42D bezeichnet;
- a4) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGGACG gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgens ab Position 47; diese Gesamtsequenz kodiert für DN13-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN13-sak42D bezeichnet;
- b) DNA-Sequenzen, bei denen der stromaufwärts der HaeIII-
Erkennungssequenz gelegene Abschnitt des ursprünglichen
sak42D-Strukturgenes jeweils durch eine in Form von Linkern
adaptierte neue Teilsequenzen ersetzt worden ist;
zu dieser Gruppe gehören die erfindungsgemäßen DNA-Sequen
zen mit den Segmenten
- b1) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGGCGAGTTATTTTGAA CCAACAGG gefolgt von der Sequenz des sak42D-Struk turgens ab Position 69; diese Gesamtsequenz kodiert für DN14-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN14-sak42D bezeichnet;
- b2) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGAGTTATTTTGAACCAA CAGG gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgens ab Position 69; diese Gesamtsequenz kodiert für DN15-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN15-sak42D bezeichnet;
- b3) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGTATTTTGAACCAACAGG gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgens ab Position 69; diese Gesamtsequenz kodiert für DN16- SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN16- sak42D bezeichnet;
- b4) 5′-Teilsequenz mit der Abfolge ATGTTTGAACCAACAGG gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgens ab Position 69; diese Gesamtsequenz kodiert für DN17- SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DN17- sak42D bezeichnet;
- c) DNA-Sequenzen, bei denen der stromabwärts der StyI-Erken
nungssequenz gelegene Abschnitt des ursprünglichen sak42D-
Strukturgenes jeweils durch eine in Form von Linkern adap
tierte neue Teilsequenz ersetzt worden ist;
in diese Gruppe gehören die erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen
mit den Segmenten
- c1) Sequenz des sak42D-Strukturgens bis zur Position 389, gefolgt von einer 3′-Teilsequenz mit der Abfolge CAAGGTTGTTATAGAAAAG; diese Gesamtsequenz kodiert für DC1-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DC1-sak42D bezeichnet;
- c2) Sequenz des sak42D-Strukturgens bis zur Position 389, gefolgt von einer 3′-Teilsequenz mit der Abfolge CAAGGTTGTTATAGAA; diese Gesamtsequenz kodiert für DC2-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DC2-sak42D bezeichnet;
- c3) Sequenz des sak42D-Strukturgens bis zur Position 389, gefolgt von einer 3′-Teilsequenz mit der Abfolge CAAGGTTGTTATA; diese Gesamtsequenz kodiert für DC3-SAK42D und wird im weiteren als Strukturgen DC3-sak42D bezeichnet.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin rekombinante
Expressionsplasmide, die jede der voranstehend charakterisierten
12 DNA-Sequenzen, d. h. sowohl jene Sequenzen, die für die neu
artigen Plasminogenaktivatoren DNm-SAK42D und DCn-SAK42D (m= 10,
..., 17; n=1, 2, 3) kodieren, als auch diejenige Sequenz, die das
in der erfindungsgemäßen Weise modifizierte Strukturgen für reife
SAK42D darstellt, in funktioneller Ankopplung an eine in bakte
riellen Wirtsorganismen wirksame Kombination von Expressions
kontrollsequenzen enthalten. Vorzugsweise werden zu den erfin
dungsgemäßen Expressionsplasmiden solche gerechnet, welche
- - jeweils über ein E. coli-Replikationsorigin verfügen sowie
- - hinsichtlich der einbezogenen Expressionskontrollsequenzen zusätzlich durch das Merkmal gekennzeichnet sind, daß das jeweils einbezogene Gen sak42D, DNm-sak42D beziehungsweise DCn-sak42D (m= 10, . . ., 17; n=1, 2, 3) stets unter dem Ein fluß einer Expressionskontrollsequenz exprimiert wird, die stromaufwärts des Strukturgenes die Konfiguration (in Lese richtung gesehen) Bindungssequenz für den lac-Rpressor - tac-Promoter - zwei in Tandem-Anordnung formierte Ribosomenbindungs sequenzen aufweist (Kurzwort: RtacR-Konfiguration).
Die erfindungsgemäßen Expressionsplasmide tragen, wie in die
sem Zusammenhang hervorzuheben ist, in jenem Abschnitt ihrer DNA-
Sequenz, der jeweils Einfluß auf die Expression von heterologen
Genen nehmen kann, hingegen keine Teilsequenzen, die für Signal
peptide kodieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird also
angestrebt, rekombinante sak-Plasmide für die intrazellu
läre Expression bereitzustellen, wobei durch den spezifischen
Aufbau der RtacR-Kontrollsequenz die Voraussetzung dafür gelegt
wird, daß die Biosynthese der oben angegebenen erfindungsgemäßen
sak-Gene während der Fermentation zum gewünschten Zeitpunkt indu
ziert werden kann.
Gegenstand der Erfindung sind auf dieser Grundlage insbeson
dere die Expressionsplasmide
pMEXDNmsak, m= 10, . . ., 17,
pMEXDCnsak, n= 1, 2, 3, sowie
pMEX503sak und pMEX602sak,
von denen jedes eine der vorangehend offenbarten DNA-Sequenzen enthält, die entweder für jeweils einen neuartigen Plasminogenak tivator vom Typ eines SAK42D-Derivates oder wie im Falle von pMEX503sak und pMEX602sak für die erfindungsgemäße reife SAK42D kodieren.
pMEXDNmsak, m= 10, . . ., 17,
pMEXDCnsak, n= 1, 2, 3, sowie
pMEX503sak und pMEX602sak,
von denen jedes eine der vorangehend offenbarten DNA-Sequenzen enthält, die entweder für jeweils einen neuartigen Plasminogenak tivator vom Typ eines SAK42D-Derivates oder wie im Falle von pMEX503sak und pMEX602sak für die erfindungsgemäße reife SAK42D kodieren.
Im Rahmen der hier beschriebenen Erfindung sind alle oben
angeführten Expressionsplasmide unter Rückgriff auf das Träger
plasmid pTZ19Rsak1 konstruiert worden, welches ein Derivat des E.
coli-Klonierungsvektors pTZ19R ist und im Polylinkerbereich dieses
Vektors das sak42D-Strukturgen auf einem 433 bp großen EcoRI/PstI-
Fragment enthält.
Die verfahrensgemäß gewonnenen Expressionsplasmide werden auf
an sich bekannte Weise in transformierbare bakterielle Produzen
tenstämme eingebracht. Für die vorzugsweise hergestellten Expres
sionsplasmide mit dem oben gekennzeichneten Replikationsorigin
werden hierfür transformierbare Rezipientenstämme der Spezies E.
coli herangezogen; und mit besonderem Vorteil wird für diesen Ver
fahrensschritt der Gesamterfindung der Produzentenstamm E. coli
TG1 verwendet.
Gegenstand der Erfindung sind nach diesem Verfahrensschritt
somit insbesondere auch die rekombinanten Produzentenstämme
E. coli TG1 (pMEXDNmsak), m= 11, . . ., 17,
E. coli TG1 (pMEXDCnsak), n= 1, 2, 3 sowie
E. coli TG1 (pMEX503sak) und E. coli TG1 (pMEX602sak).
E. coli TG1 (pMEXDNmsak), m= 11, . . ., 17,
E. coli TG1 (pMEXDCnsak), n= 1, 2, 3 sowie
E. coli TG1 (pMEX503sak) und E. coli TG1 (pMEX602sak).
Durch die Kultivierung der verfahrensgemäß erhaltenen rekom
binanten E. coli TG1 (pMEXDNmsak)- sowie E. coli TG1 (DCnsak)-Stämme
wird man in die Lage versetzt, die SAK42D-Derivate DNm-SAK42D (m=
10, . . ., 17) und DCn-SAK42D (n=1, 2, 3) überhaupt erstmals herzu
stellen. Insbesondere wird man auf diese Weise darüber hinaus
jedoch auch in die Lage versetzt, diese neuartigen Plasminogenak
tivatoren in jenen Mengen verfügbar zu machen, wie sie für die
systematische Untersuchung ihrer stofflichen Eigenschaften sowie
ihrer Eignung in der thrombolytischen Therapie benötigt werden.
Mit den verfahrensgemäß erhaltenen rekombinanten E. coli-Stäm
men E. coli TG1 (pMEX503sak) und E. coli TG1 (pMEx602sak) liegen
außerdem erstmals mikrobielle Produzentenorganismen vor, die reife
SAK42D durch intrazelluläre Überexpression in hohen Ausbeuten zu
synthetisieren vermögen.
Als Konsequenz dieser Feststellungen umfaßt die Erfindung
ebenso mikrobiologische Verfahren zur Herstellung derjenigen Ziel
proteine, die die mit dieser technischen Lösung gewonnenen sak
rekombinanten Bakterienstämme, vorzugsweise die erhaltenen sak
rekombinanten E. coli TG1-Stämme, mittels intrazellulärer Expres
sion bilden können. Hierzu werden diese Stämme unter sterilen und
aerob-submersen Bedingungen in an sich bekannter Weise in den
Stufen Vor- sowie Hauptkultur in jeweils einem Nährmedium mit
assimilierbaren Kohlenstoff- und Stickstoffquellen sowie mit einem
definierten Gehalt an Mineralsalzen fermentiert, und die Aufarbei
tung der geernteten Biomasse wird dabei jeweils durch einen Zell
aufschluß, vorzugsweise durch einen Aufschluß mittels Ultraschall,
eingeleitet. Für die aus der Vorzugsvariante der Erfindung resul
tierenden sak-rekombinanten E. coli TG1-Stämme sind diese Herstel
lungsverfahren zusätzlich noch dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Fermentation bei Temperaturen zwischen 28°C und 42°C für die Dauer von 4 Stunden bis 16 Stunden in einem Vollmedium beziehungsweise in einem sogenannten synthetischen Medium, jeweils mit Zusatz von 50 mg/l bis 100 mg/l Ampicillin, durchgeführt wird,
- - dabei 2 bis 4 Stunden nach Fermentationsbeginn, wenn die Biomasse in den Kultivierungsgefäßen eine Zelldichte von ca. 0,2 bis 1,0 A600-Einheiten erreicht hat, die Biosynthese des rekombinanten Plasminogenaktivators durch den einbezogenen Mikroorganismus mittels Zugabe von Isopropylthiogalacto pyranosid (Kurzbezeichnung IPTG) zum Fermentationsmedium bis zu einer Endkonzentration von 0,3 mmol/l eingeschaltet wird, und daß
- - das jeweilige heterologe Produkt durch eine insgesamt nur 2stufige Kombination aus Ionenaustausch-Chromatographie und Hydrophob-Interaktion-Chromatographie in hoher Reinheit ge wonnen wird.
