DE4118699C2 - Lenksystem - Google Patents
LenksystemInfo
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- DE4118699C2 DE4118699C2 DE19914118699 DE4118699A DE4118699C2 DE 4118699 C2 DE4118699 C2 DE 4118699C2 DE 19914118699 DE19914118699 DE 19914118699 DE 4118699 A DE4118699 A DE 4118699A DE 4118699 C2 DE4118699 C2 DE 4118699C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/1755—Brake regulation specially adapted to control the stability of the vehicle, e.g. taking into account yaw rate or transverse acceleration in a curve
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D7/00—Steering linkage; Stub axles or their mountings
- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
-
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- B60T2260/00—Interaction of vehicle brake system with other systems
- B60T2260/02—Active Steering, Steer-by-Wire
- B60T2260/022—Rear-wheel steering; Four-wheel steering
Description
Die Erfindung betrifft ein Lenksystem nach der Gattung des Haupt
anspruchs.
Zur Erhöhung der Fahrstabilität bzw. zur Verbesserung der Manövrier
barkeit eines Fahrzeugs kann man von der bisher üblicherweise ver
wendeten konventionellen Vorderradlenkung übergehen zu einer Hinter
achs-Zusatzlenkung. Durch aktive Lenkansteuerungen der Hinterräder
bestehen wesentlich mehr Möglichkeiten zur Verbesserung des Fahrver
haltens als bei einer reinen Vorderradlenkung. Durch eine Hinter
achs-Zusatzlenkung können das Eigenlenkverhalten und das Ansprech
verhalten eines Fahrzeugs in einem großen Bereich modifiziert
werden. Im allgemeinen wird die Richtung, in welcher die Räder ge
lenkt werden, bei solchen Anordnungen abhängig von der Fahrgeschwin
digkeit gewählt. Bei hohen Geschwindigkeiten werden die Hinterräder
gleichsinnig mit den Vorderrädern, d. h. in derselben Richtung wie
die Vorderräder, gelenkt. Hierdurch reagiert das Fahrzeug schneller
auf Richtungsänderungen. Bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten werden
die Hinterräder gegensinnig, d. h. in entgegengesetzter Richtung zu
den Vorderrädern, gelenkt, um den
Wendekreis des Fahrzeugs zu reduzieren. So erreicht man, daß mit dem
Fahrzeug engere Kurven gefahren werden können, was beispielsweise
das Einparken vereinfacht.
Ein solches System wird beispielsweise in der DE 37 38 650 A1 vorge
stellt, wobei das Rückstellmoment des Kraftfahrzeugs erhöht wird,
wenn eine seitliche Kraft (Seitenwind) auf dieses wirkt.
In der DE 40 10 332 A1 werden Lenkung und Bremsung koordiniert und
entsprechend einer erfaßten Giergeschwindigkeits- oder Querbeschleu
nigungsabweichung geregelt, um die Fahrstabilität ohne Verlängerung
des Bremswegs zu erhöhen. Aus der Fahrgeschwindigkeit und dem Lenk
radwinkel wird eine Soll-Giergeschwindigkeit oder Soll-Querbe
schleunigung errechnet. Falls die Giergeschwindigkeit oder die Quer
beschleunigung übermäßig groß ist, was eine Instabilität anzeigt,
werden sowohl die Lenkung als auch die Bremsung derart geregelt, daß
die Giergeschwindigkeit oder die Querbeschleunigung verringert wird.
Dieses Regelsystem ist sowohl für Zweirad- als auch für Vierrad
lenkung und -bremsung anwendbar. Die Bremsmanöver können hierbei
durch eine Antiblockierregelung optimiert werden.
Die ältere DE 40 41 404 A1 zeigt ein Steuersystem für eine Hinter
radlenkung für ein Kraftfahrzeug mit einem Antiblockiersystem (ABS).
