DE4141634A1 - Ueberzugszusammensetzungen - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Überzugszusammensetzungen,
insbesondere Überzugszusammensetzungen, die als
Korrosionsinhibitoren bestimmte Schiff′sche Basen enthalten.
Wird ein organischer Oberflächenüberzug aus einem Metall
substrat aufgebracht, besteht eines der wichtigsten
Erfordernisse des Überzugs darin, daß er einen hinreichenden
Schutz gegenüber einer Korrosion des Metallsubstrats ergeben
sollte. H. Kittel gibt in dem Artikel in dem Lehrbuch der
Lacke und Beschichtungen, Band V, Stuttgart 1977, 46-103
zahlreiche Empfehlungen, wie Überzüge verbessert werden
können, um einen besseren Schutz von Metallsubstraten zu
erhalten.
Andererseits kann die Barrierefunktion der Überzugs
zusammensetzung verbessert werden, um korrosive Mittel, z. B.
Sauerstoff, Wasser und Ionen von der Metalloberfläche
fernzuhalten. Als Alternative ist es möglich, in den Überzug
korrosionsinhibierende Pigmente einzuarbeiten, die chemisch
oder elektrochemisch in das Korrosionsverfahren, z. B. durch
Bildung unlöslicher Ablagerungen mit den Korrosionsprodukten
oder durch Passivierung (Polarisation) der Metalloberfläche
eingreifen. Metallchromate und Bleiverbindungen erwiesen sich
als sehr wirksame korrosionsinhibierende Pigmente. Bis heute
wurden Metallchromate in großem Umfang verwendet,
insbesondere da sie sowohl die anodische als auch die
kathodische Korrosion inhibieren. Heutzutage gibt es
gegenüber der Verwendung von Chromaten aufgrund ihrer
potentiellen karzinogenen Wirkung Bedenken. Ähnlich wird die
Verwendung von Bleiverbindungen aufgrund ihrer chronischen
Toxizität vermieden.
Die beiden Faktoren des Umweltschutzes und des wirtschaft
lichen Umgangs mit natürlichen Quellen sind für jede moderne
chemische Produktion wesentlich. Bei der Herstellung von
Oberflächenüberzügen haben diese Faktoren einen Trend weg von
kostspieligen, gefährlichen und verunreinigenden
Oberflächenüberzügen auf Kohlenwasserstofflösungsmittelbasis
hin zu Oberflächenüberzügen auf Wasserbasis, z. B.
elektroabscheidbaren wäßrigen Anstrichen, beeinflußt.
Neuerdings besteht ein zunehmendes kommerzielles Interesse an
der Herstellung von Oberflächenbeschichtungen durch
Elektroabscheidung, nämlich durch Abscheidung eines
filmbildenden Materials unter dem Einfluß eines angewandten
elektrischen Potentials. Verschiedene Beschichtungs
materialien wurden für diese Auftragsmethode entwickelt,
jedoch ist die Technik häufig von verschiedenen Nachteilen
begleitet. Insbesondere ist es schwierig, das gewünschte
Ausmaß der Korrosionsinhibierung des zu beschichtenden
Metallsubstrats unter Verwendung dieser Methode des
Aufbringens einer Oberflächenbeschichtung zu erreichen.
In der GB 14 34 354 wird ein Verfahren zur Inhibierung der
Korrosion von Stahl oder Aluminium durch saure Verbindungen
durch Zugabe zu der sauren Verbindung einer wirksamen Menge
eines Azomethins, oder durch Vorbehandlung des Metalls mit
dem Azomethin entweder in reiner Form oder als Lösung in
einem Lösungmittel, oder mit seinen Vorläufern, oder durch
eine Kombination dieser Methoden beschrieben. Offenbart
werden auch Anstriche, Primer- und Wachs- oder Polier
zusammensetzungen, die ein Azomethin enthalten. In der GB
14 34 354 findet sich kein Hinweis darauf, daß die offenbarten
Anstrichzusammensetzungen wäßrige Anstriche sein könnten,
noch ein Hinweis auf die Verwendung der Anstriche zum
Beschichten von Metallsubstraten, die nicht sauren
Bedingungen ausgesetzt werden sollen.
In Chemical Abstracts 1971, 75, 1 32 360a werden die
korrosionsinhibierenden Eigenschaften von Kondensations
produkten des Anilins mit verschiedenen aliphatischen oder
aromatischen Aldehyden untersucht. Sämtliche Kondensations
produkte inhibieren wirksam die Korrosion von Stahl, Eisen,
Nickel und Kobalt in 5N HCl bei 20°C und 80°C.
In Chemical Abstracts 1972, 77, 65 238t und 65 239u werden
Kondensationsprodukte verschiedener Aldehyde mit Anilin, z. B.
Bispropylidenanilin, als Korrosionsinhibitoren für Stahl in
5N HCl und 8N H2SO4 untersucht.
Es ist eindeutig festgestellt, daß Verbindungen, die in einer
Umgebung als Korrosionsinhibitoren wirksam sind, in anderen
Medien nicht wirksam sein können. So wird beispielsweise in
der Publikation "Peintures, Pigments et Vernis", 1963, 39,
295-303, Chem. Abs. 59, 8974e offenbart, daß N-Heterocyclen
wie Pyrrole, die bekannt sind als ausgezeichnete Korrosions
inhibitoren in sauren Beizbädern, nämlich der primären
Gebrauchsanwendung, mit der sich die vorerwähnten, früheren
Offenbarungen befassen, unannehmbare Gelbfärbung des Überzugs
verursachen, wenn sie in Anstrichsubstraten auf Leinsamen
basis formuliert sind. Überdies sind Korrosionsinhibitoren,
die wertvoll bei der Behandlung von Brauchwasser sind,
gewöhnlich in wäßrigen Oberflächenbeschichtungen unwirksam,
da sie aufgrund ihrer hohen Wasserlöslichkeit als Elektrolyte
in der Beschichtung wirken können, was zu einer Blasenbildung
und Ablösung des Überzugs führt.
Die Anmelderin hat nun bestimmte Schiff′sche Basen-Korrosions
inhibitoren gefunden, die mit wäßrigem Oberflächenüberzugs
material, insbesondere einem elektroabscheidbaren Überzugs
system auf Wasserbasis, beschichteten Substraten ein aus
gezeichnetes Ausmaß an Korrosionsinhibierung verleihen.
