DE4139529A1 - Verfahren zum betreiben einer fahrzeuggasturbine - Google Patents
Verfahren zum betreiben einer fahrzeuggasturbineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betreiben einer Fahrzeug
gasturbine mit flüssigem Kraftstoff wie insbesondere Diesel
oder Benzin. Bauartmäßig kann es sich bei diesen Gasturbinen
um solche mit Brennkammerausgestaltungen nach DE-A-26 59 351 und
DE-A-27 27 795 handeln.
Dabei beschäftigt sich die Erfindung mit dem Problem, eine
Fahrzeuggasturbine möglichst abgasgünstig zu betreiben.
Ein abgasmäßig kritischer Bereich liegt u. a.in dem unteren
Teillastbereich der Gasturbine oberhalb der Leerlaufdrehzahl,
die etwa bei 50% der Nenndrehzahl liegt und der etwa bei 60%
der Nenndrehzahl endet. Kritisch ist dieser Bereich deshalb,
weil dort in dem Abgas üblicherweise relativ hohe HC- und CO-
Anteile vorliegen.
Durch das Verfahren nach den kennzeichnenden Merkmalen des An
spruchs 1 wird in diesem kritischen Bereich erfindungsgemäß
eine deutliche Verminderung dieser schädlichen Abgasbestand
teile erzielt.
Die Verbesserung erklärt sich daraus, daß durch die angegebene
Verbrennungstemperaturerhöhung in dem betreffenden unteren
Teillastbereich automatisch niedrigere HC- und CO-Anteile in
dem Abgas anfallen.
Für die schädlichen Abgasemissionen CO, HC und NOx ist bekann
termaßen die Einhaltung insoweit optimierter Verbrennungstem
peraturen wichtig. Wenn die Verbrennungstemperatur zu niedrig
ist, werden die Werte für HC und CO zu hoch, und wenn die
Verbrennungstemperatur zu hoch ist, entstehen zu große Stick
oxidanteile.
Die Erfindung beschäftigt sich daher auch mit dem Problem, die
Verbrennungstemperatur in dem Bereich zwischen Leerlauf und
Vollast jeweils auf einem Temperaturwert zu halten, der die
obengenannten schädlichen Abgasemissionen insgesamt möglichst
gering hält.
Die Gasturbine, auf die sich die Erfindung bezieht, besitzt
eine Vorverdampferbrennkammer, in die der Kraftstoff durch
eine Zerstäuberdüse eingebracht wird. Beispiele für solche
Vorverdampferkammern zeigen die eingangs zum Stand der Technik
zitierten Schriften.
Die Temperatur in der Hauptbrennkammer der Gasturbine ist
unter anderem davon abhängig, in welchem Maße der in die Vor
verdampferkammer eingespritzte Kraftstoff dort verdampft. Bei
starker Verdampfung in der Vorverdampferkammer wird in der
Hauptbrennkammer eine relativ niedrige Verbrennungstemperatur
erhalten, während eine hohe Verbrennungstemperatur bei gerin
gerer Verdampfung erreicht wird. Geringe Verdampfung bedeutet,
daß der Kraftstoff in relativ großen Tröpfchen in die Haupt
brennkammer eindringt.
In die Vorverdampferbrennkammer wird der Kraftstoff üblicher
weise durch eine an sich bekannte Luftzerstäuberdüse einge
spritzt.
Um eine abgasoptimierte Verbrennungstemperatur zu erreichen,
ist die Gasturbine mit einem Verfahren nach den kennzeichnen
den Merkmalen des Anspruchs 2 zu betreiben.
Apparativ läßt sich die Zerstäuberluftmengenstromerhöhung nach
Anspruch 2 bei steigender Drehzahl durch einen mit der Turbi
nendrehzahl betriebenen Verdichter in recht einfacher und
zweckmäßiger Weise zur Verfügung stellen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, auch bei Gas
turbinen-Beschleunigungen und -Verzögerungen möglichst un
schädliche Abgasemissionen sicherzustellen.
Eine Lösung dieses Problemes stellt ein Verfahren zum Betrei
ben der Gasturbine nach den kennzeichnenden Merkmalen des An
spruchs 3 für den Beschleunigungszustand und die Verfahrens
führung nach Anspruch 4 für den Verzögerungszustand dar.
Um nach der Lehre des Anspruchs 3 kurzfristig eine Zerstäu
bungsluftmengenstromerhöhung realisieren zu können, ist nach
Anspruch 5 ein von der Gasturbine insbesondere selbst zu
speisender Druckluftspeicher vorzusehen, aus dem praktisch
verzögerungsfrei zusätzliche Luft für die Kraftstoffzerstäu
bungsdüse abgerufen werden kann.
