DE4117622A1 - Kerngitterstruktur fuer kernreaktoren, insbesondere fuer heizreaktoren - Google Patents
Kerngitterstruktur fuer kernreaktoren, insbesondere fuer heizreaktorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kerngitterstruktur für
Kernreaktoren, insbesondere für Heizreaktoren, zur Aufnahme und
zur Halterung der Brennelemente in rechteckigen Gitterzellen
des Reaktorkerns, wobei jeweils vier Gitterzellen um einen
Kreuzspalt gruppiert sind und die dem Kreuzspalt zugewandten
Ecken der Gitterzellen einer jeweiligen Gitterzellen-Vierer
gruppe von inneren Winkelblechen begrenzt werden, welche einen
solchen Abstand voneinander haben, daß sie zwischen sich den
von Brennelementen nicht besetzten Kreuzspalt bilden, wobei
der Kreuzspalt zur Aufnahme auf- und abwärts bewegbarer Steuer
stäbe einschließlich deren Absorberelemente eingerichtet ist.
Bei Heizreaktoren, die bevorzugt als Siedewasserreaktoren
kleiner Leistung bis etwa 200 MWe gebaut werden, ist es vorteil
haft, die Kerngitterstruktur (oder den Kernverband) so
aufzubauen, daß für Belade- und Umladevorgänge keine Reaktordruck
behälter-Einbauten manipuliert werden müssen. Eine hierzu
vorteilhafte Ausführung einer Kerngitterstruktur für einen
Heizreaktor mit den eingangs genannten Merkmalen ist durch die
EP-Bl 01 48 404 bekannt. Der Reaktorkern besteht dabei aus
Brennelementen, die - zu Kernzellen gruppiert - mit in verti
kaler Richtung angeordneten und bewegbaren, Absorbermaterial
enthaltenden Steuerstäben und zugehörigen Antrieben zusammen
arbeiten, wobei den Kernzellen jeweils ein Blechschacht zuge
ordnet ist, welcher über den Reaktorkern hinausragt, den
gleichen Querschnitt wie die Kernzelle hat und Kanäle zum Ein
und Ausladen der Brennelemente bildet. Der jeweilige Blech
schacht ragt mindestens um die Länge des Steuerstabes über
den Reaktorkern hinaus und schließt den Antrieb für den
Steuerstab ein.
Eine Kernzelle bei Siedewasserreaktoren besteht insbesondere
aus einem kreuzförmigen Steuerstab und vier rechteckigen Brenn
elementkästen, in denen jeweils Brennstoffstäbe in quadratischem
Gitter angeordnet sind, vgl. hierzu den Tagungsband "VGB-Kern
kraftwerks-Seminar 1970", Seite 89, Abbildung 2.
Der spezielle Aufbau der Kerngitterstruktur aus jeweils vier,
fest miteinander verbundenen, über die Kernhöhe und den Steuer
stabweg kontinuierlich durchgezogenen Brennelementschächten (in
Gestalt von Vierkantrohren mit abgerundeten Ecken) bietet den
Vorteil einer präzisen Führung und Halterung der Steuerstäbe
und einer robusten Abstützung der Brennelemente sowie der
Steuerstäbe mit ihren Antrieben im Erdbebenfalle gegen
Querkräfte, abgesehen davon, daß beim Be- und Umladen der Brenn
elemente Einbauten nicht entfernt werden müssen. Indessen
bedeutet die Herstellung der langgestreckten Blechschächte bzw.
der dafür verwendeten Vierkantrohre und die Unterteilung dieser
Blechschächte durch langgestreckte Zwischenbleche einen relativ
hohen fertigungstechnischen Aufwand. Hinzu kommt, daß wegen
einer möglichst günstigen Neutronenökonomie die Blechschächte
mindestens im Kernbereich aus Zirkoniumlegierungen gefertigt
werden müssen.