Während des Einsatzes des ABS wird die vorbestimmte Lenkcharakteristik
zwischen Vorder- und Hinterräder korrigiert. Auch bei den
korrigierten Kennlinien werden während ABS-Bremsungen bei niedrigen
Fahrzeuggeschwindigkeiten gegensinnige Lenkeinschläge eingestellt.
Bei den im Stand der Technik beschriebenen Vierradlenksystemen
können bei Bremsungen, insbesondere während Kurvenfahrten, die Lenk
einschläge der Räder der Vorder- und Hinterachse gegensinnig sein.
Dieses kann geschehen, wenn bei einem Bremsvorgang aus höheren Ge
schwindigkeiten die Geschwindigkeitsschwelle erreicht wird, bei der
aufgrund der oben beschriebenen besseren Manövrier- bzw. Parkier
fähigkeit programmgemäß ein gegensinniges Lenkverhalten gewählt
wird. Durch gegensinnige Lenkeinschläge kann es aber bei Bremsmanövern,
insbesondere bei Kurvenbremsungen mit einem Anti-Blockier-Sy
stem, zu unerwünschten Effekten kommen. Durch das "Gegenlenken"
dreht sich das Fahrzeug, was von der Tendenz her einem übersteuern
den Verhalten entspricht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in einfacher Weise die
Fahrstabilität bei Bremsmanövern zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Lenksystem für ein Kraftfahrzeug, bei dem
mindestens eine Achse lenkbar ausgelegt ist, werden abhängig vom
Fahrerwunsch und/oder abhängig von Größen, die den Fahrzustand re
präsentieren und/oder beeinflussen, die Lenkeinschläge der Räder der
Achse oder Achsen getätigt. Während der Fahrzustände, bei denen
festgestellt wird, daß sich das Fahrzeug in einem Verzögerungsfahr
zustand bestimmter, wählbarer Größe befindet, werden bestimmte Lenk
anteile, die abhängig von Größen sind, die den Fahrzustand repräsentieren
und/oder beeinflussen, wenigstens reduziert.
In einer speziellen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Lenksystems
werden die Räder wenigstens zweier Achsen abhängig von der Fahrzeug
geschwindigkeit gleichsinnig oder gegensinnig getätigt. Hierbei wer
den die gegensinnigen Lenkanschläge während der Fahrzustände, bei
denen festgestellt wird, daß sich das Fahrzeug in einem Verzöge
rungsfahrzustand bestimmter, wählbarer Größe befindet, wenigstens
reduziert.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems be
steht darin, daß als Fahrzustände, bei denen festgestellt wird, daß
sich das Fahrzeug in einem Verzögerungsfahrzustand bestimmter, wähl
barer Größe befindet, Bremsmanöver identifiziert werden. Hierbei ist
insbesondere an Bremsmanöver gedacht, die oberhalb einer wählbaren
Fahrgeschwindigkeitsschwelle beginnen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Systems wird festgestellt, ob sich das Fahrzeug während der Fahrzu
stände, bei denen eine Verzögerung bestimmter, wählbarer Größe vor
liegt, zusätzlich in einer Kurvenfahrt befindet. Das Vorliegen einer
Kurvenfahrt kann beispielsweise dadurch festgestellt werden, daß die
Lenkeinschläge der Vorderachse und/oder der Lenkwinkel des vom
Fahrer betätigbaren Lenkrads und/oder die Raddrehzahlen wenigstens
zweier Räder ausgewertet werden.
Die Reduzierung der Lenkanteile, die abhängig von Größen sind, die
den Fahrzustand repräsentieren und/oder beeinflussen, kann vom Vor
liegen einer Kurvenfahrt während dieser Verzögerungen abhängig ge
macht werden.
Die Wahl der Größe der Verzögerung kann davon abhängig sein, ob das
Fahrzeug über ein Anti-Blockier-Bremssystem verfügt.
Bei einer einfachen Auslegung des erfindungsgemäßen Systems wird er
satzweise für die gegensinnigen Lenkeinschläge bei den Fahrzuständen,
bei denen eine Verzögerung bestimmter, wählbarer Größe festge
stellt wird, eine neutrale Lenkeinstellung der Räder der bezüglich
der Fahrtrichtung hinteren Achse oder Achsen gewählt.
Zur Ermittelung der Verzögerungsfahrzustände bestimmter, wählbarer
Größe kann
- - die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu bestimmten Zeiten oder Strecken miteinander verglichen werden und/oder
- - aus den Raddrehzahlen und/oder aus den Geschwindigkeiten des Fahrzeugs Verzögerungen ermittelt werden und diese Verzögerungen mit bestimmten, wählbaren Schwellen verglichen werden und/oder
- - festgestellt werden, ob sich ein vorhandenes Anti-Blockier-Brems system im Regelungszustand befindet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Lenksystems sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Lenksystem wird im folgenden anhand der Zeich
nungen erläutert.
Im folgenden soll das erfindungsgemäße Lenksystem am Beispiel eines
Kraftfahrzeugs vorgestellt werden, das über zwei lenkbare Achsen mit
jeweils zwei Rädern verfügt.
In der Fig. 1a und b sind jeweils schematisch zwei Ansichten eines
Fahrzeugs dargestellt. Mit der Position 11 sind dabei Räder be
schrieben, mit der Position 12 die Vorderachse und mit der Position
13 die Hinterachse.
In der Fig. 1a ist die Stellung der Räder bei einem gleichsinnigen
Lenkeinschlag zu sehen. In der Fig. 1b die Stellung bei gegen
sinnigem Lenkeinschlag.
In der Fig. 2 ist das Verhältnis zwischen dem Hinterachslenkwinkel
und dem Vorderachslenkwinkel in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
des Fahrzeugs dargestellt. Bei höheren Geschwindigkeiten wird zur
Verbesserung der Fahrstabilität gleichsinnig gelenkt, während bei
niedrigeren Geschwindigkeiten ein gegensinniges Lenken die Manöv
rierfähigkeit des Fahrzeugs erhöht.
In der Fig. 3 ist der Hinterachslenkwinkel gegen den Vorderachs
lenkwinkel aufgetragen. Die hier schematisch zu sehenden vier Kurven
entsprechen jeweils einer Fahrzeuggeschwindigkeit. Die beiden
unteren Kurvenzüge repräsentieren gegensinnige Lenkmanöver mit den
Fahrzeuggeschwindigkeiten V1 und V2, wobei V1 kleiner als V2 ist.
Die beiden oberen Kurvenzüge repräsentieren gleichsinnige Lenk
manöver mit den Fahrzeuggeschwindigkeiten V3 und V4, wobei im all
gemeinen V3 kleiner als V4 ist.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Gegebenheiten entsprechen
Systemen, wie sie im Stand der Technik zu finden sind. Finden bei
diesen Systemen Verzögerungsfahrzustände, beispielsweise Brems
manöver, bei höheren Geschwindigkeiten statt, bei denen die Lenk
einschläge gleichsinnig gewählt sind, so verringert sich das
Verhältnis zwischen Hinterachslenkwinkel und Vorderachslenkwinkel
mit sinkender Geschwindigkeit wie es in der Fig. 2 zu sehen ist.
Unterhalb einer Grenzgeschwindigkeit Vgr werden die Räder programm
gemäß gegensinnig eingeschlagen. Dies wirkt sich bei Bremsungen,
insbesondere bei Kurvenbremsungen, derart aus, daß das Fahrzeug
eindreht, was von der Tendenz her einem übersteuernden Verhalten
entspricht.
