DE4138258C2 - Verfahren zum Anformen einer Muffe aus polymerem Werkstoff an einen mit mindestens einer Wendel versehenen Schlauch aus thermoplastischem Material - Google Patents
Verfahren zum Anformen einer Muffe aus polymerem Werkstoff an einen mit mindestens einer Wendel versehenen Schlauch aus thermoplastischem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anformen einer Muffe aus polymerem
Werkstoff an einen mit mindestens einer Wendel versehenen Schlauch aus thermoplasti
schem Material.
Aus der DE 39 25 511 C1 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung eines Filters bekannt,
wobei an ein zickzackförmiges Filterelement in einer Form ein aus aufgeschäumtem
Kunststoff-Reaktionsgemisch bestehender Rahmen angegossen wird. Als Reaktionsge
misch kann ein Polyurethan-Kunststoff verwendet werden. Der angegossene Rahmen hält
regelmäßig nur statischen Belastungen stand, jedoch keinen dynamischen Belastungen,
wie das bei Muffen an Schläuchen erforderlich ist.
Es ist ferner ein Verfahren zum Anbringen eines Flansches an ein rohrförmiges Kunststof
felement bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird zum Erzeugen des Flansches je
doch lediglich das Ende des rohrförmigen Kunststoffelementes aufgeweitet. Ein zusätzli
cher Muffenwerkstoff ist nicht vorgesehen (DE 28 11 147 A1).
Zum Stand der Technik zählt auch ein Verfahren zum Anformen einer Muffe an einen
Schlauch, wobei ein zur Bildung der Muffe vorgesehener thermoplastischer Kunststoff
fließfähig plastifiziert in eine Form eingespritzt wird. Die Form besteht im Wesentlichen
aus einem Kernbolzen und einem zur Bildung der Kontur der Muffe ausgebildeten Mantel.
Bei dem Verfahren wird der Schlauch auf den Kernbolzen aufgesteckt und sodann der
Kunststoff in einen zwischen dem Mantel und dem Schlauch vorgesehenen Ringraum
unter hohem Druck eingespritzt. Der Kunststoff fließt hierbei nicht nur um das Schlau
chende herum, sondern, soweit es die Ausbildung des Kernbolzens zuläßt, auch in das
Schlauchende hinein. Dabei entsteht im Schlauchinnern an dem Übergang zwischen dem
Schlauch und der Muffe ein Absatz, der einen unerwünschten Strömungswiderstand bil
det. Das bekannte Verfahren ist nicht für dünnwandige Schläuche geeignet, da diese dem
hohen Spritzdruck nicht standhalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Verfahren zum Anformen einer Muffe aus polymerem
Werkstoff an einen mit mindestens einer Wendel versehenen Schlauch aus thermoplasti
schem Material so auszubilden, daß auch an Schläuchen mit dünner Wand dynamischen
Belastungen standhaltende Muffen anformbar sind.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 ge
löst.
Zweckmäßige Aus- und Weiterbildungen des Verfahrens nach Anspruch 1 sind in den An
sprüchen 2 bis 6 angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Ende eines innen mit einer Wendel verstärkten Schlau
ches, an den eine kurze Muffe angeformt ist.
Fig. 2 einen Längsschnitt wie in Fig. 1, jedoch mit einer anders ausgebildeten Muffe.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Schlauch bezeichnet, der aus thermoplastisch verarbeitbarem Mate
rial besteht, zum Beispiel Polyurethan oder Polyvinylchlorid. Im Schlauch 1 ist innen eine
Wendel 2 vorgesehen. In nicht dargestellter Weise kann die Wendel 2 aus einem Kern
und einem den Kern umhüllenden Mantel bestehen. Der Kern kann üblicherweise
Stahldraht sein. Der Mantel besteht zweckmäßig aus einem dem Schlauchmaterial glei
chen oder verwandten Material, damit er mit dem Schlauchmaterial verbindbar ist.
Anstelle der beschriebenen Verstärkungswendel kann jedoch auch eine Wendel aus ei
nem harten thermoplastischen Kunststoff verwendet werden (nicht dargestellt).