Ausgehend von der bekannten Kerngitterstruktur für Kernreakto
ren nach der Präambel des Patentanspruchs 1, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese so auszubilden, daß
mindestens die gleiche Kerngitterstabilität wie bei der
Verwendung von Vierkantrohren für die Brennelementschächte
erzielt wird, ohne daß jedoch solche Vierkantrohre verwendet
werden müßten. Mit anderen Worten: Es soll der fertigungstech
nische Aufwand im Vergleich zum Bekannten ohne Einbuße an
Funktionstüchtigkeit reduziert werden.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung
eine Kerngitterstruktur für Kernreaktoren, insbesondere für
Heizreaktoren, zur Aufnahme und zur Halterung der Brennelemente
in rechteckigen Gitterzellen des Reaktorkerns, wobei jeweils
vier Gitterzellen um einen Kreuzspalt gruppiert sind und die
dem Kreuzspalt zugewandten Ecken der Gitterzellen einer
jeweiligen Gitterzellen-Vierergruppe von inneren Winkel
blechen begrenzt werden, welche einen solchen Abstand von
einander haben, daß sie zwischen sich den von Brennelementen
nicht besetzten Kreuzspalt bilden, wobei der Kreuzspalt zur
Aufnahme auf- und abwärts bewegbarer Steuerstäbe einschließ
lich deren Absorberelemente eingerichtet ist, mit den folgen
den weiteren Merkmalen:
- a) die inneren Winkelbleche der jeweiligen Gitterzellen-Vierer gruppe sind als in sich selbst tragfähige und separate Vor fertigungs-Baueinheit miteinander zu die Gitterzellen-Teilung definierenden Führungskreuzen verbunden, welche von einem Kreuzzentrum abstehende, durch je ein Paar starr miteinander verbundener Winkelblechschenkel gebildete Kreuzschenkel aufweisen,
- b) die aneinanderstoßenden äußeren Enden der Kreuzschenkel einander benachbarter Führungskreuze greifen formschlüssig über Kupplungselemente ineinander, so daß die gesamte Kern gitterstruktur nach dem Bausteinprinzip aus den Führungs kreuzen zusammensetzbar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Patentansprüchen 2
bis 18 angegeben.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem
darin zu sehen, daß nun nicht mehr die Vierkantrohre, sondern
die Führungskreuze die über den Querschnitt der Kerngitter
struktur verteilten, in sich selbst tragfähigen und separaten
Gitterelemente bilden, welche auf fertigungstechnisch wenig
aufwendige Weise als Vorfertigungs-Baueinheiten hergestellt
werden können. Es brauchen nur entsprechend auf Maß geschnittene
lange Bleche zu Winkelblechen abgebogen und vier solcher
Winkelbleche derart zusammengespannt werden, daß sich der
gewünschte Kreuzspalt zwischen ihnen ergibt. Dann können die
äußeren (noch offenen) Enden der Führungskreuze vorteilhafter
weise durch ebenso lange Abschlußleisten starr miteinander
verbunden werden, indem die Winkelblech-Enden mit den eingefüg
ten Abschlußleisten z. B. verschweißt werden. Für den Verbin
dungsvorgang ist eine sehr gute Zugänglichkeit gegeben. Die
Kerngitterstruktur wird dann aus einer Vielzahl solcher
Vorfertigungs-Baueinheiten zusammengesetzt. Zu diesem Zweck
greifen die einander stoßenden äußeren Enden der Kreuzschenkel
einander benachbarter Führungskreuze jeweils formschlüssig
über Kupplungselemente ineinander. Gemäß Anspruch 6 sind die
Abschlußleisten unmittelbar als Kupplungselement ausgebildet
und hierzu mit in Kreuzschenkelrichtung orientierten Vor- und
Rücksprüngen versehen, mittels welcher aneinanderstoßende
Kreuzschenkel benachbarter Führungskreuze wechselseitig und
formschlüssig ineinandergreifen.
Eine günstige Ausführungsform ist dabei diejenige nach
Anspruch 7, wonach die Rücksprünge als Längsnuten und die
Vorsprünge als Längsschienen ausgebildet sind, so daß Nut- und
Schienenflanken als Paßflächen wechselseitig aneinanderliegen
und am Grunde der Längsnuten sowie am Kopf der Längsschienen
sich einander gegenüberstehende Querflächen ergeben.
Eine andere günstige Ausführungsform ist eine gelenkige
Kupplung der einander stoßenden Kreuzschenkelenden mittels
Gelenkaugen und Gelenkzapfen nach den Ansprüchen 8 bis 10.
