DE4120061C2 - Verfahren zur vollständigen Stoffumwandlung von Entsorgungsgütern aller Art - Google Patents
Verfahren zur vollständigen Stoffumwandlung von Entsorgungsgütern aller ArtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
vollständigen Stoffumwandlung von unsortiert zuge
führter, eine Vielzahl toxischer Komponenten ent
haltender Entsorgungsgüter aller Art entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Derartige Verfah
ren sind bereits bekannt (vgl. "Müll und Abfall";
Ausg. 2/89, Seiten 64 bis 70).
Die dort beschriebenen Abfallbeseitigungsverfahren
gehen aus von der klassischen offenen Müllverbren
nung in sogenannten Rostöfen, wobei daran anschlie
ßend der Versuch unternommen wird, die Verbren
nungsrückstände, d. h. die unbrennbaren festen Reste
und Schwermetalle in umweltverträgliche Form zu
überführen. Hierzu bedient man sich eines Hochtem
peratur-Einschmelzverfahrens, bei dem bei Tempera
turen von ca. 1300°C alle mineralischen Anteile
der festen Reststoffe der Verbrennungsrückstände in
ihren schmelzflüssigen Zustand überführt werden. In
dieses Schmelzbad wird auch die in der Anlage an
fallende Flugasche eingebracht, woraufhin die
Schmelze in ein Wasserbad granuliert wird. Die da
bei entstehende feingranulierte verglaste Schlacke
zeigt zunächst hinsichtlich ihrer Deponiefähigkeit
äußerst geringe Werte bezüglich der Wasserlöslich
keit der in ihr eingeschlossenen Salze, Schwerme
talle bzw. der Metallionen der toxischen Komponen
ten.
Die Langzeit-Eluatbeständigkeit von in verglaster
Schlacke eingeschlossenen toxischen Stoffen ist
problematisch, da die Einschlüsse durch Rißbildung
in der Verglasung mehr oder weniger verzögert frei
gelegt werden, so daß inhomogene Schlacke letztlich
immer die Gefahr in sich birgt, ausgewaschen zu
werden. Dieses gilt für alle bekannten Verglasungs
verfahren zur Entsorgung von schadstoffhaltigem
Schüttgut, beispielsweise auch das in der DE 38 30 392 A1
beschriebene. Dort werden insbesondere Fil
terstäube und Schlämme mit toxischen Komponenten in
eine schmelzflüssige Ofenschlacke, wie sie in me
tallurgischen Anlagen gewonnen wird, eingetragen
und in der Schlacke verglast.
Eine - wie dort - gezielte Entsorgung bekannter
Reststoffkomponenten von Verbrennungsanlagen ist
stets weniger problematisch als diejenigen von un
sortiert zugeführtem Hausmüll od. dgl. mit völlig
undefinierter Zusammensetzung und damit weitgehend
unbekannter Toxizität.
Dennoch führen alle bekannten Hochtemperatur-Schmelz
verfahren für anfallende feste Reststoffe von
Verbrennungsanlagen oder auch nur definiert bekann
ten Komponenten solcher Anlagen zu Schlackestruktu
ren, die infolge ihrer Inhomogenität zwar als depo
niefähig bezeichnet werden, ansonsten aber indu
striell kaum weiterverwertbar sind. Versuche sind
unternommen worden, solche Schlacke bzw. Granulat
produkte in der Bauindustrie einzusetzen, etwa als
Unterfütterung im Straßenbau, für Sportanlagen,
oder auch mit Zementzusatz für die Fertigung von
minderwertigen Baustoffkomponenten.
Schlacke, die in der Vergangenheit im Straßenbau,
beim Bau von Sportanlagen oder Parkplätzen einge
setzt worden ist, hat insbesondere nach jüngsten
wissenschaftlichen Erkenntnissen zu schweren Pro
blemen hinsichtlich der Umweltbelastung, aber auch
der Schädigung der Gesundheit von Mensch, Pflanze
und Tier geführt. Die im Langzeitverhalten freiwer
denden Schwermetalle, aber auch hochtoxischen Gifte
wie Dioxine und Furane zwangen zum Abriß solcher
Anlagen in nicht wenigen Einzelfällen und damit zu
sehr erheblichen Folgekosten der an sich schon
durch hohen Fremd-Energieeinsatz gewonnenen bishe
rigen Endprodukte der Abfallentsorgung.
Die in das Grundwasser und letztlich auch in die
Nahrungskette der Lebensmittel langfristig geraten
den Schadstoffe potenzieren die latente Problematik
um ein Mehrfaches.
Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, der die
Aufgabe zugrunde liegt, ein thermisches Verfahren
der eingangs genannten Art bis zur vollständigen
Eluatbeständigkeit der verbleibenden festen Rest
stoffe durch geeignete Stoffumwandlung zu entwic
keln, bei dem als Einsatzstoffe von beliebigen,
d. h. nicht vorgesichteten, insbesondere bezüglich
seiner Einzelkomponenten auch unbekannten Entsor
gungsgütern ausgegangen werden kann bei gleichzei
tiger Schaffung möglichst hochwertiger und in ihrer
Anwendungsvielfalt breitgefächerter halbfertiger
bzw. fertiger Industrieprodukte und bei Minimierung
der Verfahrenskosten.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebe
nen Merkmale erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
dieser Aufgabenlösung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Dadurch, daß beim vorliegenden Verfahren nicht von
der üblichen thermischen Verbrennung in offenen
Ofenanlagen und der zwangsläufig damit verbundenen
schlechten Energiebilanz ausgegangen wird, sondern
von der thermischen Entgasung bzw. Pyrolyse des
Entsorgungsgutes, läßt sich zunächst eine erheblich
vorteilhaftere Energiebilanz des Verfahrensablaufes
vorgeben. Die vorzugsweise bei einer Niedertempera
tur-Hochdruckentgasung anfallenden Gase kennzeich
nen sich durch einen hohen Energieinhalt und lassen
sich außer für die Aufrechterhaltung der Pyrolyse
selbst auch für das Aufschmelzen der bei der Pyro
lyse gewonnenen festen Reststoffe problemlos und
vorteilhaft einsetzen. Auf Fremd-Energie kann hier
bei weitgehend oder vollständig verzichtet werden.
Es werden unter Einsatz von Sauerstoff bzw. ausrei
chend sauerstoffhaltigen Gasen bei exothermem Pro
zeßablauf der größte Teil des Pyrolysekokses ver
brannt bzw. die Gesamtheit der oxidierbaren Kompo
nenten der Reststoffe oxidiert und die minerali
schen Komponenten verflüssigt. Ein erstes Schmelz
bad, das bei einer Temperatur von ca. 1300°C ge
halten wird, kennzeichnet sich jedoch noch durch
eine weitgehend inhomogene Struktur. Höherschmel
zende Komponenten behalten ihren festen Aggregatzu
stand, selbst Einschlüsse von organischen Kohlen
stoffresten bleiben bei der kräftig gasenden Flüs
sigschlacke teilweise in ihrer aus dem Entgasungs
ofen ausgetragenen Form erhalten.
Vorteilhaft ist es daher,
daß die in eine erste
schmelzflüssige Form überführten Restprodukte des
Entgasungsprozesses in einem Sammelbehälter kräf
tig durchmischt, mit einem beim kontinuierlichen
Verfahrensablauf anfallenden ausreichenden Schmelz
volumen, was an sich schon der Vorbereitung einer
erheblich homogeneren Struktur dient. Mit dem oder
nach dem Durchmischen der ausgetragenen Reststoffe
kann abhängig von der Quantität der in ihnen ent
haltenen metallischen Komponenten wenigstens ein
Teil derselben entweder durch an sich bekannte Ver
fahren der Schwerkraftabscheidung oder der Magnet
abscheidung ausgetragen werden. Die schmelzflüssige
Form wird vorteilhaft in ein Wasserbad granuliert.
Die Abtrennung gewünschter Komponenten, insbesonde
re der eisenhaltigen Komponenten kann sowohl im
Schmelzbad als auch aus dem gewonnenen Granulat
heraus erfolgen.
Unter Verwendung der bei der thermischen Entgasung
gewonnenen brennbaren Gase wird das Granulat erneut
in schmelzflüssige Form überführt, und zwar nach
dem vorliegenden Verfahren in ein
Hochtemperaturschmelzbad, dessen Temperatur höher
liegt als die des ersten Schmelzbades. Als ein be
sonders vorteilhafter Temperaturwert hat sich hier
bei eine Temperatur von 1700°C erwiesen. Der gün
stige Temperaturbereich für das zweite Schmelzbad
liegt zwischen 1500°C und 1800°C vorteilhaft bei
mehr als 1700°C. Die zweite Hochtemperaturschmelze
beseitigt jegliche verbliebenen inhomogenen Struk
turen und damit auch jegliche Möglichkeit der Elu
ierbarkeit von im ersten Schmelzbad noch vorhande
nen toxischen Einschlüssen. Die Hochtemperatur
schmelze kennzeichnet sich durch eine vollständige
Stoffumwandlung bezüglich der zunächst nach der
Durchführung der thermischen Entgasung anfallenden
festen Reststoffe des vorliegenden Entsorgungsver
fahrens. Die Temperatur der zweiten Hochtemperatur
schmelze wird so gewählt, daß alle in ihr enthalte
nen, möglicherweise eluierbaren Komponenten mit
Sicherheit aufgeschmolzen werden.
