DE4126175A1 - Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von elektrisch leitfaehigem material - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von elektrisch leitfaehigem materialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material mit den Merkmalen der Oberbegriffe des
Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 10.
Da viele industrielle Fertigungsverfahren für die
Herstellung von Drähten, Stäben, Rohren, Profilen und
Bändern eine Temperatur über der Raumtemperatur oder
ein oder mehrere Wärmebehandlungen vor, zwischen
und/oder nach den einzelnen Fertigungsstufen,
insbesondere den Umformstufen, erfordern, sind
verschiedene Arten der Erwärmung bekannt.
So werden beispielsweise Bleibäder, Salzbäder, Anlagen
für die indirekte Erwärmung, wie Strahler, Gasöfen und
Einrichtungen für die direkte Erwärmung, wie induktive
und konduktive Anlagen, eingesetzt. Diese werden zur
Erwärmung, Wärmebehandlung und Oberflächenvergütung
vorzugsweise in Linie im Fertigungsverfahren
verwendet. Außerhalb der Produktionslinie sind
außerdem stationäre Öfen wie Hauben-, Glühöfen od. dgl.
im Einsatz.
Bei Verwendung von Blei- und Salzbädern ist von
Nachteil, daß deren Verwendbarkeit von der
Wärmeleitfähigkeit des zu erwärmenden Materials und vom
zur Verfügung stehenden Platz abhängt. Die aufgrund der
indirekt zugeführten Wärme geringe Erwärmung führt
weiterhin zu einer Begrenzung der
Durchlaufgeschwindigkeit der Produktionslinie.
Ein weiterer Nachteil ist die problematische Entsorgung
dieser Bäder. In vielen Ländern werden als Reaktion
darauf beispielsweise keine Genehmigungen mehr für die
Betreibung solcher Anlagen erteilt.
Bei der indirekten Erwärmung mittels elektrisch
betriebener Strahler und Öfen oder von gasbeheizten
Durchlauf- und stationären Öfen ist insbesondere die
sehr geringe Wärmeübertragbarkeit von Nachteil. Bei
diesen Anlagen kann ein kompletter
Wärmebehandlungszyklus mit Härten und Anlassen unter
Abständen mehrere Tage dauern.
Bei der direkten Erwärmung, beispielsweise mittels
Induktion oder durch direkten Stromfluß, sind
insbesondere bei der Induktion der geometrieabhängige,
schlechte Wirkungsgrad (zwischen 10% und 65%) und die
zum Teil durch den Skin-Effekt auftretenden
Temperaturgradienten von Nachteil.
In der EP 03 14 667 ist eine konduktive
Erwärmungseinrichtung in einer Vorrichtung zum
Verformen von Stählen, Metallen und Legierungen
offenbart. Zwei Paar von Kontaktrollen sind entlang des
zu erwärmenden Gutes verschiebbar gelagert. In
Förderrichtung des Gutes erfolgt ein direkter
Stromdurchgang von einem Paar der Kontaktrollen über
das Gut zum anderen Paar. Nachteilig bei diesem, den
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 10
bildenden Verfahrens bzw. Vorrichtung ist, daß der
Platzbedarf durch die in Abstand zueinander
angeordneten Kontaktrollenpaare relativ groß ist.
Außerdem ergibt sich während des Anfahrens der Anlage
ein Ausschuß, der ca. die 1,5-fache Anlagenlänge
beträgt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das
elektrisch leitfähige Material mittels direkter
Stromübertragung schnell, mit geringem Platzbedarf und
mit hohem Wirkungsgrad zu erwärmen.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren bzw. der
Vorrichtung mit den Merkmalen der Oberbegriffe der
Ansprüche 1 bzw. 10 dadurch gelöst, daß der elektrische
Strom zwischen zwei benachbarten Kontaktelementen quer
zu einer Materialförderrichtung fließt, wobei die
Kontaktelemente beispielsweise einander im
wesentlichen gegenüberliegend beidseitig zum Material
angeordnet sind.
Das zu erwärmende Gut durchläuft in Form von Drähten,
Stäben, Rohren, Profilen oder Bändern die beiden
einander gegenüberliegenden Kontaktelemente, wobei der
Strom von einem Kontaktelement über das Material zum
anderen Kontaktelement fließt. Der Stromkreis wird
senkrecht zur Materialförderrichtung über das zu
erwärmende Material selber geschlossen. Der
stromleitende Querschnitt im Bereich der
Materialkontaktierung ist sehr gering und infolgedessen
wird das Material rasch erwärmt. Da kein zweites
Kontaktelementpaar zur Rückführung des Stroms notwendig
ist, ist der Platzbedarf erheblich verringert. Durch
die sehr hohe Leistungsdichte zwischen den beiden
benachbarten Kontaktelementen ist gemäß der Erfindung
ein hoher Wirkungsgrad gegeben. Da außerdem keine zu
entsorgenden Abfälle auftreten, wird das Material gemäß
der Erfindung sehr umweltfreundlich erwärmt.
Zur weiteren Verringerung des stromleitenden
Querschnitts und zur Verbesserung der Materialförderung
ist es weiterhin von Vorteil, wenn die Kontaktelemente
als Kontaktrollen ausgebildet sind, die beidseitig auf
dem Material abrollen.
Bei einer günstigen Ausführungsform weisen die
Kontaktelemente in ihrer Abrollfläche ein Profil zur
Umformung des Materials auf. Neben der Erwärmung des
Materials ist dieses aufgrund dessen simultan
umformbar. Das Profil ist entsprechend zur gewünschten
Umformung des Materials auswählbar.
Als weiterer Vorteil ergibt sich, daß der elektrische
Strom in Form von Gleich- oder Wechselstrom über die
Kontaktelemente dem Material zugeführt werden kann.
Zur einfachen Kontrolle des Stromflusses und damit der
Erwärmung des Materials ist es von Vorteil, wenn im
Stromkreis ein Leistungsregler angeordnet ist.
Weiterhin ist es günstig, wenn ein Temperatursensor den
Kontaktelementen zugeordnet ist, mit dessen Hilfe eine
kontinuierliche Temperaturbestimmung des erwärmten
Materials möglich ist. Eine Regelung der Leistung ist
entsprechend zum abgelesenen Temperaturwert möglich.
In diesem Zusammenhang ist es insbesondere von Vorteil,
wenn das vom Temperatursensor abgegebene Signal zur
Rückkopplung an den Leistungsregler zur automatischen
Steuerung der Temperatur übertragen wird. Der
Leistungsregler kann demzufolge den abgelesenen
Temperaturistwert gemäß eines vorgegebenen
Temperatursollwertes über eine Erhöhung bzw.
Erniedrigung des Stromflusses anpassen. Als
Temperatursensor ist beispielsweise ein optisches
Pyrometer verwendbar. Beim Leistungsregler können
insbesondere Thyristoren zur Schaltung der
Stromzuführung eingesetzt werden.
Gemäß der Erfindung sind die Kontaktrollen sowohl
fliegend, d. h. einseitig oder beidseitig lagerbar. Die
beiden Kontaktrollen sind isoliert zueinander
gelagert, wobei auch die Lager selbst isoliert
aufgebaut sind.
Zur Verbesserung der Wärmeübertragung oder zur Erhöhung
der Lebensdauer der Kontaktelemente erweist es sich als
Vorteil, wenn die Kontaktelemente aus einem dem zu
erwärmenden Material angepaßten Material gebildet sind
oder wenigstens eine solche Beschichtung aufweisen.
Je nach Materialförderung kann das Material zwischen
den Kontaktelementen stationär, intermittierend oder
kontinuierlich erwärmt werden. Die Kontaktelemente sind
entsprechend bewegbar.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung bewegen sich
die Kontaktelemente im Schlepp mit dem bewegten
Material. Da die Kontaktelemente zur Übertragung des
Stroms mit dem Material in Kontakt sind, erfolgt
aufgrund der Reibung die Mitbewegung.
Bei einer weiteren günstigen Ausführungsform ist einem
Paar von Kontaktelementen ein Motor zugeordnet, der
deren Geschwindigkeit steuert.
Soll eine vorbestimmte Relativgeschwindigkeit zwischen
den Kontaktelementen eingestellt werden, was z. B. beim
Profilwalzen vorteilhaft ist, ist es günstig, wenn
jedes Kontaktelement einen eigenen Antrieb aufweist.
Auf diese Weise ist eine beliebige
Relativgeschwindigkeit einstellbar. Um eine
Relativgeschwindigkeit zwischen den Kontaktelementen
bei nur einem Motor zu erreichen, ist es auch möglich,
ein entsprechendes vorgeschaltetes Zahnradgetriebe zu
verwenden.
Zur Abführung der entstehenden Verlustwärme sowie zur
Einstellung konstanter Erwärmungsbedingungen ist es
weiterhin von Vorteil, wenn eine Wasserkühlung
innerhalb der Kontaktelemente ausgebildet ist.
Um das Material kontrolliert zwischen den beiden
Kontaktelementen zu erwärmen, ist es von Vorteil, wenn
ein- und auslaufseitig zu den Kontaktelementen
isolierte Materialführungen angeordnet sind. Auf diese
Weise ist ein Stromfluß in Materialförderrichtung
nahezu ausgeschlossen.
Um insbesondere eine Oxydation des Materials während
der Erwärmung zu unterbinden, ist es weiterhin günstig,
wenn die Kontaktelemente innerhalb eines Gehäuses mit
Schutzgasatmosphäre angeordnet sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der
Vorrichtung sind an den erwärmten Materialen weder
durch Funkensprung verursachte Oberflächenfehler oder
Brandnarben noch ein durch schnelle Erwärmung
verursachtes, verbranntes Gefüge feststellbar.
Bevorzugte Einsatzgebiete der Erfindung sind:
- - Die Halbwarm- und Warmumformung, bei der das umzuformende Gut vorab auf Arbeitstemperatur erhitzt werden muß. Bei diesen Prozessen, die im Durchlauf, intermittierend oder stationär ablaufen können, wird das Material ohne (elastisch) oder mit nur geringer plastischer Verformung mit einer definierten Temperatur dem Umformaggregat zugeführt. Beispiele hierfür sind das Walzen, das Schmieden, das Pressen, das Recken, das Hämmern, das Biegen, das Warmziehen und viele mehr.
- - Die integrierte Erwärmung und Verformung, bei der man sich der Geometrie der Kontaktrollen bedient, um außer einer Erwärmung des Materials dieses kontinuierlich, intermittierend oder stationär zu verformen. Die plastische Verformung selber kann dabei leicht in Form einer "Kalibrierung", normal, oder gar stark in Form einer Hochumformung sein.
- - Die Wärmebehandlung und Oberflächenvergütung, in der in der Regel das zu behandelnde Material vorab auf eine definierte Temperatur erhitzt werden muß.
Gemäß der Erfindung sind während der Schnellerwärmung
im Rahmen einer kontinuierlichen, intermittierenden
oder stationären Wärmebehandlung und
Oberflächenvgütung unerwünschte, zeitabhängige
Prozesse im Material, wie beispielsweise Kornwachstum
oder Randentkohlung bei Stählen unterdrückt. Weiterhin
kann eine definierte Umformung bei einer definierten
Temperatur, d. h. eine hohe (HTMT) bzw. eine niedrige
(LTMT) thermo-mechanische Behandlung durchgeführt
werden. Die Kopplung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung an weitere Aggregate (Erwärmung unter
Schutzgas, Wärmeisolierstrecke, Abschreckeinrichtungen,
Bäder zur Oberflächenbehandlung) und das Zusammenwirken
mit weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtungen (Härten
und Anlassen) erlaubt ganze Wärmebehandlungs- und
Oberflächenvergütungszyklen durchzuführen.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösungen und
vorteilhaften Ausführungsbeispiele davon werden im
folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Figuren weiter erläutert und beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Bearbeitungsstation
für Bänder mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Fig. 2 ein Kontaktrollenpaar in Vorderansicht entlang
der Linie II-II aus Fig. 1, und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines
Kontaktrollenpaares.
In Fig. 1 ist eine Bearbeitungsstation 1 mit zwei
Walzgerüsten 5 und 6 und einem oberen und einem unteren
Kontaktelement 3 und 4 dargestellt. Ein in Form von
einem Band zugeführtes Material 2 wird in
Materialförderrichtung 17 zwischen den Kontaktelementen
3 und 4 und den darauffolgenden Walzgerüsten 5 und 6
durchgeführt.
Das Band 2 ist einlaufseitig zur Bearbeitungsstation 1
auf einer Abziehhaspel 15 aufgerollt. Diese umfaßt eine
Bandtrommel 35, die an einem Ständer 18 um einen Bolzen
20 drehbar gelagert ist.
Ausgangsseitig zur Bearbeitungsstation 1 ist das Band 2
auf einer Aufnehmerhaspel 16 wieder aufrollbar. Diese
umfaßt eine Bandtrommel 36 aus in der
Bearbeitungsstation 1 bearbeitetem Material, die
entsprechend zur Ausgangsbandtrommel 35 der
Abziehhaspel 15 auf einem Ständer 19 an einem Bolzen 21
drehbar gelagert ist.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist das Kontaktelementpaar 3 und 4 als eine
erste Bearbeitungsstation benachbart zur Abziehhaspel
15 angeordnet. Die Kontaktelemente 3 und 4 umfassen ein
in Seitenansicht rechteckiges Gehäuse 30, in dem zwei
Kontaktrollen 11 und 12 an entsprechenden Wellen 13 und
14 drehbar gelagert sind. Die obere Kontaktrolle 11 ist
oberhalb des Bandes 2 angeordnet. Demgemäß ist die
untere Kontaktrolle 12 unterhalb des Bandes 2
angeordnet. In Seitenansicht weisen beide Kontaktrollen
11 und 12 einen kreisförmigen Querschnitt auf, wobei
das Band 2 tangential zu diesem verläuft. Die
Mittelpunkte der Kontaktrollen 11 und 12 sind im
gleichen Abstand zum Band 2 auf einer gemeinsamen
Senkrechten zum Band 2 angeordnet.
Über elektrische Anschlüsse 22 und 23, die jeweils der
Kontaktrolle 11 bzw. 12 zugeordnet sind, ist eine
elektrische Spannung an diese anlegbar. Aufgrund der
angelegten Spannung und des elektrischen Widerstands
von Kontaktrolle 11, Band 2 und Kontaktrolle 12 ergibt
sich ein elektrischer Strom, der quer zur
Materialförderrichtung 17 zwischen den elektrischen
Anschlüssen 22 und 23 fließt. In dem Stromkreis ist zur
Regelung des elektrischen Stroms und damit der
Temperatur ein Leistungsregler 24 geschaltet.
Nachfolgend zur Erwärmung des Bandes 2 durch die
Kontaktelemente 3 und 4 wird dieses dem ersten
Walzgerüst 5 zugeführt. Dieses ist ähnlich zu den
Kontaktelementen aufgebaut und weist eine Oberwalze 7
und eine Unterwalze 8 auf, die in einem Gehäuse 31
drehbar gelagert sind. Entsprechend zu den
Kontaktrollen 11 und 12 sind Ober- und Unterwalze 7 und
8 beidseitig zum Band 2 angeordnet.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Bearbeitungsstation
wird aufgrund der Kontaktrollen 11 und 12, der Ober-
und Unterwalze 7 und 8 bzw. 9 und 10 des Walzgerüstes 5
bzw. 6 die Dicke des Bandes in Materialförderrichtung
17 verringert. Das Walzgerüst 6 ist dabei äquivalent
zum Walzgerüst 5 aus einem Gehäuse 32 und Ober- und
Unterwalze 9 und 10 aufgebaut.
Gemäß der Erfindung ist es ebenso möglich, daß die
Kontaktrollen 11 und 12 auf dem Band 2 ohne
Formveränderung des Bandes laufen. In diesem Fall dienen
sie nur zur Erwärmung des Bandes auf eine vorbestimmte
Temperatur. Ebenso ist es möglich, Walzgerüst 5
und/oder 6 mit Kontaktelementen 3 und 4 auszubilden,
falls eine wiederholte Erwärmung oder eine Erwärmung
an anderer Stelle des Bandes erwünscht ist.