Wird, wie bisher beschrieben, ein unmittelbar formschlüssiger
Eingriff über die Kupplungselemente vorgenommen, so sind die
Führungskreuze die kleinsten immer wiederkehrenden Kerngitter
elemente. Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
sind die Kreuzschenkelenden der Führungskreuze von rechtecki
gen Versteifungsgurten umfaßt und mit diesen zu einer Kernzel
le, umfassend eine Gitterzellen-Vierergruppe, fest verbunden,
sind mehrere Versteifungsgurte über die axiale Länge der
Führungskreuze verteilt angebracht und greifen die Versteifungs
gurte einander benachbarter Kernzellen mittels zueinander
komplementärer Vor- und Rücksprünge wechselseitig und form
schlüssig ineinander (Anspruch 13). Bei dieser Ausführung ist
gewissermaßen ein mittelbarer Formschluß getroffen; die
Kupplungselemente sind nicht unmittelbar an den Abschluß
leisten angebracht, sondern letztere sind mit den Versteifungs
gurten starr verbunden, und der wechselseitig formschlüssige
Eingriff erfolgt zwischen den Versteifungsgurten einander
benachbarter Kernzellen, vorzugsweise im Eckbereich der Kern
zellen bzw. Versteifungsgurte, vgl. Anspruch 14.
Gemäß Anspruch 15 wird die Kernzellenstruktur dadurch vervoll
ständigt, daß die Versteifungsgurte am Innenumfang ihrer vier
Eckbereiche mit äußeren Winkelblechen verbunden sind, welche
jeweils zusammen mit den inneren Winkelblechen der betreffen
den Gitterzelle den Aufnahmequerschnitt für ein Brennelement
definieren.
Weitere Merkmale und Vorteile des Erfindungsgegenstandes sowie
ihre Wirkungsweise werden im folgenden anhand mehrerer Ausfüh
rungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt sind, erläutert.
Darin zeigt in zum Teil vereinfachter, schematischer Darstel
lung:
Fig. 1 die erste Ausführung einer Kerngitterstruktur in
Draufsicht und im Ausschnitt, wobei eine Gitterzelle
vollständig und die angrenzenden acht Gitterzellen nur
teilweise dargestellt sind, ferner sind die einzufügen
den Brennelemente in ihren Umrissen und bei einigen
die Brennstabpositionen zum Teil dargestellt;
Fig. 2 die Einzelheit II der ineinandergreifenden Kupplungs
elemente der Kreuzschenkel aus Fig. 1 vergrößert im
Detail sowie im Schnitt;
Fig. 3 eine Variante der formschlüssig ineinandergreifenden
Kupplungselemente nach Fig. 2 mit vergrößerten
Kupplungselementen;
Fig. 4 in entsprechender Darstellungsweise wie Fig. 2 und
3 eine weitere Variante der formschlüssig ineinandergrei
fenden Kupplungselemente, welche in ihrem Inneren
ausgekehlt sind, so daß ein im Querschnitt kreisförmiger
Kanal zur Rückführung des Hydraulikmediums der Steuer
stabantriebe gebildet ist;
Fig. 5 eine dritte Variante des formschlüssigen Eingriffs der
Kupplungselemente mittels Gelenkaugen und Gelenkzapfen;
Fig. 6 in perspektivischer Darstellung zwei miteinanander in
Eingriff zu bringende Kreuzschenkel, die mit gegenein
ander axial versetzten Gelenkaugen versehen und nach
dem Zusammenfügen durch einen Gelenkzapfen miteinander
formschlüssig verbunden werden können;
Fig. 7 eine schematische Darstellung in Draufsicht, wie die
Gelenke an den Kreuzschenkelenden durch Drehung um
den Mittelpunkt der Führungskreuze in bzw. außer
Eingriff gebracht werden können;
Fig. 8 eine Variante zum Ausführungsbeispiel nach den Fig.
5 bis 7 mit zusätzlichen Kanälen in den Kupplungsele
menten zur Rückführung des Hydraulikmediums der Steuer
stabantriebe;
Fig. 9 in perspektivischer Darstellung eine zweite grundsätz
liche Ausführungsform für die Kerngitterstruktur nach
der Erfindung, bei welcher die Führungskreuze mittelbar
über Versteifungsgurte miteinander formschlüssig zur
Kerngitterstruktur zusammengefügt sind, wobei mehrere
über die axiale Länge einer Kernzelle verteilte
Versteifungsgurte vorgesehen sind; und
Fig. 10 Schnitt durch die Kerngitterstruktur nach Fig. 9
längs der Schnittebene X-X aus Fig. 9.