Mögliche hochtoxische Verbindungen, die sich erst
während des Verfahrensablaufes bilden, verbleiben
im geschlossenen Verfahrensablauf und können nicht
wie bei den klassischen Verbrennungsanlagen mit
hohem Luftdurchsatz in die Atmosphäre gelangen. Die
großen Volumina von korrosiven und appraisiven Sub
stanzen, die die Rauchgase der klassischen thermi
schen Abfallentsorgung kennzeichnet, entfallen bei
der vorliegenden Verfahrensweise und damit die
durch diese bisher aufgeworfenen kostenintensiven
technischen Lösungsmöglichkeiten. Auf die energe
tisch äußerst ungünstige Transformation von thermi
scher Energie in elektrische Energie (Verstromung)
kann bei der erfindungsgemäßen thermischen Abfal
lentsorgung gänzlich verzichtet werden zugunsten
des Vorteils eines energieautarken Verfahrensablau
fes, beginnend mit der unsortierten Zuführung des
Entsorgungsgutes bis hin zur Entnahme eines voll
ständig inerten hochwertigen Endproduktes.
In besonders vorteilhafter Weise kennzeichnet sich
das Verfahren schließlich dadurch, daß das mit der
zweiten Hochtemperaturschmelze gewonnene Produkt
sich zu einer breiten Palette hochwertiger Indu
striegüter bzw. hochwertiger Halbfertigprodukte
verarbeiten läßt, so beispielsweise zu besonders
fein gesponnenen Mineralfasern, hochwertigen Ma
schinenteilen wie Zahnräder u. dgl. m. Hierbei ist
wesentlich, daß die der zweiten Hochtemperatur
schmelze innewohnende Energie vollständig oder we
nigstens zu einem hohen Grade ausgenutzt wird zur
Herstellung dieser Industrieprodukte durch Anwen
dung an sich bekannter Gieß- oder Spinnverfahren
oder auch von Ausform- und Verformungsprozessen
aller Art. Die Viskosität der Hochtemperaturschmel
ze kann hierfür produktabhängig optimal eingestellt
werden.
Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird
bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrensablaufes
wie folgt vorgegangen:
Hausmüll in vorkompaktierter oder loser unsortier ter Form wird einem Durchlauf-Pyrolyseofen zuge führt, der im wesentlichen aus einer langgestreck ten horizontalen Schachtkammer besteht, mit einem stirnseitigen Eintrittsende und einem stirnseitigen Austrittsende. Mittels Preßstempelbeaufschlagung wird das ungesichtete Entsorgungsgut in das Ein trittsende des Pyrolyseofens hinein verdichtet und in Übereinstimmung mit der intermittierend erfol genden Einspeisung über die gesamte Länge des Pyro lyseschachtes durch diesen hindurchgedrückt. Ein geeigneter Temperaturgradient, über die Länge des Ofenschachtes verteilt, stellt sicher, daß am Austrittsende die verdichteten und entgasten festen Reststoffe des Entsorgungsgutes in Form von festem Pyrolysekoks sowie mineralischen und metallischen Komponenten austreten. Unmittelbar mit dem Austritt dieser festen mineralischen, metallischen und orga nischen Komponenten der Reststoffe erfolgt eine ausreichende Sauerstoffbeaufschlagung. Die während der Druckpyrolyse bei Temperaturen um ca. 700°C, nicht vergasten festen Reststoffe werden durch den exothermen Vorgang der Oxidation weitge hend nachverbrannt bzw. oxidiert, verglast oder vergast. Es entsteht eine flüssige Schlacke, die nachfolgend in ein Wasserbad granuliert werden kann. Dieses Granulat ist jedoch nicht frei von Einschlüssen und damit Inhomogenitäten, die sowohl mineralischer, metallischer oder sogar organischer Natur sein können. Infolge der schockartigen Abküh lung der Flüssigschlacke im Wasserband zeigt das granulierte Zwischenprodukt eine Vielzahl von Ris sen, Platzflächen u. dgl., die auch giftige Inhomo genitäten freilegen und insofern die geforderte Eluatbeständigkeit der Hochtemperatur-Reststoffe zumindest langfristig nicht sicherstellen können.