Die erfindungsgemäßen Verfahren werden nachfolgend anhand von
in der Zeichnung dargestellten Diagrammen im einzelnen noch
näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Temperatur (T)/Drehzahldiagramm (n) mit verschie
denen Betriebskennlinien einer Fahrzeuggasturbine,
Fig. 2 ein Zerstäubungsluftmengen (M)/Gasturbinendrehzahl
(n) - Diagramm,
Fig. 3 ein Schaltschema für eine Zuführung der Kraftstoff
zerstäubungsluft,
Fig. 4 ein Diagramm, in dem für eine Gasturbinenbeschleuni
gung eine Geometrieveränderung (F) der Vorverdampfer
kammer sowie der Gasturbinendrehzahl (n) in Abhän
gigkeit der Zeit dargestellt ist,
Fig. 5 ein Diagramm, in dem für eine Gasturbinenverzöge
rung eine Geometrieveränderung (F) der Vorverdampfer
kammer, sowie der Gasturbinendrehzahl (n) in Abhän
gigkeit der Zeit dargestellt ist,
Fig. 6 einen Schnitt durch eine im wesentlichen nur schema
tisch dargestellte Brennkammer einer Fahrzeuggastur
bine.
Das Diagramm nach Fig. 1 bezieht sich auf die Lehre des An
spruchs 1. Von den drei dargestellten Kurven stellen die Kurve
a eine verbrauchsoptimierte, die Kurve b eine leistungsopti
mierte und die Kurve c eine erfindungsgemäß abgasoptimierte
Betriebskennlinie dar. Mit 0,5 n ist die Leerlaufdrehzahl an
gegeben, während die Nenndrehzahl durch die 1,0 gekennzeichnet
ist.
Das Diagramm nach Fig. 2 zeigt, in welchem Maße die Zerstäu
berluftmenge entsprechend der Lehre des Anspruchs 2 über dem
Drehzahlbereich zwischen Leerlauf und Vollast erfindungsgemäß
am wirkungsvollsten ansteigen soll. Hierbei kommt es aller
dings nur auf den tendentiellen Verlauf der gezeigten Kurve
an, deren genaue Form von Anwendungsfall zu Anwendungsfall
rechnerisch und experimentell festzulegen ist.
Das in Fig. 3 dargestellte Schaltschema ist der Lehre des An
spruchs 3 zugeordnet.
Mit 1 ist dort die Brennkammerhauptdüse bezeichnet. Die Zer
stäubungsluft erhält diese Düse im Normalfall über einen Ver
dichter 2 über ein Rückschlagventil 3. Bei einer spontanen
Drehzahlbeschleunigung wird der Brennkammerhauptdüse 1 zusätz
liche Luft aus einem Druckspeicher 4 zugeführt. Die Zufuhr von
Luft aus dem Druckspeicher 4 wird über ein Regelventil 5 an
gesteuert. Das Rückschlagventil 3 sorgt dafür, daß aus dem
Druckspeicher 4 ausströmende unter hohem Druck stehende Luft
nicht zu dem Verdichter 2 gelangen kann. Der Druckspeicher 4
wird von der Fahrzeuggasturbine selbst mit Druckluft versorgt.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Diagramme für eine Gasturbine einer
Brennkammergestaltung nach Fig. 6.
Die Brennkammer nach Fig. 6 besitzt eine Vorverdampferbrenn
kammer 6, in die Kraftstoff 7 durch eine Zerstäuberluftdüse
eingetragen wird. Die Geometrie der Vorverdampferbrennkammer 6
sowie der Übergang von dieser Kammer 6 in die Hauptbrennkammer
8 ist durch einen in Achsrichtung der Kammern 6 und 8 ver
schiebbaren trompetenförmig ausgebildeten Flammhalter 9 vari
ierbar.
In dem Diagramm der Fig. 4 zeigt die Kurve F, um welchen Weg
der Flammhalter 9 bei einer Erhöhung der Drehzahl n der Gas
turbine in Richtung der Hauptbrennkammer verschoben wird, um
dadurch einen größeren Übergangsquerschnitt zwischen den Kam
mern 6 und 8 zu schaffen, der erforderlich ist, um den nach
der Lehre des Anspruchs 3 erhöhten Primärluftstrom realisieren
zu können.
