DE4119590A1 - Anlage zur aufbereitung einer oelhaltigen, insbesondere emulgierten fluessigkeit - Google Patents
Anlage zur aufbereitung einer oelhaltigen, insbesondere emulgierten fluessigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage gemäß dem Oberbegriff des Haupt
anspruchs.
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften müssen auch ölhaltige Abwässer
aufbereitet werden. Da eine Kläranlage ölhaltige Abwässer nicht
aufbereiten kann, ist es erforderlich, mit einer zusätzlichen Anla
ge die ölhaltigen Abwässer so aufzubereiten, daß mit einer nachge
schalteten Kläranlage die Abwassergrenzwerte eingehalten werden
können. Verdampfungsanlagen haben sich hierfür besonders bewährt,
weil mit diesem Anlagentyp ein relativ niedriger CSB-Wert im abzu
leitenden Abwasser erzielt werden kann. Der CSB-Wert ist bekannt
lich ein in der Abwassertechnik gebräuchlicher Summenparameter, der
die organische Verschmutzung der Abwässer bestimmt (CSB-Wert = che
mischer Sauerstoffbedarf, mg/l).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Anla
ge zu schaffen, die sich durch besonders geringen Fremdenergie
bedarf auszeichnet.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht in den kennzeich
nenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen be
schreiben die Unteransprüche.
Mit dem Einsatz des Brüdenverdichters wird der Vorteil erreicht,
daß ein Teil der Verdampfungswärme nicht nutzlos mit Kühlwasser ab
geführt werden muß, sondern daß der Dampf (Sattdampf) nach Tempera
turerhöhung um ca. 10°C durch Verdichtung als überhitzter Dampf
wieder für die Verdampfung von Wasser, das sich in der zu behan
delnden Flüssigkeit befindet, eingesetzt wird. Hierbei kondensiert
der verdichtete Dampf; das Kondensat wird als Abwasser abgeleitet.
Das Öl verdampft infolge seines höheren Siedepunktes nicht und muß
als Altölkonzentrat fremdentsorgt werden. Durch den Einsatz eines
Brüdenverdichters kann eine Energieeinsparung von ca. 40% erzielt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert.
Die zu behandelnde Flüssigkeit (Altemulsionen und Waschwasser) wird
über das Rohrleitungssystem 1 in den Sammelbehälter 2 mit Boden
räumer 3 geleitet. Mit dem Bodenräumer werden Sedimente, die sich
abgelagert haben, in die Schlammtasche 4 gefördert.
Mittels der Pumpe 5 wird die Flüssigkeit der Vorreinigungsstufe 6
(Dekanter, Bandfilter usw.) zugeführt, in der Schmutzstoffe aus
geschieden und von einer Schlammlore 7 aufgenommen werden. Auf
schwimmende Öle werden im Sammelbehälter 2 mittels der Skimmölrinne
8 abgeskimmt und in den Separatoren-Vorlagebehälter 9 geleitet. Die
so vorgereinigte Flüssigkeit wird nun dem Anlagenvorlagebehälter 10
zugeführt.
Mittels der Pumpe 11 wird die Flüssigkeit durch den Vorwärmer 12
und den Nacherwärmer 13 in den Verdampfer 14 und in den nachge
schalteten Brüdenabscheider 15 geleitet. Im Vorwärmer 12 wird die
Flüssigkeit von 20°C (Raumtemperatur) auf ca. 40°C und im Nacher
wärmer 13 auf etwa 90°C (nur im Anfahrbetrieb) erwärmt. Als Heiz
medium dient für den Vorwärmer 12 Kondensat aus dem Verdampfer 14
von ca. 55°C Eintrittstemperatur und ca. 35°C Austrittstemperatur
sowie für den Nacherwärmer 13 Warmwasser von ca. 130°C Vorlauftem
peratur und ca. 90°C Rücklauftemperatur (Leitungen 16 und 17).
Im Verdampfer 14 und im nachgeschalteten Brüdenabscheider 15 ver
dampft ein Teil Wasser, das sich in der zu behandelnden Flüssigkeit
befindet, bei etwa 60°C-70°C und entsprechendem Vakuum. Das
Vakuum wird mit der Vakuumpumpe 18 erzeugt. Die Abluft von der
Vakuumpumpe wird über den Aktivkohlefilter 19 in die Atmosphäre
geleitet. Im Aktivkohlefilter werden leichtflüchtige Stoffe, die in
der Luft enthalten sein können, abgeschieden.
Im Brüdenabscheider 15 erfolgt die Trennung von Dampf und nicht
verdampftem Medium. Der Dampf gelangt vom Brüdenabscheider in den
Brüdenverdichter 20, wo er so hoch verdichtet wird, daß eine Tempe
raturerhöhung von ca. 10°C eintritt. Gegebenenfalls müssen mehrere
Verdichter in Reihe geschaltet werden. Der verdichtete Dampf strömt
vom Brüdenverdichter 20 durch die Dampfleitung 21 als Heizmedium in
den Verdampfer 14, wo mit der Energie des Dampfes wieder ein ge
wisser Anteil Wasser aus der Flüssigkeit verdampft; dabei konden
siert der Dampf, das Kondensat wird als Abwasser abgeleitet.