Dementsprechend sieht die vorliegende Erfindung eine wäßrige
Überzugszusammensetzung vor, enthaltend a) ein wäßriges,
filmbildendes Bindemittel; und b) als Korrosionsinhibitor
eine korrosionsinhibierende Menge eines Produkts, gebildet
durch Umsetzung i) eines Mono- oder Dialdehyds der Formel I:
R₁ CHO)1 oder 2 (I)
worin R für eine C1-C20-Alkyl- oder Alkylengruppe, die
gegebenenfalls durch ein oder mehrere O- und/oder N-Atome
unterbrochen oder durch ein oder mehrere Hydroxy- oder
Cyanogruppen substituiert ist, oder eine C6- oder C10-Aryl-
oder Arylengruppe, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere
C1-C10-Alkylgruppen, C1-C10 Alkoxygruppen, Hydroxygruppen,
Nitrogruppen oder Halogenatome substituiert ist, steht, mit
ii) einem Mono- oder Diamin der Formel II:
R₁ NH₂)1 oder 2 (II)
worin R1 eine C1-C20-Alkyl- oder Alkylengruppe, die
gegebenenfalls durch ein oder mehrere O- und/oder N-Atome
unterbrochen oder durch eine oder mehrere Hydroxy- oder
Cyanogruppen substituiert ist; eine C5-C7-Cycloalkyl- oder
Cycloalkylengruppe, eine C6-oder C10-Aryl- oder Arylengruppe
oder eine C7-C12-Aralkyl- oder Aralkylengruppe, von denen
eine jede gegebenenfalls an den Cycloalkyl- oder Arylring
substituiert ist durch eine oder mehrere C1-C10-Alkylgruppen,
C1-C10-Alkoxygruppen, Hydroxygruppen, Nitrogruppen, C7- bis
C12-Aralkylgruppen, gegebenenfalls substituiert durch eine
Aminogruppe oder Halogenatome, ist.
C1-C20-Alkylgruppen R oder R1 umfassen Methyl-, Ethyl-,
n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, t-Butyl-, n-Pentyl-,
n-Hexyl-, n-Octyl-, n-Decyl-, n-Dodecyl-, n-Tetradecyl-,
n-Hexadecyl, n-Octadecyl- oder n-Eicosylgruppen. Bevorzugte
Alkylgruppen R oder R1 sind C1-C6-Alkylgruppen. C1-C20-Alky
lengruppen R oder R1 umfassen Methylen-, Ethylen-,
Isopropylen- n-Butylen-, n-Hexylen-, n-Octylen-, n-Decylen-,
n-Hexadecylen, n-Octadecylen und n-Eicosylengruppen.
Alkylgruppen R oder R1, die durch eines oder mehrere O- oder
N-Atome unterbrochen sind, sind vorzugsweise C2-C6-Alkyl
gruppen, unterbrochen durch ein oder zwei O- und/oder
N-Atome, z. B. Methoxymethyl, Ethoxymethyl, 2-Methoxyethyl,
2-Ethoxyethyl, 3-Methoxypropyl, 1- oder 2-Methoxybutyl,
1-Methoxypentyl, 2-Methoxyethoxymethyl oder 2-Methoxyethyl;
Methylaminomethyl, Ethylaminomethyl, 2-Methylaminoethyl,
2-Ethylaminoethyl oder 2-Methylaminoethylaminomethyl oder
2-Methylaminoethylaminoethyl. Alkylengruppen R oder R1, die
durch ein oder mehrere O- oder N-Atome unterbrochen sind,
sind vorzugsweise C2-C6-Alkylengruppen, unterbrochen durch
ein oder zwei O- und/oder N-Atome, z. B. 1,2-Oxymethylen oder
eine 1,2-Aminomethylengruppe.
Alkyl- oder Alkylengruppen R oder R1, die durch eine oder
mehrere OH- oder CN-Gruppen substituiert sind, sind
vorzugsweise C2-C6-Alkyl- oder Alkylengruppen, substituiert
durch 1 OH- oder CN-Gruppe, z. B. 1-Hydroxyethyl, 2- oder
3-Hydroxypropyl, 1-, 2-, 3- oder 4-Hydroxybutyl,
1-(1-Hydroxy-2-methyl)-propyl oder 1-Hydroxyhexyl; oder
1-Cyanoethyl, 2- oder 3- Cyanopropyl, 1-, 2-, 3- oder
4-Cyanobutyl, 1-(1-Cyano-2-methyl)-propyl oder 1-Cyanohexyl;
oder 1-Hydroxyethylen, 2-Hydroxybutylen, 1-Cyanoethylen oder
1-Cyanohexylen.
C5-C7-Cycloalkyl- oder Cycloalkylengruppen R1 sind
Cyclopentyl-, Cyclohexyl- oder Cycloheptylgruppen, oder
Cyclopentylen-, Cyclohexylen- oder Cycloheptylengruppen.
C6- oder C10-Arylgruppen oder Arylengruppen R oder R1 sind
Phenyl- oder Naphthylgruppen, vorzugsweise Phenylgruppen
oder, Phenylen- oder Naphthylengruppen. C7-C12-Aralkyl- oder
Aralkylengruppen R1 sind vorzugsweise Benzyl.
Arylgruppen R oder R1 besitzen vorzugsweise die Formel III
worin jedes X gleich oder verschieden ist und C1-C10 -vorzugs
weise C1-C4-Alkyl, C1-C10-, vorzugsweise C1-C4-Alkoxy, Hydroxy,
Nitro oder Halogen, vorzugsweise Chlor oder Brom ist, und n
für 0, 1, 2 oder 3 steht.
Beispiele für Arylgruppen R oder R1 der Formel III umfassen
Phenyl, 4-Tolyl, 4-Ethylphenyl, 4-n-Butylphenyl, 4-Methoxy
phenyl, 4-Ethoxyphenyl, 4-Butoxyphenyl, 1- oder 4-Hydroxy
phenyl, 4-Hydroxy-3,5-di-t-butylphenyl, 4-Nitrophenyl, 1-
oder 4-Chlorphenyl oder 1- oder 4-Bromphenyl.
Vorzugsweise ist R eine C1-C20-Alkylgruppe, insbesondere eine
C1-C6-Alkylgruppe oder eine Phenylgruppe der Formel III; und
R1 ist vorzugsweise eine C1-C20-Alkylgruppe, insbesondere
eine C1-C6-Alkylgruppe.
Die Komponenten b) sind nicht neu und können z. B. durch
Umsetzung eines Aldehyds der Formel I
R CHO)1 oder 2 (I)
worin R die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt, mit
einem Amin der Formel II:
R₁ NH₂)1 oder 2 (II)
worin R1 die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt,
erhalten werden.
Die Zusammensetzung des durch die Reaktion zwischen den
Verbindungen I und II gebildeten Produkts variiert in
Abhängigkeit von den Molverhältnissen der jeweiligen
Reaktanten und von der Funktionalität (der Anzahl der
Aldehyd- bzw. Aminogruppen) der Reaktanten.
Bei Reaktionen unter Verwendung äquimolarer Mengen von Mono
aldehyd der Formel I mit einem Monoamin der Formel II wird
das Reaktionsprodukt vorwiegend eine Verbindung der Formel:
R-CH=N-R₁ (IV)
worin R und R1 die vorstehend angegebene Bedeutung besitzen, sein.
Bei Umsetzungen unter Verwendung von zwei Molen eines
Monoaldehyds der Formel I und eines Mols eines Diamins der
Formel II wird das Reaktionsprodukt vorwiegend eine
Verbindung der Formel V:
sein.
Bei Reaktionen unter Verwendung eines Mols eines Dialdehyds
der Formel I und eines Mols eines Monoamins der Formel II wird
das Reaktionsprodukt vorwiegend eine Verbindung der Formel VI
R-[CH=N-R₁]₂ (VI)
sein.
Wird ein Dialdehyd der Formel I mit einem Diamin der Formel
II umgesetzt, wird das Reaktionsprodukt eine komplexe
Mischung von Produkten sein, die z. B. vollständig umgesetzte
Tetra-azomethin-Produkte und Produkte, die lediglich eine,
zwei oder drei Azomethinbindungen enthalten, sowie polymere
Azomethinprodukte und cyclisierte Produkte umfassen.
Es ist bevorzugt, äquimolare Mengen von Monoaldehyden der
Formel I mit Monoaminen der Formel II; zwei Mole eines
Monoaldehyds der Formel I mit einem Mol eines Diamins der
Formel II; oder ein Mol eines Dialdehyds der Formel I mit
zwei Molen eines Monoamins der Formel II umzusetzen. Bei
diesen bevorzugten Reaktionsschemata werden Reaktionsprodukte
erhalten, die praktisch keine freien primären Aminogruppen
oder Aldehydgruppen enthalten, die anderenfalls in die
anschließenden filmbildenden Verfahren eingreifen könnten.
Die Kondensationsreaktion wird zweckmäßig in einem
organischen Lösungsmittel, insbesondere in einem Lösungs
mittel wie z. B. Toluol, durchgeführt, das eine azeotrope
Mischung mit dem bei der Kondensation gebildeten Wasser
bildet, wodurch die Entfernung von Wasser durch herkömmliche
Techniken erleichtert wird. Die Kondensationsreaktion wird
vorzugsweise durchgeführt, bis die theoretische Menge Wasser
durch Kondensationsreaktion gebildet worden ist.
Beispiele für Reaktanten der Formel I umfassen Acetaldehyd,
Propionaldehyd, Butyraldehyd, n-Hexanaldehyd, n-Octanaldehyd,
n-Decanaldehyd, n-Dodecanaldehyd, n-Hexadecanaldehyd,
n-Eicosanaldehyd; Methoxyacetaldehyd, Ethoxyacetaldehyd,
4-Methoxybutyraldehyd, 12-Methoxy-n-decanaldehyd,
20-Methoxy-n-eicosanaldehyd; Methylaminoacetaldehyd, Ethyl
aminoacetaldehyd, Hydroxyacetaldehyd, 2-Hydroxy
propionaldehyd, 3-Hydroxybutyraldehyd; Cyanoacetaldehyd,
2-Cyanopropionaldehyd, 3-Cyanobutyraldehyd; Benzaldehyd,
Tolualdehyd, Anisaldehyd, 2-Hydroxybenzaldehyd, 4-Nitro
benzaldehyd, 4-Hydroxy-3,5-di-t-butylbenzaldehyd; Glyoxal,
Succindialdehyd, Adipaldehyd, Suberaldehyd; Benzol-1,2-
dicarboxaldehyd, Benzol-1,3-dicarboxaldehyd, Benzol-1,4-
dicarboxaldehyd.
Beispiele für Reaktanten der Formel I umfassen Methylamin,
Ethylamin, n-Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin, n-Hexyl
amin, n-Decylamin, n-Hexadecylamin, n-Eicosanylamin; Methoxy
methylamin, Ethoxymethylamin, n-Butoxymethylamin, Ethoxy
ethylamin, n-Butoxyethylamin; Methylaminomethylamin, Methyl
aminoethylamin; 2-Hydroxyethylamin, 3-Hydroxypropylamin;
2-Cyanoethylamin, 3-Cyanopropylamin; Cyclopentylamin, Cyclo
hexylamin, Cycloheptylamin; Anilin, 4-Methylanilin, 4-Ethyl
anilin, 4-Methoxyanilin, 4-Ethoxyanilin, 4-Hydroxyanilin,
4-Nitroanilin; Benzylamin, 4-Methylbenzylamin, 4-Ethyl
benzylamin, 4-Hydroxybenzylamin; 4-Nitrobenzylamin; Ethy
lendiamin, 1,3-Propylendiamin, 1,4-Butylendiamin, 1,5-Penty
lendiamin, 1,6-Hexylendiamin, Isophorondiamin, 1,2-Phenylen
diamin, 1,3-Phenylendiamin, 1,4-Phenylendiamin,
Toluol-2,4-diamin, Toluol-2,6-diamin, Toluol-3,4-diamin,
Toluol-2,5-diamin oder 4,4′-Methylendiamin.
Bevorzugte Überzugszusammensetzungen gemäß der Erfindung sind
wäßrige alkalische Anstriche und wäßrige Elektrobeschich
tungsanstriche.
Als Komponente a), das wäßrige Filme bildende Bindemittel der
wäßrigen Überzugszusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
können z. B. ein Epoxyharz, welches gegebenenfalls mit einem
getarnten oder blockierten organischen Polyisocyanat vernetzt
ist; Acrylharze, die gegebenenfalls und vorzugsweise mit
einem getarnten oder blockierten Isocyanat vernetzt sind;
Addukte von Epoxyharzen mit Aminen, Polycarbonsäuren oder
deren Anhydriden oder Aminocarbonsäuren; Mercaptocarbonsäuren
oder Aminosulfonsäuren; Polyurethane; Polyester; und
Reaktionsprodukte von eine phenolische Hydroxylgruppe
enthaltenden Harzen mit einem Aldehyd und einem Amin oder
einer Amino- oder Mercaptocarbon- oder Aminosulfonsäure;
sowie Mischungen dieser Harze verwendet werden.
Geeignete maskierte oder blockierte Isocyanate umfassen
diejenigen, in denen die Isocyanatgruppen mit einer
Verbindung derart umgesetzt worden sind, daß das entstandene
maskierte Isocyanat gegenüber Hydroxyl- oder Amingruppen bei
Raumtemperatur stabil ist, jedoch mit Hydroxyl- oder
Amingruppen bei erhöhten Temperaturen, z. B. von 100 bis 300°C
reagiert.
Jedes geeignete organische Polyisocyanat kann bei der
Herstellung des blockierten organischen Polyisocyanats
verwendet werden, z. B. aliphatische Verbindungen wie z. B.
Alkylendiisocyanate; aromatische Verbindungen z. B.
Phenylendiisocyanate; oder aliphatisch-aromatische
Diisocyanate, z. B. Tolylen- oder Xylylendiisocyanate;
Triisocyanate z. B. Triphenylmethan-4,4,4′′-triisocyanat; und
Tetraisocyanat z. B. 4,4′-Diphenyl-dimethylmethan-
2,2′,5,5′-tetraisocyanat.
Es kann jede geeignete aliphatische, cycloaliphatische,
aromatische Alkylmonoalkohol- oder Phenolverbindung als
Blockierungsmittel bei der Herstellung der blockierten
Isocyanate, z. B. Methylalkohol, Phenylcarbinol oder Kresol
verwendet werden.
Weitere Einzelheiten für geeignete markierte oder blockierte
Isocyanate und deren Herstellung finden sich in der
US-A-40 31 050.
Geeignete Acrylharze umfassen Copolymere von zumindest einem
Acrylester wie einem Alkyl- oder Hydroxyalkylacrylat oder
-methacrylat mit einem ethylenisch ungesättigten Monomeren,
welches eine salzbildende Gruppe aufweist, wie ein eine
Carboxyl- oder eine Aminogruppe enthaltendes Acrylmonomeres
und gegebenenfalls ein weiteres ethylenisch ungesättigtes
Monomeres.
Geeignete Epoxidharzaddukte umfassen diejenigen von Diglyci
dylethern von zweiwertigen Alkoholen oder Bisphenolen mit
einem primären oder sekundären Amin, das ein Diamin wie
Ethylendiamin, jedoch häufiger ein Monoamin wie Ethanolamin,
1-Amino-2-propanol, Diethanolamin oder Diethylamin, einer
Polycarbonsäure wie Glutar- oder Adipinsäure, einem
Polycarbonsäureanhydrid wie Malein- oder Bernsteinsäure
anhydrid, einer Aminocarbonsäure wie o-, m- oder p-Amino
benzoesäure oder einer Mercaptocarbonsäure. Geeignete
Polyurethane umfassen Addukte von Hydroxyl-endständigen
Polyurethanen mit Polycarbonsäureanhydriden.
Geeignete Polyester umfassen Carboxyl-endständige Polyester,
die sich von mehrwertigen Alkoholen wie Ethylenglykol,
1,2-Propylen-glykol, 1,3-Propylenglykol oder Butan-1,4-diol
mit Polycarbonsäuren wie Glutar-, Adipin-, Malein-, Tetra
hydrophthal- und Phthalsäure oder veresternden Derivaten
hiervon ableiten.
Geeignete Reaktionsprodukte von phenolischen Hydroxyl-
enthaltenden Harzen umfassen Reaktionsprodukte von Phenol-
endständigen Addukten von Diglycidylethern mit Bisphenolen,
mit Aldehyden wie Formaldehyd oder Benzaldehyd und Aminen wie
Ethanolamin, Diethanolamin oder Ethylendiamin, Aminocarbon
säuren wie Glycin, Sarcosin oder Asparaginsäure, oder
Mercaptocarbonsäuren wie Thioglykol- oder Mercapto
propionsäure.
Der abgeschiedene Harzfilm ist vorzugsweise ein Acrylpolymer
oder ein Addukt eines Epoxidharzes mit einem Amin.
Bevorzugte Isocyanatpolymere umfassen Trimethylen-,
Tetramethylen-, m- und p-Phenylen-, 2,4- oder 2,6-Tolylen- und
4,4- oder 1,4-Xylylendiisocyanat.
Bevorzugte Acrylpolymere umfassen Copolymere von zumindest
einem eine Carboxylgruppe enthaltenden monoacrylischen
Monomeren und zumindest einem Monoacrylester, gegebenenfalls
zusammen mit zumindest einem anderen Phenylmonomeren.
Geeignete Carboxyl-enthaltende monoacrylische Monomere, aus
denen die Copolymeren sich ableiten können, umfassen
Acrylsäure, Methacrylsäure und Addukte eines Hydroxy
alkylacrylats oder -methacrylats mit einem Polycarbon
säureanhydrid. Acryl- und Methacrylsäuren sind besonders
bevorzugte Carboxyl-enthaltende Acrylmonomere.
Geeignete Monoacrylester, aus denen sich die Copolymeren
ableiten können, umfassen Methylacrylat, Ethylacrylat,
n-Butyl-acrylat, n-Hexylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat und die
entsprechenden Methacrylate. Vorzugsweise enthält zumindest
ein Monoacrylester eine reaktive funktionelle Gruppe wie eine
Epoxidgruppe, eine primäre oder sekundäre Aminogruppe, eine
blockierte Isocyanatgruppe oder, vorzugsweise, eine Hydroxyl
gruppe. Geeignete Monoacrylester mit derartigen reaktiven
Gruppen umfassen 2-Aminoethylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat und die
entsprechenden Methacrylate, Reaktionsprodukte von
2-Isocyanato-ethylacrylat oder 2-Isocyanatoethylmethacrylat
mit einem Isocyanat-blockierenden Mittel, z. B. wie in der
US-A-35 42 739 beschrieben, oder Reaktionsprodukte eines
Polyisocyanats, vorzugsweise eines Tolylendiisocyanats mit
einem Hydroxyalkylacrylat oder -methacrylat wie die zuvor als
Isocyanat-blockierende Mittel beschriebenen, z. B. wie in der
US-A-41 13 958 beschrieben. Isocyanat-blockierende Mittel
sind gut bekannt und umfassen Alkohole, Phenole, Mercaptane,
primäre und sekundäre Amine, Oxime, Triazole, Pyrazole und
Lactame. Bevorzugte derartige Blockierungsmittel sind Oxime
und Lactame. Ein besonders bevorzugter eine reaktive Gruppe
enthaltender Monoacrylester ist 2-Hydroxyethylmethacrylat.
Das etwaige Vinylmonomere, das mit dem Carboxyl-enthaltenden
acrylischen Monomeren und dem Monoacrylester copolymerisiert
werden kann, kann beispielsweise ein Vinylester wie Vinyl
acetat, ein Vinylhalogenid wie Vinylchlorid oder vorzugsweise
ein Styrol wie Styrol selbst, Alphamethylstyrol oder p-Chlor
styrol sein, wobei Styrol selbst besonders bevorzugt ist.
Andere bevorzugte acrylische Polymere umfassen Copolymere von
zumindest einem monoacrylischen Monomeren, das eine tertiäre
Aminogruppe aufweist, und zumindest einen Monoacrylester mit
einer reaktiven funktionellen Gruppe, gegebenenfalls zusam
men mit zumindest einem weiteren Vinylmonomeren. Geeignete,
eine tertiäre Aminogruppe enthaltende monoacrylische
Monomere, aus denen sich die Copolymeren ableiten können,
umfassen Dialkylaminoalkylacrylate und Dialkylamino
alkylmethacrylate, vorzugsweise 2-(Dimethylamino)-
ethylacrylat, 2-(Diethylamino)- ethylacrylat, 2-(Dimethyl
amino)-propylacrylat und die entsprechenden Methacrylate,
wobei 2-(Dimethylamino)- ethylmethacrylat besonders bevorzugt
ist. Eine reaktive Gruppe enthaltende Monoacrylester, die mit
dem die tertiäre Aminogruppe enthaltenden monoacrylischen
Monomeren copolymerisiert werden, können Acrylate oder
Methacrylate, die eine Epoxidgruppe, eine blockierte
Isocyanatgruppe oder vorzugsweise eine Hydroxylgruppe
enthalten, sein, wie vorstehend für die mit dem eine
Carboxylgruppe enthaltenden Monoacrylmonomeren copoly
merisierten eine reaktive Gruppe enthaltenden Monoacrylester
beschrieben.
Das etwaige Vinylmonomere, das mit dem eine tertiäre
Aminogruppe enthaltenden monoacrylischen Monomeren und dem
eine reaktive Gruppe enthaltenden Monoacrylester copoly
merisiert werden kann, kann z. B. ein Alkylacrylat oder
-methacrylat wie Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat und die entsprechenden Methacrylate, ein
Vinylester wie Vinylacetat, ein Vinylhalogenid wie Vinyl
chlorid oder ein Styrol wie Styrol, Alphamethylstyrol oder
p-Chlorstyrol sein. Unter diesen sind die Alkylacrylate und
-methacrylate und Styrol bevorzugt.
Ganz besonders bevorzugte Acrylpolymere für die Verwendung bei
dem Verfahren der Erfindung sind Copolymere von (a)
Acrylsäure, Methacrylsäure oder 2-(Dimethylamino)-
ethylmethacrylat mit (b) einem Hydroxyalkylacrylat oder
-methacrylat und gegebenenfalls (c) zumindest einem weiteren
Vinylmonomeren, vorzugsweise ausgewählt unter Alkyl
acrylaten, Alkylmethacrylaten, Styrol und Mischungen von
zweien oder mehreren derselben. Die Acrylate und Methacrylate
(b) und die Alkylacrylate und Methacrylate für (c) sind wie
vorstehend beschrieben, wobei 2-Hydroxyethylmethacrylat als
(b) besonders bevorzugt ist und eine Mischung von Styrol und
2-Ethylhexylacrylat als (c) besonders bevorzugt ist.
Die Acrylpolymeren können nach herkömmlichen Polymerisations
verfahren unter Verwendung freier radikalischer Polymerisa
tions-Initiatoren wie von Peroxiden oder Azoverbindungen
hergestellt werden, gewöhnlich um Polymere mit einem zahlen
mittleren Molekulargewicht von 5000 oder mehr, vorzugsweise
5000 bis 50 000, zu ergeben. Somit können die Monomeren mit
dem Initiator in Lösung in einem organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise einem Lösungsmittel, das mit dem Medium, aus dem
das Polymere elektroabgeschieden werden soll, mischbar ist.
Herkömmliche Kettentransfermittel wie tert.-Dodecylmercaptan
können gewünschtenfalls verwendet werden.
Bevorzugte Addukte eines Epoxidharzes mit einem Amin sind
Addukte eines Polyglydidylethers, der ein mehrwertiges Phenol
oder ein mehrwertiger Alkohol sein kann, mit einem Monoamin.
Geeignete Polyglycidylether umfassen diejenigen von zwei
wertigen Alkoholen wie Butan-1,4-diol, Neopentylglykol,
Hexamethylenglykol, Oxyalkylenglykolen und Polyoxy
alkylenglykolen, und dreiwertigen Alkoholen wie Gly
cerin,-1,1,1-Trimethylolpropan und Addukten dieser Alkohole
mit Ethylenoxid oder Propylenoxid. Es versteht sich für den
Fachmann, daß diese Polyglycidylether von mehrwertigen
Alkoholen gewöhnlich verbessert werden können, d. h. in
längerkettige Polyglycidylether mit höherem Molekulargewicht,
beispielsweise durch Umsetzung mit einem zweiwertigen Alkohol
oder Phenol übergeführt werden können, derart, daß die
entstandenen Polyglycidylether Addukte mit geeigneten
elektroabscheidbaren filmbildenden Eigenschaften bei Reaktion
mit dem sekundären Monoamin ergeben. Bevorzugte
Polyglycidylether sind diejenigen von mehrwertigen Phenolen
einschließlich Bisphenole wie Bisphenol F, Bisphenol A und
Tetrabrombisphenol A, und phenolische Novolakharze wie
Phenolformaldehyd- oder Kresolformaldehyd-Novolakharze. Diese
Polyglycidylether von Phenolen können z. B. durch Umsetzung
mit zweiwertigen Alkoholen oder Phenolen wie den vorstehend
beschriebenen verbessert werden. Besonders bevorzugte
Polyglycidylether sind Polyglycidylether von Bisphenol A, das
durch Umsetzung mit Bisphenol A verbessert wurde.
Für die Adduktbildung mit den Polyglycidylethern geeignete
Monoamine umfassen primäre, sekundäre oder tertiäre Amine.
Sekundäre Amine sind bevorzugt, wie z. B. Dialkylamine wie
Diethylamin, Di-n-propylamin, Di-isopropylamin,
Di-n-butylamin, Di-n-octylamin und Di-n-Dodecylamin oder
Stickstoffheterocyclen wie Piperidin oder Morpholin.
Bevorzugte sekundäre Monoamine sind sekundäre Alkanolamine
wie Diethanolamin, N-Methylethanolamin, N-Butylethanolamin,
Diisopropanolamin, N-Methylisopropanolamin oder
Di-n-butanolamin. Ein besonders bevorzugtes sekundäres Alkanolamin ist
Diethanolamin.
Somit sind bevorzugte Addukte von Polyglycidylethern mit
einem sekundären Monoamin Addukte eines Polyglycidylethers
eines mehrwertigen Phenols, die verlängert worden sein
können mit einem sekundären Alkanolamin, während ganz
bevorzugte derartige Produkte diejenigen eines
Polyglycidylethers von Bisphenol A, verlängert durch
Umsetzung mit Bisphenol A, mit Diethanolamin sind.
Soll das organische Harz durch Elektroabscheidung aufgebracht
werden, kann dies unter Verwendung herkömmlicher Verfahren
erfolgen.
So kann das elektroabscheidbare Harz gegebenenfalls zusammen
mit herkömmlichen Additiven wie Pigmenten, Farbstoffen,
Streckmitteln, Lichtstabilisatoren, Antioxidantien, weiteren
Korrosionsinhibitoren, Dispersionshilfsmitteln, Härtungs
katalysatoren, Fließkontrollmitteln, thixotropen Mitteln,
Adhäsionsbeschleunigern, Füllstoffen und Weichmachern in
einem wäßrigen Medium, das eine geringere Menge eines
organischen Lösungsmittels enthalten kann, zusammen mit einer
Säure, um zumindest teilweise salzbildende Gruppen an dem
Harz zu neutralisieren, gelöst oder dispergiert werden. Das
wäßrige Elektroabscheidungsmedium enthält im allgemeinen 2
bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 5-25 Gew.-% des Harzes. Die
Pigmente können organische, anorganische oder Metallpigmente,
z. B. Titandioxid, Eisenoxid, Aluminiumbronze, Phthalocya
ninblau etc. sein. Es ist auch möglich, gleichzeitig
Antikorrosionspigmente, z. B. Phosphate oder Borate
enthaltende Pigmente, Metallpigmente und Metalloxidpigmente
(s. Farbe und Lack 88 (1982), 183) oder die in der
EP-A-54 267 beschriebenen Pigmente zu verwenden.
Beispiele für Streckmittel, die gleichzeitig verwendbar sind,
sind Talk, Aluminiumoxid, Aluminiumsilikat, Baryt, Glimmer
oder Siliciumdioxid. Gewünschtenfalls kann der Korrosions
inhibitor auf einen neutralen Träger aufgebracht sein. Geeig
nete Träger sind insbesondere pulverförmige Streckmittel oder
Pigmente. Diese Technik wird im einzelnen in der DE-OS
31 22 907 beschrieben.
Zusätzlich zu der Komponente b) kann die Überzugszusammen
setzung auch andere organische, metallorganische oder
anorganische Korrosionsinhibitoren, z. B. Salze der
Nitroisophthalsäure, Tannin, Phosphorsäureester, technische
Amine, substituierte Benztriazole oder substituierte Phenole
enthalten, die in der DE-OS 31 46 265 beschrieben werden.
Die Korrosionsinhibitorkomponente b) kann zu dem elektroab
scheidbaren Überzugssystem während der Herstellung des
letzeren z. B. während der Zerteilung des Pigments durch
Mahlen z. B. nach den in der EP-A-1 07 089 beschriebenen
Methoden zugegeben werden. Alternativ können die
Korrosionsinhibitoren in die nicht emulgierten Harze und auch
in das vermahlene Harz eingearbeitet werden. Die
Korrosionsinhibitoren werden vorzugsweise in einer Menge von
0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
den Feststoffgehalt der elektroabscheidbaren Überzugs
zusammensetzung, verwendet.
Eine Elektroabscheidung während lediglich einiger weniger
Minuten, gewöhnlich einer Minute bei einer Spannung von bis
zu 500 V ist in den meisten Fällen ausreichend. Spannungen
von so gering wie 2 V können in einigen Fällen angewendet
werden, insbesondere wenn die Größe der Elektrode, auf der
der Harzfilm abgeschieden wird, im Vergleich zu der anderen
Elektrode gering ist. Beispielsweise kann ein kathodisch
abscheidbares Harz auf einer kleinen Kathode in einem Tank,
bei dem der gesamte Tank die Anode ist, bei Spannungen von 2 V
oder 5 V abgeschieden werden. Die Adhäsion des Harzfilms kann
verbessert werden, wenn er stufenweise zuerst bei einer
niedrigen Spannung und dann bei einer höheren Spannung
abgeschieden wird. Beispielsweise kann eine gute Beschichtung
durch Elektroabscheidung des Harzes bei 2 V während 2 Minu
ten, gefolgt von einer Abscheidung bei 5 V während bis zu
5 Minuten erreicht werden. Die erfindungsgemäßen Über
zugszusammensetzungen können auf ein elektrisch leitendes
Substrat, insbesondere Metalle wie Eisen; Stahl; z. B.
kaltgewalzter Stahl, gegebenenfalls mit Zinkphosphat
behandelt oder galvanisiert; Kupfer, Zink; und Aluminium;
insbesondere Zink oder Aluminiumlegierungen aufgebracht
werden.
Nach der Elektroabscheidung des organischen Films wird das
Substrat in entmineralisiertem Wasser gespült, getrocknet und
bei erhöhten Temperaturen bis zu 260°C gebrannt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung eingehender.
Tolualdehyd (24,03 g, 0,2 Mol) wird vorsichtig zu einer
Lösung von 1,6-Hexandiamin (11,62 g, 0,1 Mol) in Toluol (200
ml) zugegeben. Man beobachtet ein geringes Erwärmen auf 30°C.
Die entstandene Lösung wird unter Rückfluß bis zur
Entwicklung von Wasser (2,8 ml) erhitzt. Das Verdampfen der
Lösung ergibt 29,3 g (87%) eines blaß pinkfarbenen
Feststoffs, Fp.= 76 bis 78°C.
Für C22H28N2C, Ber.: C, 82,5; H, 8,75; N, 8,75%,
Gef.: C, 82,4; H, 8,9; N, 8,4%.
Gef.: C, 82,4; H, 8,9; N, 8,4%.
Unter Verwendung des in Beispiel 1 angegebenen Verfahrens,
jedoch unter Änderung der jeweiligen Ausgangsmaterialien,
werden die in der nachstehenden Tabelle angegebenen
Verbindungen erhalten.
Eine wäßrige alkalische Anstrichformulierung mit einem Fest
stoffgehalt von 56,15 Gew.-% wird unter Verwendung der folgen
den Formulierung hergestellt:
60,03 Gew.-% Bayhydrol B (30% in Wasser);
0,14 Gew.-% Servosyn WEB (8%);
0,28 Gew.-% Ascinin;
18,18 Gew.-% Bayferrox 130 M;
5,15 Gew.-% Heladol 10;
10,6 Gew.-% Kolloidmühlen-zerkleinerter Talk;
0,2 Gew.-% Aerosil 300;
1,06 Gew.-% ZnO;
0,9 Gew.-% Butylglykol;
0,005 Gew.-% Aluminiumoctoat; und
0,46 Gew.-% Wasser
1,12 Gew.-% (2 Gew.-% bezogen auf Feststoffgehalt) eines jeden der Produkte der Beispiele 1 bis 8 werden in getrennten Proben der Anstrichformulierung dispergiert.
0,14 Gew.-% Servosyn WEB (8%);
0,28 Gew.-% Ascinin;
18,18 Gew.-% Bayferrox 130 M;
5,15 Gew.-% Heladol 10;
10,6 Gew.-% Kolloidmühlen-zerkleinerter Talk;
0,2 Gew.-% Aerosil 300;
1,06 Gew.-% ZnO;
0,9 Gew.-% Butylglykol;
0,005 Gew.-% Aluminiumoctoat; und
0,46 Gew.-% Wasser
1,12 Gew.-% (2 Gew.-% bezogen auf Feststoffgehalt) eines jeden der Produkte der Beispiele 1 bis 8 werden in getrennten Proben der Anstrichformulierung dispergiert.
Eine jede Anstrichprobe wird auf die kaltgewalzten
Testplatten mit einer Dicke von 55 bis 60 µm aufgebracht und
72 Stunden bei 20°C getrocknet. Man bringt eine Anritzung
(70×0,5 mm) als definierte Beschädigung des Überzugs an. Die
angestrichenen Platten werden einem Salzsprühverfahren (168
Stunden), wie in ASTMB117 spezifiziert, unterzogen. Am Ende des
Tests wird der Überzug durch Behandlung mit konzentrierter
Natriumhydroxidlösung entfernt, und die Korrosion des Metalls
an dem Kreuzschnitt (wie in DIN 53 167 spezifiziert) und über
den Rest der Oberfläche bewertet. In jedem Fall wird die
Bewertung mit einer 6-Punkte-Skala durchgeführt. Die Summe
der Bewertung des Überzugs und der Bewertung des Metalls
ergibt den Antikorrosionswert AC. Je höher die Zahl AC ist,
umso wirksamer ist der untersuchte Inhibitor.
Die Ergebnisse des Salzsprühtests sind in Tabelle 2 zusammen
gefaßt:
Ein Elektrotauchüberzug wird folgendermaßen hergestellt.
507,2 g eines Zweikomponentenlackes (33,5% Feststoffe) auf
Basis eines aminmodifizierten Epoxidharzes und eines
blockierten Diisocyanats werden mit 3,5 g
Propylenglykolmonophenylether, 17,6 g Milchsäure, 3,5 g
eines nichtionischen Detergens und 9 g des zu testenden und
in der nachstehenden Tabelle 3 angegebenen
Korrosionsinhibitoren gemischt. Die Mischung wird durch
Rühren homogenisiert, und unter raschem Rühren werden langsam
468 g Wasser in drei Anteilen zugesetzt. Die entstandene
Emulsion besitzt einen pH von 4,9 und einen Feststoffgehalt
von 18%.
Zu 430 g der Emulsion werden 95 g einer grauen Pigmentpaste
(enthalten Rost, Titandioxid und Aluminiumsilikat) unter
Rühren zugegeben. Schließlich werden langsam 475 g Wasser
zugesetzt. Dieses Bad besitzt einen Feststoffgehalt von 20%
und einen pH von 5,2.
Die Konzentration des Korrosionsinhibitors 4 g/l oder 2%, be
zogen auf die Feststoffe.
Der Überzug wird auf kaltgewalzten Stahlplatten (7,5×15 cm),
die mit Chemphos ® 168 (Chemfil Corp) zinkphosphatiert sind,
elektroabgeschieden. Die Abscheidung erfolgt bei einer
Temperatur von 29°C und einer Spannung von 200 V während
2 Minuten. Hiernach werden die Platten mit Wasser gespült,
mit einem Luftstrom getrocknet und 30 Minuten a) bei 176°C
und b) bei 163°C gebrannt. Die entstandenen Überzüge besitzen
eine Dicke von etwa 25 µm.
Die überzogenen Filme werden mit einer Bonder 205 Schneid
vorrichtung (der Schnitt beträgt 70×0,5 mm) geschnitten. Die
Platten werden in einem vierwöchigen Test gemäß der General
Motors Testmethode TM 54-56 untersucht. Diese besteht in der
ersten Woche aus einem täglichen Zyklus von 15 Minuten
Eintauchen in eine 5% NaCl-Lösung, 75 Minuten Aufbewahren bei
Raumtemperatur und 22,5 Stunden in einer Dampfkammer bei 60°C
und einer relativen Feuchtigkeit von 85%. Nach fünf Cyclen
werden die Proben zwei Tage in einer Dampfkammer bei 60°C/85%
relativer Feuchtigkeit aufbewahrt.
Der tägliche Cyclus in der zweiten, dritten und vierten Woche
besteht in einer Stunde trockenem Aufbewahren bei 60°C, 30
Minuten Aufbewahren bei -23°C, 15 Minuten Eintauchen in eine
5% NaCl-Lösung, 75 Minuten Aufbewahren bei Raumtemperatur
und 21,5 Stunden in der Dampfkammer bei 60°C/85% relative
Feuchtigkeit. Nach fünf Cyclen werden die Proben zwei Tage in
einer Dampfkammer bei 60°C/85% relativer Feuchtigkeit
aufbewahrt.
Nach der vierwöchigen Testung werden die Proben mit warmem
Wasser gespült, und die Teile des Lacks, die nicht mehr an
dem Metall anhaften, abgekratzt. Die Breite der korrodierten
Zone ist in Tabelle 3 gezeigt.
Man wiederholt das in den Beispielen 22 bis 31 beschriebene Verfahren,
wobei man jedoch Stahlplatten verwendet, die mit Bonderite 925 (Parker
Chem. Co.) zinkphosphatiert sind. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
zusammengefaßt.
Claims (10)
1. Wäßrige Überzugszusammensetzung umfassend a) ein
wäßriges filmbildendes Bindemittel; und b) als Korro
sionsinhibitor eine korrosionsinhibierende Menge
eines Produkts, gebildet durch Umsetzung i) eines
Mono- oder Dialdehyds der Formel I:
R-(CHO)1 oder 2 (I)worin R für eine C1-C20 Alkyl- oder Alkylengruppe, die
gegebenenfalls durch ein oder mehrere O- und/oder
N-Atome unterbrochen oder durch ein oder mehrere
Hydroxy- oder Cyanogruppen substituiert ist, oder eine
C6- oder C10-Aryl- oder Arylengruppe, die gegebenenfalls
durch ein oder mehrere C1-C10-Alkylgruppen, C1-C10
Alkoxygruppen, Hydroxy- oder Nitrogruppen oder
Halogenatome substituiert ist, steht, mit ii) einem Mono- oder
Diamin der Formel II:R₁-(NH₂)1 oder 2 (II)worin R1 eine C1-C20 Alkyl- oder Alkylengruppe,
die gegebenenfalls durch ein oder mehrere O- und/oder
N-Atome unterbrochen oder durch eine oder mehrere
Hydroxy- oder Cyanogruppen substituiert ist; eine
C5-C7-Cycloalkyl- oder Cycloalkylengruppe, eine C6-oder
C10-Aryl- oder Arylengruppe oder eine C7-C12-Aralkyl-
oder Aralkylengruppe ist, wobei jede hiervon an dem
Cycloalkyl- oder Arylring substituiert sein kann durch
eine oder mehrere C1-C10-Alkylgruppen,
C1-C10-Alkoxygruppen, Hydroxy, Nitrogruppen oder C7- bis
C12-Aralkylgruppen, gegebenenfalls substituiert durch
eine Aminogruppe oder Halogenatome.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin R für eine
C1-C20-Alkylgruppe oder eine Gruppe der Formel III
steht, worin jedes X gleich oder verschieden ist und
C1-C10-Alkyl, C1-C10-Alkoxy, Hydroxy, Nitro oder Halogen
bedeutet, und n 0, 1, 2 oder 3 ist und R1 für C1- bis
C20-Alkyl steht.
3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 2 worin X für
C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy, Nitro, Chlor oder
Brom steht, und R1 C1-C6-Alkyl ist.
4. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin die
Überzugszusammensetzung auf Wasserbasis ein wäßriger
alkalischer Anstrich ist.
5. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin die
Überzugszusammensetzung auf Wasserbasis ein wäßriger
elektroabscheidbarer Anstrich ist.
6. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, worin das wäßrige filmbildende Bindemittel,
Komponente a), ein Epoxyharz, gegebenenfalls vernetzt
mit einem maskierten oder blockierten Polyisocyanat; ein
Acrylharz, gegebenenfalls vernetzt mit einem maskierten
oder blockierten Isocyanat; ein Addukt eines Epoxyharzes
mit einem Amin, einer Polycarbonsäure oder dessen
Anhydrid oder Aminocarbonsäure, Mercaptocarbonsäure oder
Aminosulfonsäure; ein Polyurethan; ein Polyester; oder
ein Reaktionsprodukt eines eine phenolische
Hydroxylgruppe enthaltenden Harzes mit einem Aldehyd und
einem Amin oder einer Amino- oder Mercaptocarbon- oder
Aminosulphonsäure; oder eine Mischung derselben ist.
7. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, worin eines oder mehrere Komponenten
ausgewählt unter einem Pigment, Farbstoff, Streckmittel,
Fließkontrollhilfsmittel, Dispergiermittel,
thixotrope Mittel, Adhäsionspromoter, Antioxidans,
Lichtstabilisator und einem Härtungskatalysator
ebenfalls anwesend sind.
8. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, worin die Verbindung der Formel I in einer
Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen auf den
Feststoffgehalt der Überzugszusammensetzung anwesend
ist.
9. Zusammensetzung gemäß Anspruch 8, worin die Verbindung
der Formel I in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf den Feststoffgehalt der Überzugszusammensetzung,
anwesend ist.
10. Verfahren zum Aufbringen eines korrosionsbeständigen
Überzugs auf ein korrodierbares Metallsubstrat,
umfassend die Behandlung der Oberfläche des
korrodierbaren Metallsubstrats mit einer
Überzugszusammensetzung gemäß Anspruch 1; und das
anschließende Trocknen oder Härten der Überzugszusammen
setzung, um eine getrocknete oder gehärtete Oberflächen
beschichtung auf der Substratoberfläche zu ergeben.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |