DE4126204A1 - Verfahren zur steuerung der kraftstoffeinspritzung in eine dieselbrennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur steuerung der kraftstoffeinspritzung in eine dieselbrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Steu
erung der Kraftstoffeinspritzung in eine Dieselbrennkraftmaschine
gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Ein solches Verfahren und eine solche Einrichtung ist aus der
DE-OS 35 36 207 bekannt. Diese Schrift beschreibt ein Kraftstoff
steuersystem für eine Dieselbrennkraftmaschine. Dieses Steuersystem
umfaßt ein Magnetventil, dessen Ansteuerzeit die Kraftstoffzumessung
bestimmt. Oberhalb einer vorgegebenen Motordrehzahl wird die Kraft
stoffzufuhr zu einzelnen Brennkammern der Brennkraftmaschine unter
brochen, wenn gleichzeitig der Kraftstoffbedarf unterhalb einem be
stimmten vorgegebenen Pegel liegt. Hierbei wird jeweils die Kraft
stoffzufuhr zu einer bestimmten Brennkammer unterbrochen. Die übri
gen Brennkammern werden dabei mit einer erhöhten Kraftstoffmenge
gespeist, um eine vorgegebene Motorleistung aufrecht zu erhalten.
Durch die Abschaltung lediglich eines Zylinders ergibt sich ein sehr
unrunder Lauf der Brennkraftmaschine. So sind die Abstände zwischen
den einzelnen Verbrennungen, als Zündwinkel bezeichnet, unterschied
lich groß. Desweiteren ergibt sich bei der beschriebenen Vorgehens
weise nicht immer ein ruckfreier Übergang beim Abschalten bzw. beim
Einschalten des Zylinders.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und
einer Einrichtung zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung in eine
Dieselbrennkraftmaschine der eingangs genannten Art, zu gewährlei
sten, daß durch die Zylinderabschaltung keine Beeinträchtigungen des
Fahrverhaltens eintreten. Die Aufgabe wird durch die in den unabhän
gigen Ansprüchen kennzeichnenden Merkmale gelöst.
Dadurch, daß die Ansteuerzeit der nicht abgeschalteten Zylinder nach
einer vorgegebenen Kennlinie erhöht bzw. verringert wird, ergibt
sich ein ruckfreier Übergang von dem Betrieb ohne Zylinderabschal
tung auf den Betrieb mit Zylinderabschaltung und umgekehrt.
Durch die Aufteilung in zwei Gruppen von Zylindern, wobei jeweils
jeder zweite Zylinder in einer vorgebenen Zündfolge einer Gruppe an
gehört und jeweils eine Gruppe abgeschaltet und die andere weiter
betrieben wird, ergibt sich ein sehr runder Lauf der Brennkraftma
schine.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsform erläutert. Es zeigen die Fig. 1 ein
grobes Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Einrichtung, Fig. 2 ein
Flußdiagramm der erfindungsgemäßen Vorgehensweise, Fig. 3 ein Kenn
feld zur Berechnung der Mehrmenge beim Abschalten und der Mindermen
ge bei der Wiederinbetriebnahme der abgeschalteten Zylinder, Fig. 4
ein Mengenkennfeld abhängig von der Drehzahl, Fig. 5 die Zündfolge
der verschiedenen Zylinder bei Zylinderabschaltung bei unterschied
lichen Abschaltprinzipien sowie Fig. 6 die Zündfolge wobei jeweils
der Zeitpunkt der Abschaltung und der Wiederinbetriebnahme eingetra
gen sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Die Fig. 1 zeigt schematisch das Zusammenwirken einer Steuereinheit
mit einer magnetventilgesteuerten Dieseleinspritzpumpe. Den einzel
nen Zylindern einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine wird über
eine Kraftstoffpumpe 10, die ein Pumpenkolben 15 enthält, Kraftstoff
zugeführt. Dabei kann nur eine Kraftstoffpumpe 10 pro Brennkraftma
schine vorhanden sein, dies ist z. B. bei Verteilerpumpen der Fall.
Diese führt den Kraftstoff abwechselnd den einzelnen Zylindern zu.
Andererseits kann auch für jeden Zylinder je eine Kraftstoffpumpe
vorgesehen sein. Solche Pumpentypen werden als Reihenpumpen bzw. als
Pumpe-Düse-Einheiten bezeichnet.