In dem Diagramm nach Fig. 5 sind in analoger Darstellung zu
Fig. 4 die entsprechenden Verhältnisse bei einer Verzögerung
dargestellt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betreiben einer Fahrzeuggasturbine mit
flüssigem Kraftstoff wie insbesondere Diesel oder Benzin,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeuggasturbine mit einer Betriebskennlinie in ei
nem Verbrennungstemperatur (T) - Drehzahl-Diagramm (n) betrie
ben wird, die im unteren Teillastbereich zwischen Leerlauf mit
einer Drehzahl von etwa 50% der Nenndrehzahl und einer
darüber liegenden den unteren Teillastbereich begrenzenden
Drehzahl von etwa 55 bis 60% der Nenndrehzahl einer Ver
brauchsoptimierung entspricht und daß die Betriebskennlinie
bei darüber liegenden Drehzahlen einer leistungs- bzw. lei
stungs/verbrauchsoptimierten Auslegung entspricht.
2. Verfahren zum Betreiben einer Fahrzeuggasturbine mit
flüssigem Kraftstoff wie insbesondere Diesel oder Benzin, der
für den Lastbetrieb luftzerstäubt in eine Vorverdampferkammer
eingebracht wird, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoff im unteren Teillastbereich, beginnend bei
der Leerlaufdrehzahl mit einem geringeren Zerstäubungsluftmen
genstrom eingebracht wird als bei der Nenndrehzahl und daß der
Zerstäubungsluftmengenstrom mit zwischen Leerlauf und Nennlast
steigender Drehzahl zunächst linear und im oberen Lastbereich
zwischen linear und überproportional zunimmt, wobei eine Ab
weichung von der linearen Zunahme sich mit steigender Dreh
zahl erhöht.
3. Verfahren zum Betreiben einer Fahrzeuggasturbine mit
flüssigem Kraftstoff wie insbesondere Diesel oder Benzin, der
für den Lastbetrieb luftzerstäubt in eine Vorverdampferkammer
eingebracht wird, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zerstäubungsluftmengenstrom bei einer kraftstoffer
höhungsbedingten Beschleunigung der Gasturbine kurzzeitig über
diejenigen Werte hinaus erhöht wird, die der jeweiligen Zer
stäubungsluftmenge bei entsprechend stationären Drehzahlen
entsprächen.
4. Verfahren zum Betreiben einer Fahrzeuggasturbine mit
flüssigem Kraftstoff wie insbesondere Diesel oder Benzin, der
für den Lastbetrieb luftzerstäubt in eine Vorverdampferkammer
eingebracht wird, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zerstäubungsluftmengenstrom bei einer kraftstoffver
minderungsbedingten Verzögerung der Gasturbine kurzzeitig un
ter diejenigen Werte hinaus erniedrigt wird, die der jeweili
gen Zerstäubungsluftmenge bei entsprechend stationären Dreh
zahlen entsprächen.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von der Gasturbine selbst aufzufüllender Druckluft
speicher zur temporären Luftentnahme bei beschleunigungsbe
dingten Drehzahlerhöhungen vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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DE19914139529 DE4139529C2 (de) | 1991-11-30 | 1991-11-30 | Verfahren zur Steuerung einer Luftmenge zu der einer Gasturbine in Abhängigkeit von Last und Drehzahl zugeführten Brennstoffmenge |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914139529 DE4139529C2 (de) | 1991-11-30 | 1991-11-30 | Verfahren zur Steuerung einer Luftmenge zu der einer Gasturbine in Abhängigkeit von Last und Drehzahl zugeführten Brennstoffmenge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4139529A1 true DE4139529A1 (de) | 1993-06-03 |
DE4139529C2 DE4139529C2 (de) | 1994-03-24 |
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DE19914139529 Expired - Fee Related DE4139529C2 (de) | 1991-11-30 | 1991-11-30 | Verfahren zur Steuerung einer Luftmenge zu der einer Gasturbine in Abhängigkeit von Last und Drehzahl zugeführten Brennstoffmenge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4139529C2 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1626154A1 (de) * | 1967-04-29 | 1971-04-15 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Antriebsanlage fuer Landfahrzeuge |
DE2747678A1 (de) * | 1976-10-27 | 1978-05-03 | Gen Electric | Treibstoffduese fuer gasturbinen |
DE2659351A1 (de) * | 1976-12-29 | 1978-07-06 | Daimler Benz Ag | Brennkammer fuer gasturbinen |
DE2727795A1 (de) * | 1977-06-21 | 1979-01-18 | Daimler Benz Ag | Brennkammer fuer eine gasturbine |
DE3023550C2 (de) * | 1979-06-29 | 1990-02-08 | Smiths Industries Plc. Ltd. Co., London, Gb |
-
1991
- 1991-11-30 DE DE19914139529 patent/DE4139529C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4139529C2 (de) | 1994-03-24 |
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