DE4139152A1 - Verfahren zum spleissen von lichtwellenleitern - Google Patents
Verfahren zum spleissen von lichtwellenleiternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spleißen von Licht
wellenleiterenden, wobei die Lichtwellenleiter in eine Posi
tionierungseinrichtung eingebracht und die Lichtwellenleiter
zueinander ausgerichtet werden und eine Spleißverbindung zwi
schen den Lichtwellenleiterenden hergestellt wird.
Beim Verspleißen von Lichtwellenleitern sind die Höhe des Schweiß
stromes sowie die Schweißzeit kritische Parameter. Diese Para
meter haben einen wesentlichen Einfluß auf die Spleißqualität
(z. B. Dämpfung, Spleißfestigkeit). Zur Determinierung optimaler
Parameter für eine Spleißverbindung bedarf es umfangreicher,
zeitaufwendiger Vorversuche. Eine automatische Spleißzeit- und/oder
Spleißstromparameterwahl für einen Lichtwellenleiterspleiß
kann mit dem sogenannten Local Injektion and Detection System
(LID) durchgeführt werden. Dieses System weist jedoch den Nach
teil auf, daß es nur bei Lichtwellenleitern angewendet werden
kann, bei denen die Beschichtung der Lichtwellenleiter hinreichend
dünn und lichtdurchlässig ist, so daß das Licht sowohl ein- als
auch ausgekoppelt werden kann.
Bei Lichtwellenleitern, bei denen das LID-System nicht verwen
det werden kann, wie z. B. bei Pigtails mit festumspritzten
Lichtwellenleitern, kann das in der Spleißtechnik bekannte
Profile Alignment System (PAS) angewendet werden.
Das PAS-System ermöglicht eine Kern-zu-Kern-Ausrichtung der
Lichtwellenleiter vor einer Schweißverbindung. Eine genaue
Ausrichtung der Kerne der Lichtwellenleiter zueinander kann
jedoch bei nicht exakter Parameterwahl (Schweißstrom/Schweiß
zeit) aufgrund einer möglichen exzentrischen Kernlage im Licht
wellenleiter wieder zunichte gemacht werden. Eine während des
Spleißvorgang einsetzende Selbstzentrierung, bezüglich der Au
ßenkonturen der Lichtwellenleiter, bewirkt eine Verschiebung
der zuvor zueinander justierten Kerne der Lichtwellenleiter.
Die Folge davon ist eine hohe Spleißdämpfung, d. h., daß der
Pegel der zu übertragenden Lichtwellen an dieser Spleißstelle
verringert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu
geben, daß eine Änderung in der Zuordnung der ausgerichteten
Lichtwellenleiterenden während eines Spleißvorganges zu er
kennen.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus Patentanspruch 1.
Die Erfindung zeichnet sich durch den Vorteil aus, daß eine
Veränderung in der Position der zu verbindenden Lichtwellen
leiter während eines Spleißvorganges angezeigt wird sowie durch
weiterführende Bearbeitungsalgorithmen eine thermische Spleiß
verbindung mit automatisch optimierten Spleißparametern durch
geführt werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß vor Beginn des Spleißvorganges die Höhe des Spleiß
stromes in Abhängigkeit vom Typ der zu verschweißenden Licht
wellenleiter eingestellt werden kann. Dies bringt den Vorteil
mit sich, daß das Spleißverfahren unabhängig von den Arten der
Lichtwellenleiter verwendet werden kann.