Die als Ganzes mit CS1 bezeichnete Kerngitterstruktur für
Kernreaktoren nach Fig. 1 dient zur Aufnahme und zur
Halterung der Brennelemente BE in rechteckigen Gitterzellen 1
des Reaktorkerns. Jeweils vier der im einzelnen mit 1A bis 1J
bezeichneten Gitterzellen 1 sind um einen Kreuzspalt 2 grup
piert, z. B. die Gitterzellen 1A bis 1D um den rechts oben in
Fig. 1 dargestellten Kreuzspalt 2. Die dem Kreuzspalt 2 zuge
wandten Ecken 1.0 der Gitterzellen 1 einer jeweiligen Gitter
zellen-Vierergruppe CC werden von inneren Winkelblechen 3
begrenzt, welche einen solchen Abstand a1, a2 voneinander
haben, daß sie zwischen sich den von Brennelementen BE nicht
besetzten Kreuzspalt 2 bilden. Der Kreuzspalt 2 ist jeweils
zur Aufnahme auf- und abwärts bewegbarer Steuerstäbe 4 ein
schließlich deren flügel- oder blattförmiger Absorberelemente
4a eingerichtet. Die Position der Brennstäbe 5 innerhalb eines
Brennelementes BE ist in Teilbereichen angedeutet. Es kann
sich um ein einziges achteckiges Brennelement BE pro Gitter
zelle 1 handeln oder um mehrere Teil-Brennelemente. Zum
Beispiel könnten anstelle eines einzigen Brennelementes BE, wie
in Fig. 1 dargestellt, vier fünfeckige Teil-Brennelemente in
den durch die sich kreuzenden Rasterlinien 6, 7 und die Winkel
bleche 3 begrenzten Teilfeldern F1 bis F4 der Gitterzelle 1A
angeordnet sein, was für die übrigen dargestellten Gitterzellen
1B-1J sinngemäß gilt.
Erfindungsgemäß sind nun die inneren Winkelbleche 3 einer
jeweiligen Gitterzellen-Vierergruppe CC, zu der z. B. die Gitter
zellen 1A bis 1D gehören, als in sich selbst tragfähige und
separate Vorfertigungs-Baueinheit miteinander zu einem die
Gitterzellen-Teilung definierenden Führungskreuz 8 verbunden,
welches von einem Kreuzzentrum 8.0 abstehende, durch je ein
Paar starr miteinander verbundener Winkelblechschenkel 3a, 3b
gebildete Kreuzschenkel 8.1 aufweist. Dieser Aufbau trifft
auch für die übrigen drei in Fig. 1 dargestellten Führungs
kreuze 8 zu, wobei das links oben dargestellte Führungskreuz 8
im Zentrum der vier Gitterzellen 1A, 1H, 1J, 1B angeordnet
ist, das links unten dargestellte Führungskreuz 8 im Zentrum
der Gitterzellen 1F, 1G, 1H, 1A und das rechts unten darge
stellte Führungskreuz 8 im Zentrum der Gitterzellen 1E, 1F,
1A, 1D.
Die aneinanderstoßenden äußeren Enden der Kreuzschenkel 8.1
einander benachbarter Führungskreuze 8 greifen nun weiterhin
formschlüssig über Kupplungselemente 9a, 9b ineinander, so daß
die gesamte Kerngitterstruktur CS1 nach dem Bausteinprinzip
aus den Führungskreuzen 8 zusammensetzbar ist, und zwar inner
halb der von nicht näher dargestellten Stützblechen der Kern
tragstruktur definierten Flächenbereiche. Solche Stützbleche
sind in Fig. 3 der eingangs erwähnten EP-A1-01 48 404 darge
stellt; es wird deshalb hier nicht näher darauf eingegangen.
