DE4121783A1 - Befeuchtungsmittel fuer druckplatten und seine anwendung im lithografischen druckprozess zur reduzierung des einsatzes kurzkettiger alkohole und sonstiger fluechtiger loesemittel - Google Patents

Befeuchtungsmittel fuer druckplatten und seine anwendung im lithografischen druckprozess zur reduzierung des einsatzes kurzkettiger alkohole und sonstiger fluechtiger loesemittel

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Norbert Steinhoefel
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    • B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41N—PRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
    • B41N3/00—Preparing for use and conserving printing surfaces
    • B41N3/08—Damping; Neutralising or similar differentiation treatments for lithographic printing formes; Gumming or finishing solutions, fountain solutions, correction or deletion fluids, or on-press development

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  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein verbesser­ ter Befeuchtungsmittelzusatz für Druckplatten im litho­ graphischen Druckprozeß, der pH-regulierende Substanzen, Benetzungsmittel, ggf. Feuchthaltemittel, Lösungsmittel, Wasser, Filmbildner, Konservierungsmittel, Inhibitoren und sonstige Additive enthält.
Beim Offsetdruck werden dem Feuchtwasser verschiedene Chemikalien zugegeben, die das Drucken erleichtern und die Qualität der Druckerzeugnisse erhöhen sollen. Diese Zusätze werden üblicherweise in Form von Konzentraten in den Handel gebracht. Diese Feuchtmittelkonzentrate ent­ halten meist schwache Säuren oder pH-Puffersubstanzen, Feuchthaltemittel wie Glycerin oder Glykole bzw. Polyole, Filmbildner, Konservierungsmittel, Inhibitoren sowie ggf. Alkohole wie Ethanol oder 2-Propanol. Die meisten Feucht­ mittelkonzentrate liegen in wäßriger Lösung vor.
Speziell bei Einsatz sogenannter Alkoholfeuchtwerke vom Typ Dahlgreen, Roland-Matic, Alco-Damp, usw. werden dem Feuchtwasser zur Verbesserung der Druckqualität und Be­ druckungseigenschaften auch heute noch in großem Ausmaß kurzkettige, leichtflüchtige und brennbare Alkohole wie Ethanol, 2-Propanol, etc. in Größenordnungen bis zu 25% vom Drucker zusätzlich zu den Feuchtmittelkonzentraten zugegeben.
Nun wurden in der Vergangenheit die unterschiedlichsten Versuche unternommen, die Verwendung der aus gesundheit­ licher, ökologischer und feuergefährdender Sicht bedenk­ lichen Substanzen zu ersetzen. Als Beispiele hierzu seien die veröffentlichten Patentschriften EP-A-2 51 621, US-PA 36 25 715 sowie EP-Anm. Nr. 8 61 16 744.3 und insbesondere EP-A-01 11 136, die erstmals den Einsatz von Acetylenabkömmlingen leert, genannt.
Diese Versuche zum Ersatz des Alkohols haben sich bis heute in der Praxis nicht durchgesetzt, weil unter Praxisbedingungen immer wieder Probleme im Druckablauf auftraten und auf den Einsatz von Alkoholen in der Praxis nicht völlig verzichtet werden konnte.
Die vorliegende Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, den im Offsetdruck verwendeten Alkohol durch einen verbesserten Feuchtwasserzusatz weitestgehend zu ersetzen, wobei die gewohnte Druckqualität erhalten blei­ ben soll. Das erfindungsgemäße Mittel kann dabei sowohl als Bestandteil der gewohnten Feuchtmittelkonzentrate als auch als separater Zusatz dem Feuchtwasser im Offsetdruck zugeführt werden.
Die Erfindung hat sich weiterhin die Aufgabe gestellt, Feuchtwasserzusätze, insbesondere solche gemäß EP-A- 01 11 136 weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst durch einen Feuchtwasser-Zusatz, der die üblicherweise zum Ein­ satz gelangenden Substanzen wie Feuchthaltemittel, pH-re­ gulierende Substanzen, Konservierungsmittel, Inhibitoren, Netzmittel, etc. enthält und dadurch gekennzeichnet ist, daß er als zusätzliches Mittel eine oder mehrere Sub­ stanzen der Gruppe A, bestehend aus Estern der Hydroxy­ propionsäure der allgemeinen Formel CH₃CH(OH)COO(CH2)nH, wobei n=1-4 beträgt und die Hydroxygruppe der Hydroxy­ propionsäure in alpha- oder beta-Stellung stehen kann, enthält.
Ggf. können dem Feuchtmittel zusätzliche Netzmittel zugefügt werden.
Als Netzmittel werden erfindungsgemäß eine oder mehrere Substanzen der Gruppe B bestehend aus
  • a) Acetylenalkoholen der Kettenlänge C6-12, die in unterschiedlicher Weise methyliert sein können
  • b) Ethoxylierungsprodukte von "a)"
  • c) Kombinationen von "a)" und/oder "b)" mit weiteren üblichen Netzmitteln