An den Schlauch 1 ist eine Muffe 3 aus polymerem Werkstoff angeformt. Für die meisten
Verwendungszwecke genügt eine durchgehend glatte Muffe. Im dargestellten Beispiel ist
die Muffe 3 jedoch mit einem umlaufenden Kragen 3a versehen. Die Muffe 3 kann aber
auch beliebig anders gestaltet sein.
Die Muffe 3 wird an den Schlauch 1 nach folgendem Verfahren angeformt:
Der Werkstoff der Muffe 3 wird in zunächst fließfähigem Zustand in eine nicht dargestellte Form eingebracht. Die Form muß mit einem Kernbolzen versehen sein, auf den das Ende des Schlauches 1 aufsteckbar ist, das mit der anzuformenden Muffe 3 versehen werden soll. Die Form und der Kernbolzen sind dem Fachmann bekannt und daher nicht darge stellt.
Der Werkstoff der Muffe 3 wird in zunächst fließfähigem Zustand in eine nicht dargestellte Form eingebracht. Die Form muß mit einem Kernbolzen versehen sein, auf den das Ende des Schlauches 1 aufsteckbar ist, das mit der anzuformenden Muffe 3 versehen werden soll. Die Form und der Kernbolzen sind dem Fachmann bekannt und daher nicht darge stellt.
In der Form verfestigt sich der Werkstoff der Muffe 3 auf seine Endfestigkeit.
Die Muffe 3 wird nach dem Verfestigen ihres Materials, zusammen mit dem Schlauch 1,
aus der Form herausgenommen.
Als Muffenwerkstoff wird im Ausgangszustand flüssiger Kunststoff verwendet. Dieser
Kunststoff wird drucklos in die Form eingegossen.
Der Muffenwerkstoff besteht vorzugsweise aus lösungsmittelfreiem Zweikomponenten
Polyurethan-Klebstoff, der im flüssigen Zustand in die Form eingegossen wird und sich in
der Form verfestigt. Die zwei Komponenten des verwendeten Klebers werden zuvor in ei
ner für den Klebstoff geeigneten, an sich bekannten Zweikomponenten Misch- und Dosier
anlage gießfertig zusammengeführt.
Nach einem Verfahrensschritt wird das mit der Muffe 3 zu versehende Schlauchende zu
nächst auf den Kernbolzen aufgesteckt und sodann erst der flüssige Muffenwerkstoff, um
den Schlauch 1 herum, in Richtung des freien Endes der zu bildenden Muffe 3 in die Form
eingegossen.
Es ist aber auch möglich, zuerst den flüssigen Muffenwerkstoff in die Form einzugießen
und sodann erst das mit der Muffe 3 zu versehende Schlauchende auf den Kernbolzen
aufzustecken, wobei der Muffenwerkstoff entsprechend verdrängt wird.
Wenn der Kernbolzen durchgehend ohne Absatz ist, steigt durch Kapillareffekt der noch
flüssige Werkstoff zwischen dem Kernbolzen und dem Innenmantel des Schlauches 1
hoch und bildet nach dem Aushärten im Schlauch 1 eine umlaufende glatte Fläche, die an
ihrem zum Schlauch gerichteten Ende praktisch randfrei ist, wie in der oberen Hälfte der
in Fig. 1 dargestellten Muffe 3 gezeigt.
Bei einem mit einer Stufe versehenen Kernbolzen ergibt sich an dem zum Schlauch 1 ge
richteten Ende der Muffe 3 ein Absatz, wie aus der unteren Hälfte der Muffe 3 in Fig. 1
ersichtlich.
Um das Aushärten des Muffenwerkstoffes in der Form zu beschleunigen, wird die Form
zweckmäßig vorbeheizt und bis zum Ausformen des Formlings weiterbeheizt. Durch die
Beheizung wird der Muffenwerkstoff zugleich mindestens teilweise entlüftet.