Durch die Führungskreuze wird also der Gitterraster der Kern
gitterstruktur CS1 definiert, d. h. das Volumen (Querschnitt×Länge)
der im dargestellten Falle achteckigen Gitterzellen 1
oder entsprechender Teilgitterzellen. Es ist auch möglich, aus
den Führungskreuzen 8 mit den vier anliegenden Teilgitter
zellen (z. B. denjenigen, welche die Teilflächen F2, F5, F6 und
F7 einnehmen) sogenannte Kernzellen zu bilden. Eine solche
Ausführungsform wird weiter unten anhand der Fig. 9 und 10
erläutert. Was die Art der Brennelemente BE der in Fig. 1
dargestellten grundsätzlichen Kerngitterstruktur angeht, so
können, wie dargestellt, quadratische Brennelemente mit abge
flachten Ecken, die also im Ergebnis achteckig sind, oder
solche mit abgerundeten Ecken (nicht dargestellt) vorgesehen
werden, vorzugsweise für Brennelemente von Heizreaktoren, die
nach dem Siedewasserreaktor-Prinzip arbeiten. Deshalb sind die
Führungskreuze 8 zur Aufnahme auf- und abwärts bewegbarer
Steuerstäbe 4 mit blatt- oder flügelförmigen Absorberelementen
4a eingerichtet - ein Typ von Steuerstäben, der bevorzugt bei
Siedewasserreaktoren angewendet wird. Damit auch ein hydrauli
scher Steuerstabantrieb innerhalb der Führungskreuze 8 unter
gebracht werden kann, sind die Winkelbleche 3, wie dargestellt,
in ihrem Eckenbereich eingezogen, und zwar vorzugsweise
zweimal abgebogen, und dadurch wird ein im Vergleich zum
Abstand a1 der Winkelblechschenkel im Bereich der Absorberele
mente 4a vergrößerter Abstand a2 erhalten, welcher sich zwi
schen gegenüberliegenden 45°-Winkelblechpartien 3c ergibt,
so daß im Mittenbereich der Führungskreuze 8 im Querschnitt
vergrößerte, angenähert rechteckige Kammern 10 gebildet werden,
welche für den (nicht dargestellten) Kolben-Zylinder-Antrieb
der jeweiligen Steuerstäbe 4 ein ausreichendes Volumen bieten.
Angrenzend an die Kammern 10 sind die schmäleren Absorberräume
11 des Kreuzspalts 2 vorgesehen, deren Breite durch den Ab
stand a1 < a2 definiert ist.
Grundsätzlich läßt sich die in Fig. 1 dargestellte Kerngitter
struktur auch für Druckwasserreaktoren (DWR) oder für soge
nannte Fortschrittliche Druckwasserreaktoren (FDWR) verwenden.
Letztere haben im Vergleich zu normalen Druckwasserreaktoren
bekanntlich ein härteres Neutronenspektrum (im allgemeinen
wird dabei statt mit thermischen mit sogenannten epithermi
schen Neutronen gearbeitet).
Bei der Kerngitterstruktur CS1 nach den Fig. 1 und 2 sind
an den freien Enden der Kreuzschenkel 8.1 die beiden Winkel
blechschenkel 3a, 3b jeweils durch eine Abschlußleiste 12 bzw.
13 miteinander starr verbunden. Bevorzugt erstrecken sich
diese Abschlußleisten 12, 13 über die gesamte Länge der Füh
rungskreuze 8 durchgehend, weil dadurch eine hohe Formsteifig
keit erzielt werden kann. Jede der beiden Abschlußleisten 12
bzw. 13 ist über ein Paar von Längsschweißnähten 14 mit den
Enden der Winkelblechschenkel 3a, 3b verschweißt; zu diesem
Zweck weisen die Abschlußleisten 12, 13 an ihren Seiten
flanken 15 Eckaussparungen zur Bildung von Schultern 15a auf,
die in ihrer Tiefe der Blechdicke a3 der Winkelblechschenkel
3a, 3b entsprechen. Die Schweißnähte 14 sind über die gesamte
Länge der Führungskreuze 8 bzw. der Abschlußleisten 12, 13
vorzugsweise durchgehend; im Falle einer Punktschweißverbin
dung können es auch Schweißpunktreihen sein.