  • d) sonstige die Druckqualität fördernden Netzmittel verwendet.
Typische Vertreter der Gruppe Ba) sind
- 3,5-dimethyl-1-hexin-3-ol
- 3,6-dimethyl-4-octin-3,6-diol
- 2,4,7,9-tetramethyl-5-decin-4,7-diol
- 2,5,8,11-tetramethyldodec-6-in-5,8-diol.
Bei den Ethoxylierungsprodukten gemäß Gruppe Bb) sind die Hydroxylgruppen teilweise oder vollständig ersetzt durch die Gruppe -(OCH2-CH2)m-OH Praktische Druckversuche mit den erfindungsgemäßen Zu­ sätzen auf einer Druckmaschine mit Alkoholfeuchtwerk (Ro­ land 800) ergaben ohne Einsatz von Alkohol gleich gute Ergebnisse wie die gleichen Versuche ohne erfindungsge­ mäßen Zusatz aber mit Einsatz von 15-20% Isopropanol.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Feuchtmittel für den Offsetdruck, das die üblicherweise zum Einsatz gelangenden Substanzen wie Feuchthaltemittel, pH-regulierende Substanzen, Konservierungsmittel, Inhibi­ toren, Netzmittel, etc. enthält und dadurch gekennzeich­ net ist, daß es als zusätzliches Mittel eine oder mehrere Substanzen der Gruppe A, bestehend aus Estern der Hydroxy­ propionsäure der allgemeinen Formel CH3CH(OH)COO(CH2)nH, wobei n=1-4 beträgt und die Hydroxygruppe der Hydroxy­ propionsäure in alpha- oder beta-Stellung stehen kann, und/oder als Netzmittel eine oder mehrere Substanzen der Gruppe B bestehend aus
  • a) Acetylenalkoholen der Kettenlänge C6-12, die in unterschiedlicher Weise methyliert sein können
  • b) Ethoxylierungsprodukte von "a)"
  • c) Kombinationen von "a)" und/oder "b)" mit weiteren üblichen Netzmitteln
  • d) sonstige die Druckqualität fördernden Netzmittel enthält.
Im folgenden seien beispielhaft einige Feuchtmittelzu­ sammensetzungen genannt:
Beispiel 1
10 Liter Leitungswasser; 300 ml handelsübli­ ches Feuchtwasserkonzentrat (Schwego Soft 8150/36 K) und 2 Liter 2-Propanol werden in das Feuchtmittelsystem der Druckmaschine gegeben und durch Systemumwälzung gemischt.
Beispiel 2
10 Liter Leitungswasser und 300 ml handels­ übliches Feuchtwasserkonzentrat (Schwego Soft 8150/36 K) werden in das Feuchtmittelsystem der Druckmaschine gegeben und durch Systemumwälzung gemischt.
Beispiel 3
10 Liter Leitungswasser; 300 ml handelsübli­ liches Feuchtwasserkonzentrat (Schwego Soft 8150/36 K) und 12,5 ml teilethoxyliertes, methyliertes Acetylendiol werden in das Feuchtmittelsystem der Druckmaschine gegeben und durch Systemumwälzung gemischt.
Beispiel 4
10 Liter Leitungswasser; 300 ml handelsübli­ liches Feuchtwasserkonzentrat (Schwego Soft 8150/36 K), dem 10% Ethyl-hydroxypropionat zugegeben wurden, werden in das Feuchtmittelsystem der Druckmaschine gegeben und durch Systemumwälzung gemischt.
Beispiel 5
10 Liter Leitungswasser; 300 ml handelsübli­ liches Feuchtwasserkonzentrat (Schwego Soft 8150/36 K), dem 10% Ethyl-hydroxypropionat zugegeben wurden, und 12,5 ml teilethoxyliertes, methyliertes Acetylendiol werden in das Feuchtmittelsystem der Druckmaschine gege­ ben und durch Systemumwälzung gemischt.
Beispiel 6
Der Feuchtmittelzusammensetzung gemäß Bei­ spiel 5 werden zusätzlich 3 ml einer 20%igen Lösung von 2,5,8,11-tetramethyldodec-6-in-5,8-diol zugegeben.
Beispiel 7
10 Liter Leitungswasser; 300 ml handelsübli­ liches Feuchtwasserkonzentrat (Schwego Soft 8150/36 K), dem 10% Ethyl-hydroxypropionat zugegeben wurden, und 12,5 ml einer Lösung von Aerosol OT (Cyanamid) werden in das Feuchtmittelsystem der Druckmaschine gegeben und durch Systemumwälzung gemischt.
Beispiel 8
Der Feuchtmittelzusammensetzung gemäß Bei­ spiel 7 werden zusätzlich 3 ml einer 20%igen Lösung von 2,5,8,11-tetramethyldodec-6-in-5,8-diol zugegeben.
Mit den Feuchtmittellösungen gemäß Beispiel 1-8 werden vergleichende Druckversuche durchgeführt.
Bewertung der Druckergebnisse
Beispiel 1: gute Druckergebnisse hoher Qualität
Beispiel 2: schlechte, unsaubere Drucke
Beispiel 3: bessere Drucke als Beispiel 2, schwankende Qualität
Beispiel 4: bessere Drucke als Beispiel 2, jedoch nicht ausreichende unsaubere Drucke
Beispiel 5: Druckqualität wie Beispiel 1, jedoch mehr Schaum im Umlaufsystem
Beispiel 6: wie Beispiel 1
Beispiel 7: wie Beispiel 5, jedoch mehr Schaum
Beispiel 8: wie Beispiel 1.
In weiteren Versuchen wird Ethyl-hydroxypropionat ersetzt durch die entsprechenden methyl-, isopropyl- und butyl- Varianten sowie deren Mischungen. Die Ergebnisse sind vergleichbar.
Es zeigte sich, daß die Mengen der eingesetzten Substanzen insgesamt nicht kritisch sind.

