DE4128570A1 - Carbonat-haltige mineralische fuellstoffe und pigmente - Google Patents
Carbonat-haltige mineralische fuellstoffe und pigmenteInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft carbonat-haltige minerali
sche Füllstoffe, Pigmente oder ähnliche Materialien.
Nach dem Stande der Technik werden in der Papierindustrie ver
schiedene Produkte für den Papierfüllstoff, insbesondere den
Füllstoff für die Papiermasse einerseits und das Beschich
tungspigment, insbesondere das Streichpigment andererseits
verwendet. Der Grund hierfür liegt in den unterschiedlichen
Zielrichtungen der jeweiligen Verwendungsarten.
Mineralische Füllstoffe werden bei der Papierherstellung in
großem Umfang benutzt. Ihre Funktion besteht im wesentlichen
darin, die Opazität des Papiers und eventuell auch seinen
Weißgrad zu erhöhen. Relativ billige mineralische Füllstoffe
sind Kaolin-tone, gemahlenes oder präzipitiertes Calciumcarbo
nat, Calciumsulfate, etc. Diese sind billiger als Zellulose
fasern und verringern die Rohmaterialkosten des Papiers.
Andere Füllstoffe, wie z. B. Titan-dioxid sind teurer und wer
den verwendet, um die Opazität des Papiers zu erhöhen.
Neben den optischen Eigenschaften beeinflussen die minerali
schen Füllstoffe viele andere Aspekte des Papiers, wie z. B.
Gewicht, Volumen, Porosität, mechanische Eigenschaften, ins
besondere Berstfestigkeit, Glätte der Oberfläche und Druckei
genschaften.
Je nach Papiertyp und den gewünschten Eigenschaften variiert
die Gesamtmenge an mineralischen Füllstoffen im allgemeinen
zwischen 5 und 25 Gew.%.
In den letzten zehn Jahren ist eine starke und stetige Ent
wicklung hin zu alkalisch-hergestellten und neutral-herge
stellten Papieren zu beobachten, im Gegensatz zu sauer-herge
stellten Papieren, wobei Harz und Aluminiumsulfat bei pH-Wer
ten von 4-5 verwendet werden. Einer der Vorteile der alkali
schen Herstellung im pH-Bereich von 7-8 ist die Verbesserung
der mechanischen Eigenschaften des Papiers und demgemäß die
theoretische Möglichkeit, höhere Füllgewichte zu verwenden.
Ein weiterer Vorteil der alkalischen Herstellung ist die Mög
lichkeit, Calciumcarbonate als Füllstoffe zu verwenden, was
unter üblichen Bedingungen bei pH-Werten unter 7 unmöglich
ist. Aus "Papermakers Conference (1991)", Seiten 321-330
sind "PCC fillers for groundwood papers" bekannt, die auch bei
pH-Werten von 5,0 bis 7,0 verwendet werden können.
Kaolin-tone waren die am meisten verwendeten Füllstoffe in
sauren Papieren, während Calciumcarbonate in alkalischen Pa
pieren hauptsächlich wegen des im Vergleich zu Tonen höheren
Weißgrades bevorzugt werden.
Die idealen Erfordernisse, die an einen Papierfüllstoff ge
stellt werden, sind die folgenden:
- - Weißgrad 95+ Elrepho Tappi Filter,
- - Kosten: billiger als Fasern,
- - hohe Opazität,
- - geringer Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften,
- - Möglichkeit, hohe Füllgrade, d. h. über 25% zu erreichen,
- - kein Abrieb auf dem Sieb der Papiermaschine,
- - gute Entwässerung,
- - Herstellbarkeit in großen Mengen.
Derzeit gibt keinen mineralischen Füllstoff, der gleichzeitig
die vorstehenden Erfordernisse erfüllt.
- - Kaolin-tone oder sogenannte Füllstoff-tone sind billig, doch ihr Weißgrad ist niedrig und bewegt sich im Bereich von 82- 85. Dieser Wert ist nicht geeignet für feine, holzfreie, unbe schichtete Papiere, wie Repropapiere.
- - Calciumsulfat wird in geringen Mengen als Papierfüllstoff verwendet, weil es eine zu hohe Wasserlöslichkeit besitzt und zu schlechter Opazität führt.
- - Calciumcarbonate sind die besten Papierfüllstoffe, weil ihr Weißgrad im Bereich von 93-% TAPPI-Weißgrad liegt. Zwei wesentliche Calciumcarbonate können unterschieden werden:
- 1. Natürliche, gemahlene Calciumcarbonate, wie gemahlene Calcit-Kalksteine, gemahlene weiße Marmore oder eventuell sedimentäre Kreiden, welch letztere niedrigen Weißgrad aufweisen.
- 2. Präzipitierte Calciumcarbonate, im allgemeinen erhalten
aus der Carbonisierung von Calciumhydroxid. Der Hauptvor
teil der präzipitierten Calciumcarbonate (im folgenden
als PCC bezeichnet) ist ihr relativ hoher Streuungskoef
fizient und eine gute Opazität. Dies beruht auf der Par
tikelform der Kristallkonglomerate, die normalerweise
eine Mischung von Aragonit und Calcit-Scalenoeder ist.
Diese Konglomerate haben die Gestalt sogenannter Rosetten und sind verantwortlich für die gute Lichtstreuung.
Allerdings hat diese an sich vorteilhafte Partikelform einen
negativen Einfluß auf einige andere Faktoren, wie:
- - Wasserretention, die die Entwässerung des nassen Papiers auf dem Sieb herabdrückt,
- - hoher Energiebedarf für das Trocknen des Papiers,
- - lose Bindung zwischen Fasern, was die mechanischen Eigenschaften verschlechtert,
- - zu hohes Volumen, wodurch Delamination des Papiers während des Druckens droht,
- - Rückstände an Kalk, die mit den Herstellungsagentien reagieren,
- -zu hohe Porosität.