Es kann zweckmäßig sein, die Form während des Gießvorganges und während einer von
der Tropfzeit des eingegossenen Muffenwerkstoffes abhängige Zeit zu rütteln, um den
Werkstoff von Lufteinschlüssen zu befreien. Zum gleichen Zweck kann der Muffenwerk
stoff auch unter Vakuum in die Form eingegossen werden.
Es kann auch zweckmäßig sein, das Eingießen des Muffenwerkstoffes unter Vakuum vor
zunehmen und zugleich die Form zu rütteln.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schlauch mit 4 bezeichnet.
Anstelle der zur radialen Verstärkung des Schlauches 1 vorgesehenen Wendel 2 nach
Fig. 1, ist bei dem Schlauch nach Fig. 2 mindestens eine Wendel 5 vorgesehen, die aus
einem elektrischen Leiter 5a und einem den Leiter 5a umgebenden Kunststoffmantel 5b
besteht. Die Wendel 5 kann in der Wand des Schlauches 4 eingebettet sein (nicht darge
stellt). Wenn die Wendel 5 nur die Funktion hat, Niedervoltsignale weiterzuleiten, kann sie
auch, wie dargestellt, zum Schlauchinnern frei liegen. Um seine Funktion erfüllen zu kön
nen, muß der elektrische Leiter 5a der Wendel 5 aus dem Schlauch 4 herausgeführt wer
den. Dazu dient die in Fig. 2 mit 6 bezeichnete Muffe, die in der gleichen Weise an den
Schlauch 4 angeformt ist, wie die Muffe 3 an den Schlauch 1 in Fig. 1.
Aus der oberen Hälfte der Muffe 6 sind zwei elektrische Leiter 5a mit ihren zugeordneten
Ummantelungen 5b herausgeführt. Das bedeutet, daß im Schlauch 4 zwei Wendeln 5
vorgesehen sind. Wie dargestellt, ist der eine Leiter 5a mit seiner Ummantelung 5b radial
aus der Muffe 6 herausgeführt, während der andere elektrische Leiter 5a mit seiner Um
mantelung 5b aus der freien Stirnfläche der Muffe 6, also axial aus der Muffe 6 herausge
führt ist.
Bei der in der unteren Hälfte der Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist nur eine Wendel 5
vorgesehen. In der Muffe 6 ist das freie Ende der Wendel 5 mit einem Anschluß 7 verse
hen, der axial aus der Muffe 6 herausgeführt ist.
Claims (6)
1. Verfahren zum Anformen einer Muffe (3, 6) aus polymerem Werkstoff an einen mit min
destens einer Wendel (2, 5) versehenen Schlauch (1, 4) aus thermoplastischem Material,
bei dem der Schlauch auf einen in einer Form angeordneten Kernbolzen aufgesteckt, als
Muffenwerkstoff ein lösungsmittelfreier Zweikomponenten-Polyurethan-Klebstoff in flüssi
ger Form drucklos in die Form eingegossen und nach dem Verfestigen des Werkstoffes
der Schlauch (1, 4) mit der angegossenen Muffe (3, 6) aus der Form entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Muffe (3, 6) zu
versehende Ende des Schlauches (1, 4) zunächst auf den Kernbolzen der Form aufge
steckt und sodann erst der flüssige Muffenwerkstoff in die Form eingegossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Muffenwerk
stoff zuerst in die Form eingegossen und sodann das mit der Muffe (3, 6) zu versehende
Ende des Schlauches (1, 4) auf den Kernbolzen der Form aufgesteckt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Form vorbeheizt
und bis zum Ausformen des Formlings weiterbeheizt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Form während
des Eingießens des Muffenwerkstoffes gerüttelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Eingießen des
Muffenwerkstoffes in die Form unter Vakuum erfolgt.
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| DE19914138258 DE4138258C2 (de) | 1991-11-21 | 1991-11-21 | Verfahren zum Anformen einer Muffe aus polymerem Werkstoff an einen mit mindestens einer Wendel versehenen Schlauch aus thermoplastischem Material |
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Country Status (1)
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1991
- 1991-11-21 DE DE19914138258 patent/DE4138258C2/de not_active Expired - Lifetime
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