DE4138249C2 - Verfahren zur Bestimmung von Positionen von Strahlendetektoren oder Strahlenquellen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von Positionen von Strahlendetektoren oder StrahlenquellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Positionen von
Strahlendetektoren oder Strahlenquellen in der Kontakttherapie, vorzugsweise
in der gynäkologischen Afterloading-Therapie. Es werden starre und/oder
flexible Applikatoren, in denen sich radioaktive Quellen bewegen, bzw.
nacheinander radioaktive Quellen im zu bestrahlenden Organ oder Organteil
gelegt, wobei sich Strahlendetektoren in kritischen Organen befinden.
Aus der DE 40 39 619 A1 ist ein Verfahren zur Lokalisation radioaktiver Quellen in der
Nuklearmedizin bekannt, bei dem mindestens drei nicht auf einer Geraden mit
bekannten Abständen zueinander liegende Strahlendetektoren angewandt werden. Bei
dieser Anordnung und dem zugrunde gelegten Abstandsgesetz ist eine genaue
Lokalisation der Quelle nicht möglich, da die Punkt-Quelle, die durch das
Abstandsgesetz (Intensität I » 1/r², mit r als Abstand zwischen Quell- und Aufpunkt)
beschrieben wird, eine Näherung ist und die Absorption nicht berücksichtigt wird. Das
angeführte Berechnungsverfahren ist eine Simulation, mit der in einem überbestimmten
Gleichungssystem (vier Gleichungen für die gemessenen vier Impulsleistungen zur
Bestimmung der drei Koordinaten (x, y, z) der radioaktiven Quelle) die Nullte-Näherung
für die drei Ortskoordinaten (x, y, z) der radioaktiven Quelle bestimmt wird. Da in dem
Simulationsverfahren nur die Verhältnisse der Impulsleistungen und der reziproken
Abstandsquadrate eingehen, werden bei diesem Verfahren die inhomogene
Dosisverteilung einer radioaktiven Quelle und die Absorption nicht berücksichtigt.
Dieses führt zu Fehlern bei der Koordinatenbestimmung in einem Bereich von 10-20%.
Die aus diesen Koordinaten berechneten Dosiswerte liegen dann im Fehlerbereich von
20-40%, so daß dieses Verfahren die in der Strahlentherapie geforderte Genauigkeit
von 5% (in: ICRU-Report 29, 1978) nicht realisieren kann.
Es sind weiterhin Verfahren bekannt, bei denen neben Ein- auch
Mehrkanalapplikatoren, z. B. der Schirmapplikator in der gynäkologischen
Kontakttherapie eingesetzt werden. Zur Erfassung der Dosis in den kritischen
Organen, wie Harnblase und Rektum, werden Strahlendetektoren in diese
Organe gelegt. Werden die kritischen Dosiswerte erreicht, dann wird die
Bestrahlung abgebrochen. Es ist ein Verfahren bekannt (Th. W. Kaulich et al.
"Zwei Jahre Erfahrungen mit einem Überwachungs- und Protokollierungssystem
für gynäkologische Afterloading-Bestrahlungen" in Strahlenther. Onkol. 166
(1990), 749-752), bei denen nach Bestrahlungsbeginn die im Rektum und in der
Blase gemessenen Dosiswerte auf die gesamte Bestrahlungsdauer
hochgerechnet werden, so daß nach einer Bestrahlungszeit von ca. 10
Sekunden eine Prognose der Strahlenbelastung der Risikoorgane vorliegt. Die
Dosiswerte werden bei der Hochrechnung stets systematisch überschätzt. Bei
diesem Vorgehen wird eine optimale Bestrahlung, daß heißt eine maximal
mögliche Belastung des Krankheitsherdes bei Einhaltung der kritischen Werte in
den Risikoorganen nicht gewährleistet.
Bei der interstitiellen und intraluminalen
Afterloading-Therapie bereitet die Erstellung des Bestrahlungsplanes zeitliche
Probleme. Nach Legen der Applikatoren (flexible bzw. starre Nadeln, flexible
Sonden) mit Markerdrähten werden Filmaufnahmen in zwei Ebenen angefertigt.