Claims (3)

1. Feuchtwasser-Zusatz für den Offsetdruck, der die übli­ cherweise zum Einsatz gelangenden Substanzen wie Feuchthaltemittel, pH-regulierende Substanzen, Konser­ vierungsmittel, Inhibitoren, Netzmittel, etc. enthält und dadurch gekennzeichnet ist, daß er als zusätz­ liches Mittel eine oder mehrere Substanzen der Gruppe A bestehend aus Estern der Hydroxypropionsäure der allgemeinen Formel CH3CH(OH)COO(CH2)nH, wobei n=1-4 beträgt und die Hydroxygruppe der Hydroxypropionsäure in alpha- oder beta-Stellung stehen kann, enthält, wobei als Netzmittel eine oder mehrere Substanzen der Gruppe B bestehend aus
  • a) Acetylenalkoholen der Kettenlänge C6-12, die in unterschiedlicher Weise methyliert sein können, deren typische Vertreter z. B. sind:
    - 3,5-dimethyl-1-hexin-3-ol
    - 3,6-dimethyl-4-octin-3,6-diol
    - 2,4,7,9-tetramethyl-5-decin-4,7-diol
    - 2,5,8,11-tetramethyldodec-6-in-5,8-diol.
  • b) Ethoxylierungsprodukte von "a)", wobei die Hydroxylgruppen teilweise oder vollständig ersetzt sind durch die Gruppe -(O-CH2CH2)m-OH
  • c) Kombinationen von "a)" und/oder "b)" mit weiteren üblichen Netzmitteln
  • d) sonstige die Druckqualität fördernden Netzmittel verwendet werden.
2. Feuchtwasser-Zusatz für den Offsetdruck, dadurch ge­ kennzeichnet, daß er eine oder mehrere Substanzen der Gruppe A bestehend aus Estern der Hydroxypropionsäure der allgemeinen Formel CH3CH(OH)COO(CH2)nH, wobei n=1-4 beträgt und die Hydroxygruppe der Hydroxypro­ pionsäure in alpha- oder beta-Stellung stehen kann, enthält.
3. Feuchtwasser-Zusatz für den Offsetdruck, dadurch ge­ kennzeichnet, daß er eine oder mehrere Substanzen der Gruppe B bestehend aus
  • a) Acetylenalkoholen der Kettenlänge C6-12, die in unterschiedlicher Weise methyliert sein können, deren typische Vertreter z. B. sind:
    - 3,5-dimethyl-1-hexin-3-ol
    - 3,6-dimethyl-4-octin-3,6-diol
    - 2,4,7,9-tetramethyl-5-decin-4,7-diol
    - 2,5,8,11-tetramethyldodec-6-in-5,8-diol.
  • b) Ethoxylierungsprodukte von "a)", wobei die Hydroxylgruppen teilweise oder vollständig ersetzt sind durch die Gruppe -(O-CH2-CH2)m-OH
  • c) Kombinationen von "a)" und/oder "b)" mit weiteren üblichen Netzmitteln
  • d) sonstige die Druckqualität fördernden Netzmittel enthält.
DE19914121783 1991-07-01 1991-07-01 Befeuchtungsmittel fuer druckplatten und seine anwendung im lithografischen druckprozess zur reduzierung des einsatzes kurzkettiger alkohole und sonstiger fluechtiger loesemittel Withdrawn DE4121783A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0655495A1 (de) * 1993-11-29 1995-05-31 Air Products And Chemicals, Inc. Ethoxylierte acetylenische Glykolen mit niedriger dynamischer Oberflächenspannung
EP0897744A1 (de) * 1993-11-29 1999-02-24 Air Products And Chemicals, Inc. Wässriges Beschichtungsmittel und Tinte enthaltende ethoxylierte acetylenische Glycole mit niedriger dynamischer Oberflächenspannung

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