Die Abschlußleisten 12, 13 sind zusammen mit den Kreuz
schenkeln 8.1, an deren Enden sie sitzen, unmittelbar als
Kupplungselemente 9a, 9b ausgebildet und hierzu mit in Kreuz
schenkelrichtung, vgl. die Rasterlinie 7, orientierten Vor- und
Rücksprüngen 16, 17 versehen, mittels welcher die aneinander
stoßenden Kreuzschenkel 8.1 benachbarter Führungskreuze 8
(vgl. Fig. 1) wechselseitig und formschlüssig ineinandergrei
fen. Besonders günstig ist es, wenn - wie dargestellt - die
Rücksprünge 17 als Längsnuten und die Vorsprünge 16 als Längs
schienen ausgebildet sind, so daß Nut- und Schienenflanken 18,
19 als Paßflächen wechselseitig aneinanderliegen und am Grunde
der Längsnuten 17 sowie am Kopf der Längsschienen 16 sich
einander gegenüberstehende kopfseitige Querflächen 16a und
nutengrundseitige Querflächen 17a ergeben, die zueinander
einen Abstand a4 aufweisen, so daß Abstandszwischenräume 20
frei bleiben. Diese Abstandszwischenräume 20 lassen eine
Wärmedehnung der Kreuzschenkel 8.1 in ihrer Längsrichtung zu,
ohne daß die Querflächen 16a und 17a einander berühren. Dies
gilt auch für die einander gegenüberstehenden äußeren Quer
flächen 16b, 17b, zwischen denen sich ein dem Abstand a4
entsprechender, nicht näher bezeichneter Abstand aufspannt.
Die Größe des Spaltes a4 und der entsprechender Spalte
zwischen den Querflächen 16b, 17b ist so zu wählen, daß bei
der höchstmöglichen Betriebstemperatur der Kerngitterstruktur
noch eine freie Wärmedehnung ohne Entstehung von Zwangskräften
ermöglicht ist, d. h. bei der höchstmöglichen Betriebstempera
tur soll gerade noch kein Touchieren der Querflächen 16a, 17a
und 16b, 17b gestattet sein.
Die Herstellung des formschlüssigen Eingriffs nach Fig. 2 bei
der Kerngitterstruktur CS1 nach Fig. 1 erfolgt durch senk
rechtes Einfügen eines Führungskreuzes nach dem anderen inner
halb des von der Kerntragstruktur vorgegebenen Flächenbereichs;
die Demontage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. In Fig. 2
sind noch ausschnittsweise zwei Reihen der Brennstäbe 5 und
die Absorberelemente 4a angedeutet.
Bei der ersten Variante CS11 zur Kerngitterstruktur CS1 nach
den Fig. 1 und 2, die in Fig. 3 dargestellt ist (gleiche
Teile tragen auch die gleichen Bezugszeichen), sind die
Abschlußleisten 12, 13 in Querrichtung, d. h. in Richtung der
Rasterlinie 6, verbreitert, so daß sich nicht nur zwei,
sondern vier ineinandergreifende Schienen- und Nutenpaare 16,
17 mit entsprechenden Querflächenpaaren 16a, 17a ergeben. In
der Mitte der als Ganzes mit K11 bezeichneten formschlüssigen
Kupplung (diejenige nach Fig. 2 wird demgegenüber als Ganzes
mit K1 bezeichnet) haben beide Kupplungshälften 9a, 9b je
einen Mittelsteg mit den beiden Querflächen 16c bzw. 17c. Beim
Beispiel nach Fig. 3 sitzen die Winkelbleche 3a, 3b wieder
auf Schultern 15a der Abschlußleisten 12, 13; letztere sind
jedoch in Richtung der Rasterlinie 6, wie gesagt, verbreitert,
so daß die Anzahl der Paßflächen-Paarungen 18/19 (Nut- und
Schienenflanken) verdoppelt ist. Dadurch ist die Steifigkeit
der Kerngitterstruktur gegen Biegung (bei einer Beanspruchung
in Richtung der Rasterlinien 6) vergrößert.
Bei der in Fig. 4 dargestellten zweiten Variante zum Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 einer Kerngitterstruktur
CS12 ist die formschlüssige Kupplung K12 im Vergleich zu der
jenigen K11 nach Fig. 3 derart abgewandelt, daß der größte
Teil der inneren Querflächen 16c, 17c zu einem im Querschnitt
kreisförmigen, vertikal verlaufenden Kanal 21 erweitert sind.
Dieser Kanal 21 reicht von einem oberen Bereich der Führungs
kreuze 8, wo das Hydraulikabwasser des hydraulischen Antriebs
der Steuerstäbe 4 zur Ankopplung eines hochliegenden Ultra
schall-Wandlers verwendet wird (dieser dient zur Abstandsmes
sung, wie weit die Absorberelemente in den Kern eingefahren
sind) bis hinunter zum Eintrittsplenum der Brennelemente, wo
also das frische, rückgekühlte Reaktorkühlwasser in die ein
zelnen Brennelemente BE eintritt. Der vertikale Kanal 21 kommu
niziert über Querkanäle 21a, 21b mit den Absorberräumen 11. Im
vertikalen Kanal 21 strömt damit das Kühlwasser im Gegenstrom
in Richtung des Pfeils f1 abwärts, bezogen zur Strömungsrich
tung f2 innerhalb der Brennelemente BE. Die Strömung des Kühl
wassers innerhalb der nicht näher dargestellten Kolben-Zylinder-
Antriebe der Steuerstäbe 4 ist ebenfalls grundsätzlich von
unten nach oben, weil die Steuerstäbe in ihrer jeweiligen
Position durch einen definierten hydraulischen Auftrieb fest
gehalten werden, welcher der Schwerkraft des Steuerstabs 4
entgegengerichtet ist.
Bei der dritten Variante einer formschlüssigen Kupplung K13 bei
einer Kerngitterstruktur CS13 gemäß Fig. 5 sind die jeweils an
einanderstoßenden Enden der Kreuzschenkel 8.1 gelenkig mitein
ander gekuppelt. Hierzu sind die aneinanderstoßenden Enden der
Kreuzschenkel 8.1 mit Kupplungselementen 9a, 9b versehen, wel
che einen Abschlußleistenteil 12′ bzw. 13′ aufweisen und ferner
mit diesen Abschlußleistenteilen 12′ bzw. 13′ verbundene oder
einen integralen Bauteil bildende Gelenkaugen 22, 23, wobei
die eine Flucht der Gelenkaugen 22 des Kupplungselementes 9a
zur anderen Flucht der Gelenkaugen 23 des Kupplungsteils 9b um
eine Gelenkaugenlänge a5, die gleich dem Gelenkaugenabstand a6
ist, axial versetzt ist, so daß, wie es die Pfeile f3 in Fig.
6 andeuteten, jeweils ein Gelenkauge 22 in eine Lücke 24 paßt
und ein Gelenkauge 23 in eine Lücke 25. Sind die beiden Kupp
lungselemente 9a, 9b unter fluchtender Ausrichtung ihrer Axial
bohrungen 26 ineinandergefügt, dann kann durch einen in die
axial fluchtenden Gelenkaugen einsteckbaren Gelenkzapfen 27,
vgl. Richtungspfeil f4, die formschlüssige Kupplung vervoll
ständigt werden, so daß dann an sich nur noch der Freiheits
grad einer gegenseitigen Verdrehung um die Achse der Bohrungen
26 möglich wäre. Da aber die Führungskreuze 8 im Verband der
Kerngitterstruktur CS13 mit jeweils vier Kreuzschenkeln 8.1
formschlüssig mit den Nachbar-Führungskreuzen gekuppelt sind,
so ist auch dieser letzte Freiheitsgrad blockiert. Fig. 5 in
Verbindung mit Fig. 7 verdeutlicht, daß jeweils konvexe
Außenpaßflächen 28 an den Gelenkaugen 23 (bzw. 22) des einen
Kreuzschenkels 8.1 und konkave Gegenpaßflächen 29 an einer
Abschlußleiste 12′ (bzw. 13′) des Gegenkreuzschenkels 8.1
einen Krümmungsradius R1 solcher Größe haben, daß bei gezo
genen Brennelementen BE und gezogenem Gelenkzapfen 27 die Ge
lenkkupplung K13 zwischen zwei Führungskreuzen 8, 8 durch Ver
drehung eines Führungskreuzes um seine Schaftachse 8.0 voll
ständig lösbar ist. Andererseits ist die Kerngitterstruktur,
welche aus Führungskreuzen 8 und formschlüssigen Kupplungen
K13 nach Fig. 5 bis 7 aufgebaut ist, durch die eingefügten
Zapfen 27 und die eingefügten Brennelemente BE doppelt ver
riegelt; die Kerngitterstruktur kann erst dann demontiert
werden (durch Verdrehen und Anheben der Führungskreuze 8),
wenn sowohl die Brennelemente BE als auch die Gelenkzapfen 27
gezogen sind.