Nach Entwicklung der Filmaufnahmen werden die einzelnen Quellenpositionen,
die zum Teil nur schwer lokalisierbar sind, über einen Digitizer in den Rechner
eingegeben und der Bestrahlungsplan erstellt. Die Zeit zwischen dem Legen der
Applikatoren und dem Bestrahlungsbeginn ist dabei sehr groß und führt zu einer
erheblichen Belastung der Patienten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung von
Positionen von Strahlendetektoren oder Strahlenquellen in der Afterloading-
Kontakttherapie anzugeben, welches durch eine höhere Genauigkeit eine
homogenere und ausreichendere Dosierung der Strahlung am Krankheitsherd
insbesondere bei gynäkologischen Tumoren ermöglicht, ohne daß die kritischen
Werte im gesunden Gewebe und in den Organen überschritten werden.
Die Aufgabe wird bei dem Verfahren zur Bestimmung von Positionen von
Strahlendetektoren erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Die Unteransprüche 2 bis 5 sind vorteilhafte Ausgestaltungen des
Hauptanspruches. Mindestens drei nicht auf einer Gerade mit bekannten
Abständen zueinander liegende Quellenpositionen werden bei der schrittweisen
Bewegung der radioaktiven Quelle in den Applikatoren nacheinander
angefahren. Dabei ist mindestens ein beliebig gelagerter Strahlendetektor in
einem kritischen Organ gelegt. Aus den in den Quellenpositionen mit
mindestens einem Detektor nacheinander gemessenen Dosisleistungswerten
werden die Koordinaten des Detektors berechnet.
Die Aufgabe wird bei dem Verfahren zur Bestimmung von Positionen von
Strahlenquellen erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 6 gelöst.
Mindestens drei Detektoren eines Strahlendetektorsystems
haben bekannte Positionen und liegen nicht auf einer Gerade. Bei einer
kurzzeitigen Bestrahlung mit mindestens einer Strahlenquelle in mindestens
einer Position werden die Dosen gemessen und aus den Messungen und den
mindestens drei bekannten Detektorpositionen werden die Koordinaten der
Strahlenquelle berechnet.
Bei der Iteration in den Verfahren wird folgendermaßen vorgegangen: In 0.
Näherung wird für die Dosisleistungsverteilung eine 1/r² -Abhängigkeit, mit r
dem Abstand zwischen Quellen- und Strahlendetektorposition, angesetzt. Der
winkelabhängige Anteil und die von der 1/r²-Abhängigkeit abweichende r-
Abhängigkeit der Dosisleistungsverteilung wird durch den Produktansatz W
(d)*K(r) beschrieben. Dabei ist d der Winkel zwischen der Quellenachse und
der Verbindungsgeraden zwischen der Quellen- und Strahlendetektorposition.
Die aus der 0. Näherung erhaltenen r- und d-Werte werden in den
Produktansatz eingesetzt und im nächsten Iterationsschritt werden r und d neu
berechnet.
Diese Iteration wird so oft wiederholt, bis die r- und d-Änderungen unterhalb
vorgegebener Grenzwerte liegen. Für W (d) werden die aus den Ausmessungen
einzelner Quellenpositionen erhaltenen Werte verwendet. Für K (r) wird zum
Beispiel der bekannte Ansatz von Meisberger (L. L. Meisberger at al.: "The
Effektive Attenuation in Water of the Gamma Rays of Gold-198, Iridium-192,
Caesium-137, Radium-226 and Cobalt-60" in Radiology 90 (1968), 953-957) für
Punktquellen verwendet.
Das Verfahren zur Lokalisation von Positionen von Strahlendetektoren oder
Strahlenquellen wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zu Bestimmung von
Positionen von Strahlendetektoren bei Collum-Ca.-Bestrahlungen;
Fig. 2 Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Bestimmung von
Positionen von Strahlenquellen bei einer intraluminalen Bestrahlung;
Fig. 3 Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Bestimmung der
Positionen von Strahlenquellen und anschließend der Positionen von
Detektoren bei einer Corpus-Ca.-Bestrahlung nach der Heyman-Packmethode.