Von Vorteil ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung, daß
während des Spleißvorganges zur Messung einer relativen örtlichen
Änderung der Lichtwellenleiterenden entweder auf die Außenkontu
ren oder auf die Kerne der Lichtwellenleiter bezug genommen wird,
da diese mit einfachen Bildverarbeitungsalgorithmen erkannt und
die Positionen der Außenkonturen oder der Kerne der Lichtwellen
leiter bestimmt werden können.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Spleißvor
gang aus einer Ebene betrachtet wird, in der der Versatz der Außen
konturen der Lichtwellenleiterenden am größten ist. Dies bringt
den Vorteil mit sich, daß zeitaufwendige Vergleichsoperationen
zwischen Bildsignaldaten aus verschiedenen Betrachtungsebenen ent
fallen und somit eine Abweichung von den Ausgangspositionsdaten
im Bereich des Lichtwellenleiterspleißes früher erkannt werden
kann.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Spleißvor
gang bei Abweichung von den Ausgangspositionsdaten beendet wird,
dies bringt den Vorteil mit sich, daß keine Selbstzentrierung
auf die Außenkonturen der Lichtwellenleiter einsetzt, eine zuvor
durchgeführte Zentrierung auf die Kerne der Lichtwellenleiter
bleibt erhalten. Spleißfehler, die sich aus einer zu hohen Ein
stellung des Spleißstromes oder einer zu langen Voreinstellung
einer Schweißzeit für einen Lichtwellenleiterspleiß ergeben
würden werden vermieden.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß bei
der Unterbrechung des Spleißvorganges eine Mindestschweißzeit
berücksichtigt wird, dies bringt den Vorteil mit sich, daß ein
Spleißprozeß zumindest solange andauert, bis eine homogene Ver
bindung zwischen den Lichtwellenleiterkernen hergestellt ist.
Weitere Besonderheiten der Erfindung werden aus der nachfolgen
den näheren Erläuterung eines Ausführungsbeispiels eines Ver
fahrens zum Spleißen von Lichtwellenleitern gemäß der Erfindung
anhand der Zeichnungen ersichtlich:
Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines Lichtwellenleiter-
Spleißgerätes,
Fig. 2 ein Ablaufdiagram zur Herstellung eines Spleißes
zwischen Lichtwellenleiterenden.
Fig. 1 zeigt schematisch in einem zum Verständnis der Erfindung
erforderlichen Umfang ein Prinzipschaltbild eines Lichtwellen
leiter-Spleißgerätes zur Durchführung eines zeitoptimierten Ver
fahrens zum thermischen Spleißen von Lichtwellenleiterenden 2a,
2b. Die zu spleißenden Lichtwellenleiter 1a,1b werden in V-förmig
ausgeprägte Nuten 24, 25 in einer ersten und zweiten Positionier
einrichtung 20, 21 eingelegt. Neben einer möglichen manuellen
Ausrichtung der Positioniereinrichtung ist ebenso eine vollauto
matische Annäherung der Lichtwellenleiterenden 2a, 2b durch diese
möglich. Durch Fixierklappen 22 und 23 werden die Lichtwellenlei
ter 1a, 1b in den Führungsnuten 24, 25 gehalten. Die erste Posi
tioniereinrichtung 20 ist in allen Richtungen eines, z. B. auf
den Mittelpunkt der Spleißstelle bezogenen Koordinatenkreuzes
40 ausrichtbar. Die Achsen der Lichtwellenleiter 1a, 1b liegen
dabei entlang der x-Achse 41 des Koordinatenkreuzes 40, ein erstes
Bildaufnahmegerät 13a kann z. B. in y-Richtung 42 und ein zweites
Bildaufnahmegerät 13b in z-Richtung des Koordinatenkreuzes 40
ausgerichtet sein.
Nach einer groben Ausrichtung der Lichtwellenleiterenden 2a, 2b
zueinander erfolgt eine Feinabstimmung. Bei der Feinabstimmung
werden die Kerne 3a, 3b der Lichtwellenleiterenden 2a, 2b über
eine Auswertung von Bildsignalen des ersten und zweiten Bild
aufnahmegerätes 13a, 13b in der Datenverarbeitungseinheit 17
auf einer Linie 26 ausgerichtet und die zu verbindenden Enden
der Lichtwellenleiter 1a, 1b auf einen für die Spleißverbin
dung erforderlichen Abstand positioniert. Die dazu nötigen
Steuersignale in x, y und z Richtung werden von der Daten
verarbeitungseinheit 17 kommend an die erste Positionierein
heit 20 angelegt.