Je nach Auslegung des Verdampfers 14 kann nach dem Anfahrbetrieb
die Nacherwärmung mit dem Wärmetauscher 13 reduziert bzw. ganz ein
gestellt werden.
Der Verdampfer 14 ist so ausgelegt, daß eine Emulsion von 5% Ölge
halt auf ca. 20% Ölgehalt aufkonzentriert wird (ca. 75% Wasser
verdampfung).
Verdampfer 14 und Brüdenabscheider 15 können auch integriert als
eine Einheit ausgeführt werden und mit einem Zwangsumlauf ausge
stattet sein.
Der nicht verdampfte Teil der zu behandelnden Flüssigkeit mit dem
Ölgehalt von ca. 20% gelangt vom Brüdenabscheider 15 mittels der
Pumpe 22 in den Separatoren-Vorlagebehälter 9. Dort wird die auf
konzentrierte Flüssigkeit auf mindestens 98°C erwärmt (mittels
Warmwasser 130/90°C, Leitungen 23 und 24). Mittels der Pumpe 25a
wird die aufkonzentrierte Flüssigkeit dem selbstentschlammenden
Dreiphasenseparator 25 zugeführt (Trennfaktor 6000-8000 g). Mit
dem Separator 25 wird dem aufkonzentriertem Produkt das Öl größten
teils entzogen, so daß ein Öl mit einem Wassergehalt von 5-20%
(Leitung 26) und eine wäßrige Phase mit einem Ölgehalt bis ca.
5% (Leitung 27) erzielt werden.
Der Separator 25 wird hierbei nur mit max. 1/3 der Effektivleistung
gefahren (gedrosselter Zulaufstrom). Gleichzeitig werden mit dem
Separator mechanische Verunreinigungen, die in den aufkonzentrier
ten Emulsionen enthalten sein können, ausgeschieden und als Dünn
schlamm in den Sammelbehälter 28 geleitet (automatische Entschlam
mung des Separators). Hiermit wird erreicht, daß der Schmutzstoff
gehalt im Öl (Leitung 26) begrenzt wird. Der Dünnschlamm kann zur
weiteren Entwässerung dem Dekanter 6 mittels der Pumpe 29 zugeführt
werden.
Da in der wäßrigen Phase im Behälter 30 Inhaltsstoffe enthalten
sind, die einen Siedepunktverzug zur Folge haben, wird diese Phase
nicht wieder dem Verdampfer 14 nebst Brüdenverdichter 20 zugeführt,
sondern einer ein- oder mehrstufigen Verdampfungsanlage ohne Brü
denverdichter. Grundsätzlich funktioniert eine Verdampfung mit Brü
denverdichter nur dann, wenn sich Temperatur, Siedepunkt, Druck
bzw. Vakuum nicht verändern.
Im folgenden wird eine dreistufige Verdampfungsanlage im Parallel
betrieb zur Verdampfung mit dem Brüdenverdichter 20 beschrieben:
Mittels der Pumpe 31 wird die wäßrige Phase mit einem Restölgehalt
von ca. 5% und ca. 90°C Temperatur dem Behälter 30 entnommen und
dem Anlagen-Vorlagebehälter 32 zugeführt. Diesem wird das Medium
mittels der Pumpe 33 entnommen und dem Wärmetauscher 34 der ersten
Verdampfungsstufe I zugeleitet. Im Wärmetauscher 34 wird das Medium
auf eine Verdampfungstemperatur von ca. 90°C (bei entsprechendem
Vakuum) erwärmt (Heizmittelleitungen 35 und 36) und gelangt an
schließend in den Brüdenabscheider 37. Das Vakuum wird mit der
Vakuumpumpe 38 erzeugt, deren Abluft über den Aktivkohlefilter 39
in die Atmosphäre geleitet wird. Im Brüdenabscheider 37 erfolgt die
Trennung von Dampf und nicht verdampftem Medium.
Der Dampf sowie (mittels der Pumpe 40) auch das nicht verdampfte
Medium werden in den Wärmetauscher 41 der zweiten Stufe II gelei
tet. In dieser Verdampfungsstufe II verdampft wieder ein Teil
Wasser bei ca. 80°C und entsprechendem Vakuum, wobei der Dampf von
der ersten Stufe I kondensiert und als Abwasser abgeleitet wird.
Dieser Vorgang wiederholt sich in der dritten Stufe III, wobei in
dieser Stufe die Verdampfung bei etwa 70°C und entsprechendem
Vakuum erfolgt. Der Dampf von der Stufe III wird mittels des Kon
densators 42 kondensiert. Als Kühlmedium wird Kühlturmwasser ein
gesetzt (Leitungen 43 und 44). Das Kondensat wird wle dasjenige der
Stufen I und II als Abwasser abgeleitet, nachdem es als Heizmedium
den Vorwärmer 12 durchflossen hat.
In den drei Verdampfungsstufen wird auf ca. 20% Ölgehalt aufkon
zentriert; das Konzentrat gelangt danach mittels der Pumpe 45 in
den Separatoren-Vorlagebehälter 9 und anschließend in den Separator
25. Im Separator erfolgt wieder eine Trennung (wie bereits be
schrieben) in eine Ölphase und wäßrige Phase.
Je nach Konzentration an siedepunktverzögernden Inhaltsstoffen in
der wäßrigen Phase (Leitung 27) kann bei relativ geringer Konzen
tration ein Teilstrom über Leitung 46 in den Anlagenbehälter 10 zum
Anlagenteil mit Brüdenverdichter 20 zurückgeleitet werden (zusätz
liche Energieeinsparung).
In gewissen Zeitabständen müssen die Wärmetauscher bzw. Verdampfer
von Ablagerungen befreit werden. Hierfür sind die Spülmittelbehäl
ter 47 und 48 für saure und alkalische Spülflüssigkeit vorgesehen.
Da es sich ferner nicht ganz vermeiden läßt, daß gewisse Ölpartikel
thermisch oder mechanisch beim Verdampfungsprozeß in die Dampfphase
gelangen können, ist eine Nachbehandlung des Kondensates mit einem
Koaleszer 49 zweckmäßig. Hierbei wird der pH-Wert des Kondensates
auf etwa pH 4-5 durch Zugabe von Säure (Leitung 50) abgesenkt und
danach das Kondensat mit der Pumpe 51 durch den Koaleszer 49 in den
Behälter 12 gefördert. Im Koaleszer erfolgt die Abscheidung der Öl
partikel vom Kondensat, im Behälter 52 durch Zugabe von Lauge (Lei
tung 53) die Neutralisation des Wassers.
Mit der Erfindung ist also eine gattungsgemäße Anlage geschaffen,
die mit geringem Aufwand einen nur geringen Bedarf an Fremdenergie
sicherstellt.
Claims (8)
1. Anlage zur Aufbereitung einer ölhaltigen, insbesondere ölemul
gierten Flüssigkeit durch Trennung in Öl und Abwasser mittels
Verdampfung, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Ver
dampfer (14), dem die Flüssigkeit zugeführt wird, ein diesem
nachgeschalteter Brüdenabscheider (15) zur Trennung von Dampf
und Flüssigkeit und ein Brüdenverdichter (20) vorhanden sind,
der in einer Dampfleitung (21) zwischen elnem Dampfauslaß des
Brüdenabscheiders (15) und einem Heizmediumeinlaß des Ver
dampfers (14) liegt, daß die im Brüdenabscheider (15) auf
konzentrierte Flüssigkeit einem Dreiphasenseparator (25) zuge
leitet wird, und daß die im Separator (25) mit Wasser ange
reicherte Flüssigkeit (wäßrige Phase) einer Verdampfungsanlage
(I, II, III) zugeführt wird.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ver
dampfer (14) ein Vorwärmer (12) für die Flüssigkeit vorgeschal
tet ist, dem als Heizmedium Kondensat aus dem Verdampfer (14)
zugeführt wird.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Vorwärmer (12) und Verdampfer (14) zumindest ein fremdbeheizter
Nacherwärmer (13) für die Flüssigkeit liegt.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kondensat nach Durchströmen des Vorwärmers (12) zur Nachbehand
lung einem Koaleszer (49) zugeführt wird.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Verdampfer (14) auf eine Verdampfungsrate von etwa
75% ausgelegt ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß dem Separator (25) ein fremdbeheizter Separatoren-Vor
lagebehälter (9) vorgeschaltet ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Flüssig
keitseingang der Anlage ein Sammelbehälter (3) mit einer Skimm
ölrinne (8) liegt, die in den Vorlagebehälter (9) liefert.
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Vorwärmer (12) in der Verdampfungsanlage (I, II, III) an
fallendes Kondensat als Heizmedium zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119590A DE4119590C2 (de) | 1990-06-25 | 1991-06-14 | Anlage mit Brüdenverdichtung zur Aufbereitung einer ölhaltigen, insbesondere emulgierten Flüssigkeit |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4020142 | 1990-06-25 | ||
DE4119590A DE4119590C2 (de) | 1990-06-25 | 1991-06-14 | Anlage mit Brüdenverdichtung zur Aufbereitung einer ölhaltigen, insbesondere emulgierten Flüssigkeit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4119590A1 true DE4119590A1 (de) | 1992-01-02 |
DE4119590C2 DE4119590C2 (de) | 2001-11-29 |
Family
ID=6409002
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4119590A Expired - Fee Related DE4119590C2 (de) | 1990-06-25 | 1991-06-14 | Anlage mit Brüdenverdichtung zur Aufbereitung einer ölhaltigen, insbesondere emulgierten Flüssigkeit |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4119590C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1991
- 1991-06-14 DE DE4119590A patent/DE4119590C2/de not_active Expired - Fee Related
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