Die Fig. 1 zeigt die zentral liegende Applikatorsonde 1 und eine seitlich
liegende Sonde 2 eines nicht näher gezeigten Mehrkanal-Applikators. Weiterhin
sind die Blasensonde 3 mit einem Strahlendetektor 4 und die Rektumsonde 5
mit der Rektumsondenspitze 6, mit dem Krümmungsradius 7 der
Rektumsondenspitze 6 und den Strahlendetektoren 8, 9, 10, 11 und 12
eingezeichnet. In der Applikatorsonde 1 sind die Quellenpositionen 13 und 14
und in der Applikatorsonde 2 die Quellenposition 15 gezeichnet.
Das Koordinatensystem wird so gewählt, daß die Quellenposition 13 der
Koordinatenursprung ist. Die x-Achse verläuft in der Achse 16 der
Applikatorsonde 1. Die Ebene Z = 0 ist so gewählt, daß die Quellenpositionen
13, 14 und 15 in dieser Ebene liegen. Die Koordinaten (x, y, z) der
Quellenpositionen 13, 14 und 15 bekommen die Indizes 1, 2 und 3, die der
Strahlendetektoren 8 bis 12 und 4 die Indizes a bis f. Der Abstand rÿ zwischen der
Quellenposition i und dem Strahlendetektor j ist durch
rÿ² =(xi-xj)²+(yi-yj)²+(zi-zj)²
und die im Strahlendetektor j vom Quellpunkt i herrührende Dosisleistung durch
Dÿ gegeben. Der Abstand zwischen den zwei Quellenpositionen 13 und 14 x₂₁
=x₂-x₁ ist die Quellenschrittweite. Der senkrechte Abstand y₃ der
Quellenposition 15 von der Applikatorsondenachse 16 und die x-
Koordinatendifferenz x₃₁ zwischen den Quellenpositionen 13 und 15 sind durch
die Geometrie des verwendeten Mehrkanalapplikators vorgegeben. Insgesamt
werden 18 Dosisleistungswerte D1a bis D3f von den Detektormeßsystemen
erfaßt und dem nicht näher dargestellten Rechner übergeben, wenn die drei
Quellenpositionen nacheinander kurzzeitig angefahren werden.
Im weiteren werden die im Strahlendetektor 8 von den Quellenpositionen 13, 14
und 15 erzeugten Dosiswerte D1a, D2a und D3a betrachtet.
Folgende drei Gleichungen stehen zur Verfügung:
- 1) D1a = C/r1a²*W(d1a)*K(r1a)
- 2) D2a = C/r2a²*W(d2a)*K(r2a)
- 3) D3a = C/r3a²*W(d3a)*K(r3a).
Dabei beschreibt W (dÿ) die Winkelabhängigkeit der Dosisleistungsverteilung
mit dÿ als Winkel zwischen der Längsachse der Quellenposition i und der
Geraden zwischen der Quellenposition i und dem Strahlendetektor j und K (rÿ)
die Abweichung der radialen Abhängigkeit von der 1/r² -Abhängigkeit, die für
Punkt-Quellen durch die Meisberger-Koeffizienten gegeben ist. Bei den
Quellenpositionen 13 und 14 fallen die Längsachsen dieser Quellenposition mit
der x-Achse zusammen. Aus dem Winkel 16.1 zwischen der zentral liegenden
Sonde 1 und der seitlich liegenden Sonde 2 und den Koordinaten der
Quellenposition 15 und den Koordinaten des Strahlendetektors 8 läßt sich durch
einfache geometrische Beziehungen der Winkel d3a berechnen. Für die
verwendeten Quellen-Applikatoranordnungen werden für eine Quellenposition
die W (dÿ) und K (rÿ) Beziehungen experimentell ermittelt. Die Konstante C wird
im wesentlichen durch die Gamma-Konstante bestimmt und hat die Dimension
Gy/sec*cm², wenn rÿ in cm angegeben wird. In 0. Näherung wird das Produkt
W (dÿ)*K (rÿ)= 1 gesetzt. Mit dieser Näherung lassen sich die Koordinaten des
Strahlendetektors 8 eindeutig bestimmen und daraus ria und dia errechnen.
