DE4133593A1 - Bremsbelag, insbesondere fuer scheibenbremsen von schienenfahrzeugen - Google Patents
Bremsbelag, insbesondere fuer scheibenbremsen von schienenfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bremsbelag nach dem Gattungsbegriff des
Patentanspruches 1.
Bremsbelag und Bremsscheibe in trocken laufenden Scheibenbremsen
verschleißen sich gegenseitig. Dies gilt auch bei bekannten
Bremsbelägen von nierenförmiger Gestalt, welche vorzugsweise in den
Bremszangen von Scheibenbremseinrichtungen für Schienenfahrzeuge
verwendet werden. Bei derartigen Bremseinrichtungen ist der
qualitative Verlauf der Bremsscheiben-Verschleißkontur das Resultat
mehrerer Einflüsse, wie relative Belagbreite, Belaggestalt,
Steifigkeit des Bremsbelaghalters, Größe und Lage der Abstützfläche
des Bremsbelages im Bremsbelaghalter, Steifigkeit des Bremsbelages
etc. Im besonderen hat sich herausgestellt, daß die Gestalt des
Bremsbelages in starkem Maße zum Verlauf der Verschleißkontur an der
Bremsscheibe beiträgt. Nierenförmig gestaltete Bremsbeläge
verursachen im allgemeinen einen über den Radius ungleichmäßigen
Scheibenverschleiß, welcher als "Bremsscheibenhohllauf" bezeichnet
wird.
Im weiteren wurde festgestellt, daß die Reibflächen von Bremsbelag
und Bremsscheiben mit fortlaufendem Verschleiß nur dann eben
bleiben, wenn die Belagform bestimmten Gesetzmäßigkeiten genügt: Für
jeden Reibringradius muß gelten, daß das Verhältnis von
Belagbogenlänge zum Reibringumfang Umfang konstant ist. Auch muß die
Lage des Kraftangriffes der Zuspannung den Einfluß von Druck und
Gleitgeschwindigkeit berücksichtigen.
Problematisch erweist sich die Belagform dann, wenn bei gegebener
Belaglänge, z. B. vorgegeben durch die Geometrie eines Bremssattels,
eine größere Belagfläche, also ein zusätzliches
Belagverschleißvolumen, gewünscht ist. In gleicher Weise bestehen
Probleme, wenn in bestehenden Bremszangen von sogenannten
"Nierenbelägen" auf eine eben verschleißende Form des Bremsbelages
umgestellt wird und dabei die Lage des Kraftangriffspunktes schon
vorgegeben ist.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen
Bremsbelag der in Rede stehenden Art so auszugestalten, daß bei
universeller Gestaltungsmöglichkeit den verschiedenartigen
Einbauerfordernissen von Bremssattel- oder Bremszangenkonstruktionen
entsprochen werden kann. Es soll auch ermöglicht sein, ohne
Inkaufnahme ungleichförmigen Verschleißes über eine größere
Belagfläche zu verfügen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem
Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.
Es wurde gemäß der Erfindung festgestellt, daß Bremsbeläge nicht
notwendigerweise nach den Gesetzmäßigkeiten für
Kreisringsektorflächen gebildet sein müssen, d. h. es wurde
ermittelt, daß bei der Möglichkeit der Verschiebung des
Kraftangriffspunktes Formgebungen des Belages möglich sind, bei
welchen entweder ein in linear ansteigendes oder ein linear
abfallendes Verhältnis der Belagbogenlänge zum Reibringumfang
existiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren
Patentansprüchen aufgeführt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen
erfindungsgemäßen Bremsbelag unter
Darstellung seiner Kontur gegenüber
derjenigen eines Keisringsektorbelages;
Fig. 2 gibt die Einbaulage eines die Kontur nach
Fig. 1 aufweisenden Bremsbelages in der
Bremszange einer Bremseinrichtung für
Schienenfahrzeuge wieder; und
Fig. 3 ist eine der Fig. 1 vergleichbare Ansicht
eines Bremsbelages gemäß einer weiteren
Ausführungsform nach der Erfindung.
In Fig. 1 der Zeichnung ist mit ausgezogenen Linien die Form eines
Bremsbelages der erfindungsgemäßen Art dargestellt, welche als
Modifizierung eines Kreisringsektorbelages anzusehen ist. Der
zwischen den Punkten A′, B′, C, D′ in der Zeichnung dargestellte
Bremsbelag in der Form eines Kreisringsektors entspricht derjenigen
Ausführungsform, bei welcher im Idealfall die Belagbogenlänge 1 (r)
zum Reibringumfang zu 2r π konstant ist. Am Außenumfang des
Bremsbelages von Kreisringsektorform bedeutet dies:
1(ra)/2ra π = konstant, in gleicher Weise gilt für den
Innenumfang 1(ri)/2riπ = konstant. Um den Bremsbelag in den
baulichen Gegebenheiten von Bremszangen der in Fig. 2 wiedergegebenen
Anordnung unterbringen zu können, ist der Bremsbelag nach Fig. 1
erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß der Außenumfang vergrößert,
also die Belagbogenlänge 1 (ra) größer gewählt ist, während der
Innenumfang, d. h. die Belagbogenlänge 1 (ri) kleiner
dimensioniert ist. Wie die Einbaulage der Bremszangenanordnung nach
Fig. 2 wiedergibt, ist es möglich, einen derartigen Bremsbelag in
dargestellter Lage am Bremsbelaghalter senkrecht nach unten
gerichtet abzuziehen (nach Lösen des Bremsbelagverschlusses), ohne
daß eine Kollision des Innenumfangs des Bremsbelages mit der Nabe
bzw. deren Befestigungsschrauben möglich ist.
Um trotz Modifizierung der Kreisringsektorform zu einem im
wesentlichen gleichförmigen Verschleiß an der zwischen den Punkten
A , B, C und D (Fig. 1) gebildeten Kontur des Bremsbelages zu gelangen,
wird der ursprüngliche Kraftangriffspunkt E, welcher der
Kreisringsektorform zugeordnet ist, radial nach außen verlegt,
derart, daß der Kraftangriffspunkt F der modifizierten Form gebildet
ist. Der an einer Bremszange von unten in (nicht dargestellte)
Führungen einführbare Bremsbelag der erfindungemäß modifizierten
Form besitzt gegenüber herkömmlichen, nierenförmig ausgebildeten
Bremsbelägen den wesentlichen Vorteil, daß der sogenannte Hohllauf
an der Bremsscheibe vermieden wird. In Abhängigkeit von
verschiedenen Einflußgrößen sind die Seitenkanten des Bremsbelages
variabel gestaltbar, so z. B. in der in Fig. 1 wiedergegebenen, leicht
gekrümmten Konfiguration, wobei die entsprechende Formgebung der
Seitenkanten auch durch den Flächenbedarf des Bemsbelags bestimmt
ist.
Bei der in Fig. 3 wiedergegebenen Ausführungsform nach der Erfindung
ist in Modifizierung eines Kreisringsektorbelages eine Formgebung
gewählt, bei welcher die Bogenlänge an ihrem Umfang groß
dimensioniert ist und die Seitenkanten eine leicht nach außen
gekrümmte Konfiguration besitzten. Auf diese Weise ist ein
beträchtlicher, in der unteren Figurenhälfte durch Schraffierung
ersichtlicher Flächengewinn erreicht. Der in Fig. 3 dargestellte
Bremsbelag entspricht einer Ausführungform, welche in
Bremssattelkonstruktionen verwendet wird. Hierbei ist die am
Außenumfang des Bremsbelages zur Verfügung stehende Fläche durch die
Öffnungsweite des Gehäuses des Bremssattels bestimmt, da deratige
Bremsbeläge senkrecht von oben in den Bremssattel eingeschoben
werden. Durch die modifizierte, den Innenumfang vergrößernde
Konfiguration der Ausführungsform in Fig. 3 ist ein Flächengewinn des
Bremsbelages erreicht, ohne daß bauliche Änderungen im
Bremssattelinneren erforderlich wären. Um einen im wesentlichen
konstanten Verschleiß auf der gesamten Breite zu erreichen, ist der
Kraftangriffspunkt der Anordnung nach Fig. 3 mehr zur Achsmitte hin
gerichtet als derjenige, welcher bei einem herkömmlichen
Kreisringsektor, d. h. bei einem Belag ohne Zusatzfläche gegeben ist.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß gebildeten Bremsbeläge ist wie bei
Kreisringsektorbelägen ein im wesentlichen ebener bzw. paralleler
Belag- und Scheibenverschleiß erzielbar, was durch die Lage des
Kraftangriffspunktes mitbestimmt ist. Es ist auch ein Gewinn an
Belag -Verschleißvolumen durch Vergrößerung der Belagfläche bis ca
20% erzielbar, wie die Anordnung nach Fig. 3 verdeutlicht.
Schließlich ist es möglich, die Belagform im Rahmen der vorstehenden
Erkenntnisse anzupassen, um bei vorgegebener Lage des
Kraftangriffspunktes einen Parallelverschleiß an Belag und Scheibe
sicherzustellen.
Der in Fig. 1 und 3 dargestelle Bremsbelag von erfindungsmäß
modifizierter Form ist in vorteilhafter Ausgestaltung so breit
dimensioniert, daß er die gesamte Reibfläche an der Bremsscheibe
überdeckt, in der Anordnung nach Fig. 2 also die radiale Erstreckung
in horizontaler Richtung; hierdurch ist gewährleistet, daß am Innen-
und Außenumfang der Bremsscheibe gleichförmiger Verschleiß vorliegt,
d. h. das Problem ungleichförmiger Verschleißkontur von bisher
üblichen teilüberdeckenden Belägen ist vermieden.
Claims (6)
1. Bremsbelag, insbesondere für Scheibenbremsen von
Schienenfahrzeugen, bestehend aus einem an einem Belagträger
befestigten Reibelement, zur Verwendung in einem Bremssattel oder an
einer Bremszange, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibfläche des
Bremsbelages eine von der Form eines Kreisringsektors abweichende
Form aufweist, welche durch ein linear ansteigendes oder abfallendes
Verhältnis der Belagbogenlänge 1 (r) zum Reibringumfang 2rπ
bestimmt ist.
2. Bremsbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
zwischen dem Innenumfang und dem Außenumfang des Bremsbelages
verlaufenden Seitenkanten in ihrer Projektion an einem Punkt
schneiden, welcher sich zwischen dem Achsmittelpunkt der
Bremsscheibe und dem Bremsbelag befindet.
3. Bremsbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
zwischen dem Innenumfang und dem Außenumfang des Bremsbelages
erstreckenden Seitenkanten in ihrer Projektion an einem Punkt
schneiden, welcher radial außerhalb des Bremsbelages liegt.
4. Bremsbelag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenkanten nach innen gekrümmt sind.
5. Bremsbelag nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenkanten nach außen gekrümmt sind.
6. Bremsbelag nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser die gesamte radiale Erstreckung der
Reibfläche der Bremsscheibe überdeckt.
Priority Applications (3)
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ID=6442436
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DE19914133593 Ceased DE4133593A1 (de) | 1991-10-10 | 1991-10-10 | Bremsbelag, insbesondere fuer scheibenbremsen von schienenfahrzeugen |
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