Der Hauptnachteil der präzipitierten Calciumcarbonate als Papierfüllstoffe
liegt ohne Zweifel in der Begrenzung des Füllgrades,
welcher kaum über einen Bereich von 15-20% hinausreicht.
In Anbetracht der Tatsache, daß der Preis der Papiermasse
(Zellulose-Fasern) normalerweise das Drei- bis Vierfache der
Kosten von Calciumcarbonaten (natürlichen gemahlenen Calciumcarbonaten
oder PCC) beträgt, ist es klar, daß der Füllstoffgrad
von überragender Bedeutung für die Gesamtkosten des Papiers
ist. Jede auch noch so kleine Erhöhung der Füllstoffmenge
im Papier bedeutet eine enorme Einsparung bei der Papierherstellung.
Es ist deshalb von außerordentlichem Interesse, einen Füll
stoff zur Verfügung zu haben, der die Vorteile von hohem
Weißgrad, hoher Opazität und hohem Füllgrad verbindet.
Auf der anderen Seite ist aber zu berücksichtigen, daß die für
einen Papierfüllstoff wünschenswerten Eigenschaften wie hoher
Streuungskoeffizient (Opazität) nachteilig sind, wenn ein sol
cher Füller als Beschichtungspigment, insbesondere Streichpig
ment, verwendet wird.
Das Beschichten (Streichen) von Papieren erfordert Pigmente
mit optischen und rheologischen Eigenschaften, die in sehr
genau definierten Grenzen liegen. Naßhergestellte Kaolin-tone
und naßvermahlene natürliche Calciumcarbonate sind die am mei
sten verwendeten Pigmente, wegen ihren hierfür geeigneten Ei
genschaften, ihrem relativ niedrigem Preis und ihrer Verfüg
barkeit in großen Mengen.
Andere Pigmente können beim Papierbeschichten für spezielle
gewünschte Eigenschaften verwendet werden, werden jedoch in
geringeren Mengen eingesetzt, insbesondere wegen ihres hohen
Preises und/oder ihren limitierten technischen Eigenschaften.
Derartige Pigmente, wie Titandioxid, kalzinierten Tonen, Pla
stikkügelchen, etc. werden wegen ihres Weißgrads und ihrer
Opazität verwendet, sind aber sehr teuer.
Die wesentlichen Grundeigenschaften, die ein Pigment zur Pa
pierbeschichtung erfüllen muß, sind die folgenden:
- - hoher Weißgrad, vorzugsweise über 90 Tappi,
- - feine Korngrößenverteilung, mit einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser von 0,5 bis 2 Mikron,
- - Abwesenheit grober Partikel von über 7 bis 8 Mikron oder auch geringerer Größe,
- - niedriger Bindemittelbedarf,
- - Möglichkeit, Beschichtungsmassen mit hohem Feststoffge halt und niedriger Viskosität herzustellen,
- - relativ niedriger Preis.
Naßvermahlene natürliche Calciumcarbonate werden viel verwen
det und werden im allgemeinen den Kaolinen vorgezogen, weil
sie einen besseren Weißgrad (93-95) im Vergleich zu dem
Weißgrad der Kaoline (85-90) aufweisen.
Der Papierfachmann wird ein Pigment wählen, welches - bei ge
gebenem Preis - zu einer Beschichtung führen wird, die folgen
de Eigenschaften aufweist:
- - besserer Weißgrad,
- - besserer Glanz,
- - bessere Opazität,
- - gutes Funktionieren und hohe Geschwindigkeit der Papier maschine.
Präzipitierte Calciumcarbonate weisen viele Eigenschaften auf,
die sie als Beschichtungspigment brauchbar machen. Sie haben
einen hohen Weißgrad, können in den unterschiedlichsten Parti
kelgrößen hergestellt werden und sind in großer Menge zu gün
stigen Preisen verfügbar.
Allerdings haben präzipitierte Calciumcarbonate durchaus auch
ernstzunehmende Nachteile, welche ihre Anwendung in Papierbe
schichtungen, insbesondere als Streichpigmente, limitieren.
Die wichtigsten Nachteile sind:
- - schlechte Rheologie der Streichfarben, was zu schlechtem Funktionieren der Streichanlage führt,
- - hoher Bindemittelbedarf, was die optischen Eigenschaften des beschichteten Papiers negativ beeinflußt.
Von größter Wichtigkeit ist die Herstellung von Streichfarben
bei hohem Feststoffgehalt und relativ niedriger Viskosität,
speziell ohne Dilatanz oder exzessive Thixotropie.
Die Glätte, der Glanz und die Druckeigenschaften des beschich
teten Papiers werden alle von der Fähigkeit beeinflußt, das
Papier bei hohen Feststoffgehalten, vorzugsweise über 70%, zu
beschichten. Dies kann allein mit Beschichtungspigmenten er
reicht werden, die exzeptionelle rheologische Eigenschaften
haben, die so newtonsch wie möglich sind.
Typischerweise werden Beschichtungspigment-Slurries mit einem
Feststoffgehalt von 72, vorzugsweise 76% hergestellt. Durch
die Zugabe von Stärke und Latex kann der endgültigen Streich
farbe zusätzliches Wasser beigefügt werden.
Derart hohe Feststoffkonzentrationen können mit konventionel
len präzipitierten Calciumcarbonaten (PCC) unmöglich erreicht
werden. Die Feststoffkonzentration von PCC-Slurries liegen
normalerweise zwischen 50 und 60%, was ihre Verwendung in
High-solids-coating-Prozessen ausschließt.