Die aus der 0. Näherung erhaltenen rÿ- und dÿ-Werte werden in die
Produktansätze K (rÿ)*W (dÿ) eingesetzt und im nächsten Iterationsschritt ria
und dia neu berechnet.
Die Iteration wird solange fortgesetzt bis die Änderungen
xia (n-i)-xia (n) < Cg, yia (n-i)-yia (n) < Cg und
zia (n-i)-zia (n) < Cg für i = 13, 14 und 15
zia (n-i)-zia (n) < Cg für i = 13, 14 und 15
mit z. B. Cg = 0,1 mm sind. Dabei bedeutet die Schreibweise
xia (n) die x-Koordinate nach dem n-ten Iterationsschritt. Analog diesem
Vorgehen werden die entsprechenden Koordinaten für die
Strahlendetektorpositionen 9, 10, 11, 12 und 14 bestimmt.
Aus den vorliegenden Koordinaten der Detektorpositionen 4
und 8-12 lassen sich mittels Bestrahlungsplan die Belastungswerte in der Blase
und im Rektum bereits vor Abschluß der Bestrahlung mit ausreichender
Genauigkeit angeben.
Die Fig. 2 beschreibt das zweite Ausführungsbeispiel. Intraluminal soll z. B. die
Speiseröhre bestrahlt werden. Nach Legen der flexiblen Sonde 26 unter
Röntgenkontrolle und Festlegung des gesamten Quellenweges erfolgt eine
kurzzeitige Probebestrahlung in allen Quellenpositionen, im betrachteten Beispiel
insgesamt sechs Positionen: 27, 28, 29, 30, 31, 32.
Auf der Körperoberfläche 40 gegenüber dem zu bestrahlenden Speiseröhrenabschnitt
sind drei Strahlendetektoren 34, 35 und 36 so angebracht, daß sie nicht auf einer
Gerade liegen.
Die drei Strahlendetektoren sind in den Bohrungen 37, 38 und 39 in einer PMMA-Platte
33 fixiert. Die an der Platte nicht anliegende Körperoberfläche 40 wird mit einer
Gummiblase 41.1, in der Wasser bzw. ein weiches, formbares muskel- oder
wasseräquivalentes Material 41 enthalten ist, zwischengelagert. Die
Strahlendetektoren 34 und 35 liegen auf einer Gerade und liegen in der x-Achse des
Koordinatensystems (Strahlendetektorkoordinatensystem), das seinen
Koordinatenursprung in der Strahlendetektorposition 34 hat. Die
Strahlendetektorpositionen 34, 35 und 36 liegen in der Z = 0-Ebene.
Der Abstand zwischen den Strahlendetektorpositionen 34 und 35 und der senkrechte
Abstand der Strahlendetektorposition 36 von der x-Achse liegt im Bereich von 5 bis 80
mm in Abhängigkeit vom Abstand der flexiblen Sonde 26 von der PMMA-Platte 33.
Die von den Strahlendetektoren 34, 35 und 36 erfaßten Dosiswerte bei der kurzzeitigen
Probebestrahlung in einer Quellenposition (z. B. 27) werden einem Rechner
übergeben.
Nach schrittweisem Abfahren der sechs Quellenpositionen stehen insgesamt 18
Dosiswerte zur Verfügung.
Im weiteren werden nur die Strahlendetektorposition 34, 35 und 36 und die
Strahlenquellenposition 27 betrachtet. Unter Verwendung der in der Beschreibung zu
Fig. 1 gewählten Schreibweise und dem analogen Vorgehen können die x, y und z
Koordinaten der Quellenposition 27 in 0. Näherung bestimmt werden.