Zwischen dem ersten und zweiten Bildaufnahmegerät 13a, 13b und
der Spleißstelle sind jeweils optische Einheiten 12a, 12b an
gedeutet die zur Sichtbarmachung der Kerne 3a, 3b der Licht
wellenleiter 1a, 1b beitragen.
Die von den Bildaufnahmegeräten, insbesondere Videokameras, auf
genommenen Konturen der Lichtwellenleiter 1a, 1b werden sowohl
an einem Bildschirm 14 wiedergegeben als auch an eine Datenver
arbeitungseinheit 17 weitergeleitet. In der Datenverarbeitungs
einheit 17, im wesentlichen bestehend aus einer Vorverarbeitungs
einheit 15 und einem Zentralprozessor 16, werden die Bildsignale
der ersten und/oder zweiten Videokamera 13a, 13b digitalisiert
und verarbeitet. Durch Bildverarbeitungsalgorithmen werden so
wohl die Ausgangspositionsdaten der Lichtwellenleiter 1a, 1b als
auch eine mögliche Verschiebung der Lichtwellenleiter 1a, 1b
während eines Schweißvorganges, z. B. durch eine Differenzbild
auswertung, erkannt. Zur Reduzierung und Vereinfachung des Rechen
aufwandes in der Datenverarbeitungseinheit 17 wird vor einem
Spleißvorgang der größte Versatz zwischen den Außenkonturen der
beiden Lichtwellenleiterenden 2a, 2b in den Betrachtungsebenen
der x und y Ebene des Koordinatenkreuzes ermittelt. Während
des Spleißvorganges wird dann vorzugsweise nur noch diejenige
Ebene betrachtet, in der der größere Versatz zwischen den
Lichtwellenleiterenden 2a, 2b festgestellt wurde. Die in dieser
Ebene registrierten Positionen der Lichtwellenleiterenden 2a,
2b werden als Ausgangspositionsdaten für Vergleichsoperationen
mit nachfolgend auszuwertenden Bildsignaldaten verwendet. Eine
auftretende Verschiebung, bei den vor dem Schweißvorgang auf
die Achsen 5a, 5b der Kerne 3a, 3b der Lichtwellenleiter zen
trierten Lichtwellenleitern 1a, 1b, wird durch einen Bildver
arbeitungsalgorithmus, z. B. eine Differenzbildanalyse anhand
von einer Verschiebung von markanten Punkten oder Grauwertab
stufungen in der Außenkontur bei aufeinanderfolgenden digi
talisierten Bildsequenzen während des Spleißprozesses, erkannt.
An der Anzeigevorrichtung 11 kann der Spleißvorgang zusätz
lich sichtbar gemacht und ein Versatz der Kerne 3a, 3b der
Lichtwellenleiter 2a, 2b in z-Richtung angezeigt werden.
Die für den Spleißvorgang erforderliche Wärme wird durch eine
Glimmentladung, die von einer Hochspannungseinheit 18 gespeist
wird, erzeugt. Nach abgeschlossener Zentrierung der Kerne wird
durch einen Steuerimpuls, z. B. von der Datenverarbeitungsan
lage 17 an eine erste Elektrode 30 eine Hochspannung gelegt.
Eine zweite Elektrode 31 ist mit einem Betriebspotential ver
bunden.
Auf während des Spleißvorganges zu durchlaufende Schweißphasen,
wie z. B. Vorschweißphase oder Schweißen nach programmierter
Schweißkurve, wird hier nicht näher eingegangen. Wird während
des Spleißvorganges durch in der Datenverarbeitungseinheit 17
ablaufende Bildverarbeitungsalgorithmen eine Veränderung in der
Position der Lichtwellenleiterenden 2a, 2b erkannt, so kann, je
nach Ausführungsvariante des Spleißgerätes, der Spleißprozeß
durch eine Signalisierung vom Zentralprozessor 16 die Hochspan
nungseinheit 18 abgeschaltet werden.
In Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, anhand dessen sich
die wesentlichen Verfahrensschritte zur Erstellung einer auf den
Kern des Lichtwellenleiters bezogenen versatzfreien Spleißstelle
nachvollziehen lassen. Die einzelnen Verfahrensschritte sind
bereits in der Beschreibung zu Fig. 1 beschrieben.