Wegen ihrer anderen Vorteile wie hohem Weißgrad (95%+), hohen
opazifizierenden Eigenschaften werden PCC-Slurries bisweilen
in Beschichtungszusammensetzungen verwendet und werden als
trockene Pigmente anstelle von Slurries zugegeben.
Jedoch auch auf diese Weise ist ihre Anwendung sehr einge
schränkt. Die auftretenden Hauptprobleme sind wieder:
- - Dilatanz der Streichfarbe, was ein Zurückfahren der Ge schwindigkeit der Streichanlage erfordert,
- - hoher Bindemittelbedarf (Stärke, Latices), was die Kosten erhöht und den Glanz und die Druckeigenschaften des be schichteten Papiers negativ beeinflußt.
Aus diesen Gründen übersteigt die verwendete Menge an PCC in
Beschichtungszusammensetzungen kaum 50 Gew.% des Beschich
tungspigments.
Die Verwendung von Calciumcarbonaten, und zwar von natürlichen
oder präzipitierten Calciumcarbonaten als Papierfüllstoffe und
als Beschichtungspigmente ist bereits aus den folgenden Druck
schriften bekannt:
U.S.-Patent 39 40 550,
U.S.-Patent 42 79 661,
U.S.-Patent 42 84 546,
U.S.-Patent 47 67 464.
U.S.-Patent 39 40 550,
U.S.-Patent 42 79 661,
U.S.-Patent 42 84 546,
U.S.-Patent 47 67 464.
Die in diesen Patenten beschriebenen Produkte haben zwar Merk
male, die entweder für Papierfüllstoffe einerseits oder für
Papierbeschichtungen andererseits geeignet sind, jedoch nicht
solche Merkmale, die sie für beide Verwendungsarten geeignet
machen.
M. D. Strutz, P.A. Duncan und J. C. Pflieger haben in "The
Advantages of Blending Ultrafine Ground Limestone and Scaleno
hedral Precipitated Calcium Carbonate as Filler for Alkaline
Papers" (Papermakers Conference-Atlanta, August 1988) einen
Versuch beschrieben, die Vorteile beider Produkte zu kombinie
ren.
Robert A. Gill hat "the behavior of on-site synthesized preci
pitated calcium carbonates and other calcium carbonate fillers
on paper properties" in Nordic Pulp and Paper Research Journal
Nr. 2, 1989 beschrieben.
Kürzlich haben Joseph Ishley and Edward J. Osterhuber ein neu
es präzipitiertes Calciumcarbonatpigment für beschichtete
Hochglanzpapiere beschrieben (Coating Conference-Boston, Mai
1990).
Aus "Papermakers Conference (1991)", Seiten 293 bis 298 sind
bereits präzipitierte Calciumcarbonate bekannt, die in ihrer
Morphologie dem Titandioxid ähneln, d. h. nicht skalenoedrisch,
sondern rhomboedrisch sind.
All diese Patente und Publikationen beschreiben entweder Pa
pierfüllstoffe oder Beschichtungspigmente, die je nur für ei
nen Teil der Papierindustrie verwendbar sind. Nicht bekannt
ist ein universell anwendbares Calciumcarbonat (sei es natür
lich oder präzipitiert), das sowohl die Erfordernisse für un
beschichtete als auch für beschichtete Papiere erfüllt und das
in der modernen Papierindustrie, d. h. bei Papiermaschinen und
Papierbeschichtungsmaschinen mit hoher Geschwindigkeit, einge
setzt werden könnte.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, carbo
nat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder ähnliche
Materialien bereitzustellen, die sowohl als Papierfüllstoff,
insbesondere Füllstoff für die Papiermasse als auch als Be
schichtungspigment, insbesondere Streichpigment, vorteilhaft
eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
carbonat-haltigen mineralischen Füllstoffe, Pigmente oder ähn
lichen Materialien
- a) eine rhomboedrische aber im wesentlichen runde Partikel form,
- b) einen Steilheitsfaktor von 1,1 bis 1,4,
- c) ein Verhältnis von 8-19 und
- d) einen mittleren statistischen Teilchendurchmesser von 0,4 -1,5 µm aufweisen.
Vorzugsweise hat der Steilheitsfaktor einen Wert von 1,2 bis
1,4.
Vorzugsweise liegt der H-Wert bei 13.
Vorzugsweise weisen 80% der Partikel ein Länge/Breite-Ver
hältnis von unter 4 auf.
Vorzugsweise hat die spezifische Oberfläche nach BET einen
Wert von 6 m2/g bis 13 m2/g, vorzugsweise von 12 m2/g.
Vorzugsweise hat der obere Schnitt einen Wert von 4 bis 7 µm,
insbesondere von 4 µm.
Vorzugsweise beträgt der mittlere statistische Teilchendurch
messer 0,5 bis 0,9 µm, noch besser 0,6 bis 0,8 µm und optimal
0,7 µm.
Vorzugsweise ist der Weißgrad nach Tappi <95.
Vorzugsweise liegt der obere Schnitt zwischen 4 und 7 µm, be
vorzugt bei 4 µm.
Vorzugsweise sind 70 oder 95% der Partikel unter 1 µm.
Vorzugsweise sind 1 bis 7% der Partikel unter 0,2 µm.
Als besonders günstig hat sich eine Kombination folgender
Merkmale erwiesen:
- a) eine rhomboedrische oder im wesentlichen runde Par tikelform,
- b) ein Steilheitsfaktor von unter 1,4,
- c) ein Verhältnis R von <8,
- d) 80 Gew.% der Partikel haben ein Länge/Breite-Ver hältnis von unter 4,
- e) ein Weißgrad von wenigstens 95 Tappi,
- f) eine spezifische Oberfläche von 6 bis 15 m2/g,
- g) ein oberer Schnitt von unter 7 µm und
- h) einen mittleren statistischen Teilchendurchmesser von 0,4 bis 1,5 µm.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung, den Ausführungsbeispielen sowie den
Ansprüchen.
Die in der vorstehend offenbarten Lösung der gestellten Auf
gabe enthaltenen Fachausdrücke werden im folgenden unter Ver
wendung von der Fachwelt bekannten Begriffen und der Fachwelt
ohne weiteres zugänglichen Literaturstellen definiert:
Alle in der vorliegenden Patentanmeldung genannten Feinheits
merkmale der erfindungsgemäß hergestellten Produkte wurden
durch Sedimentationsanalyse im Schwerefeld mit dem SEDIGRAPH
5000 der Firma Micromeritics U.S.A., bestimmt. Dieses Gerät
ist dem Durchschnittsfachmann bekannt und wird weltweit zur
Bestimmung der Feinheit von Füllstoffen und Pigmenten verwen
det. Die Messung erfolgte in einer 0,1 Gew.%igen, wäßrigen
Na4P2O7-Lösung. Die Dispergierung der Proben wurde mittels
Schnellrührer und Ultraschall vorgenommen.
Die gemessene Teilchenverteilung wird auf einem X-Y-Schreiber
als Durchgangs-Summenkurve dargestellt (siehe z. B. Belger, P.,
Schweizerische Vereinigung der Lack- und Farben-Chemiker,
XVII. FATIPEC-Kongreß, Lugano, 23. bis 28. September 1984),
wobei auf der X-Achse der Teilchendurchmesser eines entspre
chenden sphärischen Durchmessers und auf der Y-Achse der An
teil der Teilchen in Gew.% aufgetragen wird.
Die nachfolgend definierten Feinheitsmerkmale wurden aus den
mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltenen Kurven
abgelesen bzw. errechnet.
- 1. Der obere Schnitt ist der Durchmesser der gröbsten Teil chen in um der erfindungsgemäßen Produkte bzw. der Ver gleichsprodukte, jeweils abgelesen aus der wie vorstehend beschrieben erhaltenen Kornverteilungskurve.
- 2. Der mittlere Teilchendurchmesser der erfindungsgemäßen Produkte bzw. der Vergleichsprodukte ist der Teilchen durchmesser in µm, abgelesen auf der X-Achse bei einem Wert auf der Y-Achse von 50 Gew.% der Teilchen.
Zu den zwei vorstehenden Definitionen siehe auch Belger, P.
Schweizerische Vereinigung der Lack- und Farben-Chemiker,
XVII. FATIPEC-Kongress, Lugano, 23. bis 28. September 1984).
- 3. Der Steilheitsfaktor errechnet sich nach der Formel wobei die Teilchendurchmesser in um jeweils wie vorste hend beschrieben abzulesen sind.
- 4. Die Messung der Weiße (ISO-Brightness R 457) erfolgt un ter Lichtart D 65/10° mittels Zweistrahl-Spektralphoto meter bei diffuser Beleuchtung.
- 5. Die Messung der spezifischen Oberfläche erfolgte nach BET entsprechend DIN 66 132. Die bis zur Gewichtskonstanz bei 105°C vorgetrocknete Probe wurde im Thermostaten bei 250°C unter Stickstoffspülung während 1 Stunde ausge heizt. Die Messung erfolgte mit Stickstoff (N2) als Meßgas unter Kühlung mit flüssigem Stickstoff.
Das erfindungsgemäße Produkt wurde nicht nur deshalb konzi
piert, um bessere chemische und physikalische Eigenschaften
von Papierfüllstoffen und Beschichtungspigmenten zu erhalten,
sondern auch um den moderner werdenden, mit sehr hoher Ge
schwindigkeit laufenden Papiermaschinen gerecht werden zu kön
nen.
Die erfindungsgemäßen Produkte können in an sich bekannter
Weise derart aufbereitet werden, daß die erfindungsgemäß er
forderlichen Parameter erreicht werden. Dies kann z. B. durch
trockenes Vermahlen und anschließendes Klassieren nach Teil
chengröße mittels Windsichtung erfolgen. Im Rahmen der Erfin
dung ist es aber auch möglich, naßvermahlene oder präzipitier
te Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien mit den erfindungsgemäßen Eigenschaften
herzustellen.
Das erfindungsgemäße Calciumcarbonat kann entweder natürliches
gemahlenes Calciumcarbonat oder präzipitiertes Calciumcarbonat
sein, wobei stets die erfindungsgemäße Kombination von chemi
schen bzw. physikalischen Merkmalen einzuhalten ist.
Gerade die Kombination der beanspruchten Merkmale ist es, die
zu den unerwartet guten Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Produktes führt. Im folgenden werden die einzelnen Merkmale
näher beschrieben:
Obwohl die skalenoedrische Rosettenform
von PCC durchaus vorteilhaft für die Erhöhung der Opazi
tät sein mag, wurde erfindungsgemäß gefunden, daß die
Opazität von Papier auch durch andere Maßnahmen als durch
Erhöhung des Streuungskoeffizienten der einzelnen Parti
kel erreicht werden kann. Es hat sich gezeigt, daß rhom
bische oder im wesentlichen rundgeformte Partikel für
eine ganze Anzahl von Eigenschaften günstig sind:
- 1) Sie erlauben die Herstellung von wäßrigen Slurries hoher Feststoffkonzentration bei niedriger Viskosi tät, z. B. 76% Feststoffgehalt bei 150 cp Brookfield 100 rpm, unter Verwendung von Natriumpolyacrylaten als Dispergierhilfsmittel.
