DE4140177C2 - Nanosol-Akutform für Glibenclamid - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Behandlung von
Typ II-Diabetes, das Glibenclamid in Form eines pharmazeu
tisch applizierbaren Nanosols enthält, insbesondere Akut
formen hiervon, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines
kolloid-dispersen Systems von Glibenclamid, sowie seine
Verwendung.
80% aller Diabetiker leiden unter dem Typ II-Diabetes, ver
ursacht durch eine verminderte Produktion von Insulin. Zur
Behandlung dieses Typs haben sich Sulfonylharnstoffe, wie
z. B. Tolbutamid, als besonders wirksam erwiesen. Weiterge
hende Forschungstätigkeiten führten zu den sogenannten ora
len Antidiabetica der 2. Generation, wie z. B. Glibenclamid,
das in seiner blutzuckersenkenden Wirkung beim Menschen das
Tolbutamid 300mal übertrifft.
Glibenclamid, 1-{4-[2-(5-Chlor-2-methoxybenzamido)-ethyl]
phenylsulfonyl}-3-cyclohexylharnstoff, C₂₃H₂₈ClN₃O₅S, der
Formel:
hat sich auf dem Markt weitgehend durchgesetzt. Wie ver
gleichende in-vivo-Studien belegen, können keine signifi
kanten Unterschiede hinsichtlich der Bioverfügbarkeitsgröße
Serumspiegelfläche (AUC = area under curve) gefunden wer
den. Gravierende Unterschiede bestehen dagegen jedoch bei
den pharmakokinetischen Parametern cmax (Maximaler
Blutspiegelwert) und tmax (der Zeitpunkt, bei dem der maxi
male Blutspiegelwert erreicht ist). Bei vielen Präparaten
kann ein verzögerter Wirkeintritt und eine geringere maxi
male Blutspiegelkonzentration im Vergleich zu einem Refe
renzpräparat festgestellt werden. Gerade aber eine schnelle
Anflutung des Glibenclamids ist erwünscht. Die akute blut
zuckersenkende Wirkung von Glibenclamid ist um so effekti
ver, je rascher der Wirkstoff im Vergleich zu den Kohlenhy
draten systemisch verfügbar ist. Dies hat eine effektive
Verminderung und Verkürzung des nahrungsbedingten Anstiegs
der Blutglucosewerte zur Folge.
Eine verzögerte Wirkung bei einer Akutformulierung für Gli
benclamid kann zwei Ursachen haben:
- (1) Die Zubereitung zerfällt nicht schnell genug, so daß der Wirkstoff verzögert freigesetzt wird.
- (2) Der Wirkstoff wird im Anschluß an die Freigabe verzö gert resorbiert.
Vergleichende in-vitro-Freisetzungsprüfungen zeigen deutli
che Unterschiede hinsichtlich der Tablettenzerfallszeiten
auf. Einige Tabletten verschiedener Hersteller setzen ver
zögert frei, beispielsweise werden nach 30 Minuten bei pH
7,4 nur zwischen 50% und 75% des Wirkstoffes freigesetzt.
Eine so langsame Freisetzung birgt verschiedene Gefahren in
sich, denn dies kann zu Stoffwechselentgleisungen bei Pati
enten führen, zumal vor allem am frühen Vormittag der Blut
glucosewert bekanntermaßen am höchsten ist.
Die zweite Ursache für die mangelnde biopharmazeutische
Qualität eines Glibenclamid-Präparats liegt darin begrün
det, daß der Wirkstoff im Gastrointestinaltrakt, vor allem
während der Magenpassage, aufgrund seiner pH-abhängigen
Schwerlöslichkeit nicht oder nur vermindert resorbiert
wird. Nach der Theorie des passiven Transports können nur
Wirkstoffmoleküle resorbiert werden, die gelöst und undis
soziiert vorliegen. So beträgt die Löslichkeit von Gliben
clamid bei einem pH-Wert von 1,3 1 mg/l, bei pH 6,0 3 mg/l
und bei pH 7,8 ca. 30 mg/l (die Angaben gelten für Raumtem
peratur in wäßrigem Milieu). Wie eine Untersuchung an ver
schiedenen Resorptionsorten im Gastrointestinaltrakt zeigt,
erfolgt bei Gabe einer aufgelösten Glibenclamid-Tablette
die Resorption am schnellsten im Duodenum.
Nach allgemeiner pharmazeutischer Kenntnis kann die Lös
lichkeit von Wirkstoffen selbst durch den Einsatz von Ten
siden erhöht werden, was aber den entscheidenden Nachteil
hat, daß primär gelöster Wirkstoff im Organismus tatsäch
lich nicht frei vorliegt, sondern aus seinem Komplex
(Micelle etc.) freigesetzt werden muß. Dies hat wiederum
eine verzögernde Bereitstellung des Wirkstoffs zur Folge.
Außerdem steigt das Risiko der Bildung grobkristalliner
Anteile durch Rekristallisation. Und darüber hinaus ist der
Einsatz von Tensiden aufgrund der bekannten Nebenwirkungen
und möglichen Toxizität umstritten.
Wie oben bereits erwähnt, ist die Wasserlöslichkeit von
Glibenclamid pH-abhängig. Das bedeutet, daß der Übergang
des Wirkstoffs in die resorptionsfähige Form (gelöst und
undissoziiert) vom umgebenden pH-Milieu des Gastrointesti
naltrakts (GIT) abhängt. Dieser Aspekt ist in zweierlei
Hinsicht erwähnenswert. Physiologische pH-Werte, z. B. die
der Magenflüssigkeit, können sich einmal von Patient zu
Patient unterscheiden. Aber auch individuell kann sich bei
spielsweise durch Nahrungsaufnahme (leichtes Frühstück,
schweres Essen) der pH-Wert der Magenflüssigkeit verändern.
Solche inter- und intraindividuellen pH-Wert-Schwankungen
führen zu einer unterschiedlichen Bereitstellung von
resorptionsfähigen Anteilen und damit zu unterschiedlichen
Blutspiegeln. Damit wird der Wirkeintritt, gekennzeichnet
durch eine Insulinausschüttung, verbunden mit einem Abbau
der Blutglucose, zeitlich (und mengenmäßig) unkalkulierbar,
was zu hypo- und hyperglykämischen Stoffwechselzuständen
führen kann. Allen handelsüblichen Glibenclamid-Zubereitun
gen gemeinsam ist, daß sie aufgrund der pH-abhängigen
Schwerlöslichkeit des Wirkstoffs von solchen individuellen
Unterschieden abhängig sind.
J. J. Marty et al., Pharm. Acta Helv. 53, 1 (1978) S. 17-13
beschreibt die Herstellung von Gelatine-Nanopartikeln,
in die auch Wirkstoffe eingeschlossen werden können. Die
Inkorporation der Wirkstoffe wird nicht näher beschrieben
und die Partikel werden darüber hinaus durch Härtung gewon
nen.
Hellwig, Arzneimittel, Oktober 1988, 7/19-7/21 beschreibt
eine hundertprozentige Freisetzung von Glibenclamid in
einer besonderen pharmazeutischen Zubereitung. Das Gliben
clamid liegt jedoch nicht in Form von Nanopartikeln vor und
wird auch in dieser Form vom Magen-Darm-Trakt nicht voll
ständig resorbiert.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrun
de, Antidiabetika für die schnelle Freisetzung und Anflu
tung von Glibenclamid zu entwickeln, die die oben zum Stand
der Technik genannten Nachteile weitgehend vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Glibenclamid als Akutform in Form eines pharmazeutisch ap
plizierbaren Nanosols vorliegt. Ein solches Nanosol weist
eine innere Phase aus Glibenclamid, das eine Teilchengröße
von 10-800 nm aufweist, welche eine Oberflächenladung trägt,
eine äußere Phase aus Gelatine, einem Kollagenhydrolysat
oder einem Gelatinederivat, welche(s) gegensinnig geladen
ist, und einen annähernd oder vollständigen isoionischen
Ladungszustand der inneren und äußeren Phase auf.
Diese Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zur Her
stellung eines kolloid-dispersen Systems von Glibenclamid
gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Gela
tine, ein Kollagenhydrolysat oder ein Gelatinederivat nach
ihrem (seinem) isoelektrischen Punkt (IEP) so auswählt, daß
ihr (sein) IEP mit dem Ladungszustand des Glibenclamidpar
tikels so abgestimmt ist, daß die Gelatine, das Kollagenhy
drolysat oder das Gelatinederivat bei einem bestimmten pH-
Wert mit dem ungelösten Glibenclamid zu Ladungsneutralität
führt; die Gelatine, das Kollagenhydrolysat oder das Gela
tinederivat in die wäßrige Solform überführt; den pH-Wert
in Abhängigkeit von dem IEP der Gelatine auf einen solchen
Wert einstellt, daß die sich bildenden Nanopartikel des
Glibenclamids annähernd oder vollständig ladungsneutral
stabilisiert werden; und vor oder nach der letztgenannten
Stufe das Glibenclamid in einem mit Wasser mischbaren orga
nischen Lösungsmittel löst und diese Lösung mit dem wäßri
gen Gelatinesol vereinigt, oder daß man das Glibenclamid
vor oder nach Vereinigung mit dem wäßrigen Gelatinesol in
die Salzform überführt und danach einen bestimmten pH-Wert
einstellt, der in Abhängigkeit von dem IEP der Gelatine
eine solche Ladung des Gelatinemoleküls erzeugt, daß die
sich bildenden Nanopartikel des Glibenclamids annähernd
oder vollständig ladungsneutral stabilisiert werden. Aus
führungsformen des erfindungsgemäßen Arzneimittels sowie
des Verfahrens zu seiner Herstellung werden in den Unteran
sprüchen genannt und beansprucht.
In der Patentanmeldung P 41 40 195.6 desselben Anmelders
werden Nanosole und Verfahren zu ihrer Herstellung
beschrieben, die es ermöglichen, kolloiddisperse Lösungen
von in Wasser schwerlöslichen Wirkstoffen durch Gelatine,
Kollagenhydrolysate oder Gelatinederivate zu stabilisieren,
wenn man den isoionischen Punkt (= Ladungsausgleich) zwi
schen Gelatine und den gefällten, auf der Oberfläche gela
denen Wirkstoffpartikeln zumindest angenähert einstellt.
Dabei bringt man das System Wirkstoffpartikel/Gelatine
dadurch zum Ladungsausgleich, daß die Oberflächenladung der
Partikel durch entsprechende Gegenladung der Gelatinemole
küle kompensiert wird. Erreicht wird dies durch Einstellung
einer bestimmten Ladung auf den Gelatinemolekülen, die in
Abhängigkeit zu ihrem isoelektrischen Punkt und dem pH-Wert
der Lösung steht.
Gelatine ist ein aus kollagenhaltigem Material gewonnenes
Skleroprotein, das je nach Herstellungsprozeß unterschied
liche Eigenschaften hat. Sie besteht im wesentlichen aus
vier Molekulargewichtsfraktionen, die die physikalisch-che
mischen Eigenschaften in Abhängigkeit vom Molekulargewicht
und prozentualem Gewichtsanteil beeinflussen. Je höher z. B.
der Anteil Mikrogel (10⁷ bis 10⁸ D) liegt, desto höher ist
auch die Viskosität der wäßrigen Lösung. Handelsübliche
Sorten enthalten bis zu 15 Gewichtsprozent. Die Fraktion
der α-Gelatine und deren Oligomere (9,5 × 10⁴/10⁵ bis 10⁶
D) sind entscheidend für die Gelfestigkeit und liegen übli
cherweise zwischen 10 und 40 Gewichtsprozent. Molekularge
wichte unterhalb der α-Gelatine werden als Peptide bezeich
net und können in herkömmlichen Gelatinequalitäten
(niedrigbloomig) bis zu 80 Gewichtsprozent betragen.
Je nach Aufarbeitung des Rohmaterials (saurer oder basi
scher Aufschluß) erhält man Gelatinen, deren isoelektrische
Punkte unterschiedlich sind. Für sauer aufgeschlossene
Gelatinen liegt der IEP zwischen 6,3 und 9,5 (Gelatine Typ
A), für basisch aufgeschlossene Gelatinen zwischen 3,5 und
6,5 (Gelatine Typ B). Durch die unten angegebenen, speziel
len Herstellungsverfahren können auch andere IEP′s erzielt
werden. Allen Gelatinearten gemeinsam ist jedoch ihr ampho
teres Verhalten in wäßrigem Milieu. Bei pH-Werten, die
nicht mit dem IEP identisch sind, liegt das Makromolekül
immer geladen vor.
Kolloidale Dispersionen sind i.a. metastabil und flocken
daher aus bzw. sedimentieren. Durch das Überwiegen der
destabilisierenden Kräfte, verursacht durch van der Waals-
Anziehung, ist die elektrostatische Abstoßung der an der
Oberfläche einheitlich geladenen Partikeln zu gering, so daß
größere Partikel auf Kosten der kleineren wachsen, was als
Ostwald-Reifung bezeichnet wird.
Überraschenderweise zeigt sich im Rahmen der Patentanmel
dung P 41 40 195.6, daß bei Gelatine die Einstellung ihres
Ladungszustandes durch die Protonierung bzw. Deprotonierung
relativ zum isoelektrischen Punkt (IEP) völlig ausreichend
ist, um eine in Wasser schwer lösliche organische Verbin
dung, insbesondere einen solchen Arzneistoff in Form eines
Nanosols zu stabilisieren.
Es wurde gezeigt, daß die geladenen, kolloiden Glibencla
midpartikel dann stabilisiert werden, wenn ein Ladungsaus
gleich zwischen diesen Partikeln und einer gegensinnig
geladenen Gelatine, einem Kollagenhydrolysat bzw. einem
Gelatinederivat erreicht ist. Dieser Zustand ist der isoio
nische Punkt (IIP). Dabei zeigt sich erstaunlicherweise,
daß die Ostwald-Reifung der kolloiden Glibenclamidpartikel
gemäß der Erfindung unterbunden wird. Die Partikel liegen
nahezu monodispers vor und sind am Wachstum gehindert. Das
Gesamtsystem wird dann als erfindungsgemäßes Nanosol
bezeichnet.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der einstellbaren
Ladungszustände von Gelatinen in Abhängigkeit vom pH-Wert
und IEP, wobei der IEP je nach Herstellungsart zwischen 3,5
und 9,5 liegen kann. Unterhalb von pH 3,5 sind fast alle
Gelatinetypen positiv geladen. Im basischen Bereich ober
halb von pH 9,5 sind alle Gelatinetypen negativ geladen.
Erfindungsgemäß wird daher die Tatsache ausgenutzt, daß
Gelatinen, Kollagenhydrolysate oder Gelatinederivate
(nahezu unabhängig von der Viskosität) dann zu einem stabi
len kolloid-dispersen Systems in Nanosolform führen, wenn
der isoionische Ladungszustand zwischen Glibenclamidparti
kel und Gelatine, Kollagenhydrolysat oder Gelatinederivat
vorliegt.
Eine erfindungsgemäße Verbesserung der Bioverfügbarkeit
bedeutet hier eine Dosisreduktion, deren Tragweite für eine
Therapie entscheidend sein kann. Mit weniger Arzneistoff
ist somit eine effizientere Therapie mit geringerer
toxischer Belastung des Organismus möglich.
Die Glibenclamidpartikel im erfindungsgemäßen Nanosol haben
bevorzugt eine durchschnittliche Teilchengröße von 10 bis
800 nm, insbesondere unterhalb von 400 nm.
Sofern erforderlich, können übliche pharmazeutische Hilfs
stoffe und/oder weitere Makromoleküle unter Beachtung der
Stabilität dem erfindungsgemäßen Produkt in flüssigem oder
getrocknetem Zustand zugesetzt werden.
Ein Zusatz von z. B. Polyvinylpyrrolidon hat sich technolo
gisch als besonders geeignet erwiesen. Dabei wird insbeson
dere bei niedrigmolekularem PVP (z. B. PVP K 15) die Stabi
lität des Nanosols nicht verringert. Das Mengenverhältnis
Gelatine zu Polyvinylpyrrolidon kann dabei beispielsweise
im Bereich von 5 : 1 bis 500 : 1 liegen.
Nanosole können sich für die üblichen Applikationsarten
eignen. Z. B. sind die erfindungsgemäßen Nanosole bei Ver
wendung von kaltwasserlöslicher/modifizierter Gelatine zur
Anwendung als Parenteralia geeignet. Modifizierte Gelatine
kann z. B. ein handelsüblicher Plasmaexpander sein. Weiter
hin können die Nanosole zur pulmonalen Applikation oder zur
transdermalen Applikation (z. B. halbfeste Arzneiform) ver
wendet werden. Insbesondere eignen sie sich jedoch zur sub
lingualen und zur peroralen Applikation und für Arzneifor
men mit bioadhäsiven Eigenschaften.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ergibt sich
aus der großen Variationsbreite der verwendbaren Gelatine
sorten, die vorteilhafterweise zu vereinfachten technologi
schen Anwendungen führt. So kann man durch Verwendung von
sich schnell auflösenden Gelatinesorten zu Akutformen des
Nanosols auf Tablettenbasis gelangen, die fast ausschließ
lich aus einem Hilfsstoff bestehen (z. B. Direkttablettie
rung). Darüber hinaus läßt sich ein erfindungsgemäß herge
stelltes Nanosol selbst bei Verwendung von hochmolekularen
Gelatinequalitäten unproblematisch sprüh- oder gefrier
trocknen.
Sprühgetrocknete Nanosole ergeben ein leicht dosierbares
bzw. granulierbares Pulver, das zu peroralen Arzneiformen
wie z. B. Hartgelatinekapseln, Granulaten/Pellets oder
Tabletten weiterverarbeitet werden kann.
Werden die erfindungsgemäßen Nanosole (mit oder ohne übli
che Gerüstbildner) lyophilisiert, lassen sich besonders
schnell freisetzende Arzneiformen entwickeln, wobei Gelati
nen mit hohem Peptidanteil bevorzugt sind.
Das erfindungsgemäß erhaltene Produkt verhält sich pharma
zeutisch gesehen wie eine echte Lösung, ohne jedoch die
Probleme des Standes der Technik aufzuweisen; d. h. auf
pharmakologisch bedenkliche Hilfsstoffe kann verzichtet
werden.
Erfindungsgemäß werden also vor allem folgende Vorteile ge
genüber dem Stand der Technik erzielt:
- - in Wasser schwer lösliches Glibenclamid wird in eine Form mit neuen Eigenschaften gebracht;
- - das Verfahren ist einfach und ohne aufwendige Geräte und Apparaturen durchzuführen;
- - im Körper schlecht lösliches bzw. resorbierbares Gli benclamid kann so in eine Form überführt werden, die sich wie eine echte Lösung verhält;
- - dies gelingt ohne chemische Veränderung, z. B. ohne die Bildung eines Derivates, oder Bildung eines chemischen Komplexes;
- - dies gelingt ohne Zusatz von grenzflächenaktiven oder hydrotropen Substanzen;
- - in dieser Form ist Glibenclamid in vivo schneller und vollständiger resorbierbar;
- - die Dosierung kann reduziert werden;
- - die erhaltene Form ist lagerstabil;
- - das Biopolymer Gelatine oder ihr Derivat ist ein toxi kologisch unbedenklicher Hilfsstoff;
- - Gelatine in Akutformen trägt zu einer guten Verträg lichkeit des erfindungsgemäß formulierten Arzneistoffs bei;
- - die angegebenen Herstellungsverfahren sind wirtschaft lich.
Bei besonders schonender Herstellungsweise kann man Gelati
nesorten erhalten, die nur einen geringen Anteil an rechts
drehenden Aminosäuren aufweisen und somit ähnlich aufgebaut
sind wie das native Kollagenmolekül. Diese peptidarmen
Gelatinen zeichnen sich zum Beispiel durch besonders kurze
Erstarrungszeiten aus. Eine solche Gelatine ist erfindungs
gemäß besonders geeignet. Es können jedoch auch handels
übliche Gelatinen der o.g. Zusammensetzung, stark abgebaute
Gelatinen (Kollagenhydrolysate bzw. kaltwasserlösliche
Gelatine), modifizierte Gelatinen und fraktionierte Gelati
ne (Einzelfraktionen bzw. deren Mischung) zur Herstellung
von Nanosolen gemäß der Erfindung geeignet sein.
Ein zu hoher Anteil an Fremdionen (Aschegehalt < 2%) kann
sich störend auswirken und sollte durch Entsalzung mit
Ionenaustauschharzen entfernt werden (s. allgemein zur
Gelatine: Ullmann, Encyclopädie der technischen Chemie, 3.
Aufl. 1954 Bd. 10 und 4. Aufl. 1976 Bd. 12, S. 211; H.E.
Wunderlich: Wenn es um Gelatine geht - Herausgeber: Deut
scher Gelatine-Verbraucherdienst, Darmstadt (1972); I.
Tomka, Gelatine, in: W. Fahrig, U. Hofer, Die Kapsel, Wis
senschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 1983, S. 33-57.
Gegenüber handelsüblichen Produkten führt die Verwendung
von Gelatine, die auf spezielle Weise hergestellt wurde, zu
erfindungsgemäß beschriebenen Nanosolen mit erhöhter Stabi
lität.
Kollagenhaltiges Ausgangsmaterial wie z. B. Schweineschwar
ten werden mit einer wäßrigen Lösung einer 0,45 N Mineral
säure, vorzugsweise Schwefelsäure, im Flottenverhältnis 1 : 1
12 bis 20 Stunden behandelt. Anschließend wird der Säure
überschuß durch mehrmaliges Waschen entfernt, wobei zur
Abkürzung des Verfahrens Natriumhydrogencarbonat verwendet
werden kann. Die Extraktion des sudreifen Materials erfolgt
mit heißem Wasser bei 55-80°C bei einem pH von 2,5 bis
4,5. Bei pH-Werten unterhalb von 3,5 kann ein IEP von 8,5
bis 9,5 erreicht werden, bei pH-Werten oberhalb 3,5 liegt
der IEP bei 7 bis 8,5. Auf diese Weise lassen sich ver
schiedene IEP′s von 7 bis 9,5 in direkter Abhängigkeit vom
pH-Wert während der Extraktion erzielen.
Nach der Verfahrensstufe der Extraktion wird die wäßrige
Lösung neutralisiert und wie üblich aufgearbeitet.
Durch dieses Verfahren kann man weiterhin in Abhängigkeit
von der gewählten Temperatur während der Extraktion Gelati
nesorten mit hohen bis mittleren Molekulargewichtsvertei
lungen erhalten.
Bei Temperaturen von 50-55°C erhält man besonders hochvis
kose und hochbloomige Qualitäten. Gelatinesorten mit nied
rigem Molekulargewicht bzw. kaltwasserlösliche Gelatinen
können durch gezielten Abbau mit Kollagenasen erhalten wer
den.
Das kollagenhaltige Ausgangsmaterial wird zur Entfernung
von Fremdstoffen zunächst gewaschen, zerkleinert und an
schließend durch Zusatz von Magnesit, Natronlauge oder Cal
ciumhydroxid durch gründliches Vermischen im Flottenver
hältnis 1 : 1,2 homogen alkalisch gemacht. Das so vorbehan
delte Material wird kurzzeitig druckhydrolytisch bei 1,01 × 10⁵
bis 2,02 × 10⁵ Pa und einem pH-Wert der wäßrigen Lösung
von 8-14 aufgeschlossen. Nach dem Aufschluß wird sofort
neutralisiert und die noch heiße wäßrige Gelatinelösung wie
üblich filtriert, entsalzt, aufkonzentriert und getrocknet.
Nimmt man ein schwach basisches Aufschlußmittel wie Magne
sit, erhält man einen IEP von 6 bis 7,5, sofern man bei
1,01 × 10⁵ Pa arbeitet. IEP′s von 5 bis 6 erhält man bei
Einsatz einer verdünnten Kalkmilchsuspension und bei Ver
wendung von 0,005 bis 0,1 N Natronlauge können IEP′s von 4
bis 5 erzielt werden.
Gelatinesorten mit geringem Racemisierungsgrad und niedri
gem Peptidanteil lassen sich bei Druckverhältnissen von
1,01 × 10⁵ Pa und Verweilzeiten von maximal 10 Min. errei
chen.
Mittel- bis niedrigmolekulare bis hin zu kaltwasserlösli
chen Sorten ergeben sich durch entsprechend längere Ver
weilzeiten.
Kollagenhaltiges Ausgangsmaterial, vorzugsweise Spalt bzw.
Ossein, wird nach der Eingangswäsche einem Kurzzeitäscher
unterworfen. Hierbei bieten sich zwei Verfahrensvarianten
im Flottenverhältnis 1 : 1,3 an, die entweder eine gesättigte
Kalkmilchsuspension oder eine 0,1 bis 1 N Natronlauge zum
Einsatz bringen.
Bei Verwendung einer Kalkmilchsuspension wird das Rohmate
rial unter ständiger Bewegung maximal 3 bis 4 Wochen aufge
schlossen. Anschließend wird das Material durch Säurezugabe
neutralisiert und mehrmals gewaschen. Die weitere Aufarbei
tung folgt wie üblich. Auf diese Weise lassen sich IEP′s
von 4 bis 6 einstellen.
Bei Einsatz von Natronlauge läßt sich der Äscherprozeß
nochmals verkürzen, wobei bei Konzentrationen von 1 N
Natronlauge das Material je nach Zerkleinerungsgrad bereits
nach 6-12 Stunden aufgeschlossen ist. Die Neutralisation
erfolgt mit äquimolaren Mengen Mineralsäure und die Neu
tralsalze werden durch mehrmaliges Waschen oder durch Ent
salzen der in der Extraktion gewonnenen wäßrigen Gelatine
lösung entfernt. Bei dieser Verfahrensvariante lassen sich
IEP′s von 3,5 bis 5 erhalten.
Besonders peptidarme Gelatinesorten werden bei kurzer Ver
weilzeit im Äscher erhalten. Man kann so Gelatinesorten mit
hoher bis mittlerer Molekulargewichtsverteilung (M = 10⁴-10⁷ D)
erhalten.
Niedrigmolekulare bis kaltwasserlösliche Gelatinesorten
kann man durch thermischen Abbau bzw. enzymatisch erhalten.
Wie eingangs schon erwähnt und wie aus Fig. 1 ersichtlich
ist, hängt die absolute, maximal mögliche Nettoladung eines
einzelnen Gelatinemoleküls hauptsächlich von der Anzahl der
freien COOH- und NH₂-Gruppen und dem pH-Wert der Lösung ab.
Da sich Typ A, B, Kollagenhydrolysate oder Gelatinederivate
in der Anzahl freier COOH-Gruppen unterscheiden, ist damit
auch ihre maximal mögliche Nettoladung unterschiedlich. Bei
Gelatinederivaten kann der Ladungszustand zusätzlich von
der Art der Modifizierung abhängen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wählt
man in einem Vortest die geeignete Gelatine und den geeig
neten pH-Wert aus.
Zunächst wird ein den physikalisch-chemischen Eigenschaften
des Glibenclamids angepaßter Arbeits-pH-Bereich gewählt.
Als physikalisch-chemische Eigenschaft des Glibenclamids
sind vor allem zu berücksichtigen: Die Löslichkeit (in
organischen Lösungsmitteln bzw. Wasser), seine Eigenschaft
als Säure sowie seine Stabilität gegenüber Säuren und Lau
gen.
In einem ersten Schnelltest wird festgestellt, welche
Ladung die ausgefällten Partikel besitzen. Daraus ergibt
sich, unter Berücksichtigung des Arbeits-pH-Bereichs, die
Wahl eines geeigneten Gelatinetyps. Sind die Teilchen bei
spielsweise negativ geladen, sucht man eine Gelatine aus,
die unter den gegebenen pH-Bedingungen positiv geladen ist.
Dieser Schnelltest zur Feststellung der Partikelladung hat
die Vorteile, daß er ohne großen apparativen und zeitlichen
Aufwand durchgeführt werden kann. So kann auf eine zeitauf
wendige und ungenaue Zeta-Potential-Messung gänzlich ver
zichtet werden.
In vielen Fällen wird es ausreichend sein, für diesen
Schnelltest zwei handelsübliche Gelatinen Typ A und B mit
einem IEP von 9,5 bzw. 3,5 mit Peptidanteilen < 30% und ei
ner Bloomzahl von 200, die weiterhin als Standardgelatinen
bezeichnet werden, bei einem pH-Wert von 6 in die Solform
zu überführen (5%ige wäßrige Lösung) und das Glibenclamid
in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie z. B.
Ethanol, Isopropanol oder Aceton, zu lösen und jeweils mit
den Gelatinelösungen homogen zu mischen. Bei gleicher
Dosierung des Glibenclamids wird sich bei der in ihrem
Ladungszustand nicht geeigneten Gelatine ein kolloidales
System entweder nicht ausbilden oder sofort instabil werden
bzw. der Arzneistoff ausflocken. Sind die entstehenden Par
tikel negativ geladen, werden sie eher von Gelatinelösung
mit Typ A, der bei einem pH-Wert von 6 positiv geladen ist,
stabilisiert als von der Lösung mit Gelatine Typ B; im
Gegenteil wird in diesem Fall Typ B entweder kein kolloida
les System ausbilden oder das System sofort destabilisie
ren. Das Ausflocken der Teilchen läßt sich z. B. über eine
einfache Trübungs-Messung verfolgen.
Bei diesem Schnelltest muß auf jeden Fall der Arbeits-pH-
Bereich beachtet werden. Man kann auch andere Gelatinen als
Standard auswählen, sie müssen jedoch in ihrem IEP so ge
wählt werden, daß sie bei diesem pH-Wert entgegengesetzte
Nettoladung tragen (siehe auch Fig. 1). In den meisten Fäl
len werden die besagten Standardgelatinen Typ A und B für
diesen Schnelltest ausreichen.
Ausgehend vom Ergebnis des Vorversuchs werden nun durch
schrittweise Variation des IEP′s durch Verwendung entspre
chender Gelatinesorten und des pH-Wertes der Lösung in
kleineren Bereichen (z. B. 0,1 pH-Schritte) die optimalen
Bedingungen zur Bildung der Nanosole ermittelt. D.h. es muß
das Stabilitätsoptimum, das durch den isoionischen Punkt
(IIP) gekennzeichnet ist, gefunden werden, um eine ausrei
chende Stabilität für die genannten pharmazeutischen Anwen
dungen zu gewährleisten.
Es kann durchaus der Fall sein, daß eine im Sinne der
Erfindung akzeptable Stabilität der Nanosole bereits in
einem engeren pH-Bereich (ca. 0,5 Einheiten) um den isoio
nischen Punkt gefunden wird, so daß eine Einstellung dieses
Punktes selbst nicht unbedingt notwendig ist. Andererseits
können auch mehrere Gelatinen zu den gleichen, stabilen
Ergebnissen führen. So kann beispielsweise mit dem oralen
Antidiabetikum Glibenclamid bei einem Gelatinetyp B mit
einem IEP von 5,5 das Stabilitätsoptimum bei einem pH-Wert
von 3,2 liegen, während bei einem Gelatinetyp B mit einem
IEP von 3,8 das Stabilitätsoptimum bei einem pH-Wert von
2,2 liegt.
Gekennzeichnet durch ein Stabilitätsmaximum, wurde in bei
den Fällen der isoionische Punkt erreicht (die Abhängigkeit
der Nettoladung vom pH-Wert und dem IEP muß nicht linear
sein, da sie durch den pKS-Wert der vorhandenen COOH- bzw.
NH₃⁺-Gruppen gegeben ist).
Erfindungsgemäß können auch andere makromolekulare Stoffe
neben Gelatine, Kollagenhydrolysaten, fraktionierter Gela
tine oder Gelatinederivaten in geringen Anteilen (maximal 5 Gew.-%)
zugesetzt werden. Dabei kann es sich um amphotere
bzw. geladene Stoffe, wie beispielsweise Albumine, Casein,
Glykoproteine oder andere natürliche oder synthetische
Polypeptide handeln. In besonderen Fällen können auch anio
nische Polymere wie z. B. Alginate, Gummi arabicum, Pektine,
Polyacrylsäuren u. a. geeignet sein.
Es werden erfindungsgemäß mehrere Verfahren zur Herstellung
der Nanosole vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um eine
beispielhafte, unvollständige Aufzählung. Der Fachmann kann
aufgrund seines Fachwissens selbständig weitere Varianten
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ausarbeiten:
Dieses kann angewendet werden, wenn der Arzneistoff in
einer Mischung aus:
einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel und Wasser, oder
aus mehreren mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmit teln und Wasser löslich ist:
einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel und Wasser, oder
aus mehreren mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmit teln und Wasser löslich ist:
- a) eine in den Vorversuchen ausgewählte Gelatine wird mit Wasser in Solform überführt;
- b) der in den Vorversuchen gefundene pH-Wert der Lösung wird eingestellt;
- c) ein oder mehrere mit Wasser mischbare(s), organi sche(s) Lösungsmittel, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol oder Methanol, wird/werden zu dieser Lösung gegeben;
- d) der Arzneistoff wird in fester Form zu der Lösung gegeben und gelöst;
- e) das/die organische(n) Lösungsmittel wird/werden ent fernt, vorzugsweise durch Eindampfen in Vakuum; dabei ent steht das Nanosol;
- f) die kolloid-disperse Lösung wird anschließend, vor zugsweise durch Sprüh- oder Gefriertrocknung, getrocknet.
Das organische Lösungsmittel hat die Aufgabe,
den Arzneistoff zu lösen und verändert auch
die Hydrathülle der Gelatinemoleküle.
Diese Ausführungsform kann angewendet werden, wenn der Arz
neistoff eine Säure oder eine Base ist, deren Salz in Was
ser löslich ist:
- a) eine in den Vorversuchen ausgewählte Gelatine wird mit H₂O in die Solform überführt;
- b) es wird ein solcher pH-Wert eingestellt, der die Salz bildung des Arzneistoffs ermöglicht;
- c) der Arzneistoff wird unter Salzbildung in dem Gelati nesol gelöst;
- d) durch Zugabe von Alkohol oder ähnlichen organischen Lösungsmitteln kann die Hydrathülle der Gelatinemoleküle gelockert werden;
- e) durch Zugabe einer geeigneten Menge Säure oder Base wird der pH-Wert eingestellt, der zur Bildung des isoioni schen Punkts (IIP) führt, dabei entsteht das Nanosol;
- f) die kolloid-disperse Lösung wird wie in Verfahren I getrocknet.
Stufe d) ist fakultativ, jedoch bevorzugt.
Diese Ausführungsform kann angewendet werden, wenn der Arz
neistoff ein Neutralstoff ist:
- a) es wird ein Gelatinesol hergestellt, wie unter (1) a) und b) beschrieben.
- b) eine zweite Lösung aus einem mit Wasser mischbaren or ganischen Lösungsmittel, vorzugsweise Ethanol, Methanol, Isopropanol, Aceton und dem Arzneistoff wird hergestellt.
- c) die beiden Lösungen werden vereinigt.
- d) das organische Lösungsmittel wird entfernt und die kolloid-disperse Lösung wird getrocknet.
- a) Wie unter (I) a) und b) beschrieben.
- b) In einer zweiten Lösung wird ein kolloid-disperses Sy stem mit dem Arzneistoff kurzzeitig gebildet, jedoch ohne Gelatine.
- c) Die unter (b) erhaltene Lösung wird kontinuierlich mit der Gelatinelösung vereinigt.
Bei Schritt (IV) c) kann die kontinuierliche Vermischung
der unter (IV) a) und b) beschriebenen Lösungen zeitabhän
gig durch on-line Messung der Teilchengröße mit einem
geeigneten Verfahren, wie z. B. durch Laser-Licht-Streuung
(BI-FOQELS On-line Particle Sizer), gesteuert werden. Damit
ist es möglich, eine gewünschte Partikelgröße kontinuier
lich einzustellen.
Alle genannten Verfahren sind auch für Kollagenhydrolysate
und Gelatinederivate geeignet und können problemlos in den
technischen Maßstab übertragen werden.
Die wesentlichen Schritte können weitgehend automatisiert
ablaufen, wobei auch Verfahren I bis III kontinuierlich
durchführbar sind.
Die Patentanmeldung P 41 40 185.9 von demselben Anmeldungs
tag beschreibt ein 2-Arylpropionsäurederivat in Nanosolform
enthaltendes Arzneimittel und seine Herstellung.
Weitere Patentanmeldungen der ALFATEC-Pharma GmbH, gegebe
nenfalls auch der PAZ Arzneimittelentwicklungsgesellschaft
mbH, von demselben Tage betreffen die Retardform von Dihy
dropyridinderivaten (P 41 40 194.8), die Akutform von S- und
R-Ibuprofen (P 41 40 179.4), die Retardform von S- und
R-Ibuprofen (P 41 40 172.7), die Akutform von S- und R-
Flurbiprofen (P 41 40 184.0), die Retardform von S-und R-
Flurbiprofen (P 41 40 183.2), die Akut- bzw. Retardform von
3-Indolylessigsäurederivaten (P 41 40 178.6 bzw. P 41 40 191.3)
bzw. die perorale Applikation von Peptidarzneistof
fen (P 41 40 186.7). Auf die Beschreibung dieser Patentan
meldungen wird ausdrücklich verwiesen.
Die Vorteile dieses neuartigen Produktes liegen auf der
Hand. Durch eine kontrollierte Resorption des Wirkstoffs
bereits im Magen kann die aufgrund ihrer Schwerlöslichkeit
bisher als problematisch eingestufte Anflutungsgeschwindig
keit und Bioverfügbarkeit des Glibenclamids überraschender
weise erheblich verbessert werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Nanosole zeichnen sich
durch hohe Stabilitäten, insbesondere im sauren Bereich
aus, ohne zu flocken oder auszukristallisieren. Das bedeu
tet, daß das Nanosol ausreichend lang während der Magenver
weilzeit und unabhängig von auftretenden pH-Schwankungen,
z. B. durch Nahrungseinfluß, der Magenmucosa für die
Resorption zur Verfügung steht.
Bei pH-Werten unterhalb von 2 kann die Stabilität des Nano
sols durch Auswahl einer auf diesen pH-Bereich abgestimmten
Gelatinesorte noch verbessert werden.
Die Teilchen der Nanosole liegen nach ihrer Herstellung,
nach Resuspendierung des getrockneten Pulvers und nach
Resuspendierung aus einer Arzneiform in Teilchengrößen von
10 bis 800 nm, bevorzugt unterhalb 400 nm, und darüber hin
aus nahezu monodispers vor. Weiterhin ist das Nanosol im
resuspendierten Zustand als Nanodispersion im Magen gut
verteilt, was optimale Voraussetzungen für die Resorption
schafft. Da die Nanopartikel stabilisiert vorliegen, können
sie erstaunlicherweise als solche resorbiert werden, ohne
daß sie vorher aufgelöst werden müssen. Damit entfällt ein
zeitlich vorgelagertes Lösungsgleichgewicht wie bei mikro
nisierten Pulvern oder wasserlöslichen Salzen in jedem
Falle. Sie verhalten sich demnach biopharmazeutisch gesehen
wie eine echte Lösung, ohne aber eine solche zu sein.
Somit wird erstmals durch die vorliegende Erfindung eine
kontrollierte Resorption im Gastrointestinaltrakt bereits
während der Magenverweilzeit möglich, die vom pH-Wert des
Resorptionsortes unabhängig ist. Da üblicherweise eine gli
benclamidhaltige Arzneiform zusammen mit einer Mahlzeit
eingenommen wird, gelangt der Wirkstoff zusammen mit den
Kohlenhydraten in die Biophase, so daß ein optimaler Thera
pieerfolg gewährleistet ist. Die Resorption ist nicht mehr
auf den Dünndarmbereich beschränkt; es wird eine schnelle
Anflutung für Glibenclamid ermöglicht.
Damit ist es überraschenderweise möglich, bei diesem Arz
neistoff erstmals einen tmax-Wert unterhalb von 1 h, insbe
sondere unterhalb von 30 min, zu erreichen.
Zusätzlich läßt sich auch eine Erhöhung des Blutspiegel
maximalwertes cmax feststellen. Die Erhöhung von cmax kann
daher unter Umständen eine Dosisreduktion bei gleicher
Wirksamkeit zur Folge haben.
Wie in-vitro Versuche gezeigt haben, ist aufgrund der auf
geführten langen Stabilitäten die Gefahr der Rekristallisa
tion im Magen auszuschließen.
Das getrocknete Nanosol kann zu Arzneiformen, beispielswei
se zu einer Tablette, weiterverarbeitet und daraus resus
pendiert werden.
Dieses System ist von individuellen Unterschieden, was pH-
Wert-Schwankungen oder pH-Einflüsse z. B. durch Nahrungsmit
tel betrifft, vollkommen unabhängig. Ein zeitlich (und men
genmäßig) unkalkulierbarer Wirkeintritt, wie es bei Produk
ten des Standes der Technik der Fall sein kann, ist damit
ausgeschlossen, das Risiko von Nebenwirkungen ist redu
ziert. Somit stellt die vorliegende Erfindung einen ent
scheidenden Beitrag zur geforderten Arzneimittelsicherheit
dar.
Grundsätzlich läßt sich das erfindungsgemäße Produkt zu al
len peroral zu applizierenden Arzneiformen verarbeiten,
insbesondere kann es direkt als Pulver in Hartgelatinekap
seln abgefüllt werden. Es eignet sich auch hervorragend zur
Direkttablettierung. Eine Verarbeitung zu einem Trinkgranu
lat, schnellauflösenden Pellets oder Trinktabletten ist für
die Applikation als schnellanflutende Akutform von besonde
rem Interesse.
Prinzipiell eignen sich zur Herstellung der erfindungsgemäß
verwendeten Nanosole alle oben genannten Vorgehensweisen
und Verfahrensvarianten (z. B. Verfahren I-IV, oben) und
die Herstellung von Gelatine (Beispiel I bis III oben). Im
Falle der Akutform für Glibenclamid sei als bevorzugt
geeignetes Verfahren für die Nanosol-Herstellung die Vari
ante Nr. II und III genannt.
Gelatine ist ein aus kollagenhaltigem Material gewonnenes
Skleroprotein, das je nach Herstellungsprozeß unterschied
liche Eigenschaften hat. Es existieren Molekulargewichtsbe
reiche von einigen Tausend D bis hin zu einigen Millionen
D, die in ihrer Molekulargewichtszusammensetzung und in
ihrem physikalisch-chemischen Verhalten höchst unterschied
lich sein können. Bei genauer Kenntnis dieser Zusammenhänge
lassen sich neue pharmazeutische Anwendungen finden, die
sich durch hohe Reproduzierbarkeit und einfache technologi
sche Verarbeitung auszeichnen. Einzelheiten können aus den
o.g. Anmeldungen entnommen werden. Bei besonders schonender
Herstellungsweise kann man Gelatinesorten erhalten, die nur
einen geringen Anteil an rechtsdrehenden Aminosäuren auf
weisen und somit ähnlich aufgebaut sind wie das native
Kollagenmolekül. Diese Gelatinen zeichnen sich zum Beispiel
durch besonders gute Stabilisierungseigenschaften für Nano
sole aus. Eine solche Gelatine ist erfindungsgemäß vorteil
haft geeignet. Je nach Aufarbeitung des Rohmaterials
(saurer oder basischer Aufschluß) erhält man Gelatinen,
deren isoelektrische Punkte ganz unterschiedlich sind.
Durch spezielle Herstellungstechniken können isoelektrische
Punkte gezielt hergestellt werden, wobei die Molekularge
wichtsverteilung auf den Anwendungsfall abgestimmt sein
kann.
Im Falle von Glibenclamid sind bevorzugt Gelatinesorten ge
eignet, deren Maximum der Molekulargewichtsverteilung
unterhalb 10⁵ D liegt. Zur Tablettenherstellung, wie sie
üblicherweise bei oralen Antidiabetica im Vordergrund
steht, eignen sich bevorzugt Gelatinesorten mit Bloomwerten
von 0-50 und einem Maximum der Molekulargewichtsvertei
lung im Bereich von 10⁴ - 9,5 × 10⁴ D.
Bei den genannten Gelatinen kann ein Gewichtsverhältnis
Gelatine zu Wirkstoff von 1 : 1 bis 200 : 1 eingestellt werden,
wobei ein höheres Gewichtsverhältnis vorteilhafterweise bei
der Verarbeitung zu Tabletten etc. zur Vermeidung weiterer
Hilfsstoffe gewählt werden kann (z. B. Direkttablettierung).
Für die erfindungsgemäß verwendeten Nanosole eignen sich
auch handelsübliche Gelatinen, fraktionierte Gelatine,
Kollagenhydrolysate und Gelatinederivate, insbesondere sol
che Sorten, die durch eine niedrige Bloomzahl von 0 (kalt
wasserlösliche Gelatine oder Kollagenhydrolysate) bis 240
Bloom, vorzugsweise 0 bis 170 Bloom charakterisiert sind.
Im Falle des Glibenclamids werden bevorzugt Gelatinesorten
mit IEP′s von 3,5 bis 7,5 eingesetzt.
Für die Sprüh- oder Gefriertrocknung von Glibenclamid-Nano
solen hat sich ein Zusatz von Polvinylpyrrolidon (PVP) zur
wäßrigen Gelatinelösung, insbesondere PVP K 15 oder PVP K
25 im Gewichtsverhältnis von 1 : 5 bis 1 : 30 als vorteilhaft
gezeigt, wobei ohne negative Beeinflussung der Stabilität
des Nanosols ein gut rieselfähiges Pulver erhalten wird.
Die in den Beispielen angegebenen erfindungsgemäßen Verfah
ren und Vorgehensweisen entsprechen in ihren Ausführungs
formen der Anmeldung P 41 40 185.9.
Folgende Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Wirkstoff: Glibenclamid, Wirkstoffsäure
Gelatinetyp: handelsüblich, Typ B,
Molekulargewicht unterhalb 10⁴ D
Nanosol-Herstellung: analog Verfahren III
Gewichtsverhältnis Gelatine/Wirkstoff: 35 : 1.
Gelatinetyp: handelsüblich, Typ B,
Molekulargewicht unterhalb 10⁴ D
Nanosol-Herstellung: analog Verfahren III
Gewichtsverhältnis Gelatine/Wirkstoff: 35 : 1.
Der Arbeits-pH-Bereich liegt unterhalb des pKS-Wertes von
6,3-6,8.
Nach Durchführung des erfindungsgemäßen Vortests und der
Meßreihe zur Bestimmung der optimalen Gelatinesorte wird
ein Stabilitätsmaximum mit einer Gelatine Typ B (IEP 3,8)
bei einem pH-Wert von 2,2 ermittelt.
500 g obiger Gelatine werden in 3 l dest. Wasser gelöst.
Durch Zugabe von Salzsäure wird ein pH-Wert von 2,2 einge
stellt.
13,89 g Glibenclamid werden in 0,2 l Ethanol gelöst. Die
beiden Lösungen werden vereinigt, wobei sich das Nanosol
bildet.
Teilchengrößenmessungen ergeben zu 80% Teilchengrößen klei
ner 380 nm.
Das organische Lösungsmittel wird unter Vakuum entfernt und
anschließend wird sprühgetrocknet.
Das getrocknete Nanosol wird unter Zusatz üblicher Tablet
tierhilfsstoffe auf einer Exzenterpresse zu Tabletten
geformt. Es resultieren schnell anflutende Tabletten mit
jeweils 3,5 mg Glibenclamidgehalt.
Wirkstoff: Glibenclamid, Wirkstoffsäure
Gelatinetyp: Typ B (IEP 3,8), 20 Bloom, Herstellung Beispiel III
Nanosol-Herstellung: analog Verfahren III
Gewichtsverhältnis Gelatine/Wirkstoff: 35 : 1.
Gelatinetyp: Typ B (IEP 3,8), 20 Bloom, Herstellung Beispiel III
Nanosol-Herstellung: analog Verfahren III
Gewichtsverhältnis Gelatine/Wirkstoff: 35 : 1.
Die Herstellung des Nanosols erfolgt analog Beispiel 1.
Teilchengrößenmessungen ergeben zu 80% Teilchengrößen
kleiner 180 nm.
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung eines kolloid-dispersen Sy
stems von Glibenclamid, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) eine Gelatine, ein Kollagenhydrolysat oder ein Gela tinederivat nach ihrem (seinem) isoelektrischen Punkt (IEP) so auswählt, daß ihr (sein) IEP mit dem Ladungszustand des Glibenclamids so abgestimmt ist, daß die Gelatine, das Kollagenhydrolysat oder das Gelatinederivat bei einem bestimmten pH-Wert mit dem ungelösten Glibenclamid zu Ladungsneutralität führt,
- b) die Gelatine, das Kollagenhydrolysat oder das Gela tinederivat in die wäßrige Solform überführt,
- c) den pH-Wert in Abhängigkeit von dem IEP der Gelatine auf einen solchen Wert einstellt, daß die sich bil denden Nanopartikel des Glibenclamids annähernd oder vollständig ladungsneutral stabilisiert werden, und
- d) vor oder nach der Stufe c) das Glibenclamid in dem Gelatinesol löst oder eine Lösung des Glibenclamides mit dem wäßrigen Gelatinesol vereinigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe d) das Glibenclamid in einem mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittel löst und die
Lösung des Glibenclamides mit dem wäßrigen Gelatinesol
vereinigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das organische Lösungsmittel an
schließend wieder entfernt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Nanopartikel-Lösung an
schließend trocknet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Lösung sprühtrocknet oder gefriertrocknet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in Stufe b) zusätzlich Polyvinyl
pyrrolidon im Verhältnis zu der Gelatine von 1 : 5 bis
1 : 500, bevorzugt 1 : 5 bis 1 : 30 zugibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gelatine einen Bloomwert von 0 bis 170
aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelatine einen Peptidanteil von 50-90% aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gelatine ein Maximum der
Molekulargewichtsverteilung im Bereich von 10⁴ - 9,5 × 10⁴ D
aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Gelatine zu
Wirkstoff 1 : 1 bis 200 : 1 ist.
11. Akut-Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes, enthal
tend Glibenclamid neben üblichen pharmazeutischen Trä
gern und Hilfsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Glibenclamid in Form eines pharmazeutisch ap
plizierbaren Nanosols vorliegt, das als Träger im
wesentlichen Gelatine, ein Kollagenhydrolysat oder ein
Gelatinederivat enthält, herstellbar nach einem der
Ansprüche 1-10.
12. Arzneimittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Nanosol
- a) eine innere Phase aus dem Glibenclamid, das eine Teilchengröße von 10-800 nm aufweist und eine Oberflächenladung besitzt,
- b) eine äußere Phase aus Gelatine, einem Kollagenhydro lysat oder einem Gelatinederivat, welche(s) gegen sinnig geladen ist, und
- c) einen annähernden oder vollständigen isoionischen Ladungszustand der inneren und äußeren Phase auf weist und
- d) physiologisch resorbierbar ist.
13. Arzneimittel nach Anspruch 11 und/oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Glibenclamid als flüssige, wäß
rige Nanodispersion vorliegt.
14. Arzneimittel nach Anspruch 11 und/oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Glibenclamid als feste, resuspen
dierbare Nanodispersion vorliegt.
15. Arzneimittel nach einen der Ansprüche 11 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß das Glibenclamid eine durch
schnittliche Teilchengröße unterhalb von 400 nm auf
weist.
16. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatine ein Maximum
der Molekulargewichtsverteilung unterhalb von 10⁵ D,
insbesondere im Bereich von 10⁴ - 9,5 × 10⁴ D, und
Bloomwerte von 0-240, insbesondere 0-170, aufweist.
17. Arzneimittel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelatine einen Peptidanteil von 50-90% auf
weist.
18. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
Gelatine zu Wirkstoff 1 : 1 bis 200 : 1 ist.
19. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 11 bis 18, ge
kennzeichnet durch eine äußere Phase des Nanosols, die
zusätzlich Polyvinylpyrrolidon in einem Ge
wichtsverhältnis von Gelatine zu Polyvinylpyrrolidon
wie 5 : 1 bis 500 : 1 enthält, insbesondere von 5 : 1 bis
30 : 1.
20. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 11 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arzneiform eine schnell
auflösende Tablette oder ein schnell auflösendes Pulver
oder Granulat ist.
Priority Applications (21)
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US08/244,615 US5932245A (en) | 1991-12-05 | 1992-12-04 | Gelatin or collagen hydrolysate containing drug formulation that provides for immediate release of nanoparticle drug compounds |
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DK92924547.0T DK0615445T3 (da) | 1991-12-05 | 1992-12-04 | Farmaceutisk administrerbar nanosol og fremgangsmåde til fremstilling deraf |
US08/244,691 US5614219A (en) | 1991-12-05 | 1992-12-04 | Oral administration form for peptide pharmaceutical substances, in particular insulin |
ES92924547T ES2087565T3 (es) | 1991-12-05 | 1992-12-04 | Nanosol aplicable farmaceuticamente y procedimiento para su preparacion. |
CA002125284A CA2125284C (en) | 1991-12-05 | 1992-12-04 | Peroral administration form for peptidic medicaments, in particular insulin |
EP92924546A EP0615444B1 (de) | 1991-12-05 | 1992-12-04 | Perorale applikationsform für peptidarzneistoffe, insbesondere insulin |
GR960401003T GR3019608T3 (en) | 1991-12-05 | 1996-04-09 | Peroral administration form for peptidic medicaments, in particular insulin. |
GR960401627T GR3020248T3 (en) | 1991-12-05 | 1996-06-18 | Pharmaceutically applicable nanosol and process for preparing the same. |
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DE19823831A1 (de) * | 1998-05-28 | 1999-12-02 | Probiodrug Ges Fuer Arzneim | Neue pharmazeutische Verwendung von Isoleucyl Thiazolidid und seinen Salzen |
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1991
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