DE4140549A1 - Walzenmuehle - Google Patents
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- Food Science & Technology (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzenmühle, insbesondere
eine Gutbett-Walzenmühle, zur Zerkleinerung von relativ
hartem, sprödem Mahlgut, enthaltend zwei mit hohem
Druck federnd gegeneinander gepreßte Walzen, entspre
chend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Walzenmühlen und insbesondere Gutbett-Walzenmühlen der
vorausgesetzten Art sind aus der Praxis hinreichend be
kannt und werden für eine energiesparende Zerkleinerung
von relativ harten, spröden Materialien, wie z. B. Ze
mentklinker, Hüttensand, Zementrohmaterial, Kohle, Erz
und dgl. verwendet. Um einerseits bei Mahlgütern mit
wechselnden Materialeigenschaften und andererseits bei
einem relativ hohen Verschleiß am Walzenmantel und so
mit bei sich änderndem Walzendurchnesser eine hohe
Durchsatzleistung aufrechterhalten zu können, ist es
auch bereits Stand der Technik, die beiden Walzen einer
solchen Walzenmühle mit in ihren Drehzahlen regelbaren
Antriebseinrichtungen anzutreiben. Bei diesen bekannten
Ausführungen werden in der Praxis im allgemeinen regel
bare Elektroantriebe verwendet. Diese regelbaren
Elektroantriebe führen jedoch zu relativ hohen
Investitionskosten allein für die Antriebseinrichtungen
dieser Walzenmühlen, insbesondere Gutbett-Walzenmühlen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Wal
zenmühle, insbesondere Gutbett-Walzenmühle der im Ober
begriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art derart
weiterzuentwickeln, daß sie sich bei verhältnismäßig
einfachem Aufbau und zuverlässiger Betriebsweise durch
eine relativ preiswerte Ausführung für den regelbaren
Antrieb ihrer Walzen auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombina
tion der im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Aus der Praxis ist es zwar bereits bekannt, beispiels
weise das Drehrohr eines Drehrohrofens oder die An
triebswelle eines Windsichters mit Hilfe eines Überla
gerungsgetriebes anzutreiben, das von einem hydrauli
schen Antriebsmotor mit veränderbarer Drehzahl ange
trieben werden kann. Bei der vorliegenden Erfindung
geht es jedoch darum, zwei parallel nebeneinanderlie
gende, gegenläufig umlaufende Zerkleinerungswalzen
durch je eine Antriebseinrichtung mit veränderbarer
Drehzahl anzutreiben und dabei für einen verhältnismä
ßig einfachen Aufbau, eine zuverlässige Betriebsweise
und vor allem auch eine preiswerte (kostensparende)
Ausführung für den gesamten regelbaren Antrieb der Wal
zen und damit auch für die ganze Walzenmühle zu sorgen.
Zur Erreichung dieses Zieles ist erfindungsgemäß jeder
Antriebseinrichtung ein dem Hauptgetriebe vorgeschalte
tes Überlagerungs-Planetengetriebe sowie ein dieses
Überlagerungs-Planetengetriebe antreibender, in seiner
Drehzahl regelbarer Hydraulikmotor zugeordnet, wobei
der Hauptantriebsmotor über seine Abtriebswelle dreh
fest mit dem Sonnenrad, die Abtriebswelle des Hydrau
likmotors drehfest mit dem äußeren Zahnkranz und der
Planetenträger drehfest mit der Eingangswelle des
Hauptgetriebes verbunden ist. Die Hydraulikmotoren bei
der Überlagerungsgetriebe und damit auch beider An
triebseinrichtungen sind dabei nun in äußerst vorteil
hafter Weise an eine gemeinsame, in Fördervolumen und
Förderdruck steuerbare Hydrauliköl-Versorgungseinheit
angeschlossen, d. h. mit anderen Worten, die beiden
Überlagerungs-Planetengetriebe werden - über ihre
Hydraulikmotoren - von einer einzigen, gemeinsamen
Hydrauliköl-Versorgungseinheit angetrieben.
Da bei dieser erfindungsgemäßen Ausbildung bei beiden
Hydraulikmotoren beider Überlagerungs-Planetengetriebe
mit gleichem Förderdruck (Hydraulikdruck) gearbeitet
werden kann, werden auch beide Hydraulikmotoren und
damit ihre zugehörigen Überlagerungs-Planetengetriebe
mit gleich großem Antriebsmoment belastet, wodurch
beide Überlagerungs-Planetengetriebe voll ausgelastet
werden können. Da ferner auf diese Weise beide Getriebe
der Walzenmühle mit gleicher Drehzahl bzw. gleichem
Drehmoment auf das Mahlgut einwirken können, lassen
sich die Verschleißwerte der Walzen sehr gering halten.
Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausfüh
rung ergibt sich dadurch, daß die Walzen mit Hilfe des
hydraulisch antreibbaren Überlagerungs-Planetengetrie
bes langsam angefahren werden können, während der
Hauptantriebsmotor jeder Antriebseinrichtung dann spä
ter zu einem geeigneten Zeitpunkt zugeschaltet werden
kann. In der Praxis bedeutet dies, daß die Walzenmühle
unter Last angefahren werden kann, was vor allem bei
Betriebsunterbrechungen von Bedeutung ist. Es sei in
diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß Elektromo
toren mit großen Leistungen, wie sie für Gutbett-Wal
zenmühlen verwendet werden, normalerweise ein Anfahrmo
ment besitzen, das im allgemeinen etwas geringer oder
nur geringfügig höher ist als das Nennmoment. Wenn dann
eine Gutbett-Walzenmühle z. B. bei einer Betriebsstö
rung in vollem Betrieb abgestellt werden muß, dann ver
bleiben normalerweise mehrere Tonnen Mahlgut in dem üb
licherweise über der Walzenmühle angeordneten Vorrats
behälter. Ein Wiederanfahren der Walzenmühle mit im
Walzenspalt und über den Walzen befindlichem Mahlgut
und der anstehenden vollen Mahlkraft erfordert ein An
fahrmoment, das höher ist als das Nennmoment der norma
len Antriebsmotoren. Ein Anfahren der Walzenmühle mit
den Hauptmotoren ist unter diesen Betriebsbedingungen
meist nicht möglich, da dieses Wiederanfahren eine er
hebliche Maschinenbelastung mit sich bringt. Aus diesen
Gründen werden üblicherweise die Mahlwalzen auseinan
derbewegt, damit das im Walzenspalt, über den Mahlwal
zen und eventuell im Vorratsbehälter befindliche Mahl
gut nach unten ablaufen kann. Dies ist nicht nur um
ständlich für die weitere Handhabung des Mahlgutes,
sondern stellt auch eine unerwünschte Betriebsunterbre
chung dar. Zudem gelangen größere Mengen ungemahlenen
Mahlgutes in der Walzenmühle nachfolgende Anlagenteile.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Überlagerungs-
Planetengetrieben mit in ihren Drehzahlen regelbaren
Hydraulikmotoren für die beiden Zerkleinerungswalzen
kann bei einer Betriebsunterbrechung der zuvor geschil
derten Art der Hauptantriebsmotor für jede Antriebsein
richtung (und somit für jede Walze) stillgesetzt wer
den. Unter alleiniger Verwendung der Hydraulikmotoren
mit den zugehörigen Überlagerungs-Planetengetrieben
können die Walzen dann langsam auf eine Drehzahl von
beispielsweise 10 bis 20 Prozent der nominellen Dreh
zahl beschleunigt werden. Dies ist möglich, da ein
Hydraulikmotor (Hydraulikantrieb) über ein hohes An
fahrmoment verfügt und da die erfindungsgemäß gewählte
Zusammenordnung eine gleichmäßige Lastverteilung in
beiden Antriebssträngen (für beide Antriebseinrichtun
gen und Walzen) sicherstellt. Nach Erreichen der zuvor
erwähnten Drehzahl können dann die Hauptantriebsmotoren
zugeschaltet werden, oder es wird zunächst alles im
Vorratsbehälter verbliebene Mahlgut mit der durch die
Hydraulikantriebe vorgegebenen niedrigen Drehzahl zer
kleinert, um danach die Hauptantriebsmotoren ohne Last
anfahren zu können.