- 2) Sie erlauben die Herstellung von Streichfarben mit hoher Pigmentkonzentration (z. B. 70%) mit guten rheologischen Eigenschaften (keine Dilatanz).
- 3) Sie beeinflussen günstig den Glanz des beschichteten Papiers.
- 4) Sie erlauben hohe Füllgrade (unbeschichtete Papie re).
Aus den vorstehenden Gründen wird die rhomboedrische mas
sive Partikelform vorgezogen, und zwar mit dem niedrigst
möglichen Länge/Breite-Verhältnis. Es wurde erfindungs
gemäß gefunden, daß vorzugsweise 80 Gew.% der Partikel
ein Länge/Breite-Verhältnis von unter 4 haben müssen.
Dies kann ohne weiteres mit natürlichen gemahlenen Calci
umcarbonaten erreicht werden. Wenn präzipitierte Calcium
carbonate eingesetzt werden sollen, müssen die Bedingun
gen der Fällung so gewählt werden, daß Scalenoeder ver
mieden und calcitische rhombische Kristalle gefördert
werden. Eine andere Möglichkeit zur Herstellung von PCC,
das frei von Kristall-Cluster ist, ist die Maßnahme, den
PCC-Slurry hohen Scherkräften zu unterwerfen, um die Kri
stallkonglomerate zu zerkleinern. Hierfür sind die glei
chen Vorrichtungen geeignet, wie sie zur Delaminierung
von Kaolin-tonen verwendet werden. Mit derartigen
Partikelformen kann Papier bis zu Füllgraden von 25-35
% gefüllt werden.
In der Papierindustrie werden Füllstoffe und
Pigmente mit je hohem Weißgrad bevorzugt. Calciumcarbona
te erfüllen diese Bedingung. Der Weißgrad sollte wenig
stens 95 (Tappi Filter) sein. Dies kann relativ leicht
mit PCC erreicht werden. Natürliche gemahlene Carbonate
erfordern dagegen im allgemeinen eine Behandlung durch
chemische Flotation, um den Weißgrad bis zu diesem Grad
zu verbessern. Die Flotation hat außerdem den Vorteil,
Verunreinigungen wie Quarz, Pyrite, Chlorite, etc. die
normalerweise den Kalkstein oder den Marmor begleiten und
die sich nachteilig auf die Abrasion der Papiermaschinen
auswirken, zu eliminieren.
Es wurde
gefunden, daß der mittlere statistische Teilchendurchmes
ser und die Korngrößenverteilung von besonderer Wichtig
keit für die Eigenschaften von Papierfüllstoffen und Be
schichtungspigmenten sind. Ein zu großer mittlerer stati
stischer Teilchendurchmesser, wie er z. B. in einigen der
vorerwähnten Patente beschrieben ist, führt zu einer
schlechten Opazität. Ist dagegen die Partikelgröße zu
fein, werden die Bindungen zwischen den Fasern gelockert
und demgemäß die mechanischen Eigenschaften verschlech
tert.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die ideale Korngröße
für Calciumcarbonate als Beschichtungspigmente im Bereich
von 0,4 bis 1,5 µm (mittlerer statistischer Teilchen
durchmesser) liegt. Mit derartigen Korngrößen können be
schichtete Hochglanzpapiere hergestellt werden.
Unter "oberer Schnitt" versteht man die
Größe (in Mikron) der gröbsten Partikel des Produkts. So
bedeutet z. B. ein oberer Schnitt von 10 µm, daß 100% der
Partikel unter 10 Mikron sind. Der obere Schnitt ist ins
besondere wichtig für die Abrasion des Füllstoffs. Das
Problem der Abrasion der Siebe der Papiermaschinen wird
besonders kritisch, wenn der Füllgrad des Papiers und die
Geschwindigkeit der Papiermaschine erhöht werden.
Es wurde gefunden, daß durch Erniedrigung des oberen
Schnitts die Abrasion des Füllstoffs deutlich gesenkt
werden kann. Unerwarteterweise wurde gefunden, daß zur
Erzielung von Füllgraden von 25-30% das Produkt einen
Einlehner-Abrasions-Wert von unter 3 haben muß. Dieser
Wert gibt den Gewichtsverlust des Siebes bei Einwirkung
einer Einlehner-Schleifscheibe mit 174 000 Umdrehungen
an.
Tabelle I zeigt den Abrasionswert verschiedener Calcium
carbonat-Füllstoffe in Relation zum oberen Schnitt.
gemäß der
Erfindung.
Der maximale Füllgrad in Tabelle I ist die Grenze, ober
halb welcher die Siebabrasion nicht mehr akzeptabel ist.
Erfindungsgemäß muß der obere Schnitt des Füllstoffs bzw.
Pigments 7 Mikron oder weniger sein.
Wenn man auf die Abrasion abstellt, ist der obere Schnitt
eine kritischere Größe als der mittlere statistische
Teilchendurchmesser.
Ein oberer Schnitt von 7 Mikron oder darunter (vorzugs
weise 5 Mikron) gibt bei geeigneter Entwässerung eine
vernachlässigbare Abrasion des Maschinensiebs bei sehr
hohen Füllgraden im Bereich von 25-30% oder mehr.
Ein niedrigerer oberer Schnitt (unter 5 Mikron) ist des
halb besonders wirtschaftlich.
Ein oberer Schnitt von 7 µm oder darunter ist weiterhin
erforderlich, um eine perfekte Glätte und einen guten
Glanz des beschichteten Papiers zu erreichen.