Hausmüll in vorkompaktierter oder loser unsortier ter Form wird einem Durchlauf-Pyrolyseofen zuge führt, der im wesentlichen aus einer langgestreck ten horizontalen Schachtkammer besteht, mit einem stirnseitigen Eintrittsende und einem stirnseitigen Austrittsende. Mittels Preßstempelbeaufschlagung wird das ungesichtete Entsorgungsgut in das Ein trittsende des Pyrolyseofens hinein verdichtet und in Übereinstimmung mit der intermittierend erfol genden Einspeisung über die gesamte Länge des Pyro lyseschachtes durch diesen hindurchgedrückt. Ein geeigneter Temperaturgradient, über die Länge des Ofenschachtes verteilt, stellt sicher, daß am Austrittsende die verdichteten und entgasten festen Reststoffe des Entsorgungsgutes in Form von festem Pyrolysekoks sowie mineralischen und metallischen Komponenten austreten. Unmittelbar mit dem Austritt dieser festen mineralischen, metallischen und orga nischen Komponenten der Reststoffe erfolgt eine ausreichende Sauerstoffbeaufschlagung. Die während der Druckpyrolyse bei Temperaturen um ca. 700°C, nicht vergasten festen Reststoffe werden durch den exothermen Vorgang der Oxidation weitge hend nachverbrannt bzw. oxidiert, verglast oder vergast. Es entsteht eine flüssige Schlacke, die nachfolgend in ein Wasserbad granuliert werden kann. Dieses Granulat ist jedoch nicht frei von Einschlüssen und damit Inhomogenitäten, die sowohl mineralischer, metallischer oder sogar organischer Natur sein können. Infolge der schockartigen Abküh lung der Flüssigschlacke im Wasserband zeigt das granulierte Zwischenprodukt eine Vielzahl von Ris sen, Platzflächen u. dgl., die auch giftige Inhomo genitäten freilegen und insofern die geforderte Eluatbeständigkeit der Hochtemperatur-Reststoffe zumindest langfristig nicht sicherstellen können.
Gemäß dem vorliegenden Verfahrensablauf wird des
halb das aus dem ersten Schmelzbad bei Temperaturen um
1300°C gewonnene Granulat unter Ausnutzung der bei
der Entgasung gewonnenen Primärenergie (Pyrolyse
gas) erneut in eine Hochtemperaturschmelze über
führt, deren Temperatur höher als 1350°C liegt,
vorzugsweise bei 1700°C oder darüber. Wenn
nunmehr diese Hochtemperaturschmelze erneut abge
kühlt wird, entsteht ein keramikähnlicher Feststoff
von vollständig homogener Struktur, d. h., daß in
ihm keinerlei Einschlüsse mehr enthalten sind, die
eluierbar wären.
Es ist ein wesentliches Merkmal der vorliegenden
Erfindung, daß die zweite Hochtemperaturschmelze
nicht ohne zusätzliche Produktions
schritte abgekühlt wird, um in dieser Form einer
Deponie od. dgl. zugeführt zu werden, sondern daß
vielmehr diese Schmelze unter Ausnutzung der ihr
innewohnenden hohen Wärme-Energie weiterverarbeitet
wird, beispielsweise zu einem faserartigen oder
flächigen Zwischenprodukt, welches in vorteilhafter
Weise industriell verwendbar ist. So ist es beson
ders vorteilhaft, die Faserprodukte als wertvolle
Armierungen in Baustoffen oder für Isolierzwecke
als Mineralwolle zu verwenden. Das mit der vorlie
genden Verfahrensweise gewonnene Produkt vermag
Aufgaben zu übernehmen, wie sie in der Vergangen
heit nicht nur Asbestfasern, sondern auch hochwer
tigen Sinterstoffen, Hartmetallegierungen u. dgl.
zugesprochen wurden.
Besonders vorteilhaft ist es beim vorliegenden Ver
fahren auch, wenn zwischen dem Verfahrensschritt
des Granulierens der ersten Hochtemperaturschmelze
und der erneuten Verflüssigung des Granulats eine
Separierung einer oder mehrerer Metallkomponenten
nach an sich herkömmlichen Separierungsverfahren
vorgenommen wird, beispielsweise die wenigstens
teilweise Abtrennung der eisenhaltigen Metallkom
ponenten aus der Schmelze erfolgt.