Dieses langsame Anfahren der Walzen unter voller Last
mit Hilfe der Hydraulikmotoren hat ferner den Vorteil,
daß die beim Anfahren in den Antriebseinrichtungen her
vorgerufenen dynamischen Belastungen verhältnismäßig
gering gehalten werden können.
Die Drehzahlen der beiden gegenläufig umlaufenden Wal
zen können mit Hilfe der zugehörigen Hydraulikmotoren
über die Überlagerungs-Planetengetriebe in äußerst gün
stiger Weise den erforderlichen Betriebsverhältnissen
angepaßt werden, so daß beispielsweise bei geforderter
gleichbleibender Durchsatzleistung und sich ändernden
Materialeigenschaften oder sich änderndem Walzendurch
messer (durch fortschreitenden Verschleiß) eine ent
sprechende Anpassung der Walzendrehzahl auf einfache
Weise über die Hydrauliköl-Versorgungseinheit vorgenom
men werden kann.
Im Normalbetrieb werden die Walzen im allgemeinen von
ihren Hauptantriebsmotoren und Hauptantrieben angetrie
ben. Ist eine Verminderung der Durchsatzleistung und
damit eine Drehzahlreduktion erwünscht, dann werden die
beiden Überlagerungs-Planetengetriebe über die zu
gehörigen Hydraulikmotoren und die gemeinsame Hydrau
liköl-Versorgungseinheit so eingestellt, daß sie in der
jeweils gewünschten Weise drehzahlerhöhend oder dreh
zahlvermindernd auf die Hauptgetriebe und die Hauptan
triebsmotoren einwirken. Mit Hilfe dieses hydraulischen
Antriebs und der dadurch erzielbaren Drehzahlregulie
rung können die Walzendrehzahlen gegenüber der Nenn
drehzahl um jeweils bis zu etwa 30 Prozent erhöht oder
abgesenkt werden. Dies geschieht vor allem durch eine
Änderung der Fördermengen der zur Hydrauliköl-
Versorgungseinheit gehörenden Pumpe. In vorteilhafter
Weise können damit normale (handelsübliche), robuste
und unkomplizierte Kurzschlußläufermotoren zum Einsatz
kommen.
Ist ein Betrieb der Walzenmühle und somit der Zerklei
nerungswalzen mit Nenndrehzahl erforderlich bzw. er
wünscht, dann können die Hydraulikmotoren mit den zuge
hörigen Überlagerungs-Planetengetrieben und der Hydrau
liköl-Versorgungseinheit stillgesetzt werden. Die Wal
zen der Walzenmühle werden dann nur noch über die
Hauptgetriebe durch ihre Hauptantriebsmotoren angetrie
ben. Wenn dabei die Hydraulikmotoren stillgesetzt sind,
sind sie meist auch ausreichend gegenüber einer Drehbe
wegung blockiert; im Bedarfsfalle können diesen Hydrau
likmotoren bzw. den Überlagerungs-Planetengetrieben
aber auch noch in an sich bekannter Weise entsprechende
Bremsen zugeordnet sein.
Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausfüh
rung ergibt sich auch dann, wenn die Oberfläche der
Walzen nachgearbeitet werden muß oder wenn Verschleiß
teile ausgewechselt werden müssen, wozu jeweils die
Walzen entsprechend gedreht werden müssen. Während die
ses Weiterdrehen der Walzen bei bekannten Walzenmühlen
ausführungen meist mit einem separaten Hilfsantrieb
durchgeführt werden muß, kann bei der erfindungsgemäßen
Walzenmühle der ohnehin vorhandene Hydraulikantrieb
ebenfalls dafür ausgenutzt werden.
Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung noch
näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine vereinfachte Ansicht (Aufsicht) einer Gut
bett-Walzenmühle mit erfindungsgemäßen Antriebs
einrichtungen;
Fig. 2 eine zum Teil geschnittene Teil-Längsansicht der
Antriebseinrichtung einer Walze;
Fig. 3 ein Antriebsschema für beide Antriebswalzen der
Gutbett-Walzenmühle.
In Fig. 1 sind von der Gutbett-Walzenmühle in der Haupt
sache nur die zur Erläuterung der vorliegenden Erfin
dung für notwendig angesehenen Teile in der Gesamtan
sicht bzw. -aufsicht und zum Teil rein schematisch ver
anschaulicht.
Diese Gutbett-Walzenmühle enthält zwei mit hohem Druck
federnd gegeneinandergepreßte (Zerkleinerungs-)Walzen
1, 2, die über ihre Wellenenden 1a, 2a (in Fig. 1 sind
nur die jeweils einen Wellenenden dargestellt) in seit
lichen Lagersteinen 3, 4 in an sich bekannter Weise ge
lagert sind. Über diese Lagersteine 3, 4 können die
Walzen 1, 2 zur Erzielung eines in seiner Weite ein
stellbaren Walzenspaltes 5 in ihrem Abstand relativ zu
einander verstellt werden. Beide Walzen 1, 2 können
durch je eine in ihrer Drehzahl regelbare Antriebsein
richtung 6 bzw. 7 gegenläufig umlaufend angetrieben
werden.
Beide Antriebseinrichtungen 6, 7 können gleichartig
aufgebaut sein. Dementsprechend enthält jede Antriebs
einrichtung 6, 7 ein mit der zugehörigen Walze 1 bzw. 2
durch eine Kupplung 9, 9′ verbundenes Hauptgetriebe 10,
10′, ein dem Hauptgetriebe vorgeschaltetes Überlage
rungs-Planetengetriebe 11, 11′, einen das Überlage
rungs-Planetengetriebe 11 bzw. 11′ antreibenden, in
seiner Drehzahl regelbaren Hydraulikmotor 12, 12′ sowie
einen mit dem Hauptgetriebe 10 bzw. 10′ verbundenen
Hauptantriebsmotor (Elektromotor) 13, 13′. Die Hydrau
likmotoren 12, 12′ beider Antriebseinrichtungen 6, 7
sind an eine gemeinsame, in Fördervolumen und Förder
druck steuerbare Hydrauliköl-Versorgungseinheit 14 an
geschlossen, die eine Olförderpumpe 15 mit zugehörigem
Antriebsmotor 16, insbesondere einem Elektromotor, ent
hält und ihrerseits in einem Hydraulikölkreislauf 30
für beide Hydraulikmotoren 12, 12′ enthalten ist.
Wenn die Hauptgetriebe 10, 10′ beider Antriebseinrich
tungen 6, 7 - wie im vorliegenden Falle beispielsweise
angenommen - in Form von Planetengetrieben ausgeführt
sind, dann sind diese zweckmäßig über eine gemeinsame
Drehmomentenstütze 8 (wie an sich bereits bekannt) - am
Fundament der Walzenmühle bzw. der Antriebseinrichtun
gen abgestützt.
In Fig. 2 ist in einer zum Teil geschnittenen Teil-
Längsansicht (Teil-Längsschnittansicht) vor allem die
Zuordnung des Überlagerungs-Planetengetriebes 11 bzw.
11′ mit zugehörigem Hydraulikmotor 12 bzw. 12′ zu der
jeweiligen Antriebseinrichtung für eine Walze veran
schaulicht. Anhand dieser Darstellung in Fig. 2 seien
die dazugehörigen Einzelheiten näher beschrieben, die
für beide Antriebseinrichtungen 6, 7 beider Walzen 1, 2
gleichartig ausgeführt sind.
Das Überlagerungs-Planetengetriebe 11 bzw. 11′, jeder
Antriebseinrichtung 6, 7 enthält in an sich bekannter
Weise ein zentrales Sonnenrad (Zahnritzel) 17, einen
mit Innenverzahnung versehenen äußeren Zahnkranz 18 und
wenigstens ein Planetenrad, vorzugsweise mehrere kon
zentrisch um das Sonnenrad 17 verteilte Planetenräder
19, die von einem umlaufenden Planetenträger 20 getra
gen werden, indem sie auf je einer fest mit dem Plane
tenträger 20 verbundenen Achse 21 frei drehbar gelagert
sind. Jedes Planetenrad 19 steht einerseits mit dem
zentralen Sonnenrad 17 und andererseits mit dem äußeren
Zahnkranz 18 in Verzahnungseingriff. Das Überlagerungs-
Planetengetriebe 11 (11′) ist in der Weise zwischen dem
Hauptgetriebe 10 (10′) und dem Hydraulikmotor 12 (12′)
bzw. dem Hauptantriebsmotor 13 (13′) angeordnet, daß
der Hauptantriebsmotor 13 über seine Abtriebswelle 13a
drehfest mit dem zentralen Sonnenrad 17, die Abtriebs
welle 12a des Hydraulikmotors drehfest mit dem äußeren
Zahnkranz 18 und der Planetenträger 20 drehfest mit der
Eingangswelle 10a des Hauptgetriebes verbunden ist.
Bei diesen gleichartig ausgebildeten Antriebseinrich
tungen 6, 7 besitzt jeweils das Hauptgetriebe 10, 10′
ein äußeres Gehäuse 22, das Überlagerungs-Planetenge
triebe 11, 11′ ein äußeres Gehäuse 23 und der Hydrau
likmotor 12, 12′ ein äußeres Gehäuse 24. Hierbei ist
das Überlagerungs-Planetengetriebe 11, 11′ jeweils über
sein eines Gehäusestirnende 23a stirnseitig an das Ge
häuse 22 des Hauptgetriebes 10, 10′ und über sein an
deres Gehäusestirnende 23b stirnseitig an das Gehäuse
24 des Hydraulikmotors 12, 12′ angeflanscht (vgl.
Schraub-Flanschverbindungen 25a und 25b in Fig. 2).
Durch diese Gehäuseverbindungen ergibt sich gleichzei
tig auch eine Drehmomentenstütze für die Überlagerungs-
Planetengetriebe 11, 11′.
Wie ferner besonders Fig. 2 entnommen werden kann, ist
die Abtriebswelle 13a jedes Hauptantriebsmotors 13, 13′
nicht direkt mit dem zentralen Sonnenrad 17 des zugehö
rigen Überlagerungs-Planetengetriebes 11, 11′ verbun
den, sondern unter Zwischenschaltung einer Zwischenan
triebswelle 26, die den Hydraulikmotor 12, 12′ etwa zen
tral-axial durchsetzt und über ihr eines, inneres Ende
26a mit dem zentralen Sonnenrad 17 des Überlagerungs-
Planetengetriebes 11, 11′ drehfest gekuppelt ist bzw.
dieses Sonnenrad 17 drehfest trägt. Das andere, aus dem
Hydraulikmotorgehäuse 24 herausragende äußere Ende 26b
dieser Zwischenantriebswelle 26 ist dagegen über eine
Kupplung 27 drehfest mit der Abtriebswelle 13a des
Hauptantriebsmotors 13, 13′ verbunden.
Bei diesem veranschaulichten Ausführungsbeispiel (vgl.
Fig. 2) besitzt ferner der Hydraulikmotor 12, 12′ als
Abtriebswelle 12a eine zentrale Hohlwelle, deren gegen
das Überlagerungs-Planetengetriebe 11, 11′ weisendes
eines Ende 12b - wie zum Teil bereits weiter oben ange
deutet - über eine etwa flanschartige Ringverbindungs
scheibe 29 drehfest mit dem äußeren Zahnkranz 18 ver
bunden ist, und durch diese Hohlwelle (Abtriebswelle
12a) ist die Zwischenantriebswelle 26 koaxial und be
rührungsfrei hindurchgeführt. Es ergibt sich auf diese
Weise eine äußerst kompakte Zusammenordnung von Haupt
getriebe 10, 10′, Überlagerungs-Planetengetriebe 11,
11′, Hydraulikmotor 12, 12′ und Hauptantriebsmotor 13,
13′ (in der zuvor erwähnten axialen Aneinanderordnung)
für jede Antriebseinrichtung 6, 7.
Die bisherigen Erläuterungen für den Aufbau und die Zu
sammenordnung der einzelnen Teile der beiden Antriebs
einrichtungen 6, 7 für die beiden gegenläufig anzutrei
benden Walzen 1, 2 der Gutbett-Walzenmühle sind in der
schematischen Gesamtdarstellung in Fig. 3 ebenfalls gut
zu erkennen. Hierin ist auch der gemeinsame Hydraulik
ölkreislauf 30 zur Versorgung beider Hydraulikmotoren
12, 12′ der Antriebseinrichtungen 6, 7 stark verein
facht (schematisch) dargestellt. In diesem Hydrauliköl
kreislauf 30 sind neben der gemeinsamen Hydrauliköl-
Versorgungseinheit 14 selbstverständlich auch alle an
sich bekannten und notwendigen Leitungseinrichtungen
wie z. B. Steuerventile, Druckentlastungsventile, ge
meinsamer Drehzahl-Sollwertsteller und dgl. enthalten.
Einstellbare Druckentlastungsventile im Hydrauliköl
kreislauf 30 können dafür sorgen, daß der Gesamtantrieb
der Walzen 1, 2 beim Auftreten von Überlast schnell und
sicher freigeschaltet werden kann, wodurch sich eine
große Betriebssicherheit ergibt.
Ferner ist es vorteilhaft, im Hydraulikölkreislauf 30
Druckmeßeinrichtungen (wie bei 31 und 32 angedeutet)
vorzusehen. So kann etwa durch eine Überwachung des
Hydrauliköldruckes leicht eine Drehmomentmessung bei
beiden Antriebseinrichtungen 6, 7 durchgeführt werden.
Hierdurch kann z. B. beim Auftreten von unzulässigen
Schwingungen an der Gutbett-Walzenmühle (z. B. durch zu
feines Aufgabegut) das Drehzahlniveau so weit abgesenkt
werden, bis wieder zulässige Betriebsbedingungen bei
den Antriebseinrichtungen bzw. den Walzen vorliegen;
dies kann z. B. durch einen entsprechenden Regelkreis
herbeigeführt werden.
Die Betriebsweise dieser Gutbett-Walzenmühle und insbe
sondere ihrer Antriebseinrichtungen (6, 7) für die
beiden Walzen 1, 2 ergibt sich zum einen aus der
vorherigen Erläuterung des in der Zeichnung
veranschaulichten Ausführungsbeispieles sowie außerdem
ohne weiteres aus der weiter oben vorgenommenen
Erläuterung der vorteilhaften Wirkungen dieser
Erfindung. Diese vorteilhaften Wirkungen führen dabei
nicht nur zu einem besonders hohen Gesamtwirkungsgrad
der drehzahlregelbaren Antriebseinrichtungen 6, 7 bzw.
des sich daraus ergebenden Gesamtantriebes, sondern
auch zu einer erheblichen Senkung der
Investitionskosten für einen solchen drehzahlregelbaren
Gesamtantrieb. Letzteres soll noch durch ein aktuelles
Zahlenbeispiel demonstriert werden: Geht man davon aus,
daß für den Antrieb der beiden Walzen einer Gutbett-
Walzenmühle zwei drehzahlregelbare Antriebsmotoren bzw.
Antriebseinrichtungen mit jeweils 1250 kW erforderlich
sind, dann betragen die Kosten hierfür derzeit ca. 1,5
Mio DM. Entsprechende normale Kurzschlußläufermotoren,
wie sie als Hauptantriebsmotoren 13, 13′ gemäß der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, kosten
derzeit ca. 320 000 DM; dazu kommt - bei dieser
erfindungsgemäßen Ausführung - für entsprechende
Überlagerungsgetriebe mit zugehöriger Ölversorgung noch
ein Mehrpreis von derzeit ca. 400 000 bis 500 000 DM.
Es läßt sich somit gut erkennen, daß beträchtliche
Investitionskosten allein für die Antriebseinrichtungen
der beiden Walzen einer Walzenmühle (insbesondere einer
Gutbett-Walzenmühle) bei erfindungsgemäßer Ausführung
eingespart werden können.
Claims (6)
1. Walzenmühle, insbesondere Gutbett-Walzenmühle zur
Zerkleinerung von relativ hartem, sprödem Mahlgut,
enthaltend zwei mit hohem Druck federnd gegeneinan
der gepreßte Walzen (1, 2), die über ihre Wellenen
den (1a, 2a) in seitlichen Lagersteinen (3, 4) gela
gert, zur Erzielung eines in seiner Weite einstell
baren Walzenspalts (5) in ihrem Abstand relativ zu
einander verstellbar und durch je eine in ihrer
Drehzahl regelbare Antriebseinrichtung (6, 7) gegen
läufig umlaufend antreibbar sind, die ein mit der
zugehörigen Walze gekuppeltes Hauptgetriebe (10,
10′) und einen damit verbundenen Hauptantriebsmotor
(13, 13′) enthält,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merk
male:
- a) jeder Antriebseinrichtung (6, 7) ist ein dem Hauptgetriebe (10, 10′) vorgeschaltetes Überla gerungs-Planetengetriebe (11, 11′), das ein zen trales Sonnenrad (17), einen äußeren Zahnkranz (18) und wenigstens ein von einem umlaufenden Planetenträger (20) getragenes Planetenrad (19) enthält, das mit dem Sonnenrad und dem Zahnkranz in Verzahnungseingriff steht, sowie ein das Überlagerungs-Planetengetriebe antreibender, in seiner Drehzahl regelbarer Hydraulikmotor (12, 12′) zugeordnet, wobei der Hauptantriebsmotor (13, 13′) über eine Abtriebswelle (13a) drehfest mit dem Sonnenrad (17), die Abtriebswelle (12a) des Hydraulikmotors drehfest mit dem äußeren Zahnkranz (18) und der Planetenträger (20) dreh fest mit der Eingangswelle (10a) des Hauptge triebes verbunden ist;
- b) die Hydraulikmotoren (12, 12′) beider Antriebs einrichtungen (6, 7) sind an eine gemeinsame, in Fördervolumen und Förderdruck steuerbare Hydrau liköl-Versorgungseinheit (14) angeschlossen.
2. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptgetriebe (10, 10′), das Überlagerungs-
Planetengetriebe (11, 11′) und der Hydraulikmotor
(12, 12′) jeder Antriebseinrichtung (6, 7) je ein
äußeres Gehäuse (22, 23, 24) aufweisen, wobei das
Überlagerungs-Planetengetriebe (11, 11′) über sein
eines Gehäusestirnende (23a) an das Gehäuse (22) des
Hauptgetriebes und über sein anderes Gehäusestirn
ende (23b) an das Gehäuse (24) des Hydraulikmotors
angeflanscht ist.
3. Walzenmühle nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine Zwischenantriebswelle (26), die den Hydraulik
motor (12, 12′) etwa zentral-axial durchsetzt und
über ihr eines, inneres Ende (26a) mit dem Sonnenrad
(17) des Überlagerungs-Planetengetriebes (11, 11′)
drehfest gekuppelt ist, während ihr anderes, aus dem
Hydraulikmotorgehäuse (24) herausragendes äußeres
Ende (26b) drehfest mit der Abtriebswelle (13a) des
Hauptantriebsmotors (13, 13′) gekuppelt ist.
4. Walzenmühle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikmotor (12, 12′) eine zentrale Hohl
welle als Abtriebswelle (12a) besitzt, deren eines
Ende (12b) drehfest mit dem äußeren Zahnkranz (18)
verbunden ist und durch die die Zwischenantriebs
welle (26) koaxial und berührungsfrei hindurchge
führt ist.
9. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrauliköl-Versorgungseinheit (14) eine Öl
förderpumpe (15) mit zugehörigem Antriebsmotor (16),
insbesondere einem Elektromotor, enthält.
6. Walzenmühle nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch
einen die Hydrauliköl-Versorgungseinheit (14) ent
haltenden Hydraulikölkreislauf (30) für beide
Hydraulikmotoren (12, 12′) der Antriebseinrichtungen
(6, 7), wobei in diesem Hydraulikölkreislauf wenig
stens eine Druckmeßeinrichtung (31, 32) sowie Druck
entlastungsventile vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914140549 DE4140549A1 (de) | 1991-12-09 | 1991-12-09 | Walzenmuehle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914140549 DE4140549A1 (de) | 1991-12-09 | 1991-12-09 | Walzenmuehle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4140549A1 true DE4140549A1 (de) | 1993-06-17 |
Family
ID=6446624
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914140549 Withdrawn DE4140549A1 (de) | 1991-12-09 | 1991-12-09 | Walzenmuehle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4140549A1 (de) |
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