Technisch wird der erforderliche obere Schnitt dadurch
eingestellt, daß die Füllstoff- bzw. Pigment-Slurries
einer entsprechenden Vermahlung oder einer Zentrifugie
rung unterworfen werden.
Die spezifische Oberfläche nach
BET in m2/g ist ein Maß für die Porosität des Produkts.
Dieses Merkmal ist unerwartet wichtig für die Erzielung
maximaler Füllgrade und die besten rheologischen Eigen
schaften. Es wurde gefunden, daß eine spezifische Ober
fläche von über 19 m2/g die Möglichkeit reduziert, den
Füllgrad zu erhöhen. Außerdem wird dabei der Glanz des
beschichteten Papiers reduziert. Dies kann dadurch er
klärt werden, daß je höher die spezifische Oberfläche
ist, desto mehr Bindemittelbedarf ist erforderlich.
Auf der anderen Seite hat aber eine spezifische Oberflä
che von unter 8 m2/g unerwartete Nachteile, und zwar aus
verschiedenen Gründen. Bei der Verwendung als Füllstoff
würden die mechanischen Eigenschaften verschlechtert und
bei der Verwendung als Beschichtungspigment würde eine
niedrige spezifische Oberfläche von unter 6 m2/g einem zu
groben mittleren statistischen Teilchendurchmesser ent
sprechen.
Die Korngrößenver
teilungen der erfindungsgemäßen Produkte werden durch die
vorstehend beschriebene Methode "Sedigraph 5000" be
stimmt. Diese Vorrichtung ist dem Durchschnittsfachmann
in aller Welt zu diesem Zweck bekannt.
Eine typische Kornverteilungskurve ist in Fig. 1 gezeigt.
Wie vorstehend beschrieben ist die Partikelform der er
findungsgemäßen Produkte rhombisch oder im wesentlichen
rund. Diese Partikelform ist vorteilhaft im Hinblick auf
eine gute Entwässerung auf der Papiermaschine, jedoch
nicht geeignet für einen hohen Streuungskoeffizient und
eine gute Opazität.
Es sind deshalb weitere Merkmale der Erfindung einzuhal
ten, um eine gute Opazität zu erreichen. Es wurde uner
warteterweise gefunden, daß die Opazität eines Papiers
bei gegebenem Füllgrad dadurch erhöht werden kann, daß
der mittlere statistische Teilchendurchmesser unter 1,5
Mikron reduziert wird, ohne jedoch dabei den Gehalt an
Partikeln unter 0,2 Mikron zu erhöhen.
Man hätte an sich erwarten sollen, daß durch Reduzierung
der Partikelgröße (oder des mittleren statistischen Teil
chendurchmessers) die spezifische Oberfläche des Füll
stoffs erhöht und damit theoretisch auch der Streuungs
effekt und deshalb wiederum die Opazität erhöht würde.
Durchgeführte Versuche zeigten jedoch ein enttäuschendes
Ergebnis. Eine sehr große Reduktion des mittleren stati
stischen Teilchendurchmessers erbringt nur eine sehr ge
ringfügige Erhöhung der Opazitätseigenschaften.
Eine Erklärung für dieses Phänomen kann darin gesehen
werden, daß durch Erniedrigung des mittleren statisti
schen Teilchendurchmessers unter 1,5 Mikron gleichzeitig
ein relativ hoher Anteil von ultrafeinen Partikeln unter
0,25 Mikron erzeugt wird. Diese ultrafeinen Partikel sind
kleiner als die Wellenlänge des Lichts und tragen deshalb
zur Opazität nichts bei. Je nach Mahl- bzw. Präzipitie
rungsbedingungen kann der Anteil an "unnützen" Partikeln
unter 0,25 Mikron 28 Gew.% bei einem mittleren statisti
schen Durchmesser von 0,7 Mikron sein.
Erfindungsgemäß ist deshalb ein Füllstoff bzw. Pigment,
insbesondere Calciumcarbonat, zu verwenden, der bzw. das
eine Korngrößenverteilung aufweist, die so eng wie mög
lich ist, und zwar bei einem mittleren statistischen
Teilchendurchmesser von kleiner als 1,5 Mikron.
Gleichzeitig wurde gefunden, daß ein Überschuß an Parti
keln kleiner 0,2 Mikron auch ungünstig ist für den Glanz
des beschichteten Papiers, was eventuell mit der höheren
spezifischen Oberfläche und demgemäß dem höheren Binde
mittelbedarf zusammenhängt.
Eine Möglichkeit der Berechnung, wie viele Partikel unter
0,2 Mikron im Rahmen der Erfindung zulässig sind, ergibt
sich aus dem Verhältnis R.
Unter unkontrollierten Mahl- oder Präzipitier-Bedingungen
kann dieses Verhältnis sogar einen so niedrigen Wert wie
z. B. 2,6 erreichen
z. B.
Erfindungsgemäß muß der Wert R=8 oder größer als 8 sein.
Tabelle II zeigt Vergleichsbeispiele bezüglich Opazität
(Streuungskoeffizient) von Calciumcarbonaten nach dem
Stand der Technik im Vergleich zum erfindungsgemäßen Pro
dukt.
Ein weiteres essen
tielles Merkmal der vorliegenden Erfindung ist der Steil
heitsfaktor (vgl. Fig. 1). Für einen gegebenen durch
schnittlichen Durchmesser (Mikron bei 50%) kann die
Kornverteilung weit oder eng sein. Mit einer weiten Korn
verteilung oder einem niedrigen Steilheitsfaktor wird das
Produkt den gesamten Partikelgrößenbereich von sehr gro
ben Teilchen bis zu sehr feinen Teilchen enthalten. Mit
einer engen Korngrößenverteilung und einem großen Steil
heitsfaktor ist der Partikelgrößenbereich entsprechend
klein. An der Grenze werden alle Partikel den durch
schnittlichen Durchmesser haben.