Als Konsequenz aller vorhergehenden Ausführungen sind Gegen
stand der Erfindung somit auch die unter den angegebenen Fermenta
tionsbedingungen synthetisierten Zielproteine DNm-SAK42D sowie
DCn-SAK42D (m= 10, . . ., 17; n= 1, 2, 3), die verkürzten Formen des
Plasminogenaktivators Staphylokinase entsprechen und die dabei
durch die in der Tabelle 1 zusammengestellten Aminosäuresequenzen
gekennzeichnet sind.
Diese neuartigen Aktivator-Spezies sind nach den bisher
vorliegenden biophysikalischen und biochemischen Befunden im Ver
gleich zu reifer SAK42D mit den Vorteilen versehen, daß sie
- a) auf Grund der geringeren Anzahl von Aminosäureresten eine deutlich verkleinerte Molmasse besitzen, was eine Verminde rung ihrer Antigenität zur Folge hat,
- b) auf Grund der geringeren Molekülgröße ein höheres Diffu sionsvermögen ins Innere von Thromben besitzen, wodurch die thrombolytische Effektivität gesteigert wird,
- c) bei gleich großer spezifischer Aktivität gegenüber der o.a. Referenzsubstanz teilweise höhere Dissozationskonstanten der intermediär auftretenden Komplexe mit, Humanplasminogen zeigen, was positive Auswirkungen in Hinsicht auf die Redu zierung systemischer Effekte erwarten läßt, sowie
- d) bei gleich großer Dissoziationskonstante der Komplexe mit Humanplasminogen bezüglich der Referenzsubstanz höhere spezifische Aktivitäten aufweisen, was jeweils Reduzierun gen der für eine Therapie notwendigen Dosen ermöglichen kann.
Die Bestimmung der Dissoziationskonstanten wird hierbei nach
einer im vorliegenden Zusammenhang neuartigen Methodik vorgenom
men, die folglich ebenfalls dem Gegenstand der vorliegenden Erfin
dung zugeordnet wird.
Schließlich betrifft die Erfindung auch Arzneimittel, in die
neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkkomponente die
verfahrensmäßig hergestellten, das N-terminale Methionin nicht
mehr enthaltenden Zielproteine, und zwar entweder jeweils ein
Derivat von DNm- oder von DCn-SAK42D (m= 10, . . ., 17; n=1, 2, 3)
oder reife, von den Stämmen E. coli TG1 (pMEX503sak) beziehungs
weise E. coli TG1 (pMEX602sak) kodierte SAK42D einbezogen sind.
Bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkul
turen GmbH (DSM), Braunschweig, ist seit dem 02.07.1990 der fol
gende Stamm hinterlegt:
E. coli TG1 (DSM 6056);
weiterhin wurde am 06.12.1991 bei der DSM hinterlegt:
Plasmid pMET5 (DSM 6841).
E. coli TG1 (DSM 6056);
weiterhin wurde am 06.12.1991 bei der DSM hinterlegt:
Plasmid pMET5 (DSM 6841).
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der Verfahrens
abschnitt der Gesamterfindung (unter Einbeziehung der Abb.
2 bis 8) zweckmäßigerweise wie folgt realisiert:
Das Ausgangsplasmid pMET5 (Abb. 2), leitet sich von dem
Plasmid pDB17 ab und ist aus diesem durch eine Folge gentechni
scher Arbeitsschritte konstruiert worden. Auf dem Plasmid pMET5
fehlen im Vergleich zu pDB17 die nativen 5′-flankierenden
regulatorischen Bereiche, die kodierende Sequenz für das Signal
peptid sowie die Codons für die ersten 3 Aminosäuren der reifen
SAK42D, die durch einen TaqI-Restriktaseschnitt vom ursprünglichen
Gen abgetrennt werden. Bei der Klonierung des das sak42D-Gen
tragende Fragmentes in den AccI-Ort eines pUC19-Derivates wird
unmittelbar am 5′-Ende dieses Genes ein unikaler SalI-Ort gebil
det. Stromabwärts der für SAK42D kodierenden Sequenz sind auf
pMET5 noch die 3′-flankierenden nichtkodierenden Bereiche des
sak42D-Gens und Teile des Plasmides pBR322 enthalten.
Die Rekonstitution der kompletten kodierenden Sequenz für
reife SAK42D einschließlich der Einführung portabler Translations
signale (Ribosomenbindungssequenz (RBS) und ATG-Startcodon) und
einer Übergangssequenz zum Expressionsanschluß des sak42D-Genes an
ein geeignetes Transkriptionssignal (Promoter) erfolgt durch
Anlagerung eines chemisch synthetisierten Linkerpaares stromauf
wärts des SalI-Ortes. Zu diesem Zweck wird pMET5 zunächst am sin
gulären SalI-Ort geöffnet und erfindungsgemäß das Linkerpaar A-1-
36/A-2-36 (vergleiche Tabelle 2), das beim Annealing kompatible
Enden zu SalI- und HindIII-Schnittstellen ausbildet, mittels T4-
DNA-Ligase an die Enden des linearisierten Plasmides pMET5 li
giert. Durch nachfolgende HindIII-Verdauung wird ein beidseitig
von HindIII-Enden flankiertes SAK42D-kodierendes Fragment
erhalten, welches im HindIII-Ort des Vektors pTZ19R (Größe: 2863
bp; Phänotyp-Marker: Ampicillin) zwischenkloniert wird. Dabei ent
steht unter anderem das Plasmid pTZ19Rsak0 mit in-frame-Orientie
rung des sak42D-Genes zum lac-Gen des Vektorplasmides.
Zur Abtrennung der 3′-flankierenden, nicht für SAK42D kodie
renden DNA-Abschnitte wird zunächst das 1.2 kbp große
EcoRI/HindIII-Fragment aus pTZ19Rsak0 isoliert und daraus durch
konsekutive Restriktaseverdauung mit AvaII und Hinfl auf günstige
Weise das 388 bp große EcoRI/Hinfl-Fragment gewonnen, in welchem
durch den HinfI-Schnitt die letzten 27 bp der für SAK42D
kodierenden Sequenz mit entfernt worden sind. Zur Wiederherstel
lung der vollständigen Sequenz am 3′-Ende des sak42D-Genes wird
das an HinfI- und PstI-Enden adaptierbare Linkerpaar A-3-45/A-4-38
(vergleiche Tabelle 2) in an sich bekannter Weise an den HinfI-
Terminus des EcoRI/HinfI-Fragmentes angelagert. Dabei wird durch
Änderung der Nukleotidsequenz unter Beibehaltung der Amino
säureabfolge ein zusätzlicher StyI-Spaltort in Position 389 des
reifen Genes eingeführt. Das so entstehende 433 bp große
EcoRI/PstI-Fragment mit dem nunmehr kompletten sak42D-Strukturgen
wird wiederum in das Vektorplasmid pTZ19R inseriert, welches zuvor
mit den gleichen Enzymen behandelt worden ist.
Das derart hergestellte Plasmid pTZ19Rsak1 (Abb. 3) fungiert
als Basisplasmid für alle nachfolgenden gentechnischen Verfahrens
schritte.
Als Expressionsvektoren werden die kommerziellen Plasmide
pMEX5 und pMEX6 verwendet, in denen die Expresssion durch den
synthetischen tac-Promoter vermittelt wird. Diese Plasmide unter
scheiden sich nur dadurch, daß sie den die Bildung einzelsträngi
ger DNA ermöglichenden Bereich aus dem f1-Phagen in unterschiedli
cher Orientierung enthalten.
Aus dem Basisplasmid pTZ19Rsak1 wird das oben beschriebene
EcoRI/PstI-Fragment isoliert und nachfolgend in die mit EcoRI und
PstI behandelten Plasmide pMEX5 und pMEX6 inseriert, mit welchen
dann der E. coli-Stamm TG1 transformiert wird. Hierbei entstehen
die Expressionsplasmide pMEX503sak (Abb. 4) und pMEX602sak (Abb.
5), die im weiteren zur fermentativen Produktion von reifer SAK42D
eingesetzt werden. In beiden Plasmiden wird die Expression des
Zielproteins durch eine gleichartige Anordnung von Expressions
signale bewirkt, die dadurch charakterisiert ist, daß zusätzlich
zum lac-Repressor sowie zum tac-Promoter zwei in Tandem-Orientie
rung angeordnete RBS dem zu exprimierenden sak42D-Gen vorgeschal
tet sind (sogenannte RtacR-Konfiguration). Die zweite RBS ist
bereits durch das zur Rekonstitution des 5′-Endes des reifen
sak42D-Genes verwendete Linkerpaar A-1-36/A-2-36 (siehe Tabelle 2)
ebenso wie die Erkennngssequenzen für die Restriktasen StuI und
NdeI in das Plasmid pTZ19Rsak0 eingeführt worden.
Zur Erzeugung der verfahrensgemäßen Expressionsplasmide für
definiert verkürzte Staphylokinasen wird die an sich bekannte
Methode der Linkeradaption nach dem im folgenden beschriebenen
Prinzip benutzt. Die verwendeten Linker sind so aufgebaut, daß sie
am 5′-Ende nach der Ligation an eine mit StuI gespaltene DNA die
Erkennungssequenz von StuI rekonstituieren. Stromabwärts des StuI-
Ortes folgt eine Übergangssequenz bis zum ATG-Startcodon, dem die
Nukleotidsequenz des um die entsprechenden Codons deletierten
nativen sak42D-Gens bis zu dem im sak42D-Gen nächstfolgenden
unikalen Restriktionsspaltort angeschlossen ist. Bei der Konstruk
tion der in Tabelle 1 aufgeführten Expressionsplasmide werden
zunächst die entsprechenden Linkerpaare, von denen jeweils das in
Tabelle 2 so gekennzeichnete Oligonukleotid vorher nach Standard
vorschriften mittels T4-Kinase und ATP phosphoryliert worden ist,
an die Enden des durch Spaltung mit StuI geöffneten Expres
sionsvektors pMEX602sak1 in an sich bekannter Weise mit Hilfe von
T4-DNA-Ligase angelagert. Durch nachfolgende Verdauung mit HindIII
wird das sak42D-Gen vollständig aus dem Vektor entfernt. Nachfol
gend wird ein, das jeweilige verkürzte sak42D-Gen tragende
BstUI/HindIII-Fragment bzw. HaeIII/HindIII-Fragment durch Spal
tung von pTZ19Rsak1 mit den entsprechenden Restriktionsenzymen
isoliert und mit Hilfe von T4-DNA-Ligase mit dem nach dem oben
beschriebenen Verfahren erhaltenen Expressionsvektorfragment
verknüpft.
Mit dieser Vorgehensweise wurden unter Verwendung der in
Tabelle 2 aufgeführten Linker und Restriktionsspaltorte die
Plasmide pMEXDN10sak, pMEXDN11sak, pMEXDN12sak, pMEXDN13sak,
pMEXDN14sak, pMEXDN15sak, pMEXDN16sak und pMEXDN17sak konstruiert
(Kurzbezeichnung pMEXDNmsak; m= 10, . . ., 17), die die am N-Termi
nus um 10, 11, 12, 14, 15, 16 bzw. 17 Aminosäuren verkürzten
Staphylokinasen exprimieren.
Zur Konstruktion der C-terminal verkürzte Staphylokinasen
kodierenden Plasmide pMEXDC1sak, pMEXDC2sak und pMEXDC3sak wird
das Plasmid pMEX503sak mit dem Restriktionsenzym StyI geöffnet.
Dann wird mit Hilfe von T4-DNA-Ligase das vorher mittels T4-Kinase
und ATP phoshorylierte Linkergemisch A-21-30/A-22-22, welches an 3
Stellen jeweils die Basen A und T derart enthält, daß im letzten,
vorletzten und drittletzten Codon des sak42D-Gens entweder die
nativen Codons rekonstituiert oder Stopcodons eingeführt werden,
an die Enden der linearisierten DNA angehängt. Durch eine konseku
tive Behandlung des Ligationsgemisches mit der Restriktase PstI
und T4-DNA-Ligase wird ein Plasmidgemisch erhalten, das in den E.
coli-Stamm TG1 kloniert wird. Aus einer Vielzahl transformanter
Klone werden die Expressionsplasmide pMEXDC1, pMEXDC2 bzw.
pMEXDC3, die für C-terminal um 1, 2 oder 3 Aminosäuren verkürzte
SAK42D kodieren, isoliert und durch Sequenzanalyse nach dem
Sanger-Verfahren identifiziert.
Die mit den Expressionsplasmiden für SAK42D und verkürzte
Staphylokinasen transformierten E. coli-Stämme
E. coli TG1 (pMEX503sak), E. coli TG1 (pMEX602sak), E. coli TG1 (pMEXDN10sak), E. coli TG1 (pMEXDN11sak),
E. coli TG1 (pMEXDN12sak), E. coli TG1 (pMEXDN12sak),
E. coli TG1 (pMEXDN13sak), E. coli TG1 (pMEXDN14sak),
E. coli TG1 (pMEXDN15sak), E. coli TG1 (pMEXDN16sak),
E. coli TG1 (pMEXDN17sak), E. coli TG1 (pMEXDC1sak),
E. coli TG1 (pMEXDC2sak) und E. coli TG1 (pMEXDC3sak) werden zum Nachweis der intrazellulär gebildeten reifen bzw. verkürzten Staphylokinasen in einem komplexen Vollmedium oder in einem synthetischen Medium bis zur mittleren oder späten log-Phase submers kultiviert. In dieser Wachstumsphase wird die SAK42D- Expression durch Zugabe von Isopropylthiogalactopyranosid (IPTG) induziert. Nach weiteren 1-6 Stunden werden die Zellen durch Zentrifugation geerntet und in einem Phenylmethylsulfonylfluorid enthaltenden Phosphat-Puffer resuspensiert. Mittels Ultraschall aufschluß und hochtouriger Zentrifugation werden aus den Zellen Zellrohextrakte hergestellt. Aus diesen werden in einer Folge mehrerer säulenchromatischer Schritte die Plasminogenaktivator- Spezies (SAK42D und verkürzte SAK42D) bis zur elektrophoretischen Homogenität angereichert.
E. coli TG1 (pMEX503sak), E. coli TG1 (pMEX602sak), E. coli TG1 (pMEXDN10sak), E. coli TG1 (pMEXDN11sak),
E. coli TG1 (pMEXDN12sak), E. coli TG1 (pMEXDN12sak),
E. coli TG1 (pMEXDN13sak), E. coli TG1 (pMEXDN14sak),
E. coli TG1 (pMEXDN15sak), E. coli TG1 (pMEXDN16sak),
E. coli TG1 (pMEXDN17sak), E. coli TG1 (pMEXDC1sak),
E. coli TG1 (pMEXDC2sak) und E. coli TG1 (pMEXDC3sak) werden zum Nachweis der intrazellulär gebildeten reifen bzw. verkürzten Staphylokinasen in einem komplexen Vollmedium oder in einem synthetischen Medium bis zur mittleren oder späten log-Phase submers kultiviert. In dieser Wachstumsphase wird die SAK42D- Expression durch Zugabe von Isopropylthiogalactopyranosid (IPTG) induziert. Nach weiteren 1-6 Stunden werden die Zellen durch Zentrifugation geerntet und in einem Phenylmethylsulfonylfluorid enthaltenden Phosphat-Puffer resuspensiert. Mittels Ultraschall aufschluß und hochtouriger Zentrifugation werden aus den Zellen Zellrohextrakte hergestellt. Aus diesen werden in einer Folge mehrerer säulenchromatischer Schritte die Plasminogenaktivator- Spezies (SAK42D und verkürzte SAK42D) bis zur elektrophoretischen Homogenität angereichert.
Die Konzentration der Plasminogenaktivatoren in den Rohex
trakten oder in den chromatografischen Fraktionen werden auf indi
rektem Wege über die proteolytische Aktivität der aus Plasminogen
freigesetzten Protease Plasmin bestimmt. Methodisch erfolgt der
Nachweis qualitativ durch Zymografie nach SDS-PAGE, semiquan
titativ durch Bestimmung der Größe der Lysehöfe auf Plasminogen-
Casein-Agar-Platten und quantitativ durch kolorimetrische Bestim
mung des aus dem synthetischen Plasminsubstrat Chromozym PL
(Boehringer, Mannheim) freigesetzten Nitrophenolates.
Des weiteren werden Dissoziationskonstanten von Komplexen aus
Plasminogen und SAK42D bzw. SAK42D-Derivaten durch eine in diesem
Zusammenhang neuartige affinitätschromatografische Methode
bestimmt.
Abgeleitet vom Schema der Plasminogen-Casein-Agar-Tests wird
zur Identifizierung der Klone, die tatsächlich Plasminogenaktiva
toren ausbilden, ein Verfahren angewendet, bei dem die zu testen
den Klone in Agarplatten eingestochen werden, die neben Ampicil
lin, Plasminogen und Casein noch Casaminosäuren und Hefeextrakt
als Nährstoffquelle und IPTG zur Induktion der Expression der
Plasminogenaktivatoren enthalten (D. BEHNKE und D. GERLACH (1987),
a. a. O.). Die Plasminogenaktivatoraktivität-exprimierenden Klone
sind durch Lysehöfe um den Einstich zu erkennen, die durch Plasmin
verursacht werden, welches durch auf nicht bekanntem Wege aus den
Zellen ausgeschleuste Plasminogenaktivatoren aus dem im Agar vor
handenen Plasminogen gebildet wird.
Die Biosynthese der Plasminogenaktivatoren wird in entspre
chend transformierten E. coli-Zellen durch die rekombinanten Plas
mide pMEX503sak, pMEX602sak, pMEXDN10sak, pMEXDN11sak,
pMEXDN12sak, pMEXDN13sak, pMEXDN14sak, pMEXDN15sak, pMEXDN16sak,
pMEXDN17sak, pMexDC1sak, pMEXDC2sak determiniert. Diese Plasmide
sind aus dem Vektorplasmid pMET5 entstanden. Die folgenden Ausfüh
rungen sollen an Beispielen die einzelnen Schritte der Verfahren
zur Konstruktion der Vektoren näher veranschaulichen. Sie enthal
ten jedoch keine detaillierten Angaben zu standardisierten
Einzelverfahren der Gentechnologie wie Gewinnung von Plasmid-DNA,
Spaltung von DNA mit Restriktionsenzymen, Isolierung von DNA-Frag
menten aus Agarose- und Polyacrylamid(PAA)-Gelen, Einfügen von
DNA-Bruch
stücken in Vektorplasmide, Transformation von bakteriellen
Rezipientenstämmen mit Plasmid-DNA und DNA-Sequenzanalyse. Solche
Verfahren sind in einer Reihe von Veröffentlichungen (z.Bsp. in
"Molecular Cloning, a Laboratory Manual", T.Maniatis, E. R. Fritsch
und J.Sambrook, Cold Spring Harbor Laboratory Press, 2nd Edition,
1989 oder "Recombinant DNA Methodology" J-A.R. Dillon, A. Nasim und
E.R.Nestman, John Wiley & Sons,) ausführlich beschrieben und dem
Fachmann als Stand der Technik bekannt.
Aus dem Stamm E. coli TG1 (pMET5) wird in an sich bekannter
Weise Plasmid-DNA isoliert. Eine ausreichende Menge pMET5 (5 bis
10 µg) wird in 20 µl des entsprechenden Reaktionspuffer mit 20
Einheiten SalI 2 Stunden bei 37°C inkubiert. Die Reaktion wird
durch Phenolextraktion gestoppt und die DNA nach dreimaliger
Etherextraktion mit Ethanol gefällt. Der Niederschlag wird in
bidestillierten Wasser aufgenommen. Ein Aliquot (200 ng) der
linearen Plasmid-DNA wird mit jeweils dem 50fachen molaren Über
schuß des Linkers A-1-36 und des in an sich bekannter Weise phos
phorylierten Linkers A-2-36 versetzt und das Gemisch wird mit 10fachem
TM-Puffer (700 mM Tris-HCl (pH 7,5), 60 mM MgCl2) auf Liga
tionsbedingungen eingestellt. Die Bildung der doppelsträngigen
Linker-DNA wird durch Erwärmen des Reaktionansatzes auf 80°C und
nachfolgendes langsames Abkühlen auf Raumtemperatur (RT) erreicht.
Zum Reaktionsgemisch werden jeweils 1/10 Volumenäquivalente 100 mM
Dithiothreitol (DTT) und 10 mM Adenosintriphosphat (ATP) sowie 0,2
Einheiten T4-DNA-Ligase zugesetzt und 12 Stunden bei 15°C
inkubiert. Aus dem Reaktionsgemisch wird die DNA durch Zugabe des
2,5fachen Volumens Ethanol ausgefällt. Der Niederschlag wird in
50 µl B-Puffer (Boehringer) aufgenommen und mit 20 Einheiten
HindIII 2 Stunden bei 37°C inkubiert. Durch Agarose-Gelelektropho
rese und nachfolgende Elektroelution wird in an sich bekannter
Weise ein 1,2 kbp großes Fragment isoliert und der Ligation mit
dem zuvor nach Standardvorschriften mit HindIII-Restriktase
verdauten Vektor pTZ19R (USB) unterworfen. Die Reaktion wird durch
10-minütiges Erwärmen auf 70°C gestoppt. Die Hälfte des Reaktions
gemisches wird zur Transformation kompetenter Zellen des Stammes
E. coli TG1 eingesetzt. Die Selektion auf Transformanten erfolgt
durch Zusatz von 5-Bromo-4-chloro-3-indolyl-beta-D-galactosid (X-
Gal) und Isopropylthiogalactopyranosid (IPTG) zum Agar und Auswahl
weißer Zellkolonien. Aus weißen Transformantenklonen wird in
bekannter Weise Plasmid-DNA isoliert und nach Restriktionsanalyse
der Sequenzierung nach dem Sanger-Verfahren unterzogen. Unter den
so analysierten Klonen befinden sich mehrere, die die erwartete
Sequenz des wiederhergestellten sak42D-Genes aufweisen. Eines
dieser Plasmide wird ausgewählt und erhält die Bezeichnung
pTZ19Rsak0.
Zur Abtrennung der auf dem Plasmid pTZ19Rsak0 enthaltenen 3′-
flankierenden nicht für SAK42D kodierenden Bereiche wird nach
Standardvorschriften die DNA dieses Plasmides pTZ19Rsak0 isoliert
und daraus durch Restriktionsverdauung mit EcoRI und HindIII und
Agarose-Gelelektrophorese ein 1,2 kbp großes Fragment gewonnen.
Dieses Fragment wird in an sich bekannter Weise nacheinander mit
den Restriktionsenzymen AvaII und HinfI behandelt, wodurch die
elektrophoretische Isolierung des Zielfragmentes erleichtert wird.
Durch Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE) und nachfolgende Elek
troelution wird ein 388 bp großes von EcoRI- und HinfI-Enden flan
kiertes Fragment erhalten. Der nach der der Elektroelution folgen
den Ethanolfällung erhaltene DNA-Niederschlag wird in Wasser
aufgenommen. Ein Aliquot (200 ng) der wäßrigen DNA-Lösung wird mit
dem jeweils 50fachen molaren Überschuß des in an sich bekannter
Weise phosphorylierten Linkers A-3-45 und des Linkers A-4-38
versetzt und mit 1/10 Volumenäquivalenten 10fach konzentrierten
TM-Puffers auf die Reaktion eingestellt. Die Bildung der doppel
strängigen Linker-DNA wird durch Erwärmen des Reaktionansatzes auf
65°C und nachfolgendes langsames Abkühlen auf Raumtemperatur (RT)
erreicht. Zum Reaktionsgemisch werden jeweils 1/10 Volumenäquiva
lente 100 mM DTT und 10 mM ATP sowie 0,2 Einheiten T4-DNA-Ligase
zugesetzt und 16 Stunden bei 15°C inkubiert. Aus dem Reaktionsge
misch wird die DNA durch Zugabe des 2,5fachen Volumens Ethanol
ausgefällt. Der so erhaltene Niederschlag wird in 15 µl Ligations
puffer (Boehringer) aufgenommen und mit 1 µg des in Wasser gelö
sten Plasmides pTZ19R versetzt, das zuvor auf an sich bekannte
Weise mit den Restriktionsenzymen EcoRI und PstI behandelt worden
ist. Zu diesem Reaktionsgemisch werden 0,2 Einheiten T4 DNA Ligase
zugefügt und es wird 16 Stunden bei 15°C inkubiert. Die Hälfte
dieses Ansatzes wird zur Transformation kompetenter Zellen des
Stammes E. coli TG1 nach Standardvorschriften eingesetzt. Die
Selektion auf Transformanten erfolgt durch Zusatz von X-Gal und
IPTG zum Agar und Auswahl weißer Zellkolonien. Aus weißen Trans
formantenklonen wird in bekannter Weise Plasmid-DNA isoliert und
der Sequenzierung nach dem Sanger-Verfahren unterzogen. Unter den
so analysierten Klonen befinden sich mehrere, die die erwartete
von EcoRI- und PstI-Orten flankierte Sequenz aufweisen. Eines
dieser Plasmide wird ausgewählt und erhält die Bezeichnung
pTZ19Rsak1 (Abb. 3).
Aus dem Basisplasmid pTZ19Rsak1 wird auf bekannte Weise das
433 bp große von EcoRI und PstI flankierte Fragment isoliert und
in Wasser aufgenommen. Parallel dazu werden die Vektoren pMEX5 und
pMEX6 (Medac) nach Standardvorschriften mit den Restriktions
enzymen EcoRI und PstI behandelt und die großen Fragmente
isoliert. Jeweils 100 ng der so vorbehandelten Vektorplasmide
werden mit jeweils 200 ng des das sak42D-Gen enthaltenden Frag
mentes in Ligationspuffer (Boehringer) vereinigt und nach Zugabe
von 0,2 Einheiten T4-DNA-Ligase 16 Stunden bei 15°C inkubiert. Die
nach der Transformation in Zellen von E. coli TG1 erhaltenen
ampicillinresistenten Kolonien werden durch Einstechen in ein
plasminogenhaltiges Caseinmedium (siehe D. BEHNKE und D. GERLACH
(1987), a. a. O.), das zusätzlich noch mit 200 µM IPTG ausgestat
tet ist, auf die Expression von Staphylokinaseaktivität getestet.
Die Plasmid-DNA einiger auf dem Testmedium Lysehöfe ergebenden
Klone wird in bekannter Weise gewonnen und die Nukleotidsequenz
durch Plasmidsequenzierung mit SequenaseTM (USB) nach dem
Standardprotokoll ermittelt. Unter den so analysierten Klonen, die
aus dem Vektor pMEX5 hervorgehen, werden Plasmide gefunden, die
die richtige Sequenz des sak42D-Genes und der 5′-flankierenden
translationsdeterminierenden Bereiche aufweisen. Eines dieses
Plasmide erhält die Bezeichnung pMEX503sak (Abb. 4) und wird als
Expressionsplasmid für Staphylokinase 42D verwendet. Unter den aus
pMEX6 hervorgehenden durch Sequenzanalyse untersuchten Klonen
werden ebenfalls Plasmide gefunden, die die richtige Sequenz des
sak42D-Genes und der 5′-flankierenden translationsdeterminierenden
Bereiche aufweisen. Bei einem dieser Klone wird eine Mutation
unmittelbar stromabwärts des sak42D-Genes gefunden, die zum
Verlust des unikalen PstI-Ortes führt. Dieses so charakterisierte
Plasmid findet als Expressionsplasmid für Staphylokinase Verwen
dung und erhält die Bezeichnung pMEX602sak (Abb. 5).
Zur Herstellung der Expressionsplasmide für die verkürzten
sak42D-Gene werden je 10 µg der Plasmide pMEX503sak bzw.
pMEX602sak in 50 µl H-Puffer (Boehringer) mit je 80 Einheiten
StuI 2 Stunden bei 37°C inkubiert. Die lineare DNA wird nach
Phenolextraktion auf bekannte Weise durch Agarose-Gelelektropho
rese und nachfolgende Elektroelutuion isoliert und in Wasser auf
genommen. Jeweils 2 µg der linearen Plasmid-DNA werden jeweils dem
50fachen molaren Überschuß der Linkerpaare A-5-23/A-6-23, A-7-
20/A-8-20, A-9-17/A-10-17 bzw. A-11-14/A-12-14 versetzt, von denen
jeweils ein Linker nach Standardvorschriften phosphoryliert worden
ist (siehe Tab. 2). Danach werden 1/10 Volumenäquivalente 10fach
konzentrierter TM-Puffer zugefügt. Die Bildung der doppel
strängigen Linker-DNA wird durch Erwärmen der entsprechenden Reak
tionansätze auf 80°C und nachfolgendes langsames Abkühlen auf RT
erreicht. Zu den Reaktionsgemischen werden jeweils 1/10 Volumen
äquivalente 100 mM DTT und 10 mM ATP sowie 0,2 Einheiten T4 DNA
Ligase zugesetzt und 12 Stunden bei 15°C inkubiert. Aus dem
Reaktionsgemisch wird die DNA durch Zugabe des 2,5fachen Volumens
Ethanol ausgefällt. Der Niederschlag wird in 20 µl B-Puffer
(Boehringer) aufgenommen und mit 20 Einheiten HindIII 2 Stunden
bei 37°C inkubiert, wodurch das gesamte für native reife SAK42D
kodierende Gen vom restlichen Teil des Vektorplasmides abgespalten
wird. Das sak-Gen-freie Plasmidfragment wird durch Elektrophorese
in einem 1%igen Agarosegel mit sich anschließender Elektroelution
isoliert. Parallel dazu wird aus 50 µg des Plasmides pTZ19Rsak1
durch Verdauung mit je 50 Einheiten der Restriktasen EcoRI und
HindIII, anschließende Agarose-Gelelektrophorese und Elektroelu
tuion auf an sich bekannte Weise das 450 bp große Fragment
isoliert und in 100 µl Wasser gelöst. 50 µl dieser DNA-Lösung
werden durch Zugabe von NEBuffer 2 (New England Biolabs) auf die
Reaktion eingestellt und bei 60°C 2 Stunden mit 30 Einheiten BstUI
inkubiert. Durch nachfolgende Gelelektrophorese in einem 6%igen
PAA-Gel wird das 370 bp große BstUI/HindIII-Fragment abgetrennt
und nach Elektroelution isoliert. Jeweils etwa 10 µl (80 ng) des
in Wasser gelösten, das sak42D-Gen enthaltenden Fragmentes werden
mit 10 µl (50 ng) der entsprechenden in Wasser gelösten, linker
modifizierten Vektor-DNA vereinigt, mit 10fachem Ligationspuffer
auf Ligationsbedingungen eingestellt und mit 3 Einheiten T4 DNA
Ligase für 15 Stunden bei 15°C inkubiert.
Die Hälfte dieses Ansatzes wird zur Transformation kompetenter
Zellen des Stammes E. coli TG1 nach Standardvorschriften einge
setzt. Die Transformanten werden nach Einstechen in plasmino
genhaltigen Caseinagar auf die Expression von Staphylokinaseakti
vität geprüft, welche in Form von Lysehöfen um die Einstichlöcher
zu erkennen ist. Aus den in diesem Test positive Ergebnisse
liefernden Klonen wird auf bekannte Weise Plasmid-DNA isoliert.
Mittels Restriktionsanalyse unter Verwendung von HindIII und XbaI
werden die Plasmide selektiert, die ein Xbal/HindIII-Insert
tragen. Durch nachfolgende Plasmidsequenzierung mit SequenaseTM
(USB) nach dem Standardprotokoll wird die Nukleotidsequenz der das
sak42D-Gen tragenden Plasmidteile festgestellt. Unter den so un
tersuchten Klonen werden mehrere Plasmide gefunden, die die
jeweils erwarteten von EcoRI- und HindIII-Orten flankierten
Sequenzen enthalten. Diese erhalten je nach verwendetem Linkerpaar
und exprimierter SAK-Variante die Bezeichnungen pMEXDN10sak,
pMEXDN11sak, pMEXDN12sak und pMEXDN13sak und kodieren für
Staphylokinasen, bei denen am N-Terminus 10, 11, 12 bzw. 13
deletiert sind.
Jeweils 2 µg der im vorausgehenden Abschnitt beschriebenen,
durch StuI-Spaltung linearisierten pMEX602sak- bzw. pMEX503sak-
Plasmid-DNA werden mit jeweils dem 50fachen molaren Überschuß der
Linkerpaare A-13-32/A-14-32, A-15-29/A-16-29, A-17-26/A-18-26 oder
A-19-23/A-20-23 versetzt, von denen jeweils ein Linker nach
Standardvorschriften phosphoryliert worden ist (siehe Tab. 2). Die
Bildung der doppelsträngigen Linker-DNA wird nach Zugabe von 1/10
Volumenäquivalenten 10fach konzentriertem TM-Puffer durch Erwär
men des Reaktionansatzes auf 65°C und nachfolgendes langsames
Abkühlen auf Raumtemperatur erreicht. Zu den Reaktionsgemischen
werden jeweils 1/10 Volumenäquivalente 100 mM DTT und 10 mM ATP und
1 Einheit T4-DNA-Ligase zugesetzt und dann wird 12 Stunden bei
15°C inkubiert. Aus dem Reaktionsgemisch wird die DNA durch Zugabe
des 2,5fachen Volumens Ethanol ausgefällt. Der Niederschlag wird
in 20 µl B-Puffer (Boehringer) aufgenommen und mit 20 Einheiten
HindIII 2 Stunden bei 37°C inkubiert, wodurch das gesamte für
native reife SAK42D kodierende Gen vom restlichen Teil des Vektor
plasmides abgespalten wird. Die lineare sak-Gen-freie Vektor-DNA
wird dann durch nachfolgende Elektrophorese in einem 1%igen
Agarosegel und anschließende Elektroelution isoliert. Parallel
dazu werden 50 µl der im vorigen Abschnitt beschriebenen Lösung
des das sak42D-Gen tragenden EcoRI/HindIII-Fragmentes in M-Puffer
(Boehringer) gelöst und bei 37°C 2 Stunden mit 30 Einheiten HaeIII
inkubiert. Durch Gelelektrophorese unter Verwendung eines 6%igen
PAA-Geles und nachfolgende Elektroelution wird das 350 bp große
HaeIII/HindIII-Fragment isoliert und in Wasser gelöst (8 ng/µl).
10 pl dieser Lösung werden jeweils mit 10 µl (50 ng) der entspre
chenden linearen linkermodifizierten Vektor-DNA vereinigt, durch
10fachen Ligationspuffer, ATP und DTT auf die Ligationsbedingun
gen eingestellt und mit 3 Einheiten T4 DNA Ligase 15 Stunden bei
15°C inkubiert.
Die Hälfte dieses Ansatzes wird nach Standardvorschrift in
kompetente Zellen des Stammes E. coli TG1 transformiert. Die
Transformanten werden nach Einstechen in plasminogenhaltigen
Caseinagar durch Prüfung auf das Auftreten von Lysehöfen um die
Einstichlöcher auf die Expression von Staphylokinaseaktivität
geprüft. Aus den in diesem Test positive Ergebnisse liefernden
Klonen wird auf bekannte Weise Plasmid-DNA isoliert. Durch
Restriktionsanalyse unter Verwendung von XbaI und HindIII werden
Plasmide identifiziert, die XbaI/HindIII-Fragmente mit einer Größe
von etwa 370 bp tragen. Die Nukleotidsequenzen der von EcoRI und
HindIII flankierten, die verkürzten sak42D-Gene tragenden Bereiche
der Expressionsplasmide werden durch Plasmidsequenzierung mit
SeqenaseTM (USB) nach dem Standardprotokoll festgestellt. Unter
den so untersuchten Klonen werden mehrere Plasmide gefunden, die
die jeweils erwarteten von EcoRI und HindIII flankierten Sequenzen
enthalten. Diese erhalten je nach verwendetem Linkerpaar und
exprimierter SAK42D-Variante die Bezeichnungen pMEXDN14sak,
pMEXDN15sak, pMEXDN16sak und pMEXDN17sak und kodieren für Staphy
lokinasen, bei denen am N-Terminus 14, 15, 16 bzw. 17 deletiert
sind.
Zur Herstellung der für die C-terminal verkürzten Staphylo
kinasen kodierenden Plasmide wird der durch das Linkerpaar A-3-
45/A-4-38 in das sak42D-Gen eingeführte singuläre StyI-Ort verwen
det. Im einzelnen werden dazu je 10 µg der Plasmide pMEX503sak
bzw. pMEX602sak in NEBuffer 3 (New England Biolabs) unter Zusatz
von Rinderserumalbumin (100 µg/ml) mit je 40 Einheiten StyI 2
Stunden bei 37°C inkubiert. Die lineare DNA wird auf bekannte
Weise durch Agarose-Gelelektrophorese und nachfolgende Elektroelu
tuion isoliert und in Ligationspuffer (Boehringer) aufgenommen.
Jeweils 2 µg der linearen Plasmid-DNA werden mit jeweils dem 50fachen
molaren Überschuß des nach Standardvorschriften phosphory
lierten Linkergemisches A-21-30/A-22-22, das an 3 Positionen
jeweils 2 unterschiedliche Nukleotide enthält, versetzt. Die
Bildung der doppelsträngigen Linker-DNA wird nach Zugabe von 1/10
Volumenäquivalenten 10fach konzentrierten TM-Puffers durch Erwär
men des Reaktionsansatzes auf 65°C und folgendes langsames Abküh
len auf Raumtemperatur erreicht. Zu den Reaktionsgemischen werden
jeweils 1/10 Volumenäquivalente 100 mM DTT und 10 mM ATP und 1
Einheit T4 DNA Ligase zugesetzt und 16 Stunden bei 15°C inkubiert.
Aus dem Reaktionsgemisch wird die DNA durch Zugabe des 2,5fachen
Volumens Ethanol ausgefällt. Der Niederschlag wird in 20 µl H-
Puffer (Boehringer) aufgenommen und mit 30 Einheiten PstI 2
Stunden bei 37°C inkubiert. Die Reaktion wurde durch Phenolextrak
tion gestoppt und die DNA nach dreimaliger Etherextraktion mit
Ethanol gefällt. Der Niederschlag wurde in Ligationspuffer aufge
nommen, es werden jeweils 1/10 Volumenäquivalente 100 mM DTT und
10 nM ATP und 1 Einheit T4-Ligase zu den Reaktionsgemischen zuge
setzt und 12 Stunden bei 15°C inkubiert. Die Hälfte dieses
Ansatzes wird zur Transformation kompetenter Zellen des Stammes E.
coli TG1 nach Standardvorschriften eingesetzt. Von 12 der ampicil
linresistenten Klone wird auf bekannte Weise Plasmid-DNA isoliert
und die Nukleotidsequenz durch Plasmidsequenzierung mit
SequenaseTM (USB) nach dem Standardprotokoll festgestellt. Unter
den so untersuchten Klonen werden mehrere gefunden, bei denen sich
die ursprüngliche Sequenz am 3′-Ende des sak42D-Genes in erwarte
ter Weise verändert hat. Es wird jeweils ein Plasmid ausgewählt,
das für eine am C-Terminus um eine, zwei oder drei Aminosäuren
verkürzte SAK42D kodiert. Diese Plasmide erhalten die Bezeichnun
gen pMEXDC1, pMEXDC2 bzw. pMEXDC3.
Die Fermentation der Stämme erfolgt bei 37°C in mit 200 ml
Medium gefüllten 500 ml-Rundkolben unter intensivem Schütteln ohne
zusätzliche Belüftung. Dazu werden 25 ml 2fach konzentriertes TY-
Medium, das zusätzlich mit 50 µg/ml Ampicillin ausgestattet ist,
mit einer Einzelkolonie des entsprechenden Stammes beimpft und ca.
16 Stunden bei 37°C geschüttelt. Jeweils 1 ml dieser Vorkultur
wird zum Beimpfen von 200 ml des gleichen Mediums verwendet. Diese
Kulturen werden bei 37°C geschüttelt, bis eine bei 600 nm gemes
sene optische Dichte von 0,4 bis 0,9 erreicht ist. Nach Erreichen
dieser Zelldichte wird die Expression der auf den Plasmiden
kodierten Staphylokinase-Gene durch Zugabe von 400 µl einer steri
len wäßrigen IPTG-Lösung (40 mg/ml) induziert. Im Anschluß daran
werden die Kulturen weitere 2-6 Stunden bei 37°C geschüttelt und
dann durch Zentrifugation bei 4°C und 4000 µm geerntet. Die Zell
niederschläge werden in 1/20 bis 1/40 Volumenäquivalenten
(bezüglich des Kulturvolumens) eines 40 mM Phosphatpuffer (pH 6,5)
suspendiert und mit Phenylmethylsulfonylfluorid bis zu einer End
konzentration von 1 mM versetzt. Die Suspensionen werden auf 0°C
abgekühlt und bei dieser Temperatur 15 Minuten mit Ultraschall
(Leistung 100-120 Watt) aufgeschlossen. Die Mengen der in den
Zellrohextrakten enthaltenen SAK42D bzw. SAK42D-Derivate im
Vergleich zu den übrigen bakteriellen Proteinen kann aus dem in
Abb. 6 dargestellten, mit Coomassie-Blue gefärbten Gel aus der
diskontinuierlichen SDS-PAGE entnommen werden.
Nach dem Aufschluß werden 300 µl Proben der Zellsuspensionen
entnommen. Ein Aliquot von 100 µl dieser Proben wird jeweils mit
25 µl 10fach konzentrierten Proteingel-Probenpuffers (10%
Natriumdodecylsulfat (SDS), 25% Glycerol und 25% 2-Mercaptoethanol
in Wasser) versetzt. Ein zweites 100 µl-Aliquot wird bei 4°C und
14000 rpm 15 min zentrifugiert. Der Überstand wird in ein neues
Eppendorfgefäß überführt und mit 25 µl 10fach konzentiertem
Proteingel-Probenpuffer versetzt. Das nach der Zentrifugation des
zweiten Aliquotes zurückbleibende Pellet wird in 100 µl 40 mM
Phosphatpuffer (pH 6,5) gewaschen und nach Rezentrifugation und
Entfernen des Überstandes in 100 µl des gleichen Puffers resuspen
diert und mit 25 µl 10fach konzentriertem Proteingel-Probenpuffer
versetzt. Die 3 Proben für jeden Zellaufschluß werden 5 min im
Wasserbad gekocht und jeweils 15 µl auf ein diskontinuierliches
SDS-haltiges Polyacrylamidgel (5% Sammelgel, 15% Trenngel) aufge
tragen. Nach der Entwicklung wird das Gel nach Standardvorschrift
mit Coomassie Brilliant Blue gefärbt und nachfolgend in wäßrigem
essigsaurem Methanol entfärbt.
Ein typisches Gel ist in Abb. 7 dargestellt. Es verdeutlicht
die Proteinmenge an SAK42D im Vergleich zu den restlichen lösli
chen Zellproteinen und zeigt, daß SAK42D unter den geschilderten
Fermentationsbedingungen vollständig in gelöster Form vorliegt.
Die Aufschlüsse werden bis zur Aufarbeitung bei -20°C gela
gert. Am Beginn der Aufreinigung werden maximal 30 ml Aufschluß
suspension im Wasserbad (60°C) aufgetaut und danach 60 Minuten
bei 25000 rpm (Rotor SW 28, Beckman) zentrifugiert. Der Überstand
wird mit bidestilliertem Wasser auf das 4fache Volumen verdünnt
und anschließend auf eine Chromatografiesäule gepumpt, die S-
Sepharose fast flow (Pharmacia) enthält. Das Gelbett hat einen
Durchmesser von 2.6 cm und eine Höhe von 30 cm. Daraus ergibt sich
ein nutzbares Gelbettvolumen von 160 ml. Vor dem Auftragen des
Überstandes ist das Gelbett mit 10 mM Phosphatpuffer, pH 6.5,
äquilibriert worden. Die Flußgeschwindigkeit beim Auftragen
beträgt 1.9 ml/min. Anschließend wird mit dem Äquili
brierungspuffer gewaschen (Flußgeschwindigkeit 3,8 ml/min.) bis
die Basislinie der UV-Detektion (280 nm) erreicht wird. Das unge
bunden die Säule passierende Material enthält nur Spuren von
SAK42D bzw. SAK42D-Derivaten und wird verworfen. Die Elution der
Säule (Flußrate 3.8 ml/min.) erfolgt mit 10 mM Phosphatpuffer, pH
6.5, der 250 mM NaCl enthält. Das Elutionsprofil zeigt mehrere
Peaks, von denen einer SAK42D bzw. SAK42D-Derivate in angereicher
ter Form enthält (Nachweis in SDS-PAGE). Die entsprechenden Peak-
Fraktionen werden vereinigt und anschließend durch Zugabe von NaCl
in Salzform (Endkonzentration 2.0 M NaCl) für die Chromatografie
an Phenyl-Sepharose vorbereitet. Für diesen Schritt wird eine
fertiggepackte HiLoad-Phenyl-Sepharose HP XK26/10-Säule
(Pharmacia) verwendet, die mit 10 mM Phosphatpuffer, pH 6.5, der
2.0 M NaCl enthält, äquilibriert worden ist. Nach dem Probenauf
trag (Flußrate 5.0 ml/min.) wird mit Äquilibrierungspuffer bis zum
Erreichen der Basislinie der UV-Detektion gewaschen (Flußrate 12.6
ml/min.). Danach werden die SAK bzw. die SAK-Derivate mit einem
absteigenden Salzgradienten (Flußrate 12.6 ml/min.) eluiert
100% Puffer A → 25% Puffer A
0% Puffer B → 75% Puffer B
0% Puffer B → 75% Puffer B
Puffer A: 10 mM Phosphatpuffer, pH 6,5;
2,0 M NaCl
Puffer B: 10 mM Phosphatpuffer, pH 6,5
Puffer B: 10 mM Phosphatpuffer, pH 6,5
Das Gesamtgradientenvolumen beträgt 300 ml. Das Verfahren
gestattet die Gewinnung reiner SAK42D bzw. reiner SAK42D-Derivate
(Reinheitskriterien SDS-PAGE und isoelektrische Focussierung) in
nur zwei Reinigungsschritten. Die Effektivität des Reinigungsver
fahrens ist aus Abb. 8 ersichtlich, in der die Konzentrierung der
SAK42D aus den Zellrohextrakten bis hin zur elektrophoretischen
Homogenität anhand eines SDS-Geles dargestellt ist.
Die Bestimmung der spezifischen Aktivität ist für den Ver
gleich der plasminogenaktivierenden Kapazität der SAK42D und der
SAK42D-Derivate untereinander notwendig. Die spezifische Aktivität
der SAK42D wird definiert als diejenige Menge Plasmin (mg), die
von 1 mg SAK42D aus Plasminogen (eingesetzt im Überschuß) pro
Minute freigesetzt wird. In separaten Bestimmungen wird deshalb
die Plasminfreisetzung durch SAK42D und SAK42D-Derivate (a) und
deren Proteinkonzentration (b) ermittelt.
- a1) Zunächst werden Verdünnungsreihen von SAK42D und SAK42D- Derivaten in 100 mM Tris, pH 8.0, hergestellt. Danach wird ein Reaktionsgemisch bestehend aus 30 µl Plasminogenlösung (20 mg Plasminogen (Fluka) gelöst in 1 ml Aqua dest.), 150 µl 100 mM Trispuffer, pH 8.0, und 10 µl Aktivatorlösung (Verdünnungsreihen SAK42D bzw. SAK42D-Derivate) angesetzt. Dieses Gemisch wird 10 Minuten bei 25°C inkubiert.
- a2) Das Plasminsubstrat Chromozym-PL (Boehringer) wird als 2 mM
Lösung in Aqua dest. angesetzt. Zu 50 µl dieser Lösung
werden 400 µl 100 mM Tris, pH 8.0, und 50 µl aus dem
Aktivierungsansatz a1) gegeben. Dieses Gemisch wird 2
Minuten bei 25°C inkubiert. Danach wird die Reaktion mit 25
µl konzentrierter Essigsäure abgestoppt. Gleichzeitig wird
im Schritt a2) eine Plasmin-Eichreihe angesetzt, indem je 50
µl einer Plasminverdünnungsreihe mit 400 µl 100 mM Tris-
Puffer, pH 6.5, und 50 µl der Chromozym-PL-Lösung unter den
gleichen Bedingungen inkubiert und abgestoppt werden. In
Bezugsproben wird die Umsetzung des Plasminsubstrats durch
Zugabe von 25 µl konzentrierter Essigsäure in Kombination
mit der Aktivierungsprobe aus Ansatz a1) unterbunden.
