DE4124168C2 - Verwendung von Thromboxan-A¶2¶-Antagonisten zur Thrombose-Prophylaxe bei EPO-Medikation - Google Patents
Verwendung von Thromboxan-A¶2¶-Antagonisten zur Thrombose-Prophylaxe bei EPO-MedikationInfo
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Description
In Studien an Ratten und Hunden wurde sowohl nach intra
venöser als auch nach subkutaner Applikation von rhEPO
(rekombinantes humanes Erythropoietin) bei den Tieren
neben dem durch die pharmakologische Potenz der Substanz
erwarteten Ansteigen der Erythrozyten auch ein Anstieg der
Thrombozytenzahl im peripheren Blut beobachtet. Neben der
Thrombozytenzahl war auch das Thrombozytenvolumen und der
Thrombokrit erhöht. Ein Anstieg der Thrombozytenzahl wurde
auch bei der Behandlung urämischer Patienten mit rhEPO
beobachtet (GRÜTZMACHER et al., Abstractband ERA/EDTA-
Kongreß 1989, Göteborg, S. 200; CASES et al., Abstractband
des ERA/EDTA-Kongresses 1990, Wien, S. 240). Bei Anwendung
von rhEPO bei anämischen, jedoch thrombonormischen
Patienten besteht dadurch eine erhöhte Thrombosegefahr und
es können in diesem Zusammenhang unerwünschte Neben
wirkungen bei der rhEPO-Applikation auftreten (TSOBANELIS
et al., Abstractband des ERA/EDTA-Kongresses 1989,
Göteborg, S. 212; "Rote Liste" 1991).
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß das gelegent
liche Auftreten von Thrombozyten-induzierter Neben
wirkungen bei der Anwendung von rhEPO vermieden werden
kann, wenn rhEPO in Kombination mit einem Thromboxan-A2-Re
zeptor-Antagonisten appliziert wird. Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist deshalb die Verwendung von
TXA2-Rezeptor-Antagonisten als Komedikation bei Anwendung
von rhEPO zur Verhinderung von Nebenwirkungen, die auf
eine durch die Applikation von rhEPO ausgelöste erhöhte
Thrombozytenzahl zurückzuführen sind. Bei diesen Neben
wirkungen handelt es sich beispielsweise um Thrombosen,
Mikrothrombosierung der Niere, Verschluß arteriovenöser
Shunts, Thrombogenität von Dialysemembranen und Infarkt
risiko.
TXA2 führt zu einer Aggregation von Blutplättchen und zur
Vasokonstriktion. Die aggregierenden Plättchen setzen
ihrerseits TXA2 frei. TXA2-Rezeptor-Antagonisten
verhindern in vitro und in vivo die Aggregation von
Plättchen mit ihren Folgereaktionen und auch die
Vasokonstriktion.
Der Vorteil einer Aggregationshemmung mit TXA2-Rezeptor-
Antagonisten gegenüber der aus dem Stand der Technik
bekannten Hemmung durch Aspirin liegt in der End-Rezeptor-
Blockade, die den natürlichen Metabolismus der
Arachidonsäure unbeeinflußt läßt und somit auch keine
Hemmung der Synthese vaso-dilatorischer Prostaglandine,
wie z. B. Prostacyclin, nach sich zieht. Die Hemmung der
Cyclooxigenase ist besonders bei renalen Erkrankungen,
jedoch auch bei allen Zuständen, die ohnehin mit einer
verminderten Durchblutung bzw. einem verminderten
Sauerstoffangebot einhergehen, zu vermeiden.
Für den Zweck der vorliegenden Erfindung geeignete
TXA2-Rezeptor-Antagonisten sind Sulotroban (BM 13.177),
Daltroban (BM 13.505), L-640.035, L-641.953, L-655.240,
OKY-046, OKY-1581, ONO-1078, ONO-1270, ONO-3708,
ONO-11113, SQ 28668, SQ 29548, SQ 30741, AH 23848, SK & F
88046, EP 045, S-145, Sch 37224, KF 4939, EG-626,
N-Benzyltrimetoguinol-Analoga, 9,11-Epoxi-9-homo-14-
thiaprost-5-ensäurederivate, 13-Azaprostansäure,
3-Alkylaminopinanderivate, Pinan-TXA2-derivate, 9,11-Azo-12-
oxa-15-hydrocyprostansäure, 9,11-Epoxyinimoprosta-5,11-
diensäure und Dandrolen, sämtliche aufgeführt in Cumulated
Index Medicus 1978-1989, Subject Index unter Thromboxanes
oder Thromboxane-A2-Antagonists and Inhibitors, R 68070,
AA 2414, SQ 33261, SQ 33552, FR 106881, Bay U 3405, ICI
192605, L 670596, L 657925, L 657926, GR 32191, alle
genannt in Thrombosis and Haemostasis 62 (1) 1-647 (1989)
sowie GR 85305, CGS 22652, SQ 33961 genannt in Thrombosis
and Haemostasis 65 (6) 645-1412 (1991) und W-4099, SCRIP
Hr. 1537, 28 (1990). Die Untersuchungen, die für sämtliche
TXA2-Antagonisten als repräsentativ angesehen werden
können, wurden mit Daltroban durchgeführt.
Zur Verhinderung Thromboxan-A2-bedingter Komplikationen
unter EPO-Therapie werden TXA2-Antagonisten, besonders
bevorzugt Daltroban, systemisch vorzugsweise enteral,
besonders bevorzugt oral aber auch parenteral (i. v.)
verabreicht. Die Dosis variiert gemäß den Bedürfnissen des
einzelnen Patienten, wie sie vom behandelnden Arzt
bestimmt worden ist. Für das besonders bevorzugte Daltro
ban dürfte im allgemeinen eine Dosis von etwa 100-800 mg
verwendet werden. Die anderen TXA2-Antagonisten können in
Übereinstimmung mit der jeweiligen Dosierungsvorschrift,
im einzelnen festgelegt durch den behandelnden Arzt,
verabreicht werden.
Wegen der Möglichkeit der oralen Verabreichung der
TXA2-Rezeptor-Antagonisten ist eine Behandlungsdauer
zeitlich nicht begrenzt.
Als Verabreichungsform kommen die für die systemische
Verabreichung üblichen festen oder flüssigen Darreichungs
formen in Betracht, z. B. Suppositorien oder als feste
orale Darreichungsformen Kapseln, Tabletten, Lack
tabletten, Dragees, Pillen, Puder, Granulate und
dergleichen, als flüssige orale Darreichungsformen
Lösungen, Sirupe, Suspensionen, Elixiere und dergleichen
und als parenterale Darreichungsformen Infusions- und
Injektionslösungen, die intravenös oder intramuskulär
injiziert werden können.
Bei der Anwendung der Kombinationstherapie ist es möglich,
die Wirkstoffe nacheinander oder auch gleichzeitig zu
applizieren. rhEPO wird bevorzugt durch Injektion oder
Infusion verabreicht, während die TXA2-Rezeptor-Antago
nisten bevorzugt oral gegeben werden. Prinzipiell ist es
möglich, als Darreichungsform eine fixe oder eine freie
Kombination zu wählen. Bei der fixen Kombination sind die
beiden Wirkstoffe in ihrer jeweiligen galenischen Formu
lierung in einer einzigen Verpackungseinheit in Form von
getrennten Darreichungseinheiten enthalten, wie zum
Beispiel rhEPO als Lösung oder als Lyophilisat und der
betreffende TXA2-Antagonist in Form von Drag´es, Tabletten
oder Kapseln. In diesem Fall kann die Dosierung indivi
duell vom behandelnden Arzt festgelegt werden. Falls die
Wirkstoffe untereinander verträglich sind, d. h. keinerlei
chemische Umwandlungen miteinander eingehen, können sie
gegebenenfalls auch in einer einzigen galenischen Formu
lierung, z. B. als Co-Lyophilisat zur Verfügung gestellt
werden. Hierbei liegt jedoch das Verhältnis von rhEPO zu
TXA2-Rezeptor-Antagonist in einem festen Bereich, der vom
Hersteller bestimmt wird.
Unter freien Kombinationen soll der Fall verstanden
werden, daß die beiden Wirkstoffe unabhängig voneinander
in getrennten Verpackungseinheiten zur Verfügung gestellt
werden, wobei der Hinweis auf die Kombinationstherapie in
den beigefügten Beipackzetteln zu finden ist.
Die Herstellung von marktüblichen Arzneimitteln beschränkt
sich nicht allein auf die Herstellung einer geeigneten
galenischen Darreichungsform, sondern umfaßt auch die
ordnungsgemäße Konfektionierung der Ware und den gewerbe
mäßigen Vertrieb der Arzneimittel. Die Arzneimittel werden
in der Regel zusammen mit einem Beipackzettel vertrieben,
auf dem die einzelnen Indikationen aufgelistet sind. Im
Sinne der vorliegenden Erfindung werden die betreffenden
Beipackzettel mit dem Vermerk versehen, daß die Applika
tionen von rhEPO bevorzugt in Kombination mit einem TXA2-Re
zeptor-Antagonisten verabreicht werden sollen. Bei den
die TXA2-Rezeptor-Antagonisten betreffenden Beipackzetteln
wird der Vermerk angebracht, daß der Wirkstoff auch bei
der Behandlung der bei der rhEPO-Medikation auftretenden
Nebenwirkungen eingesetzt werden kann.
Es liegt im Bereich der vorliegenden Erfindung, die TXA2-Re
zeptor-Antagonisten, vorzugsweise Daltroban, in jeder
für die Verabreichung geeigneten Menge in parenterale oder
orale Darreichungsformen einzuarbeiten. Es ist jedoch
bevorzugt, Präparate herzustellen, die pro Darreichungs
einheit den Wirkstoff in einer Menge bis zu 800 mg, vor
zugsweise von etwa 100 oder 200 mg, enthalten. Besonders
bevorzugt ist die Herstellung von Kapseln, Tabletten und
Lacktabletten.
Die Herstellung der obengenannten Gebrauchsformen kann in
üblicher Weise, z. B. anhand des nachstehenden Beispiels
für Daltroban erfolgen.
Zusammensetzung | |
mg/Kapsel | |
1. Daltroban, fein | |
2. Lactose x 1 H20 | 200.0 |
3. Crospovidon | 50.0 |
4. Povidon 25.000 | 10.0 |
5. Crospovidon | 10.5 |
6. Siliziumdioxyd kolloidal | 5.0 |
7. Zellulose mikrokristallin | 2.5 |
8. Magnesiumstearat | 20.0 |
Füllgewicht | 5.0 |
9. Gelatinekapseln | 303.0 |
Kapselgröße | 0 |
Die Kapselmasse kann auch zu Kernen verpreßt und direkt
als Tabletten oder mit Film überzogen als Filmtabletten
verwendet werden.
Die therapeutische Wirkung von Daltroban als Prophy
laktikum zur Verhinderung des Thromboserisikos bei
EPO-Therapie kann dem folgenden Versuch entnommen werden. Der
Versuch ist so beschrieben, daß jedermann, der die nötigen
Kenntnisse und Einrichtungen besitzt, ihn nachvollziehen
kann. Es ist nicht beabsichtigt, durch die Auswahl der
durchgeführten Experimente in irgendwelcher Weise den
Bereich der Anwendung der Erfindung zu beschränken.
Für die Studie wurden 9 männliche und 9 weibliche Beagle-
Hunde im Alter von 8-9 Monaten und einem durchschnitt
lichen Körpergewicht von 9.6 kg (Männchen) bzw. 8.7 kg
(Weibchen) randomisiert drei Gruppen zugeteilt. Gruppe 0
erhielt die Placebo-Lösung zur entsprechenden rhEPO-Charge,
die Gruppe 1 erhielt 1000 U/kg rhEPO i. v. am Tag
0, 3 und 5, die Gruppe 2 erhielt 1000 U/kg rhEPO i. v. am
Tag 0, 3 und 5 sowie 10 mg/kg Daltroban p. o., aufgeteilt
in 2 Portionen à 5 mg/kg, von Tag 0 bis Tag 9 der Studie,
d. h. an insgesamt 10 aufeinanderfolgenden Tagen. Die
folgenden hämatologischen Parameter wurden am Tag 1, 5 und
9 mit Hilfe der Impedanzmessung unter Verwendung des
Contraves 801 Autolyser Systems aus EDTA-Vollblut
gemessen: Hämoglobin, Erythrozytenzahl, packed cell
volume, mittleres Erythrozytenvolumen, mittleres
Erythrozyten-Hämoglobin, mittlere Erythrozyten-Hämoglobin-
Konzentration, Spannweite der Erythrozyten-Verteilung (red
cell distribution width), Schiefe der Erythrozytenver
teilung (red cell distribution skewness), Leukozyten,
Thrombozytenzahl, Thrombokrit, mittleres Thrombozyten
volumen, Spannweite der Thrombozyten-Verteilung (platelet
distribution width), Schiefe der Thrombozyten-Verteilung
(platelet distribution skewness). Am Tag 1, 5 und 9 der
Substanzperiode wurde die Aktivität der Plättchen unter
sucht. Als Parameter zur Beurteilung der Plättchen
aktivität wurde deren Aggregationsbereitschaft auf zwei
physiologische Stimuli, ADP und Thromboxan A2, gemessen
nach der Methode von BORN und CROSS (J. Physiol. 168, 178
(1963)) herangezogen. Da Thromboxan A2 nur eine sehr
kurze Halbwertszeit hat, wurde statt dessen das selektive
Thromboxan-Mimetikum U 46619 (COLEMAN et al., Brit. J.
Pharmacol. 68, 127P, (1980)), ein stabiles Analogon des
Prostaglandin-Endoperoxids PGH2 (Upjohn & Co., Kalamazoo,
USA) eingesetzt.
Zur Messung der Plättchenaggregation wurde den Tieren am
Morgen unmittelbar vor der Daltroban-Applikation sowie
zwei Stunden nach Daltobangabe jeweils 10 ml Blut aus der
Vena jugularis entnommen. Zur Gerinnungshemmung wurde das
Blut mit 2.5%igem Natrium-Citrat im Volumenverhältnis 1 : 10
versetzt. Das Blut wurde mit 160 g zehn Minuten lang
zentrifugiert und der Überstand als plättchenreiches
Plasma zur Aggregationsmessung eingesetzt. Da Hunde
plättchen mit Thromboxan A2 nur dann aggregieren, wenn
Adrenalin als zweiter Induktor vorhanden ist, wurden den
Proben unmittelbar vor dem Start der Messung 10 µmol/l
Adrenalin zugesetzt. Der Aggregationstest wurde mit einem
2-Kanal-Aggregometer (LAbor APACT, Fa. LAbor Vertriebs
gesellschaft mbH, 2070 Ahrensberg) durchgeführt. Der
Verlauf der Aggregation wurde über 5 min verfolgt und der
erreichte Grad der Aggregation aus dem Kurvenverlauf
berechnet.
Nach den in 5 Tagen dreimaligen rhEPO-Injektionen von
1000 U/kg stiegen Hämoglobin, Erythrozytenzahl und
Hämatokritwerte leicht an. Die übrigen gemessenen Para
meter des roten Blutbildes blieben unbeeinflußt. Die
Leukozytenzahl erhöhte sich. Aus den Untersuchungen ging
hervor, daß Thrombozytenzahl, Thrombokrit (prozentualer
Anteil der Thrombozyten am Gesamtblutvolumen) und das
Thrombozytenvolumen ebenfalls einen Anstieg zeigten.
Die Schwellendosis von 0.1 µmol/l U 46619 induzierte in
allen drei Gruppen eine partielle Aggregation der Thrombo
zyten. Als Schwellendosis wird diejenige Konzentration des
Induktors bezeichnet, bei der zwar eine Aktivierung der
Plättchen erfolgen kann, diese jedoch häufig nicht in
einer vollständigen, sondern in einer reversiblen
Aggregation resultiert. Bei Zugabe von 0.3, 1 und
3 µmol/l des Induktors U 46619 wurde eine vollständige
Aggregation ausgelöst.
Daltroban (5 mg/kg p. o. 2× täglich) verhinderte die durch
U 46619 ausgelöste Thrombozytenaggregation erwartungs
gemäß. Der Hemmeffekt wurde mit zunehmender Applikations
zeit stärker und war nach 9 Tagen Daltroban-Gabe über
einen Zeitraum von 24 Stunden vorhanden.
Die Schwellendosis für ADP lag bei 1 µmol/l. Die am Tag 1
nach Beginn der EPO-Medikation auftretende scheinbare
Zunahme der Aggregationsbereitschaft war auf die männ
lichen Tiere beschränkt und zu den späteren Meßzeitpunkten
nicht mehr vorhanden. Sie liegt zudem innerhalb der
Varianz der Gruppen für diese Induktor-Konzentration. Bei
den Induktor-Konzentrationen 5 und 10 µmol/l trat dieser
Unterschied nicht auf.
Daltroban hemmte die ADP-induzierte Thrombozyten-
Aggregation nicht direkt. Nach mehrtägiger Dauer der
Daltrobanmedikation ist eine Tendenz zu einer abnehmenden
Aggregationsbereitschaft der Plättchen auf die Stimula
tion mit ADP sichtbar, wobei es sich nicht um eine direkte
Hemmung der ADP-Stimulation handeln kann, da der Verlauf
unabhängig von der Daltroban-Applikation ist.
Die durch die Applikation von EPO vermehrt in die
Zirkulation gelangenden Plättchen unterscheiden sich zwar
in ihrer Reaktivität nicht von denjenigen unbehandelter
Tiere. Da sie jedoch auf physiologisch vorkommende
Induktoren der Plättchenaktivierung reagieren, kann mit
zunehmender Plättchenzahl und insbesondere bei unvorher
sehbaren pathophysiologischen Situationen, bei denen es zu
einer vermehrten Freisetzung unterschiedlicher Mediatoren
der Plättchenaktivierung kommt, das Risiko zu thrombo
tischen Ereignissen ansteigen, ohne daß hierfür eine
Hyperreagibilität der Plättchen vorhanden sein muß. Da die
genannten Wirkstoffe, vor allem bei mehrmaliger Anwendung,
die Schwelle für die Auslösung thromboembolischer Prozesse
eindeutig anheben, können diese durch die Medikation mit
einem TXA2-Rezeptor-Antagonisten verhindert werden.
Aggregationsverhalten der Thrombozyten von Beagle-Hunden
unter EPO-Medikation bei Stimulation mit 1 µmol/l
U 46619. Es bedeuten: 1. LW = Leerwert 1 (vor Beginn der
Medikation); 2. LW = Leerwert 2 (vor Beginn der Medikation)
v. Daltr. = Aggregationsmessung vor Daltroban-Applikation
n. Daltr. = Aggregationsmessung 2 Stunden nach Daltroban-
Applikation.
Claims (4)
1. Verwendung von TXA₂-Rezeptor-Antagonisten zur Thrombose-Prophylaxe
bei thrombonormischen Patienten unter
Erythropoietin-Medikation.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1 zur Verhinderung von
Verschlüssen arteriovenöser Shunts.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1 zur Verhinderung von
Thromboxan-A₂ induzierten Thrombosen.
4. Verwendung gemäß Anspruch 1 zur Verhinderung von
Mikrothrombosierungen der Niere.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124168 DE4124168C2 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Verwendung von Thromboxan-A¶2¶-Antagonisten zur Thrombose-Prophylaxe bei EPO-Medikation |
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DE19914124168 DE4124168C2 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Verwendung von Thromboxan-A¶2¶-Antagonisten zur Thrombose-Prophylaxe bei EPO-Medikation |
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DE19914124168 Expired - Fee Related DE4124168C2 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Verwendung von Thromboxan-A¶2¶-Antagonisten zur Thrombose-Prophylaxe bei EPO-Medikation |
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Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4900723A (en) * | 1988-04-29 | 1990-02-13 | E. R. Squibb & Sons, Inc. | Method of preventing or reducing venous thrombosis using a thromboxane A2 receptor antagonist in conjunction with heparin and combination |
-
1991
- 1991-07-20 DE DE19914124168 patent/DE4124168C2/de not_active Expired - Fee Related
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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