Der Steilheitsfaktor wird ausgedrückt durch das Verhält
nis
Dieser Steilheitsfaktor ist bereits bekannt aus dem US
Patent 47 67 464. Dieses Patent beschreibt ein Calcium
carbonat mit einem Steilheitsfaktor von 1,2-2,1 und
einer Fraktion von 30 bis 98 Gew.% von Partikeln im
Partikeldurchmesserbereich von 0,5 bis 1,8 µm. Dieses
Patent beschreibt nicht die spezifische Oberfläche, das
Verhältnis R (siehe oben) und die Partikelgestalt sowie
das Länge/Breite-Verhältnis der Partikel, die für die
vorliegende Erfindung eine essentielle Rolle spielen.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die besten Resultate
hinsichtlich der Opazität beim Papierfüllstoff und hin
sichtlich Glanz beim Beschichtungspigment erreicht wer
den, wenn der Steilheitsfaktor unter 1,4 liegt.
Ein typisches erfindungsgemäßes Produkt hat 50% der Par
tikel unter 0,7 µm und 20% der Partikel unter 0,5 µm.
Ein anderes typisches erfindungsgemäßes Produkt hat 50%
der Partikel unter 0,5 µm und 20% der Partikel unter 0,4
µm.
Die Kombination der vorstehenden Merkmale gemäß dem Anspruch
1 und auch vorzugsweise gemäß den Unteransprüchen
führte zu unerwartet günstigen Eigenschaften von carbonat-
haltigen Produkten, insbesondere Calciumcarbonat (natürliches
oder präzipitiertes Calciumcarbonat) bei der
Verwendung sowohl als Papierfüllstoff als auch als Beschichtungspigment.
Die folgenden Tabellen III und IIIa zeigen ein erfindungsgemäßes
Produkt im Vergleich zu drei Produkten nach
dem Stand der Technik hinsichtlich maximalem Füllgrad und
hinsichtlich Opazität, wobei andere physikalische Meßwerte
wie Reißfestigkeit etc. durch den höheren Füllgrad
nicht wesentlich beeinflußt werden.
Für die Blattbildungsversuche wurden folgende Bedingungen
gewählt:
Stoffzusammensetzung Sulfatzellstoff holzfrei, 20 Gew.-% Kiefer, 80 Gew.-% Birke, Mahlgrad 23° SR.
Retentionsmittel 0,06 Gew.-% auf trockenes Papier kationisches Polyacrylamid.
Blattbildner Rapid-Köthen-Verfahren.
Stoffzusammensetzung Sulfatzellstoff holzfrei, 20 Gew.-% Kiefer, 80 Gew.-% Birke, Mahlgrad 23° SR.
Retentionsmittel 0,06 Gew.-% auf trockenes Papier kationisches Polyacrylamid.
Blattbildner Rapid-Köthen-Verfahren.
CaCO₃ | |
Papierglanz | |
CaCO₃ Nr. 1|25% | |
CaCO₃ Nr. 2 | 33% |
CaCO₃ Nr. 3 | 36% |
CaCO₃ gemäß Erfindung (Fig. 1) | 55% |
CaCO₃ Nr. 5 | 48% |
Bei der Tabelle IIIa wurde ein Basispapier für die Streichversuche
verwendet mit einer Stoffzusammensetzung Sulfatzellstoff
holzfrei, 20 Gew.-% Kiefer, 80 Gew.-% Birke, Mahlgrund 23° SR und
20% CaCO₃ Nr. 3.
Hierbei wurde die Streichfarbenzusammensetzung
100 Teile Calciumcarbonat
10,5 Teile Styrolacrylat-Latex
0,5 Teile Carboxymethylzellulose
Feststoffgehalt 67% (eingestellt mit Wasser)
pH 9 (eingestellt mit 5%iger Natronlauge)
10,5 Teile Styrolacrylat-Latex
0,5 Teile Carboxymethylzellulose
Feststoffgehalt 67% (eingestellt mit Wasser)
pH 9 (eingestellt mit 5%iger Natronlauge)
und die Streichbedingung
Laborstreichanlage (Bladecoater)
Auftragsmenge 12 g pro m²
Gestrichene Seite: Sieboberseite
Papierfeuchte nach Streichen: 5,5%
Auftragsmenge 12 g pro m²
Gestrichene Seite: Sieboberseite
Papierfeuchte nach Streichen: 5,5%
verwendet mit folgender Satinagebedingung:
Kleine Wefers-2 Walzenlaborkalander
4 Durchgänge, bei 70 Dekan Newton pro cm, Walzentemperatur 80°C.
Kleine Wefers-2 Walzenlaborkalander
4 Durchgänge, bei 70 Dekan Newton pro cm, Walzentemperatur 80°C.
Die Glanzmessung wurde gemäß Tappi Standard Norm T 480 OM-90
Winkel 75° ausgeführt.
Bei dem vermessenen Calciumcarbonat handelt es sich je um natürliches
gemahlenes Calciumcarbonat.
Die erfindungsgemäße Möglichkeit, den Füllgrad auf über 25%
zu erhöhen, ist eine Konsequenz der Kombination der Merkmale
gemäß den Patentansprüchen.
Ein erfindungsgemäßes Calciumcarbonat zeigte als Beschich
tungspigment unerwartet gute Eigenschaften hinsichtlich Rheo
logie bei hohem Feststoffgehalt und hinsichtlich Glanz beim
beschichteten Papier.