Für den Fall, daß aus der zweiten Hochtemperatur
schmelze glasfaserähnliche Strukturen mit vorzugs
weise unregelmäßigen Oberflächen gewonnen werden,
ist es vorteilhaft, eine gekühlte Schleuderwalze
mit geeignet strukturierter Oberfläche so in die
Schmelze einzutauchen, daß die ausgeschleuderten
Flüssigkeitsfäden eine besonders unregelmäßig quer
schnittsarme Struktur aufweisen. Anstelle der ge
kühlten Schleuderwalze ist auch denkbar, zwei Quetsch
walzen oder einen rotierenden Teller zum Einsatz
zu bringen. Die von diesen Anordnungen abfließenden
Faserstrukturen können entsprechend der Umlaufge
schwindigkeit der Walze und der eingestellten
Schmelzbadviskosität gewünscht verändert werden.
Das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
gewonnene Produkt zeigt hinsichtlich seiner Eluat
beständigkeit die folgenden in der nachstehenden
Tabelle zusammengefaßten Ergebnisse:
Die in der Tabelle angegebenen Werte wurden aus Pro
bennahmen mehrerer Schmelzkörper gemäß dem nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen Produkt er
mittelt, wobei Probenscheiben von 80 g zur Anwen
dung kamen. Grundlage für die Untersuchungen bilde
ten die Anforderungen der gegenwärtigen schweizeri
schen "Technischen Verordnung für Abfälle" (TVA)
vom Dezember 1990. Die durch Stoffumwandlung erhal
tenen Produkte stammen aus einem Hochtemperaturpro
zeß mit einer Temperatur von oberhalb 1700°C. Die
Bestimmungen erfolgten unter Anwendung atomspektro
skopischer Verfahren.
Die Resultate zeigen, daß Aluminium und Silizium
die Hauptanteile der festen Reststoffe bilden. Alle
Schwermetalle sind in derart geringen Konzentratio
nen vorhanden, daß sie unterhalb der Nachweisgrenze
der angewendeten Meßmethoden liegen, zumindest je
doch weit unter den geforderten Eluatwerten hin
sichtlich der Umweltverträglichkeit. Die Gesamtheit
der Anforderungen an Inertstoffe bezüglich der TVA-
Elemente ist erfüllt. Es ist praktisch keine Aus
laugung festgestellt worden. Es handelt sich beim
verfahrensmäßigen Produkt somit um ein vollständig
inertes Material, welches den modernsten Umweltan
forderungen auch hinsichtlich des Spurengehaltes
möglicher toxischer Komponenten vollinhaltlich ent
spricht.
Claims (6)
1. Verfahren zur vollständigen Stoffumwandlung, bei
dem Entsorgungsgut aller Art unsortiert in das
Eintrittsende einer langgestreckten horizontalen
und beheizten Schachtkammer hinein verdichtet
und über deren gesamte Länge durch die Kammer
hindurchgedrückt und hierbei entgast wird, und
bei dem am Austrittsende der verbleibende Pyro
lysekoks der festen Reststoffe unmittelbar mit
tels Sauerstoff oxidiert und die nicht vergas
baren metallischen und mineralischen Komponenten
verglast werden, wofür sie bei Temperaturen von
ca. 1300°C in eine erste Hochtemperaturschmelze
überführt werden, nachfolgend unter Verwendung
der Wärmeenergie der bei der zuvor erfolgten
Entgasung des Entsorgungsgutes gewonnenen Gase
eine homogenisierte Hochtemperaturschmelze bei
Temperaturen zwischen 1500 und 1800°C herge
stellt wird und abschließend diese Schmelze ohne
Zwischenabkühlung einer industriellen Verarbei
tung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß aus der ersten Hoch
temperaturschmelze wenigstens eine Metallkompo
nente abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Hochtempe
raturschmelze in ein Wasserbad granuliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die schmelzflüssig
ausgetragenen Reststoffe der thermischen Entga
sung in einem Sammelbehälter durchmischt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die vollständig ho
mogene Hochtemperaturschmelze vor ihrem Erstar
ren an sich bekannten Gieß-, Spinn-, Aus- und/
oder Verformungsprozessen zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Hochtemperatur
schmelze von mehr als 1700°C hergestellt wird.
Priority Applications (11)
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DE59108007T DE59108007D1 (de) | 1991-06-18 | 1991-10-24 | Verfahren zur Nutzbarmachung von Entsorgungsgütern aller Art |
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1991
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8368 | Opposition refused due to inadmissibility | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |