DE4123560A1 - Aluminium-lithium-legierungen und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Aluminium-lithium-legierungen und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Aluminium-Legierungsprodukte und insbe
sondere verbesserte lithiumhaltige Aluminiumlegierungen sowie
ein Verfahren zu deren Herstellung.
Zn der Luftfahrzeugindustrie weiß man, daß eine der wirksamsten
Methoden zur Senkung des Fahrzeuggewichts eine Verringerung der
Dichte der im Luftfahrzeugbau verwendeten Al-Legierungen ist.
Um die Dichte der Legierung zu verringern, hat man Lithium zu
gesetzt. Dadurch erreicht man oft eine verringerte Duktilität
und Bruchzähigkeit. Bei einer Verwendung für Luftfahrzeugteile
muß die lithiumhaltige Legierung sowohl hinsichtlich der Bruchzähigkeit
als auch der Festigkeit verbesserte Eigenschaften
aufweisen.
Bisher haben Al-Li-Legierungen jedoch eine schlechte Querdukti
lität und Zähigkeit gezeigt, d. h. eine sehr niedrige Dehnung
und Zähigkeit, die sich als wesentliches Hindernis für eine
wirtschaftliche Auswertung dieser Legierungen erwiesen haben.
Diese Eigenschaften scheinen sich aus der Anisotropie der Le
gierungen nach dem Bearbeiten (bspw. Walzen) zu ergeben - ein
Zustand, der oft auch als "Fasergefüge" bezeichnet wird. Die
Eigenschaften quer zur Faserung sind oft schlechter als die in
der Walz- oder Längsrichtung, insbesondere bei dicken Produkten
wie Blechen und Schmiedestücken. Auch die unter 45° zur Haupt
bearbeitungsrichtung gemessenen Eigenschaften können unzurei
chend sein. Diese 45°-Eigenschaften sollen hier die Eigen
schaften außerhalb der Hauptachsen, d. h. zwischen der Längs-
und der langen Querachse wie bspw. von 20° bis 75° bezeichnen,
da die schlechtesten Eigenschaften nicht immer genau bei 45°
auftreten. Es besteht also Bedarf an einem lithiumhaltigen Al-
Legierung mit isotroper Struktur, bei der die Eigenschaften in
allen Richtungen maximiert sind.
Bei herkömmlichen Legierungen scheinen sowohl eine hohe Festig
keit wie auch eine hohe Bruchzähigkeit recht schwer zu errei
chen zu sein, wenn man herkömmliche Legierungen wie die Sorten
AA2024-T3X und AA7050-TX nach der Aluminium Association betrach
tet, die normalerweise in luftfahrttechnischen Anwendungen ein
gesetzt werden. U.a. zeigt der Aufsatz von J.T. Staley, "Micro
structure and Toughness of High-Strength Aluminum Alloys", Pro
perties Related to Fracture Toughness, ASTM STP605, American
Society for Testing and Materials, 1976, S. 71-103, generell
daß bei AA2024-Feinblech die Zähigkeit mit einer Zunahme der
Festigkeit abnimmt; dies gilt nach diesem Aufsatz auch für
AA7050-Grobblech. Eher erwünschte Legierungen erlauben eine
höhere Festigkeit bei nur minimaler oder keiner Abnahme der
Zähigkeit oder Bearbeitungsschritte mit bei zunehmender Festig
keit kontrollierter Zähigkeit, um eine sinnvolle Kombination
von Festigkeit und Zähigkeit einzustellen.
Weiterhin wären bei erwünschten Legierungen die Kombination aus
Festigkeit und Zähigkeit erreichbar in einer Al-Li-Legierung
mit Dichteverringerungen in der Größenordnung von 5% bis 15%.
Derartige Legierungen würden eine verbreiteten Einsatz in der
Luft- und Raumfahrtindustrie finden, wo niedriges Gewicht und
hohe Festigkeit und Zähigkeit erhebliche Treibstoffeinsparungen
ergeben. Es ist daher einzusehen, daß man mit Eigenschaften wie
hoher Festigkeit bei geringer oder keiner Einbuße an Zähigkeit
oder bei bei zunehmender Festigkeit kontrollierter Zähigkeit
ein bisher nicht bekanntes Al-Li-Legierungsprodukt mit bemer
kenswerten Eigenschaften erhalten würde.
Die vorliegende Erfindung lost die Probleme, die den Einsatz
derartiger Legierungen bisher eingeschränkt haben, und schafft
ein lithiumhaltiges Al-Legierungsprodukt, das sich so verarbei
ten läßt, daß man eine isotrope Textur bzw. Struktur mit ver
besserter Festigkeit erhält, während die hohe Zähigkeit erhal
ten bleibt; gleichzeitig ist eine Bearbeitung möglich, bei der
man eine gewünschte Festigkeit bei kontrollierter Zähigkeit
erhält.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung lithium
haltiger Al-Legierungsprodukte mit verbesserten Eigenschaften
insbesondere in der kurzen Quer- und in der 45°-Richtung. Das
Produkt enthält 0,2 bis 5,0 Gew.-% Li, 0,05 bis 6,0 Gew.-% Mg,
mindestens 2,45 Gew.-% Cu, 0,1 bis 1,0 Gew.-% Mn, 0,05 bis 12
Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe, max. 0,5 Gew.-% Si, Rest Alumi
nium und Zufallsverunreinigungen. Nach dem Verfahren zur Her
stellung des Produkts schafft man einen Körper aus einer lithi
umhaltigen Al-Legierung und erwärmt diesen für eine Reihe von
bei niedriger Temperatur stattfindenden Warmverformungsschrit
ten, bei denen der Körper in einen für die Rekristallisation
geeigneten Zustand gebracht wird. Danach wird das Zwischen
produkt rekristallisiert und dann zu den Endprodukt warmver
formt.
Soll andererseits ein rekristallisiertes Blechprodukt mit lang
gestreckter Körnung entstehen, kann das Zwischenprodukt zur
Enddicke kalt ausgewalzt werden, um die langgestreckten rekri
stallisierten Körner zu erzeugen. Um diese zu erhalten, können
Zwischenglühvorgänge erforderlich sein. Nach dem Warmwalzen hat
das Produkt eine metallurgische Struktur, der die Eigenschaften
einer für eine kräftigen Verformung charakteristischen Textur
fehlen. Diese Struktur ist ihrem Wesen nach isotrop und sie
zeigt verbesserte Eigenschaften bspw. in der 45°- und in der
kurzen Querrichtung. Das geformte Endprodukt wird lösungsge
glüht, abgeschreckt und gealtert und kann als rekristallisiert
oder nicht rekristallisiert geliefert werden.
Fig. 1 zeigt als Diagramm die Isotropie der Eigenschaften
eines Blechprodukts mit der Zusammensetzung des Bei
spiels IV nach der erfindungsgemäßen Behandlung;
Fig. 2 zeigt rekristallisierte metallurgische Strukturen der
Legierung des Beispiels IV.
Die erfindungsgemäße Legierung kann 0,5 bis 4,0 Gew.-% Li, 0
bis 5,0 Gew.-% Mg, max. 5,0 Gew.-% Cu, 0 bis 1,0 Gew.-% Zr, 0
bis 2,0 Gew.-% Mn, 0 bis 9,0 Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe,
max. 0,5 Gew.-% Si, Rest Aluminium und Zufallsverunreinigungen,
enthalten. Die Verunreinigungen liegen bevorzugt zu jeweils
max. 0,25 Gew.-% vor, während sie gemeinsam nicht mehr als 0,5
Gew.-% ausmachen. Innerhalb dieser Grenzen sollte die Gesamt
heit aller Verunreinigungen nicht höher als 0,5 Gew.-% sein.
Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße Legierung 0,2 bis 5,0
Gew.-% Li, 0,5 bis 6,0 Gew.-% Mg, min. 2,45 Gew.-% Cu, 0,05 bis
12 Gew.-% Zn, 0,1 bis 1,0 Gew.-% Mn, max. 0,1 Gew.-% Zr, max.
0,5 Gew.-% Si, Rest Aluminium und Zufallsverunreinigungen.
Typischerweise kann eine erfindungsgemäße Legierung 1,5 bis 3,0
Gew.-% Li, 2,5 bis 5,0 Gew.-% Cu, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Mg, 0,2
bis 11 Gew.-% Zn, 0,1 bis 0,8 Gew.-% Mn, Rest Aluminium und
Verunreinigungen nach obigen Angaben enthalten, eine typische
Legierungszusammensetzung 1,8 bis 2,5 Gew.-% Li, 2,55 bis
2,9 Gew.-% Cu, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Mg, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Zn,
0,1 bis 0,7 Gew.-% Mn, max. 0,15 Gew.-% Zr sowie jeweils max.
0,3 Gew.-% Fe und Si.
Eine geeignete Legierungszusammensetzung würde 1,9 bis 2,4
Gew.-% Li, 2,55 bis 2,9 Gew.-% Cu, 0,1 bis 0,6 Gew.-% Mg, 0,5
bis 1,0 Gew.-% Zn, 0,1 bis 0,7 Gew.-% Mn, max. 0,15 Gew.-% Zr
und jeweils max. 0,25 Gew.-% Fe und Si, Rest Aluminium,
enthalten.
Erfindungsgemäß ist Lithium nicht nur wegen der erheblichen
Dichteverringerung wichtig; es verbessert auch die Zugfestig
keit, die Streckgrenze, den Elastizitätsmodul und darüber hin
aus auch den Ermüdungswiderstand. Am wesentlichsten ist, daß
Lithium gemeinsam mit anderen kontrollierten Mengen der Legie
rungsbestandteile Al-Legierungsprodukte erlaubt, die sich
zu einer bisher nicht gekannten Kombination von Festigkeit und
Bruchzähigkeit verformen lassen, während brauchbare Verringe
rungen der Dichte erhalten bleiben. Es ist einzusehen, daß
weniger als 0,5 Gew.-% die Dichte der Legierung nicht wesent
lich senken, während 4 Gew.-% Li nahe an der Löslichkeitsgrenze
von Li (stark abhängig von den anderen Legierungsbestandteilen)
liegen. Derzeit ist nicht zu erwarten, daß höhere Lithiummengen
die Kombination Festigkeit/Zähigkeit des Legierungsprodukts
verbessern.
Hinsichtlich des Kupfers - insbesondere in den oben für die
erfindungsgemäße Verwendung angegebenen Bereichen - ist zu
sagen, daß es die Eigenschaften des Legierungsprodukts verbes
sert, indem es den Verlust der Bruchzähigkeit bei höheren
Festigkeiten verringert. Gegenüber Lithium hat in der vorlie
genden Erfindung Kupfer bspw. die Fähigkeit, höhere Zähigkeiten
und Festigkeiten in Kombination zu erzeugen. Würde man bspw.
zum Steigern der Festigkeit mehr Lithium zugeben, aber kein
Kupfer, würde die Zähigkeit stärker abnehmen als bei einer Zu
gabe von Kupfer zum Erhöhen der Festigkeit. Wählt man also in
der vorliegenden Erfindung eine Legierung aus, muß die Wahl so
erfolgen, daß man die gewünschte Zähigkeit auf die gewünschte
Festigkeit abstimmt, da beide Elemente erfindungsgemäß zum Er
zeugen von Zähigkeit und Festigkeit zusammenwirken. Es ist
wichtig, die oben angegebenen Bereiche zu beachten, und zwar
insbesondere hinsichtlich die Obergrenze für Kupfer, da zu hohe
Mengen zur unerwünschten Bildung von intermetallischen Verbin
dungen führen können, die dann die Bruchzähigkeit wieder
stören.
Bei dieser Art von Al-Legierungen gibt man Magnesium hauptsäch
lich zum Erhöhen der Festigkeit zu, obgleich es auch die Dichte
geringfügig verringert und in dieser Hinsicht vorteilhaft ist.
Die für Magnesium angegebenen Obergrenzen müssen eingehalten
werden, da ein Mg-Oberschuß - insbesondere durch Bildung uner
wünschter Phasen an den Korngrenzen - ebenfalls die Bruchzä
higkeit stören kann.
Zum Einstellen des Korngefüges ist Mangan bevorzugt, das bis zu
2,0 Gew.-% vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 1,0 Gew.-% vor
liegt. Andere Stoffe zum Einstellen des Korngefüges sind
u. a. Cr, V, Hf, Zr, Ti und Sc typischerweise im Bereich von
0,01 bis 0,2 Gew.-%, wobei Hf typischerweise bis zu 0,6 Gew.-%
vorliegen kann. Die eingesetzte Zr-Menge hängt davon ab, ob ein
rekristallisiertes Gefüge gewünscht wird oder nicht. Zink er
höht - insbesondere gemeinsam mit Magnesium - die Festigkeit.
Ein Zinküberschuß kann jedoch die Zähigkeit durch Bildung in
termetallischer Phasen beeinträchtigen.
Zink ist wichtig, da es gemeinsam mit Magnesium eine höhere
Festigkeit begleitet von einer gegenüber zinkfreien Legierungen
höheren Korrosionsfestigkeit erzeugt. Besonders wirksame Zn-
Mengen liegen im Bereich von 0,1 bis 2,0 Gew.-% wenn Magne
sium im Bereich von 0,05 bis 0,5 Gew.-% vorliegt, wie es der
zeit der Fall zu sein scheint. Bei 0,1 bis 1 Gew.-% Mg ist es
wichtig, ein Mg/Zn-Verhältnis im Bereich von etwa 0,1 bis weni
ger al 1,0, vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 0,9 und typi
scherweise im Bereich von ca. 0,3 bis 0,8 einzuhalten. Das
Mg/Zn-Verhältnis kann im Bereich von 1 bis 6 liegen, wenn Mg zu
1 bis 4,0 Gew.-% vorliegt und Zn im Bereich von 0,2 bis 2,0
Gew.-% und vorzugsweise 0,2 bis 0,9 Gew.-% gehalten wird.
Das Arbeiten mit einem Mg/Zn-Verhältnis kleiner eins ist dahin
gehend wichtig, daß es das verformte Produkt weniger anisotrop
bzw. isotroper macht, d. h. seine Eigenschaften in allen Rich
tungen einander annähert. Ein Arbeiten mit einem Mg/Zn-Ver
hältnis im Bereich von 0,2 bis 0,8 kann also dazu führen, daß
das Endprodukt seine Warmverformungstextur (bspw. die infolge
des Warmwalzers) nur stark abgeschwächt zurückbehält und ver
besserte Eigenschaften bspw. in der 45°-Richtung aufweist.
Ein Mg/Zn-Verhältnis kleiner eins ist auch aus einem anderen
Grund wichtig. Bei einem Mg/Zn-Verhältnis kleiner eins - bspw.
0,5 - erhält man nicht nur erheblich bessere Festigkeits- und
Bruchzähigkeitswerte, sondern auch einen erheblich höheren Kor
rosionswiderstand. Bei bspw. jeweils 0,5 Gew.-% Mg und Zn nimmt
der Korrosionswiderstand stark ab; bei ca. 0,3 Gew.-% Mg und
0,5 Gew.-% Zn haben die Legierungen jedoch einen hohen Korro
sionswiderstand.
Der Mangananteil sollte ebenfalls möglichst genau eingestellt
werden. Mangan wird zugegeben, um das Korngefüge insbesondere
im Endprodukt zu kontrollieren. Mangan ist auch ein Dispersoid
bildner, steigert bei Wärmebehandlung in Form kleiner Teilchen
aus und hat u. a. einen Verfestigungseffekt. Mangan kann Disper
soide wie Al20 Cu2 Mn3 und Al12 Mg2 Mn bilden. Zur Gefügekontrolle ist
auch Chrom geeignet, wird aber weniger bevorzugt eingesetzt.
Zink ergibt - insbesondere gemeinsam mit Magnesium - höhere
Festigkeiten. Zink im Überschuß kann jedoch die Zähigkeit durch
Bildung intermetallischer Phasen beeinträchtigen.
Der Begriff Zähigkeit bzw. Bruchzähigkeit, wie er hier benutzt
ist, bezeichnet den Widerstand einer Körpers wie bspw. eines
Strangpreßlings, Schmiedestücks, Blechs oder einer Tafel gegen
ein instabiles Wachstum von Rissen oder anderen Fehlern.
Die Erfinder wünschen nicht, hinsichtlich der Erfindung auf
eine bestimmte Theorie festgelegt zu werden. Es steht aber zu
vermuten, daß der Widerstand gegen Abblättern und gegen die
Ausbreitung von Rissen unter anliegender Spannung mit der Zn-
Zugabe steigt. Dieses Verhalten liegt vermutlich daran, daß Zn
die Cu-Entsättigung aus der festen Lösung der Matrix durch
Fördern der Bildung Cu-reicher Präzipitate anregt. Dieser
Effekt verschiebt vermutlich das Lösungspotential zu elektro
negativeren Werten hin. Es läßt sich weiterhin annehmen, daß Zn
an den Korngrenzen Mg-Zn-führende Phasen bildet, die mit sich
fortpflanzenden Rissen in Wechselwirkung treten und deren
Spitze abstumpfen oder den sich fortpflanzenden Riß ablenken,
so daß der Widerstand gegen eine Rißfortpflanzung unter Span
nung steigt.
Zusätzlich zu den oben ausgeführten speziellen Mengen der Le
gierungselemente wird die Legierung bevorzugt nach bestimmten
Verfahrensschritten hergestellt, damit man die optimalen Eigen
schaften hinsichtlich sowohl der Festigkeit als auch der Bruch
zähigkeit erhält. So läßt sich die hier beschriebene Legierung
als Barren oder Knüppel vorsehen, den man nach den derzeit für
Gießprodukte eingesetzten Verfahrensweisen - vorzugsweise im
Strangguß - zu einem geeigneten Knetprodukt verarbeitet. Wei
terhin kann die Legierung abhängig vom gewünschten Endprodukt
zu Dicken von 3 mm bis 50 oder 76 mm oder mehr walzen- oder
brammengegossen werden. Die Legierung läßt sich jedoch auch in
Form von Knüppeln aus kompaktierten feinen Teilchen wie bspw.
Al-Legierungspulver mit Zusammensetzungen in den oben angege
benen Bereichen vorsehen. Das Pulver oder Teilchenmaterial
stellt man bspw. durch Zerstauben, mechanisches Legieren oder
Schmelzverdüsen her. Der Barren oder Knüppel kann vorbearbeitet
oder -verformt werden, um ein für die nachfolgenden Bearbei
tungsgänge geeignetes Rohmaterial herzustellen. Vor der Haupt
bearbeitung wird dieses Rohmaterial vorzugsweise homogenisiert,
und zwar vorzugsweise bei Metalltemperaturen im Bereich von 482
bis 566°C (900 bis 1050°F) für die Dauer von mindestens 1
Std., um lösliche Elemente wie Li, Cu, Zn und Mg zu lösen und
das Innengefüge des Metalls zu homogenisieren. Eine bevorzugte
Behandlungsdauer ist ca. 20 Std. oder mehr im Bereich der Homo
genisierungstemperatur. Normalerweise brauchen das Erwärmen und
die Homogenisierungsbehandlung nicht länger als 40 Std. zu dau
ern; längere Zeiten sind normalerweise jedoch nicht schädlich.
20 bis 40 Std. bei der Homogenisierungstemperatur haben sich
als gut geeignet erweisen.
Nach dem Homogenisieren kann das Metall zu einem Rohmaterial
wie Fein- oder Grobblech gewalzt gewalzt, zu Profilen extrudiert
oder sonstwie zu einem zur Umformung in das Endprodukt geeigne
ten Rohmaterial bearbeitet werden. Zur Herstellung eines flä
chigen Produkts (Grob- oder Feinblech) walzt man vorzugsweise
einen Körper aus der Legierung zu einer Dicke von 3 mm bis 6,5
mm (Feinblech) bzw. 6,5 mm bis 150 mm (Grobblech) warm aus. Zum
Warmwalzen sollte die Temperatur im Bereich von 538°C (1000°F)
bis herab zu 399°C (750°F) liegen; vorzugsweise beträgt die
Metalltemperatur anfänglich 454°C bis 524°C (850°F bis
975°F).
Soll das Grobblech für Tragflächenholme verwendet werden, für
die dickere Querschnitte verwendet werden, sind normalerweise
andere Verarbeitungsgänge als das Warmwalzen unnötig. Sind hin
gegen Tragflächen- oder Rumpfbleche gewünscht, die dünner sind,
kann weiter kalt ausgewalzt werden, und zwar zu einer Blech
dicke bspw. im Bereich von 2,5 mm bis 6,3 mm und üblicherweise
von 0,76 mm bis 4,1 mm.
Nachdem ein Körper der Legierung zu der gewünschten Dicke um
geformt worden ist, wird das Blech, die Tafel bzw. der Umform
gegenstand lösungsgeglüht, um lösliche Elemente zu lösen. Diese
Wärmebehandlung erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur im
Bereich von 482°C bis 566°C (900°F bis 1050°F) und erzeugt
vorzugsweise für Grobblech ein nicht rekristallisiertes und für
Feinblech ein rekristallisiertes Korngefüge.
Erfindungsgemäß lassen sich die Eigenschaften - bspw. die Zä
higkeit - in der kurzen Querrichtung verbessern, indem man die
thermische und mechanische Behandlung sorgfältig auf die Be
standteile der lithiumhaltigen Al-Legierung abstimmt. So ist
zum Verbessern der Eigenschaften - bspw. Zähigkeit und Dukti
lität - in der kurzen Querrichtung der Zirkongehalt der lithi
umhaltigen Al-Legierung im Bereich von 0 bis 0,15 Gew.-% zu
halten. Vorzugsweise liegt Zirkon im Bereich von 0,01 bis 0,12
Gew.-% vor; typisch ist ein Anteil im Bereich von 0,01 bis 0,1
Gew.-%. Andere Elemente wie Chrom und Cer (0,01 - 0,5 Gew.-%),
Hafnium, Vanadium, Mangan und Scandium (0,01 bis 0,2 Gew.-% ),
die feinteilige Dispersoide bilden können, die die Wanderung
der Korngrenzen verlangsamen und ähnlich wie Zirkon wirken,
lassen sich ebenfalls verwenden. Die Mengen dieser anderen Ele
mente lassen sich jedoch variieren, um den gleichen Effekt wie
den von Zirkon zu erreichen, wobei die Menge jeweils ein Re
kristallisieren eines Zwischenprodukts gestatten soll. Die
Menge sollte aber hoch genug sein, um die Rekristallisierung
während des Lösungsglühens zu verlangsamen, falls ein nicht
rekristallisiertes Produkt - bspw. ein Grobblech - gewünscht
wird. Ist ein rekristallisiertes Produkt - bspw. Feinblech -
erwünscht, sollten die Anteile dieser Elemente niedrig gehalten
werden.
Zur Erläuterung der Erfindung wird ein Barren aus der Legierung
vor einer ersten Warmumformung erwärmt. Diese Temperatur sollte
so gesteuert werden, daß ein wesentlicher Anteil des Korngren
zenpräzipitats, d. h. Teilchen an den ursprünglichen dendriti
schen Grenzen, sich nicht löst. Wird eine höhere Temperatur
verwendet, löst dieser Kongrenzenniederschlag sich größten
teils, so daß spätere Bearbeitungsgänge wirkungslos bleiben.
Bei einer zu niedrigen Temperatur verformt der Barren sich
nicht, ohne zu reißen. Vorzugsweise sollte man also den Barren
bzw. das Ausgangsmaterial auf eine Temperatur im Bereich von
316°C bis 510°C (600 bis 950°F), eher 371°C bis 482°C (700
bis 900°F) und typischerweise im Bereich von 427°C bis 466°C
(800 bis 870°F) erwärmen. Dieser Schritt läßt sich als Nieder
temperatur-Vorwärmen bezeichnen.
Falls erwünscht, kann man den Barren vor diesem Niedertempe
ratur-Vorwärmen homogenisieren; das Endprodukt wird dadurch
nicht beeinträchtigt. Es kann jedoch auch ohne vorhergehende
Homogenisierung ohne Einbußen an Eigenschaften vorgewärmt
werden.
Nachdem man den Barren in diesen Zustand vorgewärmt hat, wird
er zu einem Zwischenprodukt heiß/warmverformt bzw. -gewalzt. So
ist der Barren für die nächste Operation bereit, nachdem er die
erwähnte niedrige Temperatur erreicht hat. Längere Verweilzei
ten auf der Vorwärmtemperatur sind nicht schädlich: Bspw. kann
man den Barren 20 bis 30 Std. auf der Vorwärmtemperatur vorhal
ten; für die Zwecke der vorliegenden Erfindung kann eine Dauer
von bspw. weniger als 1 Std. ausreichend sein. Würde man den
Barren zu Grobblech als Endprodukt auswalzen, kann man mit die
ser ersten Heißumformung auf die 1,5- bis 5fache Grobblech
dicke reduzieren. Eine bevorzugte Reduzierung beträgt das 1,5-
bis 5fache der endgültigen Grobblechdicke. Die Heiß-Vorumfor
mung kann im Temperaturbereich des Niedertemperatur-Vorwärmens
eingeleitet und im Bereich von 1000 bis 400°C durchgeführt
werden. Während diese Behandlung als Heißumformung bezeichnet
ist, ist eine Bezeichnung wie Niedertemperatur-Heißumformung
oder Warmumformung für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
u. U. zweckmäßiger. Es sei weiterhin darauf hingewiesen, daß der
gleiche oder ein ähnlicher Effekt sich mit einer Folge oder
Variation von Vorwärm- und Niedertemperatur-Heißumformschritten
erreichen läßt, die man allein oder im Kombination anwendet;
eine solche Maßnahme liegt im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung.
Nach dieser anfänglichen Niedertemperatur-Heißumformung wird
das Zwischenprodukt auf eine Temperatur erwärmt, die hoch genug
ist, um das Korngefüge zu rekristallisieren. Für die Rekristal
lisierung kann die Temperatur im Bereich von 482 bis 560°C
(900 bis 1040°F) liegen; bevorzugt sind 527 bis 549°C (980 bis
1020°F). Es ist dieser Rekristallisierungsschritt -
insbesondere gemeinsam mit den vorgehenden Schritten -, der die
Verbesserung der Eigenschaften des bspw. erfindungsgemäß her
gestellten Grobblechs in der kurzen Querrichtung gestattet. Bei
viel Zirkon findet keine Rekristallisierung statt. Der Begriff
Rekristallisierung soll hier sowohl eine teilweise als auch
eine vollständige Rekristallisierung umfassen.
Nach dem Rekristallisieren wird das Zwischenprodukt weiter zur
endgültigen Gestalt des Endprodukts heißgeformt bzw. -gewalzt.
Wie bereits festgestellt, wird zum Herstellen eines Grob- oder
Feinblechs das Zwischenprodukt bspw. auf eine Dicke von 2,5 mm
bis 6,4 mm (Feinblech) bzw. 6,4 mm bis 254 mm (Grobblech) heiß
gewalzt. Für diesen abschließenden Heiß-Umformschritt sollte
die Temperatur im Bereich von 549 bis 399°C (1020 bis 750°F) -
bei einer bevorzugten Metall-Anfangstemperatur im Bereich von
482 bis 538°C (900 bis 1000°F) - liegen. Bei dieser letzten
Heißumformung ist eine sorgfältige Temperaturführung wichtig.
Um verbesserte Eigenschaften in der kurzen Querrichtung zu
erreichen, erfolgt ein Lösungsglühen, wie bereits festgestellt,
und man muß sorgfältig vorgehen, um bspw. für Grobblech ein im
wesentlichen nicht rekristallisiertes Korngefüge sicherzustel
len. Daher muß die Legierung erfindungsgemäß eine Mindestmenge
Zirkon und/oder Mangan enthalten, um die Rekristallisierung des
Endprodukts beim Lösungsglühen zu verlangsamen. Aus dem glei
chen Grund ist zusätzlich hierzu während der abschließenden
Heißumformung darauf zu achten, daß die Arbeitstemperaturen
nicht zu niedrig sind, um die dabei entstehenden Probleme zu
umgehen. So kann eine zu starke Umformung bei der abschlie
ßenden Heißumformung zu einer Rekristallisation des Endprodukts
beim Lösungsglühen führen und ist daher zu vermeiden.
Ist ein Feinblech mit hohem Widerstand gegen Abblättern und
Spannungskorrosionrisse erwünscht, kann das Zwischenprodukt
nach dem Rekristallisierungsschritt kalt auf die Blechdicke
ausgewalzt werden. Der Begriff Kaltwalzen soll hier ein Walzen
bei niedrigen Temperaturen von bspw. 38 bis 149°C (100 bis
300°F) oder bei der Umgebungstemperatur bezeichnen. Diese
Behandlung bewirkt ein Verlängern der Körner, die sich im
Rekristallisierungsschritt gebildet haben. Diese langge
streckten Körner können den hohen Widerstand gegen eine Kor
rosion durch Abblättern und gegen Spannungskorrosionsrisse
erzeugen. Die Körner haben ein Schlankheitsverhältnis von 1,5
bis 20, vorzugsweise 2 bis 10. Um die langgestreckten Körner
auszubilden, können mehrere Kaltwalzdurchläufe mit Zwischen
glühen erforderlich sein. Um diese Körner im langgestreckten
Zustand zu halten, muß beim Erreichen der Lösungsglühtemperatur
darauf geachtet werden, daß sie nicht wieder ihren Ausgangszu
stand annehmen. Daher kann nach dem Kaltwalzen das Blechprodukt
stufenweise geglüht werden, indem man zunächst auf 399 bis 427°C
(750 bis 800°F) erwärmt und dann vor dem Erreichen der Lö
sungsglühtemperaturen innerhalb bspw. 1/2 Std. bis 30 Std. mit
1 bis 111°C/Std. (2 bis 200°F/Std.) und typisch 6 bis 8°C/
Std. (10 bis 15°F/Std.) auf ca. 482°C (900°F) erwärmt.
Muß das Endprodukt weniger anisotrop bzw. isotroper sein, d. h.
in allen Richtungen mehr oder weniger gleichmäßige Eigenschaf
ten aufweisen, kann die Niedertemperatur-Heißumformung eine
weitere Kontrolle erfordern. Soll also das Endprodukt im we
sentlichen frei von einer einem kräftigen Umformung entspre
chenden Textur sein, um die Eigenschaften in der 45°-Richtung
zu verbessern, kann man die Niedertemperatur-Heißumformung so
durchführen, daß man die erwünschten Eigenschaften erhält. Um
bspw. die 45°-Eigenschaften zu verbessern, kann man die Nie
dertemperatur-Heißumformung stufenweise ansetzen, indem man die
Umformung und die Temperatur in einer Folge von Schritten
durchführt und entsprechend steuert. Hiernach wird in einer
Ausführungsform dieser Behandlung der Barren nach dem Nieder
temperatur-Vorwärmen im ersten Schritt der Niedertemperatur-
Heißumformung ca. 5 bis 35% und vorzugsweise 10 bis 25% der
Dicke des Ausgangsbarren reduziert. Die Temperatur für diesen
ersten Schritt sollte im Bereich von ca. 352 bis 496°C (665
bis 925°F) liegen. Im zweiten Schritt der Behandlung beträgt
die Reduzierung 20 bis 50% und typisch ca. 25 bis 35% der Dicke
des Materials aus dem ersten Schritt. Die Temperaturen des
zweiten Schritts sollten nicht höher als 349°C (660°F) sein
und bevorzugt im Bereich von 260 bis 343°C (500 bis 650°F)
liegen. Im dritten Schritt sollte die Reduktion 20 bis 40% der
Dicke des Materials aus dem zweiten Schritt betragen und die
Temperatur im Bereich von 177 bis 260°C (350 bis 500°F) und
typisch 204 bis 246°C (400 bis 475°F) liegen. Diese Behand
lungsstufen ergeben ein Zwischenprodukt, das rekristallisiert
ist, wie bereits festgestellt. Ein typisches rekristallisiertes
Gefüge des Zwischenprodukts zeigt die Fig. 2. Aus Gründen der
Zweckmäßigkeit für die vorliegende Erfindung werden das Nieder
temperatur-Vorwärmen, das Niedertemperatur-Heißumformen gekop
pelt mit einer Temperatursteuerung und die Rekristallisierung
des Zwischenprodukts hier als "Rekristallisierungseffekt" be
zeichnet, der es erfindungsgemäß ermöglicht, die Anisotropie
der mechanischen Eigenschaften abzuschwächen und erwünschten
falls ein der Art nach isotropes Endprodukt zu erreichen. Wäh
rend diese Ausführungsform der Erfindung anhand einer 3-stufi
gen Verfahrensweise erläutert wurde, ist einzusehen, daß die
Erfindung auf diese nicht unbedingt eingeschränkt ist. Bspw.
kann es eine Anzahl von Niedertemperatur-Heißumformschritten
geben, die man verwenden kann, um abhängig von der erwünschten
Eigenschaft die Anisotropie zu beeinflussen; dies ist nun mit
der Lehre der vorliegenden Erfindung erreichbar, insbesondere
bei Anwendung der Niedertemperatur-Heißumformung und der Rekri
stallisierung eines Zwischenprodukts. Diese Kontrolle kann noch
wirksamer sein, wenn man sie mit kleinen Änderungen in der
Zusammensetzung der Al-Li-Legierungen kombiniert. Bspw. kann
man eine 2-stufige Niedertemperatur-Heißumformung anwenden.
Vermutlich sind in der 3-stufigen Behandlung für das Erreichen
des gewünschten Mikrogefüges im Zwischenprodukt die letzten
beiden Schritten wichtiger. Oder man kann in den Niedertempe
ratur-Heißumformschritten die Richtung der Temperatur jeweils
umkehren oder in ihnen auch hohe und niedrige Temperaturen in
Kombination verwenden. Diese Bemerkungen sollen den Umfang der
Erfindung nicht einschränken, sondern lediglich das neue Ver
fahren und dessen Al-Li-Produkte erläutern, die sich mit den
hier offenbarten neuartigen Verfahrensweisen erreichen lassen.
Um weiterhin die gewünschte Festigkeit und Bruchzähigkeit sowie
auch den gewünschten Korrosionswiderstand zu erzeugen, die für
das Endprodukt und die zu dessen Herstellung erforderlichen Be- und
Verarbeitungsgänge nötig sind, sollte das Produkt abge
schreckt werden, um das unkontrollierte Ausfällen von Verfe
stigungsphasen zu verhindern, auf das weiter unten eingegangen
wird.
So ist für die Durchführung der vorliegenden Erfindung bevor
zugt, daß von der Lösungstemperatur aus mit mindestens 56°C/s
(100° F/s) auf eine Temperatur von etwa 93°C (200°F) oder weni
ger abgeschreckt wird. Eine bevorzugte Abschreckgeschwindigkeit
beträgt min. 111°C/s (200°F/s) in einem Temperaturbereich von
482°C (900°F) oder höher bis 93°C (200°F) oder weniger. Nach
dem das Metall eine Temperatur von etwa 93°C (200°F) erreicht
hat, kann es luftgekühlt werden. Wird die erfindungsgemäße Le
gierung brammen- oder walzengegossen können einige der oben
beschriebenen Schritte u. U. entfallen; diese Praxis ist als im
Umfang der vorliegenden Erfindung liegend aufzufassen.
Nach dem Abschrecken des erfindungsgemäßen Legierungsproduktes
kann es künstlich gealtert werden, um jene Kombination von
Bruchzähigkeit und Festigkeit einzustellen, die für Luftfahr
zeugteile gesucht ist. Sie läßt sich erreichen, indem man das
Grob- oder Feinblech bzw. das Formteil einer Temperatur im Be
reich von 66 bis 204°C (150 bis 400° F) lange genug aussetzt,
um die Streckgrenze anzuheben. Bei einigen Zusammensetzungen
läßt das Produkt sich künstlich auf Streckgrenzen bis 0,655 GPa
(95 ksi) altern. Die brauchbaren Festigkeiten liegen aber im
Bereich von 0,345 bis 0,586 GPa (50 bis 85 ksi) entsprechende"
Bruchzähigkeiten für Blech liegen im Bereich von
15 bis 75 ksi · in. Vorzugsweise wird künstlich gealtert, in
dem man das Legierungsprodukt min. 30 min lang einer Temperatur
im Bereich von 121 bis 191°C (250 bis 375°F) aussetzt. Ein
geeignetes Vorgehen zum Altern beinhaltet eine ca. 8- bis 24
stündige Behandlung bei einer Temperatur von ca. 163°C
(325° F). Es wird weiterhin darauf verwiesen, daß das erfin
dungsgemäße Legierungsprodukt einer beliebigen der typischen,
aus dem Stand der Technik bekannten Unteralterungsbehandlungen
("underaging treatments") unterworfen werden kann, wie bspw.
der natürlichen und der Mehrschritt-Alterung.
Während hier weiterhin nur eine Einzelschritt-Alterung be
schrieben wurde, ist auch eine Mehrschritt-Alterung - wie bspw.
eine 2- oder 3-Schritt-Alterung möglich und ein Recken oder
eine äquivalente Art der Bearbeitung bzw. Umformung läßt sich
vor oder auch nach einem Teil solcher Alterungsschritte anwen
den.
Die spezifische Festigkeit, wie der Ausdruck hier verwendet
ist, bezeichnet die Streckgrenze ("tensile yield strength")
bezogen auf die Dichte der Legierung. Aus erfindungsgemäßen
Legierungen hergestellte Blechprodukte haben bspw. eine spe
zifische Festigkeit von mindestens 0,75·106 ksi in3/lb. vorzugsweise
mindestens 0,80·106 ksi in3/lb. Die Legierungen sind in der Lage,
spezifische Festigkeiten bis 1,00·106 ksi in3/lb. zu errei
chen.
Das erfindungsgemäße Knetprodukt kann abhängig von der ther
momechanischen Behandlung entweder mit rekristallisertem oder
mit nicht rekristallisiertem Korngefüge hergestellt werden. Ist
ein Grobblech mit nicht rekristallisiertem Gefüge erwünscht,
wird die Legierung heißgewalzt und lösungsgeglüht, wie bereits
erwähnt. Ist ein rekristallisiertes Grobblech erwünscht, wird
der Zr-Anteil sehr niedrig (bspw. weniger als 0,08 Gew.-%) ge
halten; es müssen aber andere Elemente, wie hier erwähnt (bspw.
Mn) vorhanden sein und die thermomechanische Behandlung erfolgt
bei einer Walztemperatur von etwa 427 bis 454°C (800-850°F)
und mit dem oben erwähnten Lösungsglühen. Für ein nicht rekri
stallisiertes Gefüge sollte mehr als 0,10 Gew.-% Zr vorliegen
und die thermomechanische Behandlung wie oben erfolgen, wobei
man Lösungsglühen eine Aufheizgeschwindigkeit nicht höher als
2,8°C/min (5°F/min) und vorzugsweise weniger als 0,56°C/min
(1°F/min) verwendet.
Ist ein rekristallisertes Feinblech mit niedrigem Zr-Anteil
(bspw. weniger als 0,1 Gew.-% und typisch im Bereich von 0,05
bis 0,08 Gew.-% Zr) erwünscht, wird der Barren zunächst heiß
auf eine Brammendicke von ca. 50 mm bis 125 mm gewalzt, wie
oben beschrieben, und danach auf 371 bis 454°C (700 bis 850°F)
erwärmt und auf die Feinblechdicke heiß ausgewalzt, gefolgt von
einem 1- bis 12stündigen Glühen bei 260 bis 482°C (500 bis
900° F). Dann walzt man das Material kalt unter einer min. 25%
igen Dickenreduktion zum Feinblech aus und lösungsglüht, reckt
und altert es schließlich. Bei erheblichem Zr- oder Mn-Anteil
(bspw. ca. 0,12 Gew.-% oder 0,4 Gew.-% Mn) läßt sich, falls
erwünscht, ein rekristallisiertes Gefüge erreichen. Hier wird
der Barren bei einer Temperatur im Bereich von 427 bis 538°C
(800 bis 1000°F) heißgewalzt und dann ca. 4 bis 16 Std. bei ca.
427 bis 454°C (800 bis 850° F) geglüht. Danach wird das Produkt unter
mindestens 25% Dickenreduktion kalt ausgewalzt. Das Blech wird
bei einer Temperatur im Bereich von 510 bis 549°c (950 bis
1020°F) mit einer Aufheizrate von nicht weniger als 5,6° C/min
(10°F/min) und typisch bis zu 111°C/min (200°F/min) lösungsge
glüht, wobei höhere Aufheizraten ein feineres Rekristallisa
tionskorn ergeben. Das Blech kann dann abgeschreckt, gereckt
und gealtert werden.
Knetprodukte wie Grob- und Feinblech sowie Schmiedeteile bilden
erfindungsgemäß einen Festkörper-Präzipitat entlang der (100)-
Ebenen. Das Präzipitat ist plättchenartig bei einem Durchmesser
im Bereich von ca. 50 bis 100 Angstrom und einer Dicke von 4
bis 20 Angstrom; es enthält im wesentlichen Kupfer oder Kupfer-
Magnesium, d. h. es ist kupfer- bzw. kupfer-magnesiumreich.
Diese Präziptate werden generell als GP-Zonen bezeichnet und
sind in dem Aufsatz "The Early Stages of Gew.-% Zone Formation
in Naturally Aged Al-4 Wt Pct Cu Alloys" von R. J. Rioja und D.
E. Laughlin in Metallurgical Transactions A, Vol. 8A, August
1977, S. 1257-61m, beschrieben. Vermutlich wird die Absonderung
von GP-Zonen durch den Mg- und Zn-Zusatz verursacht, die die
Löslichkeit von Cu in der Al-Matrix verringern. Weiterhin regen
vermutlich Mg und Zn die Keimbildung dieses metastabilen Verfe
stigungspräzipatats an. Die numerische Dichte der Präzipitate
in den (100)-Ebenen pro Kubikzentimeter liegt im Bereich von
1·1015 bis 1·1017 bevorzugt mehr als 1·1015 bis 5·1016.
Diese Präzipitate unterstützen die Ausbildung hoher Festigkei
ten ohne Verlust an Bruchzähigkeit insbesondere bei kürzerer
Alterung (bspw. 15 Std. bei 177°C (350°F)) für die ungereckten
Produkte.
Strangpreßlinge und Schmiedestücke werden typisch durch Heißbe
arbeitung bei Temperaturen im Bereich von 316 bis 538°C (600
bis 1000°F) - in Grenzen abhängig von den gewünschten Eigen
schaften und Feinstgefügen - hergestellt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern.
Zum Vergleich wurde eine Al-Legierung mit (in Gew.-%) 2,4 Li,
2,7 Cu, 0,12 Zr, Rest im wesentlichen Al und Verunreinigungen
(AA2090), zu einem zum Walzen geeigneten Barren vergossen, der
im einem Ofen bei 510°C (950°F) für 8 Std. homogenisiert, dann
24 Std. bei 538°C (1000°F) vorgehalten und luftgekühlt wurde.
Der Barren wurde dann in einem Ofen 30 min bei 524°C (975°F)
behandelt und zu 101 mm (4 in.) Dicke gewalzt, 30 min bei 524°C
(975°F) vorgehalten und weiter zu einem 38 mm (1,5 in.) und
13 mm (0,5 in.) dicken Grobblech ausgewalzt. Vor dem Lösungs
glühen wurde das Blech 24 Std. in einem Ofen bei 427°C (800°F)
geglüht, gefolgt von einer Lösungsbehandlung von 2 Std, bei 549°C
(1020°F) und einem Abschrecken unter einem stetigen Wasser
sprühstrahl bei einer Wassertemperatur von 22°C (72°F). Das
Blech wurde in der Walzrichtung bei einer permanenten Formän
derung von 6% gereckt. Auf das Recken folgte eine künstliche
Alterung von 24 Std. bei 163°C (325°F). Die Festigkeit wurde
nach ASTM B-557 bestimmt. Die Proben hierfür waren in Längs
richtung 1,63 mm (0,064 in.) dick. Die Bruchzähigkeitsmeßwerte
wurden unter Verwendung kompakter Zug-Bruch-Zähigkeit-Proben
gem. ASTM E-399 und B645 erhalten. Die Tabelle I zeigt die
erhaltenen mechanischen Werte. Sämtliche in der Tab. I ange
gebenen Eigenschaften wurden am 12,7-mm-Blech (0,5 in.) er
halten, mit Ausnahme der Eigenschaften in der kurzen Querrich
tung, die an 38,1-mm-dickem Blech (1,5 in.) aufgenommen wurden.
Die Festigkeit in der Blechmitte (Dicke/2 = T/2) ist erheblich
höher als die an der Blechoberfläche (Dicke/10 = T/10) oder auf
der Hälfte zwischen der Oberfläche und der Mitte (Dicke/4 =
T/4).
Die Röntgen-Polfiguren des 12,7-mm-Blechs zeigen das Vorliegen
eines gutausgebildeten Walzgefüges. Weiterhin besteht ein er
heblicher Festigkeitsunterschied zwischen der Längs- und der
kurzen Querrichtung und ist die Bruchzähigkeit in der kurzen
Querrichtung niedrig. Diese mangelhafte Gleichförmigkeit der
mechanischen Eigenschaften inverschiedenen Richtungen hat dazu
geführt, daß eine Anzahl von Al-Li-Produkte für gewerbliche
Zwecke nicht angenommen worden sind.
Zum Vergleich wurde eine Al-Legierung mit (in Gew.-%) 2,2 Li,
2,7 Cu, 0,11 Zr (AA 2090), Rest im wesentlichen Al und Verun
reinigungen zu einem walzfähigen Barren vergossen und dieser in
einem Ofen 8 Std. bei 510°C (950°F) homogenisiert, sofort ge
folgt von 24 Std. Vorhalten bei 538°C (1000°F) und einem Küh
len an Luft. Sodann wurde der Barren in einem Ofen 30 min bei
454°C (850°F) vorgehalten und zu einer 76,2 mm (3 in.) dicken
Bramme ausgewalzt, die zur Rekristallisierung 8 Std. bei 538°C
(1000°F) vorgehalten und dann zu 38,1 mm (1,5 in.) Dicke heiß
ausgewalzt wurde. Vor dem Lösungsglühen wurde das Blech 24 Std.
in einem Ofen bei 427°C (800°F) geglüht, gefolgt von einem 2
stündigen Lösungsglühen bei 549°C (1020°F) und einem Abschrec
ken unter einem stetigen Wassersprühstrahl einer Temperatur von
22°C (72°F). Das Blech wurde in der Walzrichtung bei einer
Dauerverformung von 6% gereckt, gefolgt von einer 24stündigen
künstlichen Alterung bei 163°C (325°F). Die Festigkeitseigen
schaften wurden gem. ASTM B-557 bestimmt. Die Proben für die
Zugfestigkeit über die Dicke waren in Längsrichtung 1,63 mm
(0,064 in.) dick. Die Meßwerte für die Bruchzähigkeit wurden an
kompakten Zug-Bruch-Zähigkeit-Proben gem. ASTM E-399 und B-645
aufgenommen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle II gezeigt. Wie
ersichtlich, ist der Unterschied der Längs-Festigkeit über die
Blechdicke nicht so hoch wie im vorgehenden Beispiel; d. h., die
Festigkeit in der Blechmitte (Dicke/2 = T/2) ist etwa gleich
der an der Oberfläche (Dicke/10 = T/10) oder bei der Hälfte
zwischen der Oberfläche und der Mitte (Dicke/4 = T/4).
Die Röntgen-Polfiguren des Blechs zeigen, daß die Walztextur
nicht so ausgeprägt war wie im Beispiel I. Trotz der besseren
Gleichförmigkeit der Festigkeit über die Dicke ist in der
Tabelle II die Bruchzähigkeit in der kurzen Querrichtung immer
noch niedrig.
Eine erfindungsgemäße Al-Legierung mit (in Gew.-%) 2,0 Li, 2,5
Cu, 1,0 Zn, 0,3 Mg, 0,4 Mn, 0,02 Zr, Rest im wesentlichen Al
und Verunreinigungen, wurde zu einem walzfähigen Barren ver
gossen, der in einem Ofen 8 Std. bei 510 °C (950°F) homogeni
siert und dann sofort 24 Std. bei 538°C (1000°F) vorgehalten
und luftgekühlt wurde. Der Barren wurde dann in einem Ofen 30
min bei 482°C (900°F) vorgewärmt und zu einer Dicke von 81,3
mm (3,5 in.) heiß ausgewalzt und das Walzstück zum Rekristal
lisieren 4 Std. auf 538°C (1000°F) gehalten und zu einem Grob
blech von 38,1 mm (1,5 in.) Dicke heiß ausgewalzt. Sodann wurde
das Blech 2 Std. bei 549°C (1020°F) lösungsgeglüht und in
einem stetigen Wassersprühstrahl von 11°C (72°F) Wassertempe
ratur abgeschreckt. Nach einem Tag natürlicher Alterung wurde
das Blech in der Walzrichtung bei einer dauerhaften Verformung
von 6% gereckt, gefolgt von einem 36stündigen künstlichen Al
tern bei 154°C (310°F). Die Zugeigenschaften wurden gem. ASTM
B-557 bestimmt. Die Proben für die Zugfestigkeit über die Dicke
waren in Längsrichtung 1,63 mm (0,064 in.) dick. Die Bruchzä
higkeitsmeßwerte wurden an kompakten Zug-Bruchzähigkeit-Proben
gem. AStM E-399 und B-645 aufgenommen. Die Ergebnisse zeigt die
Tabelle III. Es wird darauf hingewiesen, daß der erhebliche
Unterschied der Längsfestigkeit über die Blechdicke, der sich
im Beispiel I ergeben hatte, nun wesentlich geringer ist; d. h.
die Festigkeit in der Mitte des Blechdicke (Dicke/2) entspricht
etwa der auf der Hälfte der Dicke zwischen der Oberfläche und
der Mitte (Dicke/4 = T/4).
Die Röntgen-Polfiguren enthalten keinen Hinweis auf ein ausge
prägtes Walzgefüge. Es wird weiterhin daruf hingewiesen, daß
die Bruchzähgikeit in der kurzen Querrichtung erheblich höher
ist als in den beiden vorgehenden Beispielen.
Es wurde eine erfindungsgemäße Al-Legierung mit (in Gew.-%) 2,0
Li, 2,7 Cu, 0,08 Zr, 0,3 Mg, 1,0 Zn, 0,4 Mn, 0,01 V, Rest im
wesentlichen Al und Verunreinigungen, zu einem zu einem Blech
produkt walzfähigen Barren vergossen. Der Barren wurde in einem
Ofen 8 Std. bei 510°C (950°F) homogenisiert, sofort gefolgt
von einem 24stündigen Vorhalten bei 538°C (1000°F) und einem
Kühlen an Luft. Der Barren wurde dann in einem Ofen 30 min bei
524°C (975°F) vorgewärmt und zu 88,9 mm (3,5 in.) Dicke aus
gewalzt; das Walzprodukt wurde zum Rekristallisieren 2 Std. auf
524°C (975°F) gehalten und dann zu einem Blech von 4,11 mm
(0,162 in.) dicke heiß ausgewalzt, das 2 Std. auf 454°C
(850°F) geglüht und im Ofen auf 204°C (400°F) gekühlt wurde.
Das Blech wurde dann auf 2,29 mm (0,090 in.) Dicke kalt aus
gewalzt und 30 min auf 538°C (1000°F) lösungsgeglüht. Das Ab
schrecken erfolgte durch Untertauchen in Wasser bei Zimmertem
peratur.
Nach dem Abschrecken wurde das Blech 2% kaltgewalzt und in der
Walzrichtung 2% gereckt, gefolgt von einer 22stündigen
künstlichen Alterung auf 154°C (310°F). Die Zugeigenschaften
wurden nach ASTM B-557 bestimmt. Die Bruchzähigkeit wurde an
Proben der Abmessungen 2,29 mm×406,4 mm×1117,6 mm (0,090×16×44 in.)
mit einem mittigen Ermüdungsriß gem. ASTM B-646
und E-561 ermittelt. Die Ergebnisse der Messungen sind in der
Tabelle VII zusammengefaßt. Die Fig. 1 zeigt das Verfestigungs
verhalten beim Altern bei 154°C (310°F).
Die Fig. 2 zeigt das rekristallisierte Feinstgefüge des Blechs
nach der oben erläuterten Herstellungsweise.
Wie sich aus der Tabelle ergibt, besteht auch bei einem Blech
produkt kaum ein Unterschied zwischen den Festigkeiten in
Längs- und in 45°-Richtung. Bei herkömmlichen Herstellungsver
fahren treten weitaus größere Unterschiede auf. Wie also zu
ersehen ist, erhält man erfindungsgemäß sehr gleichmäßige
Eigenschaften.
Claims (46)
1. Verfahren zur Herstellung Iithiumhaltiger Al-Flachwalzpro
dukte mit verbesserter Zähigkeit bei Grob- und verbesserter An
isotropie bei Feinblech, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) einen Körper aus eine Aluminiumlegierung aus 0,2 bis 5,0 Gew.-% Li, 0,05 bis 6,0 Gew.-% Mg, min. 2,45 Gew.-% Cu, 0,1 bis 1,0 Gew.-% Mn, 0,05 bis 6,0 Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe, max. 0,5 Gew.-% Si, mindestens einem der Elemente Cr, V, Hf, Zr, Ti, Sc und Ce, Rest Al und Zufallsverunreinigungen vor sieht, wobei Cr, V, Zr, Ti und Sc im Bereich von 0,01 bis 0,2 Gew.-% Hf zu bis zu 0,6 Gew.-% und Ce im Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-% und Mg und Zn in einem Verhältnis im Bereich von 0,1 bis weniger als 1 vorliegen,
- b) den Körper auf eine Temperatur für mindestens eine Niedertemperatur-Bearbeitung bzw. -Umformung bringt, um ihm in einen für die Rekristallisierung geeigneten Zustand zu bringen,
- c) den Körper mindestens einer kontrollierten Niedertem peratur-Heißbearbeitung bzw. -Umformung unterzieht, um ein Zwi schenprodukt herzustellen,
- d) das Zwischenprodukt rekristallisiert,
- e) das rekristallisierte Produkt eine Heißbearbeitung bzw. -Umformung unterzieht und
- f) das rekristallisierte und heiß bearbeitete bzw. -umge formte Produkt lösungsglüht, abschreckt und altert zu einem Produkt, dessen metallurgisches Gefüge allgemein frei ist von einer intensiven Bearbeitung bzw. Umformung entsprechenden Textureigenschaften und das die verbesserten Eigenschaften aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Schritt (c) die Heißbearbeitung bzw. -umformung eine Folge von
kontrollierter Niedertemperatur-Heißbearbeitungs- bzw. -umfor
mungsschritten aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folge mindestens zwei Niedertemperatur-Heißbearbeitungs- bzw.
-umformungsschritte aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man den ersten Niedertemperatur-Bearbeitungs bzw. -umformungs
schritt bei einer höheren Temperatur als den zweiten Niedertem
peratur-Bearbeitungs- bzw. -umformungsschritt ausführt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß
die Folge drei Schritte der Niedertemperatur-Heißbearbeitung
bzw. -umformung aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen der Folge von Niedertemperatur-Heißbearbeitungs bzw.
-umformungsschritten bei einer Temperatur im Bereich von 352
bis 496°C (665 bis 925°F) durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen der Folge von Niedertemperatur-Heißbearbeitungs bzw.
-umformungsschritten bei einer Temperatur im Bereich von 260
bis 371°C (500 bis 700°F) durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen der Folge von Niedertemperatur-Heißbearbeitungs- bzw.
-umformungsschritten bei einer Temperatur im Bereich von 177
bis 260°C (350 bis 500°F) durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zweiNiedertemperatur-Heißbearbeitungs-bzw. -umformungsschritte
vorgesehen sind, von denen man einen bei einer Temperatur im
Bereich von 352 bis 496°C (665 bis 925°F) und den anderen bei
einer Temperatur im Bereich von 177 bis 343°C (350 bis 650°F)
durchführt.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
drei Niedertemperatur-Heißbearbeitungs-bzw. -umformungsschritte
vorgesehen sind, von denen man einen bei einer Temperatur im
Bereich von 352 bis 496°C (665 bis 925° F), einen zweiten bei
einer Temperatur im Bereich von 260 bis 371°C (500 bis 700° F)
und den dritten bei einer Temperatur im Bereich von 177 bis 260°C
(350 bis 500°F) durchführt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Heißtemperaturschritt der Folge von Niedertemperatur-
Heißbearbeitungsschritten zuerst ausgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Niedertemperaturschritt der Folge von Niedertemperatur-
Heißbearbeitungsschritten zuletzt ausgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
im Schritt (b) den Körper auf eine Temperatur im Bereich von
316 bis 482°C (600 bis 900°F) erwärmt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
im Schritt (b) den Körper auf eine Temperatur im Bereich von
371 bis 482°C (700 bis 900° F) erwärmt.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
den Körper vor dem Erwärmen nach Anspruch 1(b) homogenisiert.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man
bei einer Temperatur im Bereich von 482 bis 560°C (900 bis
1040°F) rekristallisiert.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man
bei einer Temperatur im Bereich von 527 bis 549°C (980 bis
1020° F) rekristallisiert.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Zwischenprodukt mindestens teilweise rekristallisiert.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Heißbearbeitung bzw. -umformung des rekristallisierten
Produkts bei einer Temperatur im Bereich von 482 bis 560°C
(900 bis 1040°F) durchführt.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Heißbearbeitung bzw. -umformung des rekristallisierten
Produkts bei einer Temperatur im Bereich von 510 bis 549°C
(950 bis 1020°F) durchführt.
21. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein
Lösungsglühen bei einer Temperatur im Bereich von 482 bis 566°C
(900 bis 1050°F).
22. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das rekristallisierte und heißbearbeitete Produkt bei einer
Temperatur im Bereich von 66 bis 204°C (150 bis 400°F)
künstlich altert.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei dem Zwischenprodukt um ein Flachwalzprodukt der 1,5-
bis 15-fachen Dicke des endgültigen Produkts handelt.
24. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch 1,5 bis
3,0 Gew.-% Li, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Mg, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Zn,
2,55 bis 2,90 Gew.-% Cu und 0,1 bis 0,8 Gew.-% Mn.
25. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Körper ein Barren ist und der eine in der Folge von Niedertem
peratur-Heißbearbeitungs- bzw. -umformschritten die Dicke des
Barrens um 5 bis 25% reduziert.
26. Al-Legierung für Knetprodukte mit Festigkeit und Bruch
zähigkeit in Kombination, gekennzeichnet durch 1,8 bis 2,5
Gew.-% Li, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Mg, 2,5 bis 2,9 Gew.-% Cu, 0,1
bis 0,7 Gew.-% Mn, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe,
max. 0,5 Gew.-% Si, Rest Al und Zufallsverunreinigungen.
27. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Körper ein Barren ist und ein Schritt in der Schrittfolge die
Dicke um 20 bis 40% der Dicke des Ausgangsmaterials reduziert.
28. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Körper ein Barren ist und der dritte Schritt in der
Schrittfolge die Dicke um 20 bis 30% der Dicke des
Ausgangsmaterials reduziert.
29. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei dem rekristallisierten und heißbearbeiteten Produkt um
ein in wesentlichen nicht rekristallisiertes Produkt handelt.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei dem rekristallisierten und heißbearbeiteten Produkt um
ein rekristallisiertes Produkt handelt.
31. Verfahren zur Herstellung lithiumhaltiger Al-Flachwalz
produkte mit verbesserter Zähigkeit bei Grob- und verbesserter
Anisotropie bei Feinblech, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) einen Körper aus eine Aluminiumlegierung aus 1,5 bis 3,0 Gew.-% Li, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Mg, min. 2,55 bis 2,90 Gew.- % Cu, 0,1 bis 0,8 Gew.-% Mn, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe, max. 0,5 Gew.-% Si, mindestens einem der Elemente Cr, V, Hf, Zr, Ti, Sc und Ce, Rest Al, Elemente und Zufalls verunreinigungen vorsieht, wobei Cr, V, Zr, Ti, Zn und Sc im Bereich von 0,01 bis 0,2 Gew.-% Hf zu bis zu 0,6 Gew.-% und Ce im Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-% und Mg und Zn in einem Verhältnis im Bereich von 0,1 bis weniger als 1 vorliegen,
- b) den Körper auf eine Temperatur im Bereich von 371 bis 482°C (700 bis 900°F) für mindestens eine Niedertemperatur- Bearbeitung bzw. -Umformung bringt, um ihm in einen für die Rekristallisierung geeigneten Zustand zu bringen,
- c) den Körper mindestens zwei kontrollierten Niedertem peratur-Heißwalzschritten unterzieht, von denen der erste bei einer höheren Temperatur als der zweite Niedertemperatur-Bear beitungsschritt durchgeführt wird, um ein Flachwalz-Zwischen produkt mit der 1,5- bis 15fachen Dicke des Endprodukts her zustellen,
- d) das Zwischenprodukt bei einer Temperatur im Bereich von 482 bis 560°C (900 bis 1040°F) rekristallisiert,
- e) das rekristallisierte Produkt beginnend mit einer Temperatur von 482°C (900° F) und unter 560°C (1040° F) heiß auf die endgültige Dicke auswalzt,
- f) das Endprodukt lösungsglüht und abschreckt und
- g) zu einem Endprodukt mit den verbesserten Eigenschaften altert.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß
das Endprodukt weniger als 0,08 Gew.-% Zr enthält und rekri
stallisiert ist.
33. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß
man die erste Niedertemperatur-Heißbearbeitung bei einer Tem
peratur im Bereich von 260 bis 454°C (500 bis 850° F) durch
führt.
34. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß
man die zweite Niedertemperatur-Heißbearbeitung bei einer Tem
peratur im Bereich von 204 bis 260°C (400 bis 500° F) durch
führt.
35. Verfahren zur Herstellung lithiumhaltiger Al-Flachwalz
produkte mit verbesserter Zähigkeit bei Grob- und verbesserter
Anisotropie bei Feinblech, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) einen Körper aus eine Aluminiumlegierung aus 0,2 bis 5,0 Gew.-% Li, 0,05 bis 6,0 Gew.-% Mg, min. 2,45 Gew.-% Cu, 0,1 bis 1,0 Gew.-% Mn, 0,05 bis 6,0 Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe, max. 0,5 Gew.-% Si, mindestens einem der Elemente Cr, V, Hf, Zr, Ti, Sc und Ce, Rest Al und Zufallsverunreinigungen vor sieht, wobei Cr, V, Zr, Ti und Sc im Bereich von 0,01 bis 0,2 Gew.-% Hf zu bis zu 0,6 Gew.-% und Ce im Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-% und Mg und Zn in einem Verhältnis im Bereich von 0,1 bis weniger als 1 vorliegen,
- b) den Körper auf eine Temperatur für mindestens eine Niedertemperatur-Bearbeitung bzw. -Umformung bringt, um ihm in einen für die Rekristallisierung geeigneten Zustand zu bringen,
- c) den Körper mindestens einer kontrollierten Niedertem peratur-Heißbearbeitung bzw. -Umformung unterzieht, um ein Zwi schenprodukt herzustellen,
- d) das Zwischenprodukt rekristallisiert,
- e) das rekristallisierte Produkt kaltwälzt und
- f) das Produkt nach dem Kaltwalzen Lösungsglüht, ab schreckt und altert zu einem Produkt, dessen metallurgisches Gefüge allgemein frei ist von einer intensiven Bearbeitung bzw. Umformung entsprechenden Textureigenschaften und das die ver besserten Eigenschaften aufweist.
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Produkt beim Kaltwalzen zwischenglüht.
37. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Produkt nach dem Kaltwalzen kontrolliert glüht, wobei
man die Temperatur mit 1 bis 111°C/Std. (2 bis 200°F/Std.) von
ca. 399 bis 510°C (750 bis 950°F) erhöht.
38. Al-Legierungs-Flachwalzprodukt mit verbesserter Zähigkeit
bei Grob- und verbesserter Anisotropie bei Feinblech,
gekennzeichnet durch 0,2 bis 5,0 Gew.-% Li, 0,05 bis 6,0 Gew.-%
Mg, min. 2,45 Gew.-% Cu, 0,1 bis 1,0 Gew.-% Mn, 0,05 bis 6,0
Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe, max. 0,5 Gew.-% Si, mindestens
eines der Elemente Cr, V, Hf, Zr, Ti, Sc und Ce, Rest Al und
Zufallsverunreinigungen, wobei Cr, V, Zr, Ti und Sc im Bereich
von 0,01 bis 0,2 Gew.-% Hf zu bis zu 0,6 Gew.-% und Ce im
Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-% und Mg und Zn in einem Ver
hältnis im Bereich von 0,1 bis weniger als 1 vorliegen, wobei
das Produkt im gealterten Zustand die verbesserten
Eigenschaften aufweist.
39. Produkt nach Anspruch 38, gekennzeichnet durch 0,2 bis 2,0
Gew.-% Mg.
40. Produkt nach Anspruch 38, gekennzeichnet durch 0,2 bis 2,0
Gew.-% Zn.
41. Produkt nach Anspruch 38, gekennzeichnet, durch 1,5 bis
3,0 Gew.-% Li, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Mg, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Zn,
2,55 bis 2,90 Gew.-% Cu und 0,1 bis 0,8 Gew.-% Mn.
42. Produkt nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß das
Knetprodukt ein im wesentlichen nicht rekristallisiertes Gefüge
hat, dem die Textureigenschaften einer intensiven Bearbeitung
bzw. Umformung fehlen.
43. Al-Legierungs-Knetprodukt mit der Fähigkeit, nach einer
Niedertemperatur-Heißbearbeitung bzw. -Umformung ein rekri
stallisiertes Zwischenprodukt zu bilden, wobei das Knetprodukt
nach dem Lösungsglühen ein im wesentlichen nicht rekristalli
siertes Gefüge besitzt, gekennzeichnet durch 0,2 bis 5,0 Gew.-%
Li, 0,05 bis 2,0 Gew.-% Mg, min. 2,45 Gew.-% Cu, 0,1 bis 1,0
Gew.-% Mn, 0,05 bis 2,0 Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe, max. 0,5
Gew.-% Si, mindestens eines der Elemente Cr, V, Hf, Zr, Ti, Sc
und Ce, Rest Al und Zufallselemente und Verunreinigungen, wobei
Cr, V, Zr, Ti und Sc im Bereich von 0,01 bis 0,2 Gew.-% Hf zu
bis zu 0,6 Gew.-% und Ce im Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-%
und Mg und Zn in einem Verhältnis im Bereich von 0,1 bis weni
ger als 1 vorliegen, wobei das Produkt im gealterten Zustand
die verbesserte Zähigkeit für Grob- und die verbessert
Anisotropie für Feinblech aufweist.
44. Al-Legierungs-Knetprodukt mit der Fähigkeit, nach einer
Niedertemperatur-Heißbearbeitung bzw. -Umformung ein rekri
stallisiertes Zwischenprodukt zu bilden, wobei das Knetprodukt
nach der Heißbearbeitung und dem Lösungsglühen ein im wesentli
chen nicht rekristallisiertes Gefüge besitzt, gekennzeichnet
durch 1,8 bis 2,5 Gew.-% Li, 0,2 bis 2,0 Gew.-% Mg, 2,5 bis 2,9
Gew.-% Cu, 0,1 bis 0,8 Gew.-% Mn, max. 0,10 Gew.-% Zr, 0,2 bis
2,0 Gew.-% Zn, max. 0,5 Gew.-% Fe, max. 0,5 Gew.-% Si, Rest im
wesentlichen Al, Zufallselemente und Verunreinigungen, wobei Mg
und Zn in einem Verhältnis im Bereich von 0,1 bis weniger als
1 gehalten sind und wobei das Produkt im gealterten Zustand die
verbesserte Zähigkeit für Grob- und die verbessert Anisotropie
für Feinblech aufweist.
45. Produkt nach Anspruch 38, gekennzeichnet durch ein Mg/Zn-
Verhältnis von 0,2 bis 0,9.
46. Produkt nach Anspruch 38, gekennzeichnet durch ein Mg/Zn-
Verhältnis von 0,3 bis 0,8.
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