DE4121809C2 - Vorrichtung zum Reinigen eines Abgases - Google Patents
Vorrichtung zum Reinigen eines AbgasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines
Abgases der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
Aus der DE 25 43 063 A ist eine Vorrichtung der genannten
Art bekannt, bei der in der gasdurchlässigen Wand die zur
Ausbildung der Schlitze aus der Wand heraus gebogenen Stege
oder Schlitzfahnen unter einem Winkel von 30-50° gegen die
Wand nach außen geneigt sind, d. h. insoweit verläuft der
gebildete Schlitz in der gaseinströmseitigen Wand zur
Schüttschicht hin schräg nach unten. Die Unterkante des
Schlitzes wird jedoch von einem sich vertikal erstreckenden
Steg gebildet derart, daß es zu einer Überdeckung der
beiden Stege kommt. Da die Weite der Schlitzöffnung in der
Größenordnung der Schüttgutkörner liegt, können die
Schüttgutkörner in dem Schlitz in mehr als einer Zweipunkt-
Berührung gehalten werden, wodurch die Wanderbewegung
behindert werden kann.
Aus der DE 39 05 429 A ist ein Wanderbettreaktor bekannt,
der zumindest auf seiner Gaseintrittsseite mit einer
Eintrittsjalousie versehen ist, die aus einzelnen
Parallelplatten aufgebaut ist. Die Jalousieplatten
überdecken einander unter Ausbildung eines Gaskanals,
dessen Weite nicht in der Größenordnung der Schüttgutkörner
liegt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zum Reinigen eines Abgases der gattungsgemäßen
Art anzugeben, bei der bei relativ großer durchströmbarer
Schlitzfläche eine Verbesserung der Wanderbewegung erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jeder sich quer zur
Wanderrichtung des Schüttguts erstreckende Schlitz durch
zwei schräg zur Schüttschicht hin nach unten geneigte und
sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckende Stege
mit einem Abstand in der Größenordnung der Schüttgutkörner
bestimmt ist und die den Schlitzen zugewandten
Seitenflächen der Stege überdeckungsfrei angeordnet sind.
Bei dieser Ausbildung wird eine Zweipunkt-Berührung
zwischen Einzelkorn und Blech sichergestellt. Weiterhin
kommt es fortlaufend zu einem Lösen der bei der
Abwärtsbewegung miteinander verhakten Teile des Schüttguts,
weil die Schüttgutsäule sich in den Bereichen zwischen den
Stirnflächen und den Seitenflächen der Stege entspannen
kann. Die Stege sind überdeckungsfrei derart angeordnet,
daß sie im Gegensatz zu einer Jalousieanordnung gemäß
DE 39 05 429 A keinen Austrittskanal zwischen sich
begrenzen, d. h. die Stirnflächen der Stege, die einen
Spalt begrenzen, liegen in einer Ebene.
Wenn als Schüttgut zum Reinigen der Abgase (Entschwefelung,
Entstickung) z. B. Braunkohlenherdofenkoks mit einer
Körnung von 1-4 mm und einer mittleren Korngröße von 1,5
mm eingesetzt wird, soll die lichte Weite der Schlitze in
dieser Größenordnung liegen, d. h. die lichte Weite der
Schlitze liegt im Bereich von 1-4 mm, bevorzugt im
Bereich von 1-2 mm.
Wie bei der DE 38 17 686 können die Schlitze in dem
Lochblech in auf Abstand angeordneten Vertikalreihen
angeordnet sein. Hierbei ist es möglich, daß die Schlitze
zweier nebeneinanderliegender Reihen in derselben
Horizontalebene liegen oder in vertikaler Richtung
gegeneinander versetzt angeordnet sind.
Das erfindungsgemäße Lochblech kann in bevorzugter Weise
ein aus einer Blechtafel ausgeformtes und Schlitze
aufweisendes Streckgitter sein, bei dessen Herstellung die
Schlitzbildung und die Ausbildung der zueinander parallelen
und gegenüber der Lochebene geneigten Gittern gleichzeitig
erfolgen.
In bevorzugter Weise wird gemäß der vorliegenden Erfindung
zumindest die auf der Abströmseite angeordnete
gasdurchlässige Wand des Schachtes erfindungsgemäß
ausgebildet.
Eine Ausführungsform der Erfindung soll nun anhand der
beigefügten Figuren näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf die dem Schüttgut zugewandte
Seite eines Lochblechs,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 eine Aufsicht vergleichbar Fig. 1, auf die von der
Schüttgutschicht abgewandte Seite eines Lochblechs.
Gemäß Fig. 2 durchströmt das zu reinigende Gas G eine
Schüttgutschicht K, die vorzugsweise bei der Reinigung von
Abgasen bezüglich Schwefeldioxid und ggfl. Stickstoffoxiden
aus einem Aktivkoks, wie Braunkohlenherdofenkoks oder
Steinkohlenaktivkoks besteht. Der Schacht 1 wird auf der
Gaseintrittsseite von einer gasdurchlässigen Wand 2 und auf
der Gasaustrittsseite von einem gasdurchlässigen Loch
blech 3 begrenzt. Das Lochblech 3 weist mehrere Reihen von
vertikal übereinander angeordneten Schlitzen 4 bzw. 4′ auf,
wobei die Schlitze 4′ in der einen Reihe gegenüber den
Schlitzen 4′ in der anderen Reihe in vertikaler Richtung um
den halben Schlitzabstand gegeneinander versetzt sind. Die
Schlitze 4 bzw. 4′ sind in dem Blech durch einen
streckenden Umformprozeß ausgebildet. Zwischen den
Vertikalreihen verbleiben zickzackartig ausgebildete
Verbindungsstreifen 5 geben dem Lochblech zusammen mit den
zwischen den Streifen 5 verbleibenden und die Schlitze 4
bzw. 4′ begrenzenden Stegen 6 trotz der relativ großen
Öffnungsweite der Spalte 4, 4′ eine so hohe Festigkeit, daß
das erfindungsgemäße Lochblech in großen Tafeln eingesetzt
und belastet werden kann.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, erstrecken sich die die
Schlitze 4 begrenzenden Stege 6 schräg nach unten zur
Wanderrichtung des Schüttguts und im wesentlichen parallel
zueinander.
