DE4134591C2 - Brennkraftmaschinensteuerung in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Brennkraftmaschinensteuerung in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschinensteuerung in Kraft
fahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
Eine derartige Brennkraftmaschinensteuerung ist beispielsweise aus der EP
0 433 690 A2 bekannt. Bei dieser bekannten Brennkraftmaschinensteuerung
wird davon ausgegangen, daß bei Übergangsfahrzuständen, insbesondere
bei Beschleunigungen, Torsionsschwingungen im Fahrzeug auftreten und zu
falschen Ergebnissen bei einer Fehlzündungserkennung führen können.
Hierbei sind speziell Torsionsschwingungen der Kurbelwelle, also Schwin
gungen im Motorbereich, berücksichtigt. Nur derartige Schwingungen kön
nen unmittelbar erkennbar Einfluß auf eine bekannte Fehlzündungserken
nung haben, da diese üblicherweise mittels einer Messung der Brennkraft
maschinendrehzahl an der Kurbelwelle erfolgt.
Bei bekannten Brennkraftmaschinensteuerungen in Kraftfahrzeugen mit ei
ner Fehlzündungserkennung werden beispielsweise mittels Beschleuni
gungssensoren oder durch Untersuchung der Brennkraftmaschinendrehzahl
auf Störschwankungen Schwingungen der Brennkraftmaschine festgestellt.
Abhängig von diesen Schwingungen wird üblicherweise auf unkorrekte Ver
brennungsvorgänge, wie z. B. Klopfen oder Zündaussetzer, geschlossen.
Mögliche Reaktionen auf diese unkorrekten Verbrennungsvorgänge sind
Zündzeitpunktverstellung, Einspritzverhinderung und/oder Fehlerabspeiche
rung.
Um irrtümlich erkannte unkorrekte Verbrennungsvorgänge aufgrund von
Torsionsschwingungen der Kurbelwelle zu verhindern, wird nach der EP
0 433 690 A2 eine Fehlzündungserkennung unterdrückt, wenn durch Über
gangsfahrzustände Torsionsschwingungen der Kurbelwelle zu erwarten
sind. Diese Funktion ist also auf Schwingungen im Motorbereich beschränkt.
Demgegenüber liegt bei einem ganz anderen technischen Bereich, nämlich
bei einem Verfahren zur Erfassung des Schlupfzustandes von angetriebe
nen Rädern, nach der DE-OS 37 22 049 die Erkenntnis vor, daß mit dem
Auftreten von Schlupf stets Schwingungen der Antriebswellen der angetrie
benen Räder verbunden sind. Hierbei wird jedoch festgestellt, daß diese
Schwingungen Drehzahlschwankungen der angetriebenen Räder - nicht
Drehzahlschwankungen der Brennkraftmaschine - zur Folge haben. In der
DE-OS 37 22 049 sind somit nur Schwingungen im Antriebsbereich, also
Schwingungen der Antriebswellen und der angetriebenen Räder, angespro
chen. Mögliche Auswirkungen dieser Schwingungen auf den Brennkraftma
schinenbereich bleiben dabei völlig unberücksichtigt.
Aus der DE-OS 37 42 120 ist es bekannt, die an der Brennkraftmaschine
erfaßten Schwingungen mittels eines Frequenzfilters nach Frequenzen zu
selektieren, die für unkorrekte Verbrennungsvorgänge, insbesondere Klop
fen, kennzeichnend sind. Die DE-OS 37 42 120 beschäftigt sich jedoch le
diglich mit unkorrekten Verbrennungsvorgängen hoher Frequenz.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Brennkraftmaschinensteuerung für Kraft
fahrzeuge mit einem Verfahren zur Erkennung unkorrekter Verbrennungs
vorgänge derart zu verbessern, daß irrtümlich erkannte unkorrekte Verbren
nungsvorgänge minimiert werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Schwingungen der Brenn
kraftmaschine auch durch Schwingungen des Antriebsstranges hervorgeru
fen werden können. Schwingungen des Antriebsstranges sind vorwiegend
die Folge von Schlupf an den Antriebsrädern. Dies bedeutet, daß beim ge
nannten Stand der Technik bei Schlupf an den Antriebsrädern irrtümlich auf
unkorrekte Verbrennungsvorgänge geschlossen wird. Dies bewirkt Fehlre
aktionen und überflüssige Fehlermeldungen. Da die Schwingungen der
Brennkraftmaschine, die über den Antriebsstrang übertragen werden, auch
vorwiegend tieffrequenten Charakter haben, löst eine Frequenzfilterung für
hohe Frequenzen nach dem Stand der Technik dieses Problem nicht. Im
übrigen treten bei Brennkraftmaschinen auch unkorrekte Verbrennungsvor
gänge auf, wie z. B. Zündaussetzer, die tieffrequente Schwingungen der
Brennkraftmaschine erzeugen. Durch die Erfindung wird demnach nicht irr
tümlich auf unkorrekte Verbrennungsvorgänge geschlossen, wenn durch
Schlupf an den Antriebsrädern hervorgerufene Schwingungen der Brenn
kraftmaschine mit derselben Frequenz der durch unkorrekte Verbrennungs
vorgänge hervorgerufenen Schwingungen auftreten.
Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschinensteuerung erkennt
Schwingungen der Brennkraftmaschine durch Feststellen von Stör
schwankungen der Brennkraftmaschinendrehzahl. Die Brennkraftma
schinendrehzahl wird mittels eines Sensors erfaßt, der ein periodi
sches Signal liefert, dessen Frequenz proportional zur Brenn
kraftmaschinendrehzahl ist. Ändert sich diese Frequenz nicht konti
nuierlich, sondern sprunghaft um einen Wert, der für einen Verlauf
der Brennkraftmaschinendrehzahl untypisch ist, wird üblicherweise
auf unkorrekte Verbrennungsvorgänge rückgeschlossen. Tritt jedoch
gleichzeitig mit den Störschwankungen der Brennkraftmaschinen
drehzahl Schlupf an den Antriebsrädern auf, wird erfindungsgemäß
der Rückschluß auf unkorrekte Verbrennungsvorgänge unterdrückt.
Die Information, ob Schlupf an den Antriebsrädern vorliegt oder
nicht, kann das Steuergerät der erfindungsgemäßen Brennkraftma
schinensteuerung von extern z. B. als digitales Eingangssignal erhal
ten, oder z. B. durch Messung der Drehzahlen an den Antriebsrädern
selbst berechnen.
Mittels dieser erfindungsgemäßen Brennkraftmaschinensteuerung
wird ein Irrtümlicher Rückschluß auf unkorrekte Verbrennungsvor
gänge ausgeschlossen, wenn Schwingungen an der Brennkraftma
schine vorherrschen, die eine Folge von Vibrationen aufgrund von
Schlupf an den Antriebsrädern sind. Dadurch werden Fehlreaktionen
und überflüssige Fehlerabspeicherung verhindert.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist der Gegenstand
des Patentanspruchs 2.
Kann die Brennkraftmaschinensteuerung nicht selbst den Schlupf an
den Antriebsrädern feststellen, genügt ein einziges Eingangssignal,
das z. B. durch zwei unterschiedliche Spannungspegel der Brenn
kraftmaschinensteuerung übermittelt, ob Schlupf vorliegt oder nicht.
Ein derartiges Eingangssignal ist erfindungsgemäß ein Ausgangssi
gnal eines Steuergerätes, das ohnehin in Kraftfahrzeugen vorhanden
ist, um den Schlupf an den Antriebsrädern festzustellen. Ein derarti
ges Steuergerät wird beispielsweise für Antiblockiersysteme oder
Antriebsschlupfregelsysteme eingesetzt.
Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung nützt eine bei einem anderen
System bereits vorhandene Information aus, um bei der erfindungs
gemäßen Brennkraftmaschinensteuerung Sensoren, Leitungen und
Speicherkapazität einzusparen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge
stellt.
Sie zeigt eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Brennkraftma
schinensteuerung, die die Information über den Schlupf an den An
triebsrädern von einem Antriebsschlupfregelsystem, im folgenden
ASR-System genannt, erhält.
Das Steuergerät 1 einer Brennkraftmaschinensteuerung erhält über
die Eingangssignale E und n Informationen über Bauteile und Zu
stände der Brennkraftmaschine 3 und über das Eingangssignal S die
Information über das Vorliegen von Schlupf an den Antriebsrädern.
Abhängig von diesen Eingangssignalen E, n und S wird über die
Ausgänge A die Arbeitsweise der Brennkraftmaschine 3 gesteuert.
Das Eingangssignal n ist das Signal eines Sensors 4, der die Dreh
zahl der Brennkraftmaschine 3 erfaßt. Das Eingangssignal n wird
demnach im folgenden Brennkraftmaschinendrehzahl n genannt. Das
Eingangssignal S des Steuergerätes 1 ist ein Ausgangssignal des
Steuergerätes 5 eines ASR-Systems. Das Steuergerät 5 erhält die
Eingangssignaie nl und nr von den Sensoren 7 und 8, die die Dreh
zahlen der Räder 9 und 10 erfassen. Eine Auswerteeinheit 6 des
Steuergerätes 5 bildet die Differenz der Raddrehzahlen nl und nr. Ist
beispielsweise diese Differenz größer als ein erster schlupfspezifi
scher Grenzwert w oder ändern sich die Raddrehzahlen nl oder/und
nr innerhalb eines Abtastintervalls δTS um einen Wert größer einem
zweiten schlupfspezifischen Grenzwert d, gibt das Steuergerät 5
einen logischen Spannungspegel "1" als Ausgangssignal S aus, um
dem Steuergerät 1 der Brennkraftmaschinensteuerung mitzuteilen,
daß Schlupf an den Rädern 9 und/oder 10 vorliegt. Anderenfalls gibt
das Steuergerät 5 einen logischen Spannungspegel "0" als
Ausgangssignal S aus.
Das Steuergerät 1 der Brennkraftmaschinensteuerung wertet die
Brennkraftmaschinendrehzahl n und das Schlupfinformationssignal S
in einer Auswerteeinheit 2 aus. Ändert sich die Brennkraftmaschi
nendrehzahl n innerhalb eines Zeitintervalls δT stärker als bei übli
chen Verläufen der Brennkraftmaschinendrehzahl n maximal möglich
ist, d. h. ist δn/δT < δnmax/εT, wird eine Fehlerkennzeichnung F auf
logisch "1" gesetzt, um einen möglicherweise unkorrekten Verbren
nungsvorgang anzuzeigen. Anderenfalls liegt kein Fehler vor, d. h. die
Fehlerkennzeichnung F bleibt auf logisch "0". Die nächste Abfrage in
der Auswerteeinheit 2 prüft, ob Schlupf an den Antriebsrädern vor
liegt. Ist das Schlupfinformationssignal S logisch "1", d. h. liegt
Schlupf vor, wird die Fehlerkennzeichnung F wieder auf logisch "0"
zurückgesetzt. Dies bedeutet, daß die aufgrund der anormalen
Brennkraftmaschinendrehzahländerung gesetzte Fehlerkennzeichnung
unterdrückt wird. Ist das Schlupfinformationssignal logisch "0", bleibt
die Fehlerkennzeichnung auf einer logischen "1". Die letzte Abfrage
der Auswerteeinheit 2 prüft ob die Fehlerkennzeichnung F logisch "0"
oder logisch "1" ist. Bei einer logischen "0" liegt kein Fehler vor. Ist
die Fehlerkennzeichnung logisch "1", liegt Fehler vor, worauf das
Steuergerät 1 der Brennkraftmaschinensteuerung diesen Fehler z. B.
in einem Fehlerspeicher nichtflüchtig abspeichert. Daraufhin sind
mehrere Reaktionen des Steuergerätes 1 auf diesen Fehler möglich,
die jedoch nicht Gegenstand dieser Erfindung sind.
Mit dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird eine Irrtümliche
Fehlererkennung ausgeschlossen, die eine Folge von Auswirkungen
des Schlupfes an den Antriebsrädern auf die
Brennkraftmaschinendrehzahl sein kann.
Claims (2)
1. Brennkraftmaschinensteuerung in Kraftfahrzeugen mit einem
Sensor zur Erfassung der Brennkraftmaschinendrehzahl und
mit einem Steuergerät, das die Brennkraftmaschinendrehzahl
als erstes Eingangssignal erhält und das bei
Störschwankungen dieser Brennkraftmaschinendrehzahl auf
unkorrekte Verbrennungsvorgänge rückschließt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuergerät zumindest ein zweites
Eingangssignal erhält, mit dem das Auftreten von Schlupf an
den Antriebsrädern erkennbar ist, und daß bei Auftreten der
Störschwankungen der Brennkraftmaschinendrehzahl bei
gleichzeitigem Auftreten von Schlupf an den Antriebsrädern
der Rückschluß auf unkorrekte Verbrennungsvorgänge
unterdrückt wird.
2. Brennkraftmaschinensteuerung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet daß das zweite Eingangssignal ein
Ausgangssignal eines bereits vorhandenen, den Schlupf an
den Antriebsrädern feststellenden Steuergerätes ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134591 DE4134591C2 (de) | 1991-10-19 | 1991-10-19 | Brennkraftmaschinensteuerung in Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134591 DE4134591C2 (de) | 1991-10-19 | 1991-10-19 | Brennkraftmaschinensteuerung in Kraftfahrzeugen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4134591A1 DE4134591A1 (de) | 1993-04-22 |
DE4134591C2 true DE4134591C2 (de) | 1997-09-04 |
Family
ID=6443001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914134591 Revoked DE4134591C2 (de) | 1991-10-19 | 1991-10-19 | Brennkraftmaschinensteuerung in Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4134591C2 (de) |
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Also Published As
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8331 | Complete revocation |