DE4130031C2 - Hub-Verstellvorrichtung für Exzenterwellen, insbesondere zum Antrieb von Exzenterpressen - Google Patents
Hub-Verstellvorrichtung für Exzenterwellen, insbesondere zum Antrieb von ExzenterpressenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hub-Verstellvorrichtung für Exzenterwellen,
welche insbesondere zum Antrieb von Exzenterpressen dienen
können, die mit einem oder mehreren jeweils durch einen Exzenterkörper
bewegten Pleuel ausgestattet sind, wobei jeder Exzenterkörper
von einem Wellenexzenter und einer diesen umgebenden Exzenterbuchse
gebildet ist, die zur Änderung der resultierenden Exzentrizität des
Exzenterkörpers relativ zueinander stufenlos verdrehbar, sowie in
jeder beliebigen Drehlage relativ zueinander ausschließlich durch
einen Reibschluß-Preßverbund mit zylindrischen Preßflächen gegeneinander
festlegbar sind, der unmittelbar zwischen der Exzenterbuchse
und dem Wellenexzenter wirksam ist, der durch eine zwischen dem
Wellenexzenter und der Exzenterbuchse vorgesehene hydraulische
Aufweite-Lösevorrichtung zeitweilig überwindbar ist, und wobei eine
ein- und ausrastbare Arretiervorrichtung für die Exzenterbuchse
vorgesehen ist.
Durch EP-0 248 917 B1 ist bereits eine Hub-Verstellvorrichtung der
vorgenannten Art bekannt, die einen unmittelbar zwischen der Bohrung
in der Exzenterbuchse und dem Umfang des Wellenexzenters wirksamen
Reibschluß-Preßverbund aufweist, welcher durch eine zwischen dem
Wellenexzenter und der Exzenterbuchse vorgesehene
hydraulische Aufweite-Lösevorrichtung zeitweilig überwindbar ist.
Der Reibschluß wird hierbei durch ein Übermaß zwischen den
aufeinandersitzenden Paßflächen der beiden Elemente erzeugt,
welches zum Zwecke des Verstellens durch Einpressen von Hochdruck-
Hydraulikflüssigkeit zeitweilig überwunden und damit der
Reibschluß aufgehoben werden kann.
Bei dieser bekannten Bauart einer stufenlos
wirksamen Hub-Verstellvorrichtung liegen
die mit den Reibschlußflächen des Wellenexzenters zusammenwirkenden
Reibschlußflächen der Exzenterbuchse völlig innerhalb des
eigentlichen Exzenterbuchsen-Körpers. Durch den zum Lösen
der Reibschlußverbindung aufgebrachten Hydraulikdruck weitet sich
daher die Exzenterbuchse aufgrund ihrer in Umfangsrichtung sehr
unterschiedlichen Wandstärken auch entsprechend ungleichmäßig auf. Die
Praxis hat gezeigt, daß solchermaßen ausgeführte Exzenterbuchsen
nur sehr eingeschränkt brauchbar sind, nämlich nur dann, wenn sie
eine relativ geringe Exzentrizität aufweisen. Trotz der hydraulischen
Aufweitung des zuvor durch Aufschrumpfen hergestellten
Reibschluß-Preßverbundes erweisen sich Montage bzw. Demontage der
mit Übermaß zusammenwirkenden Bauteile als schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hub-Verstellvor
richtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, mit der die
Forderungen nach stufenloser Verstellmöglichkeit auch bei großen
Exzentrizitäten der Exzenterkörper unter Sicherstellung einer
leichten Montage und Demontage erfüllt werden können.
Erreicht wird das gesteckte Ziel bei der genannten Vorrichtung grundsätzlich dadurch, daß der
Wellenexzenter und die Exzenterbuchse wenigstens einseitig neben
dem Pleuel eine Verlängerung aufweisen, und daß der Reibschluß-
Preßverbund und die Aufweite-Lösevorrichtung ausschließlich dem
Bereich dieser Verlängerung zugeordnet sind.