Die Kraftstoffpumpe steht mit einem elektromagnetischen Ventil 20 in
Verbindung. Das elektromagnetische Ventil 20 wird über eine Lei
stungsendstufe 40 von einer elektronischen Steuereinheit mit Schalt
impulsen beaufschlagt. Ein Geber 70, der am elektromagnetischen Ven
til 20 und/oder an einer nicht dargestellten Einspritzdüse angeord
net ist, liefert Signale, an die elektronische Steuereinheit 30.
Eine Meßeinrichtung 50 erfaßt die Drehbewegung der Pumpennockenwelle
60 bzw. der Kurbelwelle und liefert ein entsprechendes Signal an die
elektronische Steuereinheit 30. Weitere Sensoren 80 geben Informa
tionen über zusätzliche Größen an die elektronische Steuereinheit
30. Ferner steht die Steuereinheit mit einem Speicherbaustein 90 in
Verbindung. In diesem Speicher ist das Kennfeld gemäß Fig. 3 abge
legt. Der Speicher 90 kann auch in die elektronische Steuereinheit
30 integriert sein.
Die Steuereinheit 30 bestimmt, abhängig von den von den Sensoren 80
erfaßten Größen und der über die Meßeinrichtung 50 erfaßten Bewegung
der Pumpennockenwelle 60, den gewünschten Förderbeginn und die För
derdauer der Kraftstoffpumpe 10. Ausgehend von diesen Sollwerten für
den Förderbeginn und die Förderdauer berechnet sie dann Ansteuer
zeitpunkte für die Leistungsendstufe 40. Das elektromagnetische Ven
til 20 nimmt zum gewünschten Förderbeginn eine erste Stellung an, in
der die Förderung der Pumpen beginnt. Zum gewünschten Förderende
nimmt es dann eine zweite Stellung an, in der die Förderung der
Kraftstoffpumpe wieder beendet wird. Als zu berücksichtigende Größen
können unter anderem eine oder mehrere der Größen Drehzahl (N),
Lambdawert sowie verschiedene Temperaturwerte in die Berechnung des
Förderbeginns und/oder der Förderdauer eingehen. Einer der Sensoren
80 erzeugt ein Signal, das die Stellung des Fahrpedals charakteri
siert.
Die Pumpennockenwelle treibt den Pumpenkolben 15 der Art an, daß der
Kraftstoff in der Kraftstoffpumpe 10 unter Druck gesetzt wird. Dabei
steuert das elektromagnetische Ventil 20 den Druckaufbau. Das elek
tromagnetische Ventil 20 ist dabei vorzugsweise so angeordnet, daß
bei geschlossenem Ventil 20 ein Druckaufbau stattfindet. Es ist aber
auch denkbar, daß es so angeordnet ist, daß bei geöffnetem Ventil 20
ein Druckaufbau stattfindet.
Bei entsprechendem Druck in der Kraftstoffpumpe öffnet sich ein
nicht dargestelltes Einspritzventil, und der Kraftstoff gelangt über
die nicht dargestellten Einspritzdüsen in den Brennraum der Brenn
kraftmaschine.
Zwischen dem Ansteuerzeitpunkt, der den Förderbeginn festlegt, und
dem Ansteuerzeitpunkt, der das Förderende bestimmt, gibt die elek
tronische Steuereinrichtung 30 ein Ansteuersignal ab. Der Zeitraum
zwischen den beiden Ansteuerzeitpunkten wird als Ansteuerzeit T be
zeichnet. Der Zeitraum zwischen dem Ansteuerzeitpunkt und dem Zeit
punkt, zu dem das Magnetventil seine neue Endlage erreicht, wird als
Einschaltzeit bzw. als Ausschaltzeit des Magnetventils bezeichnet.
Nachdem die Ventilnadel seine Endlage erreicht beginnt der Druckauf
bau in der Kraftstoffpumpe. Nach dem Ausschalten des Magnetventils
geht dieses erst nach einer gewissen Verzögerungszeit in seine ur
sprüngliche Lage zurück. Erst dann fällt der Druck im Elementraum
unter einen solchen Wert ab, daß das nicht dargestellte Einspritz
ventil schließt und die Kraftstofförderung endet.
Zwischen dem Zeitpunkt bei dem die Förderung beginnt, und dem Zeit
punkt, zu dem der Druck auf einen solchen Wert abfällt, daß keine
Einspritzung mehr erfolgt, wird Kraftstoff in den Brennraum der
Brennkraftmaschine gefördert. Dieser zeitliche Abstand bestimmt die
einzuspritzende Kraftstoffmenge. Die Ansteuerzeiten des Magnetven
tils 20 müssen so gewählt werden, daß die entsprechenden Magnetven
tile sicher ihre jeweilige Endlage erreichen. Dies bedeutet, daß die
Magnetventilnadeln den Magnetventilsitz erreichen. Hierdurch ergibt
sich, daß die Magnetventile mit einer minimaler Ansteuerzeit Tmin
anzusteuern sind.
Diese minimale Ansteuerzeit Tmin darf nicht unterschritten werden.
Diese minimale Ansteuerzeit hat zur Folge, daß je nach Drehzahl der
Brennkraftmaschine eine minimale Kraftstoffmenge QKmin zugemessen
wird. Bei hohen Drehzahlen liegt diese Kraftstoffmenge über der
sogenannten Nullastmenge. Die Nullastmenge ist die Kraftstoffmenge,
die bei unbelasteter Brennkraftmaschine erforderlich ist, um die
Leerlaufdrehzahl aufrecht zu erhalten. Bei kleiner Last kann der
Fall eintreten, das die einzuspritzende Kraftstoffmenge größer wird
als die kleinst mögliche Kraftstoffmenge QKmin. Es muß sicherge
stellt werden, daß auch in solchen Betriebszuständen eine ordnungs
gemäße Kraftstoffzumessung mit geringen Mengen erfolgen kann.
Bei kleiner Last wird daher die eingespritzte Kraftstoffmenge der
Brennkraftmaschine dadurch verringert, daß die Kraftstoffzufuhr zu
einzelnen Zylindern unterbrochen wird. Dies führt aber unter anderem
zu einem unrunden Lauf und zu ruckartigen Übergängen beim Abschalten
bzw. beim Einschalten einzelner Zylinder. Der Übergang zwischen Be
trieb mit voller Zylinderzahl und reduzierter Zylinderzahl und um
gekehrt sollte für den Fahrer unbemerkt also ruckfrei vor sich ge
hen. Ferner sollte der gleichmäßige Lauf der Brennkraftmaschine ge
währleistet sein.
Obige Forderungen werden mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
gemäß Fig. 2 erreicht. In einem ersten Schritt 200 errechnet die
elektronische Steuereinheit 30 die Ansteuerzeit T für die einzelnen
Magnetventile. Eine Abfrageeinheit 210 überprüft, ob diese Ansteuer
zeit T kleiner als eine minimale Ansteuerzeit Tmin ist.
Ist dies der Fall, wird im Block 215 die Ansteuerzeit für eine Grup
pe von Zylindern auf null gesetzt. Vorzugsweise sind hierzu die ein
zelnen Zylinder in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei jede Gruppe aus
der gleichen Anzahl von Zylindern besteht. Die Gruppen setzen sich
jeweils aus jedem zweiten Zylinder in der vorgegebenen Zündfolge
zusammen. Für eine dieser Gruppen wird in dem Block 215 die Ein
spritzdauer auf Null gesetzt. Anschließend wird in den Blöcken 220
und 225 die Einspritzdauer TN für die übrigen Zylinder berechnet.
Eine einfache Möglichkeit dieser Berechnung sieht vor, daß die An
steuerzeit für die übrigen Zylinder verdoppelt wird. Dies führt aber
zu einem ruckartigen Übergang beim Abschalten bzw. dem Einschalten
einer Zylindergruppe. Denn üblicherweise ist der Wirkungsgrad der
Verbrennung bei unterschiedlichen Kraftstoffmengen ungleich. Bei
doppelter Einspritzmenge verdoppelt sich das abgegebe Drehmoment
üblicherweise nicht.
Der Zusammenhang zwischen der in einen Zylinder pro Hub eingespritz
ten Kraftstoffmenge und dem abgegebenen Drehmoment in Form des Mit
teldrucks in dem betreffenden Zylinder ist in Fig. 3 dargestellt.
Dieser Zusammenhang ist vorzugsweise drehzahlabhängig in dem Spei
cher 90 in Form eines Kennfeldes abgelegt. Im Schritt 220 wird aus
dem Kennfeld abhängig von der Ansteuerzeit ein Wert bzgl. der abge
gebene Drehmoment ausgelesen. An Stelle der Ansteuerzeit kann auch
die Einspritzmenge herangezogen werden. In dem Kennfeld ist das
Drehmoment als Funktion F von der Ansteuerzeit bzw. der eingespritz
ten Kraftstoffmenge pro Hub abgespeichert.
Erfindungsgemäß muß, um einen ruckfreien Übergang beim Abschalten
einer Zylindergruppe zu erreichen, nach der Abschaltung einer Zylin
dergruppe das gleiche Drehmoment von der halben Zylinderzahl aufge
bracht werden. Jeder Zylinder muß daher das doppelte Drehmoment
bereitstellen. Im Schritt 225 wird daher die neue Ansteuerzeit TN
für die sich noch im Betrieb befindlichen Zylinder aus dem Kennfeld
ausgelesen. Dabei wird gemäß der Umkehrfunktion F der ursprünglichen
Funktion F, abhängig von dem doppelten Drehmoment P die neue Ansteu
erzeit TN ausgegeben.
Anstelle der Verwendung des Kennfelds kann das Drehmoment auch gemäß
einer vorgegebenen Funktion F abhängig von der Ansteuerzeit bzw. der
eingespritzten Kraftstoffmenge im Block 220 berechnet werden. Ent
sprechend erfolgt dann im Block 225 die Berechnung der neuen Ansteu
erzeit TN gemäß der Umkehrfunktion F ausgehend von dem doppelten
Drehmoment, das im Block 220 berechnet wurde. Das von der Brenn
kraftmaschine abgegebene Drehmoment ändert sich nach der Abschaltung
einer Zylindergruppe nicht. Entsprechendes gilt auch für die Summe
der effektiven Mitteldrücke in den einzelnen Zylindern.
Anschließend wird im Schritt 227 ein Hilfsspeicher mit einem be
stimmten Wert belegt. In diesem Beispiel zeigt der Wert 1 an, daß
eine Zylinderabschaltung erfolgt ist.
Ergibt die Abfrage 210, daß die Ansteuerzeit größer ist als Tmin,
folgt ein Abfrageblock 230. Dieser überprüft, ob bereits eine Zylin
derabschaltung erfolgte. Ist dies nicht der Fall, dies bedeutet im
Hilfsspeicher H ist ein Wert ungleich 1 abgelegt, so setzt das
Programm mit dem Schritt 235 fort.
Erkennt der Abfrageblock 230 dagegen, daß eine Zylinderabschaltung
vorliegt, dies bedeutet der Hilfsspeicher enthält den Wert 1, so
folgt eine Abfrageeinheit 232, in der die Ansteuerzeit T dahin über
prüft wird, ob sie größer als eine obere Schwelle Tmax ist. Erkennt
die Abfrageeinheit 232, daß die Ansteuerzeit T kleiner als eine
Schwelle Tmax ist, so wird die Zylinderabschaltung beibehalten. Dies
bedeutet als nächstes wird der Block 220 abgearbeitet. Die zweite
obere Schwelle Tmax besitzt vorzugsweise einen größeren Wert als die
erste untere Schwelle Tmin.
Ergibt die Abfrage 232, daß die Ansteuerzeit T größer als Tmax ist,
wird im Schritt 237 die Abschaltung einer Zylindergruppe wieder zu
rückgenommen. Gleichzeitig erhält der Hilfsspeicher einen Wert, der
ungleich eins ist, eingeschrieben. Anschließend ist die Ansteuerzeit
im Sinne eines ruckfreien Übergangs zu reduzieren.
Die zweite Schwelle Tmax für die Ansteuerzeit bewirkt eine Hysterese
beim Abschalten und Einschalten der Zylindergruppen. Die Schwelle
Tmax ist größer als die Schwelle Tmin. Durch diese Vorgehensweise
kann verhindert werden, daß bei Ansteuerzeiten die um die Schwelle
Tmin schwanken, laufend zwischen Zylinderabschaltung und Betrieb mit
voller Zylinderzahl hin und her geschaltet wird.
Im Schritt 240 wird aus dem Kennfeld abhängig von der Einspritzmenge
ein Wert bzgl. des abgegebenen Drehmoments ausgelesen. An Stelle der
Einspritzmenge kann auch die Ansteuerzeit T herangezogen werden. In
dem Kennfeld ist das Drehmoment als Funktion F von der Ansteuerzeit
bzw. der eingespritzten Kraftstoffmenge pro Hub abgespeichert.
Um einen ruckfreien Übergang beim Einschalten einer Zylindergruppe
zu erreichen, ist nach der Inbetriebnahme einer Zylindergruppe das
gleiche Drehmoment von der doppelten Zylinderzahl aufzubringen. Je
der Zylinder muß daher nur das halbe Drehmoment bereitstellen. Im
Schritt 245 wird daher die neue Ansteuerzeit TN für die Zylinder aus
dem Kennfeld ausgelesen. Dabei wird gemäß der Umkehrfunktion F der
ursprünglichen Funktion F, abhängig von dem halben Drehmoment P die
neue Ansteuerzeit TN ausgelesen.
Alternativ kann das Drehmoment auch gemäß einer vorgegebenen
Funktion F abhängig von der Ansteuerzeit bzw. der eingespritzten
Kraftstoffmenge im Block 240 berechnet werden. Entsprechend erfolgt
dann im Block 245 die Berechnung der neuen Ansteuerzeit TN gemäß der
Umkehrfunktion F ausgehend von dem halben Drehmoment, das im Block
240 berechnet wurde.
In einer besonders einfachen Ausgestaltung wird die im Block 200
vorgegebene Ansteuerzeit T verwendet. Dies bedeutet solange eine
Zylinderabschaltung gewünscht wird, erfolgt die Vorgabe der erhöhten
Kraftstoffmenge gemäß den Blöcken 220, 225 und 227. Bei Zurücknahme
der Zylinderabschaltung wird wieder der vom Block 200 vorgegebene
Wert verwendet. Dies ist in Figur durch eine gestrichelte Linie dar
gestellt.
Anschließend an die Blöcke 227, 245 und 235 erfolgt im Schritt 250
die Kraftstoffzumessung mit der neuen Ansteuerzeit TN. Bei vorlie
gender Zylinderabschaltung werden nur die Hälfte der Zylinder mit
dieser Ansteuerzeit beaufschlagt.
In Fig. 3 ist der Zusammenhang zwischen der eingespritzten Kraft
stoffmenge pro Hub und Zylinder sowie dem von dem entsprechenden
Zylinder abgegebenen Drehmoment P aufgetragen. Das Drehmoment ent
spricht in etwa dem effektiven Mitteldruck in dem entsprechenden
Zylinder. Die eingespritzte Kraftstoffmenge QK/Hub entspricht dabei
in etwa der Ansteuerzeit T. Dieser Zusammenhang ist beispielhaft für
drei Drehzahlen N1, N2 und N3 aufgezeichnet. Die Drehzahl nimmt
dabei von N1 nach N2 bzw. nach N3 zu. Im wesentlichen ergibt sich
ein linearer Zusammenhang zwischen den beiden Größen lediglich bei
hohen Kraftstoffmengen wird der Zusammenhang nichtlinear. Das Dreh
moment P fällt dabei unter den im linearen Fall gegebenen Wert ab.
Der Abfall ist dabei bei kleinen Drehzahlen größer als bei großen
Drehzahlen. Beispielhaft sind zwei Wertepaare (Drehmoment, einge
spritzte Kraftstoffmenge pro Hub) eingetragen.
Wird z. B. die Brennkraftmaschine in einem solchen Betriebszustand
betrieben, bei dem pro Hub einem Zylinder 30 mg Kraftstoff zugemes
sen wird, so entspricht dies einem effektiven Mitteldruck von ca. 2
bar in dem entsprechenden Zylinder. Erfolgt in diesem Betriebs
zustand eine Abschaltung der Hälfte der Zylinder, so müssen die
verbleibenden Zylinder das doppelte Drehmoment bereitstellen. Dies
entspricht einem effektiven Mitteldruck von ca. 4 bar. Einem effek
tiven Mitteldruck von 4 bar entspricht einer eingespritzten Kraft
stoffmenge von 45 mg pro Hub.
Um den doppelten effektiven Mitteldruck aufzubringen, ist also kei
neswegs die doppelte Kraftstoffmenge erforderlich. Würde in diesem
Fall die doppelte Einspritzmenge von 60 mg pro Hub eingespritzt,
würde sich bei der in der Abschaltung ein Drehmomentsprung ergeben.