Die Fig. 4 zeigt nun schematisch die Funktionsweise des erfindungs
gemäßen Lenksystems. Hierbei ist wie in Fig. 2 das Verhältnis
zwischen Hinterachslenkwinkel und Vorderachslenkwinkel gegen die
Fahrzeuggeschwindigkeit aufgetragen. Finden bei dem erfindungs
gemäßen Lenksystem Bremsmanöver bei höheren Geschwindigkeiten, bei
denen gleichsinnig gelenkt wird, statt, so wird bei niedrigeren
Geschwindigkeiten ein gegensinniges Lenken verhindert. Bei dem in
Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird bei niedrigeren
Geschwindigkeiten ein Verhältnis zwischen Hinterachslenkwinkel und
Vorderachslenkwinkel von Null eingestellt. In dem Geschwindigkeits
bereich, in dem bei unverzögertem Fahrzustand ein gegensinniges
Lenkverhalten gewählt wird, wird erfindungsgemäß während Brems
vorgänge eine neutrale Lenkeinstellung der Hinterräder getätigt. Das
heißt, daß bei Endphasen von Bremsvorgängen, die von hohen Geschwin
digkeiten ausgehen, der Hinterradlenkwinkel zu Null gewählt wird.
Darüber hinaus können jedoch während der Verzögerungsfahrzustände
andere Kennlinien bezüglich des Verhältnisses Hinterachslenk
winkel/Vorderachslenkwinkel und Fahrgeschwindigkeit gewählt werden.
Hierbei ist insbesondere an einer Beibehaltung des gleichsinnigen
Lenkverhaltens auch bei geringen Geschwindigkeiten gedacht.
Ebenso kann der Übergang zu einem festen, insbesonders zu Null ge
wählten Hinterachslenkwinkel bei Endphasen von Bremsvorgängen, die
von hohen Geschwindigkeiten, durch verschiedene Verläufe des Ver
hältnisses Hinterachslenkwinkel/Vorderachslenkwinkel zur Fahrge
schwindigkeit realisiert werden. Während in der Fig. 4 ein
"weicher" Übergang dargestellt ist, ist folgende Möglichkeit
besonders einfach zu realisieren:
Wie in der Fig. 2 dargestellt, wird bei Bremsvorgängen, insbesonders
bei denen während Kurvenfahrten, die gleichsinnige Lenkcharakteris
tik bei Fahrgeschwindigkeit, die größer als der Grenzwert Vgr sind,
unverändert beibehalten. Wird das Verhältnis Hinterachslenkwinkel zu
Vorderachslenkwinkel negativ (Fahrgeschwindigkeit kleiner als der
Grenzwert Vgr), so ein fester, insbesonders zu Null gewählter
Hinterachslenkwinkel eingestellt. Durch dieses einfache "Abschnei
den" der in der Fig. 2 gezeigten Kennlinie während der Verzöge
rungsfahrzustände wird die Programmierung neuer Kennlinien für diese
Fahrzustände überflüssig.
Zur Erkennung der Fahrzustände, bei denen eine Verzögerung be
stimmter, wählbarer Größe vorliegt, können, wie im folgenden be
schrieben wird, verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen
werden.
Wesentlich für das erfindungsgemäße System ist die Unterscheidung
bei geringen Fahrzeuggeschwindigkeiten, ob es sich um die Endphase
eines Bremsvorgangs, ausgehend von einer hohen Geschwindigkeit, oder
um ein Rangiermanöver handelt.
Hierzu können die Geschwindigkeiten des Fahrzeugs zu bestimmten
Zeiten oder Strecken miteinander verglichen werden. Aus der Diffe
renz dieser Geschwindigkeiten kann auf Verzögerungen geschlossen
werden. Überschreiten diese Verzögerungen beispielsweise eine wähl
bare Schwelle, so werden die gegensinnigen Lenkanschläge wenigstens
reduziert.
