DE4131449A1 - Servolenkung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Servolenkung, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, nach der im Oberbegriff von An
spruch 1 näher definierten Art.
Eine derartige Servolenkung ist z. B. in der DE-PS
32 20 922 beschrieben. Diese Druckschrift betrifft eine
Lenkung mit elektronisch beeinflußbarer Rückwirkung
auf die Lenkkraft. Die Beeinflussung erfolgt dabei
durch eine Brückenschaltung aus Rückschlagventilen und
Festdrosselstellen mit Hilfe einer magnetisch steuer
baren Drosselstelle. Auf diese Weise wird eine ge
schwindigkeitsabhängige Rückwirkungskraft geschaffen.
Die hydraulische Rückwirkung ergibt lineare Abhängig
keiten zwischen dem Betätigungsmoment am Lenkrad und
dem Arbeitsdruck im Zylinder. Beim Schnellfahren er
hält man bis zum Erreichen der Abschneidung, d. h. der
Begrenzung der Betätigungsmomente, relativ flache und
beim Parkieren entsprechend steile Kennlinien.
Während im Mittenbereich der Lenkung bei verhältnis
mäßig kleinen Betätigungsmomenten am Lenkrad eine
flache Kennlinie beim Schnellfahren als sehr günstig
empfunden wird, ergeben sich jedoch in engen Kurven
oder in schnellgefahrenen langgezogenen Kurven auf der
Autobahn in Folge der linearen Abhängigkeit relativ
hohe Haltemomente am Lenkrad.
Gleiches gilt auch für die in der DE-PS 31 22 369 be
schriebene Servolenkung. Statt über Rückschlagventile
werden dabei die Rückwirkungsräume über Steuerkanten
paare zwischen dem Ventilgehäuse und den Ventilkolben
gesteuert. Die Steuerkantenpaare weisen in Neutral
stellung Null-Überdeckung auf, d. h. je nach Toleranz
lage sind sie geringfügig geöffnet oder geschlossen.
Durch die von den Steuerkantenpaaren gebildeten Steu
eröffnungen wird in gleicher Weise wie bei der Ausge
staltung mit den Rückschlagventilen eine Verbindung
von den Rückwirkungsräumen zu einem Steuerorgan herge
stellt. Das Steuerorgan besitzt eine veränderbare
Drosselstelle, wobei der Drosselquerschnitt in Ab
hängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit eingestellt
wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die hydraulische Rückwirkung auf die Lenkung den Fahr
verhältnissen in der Praxis noch besser anzupassen,
insbesondere eine Rückwirkung zu schaffen, bei welcher
die Schnellfahrkennlinien ab einer bestimmten Lenk
kraft steiler verlaufen, wodurch die Reaktionskraft
auf das Lenkrad vermindert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale
gelöst.
Erfindungsgemäß werden nun von den vier vorhandenen
Rückwirkungsräumen ab einem bestimmten Rückwirkdruck,
der von dem Druckbegrenzungsventil bestimmt wird, zwei
Rückwirkungsräume weitgehend abgeschaltet. Auf diese
Weise wird die Reaktionskraft auf das Lenkrad vermin
dert, und die Kennlinie Arbeitsdruck/Betätigungsmoment
am Lenkrad verläuft entsprechend steiler.
In einer konstruktiv einfachen Lösung kann dies in ei
ner Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht wer
den, daß in den Kreuzleitungen jeweils eine Drossel
stelle angeordnet ist, und daß jeweils die beiden
Rückwirkungsräume eines Ventilkolbens über ein Druck
begrenzungsventil miteinander verbindbar sind.
Bei einer Ausgestaltung einer Servolenkung nach Art
der DE-PS 32 20 922, bei der die Rückwirkungsräume mit
Rückschlagventilen versehen sind, kann vorgesehen
sein, daß diese zwischen den Rückwirkungsräumen
einerseits und den diesen zugeordneten Arbeitsräumen
des Servomotores andererseits angeordnet und in
Richtung zum jeweiligen Rückwirkungsraum durchflossen
wird.
Bei einer Ausgestaltung einer Servolenkung, wie sie in
der DE-PS 31 22 369 beschrieben ist, wobei die Rück
wirkungsräume mit Steuerkantenpaare versehen sind,
kann vorgesehen sein, daß die Verbindungsstelle zwi
schen den beiden Drosselstellen mit der Pumpenleitung
verbunden ist, und daß das Steuerorgan über Steuer
kanten je nach Drehrichtung vom Rückwirkungsraum des
einen oder anderen Ventilkolbens gespeist ist.
Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
besteht darin, daß zu den Druckbegrenzungsventilen
Drosselstellen in Serie geschaltet sind.
Durch die zusätzlichen Drosselstellen werden die
Möglichkeiten einer Ventilauslegung in optimaler Weise
noch umfassender. So müssen dadurch z. B. die in den
Kreuzleitungen angeordneten erfindungsgemäßen Drossel
stellen nicht so klein gemacht werden, um eine ent
sprechende Variationsbreite zu erhalten. Sehr kleine
Drosselstellen bzw. Drosselblenden sind nicht nur sehr
schwierig herstellbar, sondern bei ihnen besteht auch
die Gefahr einer Verschmutzung und damit einer
Verstopfung.
Durch die zusätzlichen Drosselstellen erhält man
praktisch einen weiteren Freiheitsgrad, der dazu
führt, daß man die erfindungsgemäßen Drosselstellen in
den Kreuzleitungen in ihrer Auslegung freier wählen
kann, wobei man trotzdem durch die zusätzlichen Dros
selstellen bzw. Drosselblenden eine Kennlinie erhalten
kann, die man haben möchte. Auf diese Weise kann auch
die Kennliniensteigung (Druck über Drehmoment) flacher
gehalten werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen weitere
Merkmale und Vorteile ersichtlich sind, werden nach
folgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Kennlinie Arbeitsdruck/Betätigungs
moment am Lenkrad nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 die Kennlinie nach der Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispieles der Servolenkung im
Querschnitt durch das Steuerventil;
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform eines Ausfüh
rungsbeispieles der Servolenkung im Quer
schnitt durch das Steuerventil;
Fig. 5 eine Prinzipdarstellung der erfindungsge
mäßen Steuerung der Rückwirkungsräume.
Aus der Fig. 1 sind verschiedene Kennlinien für eine
Servolenkung nach dem Stand der Technik dargestellt.
Dabei stellt p den Arbeitsdruck und Md das Be
tätigungsmoment am Lenkrad dar. Wie ersichtlich liegen
im Mittenbereich bei verhältnismäßig kleinen Betäti
gungsmomenten am Lenkrad flache Kennlinien vor, was
insbesondere zum Schnellfahren von Vorteil ist (siehe
Kurve III). Allerdings ergeben sich in engen Kurven
oder schnellgefahrenen langgezogenen Kurven auf der
Autobahn aufgrund der linearen Abhängigkeit relativ
hohe Haltemomente am Lenkrad (Kurve I ist die Par
kierkennlinie). Dazwischen liegt der Verstellbereich,
der durch einige Kurven IV dargestellt ist. Im senk
rechten Bereich der Kurven III und IV erfolgt die
Abschneidung des Rückwirkungsmomentes (Kurve II).
Aus der Fig. 2, in der die erfindungsgemäße Regelung
dargestellt ist, ist ersichtlich, daß der Schnellfahr
kennlinienbereich III nach der Fig. 1 in einen ersten
flacheren Bereich IIIA und einen ab dem Punkt A sich
anschließenden steileren Bereich IIIB aufgeteilt ist.
Der Bereich IIIA entspricht dabei bezüglich seiner
Steigung dem Bereich III nach dem Stand der Technik,
während der Bereich IIIB, der für enge Kurven vorge
sehen ist, steiler verläuft. Der Bereich IIIB wird er
reicht, wenn von den vier Rückwirkungsräumen zwei
weitgehend abgeschaltet werden. Auf diese Weise wird
die Reaktionskraft auf das Lenkrad vermindert, und die
Kennlinie verläuft entsprechend steiler. In diesem Be
reich wird die Lenkhilfe kräftiger, und die Rückwir
kung läßt entsprechend nach.
Das in der Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel
entspricht grundsätzlich in seinem Aufbau dem Servo
ventil nach der DE-PS 32 20 922, weshalb nachfolgend
nur die für die Erfindung wesentlichen Teile näher
beschrieben werden.
Die Servolenkung enthält ein in einem nicht dargestell
ten Lenkgetriebe angeordnetes Steuerventil, dem Druck
mittel von einer Servopumpe 3 zugeführt und von dem
Steuerventil in einen Behälter 4 zurückgeführt wird.
Das Steuerventil 1 enthält in einem drehbaren Ventil
gehäuse 5 zwei parallel zueinander angeordnete Ven
tilkolben 6 und 7, die durch zwei Zapfen 8 bzw. 9 ei
nes nicht dargestellten gabelförmigen Endes einer
Lenkspindel zwangsläufig verschiebbar sind. Das Druck
mittel von der Servopumpe 3 wird dem Steuerventil
durch Kanäle 10 und 11 zugeführt.
An jedem Ende der Ventilkolben 6 und 7 ist ein Rück
wirkungsraum 12, 13, 14 bzw. 15 angeordnet, wobei diese
kreuzweise über Leitungen 16 und 17 miteinander in
Verbindung stehen.
Von den Rückwirkungsräumen 12 bis 15 ist an jedem Ven
tilkolben 6 und 7 nur jeweils ein Rückwirkungsraum 12
bzw. 14 über ein Rückschlagventil 18 bzw. 19 mit dem
zugehörigen Arbeitsraum des Servomotores 2 verbunden.
Die Rückschlagventile 18 und 19 sind als Kugelsitzven
tile ausgebildet und federbelastet. Deren Federn 20
und 21 stützen sich an dem Ventilgehäuse 5 ab. Die
Federn 20 und 21 sind relativ schwach dimensioniert,
denn der Durchlaufdruck soll niedrig bleiben. Sie sol
len lediglich verhindern, daß es zu einer Rückströmung
kommt.
Die beiden Rückwirkungsräume 12 und 14 sind durch eine
Rückwirkungsleitung 23 miteinander verbunden, die zu
einem Steuerorgan 22 abzweigt. In dem Teil der Rück
wirkungsleitung 23, der sich zwischen den beiden Rück
wirkungsräumen 12 und 14 erstreckt, sind zwei feste
Drosselstellen 24 und 25 angeordnet, wobei der Bereich
der Rückwirkungsleitung 23, der zu dem Steuerorgan 22
führt, zwischen den beiden festen Drosselstellen 24
und 25 abzweigt.
Das Steuerorgan 22 ist mit einem veränderbaren Dros
selquerschnitt versehen, der in Abhängigkeit von der
Fahrzeuggeschwindigkeit eingestellt wird.
In den beiden Kreuzleitungen 16 und 17 ist jeweils
eine weitere Drosselstelle 26, 27 vorgesehen. In den
beiden Rückwirkungsräumen 13 und 15 ist jeweils ein
Druckbegrenzungsventil 28 und 29 angeordnet. Jedes
Druckbegrenzungsventil 28 und 29 ist mit einer
Schließkugel und einer Schließfeder versehen. Die
beiden Schließkugeln der Druckbegrenzungsventile 28
und 29 verschließen jeweils eine Bohrung 30 in dem
Ventilgehäuse 5, durch die eine Verbindung zwischen
den beiden Rückwirkungsräumen 13 und 15 und der Ser
vopumpe 3 herstellbar ist.
Das erfindungsgemäße Servoventil funktioniert nun auf
folgende Weise:
In der dargestellten Neutralstellung sind die mit dem
Servomotor 2 verbundene Kolbennuten 31 und 32 der bei
den Ventilkolben 6 und 7 drucklos. Die beiden Rück
schlagventile 18 und 19 sind daher geschlossen, und
der Druck in den Rückwirkungsräumen kann sich über die
beiden Kreuzleitungen 16, 17 und den Teil der Rück
wirkungsleitung 23, der sich zwischen den Rückwir
kungsräumen 12 und 14 erstreckt, ausgleichen.
Werden durch Betätigen des Lenkhandrades die beiden
Ventilkolben 6 und 7 verschoben, z. B. Kolben 6 nach
links, so baut sich in der Kolbennut 31 ein Druck auf,
der sich über das Rückschlagventil 18 in den Rückwir
kungsraum 12 und über die Kreuzleitung 16 auch in den
Rückwirkungsraum 15 fortpflanzt.
Ist nun die veränderbare Drossel des Steuerorganes 22
geschlossen, so pflanzt sich dieser Druck weiter über
die Drosselstellen 24 und 25 in den Rückwirkungsraum
14 und über die Kreuzleitung 17 auch in den Rückwir
kungsraum 13 fort, weil das dann geschlossene Rück
schlagventil 19 ein Abströmen in die Kolbennut 32
verhindert. Bei geschlossener Drosselblende des Steu
erorganes 22 ist also über die Ventilkolben 6 und 7
kein Differenzdruck wirksam.
Ist die veränderbare Drossel des Steuerorganes 22 da
gegen geöffnet, so kann bei nach links ausgelenktem
Ventilkolben 6 über das Rückschlagventil 18 und die
Drosselstelle 24 ein Steuerstrom über das geöffnete
Steuerorgan 22 zum Behälter 4 entweichen. Zwischen der
Drosselstelle 24 und dem Steuerorgan 22 herrscht dem
nach nur der Durchlaufdruck des Steuerorgans 22, der
sich über die Drosselstelle 25 auf den Rückwirkungs
raum 14 und damit auch über die Kreuzleitung 17 den
Rückwirkungsraum 13 fortpflanzt. In diesem Falle ist
über den Ventilkolben 7 und 6 annähernd der Druck des
Servomotores als Rückwirkungsdruck wirksam. Der Druck
in dem Rückwirkungsraum 14 und damit auch in dem Rück
wirkungsraum 13 wird um so höher und damit der Diffe
renzdruck an den Ventilkolben 6 und 7 um so kleiner,
je mehr die veränderbare Drosselstelle des Steuerorga
nes 22 geschlossen ist.
Die vorstehend beschriebene Funktionsweise beruht auf
der Wirkungsweise nach dem Stand der Technik, wie er
z. B. in der DE-OS 32 20 922 beschrieben ist. Zusätz
lich wirken nunmehr die beiden Drosselstellen 26 und
27 in den Kreuzleitungen 16 und 17 und die beiden
Druckbegrenzungsventile 28 und 29 in den Rückwir
kungsräumen 13 und 15. Ist nämlich die Druckdifferenz
zwischen den Rückwirkungsräumen 13 bzw. 15 und dem
Pumpendruck kleiner als der Öffnungsdruck der Druck
begrenzungsventile 29 bzw. 28, so bleiben diese ge
schlossen, und das Ventilsystem verhält sich entspre
chend dem Stand der Technik. Die Drosselstellen 26 und
27 in den Kreuzleitungen 16 und 17 sind stromlos, wo
durch in den Rückwirkungsräumen 13 und 14 bzw. 12 und
15 gleiche Drücke herrschen wie beim Stand der Tech
nik. Man erhält dadurch auch die gleiche Kennlinien
ausbildung.
Öffnet dagegen das auf einen bestimmten Druck einge
stellte Druckbegrenzungsventil 28 bzw. 29, so findet
am Ventilkolben 6 bzw. 7 ein gewisser Druckausgleich
statt, und die Kennlinie verläuft steiler entsprechend
dem dargestellten Bereich IIIB in der Fig. 2. Die Lage
des Knickpunktes A wird durch die Stärke der Federn
der beiden Druckbegrenzungsventile 28 und 29 bestimmt.
In der Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel beschrieben,
das auf der in der DE-PS 31 22 369 beschriebenen
Hilfskraftlenkung basiert. Die Funktionsweise der zu
sätzlich zu dem Stand der Technik nach dieser Patent
schrift in dem Lenkventil eingebauten beiden Druck
begrenzungsventile 28 und 29 und der zusätzlichen
Drosselstellen 26 und 27 in den beiden Kreuzleitungen
16 und 17 ist die gleiche wie sie vorstehend anhand
des Ausführungsbeispieles nach der Fig. 3 beschrieben
worden ist. Durch Kreise sind diese wesentlichen Teile
in der Figur hervorgehoben. Aus diesem Grunde sind
auch die gleichen Bezugszeichen beibehalten worden.
Ebenso ist die Wirkungsweise des Lenkungsventiles
identisch, wobei lediglich ein Hauptunterschied in dem
Ersatz der beiden Rückschlagventile 18 und 19 durch
Steuerkanten 33 und 34 liegt. Die festen Drosselstel
len 24 und 25 sind dabei direkt stirnseitig an die
beiden Rückwirkungsräume 12 und 14 angeschlossen. Um
den Ventilkörper liegt allseits der Pumpendruck p an,
der damit, wie aus den Pfeilen ersichtlich ist, je
weils auch über Bohrungen 30 je nach der Funktionswei
se des Steuerventiles in den entsprechenden Rückwir
kungsräumen wirkt.
Auch hier ergibt sich, wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach der Fig. 3, die gleiche Wirkungsweise nach dem
Stand der Technik in dem Teilbereich IIIA gemäß Kenn
linie nach der Fig. 2.
Öffnet dagegen eines der beiden Druckbegrenzungsven
tile 28 oder 29, so findet an dem entsprechenden Ven
tilkolben 6 bzw. 7 ebenfalls ein gewisser Druckaus
gleich statt, und die Kennlinie verläuft wiederum in
dem Teilbereich IIIB gemäß Fig. 2 entsprechend stei
ler.
In den Fig. 3 und 4 sind zusätzlich gestrichelt
Drosselblenden bzw. Drosselstellen 35 zwischen den
Druckbegrenzungsventilen 28 und 29 und der Pumpen
druckleitung angeordnet. Durch die zusätzlichen
Drosselstellen 35 werden die Variationsmöglichkeiten
bezüglich dem Kennlinienverlauf nochmals deutlich
verbessert.
Nachfolgend werden anhand der Fig. 5, die eine Prin
zipdarstellung der Funktionsweise darstellt, die ma
thematischen Zusammenhänge erläutert.
Das in der Fig. 5 vereinfacht dargestellte Steuerven
til 1 zeigt dessen Funktionsweise für ein rechtsdre
hendes Rückwirkungsmoment, wobei zur Vereinfachung
alle unbeteiligten Leitungsverbindungen und Steuer
kanten weggelassen wurden. Am Ventilkolben 6 herrschen
stirnseitig die Drücke p0, z. B. 100 bar und p1, z. B.
96 bar, am Ventilkolben 7 die Drücke p2 und p0. Das
Rückschlagventil 18 öffnet, wenn das Druckgefälle zwi
schen dem Arbeitsdruck p0 und dem Druck p1 das Druck
gefälle Δp übersteigt. Die Drosselblenden a1 und a2
(24 und 25), die in Serie geschaltet sind und die die
beiden Stirnflächen der Ventilkolben 6 und 7 mitein
ander verbinden, entsprechen den Festdrosseln 24 und
25 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3. Zwi
schen diesen beiden Festdrosseln herrscht der Druck
p3, der sich wie bei dem Ausführungsbeispiel nach der
Fig. 3 mit Hilfe der veränderbaren Drossel c (ent
sprechend Steuerorgan 22) beeinflussen läßt.
Unter der Annahme, daß die Druckgefälle an den Dros
selstellen proportional dem Quadrat der Strömungs
geschwindigkeit sind (turbulente Strömung), läßt sich
der mathematische Zusammenhang
ableiten, wenn die Drosselstelle c ganz geöffnet ist.
Solange das Ventil 18 geschlossen ist, herrscht an
diesem der Differenzialdruck p0; Δp ist also gleich p0
und das Drehmoment bei geöffneter Drossel c
Md₀ = p₀ · A · d
entsprechend der Lenkung nach dem Stand der Technik.
Die Kennliniensteigerung im Bereich IIIA ist also
Öffnet das Ventil 18/Bereich IIIB, ergibt sich die
Steigung
oder
Ist die Drosselstelle b (26) sehr viel größer als die
Drosselstelle a, ergibt sich eine sehr steile Kenn
linie IIIB, strebt die Drosselstelle b gegen Null, er
hält man als Grenzwert eine Steigung, die mindestens
doppelt so groß, wie im Bereich IIIA sein muß. In der
Praxis wird man aber die Drosselstelle b nicht wesent
lich kleiner als die Drosselstelle a wählen können,
d. h. die Kennliniensteigerung IIIB kann nicht wesent
lich kleiner als der vierfache Wert bei IIIA sein.
Fügt man nach Fig. 5 eine zusätzliche Drosselstelle f
(Bezugszeichen 35 nach der Fig. 3 und 4) in Serie mit
dem Druckbegrenzungsventil 29 ein, so ergibt sich bei
geöffneter Drossel c nach obiger Annahme das Rückwirk
moment
und die Steigung im Bereich IIIB zu
Wählt man die Drosselstelle f gleich der Drosselstelle
b, vereinfacht sich die Gleichung zu
Bei lauter gleichen Drosselstellen bzw. Drosselblenden
kommt man als Kleinstwert vom vierfachen auf den zwei
einhalbfachen Wert gegenüber der Steigung im Bereich
IIIA.
Da die Drosselstelle b gleichzeitig noch die Funktion
einer Dämpfungsdrossel übernehmen kann, ist mit der
Anordnung nach Fig. 6 eine optimale Ventilauslegung
möglich.