Durch die konzentrisch zur Bohrung der Exzenterbuchse vorgesehene
Anordnung und Ausbildung der Verlängerung und ihren hieraus resultierenden, symmetrischen Aufbau wird ein gleichmäßiges
Aufweiten des Systems beim Lösen der Reibschluß-Preßverbundes
durch das Einpressen der Hydraulikflüssigkeit zwischen die
aufeinandersitzenden Reibschlußflächen gewährleistet. Dabei ist
das Ausmaß der Exzentrizität der Exzenterbuchse in bezug auf die
Aufweitung des Systems ohne Belang.
Vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung ist auch, daß die Forderungen
nach Spielfreiheit und nach Verhinderung des Ausschlagens
unter Bildung von Passungsrost leichter als bisher erfüllt werden
können.
Bewährt hat es sich in Weiterbildung der Erfindung, wenn die
Verlängerung der Exzenterbuchse materialeinheitlich mit dieser
Exzenterbuchse und die Verlängerung des Wellenexzenters einstückig
mit diesem ausgeführt sind.
Vorgesehen ist erfindungsgemäß auch, daß der Reibschluß-Preßverbund
eine thermische Schrumpfverbindung ist, die durch in geeigneter
Weise stattfindende Wärmezufuhr für das Aufbringen auf
den Wellenexzenter aufgeweitet werden kann und welche sich durch
einen anschließenden Abkühlungs-Schrumpfprozeß auf dem Wellenexzenter
festsetzt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich nach der Erfindung jedoch
erwiesen, wenn auf der Verlängerung der Exzenterbuchse Schrumpfscheiben-
Spannelemente angeordnet sind, die durch mechanische
Beeinflussung die Wirkung des Reibschluß-Preßverbundes hervorbringen
können.
Ein solcher Aufbau ermöglicht es in vorteilhafter
Weise, die Fertigungstoleranzen für die zusammenwirkenden Funktionsteile
so zu wählen, daß jederzeit eine leichte Montage und
Demontage möglich ist.
Die erfindungsgemäß zwischen der Verlängerung des Wellenexzenters
und der Verlängerung der Exzenterbuchse vorgesehene hydraulische
Aufweite-Lösevorrichtung läßt sich vorteilhaft in einem durch
Ringdichtungssysteme eingegrenzten Längenbereich zwischen dem
Innenumfang der Verlängerung der Exzenterhülse und dem Außenumfang
der Verlängerung des Wellenexzenters ausbilden, wobei die
Verlängerung des Wellenexzenters an ihrem Umfang mit Hydraulikflüssigkeits-
Verteilnuten versehen ist, die mit einem Hydraulikflüssigkeits-
Förderkanal innerhalb der Exzenterwelle in Verbindung
stehen.
Eine weiterbildende Besonderheit bei der erfindungsgemäßen Hub-
Verstellvorrichtung besteht auch noch darin, daß die Exzenterbuchse
über ihren von der Verlängerung entfernten Längenbereich
hinweg in ihrer Bohrung eine Auskleidung aus Gleitlagermaterial
enthält. Hierdurch wird nicht nur ein leichtes Aufschieben der
Exzenterbuchse auf den Wellenexzenter bei gleichzeitig exakter
Zentrierung ermöglicht. Vielmehr wird auch der Bildung von
Passungsrost zwischen den Innenumfangsflächen der Exzenterbuchse
und den Außenumfangsflächen des Wellenexzenters entgegengewirkt.
Wird für eine einfache und zweckentsprechende Betätigung der Hub-
Verstellvorrichtung in Exzenterpressen eine ein-
und ausrastbare Arretiervorrichtung für die Exzenterbuchse gegenüber
dem Gestell der Exzenterpresse benutzt, dann kann diese - ähnlich
dem Anspruch 2 von DE 84 07 274 U1 - aus
einer hydraulisch betätigten Indexiervorrichtung bestehen, welche
eine Verriegelung der Exzenterbuchse, bspw. über ein an dieser
angreifendes Massenausgleichsgewicht bewirkt, so daß für den
Verstellvorgang nach vorheriger Beaufschlagung der hydraulischen
Aufweite-Lösevorrichtung lediglich noch die Exzenterwelle winkelverdreht
werden muß.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Hub-Verstellvorrichtung eines Exzenterantriebs für eine Exzenterpresse,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
In der Zeichnung ist ein Exzenterwellen-Antrieb 1 dargestellt,
wie er in Exzenterpressen zum Einsatz gelangen kann.