Verfügt das Fahrzeug über eine Anti-Blockier-Einrichtung, so kann
die Verzögerung des Fahrzeugs aus den Raddrehzahlsignalen ermittelt
werden. Werden diese Verzögerungen mit wählbaren Schwellen ver
glichen, so kann auf diese Weise auf die Verzögerungsfahrzustände
geschlossen werden, bei denen ein gegensinniges Lenkverhalten zu
reduzieren bzw. zu unterbinden ist.
Eine besonders einfache Art zu unterscheiden, ob es sich bei
geringen Geschwindigkeiten um Rangiermanöver handelt oder ob die
Endphase eines Bremsvorgangs vorliegt, der von hohen Geschwindig
keiten ausgeht, sollen im folgenden aufgezeigt werden.
Registiert man die Betätigung des Bremspedals, indem man beispiels
weise den Bremslichtschalter überwacht, so kann festgestellt werden,
ob das Bremspedal bzw. der Bremslichtschalter bei einem Bremsmanöver
schon oberhalb einer bestimmten Geschwindigkeit (z. B. 50 km/h) be
tätigt war. Auf diese Art und Weise unterscheidet man Bremsmanöver
bei geringen Geschwindigkeiten (Rangiermanöver), bei denen das
gegensinnige Lenkverhalten erwünscht ist, von den Endphasen der
Bremsvorgänge, die von hohen Geschwindigkeiten ausgehen.
Eine ausschließliche Erfassung der Verzögerungsfahrzustände durch
die Überwachung der Fahrgeschwindigkeit, beispielsweise durch die
Raddrehzahlen, kann bei steilen Bergabfahrten des Fahrzeugs unter
Umständen zu nicht optimalen Ergebnissen des erfindungsgemäßen
Systems führen. So können beispielsweise bei Bergabfahrten allein
zur Kompensation des Bergabtriebs heftige Bremsmanöver stattfinden,
obwohl keine oder nur geringe Fahrgeschwindigkeitsverzögerungen
stattfinden. Da auch bei diesen Bergbremsungen gegensinnige Lenkein
schläge zu vermeiden sind, ist hier eine Überwachung der Betätigung
des Bremspedals, beispielweise durch die Überwachung des Bremslicht
schalters sinnvoll.
Das erfindungsgemäße System kann unabhängig von der Fahrtrichtung
des Fahrzeugs zum Einsatz kommen. Eine besonders sicherheits
steigernde Wirkung weist das erfindungsgemäße Lenksystem bei Kurven
bremsungen auf. Es kann somit vorgesehen werden, daß das erfindungs
gemäße Lenksystem nur dann zum Einsatz gelangt, wenn zusätzlich zu
dem Verzögerungsfahrzustand eine Kurvenfahrt des Fahrzeugs erfaßt
wird.
Zur Ermittlung, ob sich das Fahrzeug in einer Kurvenfahrt befindet,
können die Lenkeinschläge der Vorderachse und/oder der Lenkwinkel
des vom Fahrer betätigbaren Lenkrades und/oder die Raddrehzahlen
wenigstens zweier Räder herangezogen werden.
Während in dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel von einem
Vierradlenksystem ausgegangen wird, bei dem gegensinnige Lenkein
schläge lediglich bei niedrigen Geschwindigkeiten, beispielsweise
zur Erhöhung der Manövrierfähigkeit bei Parkiervorgängen, getätigt
werden, kann es bei anderen Systemen, die im Stand der Technik be
ziehungsweise in der Beschreibungseinleitung beschrieben sind, auch
bei höheren Geschwindigkeiten programmgemäß zu gegensinnigen Lenk
einschlägen kommen. Dies geschieht beispielsweise immer dann, wenn
dadurch die Fahrstabilität erhöht wird. Bei diesen Systemen werden
also die den Fahrerwunsch repräsentierenden Lenkanteile ergänzt
durch Lenkanteile, die abhängig von Größen sind, die den Fahrzustand
repräsentieren und/oder beeinflussen.