Analog geht man für die fünf weiteren Quellenpositionen vor. Zur weiteren iterativen
Berechnung der Koordinaten müssen Näherungsangaben zum Winkel dÿ, dem Winkel
zwischen der Längsachse der Quelle i und der Verbindungsgeraden zwischen der
Quellenposition i und der Strahlendetektorposition j, erfolgen. Für den Winkel gi, dem
Winkel zwischen der Längsachse der Quellenposition i und der x-Achse des
Strahlendetektorkoordinatensystems, der für die Berechnung des Winkels dÿ mittels
der in 0. Näherung vorliegenden Koordinaten der Quellenposition i erforderlich ist,
wird folgende annähernd realisierte Annahme gemacht: Die Schrittweite von
aufeinanderfolgenden Quellenbewegungen, die bei den verwendeten stabförmigen
Quellen im Bereich der 0,5 bis 3-fachen Quellenträgerlänge liegt, führt dazu, daß ein
möglicher Krümmungsradius R der gelegten Sonde 26 bei aufeinanderfolgenden
Quellenpositionen annähernd konstant ist.
Aus den Koordinaten von drei aufeinanderfolgenden Quellenpositionen in 0. Näherung
können über die Kugelgleichung und einfache trigonometrische Beziehungen die gi-
Werte in 0. Näherung berechnet werden. Mit den so über gi bestimmten
dÿ-Werten und den aus den Koordinaten berechneten rÿ wird der Produktwert W (dÿ)*
K(rÿ) berechnet und erneut die Koordinaten in 1. Näherung berechnet.
Das Verfahren wird iterativ so lange fortgesetzt, bis die Koordinatenänderungen von
zwei aufeinanderfolgenden Iterationen kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist.
In einem weiteren Schritt wird aus den erhaltenen Koordinaten eine optimale
Dosisverteilung berechnet.
In einem weiteren Beispiel wird an Hand von Fig. 3 die vorteilhafte
Arbeitsweise der Erfindung bei der Bestrahlung eines Corpus-Ca. mit Heyman-
Packapplikatoren beschrieben. Gezeigt wird die Packung des Uterus 44 mit fünf
Tuben 45, 46, 47, 48, 49 und den dazugehörigen Verbindungsschläuchen 50 bis
54, der Rektumsonde 5 und der Blasensonde 3 mit den dazugehörigen
Strahlendetektoren 8 bis 12 und 4 und einem weiteren Strahlendetektorsystem
55 bestehend aus der PMMA-Platte 33 und den in ihr befindlichen drei
Strahlendetektoren 34, 35 und 36.
Das Strahlendetektorsystem 55 liegt auf der Körperoberfläche 40.
An der PMMA-Platte 33 ist eine Gummiblase 41.1 angebracht, in die Wasser
bzw. ein weiches, formbares muskel- oder wasseräquivalentes Material 41
eingefüllt ist, um mögliche Hohlräume zwischen der Körperoberfläche 40 und
der PMMA-Platte 33 auszufüllen.
Die Strahlendetektorenpositionen 34 und 35 liegen auf einer Gerade in der x-Achse
des Koordinatensystems (Detektorkoordinatensystem), das seinen
Koordinatenursprung in der Strahlendetektorposition 34 hat.
Die drei Strahlendetektorpositionen 34, 35 und 36 liegen in der Z = 0-Ebene. Der
Abstand zwischen den Strahlendetektorpositionen 34 und 35 und der senkrechte
Abstand der Strahlendetektorposition 36 von der x-Achse liegt im Bereich von 5 bis 80
mm in Abhängigkeit vom Abstand der Sonde 5 von der PMMA-Platte 33.