Es versteht sich für den Fachmann, daß auch einer Exzenterpresse ähnliche, durch
eine Exzenterwelle angetriebene Maschinen bei Bedarf mit der
Hub-Verstellvorrichtung ausgestattet werden können.
Er weist dabei eine Exzenterwelle 2 auf, die mit ihren beiden
Zapfen 3 in Lagern 4 läuft, die in einem Pressengestell- oder
-ständer sitzen. Die Exzenterwelle 2 ist darüber hinaus mit
einem Wellenexzenter 6 ausgestattet, dessen Achse 7 relativ zu
Achse 8 der beiden Zapfen 3 der Exzenterwelle 2 die Exzentrizität
9 aufweist.
Auf dem Wellenexzenter 6 der Exzenterwelle 2 ist wiederum eine
Exzenterbuchse 10 angeordnet, wobei die Längsachse ihrer Bohrung
11 mit der Achse 7 des Wellenexzenters 6 fluchtet und die Sym
metrieachse 13 zu ihrem Außenumfang 12 gegenüber der Achse 7 eine
Exzentrizität 14 hat.
Der Exzenterwellen-Antrieb nach den
Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist mit der erfindungsgemäßen Hub-
Verstellvorrichtung 15 ausgerüstet, welche es möglich macht,
aus der Exzentrizität 9 des Wellenexzenters 6 und der Exzentrizi
tät 14 der ihn umgebenden Exzenterbuchse 10 eine resultierende
Exzentrizität 16 abzuleiten, die sich stufenlos zwischen dem in
den Fig. 1 und 2 der Zeichnung gezeigten Maximalmaß und einem
Minimalmaß variieren läßt. Dieses Minimalmaß der resultierenden
Exzentrizität 16 ist erreicht, wenn die Exzenterbuchse 10 relativ
zum Wellenexzenter 6 aus der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Lage
in eine hierzu um 180° verdrehte Lage gebracht ist. Das Minimal
maß der resultierenden Exzentrizität 16 entspricht dabei der
Differenz zwischen den beiden Exzentrizitäten 9 und 14 von
Wellenexzenter 6 und Exzenterbuchse 10.
Es liegt auf der Hand, daß der auf dem Außenumfang 12 der Exzen
terbuchse 10 lagernde Pleuel 17 bei Drehung des Exzenterwellen-
Antriebs 1 jeweils einen Stößelhub, bspw. in einer Exzenter
presse, hervorbringt, der in seiner Größenordnung dem Doppelten
der jeweils eingestellten resultierenden Exzentrizität 16 ent
spricht.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel eines
Exzenterwellen-Antriebs kann bspw. der Stößelhub über die resul
tierende Exzentrizität 16 stufenlos zwischen einem Minimalmaß von
etwa 40 mm und einem Maximalmaß von etwa 280 mm durch Benutzung
der Hub-Verstellvorrichtung 15 variiert werden. Das Ausmaß der
stufenlosen Verstellmöglichkeit am Exzenterkörper 6/10 der Exzenterwelle
2 ist also relativ groß und hat bei dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel ein Verhältnis 1 : 7.
Wie bereits erwähnt wurde, können Exzenterwellen-Antriebe 1 mit
Hub-Verstellvorrichtung 15 zum stufenlosen Verändern des Stößel-
Hubes bei allen Exzenterpressen zum Einsatz gelangen, gleichgül
tig, ob sie als Ein-Pleuel-Maschinen oder als Mehr-Pleuel-Maschi
nen ausgeführt sind.
Kennzeichnend für jede Hub-Verstellvorrichtung 15 eines Exzenter
wellen-Antriebs 1 der vorstehend beschriebenen Bauart ist, daß
die Exzenterbuchse 10 wenigstens einseitig neben dem Pleuel 17
eine mit ihr drehfest verbundene, vorzugsweise materialeinheitlich
mit ihr ausgeführte, hülsenförmige sowie konzentrisch zu
ihrer Bohrung 11 angeordnete und ausgebildete Verlängerung 18
trägt. Ebenso wesentlich ist aber, daß ausschließlich diese
Verlängerung 18 einen lösbaren Reibschluß-Preßverbund 20 zwischen
der Exzenterbuchse 10 und dem diese tragenden Wellenexzenter 6,
und zwar über eine Verlängerung 19 desselben bildet. Selbstverständlich
ist auch die Verlängerung 19 des Wellenexzenters 6
drehfest mit diesem, vorzugsweise materialeinheitlich verbunden.
Im einfachsten Falle kann die Verlängerung 18 der Exzenterbuchse
10 mit der Verlängerung 19 des Wellenexzenters 6 als thermische
Schrumpfverbindung zusammenwirken, wozu die Verlängerung 18 eine
Schrumpfkupplungsbandage trägt. Diese läßt sich durch Wärmebehandlung
so beeinflussen, daß die Verlängerung 18 zum Aufschieben
auf den Wellenexzenter 6 oder dessen Verlängerung 19 aufgeweitet
ist und sich dann durch Abkühlung auf diesen drehfest festsetzt.
Bei dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel einer Hub-
Verstellvorrichtung 15 sind jedoch auf der Verlängerung 18 der
Exzenterbuchse 10 Schrumpfscheiben-Spannelemente 21 angeordnet,
welche durch mechanische Betätigung wirksam gemacht werden können
und dann die Verlängerung 18 nach radial einwärts so auf den
Umfang der Verlängerung 19 des Wellenexzenters pressen, daß
dort der Reibschluß-Preßverbund 20 wirksam wird.
Das Schrumpfscheiben-Spannelement 21 besteht aus einem auf die
Verlängerung 18 koaxial aufgeschobenen Innenring 22 mit einem
doppelkonischen Außenumfang sowie aus zwei baugleichen Ring
scheiben 23 und 24, welche jeweils einen konischen Innenumfang
haben, mit dem sie auf den Doppelkonus des Innenrings 22 aufgezo
gen sind. Durch Schrauben 25, die über den Umfang hinweg gleich
mäßig verteilt angeordnet werden, lassen sich die Ringscheiben
23 und 24 auf dem Innenring 22 gegeneinander verspannen, wobei
der Innenring 22 so beeinflußt wird, daß er die Verlängerung 18
der Exzenterbuchse 10 mit radial einwärts gerichteter Spannkraft
allein durch Reibschluß auf der Verlängerung 19 des Wellenexzenters
6 drehfest fixiert.
Der aus der Benutzung eines Schrumpfscheiben-Spannelementes 21
resultierende Vorteil liegt darin, daß sich nicht nur die Exzen
terbuchse 10, sondern auch deren Verlängerung 18 bei Normaltemperatur
mit geringem Passungsspiel axial auf den Wellenexzenter
6 und dessen Verlängerung 19 aufschieben läßt und dadurch eine
leichte und einfache Montage sowie auch Demontage ermöglicht.
Erst durch Anziehen des Schrumpfscheiben-Spannelementes 21 wird
dann der Reibschluß-Preßverbund 20 zwischen der Verlängerung 18
der Exzenterbuchse 10 und der Verlängerung 19 des Wellenexzenters
6 wirksam.
Vorteilhaft ist in diesem Falle auch, daß die Exzenterbuchse 10
über ihren von der Verlängerung 18 entfernten Längenbereich
hinweg in ihrer Bohrung 11 mit einer Auskleidung 26 aus Gleit
lagermaterial versehen werden kann. Diese Auskleidung 26 über
nimmt dabei in vorteilhafter Weise nicht nur die Zentrierung der
Exzenterbuchse 10 auf dem Wellenexzenter 6, sondern sie wirkt
darüber hinaus auch dem unerwünschten Entstehen von Passungsrost
zwischen den Umfangsflächen der Bohrung 11 und den Umfangsflächen
des Wellenexzenters 6 entgegen.
Damit der Reibschluß-Preßverbund 20 zum Betätigen der Hub-Ver
stellvorrichtung 15 gegen die Wirkung einer thermischen Schrumpfverbindung
oder des Schrumpfscheiben-Spannelementes 21 zeitweilig
gelöst bzw. unwirksam gemacht werden kann, ist zwischen der
Verlängerung 19 des Wellenexzenters 6 und der Verlängerung 18 der
Exzenterbuchse 10 eine hydraulische Aufweite-Lösevorrichtung 27
vorgesehen. Sie befindet sich in einem durch zwei Ringdichtungssysteme
28 eingegrenzten
Längenbereich der Verlängerung 18 der Exzenterbuchse 10 und der
Verlängerung 19 des Wellenexzenters 6 und ist in die letztere
integriert. Zur Bildung der hydraulischen Aufweite-Lösevorrichtung
27 ist der Umfang der Verlängerung 19 des Wellenexzenters
6 mit einer größeren Anzahl von vorzugsweise netzartig verlaufenden
Verteilungsnuten 29 für die Hochdruck-Hydraulikflüssigkeit
ausgestattet, die mit einer zentralen Versorgungsbohrung 30 in
Verbindung stehen, welche durch die Exzenterwelle 2 zu einem
geeigneten Hydraulikaggregat führt.
Durch Druckbeaufschlagung der hydraulischen Aufweite-Lösevorrichtung
27 wird der Reibschluß zwischen der Verlängerung 18 der
Exzenterbuchse 10 sowie der Verlängerung 19 des Wellenexzenters
6 entgegen der Wirkung des Schrumpfscheiben-Spannelementes 21
aufgehoben, womit dann eine Relativdrehung zwischen Exzenterbuchse
10 und Wellenexzenter 6 zwecks Veränderung der resultierenden
Exzentrizität 16 des Exzenterkörpers 6/10 ermöglicht wird.
Während der Durchführung des Verstellvorgangs zur Veränderung der
resultierenden Exzentrizität 16 ist es wichtig, daß die Exzenter
buchse 10 und der auf ihrem Umfang 12 lagernde Pleuel 17 in einer
genau vorgegebenen Relativlage zeitweilig gegeneinander verriegelt
werden können. Diesem Zweck dient eine besondere Arretier- oder Indexiervorrichtung
31, die besonders deutlich in Fig. 1 der Zeichnung
zu sehen ist. Diese Indexiereinrichtung 31 besteht aus einem
fest am Pleuel 17 montieren Funktionsteil 32 und einem der
Exzenterbuchse 10 ebenfalls fest zugeordneten Funktionsteil 33,
die wahlweise miteinander gekuppelt oder voneinander entkuppelt
werden können. Das fest mit dem Pleuel 17 verbundene Funktion
steil 32 der Indexiervorrichtung 31 weist einen von einem Hydrau
likzylinder 34 betätigten, verschiebbaren Indexierdorn 35 auf,
dessen beide Endlagen durch induktive Näherungsschalter 36a und
36b abgefragt werden können.
Das mit der Exzenterbuchse 10 verbundene Funktionsteil 33 der
Indexiervorrichtung 31 wird von einem zum Ausgleich der rotatori
schen Masse der Exzenterbuchse 10 dienenden und fest mit dieser
verbundenen Massenausgleichsgewicht gebildet, das eine Bohrung
37 enthält, in die sich der Indexierdorn 35 durch den Hydraulik
zylinder 34 zur gegenseitigen Lagenfixierung von Pleuel 17 und
Exzenterbuchse 10 einfahren läßt. Die ausgefahrene Lage des
Indexierdorns 35 wird dabei durch den Näherungsschalter 36b und
die eingefahrene Lage desselben durch den Näherungsschalter 36a
signalisiert.
Zum Verstellen der resultierenden Exzentrizität 16 des Exzenter
körpers 6/10 ist es erforderlich, daß die Hochpunkte bzw. Exzen
trizitäten 9 und 14 von Wellenexzenter 6 und Exzenterbuchse 10
gegeneinander verdreht werden. Dazu wird zunächst mit Hilfe der
Indexiereinrichtung 31 der Pleuel 17 mit der Exzenterbuchse 10
verriegelt. Dann wird durch Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit die
hydraulische Aufweite-Lösevorrichtung 27 unter hohen Arbeitsdruck
gesetzt. Die durch die Verteilungsnuten 29 zwischen der Verlängerung
19 des Wellenexzenters 6 und die Verlängerung 18 der
Exzenterbuchse 10 unter hohem Druck eintretende Hydraulikflüssigkeit
bewirkt dann eine elastische Aufweitung der Verlängerung 18,
und zwar entgegen der Vorspannung des Schrumpfscheiben-Spannelementes
21. Es wird hierdurch der Reibschluß-Preßverbund 20
gelöst, so daß nunmehr ein Verdrehen der Exzenterwelle 2 in der
Exzenterbuchse 10 möglich ist. Während der Relativdrehung wird
die Exzenterbuchse 10 gegen Axialverschiebung relativ zum Wellenexzenter
6 durch ein Ringsegment 38 gehalten.
Ist die Verdrehung der Exzenterwelle 2 relativ zur Exzenterbuchse
10 um den jeweils vorgegebenen Winkel erfolgt, wird die hydrauli
sche Aufweite-Lösevorrichtung 27 durch Wegnahme des Hydraulik
drucks entspannt, wonach sich der Preßsitz zwischen der Verlängerung
19 des Wellenexzenters 6 und der Verlängerung 18 der
Exzenterbuchse 10 unter der Einwirkung des Schrumpfscheiben-
Spannelementes 21 wieder einstellt und die Reibschluß-Preßverbund
20 erneut zur Wirkung kommt. Nach dem Auskuppeln der Indexiervorrichtung
31 kann nun der Exzenterwellen-Antrieb 1 und die
damit ausgestattete Exzenterpresse wieder in Betrieb gesetzt
werden. Während der Indexiervorrichtung 31 zugeordnete
Näherungsschalter 36a signalisiert, daß der normale Pressenbetrieb
möglich ist, wird durch den Näherungsschalter 36b signalisiert,
daß eine Drehung der Exzenterwelle 2 lediglich zwecks
Betätigung der Hub-Verstellvorrichtung 15 zur Änderung der
resultierenden Exzentrizität 16 des Exzenterkörpers 6/10 möglich
ist.
Es ist selbstverständlich, daß bei einer Zwei- bzw. Mehr-Pleuel-
Exzenterpresse jedem der auf der Exzenterwelle 2 vorgesehenen
Exzenterkörper 6/10 eine eigene Hub-Verstellvorrichtung 15
zugeordnet werden muß. In diesem Falle ist eine Synchronisation
der verschiedenen Hub-Verstellvorrichtungen 15 nicht notwendig,
weil sich durch das Verdrehen der einstückig mit den Wellen
exzentern 6 ausgestatteten Exzenterwelle 2 zwangsläufig an allen
Exzenterkörpern 6/10 deren Geometrie gleichmäßig ändert.
Claims (8)
1. Hub-Verstellvorrichtung für Exzenterwellen,
insbesondere zum Antrieb von Exzenterpressen,
die mit einem oder mehreren jeweils durch einen Exzenterkörper bewegten Pleueln ausgestattet sind, wobei jeder Exzenterkörper von einem Wellenexzenter und einer diesen umgebenden Exzenterbuchse gebildet ist,
die zur Änderung der resultierenden Exzentrizität des Exzenterkörpers relativ zueinander stufenlos verdrehbar sowie in jeder beliebigen Drehlage relativ zueinander ausschließlich durch einen Reibschluß-Preßverbund mit zylindrischen Preßflächen gegeneinander festlegbar sind,
der unmittelbar zwischen der Exzenterbuchse und dem Wellenexzenter wirksam ist,
der durch eine zwischen dem Wellenexzenter und der Exzenterbuchse vorgesehene hydraulische Aufweite-Lösevorrichtung zeitweilig überwindbar ist,
und wobei eine ein- und ausrastbare Arretiervorrichtung für die Exzenterbuchse vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenexzenter (6) und die Exzenterbuchse (10) wenigstens einseitig neben dem Pleuel (17) eine Verlängerung (19 bzw. 18) aufweisen,
und daß der Reibverschluß-Preßverbund (21; 22-25) und die Aufweite-Lösevorrichtung (27) ausschließlich dem Bereich dieser Verlängerung (19 bzw. 18) zugeordnet sind.