Bezugszeichenliste
1 Steuerventil
2 Servomotor
3 Servopumpe
4 Behälter
5 Ventilgehäuse
6 Ventilkolben
7 Ventilkolben
8 Zapfen
9 Zapfen
10 Anschluß
11 Anschluß
12 Rückwirkungsraum
13 Rückwirkungsraum
14 Rückwirkungsraum
15 Rückwirkungsraum
16 Kreuzleitung
17 Kreuzleitung
18 Rückschlagventil
19 Rückschlagventil
20 Feder
21 Feder
22 Steuerorgan
23 Steuerorgan
24 Drosselstelle
25 Drosselstelle
26 Drosselstelle
27 Drosselstelle
28 Druckbegrenzungsventil
29 Druckbegrenzungsventil
30 Bohrung
31 Kolbennut
32 Kolbennut
33 Steuerkante
34 Steuerkante
35 Drosselstelle
2 Servomotor
3 Servopumpe
4 Behälter
5 Ventilgehäuse
6 Ventilkolben
7 Ventilkolben
8 Zapfen
9 Zapfen
10 Anschluß
11 Anschluß
12 Rückwirkungsraum
13 Rückwirkungsraum
14 Rückwirkungsraum
15 Rückwirkungsraum
16 Kreuzleitung
17 Kreuzleitung
18 Rückschlagventil
19 Rückschlagventil
20 Feder
21 Feder
22 Steuerorgan
23 Steuerorgan
24 Drosselstelle
25 Drosselstelle
26 Drosselstelle
27 Drosselstelle
28 Druckbegrenzungsventil
29 Druckbegrenzungsventil
30 Bohrung
31 Kolbennut
32 Kolbennut
33 Steuerkante
34 Steuerkante
35 Drosselstelle
Claims (6)
1. Servolenkung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit
einem Servomotor, einer Servopumpe, einem Behälter
und einem Steuerventil, das zwei Ventilkolben ent
hält, an deren beiden Enden je ein Rückwirkungs
raum angeordnet ist, wobei die Rückwirkungsräume
durch Kreuzleitungen kreuzweise paarweise mitein
ander verbunden sind, wobei die Ventilkolben in
beiden Lenkrichtungen durch ein Betätigungsorgan
zwangsläufig verschiebbar sind, und mit einem
Steuerorgan mit in Abhängigkeit von der Fahrzeug
geschwindigkeit veränderbarem Drosselquerschnitt,
an das Rückwirkungsräume über einen gemeinsamen
Anschluß angeschlossen sind und wobei die Rück
wirkungsräume über je eine feste Drosselstelle an
das Steuerorgan angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
ab einem bestimmten vorgewählten Arbeitsdruck zwei
Rückwirkungsräume (13, 14 bzw. 15, 12) weitgehend
abschaltbar sind.
2. Servolenkung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Kreuzleitungen (16, 17) jeweils eine Dros
selstelle (26, 27) angeordnet ist, und daß jeweils
die beiden Rückwirkungsräume (12, 13 bzw. 14, 15)
eines Ventilkolbens (6 bzw. 7) über ein Druck
begrenzungsventil (28 bzw. 29) miteinander ver
bindbar sind.
3. Servolenkung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Rückwirkungsräumen (12, 14) einerseits
und den diesen zugeordneten Arbeitsräumen des Ser
vomotores (2) andererseits Rückschlagventile
(18, 19) angeordnet sind.
4. Servolenkung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsstelle zwischen den beiden Drossel
stellen (24, 25) mit der Pumpenleitung verbunden
ist, und daß das Steuerorgan (22) über Steuerkan
ten (33, 34) je nach Drehrichtung vom Rückwirkungs
raum (12, 14) des einen oder anderen Ventilkolbens
(6, 7) gespeist ist.
5. Servolenkung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckbegrenzungsventile (28, 29) einstellbar
sind.
6. Servolenkung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zu den Druckbegrenzungsventilen (28, 29) Drossel
stellen (35) in Serie geschaltet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914131449 DE4131449A1 (de) | 1991-09-21 | 1991-09-21 | Servolenkung |
PCT/EP1992/002143 WO1993005994A1 (de) | 1991-09-21 | 1992-09-17 | Servolenkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914131449 DE4131449A1 (de) | 1991-09-21 | 1991-09-21 | Servolenkung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4131449A1 true DE4131449A1 (de) | 1993-03-25 |
Family
ID=6441148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914131449 Withdrawn DE4131449A1 (de) | 1991-09-21 | 1991-09-21 | Servolenkung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4131449A1 (de) |
WO (1) | WO1993005994A1 (de) |
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1991
- 1991-09-21 DE DE19914131449 patent/DE4131449A1/de not_active Withdrawn
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1992
- 1992-09-17 WO PCT/EP1992/002143 patent/WO1993005994A1/de not_active Application Discontinuation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1993005994A1 (de) | 1993-04-01 |
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