Bei diesen Systemen werden erfindungsgemäß die gegensinnigen Lenk
einschläge während Verzögerungen (Bremsvorgängen), insbesondere
während Verzögerungen in Kurven, wenigstens reduziert.
Die Reduzierung kann dabei von der Größe der vorliegenden Verzöge
rung abhängen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betrieb eines Lenksystems für ein Kraftfahrzeug mit
wenigstens einer lenkbar ausgelegten Vorder- und wenigstens einer
lenkbar ausgelegten Hinterachse, wobei
- - die Lenkeinschläge der Räder der Hinter- und Vorderachse abhängig
von Größen, die den Fahrzustand repräsentieren und/oder beeinflus
sen, gleichsinnig oder gegensinnig zueinander getätigt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß - - während der Fahrzustände, bei denen festgestellt wird, daß sich das Fahrzeug in einem Verzögerungsfahrzustand bestimmter, wählba rer Größe befindet, gegensinnige Lenkeinschläge unterbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Größe,
die den Fahrzustand repräsentiert und/oder beeinflußt, die Fahrzeug
längsgeschwindigkeit herangezogen wird.
3. Lenksystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzustände, bei denen festgestellt
wird, daß sich das Fahrzeug in einem Verzögerungsfahrzustand bestimm
ter, wählbarer Größe befindet, während Bremsmanövern, insbesondere
bei Bremsmanövern, die oberhalb einer wählbaren Fahrgeschwindig
keitsschwelle beginnen, vorliegen.
4. Lenksystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Fahrzustände, bei denen festge
stellt wird, daß sich das Fahrzeug in einem Verzögerungsfahrzustand
bestimmter, wählbarer Größe befindet, zusätzlich dadurch auszeich
nen, daß eine Kurvenfahrt des Fahrzeugs festgestellt wird.
5. Lenksystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Verzögerung davon abhängt,
ob ein Anti-Blockier-Bremssystem vorhanden ist.
6. Lenksystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ersatzweise für die gegensinnigen Lenk
einschläge während der Fahrzustände, bei denen festgestellt wird,
daß sich das Fahrzeug in einem Verzögerungsfahrzustand bestimmter,
wählbarer Größe befindet, eine neutrale Lenkeinstellung der Räder
der bezüglich der Fahrtrichtung hinteren Achse oder Achsen gewählt
wird.
7. Lenksystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittelung der Verzögerungsfahrzu
stände bestimmter, wählbarer Größe
- - die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu bestimmten Zeiten oder Strecken miteinander verglichen werden und/oder
- - aus den Raddrehzahlen und/oder aus den Geschwindigkeiten des Fahrzeugs Verzögerungen ermittelt werden und diese Verzögerungen mit bestimmten, wählbaren Schwellen verglichen werden und/oder
- - festgestellt werden, ob ein vorhandenes Anti-Blockier-Bremssystem sich im Regelungszustand befindet.
8. Lenksystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungs-Fahrzustände dann
festgestellt werden, wenn eine Betätigung des Bremspedals, die
beispielsweise durch eine Überwachung eines Bremslichtschalters
erfaßt werden kann, vorliegt und diese Betätigung oberhalb einer
wählbaren Fahrgeschwindigkeit stattfindet.
9. Lenksystem nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittelung, ob sich das Fahrzeug in
einer Kurvenfahrt befindet, die Lenkeinschläge der Vorderachse
und/oder der Lenkwinkel des vom Fahrer betätigbaren Lenkrads
und/oder die Raddrehzahlen wenigstens zweier Räder herangezogen
werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß bei dem Vierradlenksystem neben ersten
Mitteln zur Erkennung von Verzögerungsfahrzuständen bestimmter,
wählbarer Größe zweite Mittel vorgesehen sind, die einen gegensinni
gen Lenkeinschlag der lenkbar ausgelegten Vorderachse und der lenk
bar ausgelegten Hinterachse während der Verzögerungsfahrzustände un
terbinden.
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