die mit einem oder mehreren jeweils durch einen Exzenterkörper bewegten Pleueln ausgestattet sind, wobei jeder Exzenterkörper von einem Wellenexzenter und einer diesen umgebenden Exzenterbuchse gebildet ist,
die zur Änderung der resultierenden Exzentrizität des Exzenterkörpers relativ zueinander stufenlos verdrehbar sowie in jeder beliebigen Drehlage relativ zueinander ausschließlich durch einen Reibschluß-Preßverbund mit zylindrischen Preßflächen gegeneinander festlegbar sind,
der unmittelbar zwischen der Exzenterbuchse und dem Wellenexzenter wirksam ist,
der durch eine zwischen dem Wellenexzenter und der Exzenterbuchse vorgesehene hydraulische Aufweite-Lösevorrichtung zeitweilig überwindbar ist,
und wobei eine ein- und ausrastbare Arretiervorrichtung für die Exzenterbuchse vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenexzenter (6) und die Exzenterbuchse (10) wenigstens einseitig neben dem Pleuel (17) eine Verlängerung (19 bzw. 18) aufweisen,
und daß der Reibverschluß-Preßverbund (21; 22-25) und die Aufweite-Lösevorrichtung (27) ausschließlich dem Bereich dieser Verlängerung (19 bzw. 18) zugeordnet sind.
2. Hub-Verstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlängerung (18) der Exzenterbuchse
materialeinheitlich mit dieser und die Verlängerung des Wellenexzenters (6)
einstückig mit diesem
ausgeführt sind.
3. Hub-Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reibschluß-Preßverbund (21; 22 bis 25) eine thermische
Schrumpfverbindung ist.
4. Hub-Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Verlängerung (18) der Exzenterbuchse (10)
Schrumpfscheibenelemente (21; 22, 23, 24, 25) angeordnet
sind.
5. Hub-Verstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufweite-Lösevorrichtung (27; 28, 29, 30) in einem
durch Ringdichtungssysteme (28) eingegrenzten Längenbereich
zwischen dem Innenumfang der Verlängerung (18) der Exzenterbuchse
(10) und dem Außenumfang der Verlängerung (19)
des Wellenexzenters (6) ausgebildet ist, wobei die Verlängerung
(19) an ihrem Umfang mit Hydraulikflüssigkeits-Verteilnuten
(29) versehen ist, die mit einem Hydraulikflüssigkeits-
Förderkanal (30) innerhalb der Exzenterwelle (2) in
Verbindung stehen.
6. Hub-Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exzenterbuchse (10) über ihren von der Verlängerung
(18) entfernten Längenbereich hinweg in ihrer Bohrung (11)
eine Auskleidung (26) aus Gleitlagermaterial enthält.
7. Hub-Verstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretiervorrichtung (31) aus einem fest mit der
Exzenterbuchse (10) verbundenen Funktionsteil (33), das ein
Massenausgleichsgewicht sein kann, und einem fest
an dem Pleuel (17) sitzenden Funktionsteil (32)
besteht, und wobei in diesem ein Indexierdorn
(35) verschiebbar geführt und mit einer Bohrung (37) im anderen
Funktionsteil (33) in und außer Eingriff bringbar ist.
8. Hub-Verstellvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Indexierdorn (35) der Indexiervorrichtung (31) durch
einen Hydraulikzylinder (34) betätigbar ist und beiden
Endstellungen des Indexierdorns (35) jeweils ein Näherungs
schalter (36a bzw. 36b) zugeordnet ist.
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