DE4122875C2 - Verfahren zur Abtrennung von Lösungsmitteln aus Abluftströmen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Lösungsmitteln aus AbluftströmenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von organischen Lösemit
teln aus Abluftströmen mittels Gas-Permeation.
Aus der Zeitschrift "Wasser, Luft und Betrieb", 5/88, Seiten 39, 30, 42, 45 ist es
ganz allgemein bekannt, daß mittels Membrantechnik angereicherte Permeat
ströme thermisch behandelt werden können.
Aus DE 37 11 482 A1 ist es bekannt, daß ein Kohlenwasserstoff-Luftge
misch in einen kohlenwasserstoffreichen- und kohlenwasserstoffarmen Teil
strom getrennt wird. Der kohlenwasserstoffarme Teilstrom wird dann einer
Reihe von Nachbehandlungsprozeduren unterworfen, unter anderem wird
auch eine katalytische Verbrennung erwähnt. Die verschiedenen Nachbe
handlungsverfahren (z. B. biologische Oxidation, katalytische Oxidation etc.)
werden auf der Retentat (Feed)-Seite der Membranstufe bei vergleichsweise
niedrigen Kohlenwasserstoff-Konzentrationen eingesetzt.
Dies erfordert eine permanente Aufheizung des gesamten Permeatstromes
auf die Anspringtemperatur der Katalysatoren (mindestens 150-200°C, je
nach Art der Katalysatoren und der zu verbrennenden Kohlenwasserstoffe).
Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftliches, kontinuierlich arbeitendes
Entsorgungsverfahren für CKW-belastete Abluftströme zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Hauptanspruchs
gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung lösungsmittelhalti
ger Abluft, dadurch daß eine Aufkonzentrierung des Lösungsmittels durch se
lektive Gaspermeation durchgeführt wird und eine autotherme Verbrennung
ermöglicht wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die katalytische Nachbehandlung
auf der Permeat-Seite (angereicherter Kohlenwasserstoffstrom) mit der Mög
lichkeit einer mindestens autothermen katalytischen Nachverbrennung ein
gesetzt. Da aufgrund der Konzeption das erfindungsgemäße Verfahren als
typisch kontinuierlicher Prozeß ausgewiesen ist (im Gegensatz zu beispiels
weise biologischen Nachbehandlungen beim Stand der Technik), muß der
Katalysator nur kurz nach dem Anfahren des Prozesses auf Arbeitstemperatur
geheizt werden. Danach trägt sich die Reaktion selbst. Bei überautothermer
Betriebsweise kann über eine Wärmerückgewinnung die Reaktionenthalpie
genutzt werden.
Bei einer Vielzahl von technischen Prozessen wie z. B. bei chemischen Reini
gungen, bei der Flugzeugentlackung, bei der Metallentfettung, bei Drucke
reien oder bei Lackierereien entstehen Abluftströme, die Lösungsmittel in ver
gleichsweise geringen Konzentrationen enthalten. In vielen Fällen ist die Kon
zentration und der Heizwert, vor allem bei halogenierten Kohlenwasserstoffen
so gering, daß eine autotherme Verbrennung im Abluftstrom nicht erreicht
werden kann. Wird eine thermische Nachverbrennung (TNV) oder eine kataly
tische Nachverbrennung realisiert, muß oft zusätzlich Energie in Form von
Brennstoffen dem Abluftstrom zugeführt werden, oder der Abluftstrom wird mit
einer diskontinuierlichen Adsorptionsstufe (hauptsächlich an Aktivkohle) ge
reinigt. Mit diesem Verfahren wird das Problem allerdings nur von der Gas- in
die Flüssigphase verlagert. Eine Rückgewinnung des Lösungsmittels ist oft
nicht wirtschaftlich und sinnvoll, da oft auch Lösungsmittelgemische vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet folgende Vorteile:
- - kontinuierliche Betriebsweise
- - autotherme Verbrennung
- - verringerte Menge des zu behandelnden Abluftstroms.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einer ersten Stufe, einer lö
sungsmittelselektiven Permeationsstufe, das Lösungsmittel aus dem Abluft
strom selektiv entfernt und ein Permeatstrom mit erhöhter Lösungsmittelkon
zentration gewonnen. Hierzu werden vorzugsweise Hohlfasermodule einge
setzt, die als Composite-Membrane ausgebildet sind und deren selektive
Schicht bei einer Dicke unter 1 µm aus z. B. Polydimethyl-Siloxan (PDMS),
Nitril-Butadiengummi (NBR), Styrol-Butadiengummi (SBR) besteht. Das für
die Permeation erforderliche Druckgefälle wird durch eine Vakuumpumpe
auf der Permeatseite erzeugt.
Das so erzeugte Permeat wird anschließend einer Verbrennung zugeführt,
wobei jetzt eine autotherme Verbrennung realisiert werden kann.
Als Beispiel ist eine Abluftquelle mit Dichlormethan gewählt.
Für die Dichlormethankonversion mit O2 zu CO2 und HCl bei 700 K ist für die
autotherme Prozeßführung eine Konzentration von ca. 1 mol/m3 erforderlich.
Eine typische Abluftkonzentration liegt bei 0,1 mol/m3, das heißt hier ist eine
Aufkonzentrierung um den Faktor 10 erforderlich.
Das in der Gaspermeationsstufe gewonnene Permeat wird nun in diesem Fall
einer katalytischen Nachverbrennung zugeführt, während das abgereicherte
Retentat der CKW-Quelle im Umluftbetrieb zurückgeführt wird.
Die bei der Verbrennung entstandene Salzsäure wird in einem Wäscher aus
dem Permeatstrom ausgewachsen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Abtrennung von organischen Lösemitteln aus Abluft
strömen mittels Gas-Permeation, dadurch gekennzeichnet, daß
man aus einer retentatseitigen geschlossenen Gas-Kreislaufführung
organische Lösemittel kontinuierlich abzieht und permeatseitig soweit
aufkonzentriert, daß mindestens eine autotherme katalytische Nach
verbrennung der Lösemittel realisiert werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Katalysator einen metalldotierten Zeolith, Perowskit oder Edelmetall
(Pt, Ir, Rh) beschichteten Trägerkatalysator einsetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Gas-Permeationsstufe mit Spülgas betreibt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Gas-Permeationsstufe Composite-Hohlfasermodule einsetzt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die selektiven Schichten aus Polydimethyl-Siloxan, Nitril-Butadien
gummi, Styrol-Butadiengummi oder deren Copolymere bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122875 DE4122875C2 (de) | 1991-07-11 | 1991-07-11 | Verfahren zur Abtrennung von Lösungsmitteln aus Abluftströmen |
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DE19914122875 DE4122875C2 (de) | 1991-07-11 | 1991-07-11 | Verfahren zur Abtrennung von Lösungsmitteln aus Abluftströmen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4122875A1 DE4122875A1 (de) | 1993-01-14 |
DE4122875C2 true DE4122875C2 (de) | 1995-03-09 |
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Family Applications (1)
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DE19914122875 Expired - Fee Related DE4122875C2 (de) | 1991-07-11 | 1991-07-11 | Verfahren zur Abtrennung von Lösungsmitteln aus Abluftströmen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4122875C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3711482A1 (de) * | 1986-11-21 | 1988-06-01 | Hans Juergen Schwefer | Verfahren und einrichtung zur aufbereitung eines kohlenwasserstoff-luftgemisches |
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1991
- 1991-07-11 DE DE19914122875 patent/DE4122875C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE4122875A1 (de) | 1993-01-14 |
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