DE4124729A1 - Durch aeussere waermezufuhr betriebene thermohydraulische arbeits- oder waermemaschine - Google Patents
Durch aeussere waermezufuhr betriebene thermohydraulische arbeits- oder waermemaschineInfo
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Description
Während der letzten 30 Jahre ist eine Renaissance des klassischen Stir
ling-Motors zu beobachten, die zu einfacheren und effektiven Konstruktio
nen geführt hat und einigen Anwendungsfällen den üblichen Verbrennungsmo
tor mit Vorteil ersetzen können. Die Gründe hierfür sind die folgenden:
- - mäßig hohe Arbeitstemperaturen, daher sehr geringe Emissionen, speziell an NDx;
- - hoher thermodynamischer Wirkungsgrad von 30 bis 38%;
- - wegen der stetig verlaufenden Änderungen des Arbeitsdruckes ge ringe Geräuschentwicklung; hohe Lebensdauer;
- - wahlweise Beheizung durch flüssige, gasförmige und sogar feste Brennstoffe.
Die Wirkungsweise des Stirling-Motors läßt sich anhand der schematischen
Darstellung in Bild 1 erläutern:
Der Motor besteht aus dem Druckzylinder (1), in dem sich der Verdränger
kolben (2) befindet, der das Hubvolumen in den oberen (3) und unteren Ar
beitsraum (4) unterteilt, die über den Heizwärmetauscher (5), den thermi
schen Regenerator (6) und den Kühler (7) kommunizieren. Zylinder und Wär
metauscher bzw. -speicher sind mit Helium- oder Wasserstoffgas von 2 bis
10 MPa (20 bis 100 bar) als Arbeitsmedium gefüllt. Wird der Verdrängerkol
kolben (2) zwischen unterem (UT) und oberem Totpunkt (OT) bewegt und das
Arbeitsgas vom oberen zum unteren Arbeitsraum gepumpt, so ändert sich bei
dieser Zustandsänderung das Gesamtvolumen nicht: im OT befindet sich der
Hauptteil der Gasmasse im kalten unteren Arbeitsraum (4) auf der Kühler
temperatur T₀ und im UT des Verdrängers im oberen Arbeitsraum (3) bei der
hohen Temperatur T₂ des Wärmetauschers (5), der durch den Brenner (15) be
heizt wird. Da bei diesem Vorgang das vom Gas eingenommene Volumen kon
konstant bleibt, wird sich der Gasdruck bei vernachlässigtem Eigenvolumen
der Wärmetauscher und des Regenerators etwa im Verhältnis T₂/T₀, in praxi
maximal wie 2 : 1 ändern.
Wird der Verdrängerkolben (2) z. B. durch eine von einem Hilfsmotor ange
triebene Kurbelwelle über ein Pleuel harmonisch bewegt, ändert sich der
Gasdruck im gesamten System periodisch zwischen Maximal- und Minimalwert.
Beim Stirling-Motor wird diesem Kreisprozeß mechanische Arbeit dadurch
entnommen, daß der untere Arbeitsraum (4) mit einem zweiten Arbeitszylin
der verbunden ist, dessen Kolben über ein Pleuel ebenfalls an dieselbe
Kurbelwelle jedoch mit 90° Phasennacheilung gekoppelt ist und während ei
ner vollen Kurbelumdrehung ein positives Drehmoment erzeugt.
Dieser klassische Stirling-Motor weist einige grundsätzliche Nachteile
auf, die besonders bei größeren Leistungen ins Gewicht fallen:
- - Die Anlenkung und zentrische Führung der beiden Kolben erfordern Kreuzkopfführung, Kreuzkopf sowie Pleuel, welche die an diesen an greifenden Gaskräfte auf die Kurbelwelle (19) übertragen; es ent stehen besonders für den Arbeitskolben hohe Querkräfte an der Kreuzkopfführung und an den Lagern der Kurbelwelle große Belastun gen, die dem Gasmitteldruck proportional sind;
- - durch Pleuel und die Kurbelwelle werden Massenkräfte in Längs- und Querrichtung induziert, die besonders bei den Einzylindermaschinen schwer zu kompensieren sind; ihre technische Beherrschung führt zu relativ hohen Herstellungskosten und größerer Schadenserwartung;
- - da bei der harmonischen Kolbenbewegung die Gasgeschwindigkeit in den Wärmetauschern und -speichern zwischen Null und dem Höchstwert pro Umlauf schwankt, resultieren daraus ungünstig hohe Druckverlu ste und Temperaturdifferenzen, die den thermodynamischen Wirkungs grad verringern.
Die aufgeführten Nachteile und ihre Folgen lassen sich durch die hier be
schriebene Erfindung eliminieren, die auf bereits erteilte Patenten sowie
beantragten Schutzrechten des Anmelders F.X.EDER (P 33 14 705, 01 78 348,
GB 21 83 300 A, US Patent 47 51 819) basiert, das Grundprinzip der thermo
hydraulischen regenerativen Arbeitsmaschine jedoch beibehält.
In Bild 1 ist sie zum Verständnis ihrer Wirkungsweise vereinfacht darge
stellt; sie besteht aus den bereits beschriebenen Komponenten: dem Ar
beitszylinder (1) mit seinem Verdrängerkolben (2), der den Hubraum von (1)
in das obere (heiße) Teilvolumen (3) und in das untere (kalte) Teilvolu
men (4) aufteilt, aus dem Hochtemperatur-Wärmetauscher (5), dem z. B. durch
den Gebläsebrenner (15) die erforderliche Heizleistung Q₂ zugeführt wird,
aus dem thermischen Regenerator (6), in dem im Temperaturbereich zwischen
zwischen Heiz- und Kühlertemperatur (T₂-T₀) der mit dem Arbeitsgas trans
portierte Wärmeinhalt abgespeichert, bzw. aufgenommen wird, und schließlich
aus dem Kühler (7), in welchem dem Arbeitsmedium etwa zwei Drittel der zu
geführten Heizleistung als Kühlleistung Q₀ entzogen wird. Die harmonische
Bewegung des Verdrängerkolbens (2) zwischen oberen (OT) und unterem Tot
punkt (UT) wird durch die Kurbelwelle (19) erzeugt, an der über ein Pleuel
die im Kreuzkopf (17) axial geführte Kolbenstange (16) angelenkt ist. Der
Antrieb der Kurbelwelle erfolgt durch den Hilfsmotor (20), dessen Lei
stung die Strömungsverluste des Arbeitsgases sowie die mechanischen Rei
bungsverluste der Kolbendichtung u. a. decken muß; sie beträgt zwischen 15
und 25% der indizierten Maschinenleistung.
Beim konventionellen Stirling-Motor ist der untere Arbeitsraum (4) mit ei
nem zweiten Arbeitszylinder verbunden, dessen Kolben ebenfalls über Kreuz
kopfführung und Pleuel an die Kurbelwelle (19) jedoch mit 90° Phasennach
eilung angelenkt ist; da dieser Kolben während eines Kurbelumlaufs Wellen
arbeit leistet, entfällt der Hilfsantrieb.
Im Gegensatz hierzu werden bei der thermohydraulischen Maschine die tech
nischen Schwierigkeiten des Kurbelwellenabtriebs dadurch überwunden, daß
dieser durch eine Gas-Hydrokolben-Kombination ersetzt wird, welche die pe
riodischen Druckschwankungen des Arbeitsgases benutzt, um hydraulischen
Hochdruck zu erzeugen. Dies geschieht im hydraulischen Konverter, der aus
dem Druckzylinder (8) besteht, in dem sich der Gaskolben (9) zusammen mit
dem Pumpkolben (10) unter der veränderlichen Druckdifferenz zwischen Kol
benvorder- und rückseite anharmonisch als Freikolben mit der Frequenz des
Verdrängerkolbens bewegt. Da die Rückseite von (9) über die Leitung (22)
mit dem Kurbelgehäuse (24) und dieses über das Rückschlagventil (23) mit
dem unteren Arbeitsvolumen (4) verbunden ist, herrscht dort der minimale
Systemdruck p₀, während auf der Vorderseite von (9) der variable vom Kur
belwinkel x abhängige Systemdruck p(x) wirkt.
Befindet sich der Verdrängerkolben (2) im OT, so herrscht im Arbeitszylin
der (1) und auch auf der Vorderseite des Gaskolbens (9) der Minimumsdruck
des Arbeitsgases, wodurch dieser durch den auf seiner Rückseite wirkenden
etwas höheren Gehäusedruck in seine linke Endlage geschoben wird. Dabei
saugt der an (9) befestigte Pumpkolben (10) über das Saugventil (11) Öl
aus dem Ölbehälter (14) an. Der Pumpzylinder des Konverters (8) ist über
das Druckventil (12) mit dem hydraulischen Druckspeicher (13) verbunden,
in dem der Speicherdruck ph herrscht. Bewegt sich der Verdrängerkolben (2)
nach unten, steigt der Systemdruck p(x), bis im Pumpzylinder der Speicher
druck pn erreicht ist, und bleibt bis zum UT konstant. Dabei bewegt sich
der Konverterkolben nach rechts und drückt über das Ventil (12) Öl in den
Speicher. Hydraulischer Pumpdruck und Arbeitsdruck im Zylinder verhalten
sich wie der Flächen von Gaskolben (9) und Pumpkolben (10). Im Konverter
wird der periodische Systemdruck während eines Teils des Arbeitszyklus zur
Druckförderung von Öl oder eines anderen Fluids genutzt; die dabei gelei
stete Arbeit errechnet sich aus Fördermenge (m3/s) und Druck (Pa).
Vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Merkmale charakterisiert:
- 1. Mitnutzung des im Hydrospeicher (13) vorhandenen Energievorrats zum periodischen Antrieb des Verdrängerkolbens (2);
- 2. die durch den Kreuzkopf (17) geführte und über das Pleuel (18) an die Kurbelwelle (19) angelenkte Kolbenstange (16) des Verdränger kolbens (2) wird aus dem Hydrospeicher (13) durch das Ventil (21) regelbar von einem Hydromotor (20) angetrieben;
- 3. Antrieb und zentrische Führung des Verdrängerkolbens (2) werden ge meinsam vom hydraulischen Zylinder (25) wahrgenommen, der über ein hydraulisches Wegeventil (27) aus dem Hydrospeicher betrieben und und durch einen regelbaren Zeitgeber gesteuert wird;
- 4. das zylindrische Kurbelgehäuse (30) dient zugleich als Gaszylinder des Konverters und verringert die Gesamtbauhöhe der Maschine zu sätzlich, da auch der hydraulische Verdrängerantrieb (25) im Innern des Verdrängerkolbens (2) untergebracht ist;
- 5. bei regenerativen Wärmemaschinen mit zwei Arbeitszylindern mit ih ren um 90° in der Phase verschobenen Verdrängerkolben werden ana log die Verdrängerkolben durch Hydrozylinder im Zylinder zentrisch geführt und hydraulisch angetrieben; der in diesem Aggregat eben falls periodisch veränderliche Systemdruck wird in einem hydrauli schen Konverter zum Aufladen des Hydrospeichers genutzt.
In Bild 1 wird die einfachste Variante des Konzepts eines hydraulisch an
getriebenen Verdrängerkolbens dargestellt: die durch den Dichtring im Zy
linderboden und Kreuzkopf (17) zentrisch geführte Kolbenstange (16) des
Verdrängerkolbens (2) wird über das Pleuel (18) von der Kurbelwelle (19)
angetrieben. Als Hilfsmotor (20) dient erfindungsgemäß ein Hydromotor von
kleiner Leistung, d. h. geringen Schluckvolumens (cm3/U), z. B. in der Aus
führung als Zahnrad- oder Verdränger-Motor. Der Motor (20) wird aus dem
Druckspeicher (13) über das Ventil (21) zur Drehzahlregelung angetrieben,
wobei der Betriebsdruck durch ein Überströmventil konstant gehalten wird.
Das Hauptgewicht der vorliegenden Erfindung wird auf die technische Kombi
nation von mechanischer Führung und linearem Hydroantrieb des Verdränger
kolbens (2) über seine Kolbenstange (16) gelegt. Wie in Bild 2 vereinfacht
dargestellt ist, geschieht dies durch den Hydrozylinder (25), dessen Kol
benstange (16) identisch mit der von (25) ist und die vom Hydrokolben (26)
geführt und hydraulisch betätigt wird. Gegenüber dem unteren Arbeitraum
(4) des Arbeitszylinders (1) ist die Kolbenstange (16) durch einen Lippen
ring im Zylinderboden abgedichtet. Die oszillierende Kolbenbewegung wird
durch periodische Druckölzufuhr mit Hilfe des Wegeventils (27) eingelei
tet, das mechanisch oder durch den Hubmagneten (28) betätigt wird. Dabei
wird das aus dem Hydrospeicher (13) über das Regelventil (29) entnommene
Drucköl abwechselnd zur oberen (siehe Bild 2) oder unteren Kammer von (25)
geleitet, während die inaktive Kammer druckentlastet und in den Ölbehälter
(14) entleert wird. Durch periodisches Umschalten von (27) fahren Ölkolben
und Verdränger zwischen ihren Endlagen UT und DT auf und ab, wobei der Zu
strom und damit die Kolbengeschwindigkeit über das Ventil (29) verändert
werden kann.
Bei vorgegebenem Kolbenhub hängen Hubfrequenz, Amplitudenform und ausgeüb
te Axialkraft von Speicherdruck ph, Hubvolumen des Hubzylinders (25) und
dem Strömungswiderstand der Zuleitungen ab. Durch einstellbare Drosselwi
derstände kann der ideale Amplitudenverlauf - symmetrische Dreiecksform -
erreicht werden. Diese bewirkt wegen der konstanten Strömungsgeschwindig
keit in den Wärmetauschern und -speichern optimalen Wärmeübergang und ver
ringerte Druckverluste sowie eine höhere auf den Hubraum bezogene Nutzlei
stung der Maschine. Außer einer vergrößerten Literleistung bewirken die
erfinderischen Merkmale vor allem eine Verbesserung des thermodynamischen
Wirkungsgrads der damit ausgestatteten regenerativen Arbeits- und Wärmema
schinen als Folge verringerte Druck- und Temperaturdifferenzen sowie des
kleineren Leistungsaufwands für den Verdrängerkolben. Durch die einfache
Konstruktion und den problemlosen Verdrängerantrieb werden - wie beim Kon
verter - hohe Betriebssicherheit und Lebensdauer erreicht; die Verwendung
kommerzieller hydraulischer Komponenten wie Hydrospeicher, Wege- und Dros
selventile, Hydrozylindern wirken sich vorteilhaft auf die Herstellungs
kosten aus.
Da aus technisch-wirtschaftlichen Gründen der hydraulische Druck oberhalb
von 10 MPa (100 bar) gewählt wird, sind für den Verdrängerantrieb Kolben
flächen von 1 cm2 ausreichend, was zu einem relativ kleinen Gesamtdurch
messer des Hydrozylinders führt. Solche Zylinder lassen sich unmittelbar
im hohlen Unterteil des Verdrängerkolbens unterbringen und führen zu einer
relativ geringen Bauhöhe der Maschine.
Die oben aufgeführten erfinderischen Merkmale - hydraulischer Linearan
trieb des Verdrängerkolbens und seine kleinen Abmessungen - werden zusam
men mit dem raumsparenden und betriebsicheren Konzept des thermohydrauli
schen Konverters konsequent in der Konstruktion einer kompakten thermohy
draulischen Arbeitsmaschine nach Bild 3 umgesetzt. Der zentrisch in einer
Bohrung des Zylinderbodens befestigte Hydrozylinder (25) führt durch seine
Kolbenstange (16) den Verdrängerkolben (2), dessen Unterteil entsprechend
ausgespart ist, damit dieser im UT den Zylinderboden erreichen kann. Der
hydraulische Kolben (26) wird durch das Wegeventil (27) mit Drucköl aus
dem Hydrospeicher (13) versorgt und bewegt in der Stellung a den Verdrän
gerkolben (2) bei geöffnetem Ventil (29) zum OT, wobei die Kolbengeschwin
digkeit durch den Öldurchsatz pro Hub bestimmt ist. Nach Erreichen des OT
wird das Wegeventil vom Hubmagneten (28) durch den Folgeimpuls in die
Stellung b umgeschaltet und die Ölmenge im Hubzylinder (25) drucklos durch
die auf die Kolbenstange (16) wirkende Gaskraft in den Ölbehälter (14)
entleert. Der mit variabler Impulsfrequenz über den Hubmagneten angesteu
erte Hubzylinder bewegt den Verdrängerkolben (2) periodisch mit konstruk
tiv festgelegter Amplitude zwischen UT und OT, die trapezförmig oder im
Grenzfall dreieckig ist.
Auf die vorteilhafte Auswirkung des linear angetriebenen Verdrängerkolbens
und der daraus resultierenden konstanten Gasgeschwindigkeit in den Wärme
tauschern und im Regenerator ist bereits bei der Anordnung von Bild 2 hin
gewiesen worden: Verringerung der Temperatur- und Druckdifferenzen und da
mit Zunahme des gesamten thermodynamischen Wirkungsgrades. Außerdem wird
die damit ausgerüstete Arbeits- oder Wärmemaschine durch Anwendung vorlie
gender Erfindung zum "Selbstläufer", d. h. von zusätzlichen Energiequellen
unabhängig. Bereits für den Startvorgang reicht der im Hydrospeicher vor
handene Druckvorrat bei eingeschalteter Heizung zur Aktivierung des Ver
drängerkolbens und damit zum Arbeitsbetrieb aus.
Ein weiterer erfindungsgemäßer Beitrag zur Verwirklichung einer kompakten
Gesamtanordnung geht aus Bild 3 hervor: anstelle des separaten Konverter
zylinders (8) in Bild 1 wird der Konverter als konstruktive Fortsetzung
des Arbeitszylinders (1) ausgebildet und das Kurbelgehäuse (24) in Bild 2
als Laufbuchse für den Gaskolben (31) umfunktioniert. Am Zylinderboden
von (24) ist der Pumpzylinder (30) befestigt, dessen Kolben (33) durch die
Zugstange (32) mit dem Gaskolben (31) verbunden ist und den Freikolben des
Konverters bildet.
Der Gasraum zwischen Zylinderböden und Oberseite des Gaskolbens (31) wird
- wie bei der Anordnung in Bild 2 - durch das Überströmventil (23) mit dem
kalten Arbeitsraum (4) des Arbeitszylinders verbunden und mit dem Minimal-
Druck p₀ des Gesamtsystems versorgt. Analog wird dem Arbeitsraum zwischen
Unterseite des Gaskolbens (31) und Konverterboden über die Leitung (22)
der Systemdruck p(x) zugeführt. Im OT des Verdrängerkolbens stellt sich
auf beiden Flächen des Gaskolbens (31) der Minimaldruck p₀ ein und wird
dieser wegen der um den Zugstangenquerschnitt verringerten unteren Kolben
fläche in die Anschlagstellung gedrückt. Dabei wird vom Kolben (33) über
das Ventil (34) aus dem Ölbehälter (14) die gleiche Ölmenge angesaugt, die
beim vorhergehenden Arbeitshub über das Druckventil (35) in den hydrauli
schen Speicher (13) gepumpt wurde. Der Vorteil der in Bild 3 dargestellten
Pumpenkonstruktion besteht darin, daß die Kolbenstange (32), die gegen den
Gasraum von (24) für hohen Öl- und Gasdruck abgedichtet ist, nur auf axia
len Zug beansprucht wird und daher einen relativ geringen Durchmesser er
fordert.
In Bild 3 ist als Anwendungsbeispiel der Betrieb eines leistungsstarken
Hydromotors (37) dargestellt, der die geförderte und in (13) beim hydrau
lischen Druck pn gespeicherte Ölmenge in Wellenleistung umwandelt. Zur An
wendung kommen für kleinere Leistungen neben Zahnrad- und Verdrängermoto
ren vor allen Radial- und Axialkolben-Motoren, von denen die letzteren in
nerhalb eines größeren Drehzahl-Druck-Bereichs einen hohen Wirkungsgrad
aufweisen. Zur Regelung seiner Leistung dienen die Regelventile (36) und
(29), mit denen der Öldurchsatz, d. h. die Drehzahl des Hydromotors, bzw.
die für den Verdrängerantrieb erforderliche hydraulische Leistung geregelt
werden. Als weitere Regelgröße wird die Umschaltfrequenz des Wegeventils
(27) genutzt, die bei sonst gleichen Betriebsparametern die erzeugte Lei
stung proportional erhöht.
Die in Bild 4 gezeigte Variante des Erfindungsgedankens verfolgt das Ziel,
die nur einseitige hydraulische Krafterzeugung im Hydrozylinder (25), der
die zentrische Führung und die Linearbewegung des Verdrängerkolbens (2)
übernimmt, durch eine doppelwirkende nach Anspruch 6 zu verbessern. Zu
diesem Zweck wird der untere Teil (40) der Kolbenstange (16) abgedichtet
aus dem Hydrozylinder geführt, so daß der Gasdruck p₀ im Gehäuse (24) auf
seine Querschnittsfläche wirkt und die von der Kolbenstange ausgeübte Axi
alkraft je nach dem Durchmesserverhältnis von (16) und (40) kompensieren
kann.
Bei einer weiteren Variante der Erfindung ist die magnetische Betätigung
des Wegeventils (27) durch die Nockenscheibe (38) ersetzt, die das Ventil
mechanisch betätigt und durch den elektrischen oder hydraulischen Klein
motor (39) veränderlicher Drehzahl angetrieben wird. Die reversierende Linear
bewegung von Hydrokolben (26) und Verdränger (2) erfolgt wieder über das
Wegeventil (27) aus dem angeschlossenen Versorgungsspeicher (13). Besonde
re Bedeutung erhält dieser Erfindungsgedanke für Mehrzylindermaschinen, bei
denen die Verdrängerkolben mit konstanter gegenseitiger Phasendifferenz
umgeschaltet werden müssen. Mit großem Vorteil läßt sich diese Technik bei
Maschinen anwenden, die den Vuilleumier-Kreisprozeß für regenerative Wär
mepumpen und Kälteanlagen nutzen. Diese bestehen aus zwei Arbeitszylindern
mit Verdrängerkolben, die mit 90° Phasendifferenz das Arbeitsgas in den
angeschlossenen Wärmetauschern und Regeneratoren zirkulieren lassen. An
stelle des bei solchen Aggregaten bisher ausschließlich angewandten An
triebs der beiden Kolben über Pleuel, Kreuzkopf und Kurbelwelle wird nach
der vorliegenden Erfindung dieses technisch und räumlich aufwendige Kon
zept durch zwei hydraulische Linearantriebe ersetzt. Da der Systemdruck
dieser Maschinen periodisch mit einer Druckamplitude von 20 bis 30% des
Mitteldrucks schwankt, kann dieser durch einen Druckkonverter in hydrau
lischen Hochdruck umgewandelt und zum Antrieb der beiden Verdrängerkolben
genutzt werden.
Faßt man die Erfindungsidee und ihr breites Anwendungsspektrum zusammen,
so treten der dadurch bewirkte konstruktive Fortschritt und die Vereinfa
chung des Gesamtkonzepts bei den regenerativen Arbeitsmaschinen besonders
in Erscheinung. Der hydraulische Antrieb von Verdränger- und Arbeitskolben
macht eine zusätzliche Kolbenführung überflüssig, hat keine störenden La
teralkräfte aufzufangen und läßt sich mit den selben mechanischen Kompo
nenten durch einen hydraulischen Energiespeicher regelbar und in einem
zeitlichen Amplitudenverlauf durchführen, der zusätzliche thermodynamische
Vorteile, wie verbesserten Wirkungsgrad erbringt. Die Kombination mit dem
Konzept von Auskopplung und Speicherung hydraulischer Energie bei hohem
Druck macht den Betrieb solcher Anlagen ohne Zusatzenergie, d. h. als
Selbstläufer möglich.
Der Anwendungsbereich dieser Erfindung ist daher wegen der universellen
Verwendung der hydraulischen Energie außerordentlich vielseitig und umfaßt
als Kraftquelle den Antrieb von Land- und Wasserfahrzeugen, Gabelstaplern
und Baumaschinen, d. h. Maschinen, die mit Vorteil die Fortleitung, Spei
cherung und Umwandlung von hydraulischer Energie in Wellen- oder Hubarbeit
bei hohem Wirkungsgrad nutzen, sowie als Wärmequelle bzw. -senke, wenn sie
zur Realisierung des Vuilleumier-Prozesses angewandt wird.
Claims (7)
1. Durch äußere Wärmezufuhr betriebene thermohydaulische Arbeits- oder
Wärmemaschine, die mit Druckgas als Arbeitsmedium arbeitet und aus dem Ar
beitszylinder (1) mit verschiebbarem Verdrängerkolben (2), dessen auf ho
her, bzw. tiefer Temperatur gehaltenen Arbeitsvolumina (3) bzw. (4) über
den Heizwärmetauscher (5), den thermischen Regenerator (6) sowie den Küh
ler (7) miteinander verbunden sind, und dem Konverterzylinder (8) mit Gas
kolben (9), direkt gekoppeltem Hydrokolben (10), sowie Saug- und Druckven
til (11) bzw. (12) mit angeschlossenem Druckspeicher (13) besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdrängerkolben (2) über seine im Kreuzkopf (17)
geführte Kolbenstange (16), das Pleuel (18) und die Kurbelwelle (19) durch
den Hydromotor (20) harmonisch bewegt und aus dem Druckspeicher (13) re
gelbar über das Ventil (21) angetrieben wird.
2. Durch äußere Wärmezufuhr betriebene thermohydraulische Arbeits- oder
Wärmemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstan
ge (16) des Verdrängerkolbens (2) ein Teil des Hydrozylinders (25) mit dem
Hydrokolben (26) darstellt, dessen wechselseitiger Ölzu- und -abfluß über
das durch den Hubmagneten (28) betätigte Wegeventil (27) zeitabhängig ge
steuert und über das Regelventil (29) aus dem Hydrospeicher (13) betrieben
wird.
3. Durch äußere Wärmezufuhr betriebene thermohydraulische Arbeits- oder
Wärmemaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arbeitszylinder (1) sich in das Druckgehäuse (24) fortsetzt, in dem durch
das Überdruckventil (23) der Minimumsdruck des Systems aufrechterhalten
wird, und das identisch mit dem Gaszylinder des Konverters ist, in dem der
Gaskolben (31) über die abgedichtete Zugstange (32) den Hydraulikkolben
(33) auf- und abbewegt und über Saugventil (34) und Druckventil (35) im
Hydrospeicher (13) hohen Öldruck erzeugt.
4. Durch äußere Wärmezufuhr betriebene thermohydraulische Arbeits- oder
Wärmemaschine nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
zeitliche Verlauf der Kolbenbewegung von (2) durch eine Nockenscheibe
(38) bestimmt wird, die elektromotorisch oder hydraulisch angetrieben wird
und das Wegeventil (27) mechanisch betätigt.
5. Durch äußere Wärmezufuhr betriebene thermohydraulische Arbeits- oder
Wärmemaschine nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Maschinen mit mehreren gemeinsam beheizten Arbeitszylindern nach Bild 3
die hydraulischen Druckausgänge der einzelnen Konverter nach den Ventilen
(35) parallel geschaltet werden und einen gemeinsamen Hydrospeicher (13)
mit Drucköl versorgen, jedoch die Hydrokolben (25) für die Verdrängerkol
ben (2) nach Anspruch 4 über eine gemeinsame Nockenwelle gesteuert werden,
die elektromotorisch oder über einen Hydromotor angetrieben wird.
6. Durch äußere Wärmezufuhr betriebene thermohydraulische Arbeits- oder
Wärmemaschine nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolbenstange (16) des Verdrängerkolbens einen Teil eines doppelwirkenden
Hydrozylinders (25) darstellt und ihr unterer Abschnitt (40) in den Druck
raum (24) hineinragt, in dem sich durch das Überstromventil (23) der Mini
mumsdruck der Maschine einstellt und die Steuerung der hydraulischen
Druckzufuhr durch das Wegeventil (27) erfolgt, dessen Steuerkolben mecha
nisch über die Nockenscheibe (38) durch den hydraulischen oder elektri
schen Motor (39) betätigt wird.
7. Durch äußere Wärmezufuhr betriebene thermohydraulische Arbeits- oder
Wärmemaschine nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im
im Falle einer regenerativen Wärmepumpe oder Kältemaschine, welche mit
zwei Arbeitszylindern arbeitet, die mit je einem Verdrängerkolben und Wär
metauschern sowie Regeneratoren ausgerüstet, jedoch gasseitig verbunden
sind, ein hydraulischer Konverter für die Druckölerzeugung vorgesehen ist
und beide Verdrängerkolben durch Hydrozylinder geführt und mit einstellba
rer Phasendifferenz jedoch bei gleicher Arbeitsfrequenz hydraulisch bewegt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124729 DE4124729A1 (de) | 1991-07-25 | 1991-07-25 | Durch aeussere waermezufuhr betriebene thermohydraulische arbeits- oder waermemaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124729 DE4124729A1 (de) | 1991-07-25 | 1991-07-25 | Durch aeussere waermezufuhr betriebene thermohydraulische arbeits- oder waermemaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4124729A1 true DE4124729A1 (de) | 1993-01-28 |
Family
ID=6437027
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914124729 Withdrawn DE4124729A1 (de) | 1991-07-25 | 1991-07-25 | Durch aeussere waermezufuhr betriebene thermohydraulische arbeits- oder waermemaschine |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4124729A1 (de) |
Cited By (4)
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EP1227239A3 (de) * | 2001-01-26 | 2003-05-02 | Honda Giken Kogyo Kabushiki Kaisha | Stirlingmaschinenantrieb für einen Prothesenglied |
EP1241340A3 (de) * | 2001-03-14 | 2003-05-02 | Honda Giken Kogyo Kabushiki Kaisha | Stirlingmaschine |
CN100366919C (zh) * | 2005-07-13 | 2008-02-06 | 崔洪桥 | 气液压力转换式发动机 |
CN103883425A (zh) * | 2011-11-25 | 2014-06-25 | 成都宇能通能源开发有限公司 | 一种以蓄热器为热源的双作用型液压传动斯特林发动机 |
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1991
- 1991-07-25 DE DE19914124729 patent/DE4124729A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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