Claims (17)
1. Verfahren zum Spleißen von Lichtwellenleiterenden (2a, 2b),
wobei die Lichtwellenleiter (1a, 1b) in eine Positionierungs
einrichtung (20, 21) eingebracht und die Lichtwellenleiter
(1a, 1b) zueinander ausgerichtet werden und eine Spleißverbin
dung zwischen den Lichtwellenleiterenden (2a, 2b) hergestellt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Beendigung des Ausrichtvorganges die Positionen der
Lichtwellenleiterenden (2a, 2b) von mindestens einem Bildauf
nahmegerät (13a, 13b) erfaßt und als Ausgangspositionsdaten ge
speichert werden, daß ein Spleißvorgang durch eine Bildsignal
auswertung der/des Bildaufnahmegeräte/s (13a, 13b) mindestens
einmal überwacht wird, daß während des Spleißvorganges eine
örtliche Änderung der verschmelzenden Lichtwellenleiterenden
(2a, 2b) gegenüber deren Position zu Beginn des Spleißvorganges
erfaßt wird, daß die gespeicherten und die erfaßten Positions
daten miteinander mindestens einmal in Beziehung gesetzt werden
und daß die daraus resulierenden, die Abweichung von der ursprün
glichen Ausrichtung wiedergebengen Vergleichsdaten zur Auswer
tung bereitgestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine optische Einheit (12) die Kerne (3a, 3b) der
Lichtwellenleiter (1a, 1b) sichtbar gemacht werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor Beginn des Spleißvorganges eine Abstimmung der
Achsen (5a, 5b) der Lichtwellenleiterkerne (3a, 3b) durch Aus
wertung der Bildsignale der/des Bildaufnahmegeräte/s (13a, 13b)
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtwellenleiter (1a, 1b) so ausgerichtet werden, daß
die Achsen der Kerne (3a, 3b) auf einer Linie (26) liegen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spleißverbindung durch elektrisches Schweißen erwirkt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor Beginn des Spleißvorganges die Höhe eines Spleißstromes
entsprechend des Typs der zu verschweißenden Lichtwellenleiter
(1a, 1b) eingestellt wird (19).
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangspositionsdaten auf die Außenkonturen (7a, 7b)
oder die Kerne (3a, 3b) der Lichtwellenleiter (1a, 1b) bezogen
sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spleißvorgang aus einer Ebene betrachtet wird in der
der Versatz der Außenkonturen (7a, 7b) der Lichtwellenleiteren
den (2a, 2b) am größten ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Spleißvorganges zur Messung einer relativen
örtlichen Änderung der Lichtwellenleiterenden (2a, 2b) entweder
auf die Außenkonturen (7a, 7b) oder auf die Kerne (3a, 3b) der
Lichtwellenleiter (1a, 1b) bezug genommen wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die relative örtliche Änderung der Außenkonturen (7a, 7b)
oder der Kerne (3a, 3b) der Lichtwellenleiterenden (2a, 2b) im
Bereich der Spleißverbindung betrachtet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spleißvorgang beendet wird wenn eine relative ört
liche Änderung zu den Ausgangspositionsdaten festgestellt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Unterbrechung des Spleißvorganges eine Mindest
schweißzeit berücksichtigt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bildsignale des Bildaufnahmegerätes (13a, 13b) digita
lisiert werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Erfassen der aktuellen Positionen der Lichtwellenlei
terenden (2a, 2b) durch Auswertung der digitalisierten Bild
signale erfolgt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Versatz der Lichtwellenleiter (1a, 1b) durch eine Dif
ferenzbildanalyse ermittelt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Differenzbildanalyse markante Punkte (50) oder Ver
gleichsstreifen (51), im Bereich der Spleißstelle der Licht
wellenleiter (1a, 1b), auf der Außenkontur (7a, 7b) oder dem
Kern (3a, 3b) ausgewählt werden.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Differenzbildanalyse Grauwertstufen der digitali
sierten Bildsignale ausgewertet werden.
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