Nach erfolgtem Einbringen der Heyman-Applikatoren 45 bis 49 und der
Strahlendetektorsysteme (3, 5 und 55) erfolgt eine kurzzeitige Probebestrahlung,
wobei jeweils in zwei Quellenpositionen der einzelnen Heyman-Applikatoren k
bestrahlt wird (k. 1, k. 2; mit k = 45 bis 49). Die Schrittweite zwischen den zwei
Quellenpositionen in den einzelnen Heyman-Applikatoren beträgt das 0,5 bis 3-
fache der Quellenträgerlänge. Insgesamt werden 90 Dosisleistungswerte durch
einen Rechner erfaßt. Zunächst werden entsprechend dem Vorgehen im
Beispiel 1 die mit dem Strahlendetektorsystem 55 erfaßten Dosisleistungswerte
ausgewertet und daraus die Koordinaten für die Quellenpositionen bestimmt.
Die zwei Meßwerte für jeden Heyman-Applikator k werden zur Ermittlung des
Winkels gk benötigt, dem Winkel zwischen der x-Achse und der Längsachse
des starren Tubus des Heyman-Applikators k, die gleich der Längsachse der
vordersten Quellenposition im Tubus ist. Mit dem starren Tubus und der
gewählten Schrittweite liegt der Quellenweg zwischen den gemessenen zwei
ersten Quellenpositionen auf einer Gerade. Aus den Koordinaten der zwei
ersten Quellenpositionen der einzelnen Heyman-Applikatoren k lassen sich
somit die Winkel gk zwischen den Längsachsen der ersten Quellenposition in
den Heyman-Applikatoren k zur x-Achse bestimmen.
Nach erfolgreicher Koordinatenbestimmung der jeweils ersten Quellenposition
der Heyman-Applikatoren k werden die Dosiswerte des Blasen-
Rektumsondensystems 3 und 5, die bei Bestrahlung in den ersten
Quellenpositionen angefallen sind, entsprechend dem Vorgehen in Beispiel 1
ausgewertet.
Dabei erweist es sich als zweckmäßig, eine Koordinatentransformation von dem
Detektorkoordinatensystem (x, y, z) in ein Quellenkoordinatensystem (x′, y′ ,z′)
vorzunehmen.
Zum Aufbau des Quellenkoordinatensystems werden die ersten
Quellenpositionen der drei Heyman-Applikatoren zugrunde gelegt, die
untereinander die größten Abstände aufweisen. Im Beispiel sind das die ersten
Quellenpositionen der Heyman-Applikatoren 46, 47 und 48. Der
Koordinatenursprung für das neue System wird in die erste Quellenposition des
Heyman-Applikators 46 gelegt, die x′-Achse geht durch die erste Quellenposition
des Heyman-Applikators 47 und in der Z′ = 0-Ebene liegen alle drei ersten
Quellenpositionen der Heyman-Applikatoren 46, 47 und 48. Die Abstände
zwischen den ersten Quellenpositionen der Applikatoren sind aus den
Koordinaten berechenbar, so daß entsprechend Beispiel 1 nacheinander die
Koordinaten für die Strahlendetektorpositionen 4, 8 bis 12 bestimmt werden.
Dabei ist bei den Winkeln dÿ zu beachten, daß im allgemeinen die
Längsachsen der Quellen i mit der x-Achse einen Winkel gi′ bilden, der aber
bekannt ist und sich aus der Koordinatentransformation der Winkel gi im
Detektorkoordinatensystem ergibt. Nach erfolgter Berechnung der Koordinaten
im Rektum- und Blasensondensystem 5 und 3 können wie im Beispiel 1
die interessierenden Belastungswerte im Rektum und in der Blase mit
ausreichender Genauigkeit vor Abschluß der Bestrahlung angegeben werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Bestimmung von Positionen von Strahlendetektoren bei der
intrakavitären, interstitiellen und intraluminalen Kontakttherapie, vorzugsweise
bei der gynäkologischen Afterloadingtherapie, bei der sich flexible und/oder
starre Applikatoren (1, 2), in denen sich je eine radioaktive Quelle (13, 14, 15)
schrittweise bewegt, im zu bestrahlenden Organ oder Organteil befinden und
Strahlendetektoren (4, 8 bis 12) in kritischen Organen eingesetzt werden, bei
dem
mindestens drei nicht auf einer Gerade liegende bekannte Quellenpositionen (13, 14 und 15) nacheinander bei der schrittweisen Bewegung der radioaktiven Quelle in den Applikatoren angefahren werden,
mindestens ein beliebig gelagerter Strahlendetektor (z. B. 4) in einem kritischen Organ gelegt ist
und aus den von den mindestens drei Quellenpositionen (13, 14 und 15) herrührenden mit dem mindestens einen Strahlendetektor (4) nacheinander gemessenen Dosisleistungswerten die Koordinaten des Strahlendetektors (z. B. 4) berechnet werden.