Entsprechendes gilt ebenfalls für die Wiedereinschaltung der abge
schalteten Zylinder. In diesem Fall darf die Einspritzmenge nicht
einfach halbiert werden, sondern sie ist entsprechend aus dem Kenn
feld auszulesen.
Diese in Fig. 3 aufgetragene Kennlinie wird üblicherweise als
Willan-Kennlinie bezeichnet. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die
Kennlinien wie eingezeichnet für unterschiedliche Drehzahlen abge
legt ist. Die Tatsache, daß bei doppelter Einspritzmenge mehr als
das doppelte Drehmoment abgegeben wird, liegt dahin begründet, daß
bei kleinen eingespritzten Kraftstoffmengen der Wirkungsgrad der
Brennkraftmaschine geringer ist.
In Fig. 4 ist ein Mengenkennfeld aufgetragen. Abhängig von der
Drehzahl N ist die eingespritzte Kraftstoffmenge pro Hub eingezeich
net. Punktiert und mit einer 2 markiert ist die Nullastkennlinie
eingezeichnet. Diese Kennlinie entspricht dem Kraftstoffbedarf, der
bei unbelasteter Brennkraftmaschine zur Aufrecherhaltung des Be
triebs der Brennkraftmaschine erforderlich ist. Wird eine höhere
Kraftstoffmenge eingespritzt, so führt dies zu einer Beschleunigung,
bei einer kleineren Kraftstoffmenge geht die Brennkraftmaschine aus.
Mit einer durchgezogenen Linie und mit der Ziffer 1 ist diejenige
Kennlinie bezeichnet, bei der die Ansteuerzeit den minimalen Wert
annimmt. Wie die Kennlinie zeigt, liegt die eingespritzte Kraft
stoffmenge bei kleinen Drehzahlen unterhalb der Nullastmenge und
steigt zu höheren Drehzahlen über die Nullastmenge an.
Bei hohen Drehzahlen können nur noch Kraftstoffmengen, die deutlich
über der Nullastmenge liegen zugemessen werden. Bei ca. 2400 Umdre
hungen pro Minute wird in etwa die doppelte Nullastmenge einge
spritzt. Mit wachsender Ansteuerdauer T wird die Kennlinie nach oben
verschoben.
Um auch kleine Einspritzmengen zu erzielen wird nun vorgesehen, daß
die Hälfte der Zylinder abgeschaltet wird, indem deren Ansteuerzei
ten auf 0 gesetzt werden. Dies hat zur Folge, daß das Drehmoment,
das von diesen Zylindern bereitgestellt wird, von den übrigen Zylin
dern aufzubringen ist. Hierzu muß diesen Zylindern eine erhöhte
Kraftstoffmenge zugeführt werden.
Mit 3 ist eine Kennlinie eingezeichnet, die für die nicht abgeschal
teten Zylinder gültig ist, wenn eine Zylindergruppe abgeschaltet ist
und den übrigen Zylindern eine entsprechende Mehrmenge zuzuführen
ist. Die Kennlinie 3 entspricht soweit der Kennlinie 1. Die Drehmo
mentabgabe der Brennkraftmaschine ist ohne Zylinderabschaltung gemäß
der Kennlinie 1 und mit Zylinderabschaltung gemäß der Kennlinie 3
gleich. Kennlinie 1 ist gültig, wenn allen Zylindern Kraftstoff zu
geführt wird, die Kennlinie 3 ist bei Zylinderabschaltung für die
nicht abgeschalteten Zylinder gültig.
Mit 4 ist die entsprechende Kennlinie wie die Kennlinie 3 eingezeich
net, die gültig ist, wenn die Ansteuerzeit die zweite Schwelle Tmax
erreicht. Diese gilt als Umschaltschwelle von Zylinderabschaltung zu
Vollbetrieb. Sie bewirkt ein Hysterese.
In Fig. 5 sind die Zündfolgen für verschiedene Arten der Zylinder
abschaltung aufgezeigt. Vorzugsweise sind die Zylinder in zwei Grup
pen eingeteilt. Zur ersten Gruppe gehört der Zylinder 1, 3 und 2, zu
der 2. Gruppe gehört der Zylinder 5, 6 und 4. Die Zylinder sind vor
zugsweise so gewählt, daß jeweils eine Zumessung und eine ausgelas
sene Zumessung sich gegenseitig abwechseln.
In der Fig. 5 ist dies am Beispiel einer 6-Zylinder Brennkraftma
schine verdeutlicht. In der linken Spalte ist jeweils die Zylinder
nummer mit der vorgegebenen Zündfolge Zylinder 1, Zylinder 5, Zylin
der 3, Zylinder 6, Zylinder 2 und Zylinder 4 aufgeführt. Auf der
rechten Seite ist jeweils eingezeichnet, welchen Zylindern nachein
ander Kraftstoff zugemessen wird und welchen nicht. Mit einem X ist
eine Kraftstoffzumessung mit einem - ist eine ausgelassene Zumessung
markiert.
Im folgenden soll nun auf die Unterschiede der Fig. 5a, 5b und 5c
eingegangen werden. In 5a zeigt den Betrieb mit der ersten Zylinder
gruppe. Fig. 5b zeigt den Betrieb mit der 2. Zylindergruppe. Hier
bei zeigt sich, daß der Zündwinkel, der Abstand zwischen zwei Zumes
sungen jeweils gleich groß ist. Er beträgt hier jeweils 240° Kurbel
wellenwinkel. Dieser Betrieb wird als Gruppenabschaltung gezeichnet.
Welche Gruppe bei der Vorgabe Zylinderabschaltung jeweils abgeschal
tet wird, erfolgt gemäß einer Zufallsauswahl. Durch den symmetri
schen Zündwinkel ergibt sich eine hohe Laufruhe der Brennkraftma
schine.
In Fig. 5c ist das sogenannte 8-Takt-Verfahren eingezeichnet, hier
bei wird jeweils nach einem Verbrennungszyklus zwischen der 1. und
der 2. Gruppe gewechselt. Diese Vorgehensweise besitzt den Vorteil,
daß allen Zylinder gleichmäßig oft Kraftstoff zugemessen wird. Bei
dieser Art der Zumessung erfolgt im Gegensatz zu der vorher be
schriebenen keine Auskühlung der Brennräume. Da sich hier drei ver
schiedene Zündwinkel (240°, 120° und 360°) ergeben, ergibt sich ein
sehr unruhiger Lauf der Brennkraftmaschine.
Diese Art der Zylinderabschaltung bringt jedoch bei ungeraden Zylin
derzahlen Vorteile. Bei ungerader Zylinderzahl besitzt eine Gruppe
von Zylindern einen Zylinder mehr als die andere Gruppe. In diesem
Fall wird können die Zylinder nicht ohne weiteres in zwei gleich
große Gruppen aufgeteilt werden. Aus diesem Grund wird so vorgegan
gen, daß immer jeweils nur in jeden zweiten Zylinder in der vorgege
benen Zündfolge Kraftstoff zugemessen wird. Bei ungerader Zylinder
zahl wird nicht eine bestimmte Zylindergruppe abgeschaltet, sondern
bei dem nächsten Verbrennungszyklus wird denjenigen Zylindern Kraft
stoff zugeführt, die vorher kein Kraftstoff zugemessen bekamen.
Auf die Vorgehensweise gemäß Fig. 5 übertragen bedeutet dies, daß
bei ungerader Zylinderzahl wie folgt vorgegangen wird. Die Zylinder
werden in zwei unterschiedlich große Gruppen aufgeteilt. Es wird
ebenfalls jeweils eine Gruppe von Zylindern abgeschaltet, dabei
erfolgt nach jedem Motorzyklus ein Wechsel zwischen den beiden Grup
pen. Dies bedeutet, daß zum Beispiel bei einer Brennkraftmaschine
mit fünf Zylindern eine erste Gruppe zwei und eine zweite Gruppe
drei Zylinder besitzt. Zuerst erfolgen zwei Zumessungen in der er
sten Gruppe anschließen drei Zumessungen in der zweite Gruppe. Hier
durch ergibt sich ebenfalls ein konstanter Zündwinkel, das heißt der
Zündwinkel ist immer gleich groß. Dabei ist der Zündwinkel bei Ab
schaltung einer Zylindergruppe auch hier doppelt so groß, wie vor
der Abschaltung. Auch bei ungerader Zylinderzahl wechseln sich Zu
messungen und ausgelassene Zumessungen ab.