Bezugsproben, Eichproben und die eigentlichen Meßproben (je
250 µl) werden in eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen
(Flachboden) pipettiert und die Absorption bei 405 nm in
einem Multikanalphotometer gemessen.
Aus den Absorptionswerten der Meßproben kann unter Berücksichtigung der Absorptionswerte der Plasmin-Eichreihe und der Bezugsproben die Menge an Plasmin errechnet werden, die durch die in den Ausgangslösungen (s.a1) enthaltenen SAK42D oder SAK42D-Derivate pro Minute freigesetzt wird. - b) Die Bestimmung des Proteingehalts der Proben, die SAK42D bzw. SAK42D-Derivate enthalten, erfolgt mittels des Bio-Rad Protein Assays (Bio-Rad) mit Rinderserumalbumin als Standard.
Unter Berücksichtigung des Proteingehalts sowie der
Plasminfreisetzung kann nunmehr die spezifische Aktivität der
SAK42D bzw. SAK42D-Derivate ermittelt und verglichen werden. Auf
diese Weise ergeben sich für SAK42D-Derivate die in Tabelle 3 zu
sammengefaßten spezifischen Aktivitäten (siehe Tab. 3).
Das Prinzip der Methode besteht darin, daß an einem geeigneten
Träger immobilisiertes humanes Plasminogen in eine Chromato
graphiesäule eingebracht wird und hier mit Staphylokinase in Wech
selwirkung tritt, die in bestimmten Quantitäten über die Säule ge
pumpt wird. Zwischen dem Elutionsvolumen VE und der jeweiligen
Staphylokinasekonzentration [SAK] in der Probe besteht folgender
Zusammenhang:
1/(VD - VE) = KD/MPg + [SAK]/MPg.
Dabei haben die Variablen folgende Bedeutung:
VD - Totvolumen der Säule
VE - Elutionsvolumen der Staphylokinase
MPg - Menge des interagierenden immobilisierten Plasminogens in der Säulenpackung
[SAK] - Konzentration der Staphylokinase in der aufgegebenen Probe
KD - Dissoziationskonstante des temporären Komplexes aus Staphylokinase und Plasminogen.
VE - Elutionsvolumen der Staphylokinase
MPg - Menge des interagierenden immobilisierten Plasminogens in der Säulenpackung
[SAK] - Konzentration der Staphylokinase in der aufgegebenen Probe
KD - Dissoziationskonstante des temporären Komplexes aus Staphylokinase und Plasminogen.
Die Abhängigkeit des Kehrwertes der Differenz von Säulentot
volumen und Elutionsvolumen der Staphylokinase von der
Staphylokinasekonzentration in der aufgegebenen Probe ist über
einen bestimmten Konzentrationsbereich linear. Aus dem Anstieg der
Geraden kann MPg bestimmt werden. Durch Extrapolation auf [SAK]=0
kann die gesuchte Dissoziationskonstante ermittelt werden.
Experimentell wird das Problem derart gelöst, daß zunächst
Plaminogen, das gemäß einer Vorschrift von Deutsch und Mertz (D. G.
DEUTSCH und E. T. MERTZ (1970), Science, 170, 1095-1096) aus
Humanplasma isoliert worden ist, unter Benutzung einer Vorschrift
der Firma Waters an Protein-PakTM epoxy-activated (Waters) gekop
pelt wird. Der festgestellte Beladungsgrad beträgt 5 mg Protein je
mg Säulenmatrix. Mit dem so beladenen Affinitätsgel wird eine
Chromatographiesäule HR 5/5 (Pharmacia) gefüllt, die mit einem
Kühlmantel versehen und mit einem FPLC-Chromatographie-System
(Pharmacia) verbunden wird. Alle beschriebenen Versuche werden bei
16°C mit einer Fließgeschwindigkeit vom 0,5 ml/min unter Verwen
dung von 0,1 M Tris-HCl (pH-Wert 7,3) ausgeführt.
Nach der Konditionierung der Säule werden die Staphylokinase
proben jeweils in 25 µl Volumenzonen auf die Säule aufgebracht,
wobei die in diesen Volumina enthaltene Proteinmenge zwischen 0,5
und 8 µg variiert wird. Zur exakten Ermittlung des jeweiligen
Maximums des Elutionsvolumens (VE) wird der im System vorhandene
FPLC-Controller benutzt.
Unter Verwendung der geschilderten Methode werden die in
Tabelle 4 dargestellten Dissoziationskonstanten für die Wechsel
wirkung von Plasminogen mit SAK42D und SAK42D-Derivaten erhalten
(siehe Tab. 4).
Abb. 1 Vollständige DNA- und Proteinsequenz von Wildtyp-Staphylokinase
42D mit vorangestelltem ATG-Startcodon,
Abb. 2 Physische und Restriktionskarte des Plasmides pMET5, das als Aus
gangsplasmid für die gentechnischen Konstruktionen der erfindungs
gemäßen Plasmide dient,
Abb. 3 Physische und Restriktionskarte des Plasmides pTZ19Rsak1,
Abb. 4 Physische und Restriktionskarte des Plasmides pMEX503sak, das als
erfindungsgemäßes Expressionsplasmid für die Expression von Wild
typ-Staphylokinase 42D dient,
Abb. 5 Physische und Restriktionskarte des Plasmides pMEX602sak, das als
erfindungsgemäßes Expressionsplasmid für die Expression von Wild
typ-Staphylokinase 42D dient,
Abb. 6 Verdeutlichung der Menge SAK42D bzw. SAK42D-Derivate, die im Ver
gleich zu den übrigen Zellproteinen von nachfolgend aufgeführten
E. coli-Stämmen gebildet werden, anhand eines Geles der Zellrohex
trakte nach dem Ultraschall-Aufschluß der Zellen aus der SDS-PAGE,
Abb. 7 Diskontinuierliches Gel aus der SDS-PAGE zur Verdeutlichung der
Menge SAK42D im Vergleich zu den restlichen Zellproteinen und der
Verteilung von SAK42D in löslicher und Sedimentfraktion,
Abb. 8 Diskontinuierliches Gel aus der SDS-PAGE zur Verdeutlichung der
Effektivität der Reinigungsschritte bei der Isolierung von SAK42D
aus Zellaufschlüssen.
Spezifische Aktivitäten von SAK42D und SAK42D-Derivaten | |
SAK-Spezies | |
spezifische Aktivität in mg Plasmin/(mg SAK×min) | |
SAK42D|5,48×10² | |
DN10-SAK42D | 1,05×10³ |
DN14-SAK42D | 5,94×10² |
DC1-SAK42D | 1,64×10² |
DC2-SAK42D | 1,33×10² |
Dissoziationskonstanten KD von Komplexen aus humanem Plasminogen und SAK42D sowie SAK42D-Derivaten | |
SAK42D-Spezies | |
KD in mol/l | |
SAK42D | |
2,6×10-6 | |
DN10-SAK42D | 2,8×10-6 |
DN14-SAK42D | 7,1×10-6 |
DC2-SAK42D | 1,7×10-5 |
Claims (78)
1. DNA-Sequenz
die für reife Phi42D-Staphylokinase (Kurzwort: SAK42D) kodiert.
2. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′-Teilsequenz der Abfolge ATGAAAGGCG ATGACG,
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 47,
die für den Plasminogenaktivator DN10-SAK42D kodiert.
3. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′-Teilsequenz der Abfolge ATGGGCGATG ACG
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 47,
die für den Plasminogenaktivator DN11-SAK42D kodiert.
4. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′-Teilsequenz der Abfolge ATGGATGACG
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 47,
die für den Plasminogenaktivator DN12-SAK42D kodiert.
5. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′-Teilsequenz der Abfolge ATGGACG
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 47,
die für den Plasminogenaktivator DN13-SAK42D kodiert.
6. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′-Teilsequenz der Abfolge ATGGCGAGTT ATTTTGAACC AACAGG
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 69,
die für den Plasminogenaktivator DN14-SAK42D kodiert.
7. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′-Teilsequenz der Abfolge ATGAGTTATT TTGAACCAAC AGG
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 69,
die für den Plasminogenaktivator DN15-SAK42D kodiert.
8. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′-Teilsequenz der Abfolge ATGTATTTTG AACCAACAGG
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 69,
die für den Plasminogenaktivator DN16-SAK42D kodiert.
9. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - 5′Teilsequenz der Abfolge ATGTTTGAAC CAACAGG
- - gefolgt von der Sequenz des sak42D-Strukturgenes nach An spruch 1 ab Position 69,
die für den Plasminogenaktivator DN17-SAK42D kodiert.
10. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- - Sequenz des sak42D-Strukturgens nach Anspruch 1 bis Position 389
- - gefolgt von der 3′-Teilsequenz CAAGGTTGTT ATAGAAAAG,
die für den Plasminogenaktivator DC1-SAK42D kodiert.
11. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- -Sequenz des sak42D-Strukturgens nach Anspruch 1 bis Position 389
- -gefolgt von der 3′-Teilsequenz CAAGGTTGTT ATAGAA,
die für DC2-SAK42D kodiert.
12. DNA-Sequenz aus den Segmenten
- -Sequenz des sak42D-Strukturgens nach Anspruch 1 bis Position 389
- -gefolgt von der 3′-Teilsequenz CAAGGTTGTT ATA,
die für den Plasminogenaktivator DC3-SAK42D kodiert.
13. Rekombinantes Trägerplasmid, dadurch gekennzeichnet, daß es
die DNA-Sequenz nach Anspruch 1 enthält.
14. Rekombinantes Trägerplasmid gemäß Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß es ein E. coli-Replikationsorigin aufweist sowie
in einem Polylinkerbereich die DNA-Sequenz nach Anspruch 1
enthält.