In Fig. 2 ist eine Vorderansicht der Kontaktelemente 3
und 4 entlang der Linie II-II aus Fig. 1 dargestellt.
Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Bauteile und
werden nur noch teilweise erwähnt.
Das Gehäuse 30 weist ein längs von den Kontaktelementen
3 und 4 angeordnetes Gehäuseteil 37 und ein
entsprechend rechts angeordnetes Gehäuseteil 38 auf. Im
linken Gehäuseteil 37 sind die Kontaktrollen 11 und 12
mit zu diesen koaxial angeordneten Wellen 13 und
14 in Wellenlagern 26 drehbar gelagert. Entsprechend
sind die Wellen 13 und 14 im rechten Gehäuseteil 38 in
Lagern 27 drehbar gelagert. Sowohl Kontaktrollen 11 und
12 als auch die zugehörigen Wellen 13 und 14 sind
parallel zueinander angeordnet. Die Abrollfläche der
Kontaktrollen 11 und 12 weist eine Beschichtung 33 bzw.
34 auf. Zwischen den beiden Kontaktrollen ist das Band
2 nach Fig. 1 durchführbar. An den Wellen 13 und/oder
14 ist ein nicht dargestellter Motor zum Antrieb der
Kontaktrollen 11 und 12 anschließbar.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Kontaktelemente dargestellt. In einem
einseitigen Gehäuse 30 sind Kontaktrollen 11 und 12
einseitig in Lagern 28 und 29 mit zugehörigen Wellen 13
und 14 drehbar gelagert. Ein Motor für den Antrieb der
Wellen ist nicht dargestellt, kann aber einer oder
beiden Wellen zugeordnet werden. Ebenso ist für jede
Welle ein separater Antrieb möglich. Gemäß der
Ausführung der Kontaktrollen 11 und 12 sind diese für
Drähte, Stäbe, Rohre oder Profile einsetzbar. In
Umfangsrichtung weisen beide Kontaktrollen ein im
wesentlichen V-förmiges Profil 25 auf. Dieses ist im
wesentlichen mittig auf den Kontaktrollen 11 und 12
angeordnet und bildet auf den sich gegenüberliegenden
Abrollflächen 40 und 41 der Kontaktrollen ein
rhomboedrisches Kaliber 39. Gemäß der Kaliberform
erfolgt die Umformung des zugeführten Materials.
Die elektrischen Anschlüsse zur Spannungsversorgung der
Kontaktrollen 11 und 12 in den Fig. 2 und 3 sind zur
Vereinfachung der Darstellung weggelassen worden. Eine
Kontaktierung der Kontaktrollen kann z. B. über
Schleifkontakte erfolgen. In diesem Fall sind die
Kontaktrollen von ihren zugehörigen Wellen elektrisch
isoliert. Die elektrischen Kontakte können ebenfalls
über die Wellen 13 und 14 erfolgen, wobei diese in dem
Gehäuse 30 zueinander elektrisch isoliert gelagert
sind.
Claims (26)
1. Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material (2) in und/oder vor und/oder nach einer
Bearbeitungsstation (1; 3, 4, 5, 6), durch die das Material
(2) hindurchbewegt wird, wobei das Material durch einen
zwischen wenigstens zwei das Material berührenden und
der Bearbeitungsstation zugeordneten Kontaktelementen
(3, 4) fließenden elektrischen Strom erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Strom
zwischen zwei benachbarten Kontaktelementen (3, 4) quer
zu einer Materialförderrichtung (17) fließt.
2. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktelemente (3, 11; 4, 12) auf dem Material (2)
beidseitig abrollen.
3. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material (2) mittels der Kontaktelemente (11,
12; 39) simultan umgeformt wird.
4. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material (2) durch
kontrollierten Stromfluß auf eine vorgegebene
Temperatur erwärmt wird.
5. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektrische Strom in Form von
Gleich- oder Wechselstrom über die Kontaktelemente (3,
4) dem Material (2) zugeführt wird.
6. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur des Materials (2)
mittels eines Temperatursensors gemessen wird und dessen
Signal an einen die Erwärmung durch den elektrischen
Strom regelnden Leistungsregler (24) zurückgeführt
wird.
7. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material (2) stationär,
intermittierend oder kontinuierlich erwärmt wird.
8. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der rollenden
Kontaktelemente (3, 11; 4, 12) durch wenigstens einen
ihnen zugeordneten Motor gesteuert wird.
9. Das Verfahren zum Erwärmen von elektrisch leitfähigem
Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Erwärmen des Materials (2) in
einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt wird.
10. Vorrichtung zur Bearbeitung von elektrisch
leitfähigem Material (2), bei der das Material entlang
einer Linie von Bearbeitungsstationen (3, 4; 5, 6)
führbar ist und wenigstens einer Bearbeitungsstation (3,
4) eine Heizeinrichtung zum Erwärmen des Materials (2)
zugeordnet ist, in der zur Zuführung elektrischen
Heizstroms mit dem Material (2) in Berührung stehende
Kontaktelemente (3, 11; 4, 12) angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente (3, 11; 4, 12)
einander im wesentlichen gegenüberliegend beidseitig zum
Material (2) angeordnet sind.
11. Die Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente (3, 11; 4, 12)
als auf dem Material ablaufende Kontaktrollen (11, 12)
ausgebildet sind.
12. Die Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12) zur
simultanen Umformung des Materials (2) in ihrer
Abrollfläche (40, 41) ein Formgebungsprofil (25)
aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Heizstrom in Form von
Gleich- oder Wechselstrom über Elektroden (22, 23)
und/oder Schleifkontakten zuführbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß zur kontrollierten Erwärmung
ein Leistungsregler (24) im Stromkreis angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Temperaturbestimmung des
erwärmten Materials (2) ein Temperatursensor den
Kontaktrollen (11, 12) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Rückkopplung Temperatursensor
und Leistungsregler (24) miteinander verbunden sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12)
fliegend gelagert sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12)
beidseitig gelagert sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12)
aus einem dem zu erwärmenden Material (2) angepaßten
Material gebildet sind oder wenigstens eine solche
Beschichtung (33, 34) aufweisen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12)
während der Erwärmung des Materials (2) stationär,
intermittierend oder kontinuierlich bewegbar sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12)
durch Kraftschluß mit dem bewegten Material (2) drehbar
sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Motor zum Antrieb der
Kontaktrollen (11, 12) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12)
eines zusammengehörigen Paares separate Antriebe
aufweisen.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Wasserkühlung innerhalb
der Kontaktrollen (11, 12) ausgebildet ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß ein- und auslaufseitig zu
den Kontaktrollen (11, 12) isolierte Materialführungen
angeordnet sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktrollen (11, 12)
innerhalb eines Gehäuses mit Schutzgasatmosphäre
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126175 DE4126175A1 (de) | 1991-08-07 | 1991-08-07 | Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von elektrisch leitfaehigem material |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914126175 DE4126175A1 (de) | 1991-08-07 | 1991-08-07 | Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von elektrisch leitfaehigem material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4126175A1 true DE4126175A1 (de) | 1993-02-11 |
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ID=6437876
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914126175 Withdrawn DE4126175A1 (de) | 1991-08-07 | 1991-08-07 | Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von elektrisch leitfaehigem material |
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Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19950037A1 (de) * | 1999-10-16 | 2001-05-03 | Drm Druckgus Gmbh | Verfahren zum Urformen eines Werkstoffes |
WO2001034853A1 (en) * | 1999-11-12 | 2001-05-17 | Deville Marketing Corp. | A process for the continuous direct resistance heating of metallic semifinished products |
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DE102014114402A1 (de) * | 2014-10-02 | 2016-04-07 | Thyssenkrupp Ag | Kohlenstoffelektrode sowie Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung |
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1991
- 1991-08-07 DE DE19914126175 patent/DE4126175A1/de not_active Withdrawn
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