Wie ebenfalls aus der Fig. 2 ersichtlich ist, liegen die
benachbarten Stirnflächen 7a und 7b zweier benachbarter
Stege in einer Ebene und begrenzen einen Schlitz 4 mit der
lichten Weite W zwischen sich. Mit anderen Worten: Die
Stege 4 bzw. 4′ sind überdeckungsfrei und es kann für die
einzelnen Schüttgutkörner nur zu einer Zweipunkt-Berührung
im Bereich des Schlitzes 4 kommen. Von weiterem Vorteil ist
es, daß bei der kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Abwärtsbewegung des Schüttguts K in dem Schacht 1 es
fortlaufend zu einem Lösen der bei der Abwärtsbewegung
miteinander verhakten Teilchen des Schüttguts kommt, weil
die Schüttgutsäule sich in den Bereich zwischen den
Stirnflächen 7a und den Seitenflächen 8a der Stege 4 bzw.
4′ hin entspannen kann. Dies führt zu einer verbesserten
Wanderbewegung des Schüttgutes in der Schüttgutsäule; zu
einer Verbesserung der Wanderbewegung kann die auch
räumlich ausgeprägte Zickzackkonfiguration der
Verbindungsbereiche 5 beitragen.
Diese Zickzackkonfiguration der Verbindungsbereiche 5 ist
auf der anderen Seite des Lochbleches 3 noch deutlicher
ausgeprägt, wie dies aus der Fig. 3 ablesbar ist. Die
unterschiedliche Konfiguration der beiden Seiten des
Lochbleches ergibt sich aus der Tatsache, daß bei dem
Herstellungsvorgang der Schlitzreihen das
Bearbeitungswerkzeug von einer Seite des zu "lochenden"
Lochblechs eingeführt wird, wie dies z. B. bei der
Erzeugung von Streckgittern der Fall ist. In Abweichung
gegenüber den normalen Streckgittern mit karoartig
ausgebildeten Öffnungen oder Löchern wird bei dem
erfindungsgemäßen Lochblech jedoch dafür Sorge getragen,
daß bei einer lichten Weite W des Schlitzes in der
Korngrößenordnung des abzustützenden Schüttguts eine
Schlitzlänge L erreicht wird, die wesentlich größer ist als
die Schlitzweite W, vorzugsweise ein Mehrfaches. Die
Schlitze 4 und 4′ laufen an ihren Enden vorzugsweise unter
Einwölbung der Enden der Stege 4, 4′ in die
Übergangsbereiche 5 spitz aus.
Es ist auch durchaus denkbar, daß das anhand der Fig. 1-3
beschriebene Lochblech so eingesetzt wird, daß das
Schüttgut an der in Fig. 3 gezeigten Seite des Lochbleches
anliegt; in diesem Fall müßte jedoch das Lochblech um 180°
gedreht angeordnet sein.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Reinigen eines Abgases, insbesondere
eines Rauchgases, mittels körnigem Schüttgut, das unter
dem Einfluß der Schwerkraft einen im wesentlichen
vertikal angeordneten und an gegenüberliegenden Seiten
durch gasdurchlässige Wände begrenzten Schacht
durchwandert und von dem zu reinigenden Abgas durchströmt
wird, bei dem zumindest eine gasdurchlässige Wand mit aus
einem Ausgangsblech ausgeformten Schlitzen mit einer in
der Größenordnung der Schüttkörner liegenden lichten
Weite versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder sich quer zur Wanderrichtung des Schüttgutes (K)
erstreckende Schlitz (4, 4′) durch zwei schräg zur
Schüttschicht hin nach unten geneigte und sich im
wesentlichen parallel zueinander erstreckende Stege (6,
6) mit einem Abstand in der Größenordnung der
Schüttgutkörner bestimmt ist und die den Schlitzen
zugewandten Seitenflächen (8a, 8b) der Stege (6)
überdeckungsfrei angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlitze in dem Lochblech (3) in auf Abstand
angeordneten Vertikalreihen angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlitze zweier nebeneinanderliegender Reihen in
derselben Horizontalebene liegen oder in vertikaler
Richtung gegeneinander versetzt angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lochblech ein aus einer Blechtafel ausgeformtes und
Schlitze aufweisendes Streckgitter ist.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19914121809 DE4121809C2 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Vorrichtung zum Reinigen eines Abgases |
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DE4121809C2 true DE4121809C2 (de) | 1995-06-14 |
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DE19914121809 Expired - Fee Related DE4121809C2 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Vorrichtung zum Reinigen eines Abgases |
Country Status (1)
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Families Citing this family (1)
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DE3830618C2 (de) * | 1988-09-09 | 1995-07-06 | Didier Werke Ag | Reaktor zum Reinigen von Industrieabgasen |
DE3905429A1 (de) * | 1989-02-22 | 1990-08-23 | Bergwerksverband Gmbh | Wanderbettreaktor mit querdurchstroemten wanderbett |
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1991
- 1991-07-02 DE DE19914121809 patent/DE4121809C2/de not_active Expired - Fee Related
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