mindestens drei nicht auf einer Gerade liegende bekannte Quellenpositionen (13, 14 und 15) nacheinander bei der schrittweisen Bewegung der radioaktiven Quelle in den Applikatoren angefahren werden,
mindestens ein beliebig gelagerter Strahlendetektor (z. B. 4) in einem kritischen Organ gelegt ist
und aus den von den mindestens drei Quellenpositionen (13, 14 und 15) herrührenden mit dem mindestens einen Strahlendetektor (4) nacheinander gemessenen Dosisleistungswerten die Koordinaten des Strahlendetektors (z. B. 4) berechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unbekannten
Koordinaten der Strahlendetektoren (4 und 8 bis 12) iterativ berechnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß
in 0. Näherung eine reziprokquadratische Abstandsabhängigkeit 1/r² der
Dosisleistung angenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Winkelabhängigkeit W(d) und die von der reziprokquadratischen
Abstandsabhängigkeit abweichende radiale Abhängigkeit K(r) der Dosisleistung
durch ein Produkt W(d)*K(r) dargestellt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosisleistung
durch den Produktansatz 1/r²*W(d)*K(r) dargestellt wird.
6. Verfahren zur Bestimmung von Positionen von Strahlenquellen bei der
intrakavitären, interstitiellen und intraluminalen Kontakttherapie, vorzugsweise
bei der gynäkologischen Afterloadingtherapie, bei der sich flexible und/oder
starre Applikatoren (26), in denen sich je eine radioaktive Quelle schrittweise
bewegt (Quellenpositionen 27 bis 32), im zu bestrahlenden Organ oder
Organteil befinden, bei dem
mit mindestens drei Detektoren (34, 35 und 36) eines Strahlendetektorsystems (55) mit nicht auf einer Gerade liegende bekannten Positionen bei einer kurzzeitigen Bestrahlung mit mindestens einer Strahlenquelle in mindestens einer Position (z. B. 27) die Dosen gemessen werden und
aus den Messungen und den mindestens drei bekannten Detektorpositionen (34, 35 und 36) die Koordinaten der Strahlenquelle ( z. B. 27) iterativ berechnet werden,
wobei in 0. Näherung eine reziprokquadratische Abstandsabhängigkeit 1/r² der Dosisleistung angenommen wird und in den weiteren Iterationsschritten zur Darstellung der Winkelabhängigkeit W(d) und der von der reziprokquadratischen Abstandsabhängigkeit abweichenden radialen Abhängigkeit K(r) die Dosisleistung durch den Produktansatz 1/r²*W(d)*K(r) dargestellt wird.
mit mindestens drei Detektoren (34, 35 und 36) eines Strahlendetektorsystems (55) mit nicht auf einer Gerade liegende bekannten Positionen bei einer kurzzeitigen Bestrahlung mit mindestens einer Strahlenquelle in mindestens einer Position (z. B. 27) die Dosen gemessen werden und
aus den Messungen und den mindestens drei bekannten Detektorpositionen (34, 35 und 36) die Koordinaten der Strahlenquelle ( z. B. 27) iterativ berechnet werden,
wobei in 0. Näherung eine reziprokquadratische Abstandsabhängigkeit 1/r² der Dosisleistung angenommen wird und in den weiteren Iterationsschritten zur Darstellung der Winkelabhängigkeit W(d) und der von der reziprokquadratischen Abstandsabhängigkeit abweichenden radialen Abhängigkeit K(r) die Dosisleistung durch den Produktansatz 1/r²*W(d)*K(r) dargestellt wird.
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1991
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