15. Rekombinantes Trägerplasmid pTZ19Rsak1 gemäß Anspruch 14, da
durch gekennzeichnet, daß es
- -ein Derivat des E. coli-Klonierungsvektors pTZ19R ist und
- -im Polylinkerbereich dieses Vektors auf einem 433 bp großen EcoRI/PstI-Fragment die DNA-Sequenz nach Anspruch 1 enthält.
16. Rekombinantes Epressionsplasmid, dadurch gekennzeichnet, daß
es jeweils eine der DNA-Sequenzen nach Anspruch 1 bis 12 in
funktioneller Ankopplung an eine in bakteriellen Wirtsorganis
men wirksame Kombination von Expressionskontrollsequenzen
enthält.
17. Rekombinantes Expressionsplasmid gemäß Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß es
- -ein E. coli-Replikationsorigin trägt sowie
- - jeweils eine der DNA-Sequenzen nach Anspruch 1 bis 12 in funktioneller Ankopplung an Expressionskontrollsequenzen enthält, die stromaufwärts des jeweiligen Strukturgenes die Konfiguration (in Leserichtung gesehen) Bindungssequenz für lac-Repressor - tac-Promotor - zwei in Tandemkonfiguration angeordnete Ribosomen bindungssequenzen (Kurzwort: RtacR) aufweisen.
18. Rekombinantes Expressionsplasmid gemäß Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß es
- -ein Derivat des E. coli-Expressionsvektors pMEX5 ist und
- -jeweils eine der DNA-Sequenzen nach Anspruch 10 bis 12 in funktioneller Ankopplung an die Expressionskontrollsequenz mit der RtacR-Konfiguration enthält.
19. Expressionsplasmid pMEX503sak gemäß Anspruch 15 und 18, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX5
die DNA-Sequenz nach Anspruch 1 als 433 bp großes EcoRI/PstI-
Fragment in funktioneller Ankopplung an die RtacR-Kontroll
sequenz enthält.
20. Rekombinantes Expressionsplasmid gemäß Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß es
- -ein Derivat des E. coli-Expressionsvektors pMEX6 ist und
- -jeweils eine der DNA-Sequenzen nach Anspruch 1 bis 9 in funktioneller Ankopplung an die Expressionskontrollsequenz mit der RtacR-Konfiguration enthält.
21. Expressionsplasmid pMEX602sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 1 als 433 bp großes EcoRI/PstI-
Fragment in funktioneller Ankopplung an die RtacR-Kontroll
sequenz enthält.
22. Expressionsplasmid pMEXDN10sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 2 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
23. Expressionsplasmid pMEXDN11sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 3 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
24. Expressionsplasmid pMEXDN12sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 4 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
25. Expressionsplasmid pMEXDN13sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 5 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
26. Expressionsplasmid pMEXDN14sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 6 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
27. Expressionsplasmid pMEXDN15sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 7 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
28. Expressionsplasmid pMEXDN16sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 8 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
29. Expressionsplasmid pMEXDN17sak gemäß Anspruch 15 und 20, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX6
die DNA-Sequenz nach Anspruch 9 in funktioneller Ankopplung an
die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
30. Expressionsplasmid pMEXDC1sak gemäß Anspruch 18 und 19, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX5
die DNA-Sequenz nach Anspruch 10 in funktioneller Ankopplung
an die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
31. Expressionsplasmid pMEXDC2sak gemäß Anspruch 18 und 19, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX5
die DNA-Sequenz nach Anspruch 11 in funktioneller Ankopplung
an die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
32. Expressionsplasmid pMEXDC3sak gemäß Anspruch 18 und 19, da
durch gekennzeichnet, daß es im Polylinkerbereich von pMEX5
die DNA-Sequenz nach Anspruch 12 in funktioneller Ankopplung
an die RtacR-Kontrollsequenz enthält.
33. Rekombinanter bakterieller Produzentenstamm, dadurch gekenn
zeichnet, daß er jeweils ein Expressionsplasmid gemäß Anspruch
16 bis 32 trägt.
34. Rekombinanter bakterieller Produzentenstamm gemäß Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet, daß er jeweils ein E. coli-Stamm ist
sowie ein Expressionsplasmid nach Anspruch 17 bis 32 trägt.
35. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 19 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEX503sak) ist.
36. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 21 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEX602sak) ist.
37. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 22 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN10sak) ist.
38. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 23 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN11sak) ist.
39. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 24 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN12sak) ist.
40. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 25 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN13sak) ist.
41. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 26 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN14sak) ist.
42. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 27 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN15sak) ist.
43. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 28 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN16sak) ist.
44. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 29 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDN17sak) ist.
45. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 30 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDC1sak) ist.
46. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 31 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDC2sak) ist.
47. Rekombinanter Produzentenstamm nach Anspruch 32 und 34, da
durch gekennzeichnet, daß er E. coli TG1 (pMEXDC3sak) ist.
48. Protein in Form einer verkürzten SAK42D mit Plasminogen
aktivator-Wirkung.
49. Protein DN10-SAK42D gemäß Anspruch 2 sowie 48 mit Plasmino
genaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 11 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
50. Protein DN11-SAK42D gemäß Anspruch 3 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 12 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
51. Protein DN12-SAK42D gemäß Anspruch 4 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 13 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
52. Protein DN13-SAK42D gemäß Anspruch 5 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 14 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
53. Protein DN14-SAK42D gemäß Anspruch 6 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 15 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
54. Protein DN15-SAK42D gemäß Anspruch 7 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 16 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
55. Protein DN16-SAK42D gemäß Anspruch 8 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 17 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
56. Protein DN17-SAK42D gemäß Anspruch 9 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 18 bis 136 der reifen SAK42D
entspricht.
57. Protein DC1-SAK42D gemäß Anspruch 10 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 1 bis 135 der reifen SAK42D
entspricht.
58. Protein DC2-SAK42D gemäß Anspruch 11 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 1 bis 134 der reifen SAK42D
entspricht.
59. Protein DC3-SAK42D gemäß Anspruch 12 sowie 48 mit Plasmi
nogenaktivator-Wirkung und mit der Aminosäuresequenz
die der Aminosäureabfolge 1 bis 133 der reifen SAK42D
entspricht.
60. Verfahren zur Herstellung des Plasminogenaktivators SAK42D
durch Kultivierung eines rekombinanten bakteriellen Produzen
tenstammes unter sterilen und aerob-submersen Bedingungen in
einem Nährmedium sowie durch Isolierung des bei der Expression
gebildeten Proteins nach Zellaufschluß, dadurch gekennzeich
net, daß man zur Fermentation jeweils einen rekombinanten E.
coli TG1-Stamm nach einem der Ansprüche 35 bis 36 einsetzt.
61. Verfahren zur Herstellung der Plasminogenaktivatoren DNm-
SAK42D sowie DCn-SAK42D (m= 10, . . ., 17; n=1, 2, 3) gemäß
Anspruch 60, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Fermentation
jeweils einen rekombinanten E. coli TG1-Stamm nach einem der
Ansprüche 37 bis 47 einsetzt.
62. Verfahren gemäß Anspruch 60 oder 61, dadurch gekennzeichnet,
daß man den jeweils gewählten E. coli TG1-Stamm bei Tempera
turen zwischen 28°C und 42°C für die Dauer von 4 bis 16
Stunden in einem Vollmedium mit Zusatz von 50 mg/l bis ,100
mg/l Ampicillin inkubiert, hierbei 2 bis 6 Stunden nach dem
Fermentationsbeginn zum Medium Isopropylthiogalactopyranosid
(Kurzbezeichnung IPTG) bis zu einer Endkonzentration von 0,3
mmol/l hinzufügt und den jeweiligen Plasminogenaktivator nach
Zellaufschluß durch eine Kombination aus Ionenaustausch-
Chromatographie und Hydrophob-Interaktion-Chromatographie ge
winnt.
63. Verfahren gemäß Anspruch 62, dadurch gekennzeichnet, daß man
den jeweils gewählten E. coli TG1-Stamm nach Anspruch 35 bis
47 in zweifach konzentriertem TY-Medium bei 37°C inkubiert
sowie 2 bis 4 Stunden nach Fermentationsbeginn IPTG bis zu
einer Endkonzentration von 0,3 mmol/l hinzufügt.
64. Verfahren gemäß Anspruch 60 oder 61, dadurch gekennzeichnet,
daß man den jeweils gewählten E. coli TG1-Stamm bei Temperatu
ren zwischen 28°C und 42°C für die Dauer von 4 bis 16 Stunden
in einem synthetischen Medium mit Zusatz von 50 mg/l bis 100
mg/l Ampicillin inkubiert, hierbei 2 bis 6 Stunden nach dem
Fermentationsbeginn zum Medium IPTG bis zu einer
Endkonzentration von 0,3 mmol/l hinzufügt und den jeweiligen
Plasminogenaktivator nach Zellaufschluß durch eine Kombination
aus Ionenaustausch-Chromatographie und Hydrophob-Interaktion-
Chromatographie gewinnt.
65. Verfahren gemäß Anspruch 64 dadurch gekennzeichnet, daß man
den jeweils gewählten E. coli TG1-Stamm nach Anspruch 35 bis
47 in einem Glukose-Mineralsalz-Medium bei 37°C inkubiert
sowie 2 bis 4 Stunden nach Fermentationsbeginn IPTG bis zu
einer Endkonzentration von 0,3 mmol/l hinzufügt.
66. Arzneimittel, enthaltend neben üblichen Hilfs- und Träger
stoffen SAK42D, die nach dem Verfahren gemäß Anspruch 60,
sowie 62 bis 65 hergestellt worden ist.
67. Arzneimittel, enthaltend neben üblichen Hilfs- und Träger
stoffen wenigstens einen Plasminogenaktivator aus der DNm-
SAK42D- beziehungsweise der DCn-SAK42D-Kollektion (m=10, . . .,
17; n=1, 2, 3), der nach dem Verfahren gemäß Anspruch 61 bis
65 hergestellt worden ist.
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