In der Fig. 6 sind die Zündfolgen sowie die jeweilige Beträge der
Ansteuerzeiten zum Zeitpunkt der Zylinderabschaltung und deren Rück
nahme eingezeichnet. Zum Zeitpunkt A erkennt die Steuereinheit, daß
eine Zylinderabschaltung nötig ist. Bei der nächsten Zumessung wird
die Ansteuerdauer T auf Null gesetzt, dies ist wie in Fig. 5 mit -
gekennzeichnet. Für die folgende Zumessung wird die Ansteuerzeit
entsprechend der Willan-Kennlinie erhöht, dies ist mit H gekenn
zeichnet. Anschließend wechseln sich Ansteuerungen mit erhöhter An
steuerzeiten und mit auf Null gesetzten Ansteuerzeiten (Abschaltun
gen) ab.
Dies wird beibehalten, bis zum Zeitpunkt B auf Wiederaufnahme der
Kraftstoffzumessung in alle Zylinder erkannt wird. Ab diesem
Zeitpunkt wird die Kraftstoffzumessung in die bisher abgeschaltete
Zylindergruppe wieder aufgenommen, gleichzeitig wird die
Ansteuerzeit gemäß dem beschriebenen Verfahren zurückgenommen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung in eine
Dieselbrennkraftmaschine, bei dem jedem Zylinder ein Magnetventil
zugeordnet ist, dessen Ansteuerzeit (T) die Kraftstoffzumessung be
stimmt, wobei eine Abschaltung wenigstens eines Zylinders derart
erfolgt, daß die entsprechende Ansteuerzeit auf Null gesetzt wird,
wenn die Ansteuerzeit unter eine vorgegeben erste Schwelle (Tmin)
fällt, dadurch gekennzeichnet, daß für die nicht abgeschalteten
Zylinder eine neue Ansteuerzeit (TN) gemäß einer vorgegebenen Kenn
linie ausgehend von der Ansteuerzeit vor der Abschaltung vorgegeben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Null
setzen der Ansteuerzeit für wenigstens einen Zylinder die Ansteuer
zeit für die übrigen Zylinder derart erhöht wird, daß das von der
Dieselbrennkraftmaschine abgegebene Drehmoment konstant bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Null
setzen der Ansteuerzeit für wenigstens einen Zylinder die Ansteuer
zeit derart erhöht wird, daß die Summe der effektiven Mitteldrücke
in den einzelnen Zylinder konstant bleibt.
4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die neue Ansteuerzeit unter Berücksich
tigung einer sogenannten Willan-Kennlinie bestimmbar ist.
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerzeiten derart zu Null
gesetzt werden, daß jeweils der Zündwinkel zwischen zwei Einsprit
zungen gleich ist.
6. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß sich jeweils
eine Zumessung und eine ausgelassene Zumessung abwechseln.
7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder in zwei Gruppen aufgeteilt
werden, wobei jeweils in einer vorgegebenen Zündfolge Zylinder un
terschiedlicher Gruppen aufeinander folgen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei gera
der Zylinderzahl die Ansteuerzeiten für eine Gruppe zu Null gesetzt
und für die andere Gruppe gemäß der Kennlinie erhöht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei unge
rader Zylinderzahl abwechselnd die Ansteuerzeiten für die eine oder
für die andere Gruppe zu Null gesetzt wird, wobei ein Wechsel nach
jedem vollen Motorzyklus erfolgt.
10. Verfahren nach einem vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß eine Rücknahme der Abschaltung erfolgt, wenn die Ansteuer
zeit über eine zweite Schwelle (Tmax) steigt, wobei die zweite
Schwelle oberhalb der ersten Schwelle liegt.
11. Vorrichtung zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung in eine
Dieselbrennkraftmaschine, bei der jedem Zylinder ein Magnetventil
zugeordnet ist, dessen Ansteuerzeit (T) die Kraftstoffzumessung
bestimmt, wobei Mittel vorgesehen sind, die zur Abschaltung die
Ansteuerzeit für wenigstens einen Zylinder auf Null setzen, wenn die
Ansteuerzeit unter eine vorgegebene Schwelle (Tmin) fällt, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die für die nicht abge
schalteten Zylinder eine neue Ansteuerzeit (TN) mittels einer vor
gegebenen Kennlinie ausgehend von der Ansteuerzeit vor der Abschal
tung ermitteln.
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