Eine derart gute Rheologie hätte von rhombischen Partikeln
erwartet werden können, nicht jedoch von der erfindungsgemäßen
Kontrolle der Korngrößenverteilung durch das Verhältnis R und
den Steilheitsfaktor. Noch weniger zu erwarten war die Verbes
serung des Glanzes des beschichteten Papiers. Die folgende
Tabelle IV zeigt einige Vergleichswerte.
Oberer Schnitt | |
zwischen 4 und 7 µm | |
% unter 1 µm | |
zwischen 70% und 95% | |
% unter 0,7 µm | zwischen 50% und 80% |
% unter 0,5 µm | zwischen 20% und 60% |
% unter 0,2 µm | zwischen 1% und 7% |
wobei vorzugsweise
R 8
Steilheit 1,4 und
mittlerer Teilchendurchmesser: 0,4-1,5 µm
ist.
R 8
Steilheit 1,4 und
mittlerer Teilchendurchmesser: 0,4-1,5 µm
ist.
Auch hier sind die guten Eigenschaften wieder eine Folge der
Kombination der erfindungsgemäßen Merkmale. Die Tabelle IV
enthält typische Calciumcarbonate gemäß der Erfindung.
Nach dem derzeitigen Stand der Technik in der Papierindustrie
werden präzipitierte Calciumcarbonate (als wäßrige Aufschläm
mung) als Papierfüllstoff verwendet, insbesondere um die Opa
zität zu verbessern und andererseits werden natürliche gemah
lene Calciumcarbonate als Beschichtungspigmente verwendet, um
deren gute Rheologie auszunutzen.
Erst durch die vorliegende Erfindung ist es überhaupt möglich
geworden, mit einem einzigen Produkt auszukommen, das wie ge
sagt gleichermaßen als Papierfüllstoff und als Beschichtungs
pigment verwendet werden kann. Als weiterer Vorteil ergibt
sich die hiermit verbundene Vereinfachung der Handhabung, der
Vorratstanks für die Slurries und die Ausrüstung.
Claims (22)
1. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- a) eine rhomboedrische oder im wesentlichen runde Par tikelform,
- b) einen Steilheitsfaktor von 1,1 bis 1,4,
- c) ein Verhältnis und
- d) einen mittleren statistischen Teilchendurchmesser von 0,4-1,5 µm aufweisen.
2. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steilheitsfaktor 1,2 bis 1,4 beträgt.
3. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß R zwischen 8 und 14, vorzugsweise bei 13 liegt.
4. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß 80 Gew.-% der Partikel ein Länge/Breite-Verhältnis von
unter 4 aufweisen.
5. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- a) eine rhomboedrische oder im wesentlichen runde Par tikelform,
- b) einen Steilheitsfaktor von unter 1,4,
- c) ein Verhältnis von größer 8 und
- d) eine spezifische Oberfläche von 6 bis 19 m²/g aufweisen.
6. Carbona-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- a) eine rhomboedrische oder im wesentlichen runde Partikelform,
- b) einen Steilheitsfaktor von unter 1,4,
- c) ein Verhältnis von größer 8,
- d) eine spezifische Oberfläche von 6 bis 15 m2/g und
- e) einen oberen Schnitt von unter 7 um
aufweisen.
7. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- a) eine rhomboedrische oder im wesentlichen runde Par tikelform,
- b) einen Steilheitsfaktor von unter 1,4,
- c) ein Verhältnis von größer 8 und
- d) eine spezifische Oberfläche von 6 bis 15 m2/g,
- e) einen oberen Schnitt von unter 7 um und
- f) daß sie einen mittleren statistischen Teilchendurch messer von 0,4-1,5 µm
aufweisen.
8. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die spezifische Oberfläche nach BET 6 bis 13 m2/g,
vorzugsweise 12 m2/g beträgt.
9. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Schnitt 4 bis 7, vorzugsweise 4 µm beträgt.
10. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere statistische Teilchendurchmesser 0,5-
0,9 µm, 0,6-0,8 µm oder optimal 0,7 µm beträgt.
11. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Weißgrad <95 Tappi ist.
12. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Schnitt bei 6 µm liegt.
13. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß 70% der Partikel <1 µm sind.
14. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß 95% der Partikel <1 µm sind.
15. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß <5% der Partikel <0,2 µm sind.
16. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß <7% der Partikel <0,2 µm sind.
17. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 16,
gekennzeichnet durch
- a) eine rhomboedrische oder im wesentlichen runde Par tikelform,
- b) einen Steilheitsfaktor von unter 1,4,
- c) ein Verhältnis von größer 8,
- d) eine spezifische Oberfläche von 6 bis 15 m2g,
- e) einen oberen Schnitt von unter 7 µm,
- f) einen mittleren statistischen Teilchendurchmesser von 0,4 bis 1,5 µm,
- g) 80 Gew.% der Teilchen mit einem Länge/Breite-Ver hältnis von unter 4 und
- h) einen Weißgrad von wenigstens 95 Tappi.
18. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß natürliches und/oder präzipitiertes Calciumcarbonat
verwendet wird.
19. Carbonat-haltige mineralische Füllstoffe, Pigmente oder
ähnliche Materialien nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß 80% der Partikeln <1 µm sind.
20. Verwendung der carbonat-haltigen mineralischen Füllstof
fe, Pigmente oder ähnlichen Materialien gemäß einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche in der Papierindu
strie sowohl als Papierfüllstoff als auch als Beschich
tungspigment.
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Owner name: OMYA AG, OFTRINGEN, AARGAU, CH |
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