Die vierte Variante einer formschlüssigen Kupplung K14 einer
Kerngitterstruktur CS14 nach Fig. 8 unterscheidet sich von
derjenigen nach den Fig. 5 bis 7 dadurch, daß die Abschluß
leistenteile 12′, 13′, so wie anhand der Fig. 4 erläutert,
interne vertikale Hydraulikkanäle 21 mit Querkanälen 21a, 21b
aufweisen. Eine Besonderheit bei diesem Ausführungsbeispiel
besteht darin, daß jedes Kupplungselement 9a bzw. 9b seinen
eigenen vertikalen Kanal 21 hat.
Durch die im Vergleich zu Fig. 2 verbreiterten Kupplungen bei
der ersten bis vierten Variante (nach den Fig. 3 bis 8)
ergibt sich, daß ein Teil der normalerweise für Brennstäbe zur
Verfügung stehenden Querschnittsfläche von den Kupplungselemen
ten 9a, 9b beansprucht wird, im dargestellten Fall müssen je
zwei Brennstabpositionen der beiden einander benachbarten
Brennelemente unbesetzt bleiben. Bei Heizreaktoren nach dem
Siedewasserreaktor-Prinzip, die im Vergleich zu normalen Siede
wasserreaktoren oder Druckwasserreaktoren eine verhältnismäßig
geringe Leistungsdichte im Kern aufweisen, fällt dieses als
nachteilig praktisch nicht ins Gewicht.
Es kann vorteilhaft sein, mehrere einander benachbarte Führungs
kreuze 8 zu einer Kerngitter-Substruktur miteinander zu ver
schweißen. So könnten die in Fig. 1 dargestellten vier Füh
rungskreuze 8 im Bereich der vier mit K1 bezeichneten Kupplungen
zu einer Kerngitter-Substruktur mittels Schweißen verbunden
werden, derart, daß die übrigen der Gitterzelle 1A abgewandten
Kreuzschenkel 8.1 der Führungskreuze 8 mit den angrenzenden
Führungskreuzen wieder mittels formschlüssiger Kupplungen ver
bunden werden. Ein solcher Aufbau würde die Montage- und
Demontagevorgänge beschleunigen, weil durch Herausheben oder
Absenken einer Kerngitter-Substruktur, bestehend aus vier mit
einander verschweißten Führungskreuzen, der vierfache Flächen
bereich eines einfachen Führungskreuzes 8 überstrichen wird.
Das Prinzip der Zusammenfassung von mehreren Führungskreuzen
zu einer Kerngitter-Substruktur läßt sich auch durch Zusammen
schweißen oder anderweitiges starres Verbinden von nur zwei
Führungskreuzen 8 verwirklichen.
Beim zweiten grundsätzlichen in den Fig. 9 und 10 darge
stellen Ausführungsbeispiel mit mittelbaren formschlüssigen
Kupplungen K2 zum Aufbau einer Kerngitterstruktur CS2 sind die
Kreuzschenkelenden 8.1 der Führungskreuze 8 jeweils von recht
eckigen Versteifungsgurten 30 eingefaßt und mit diesen zu
einer Kernzelle, umfassend eine Gitterzellen-Vierergruppe,
fest verbunden. Die vier Gitterzellen einer Kernzelle 31 sind
mit G1 bis G4 bezeichnet. Mehrere Versteifungsgurte 30 sind
über die axiale Länge der Führungskreuze 8 verteilt angebracht;
der Ausschnitt nach Fig. 9 zeigt lediglich zwei zueinander
axial beabstandete Versteifungsgurte. Je nach Länge der Brenn
elemente könnten es z. B. vier bis 10 Versteifungsgurte pro Kern
zelle 31 sein. Der axiale Abstand von Versteifungsgurt zu
Versteifungsgurt kann z. B. in der Größenordnung von einem
Meter liegen. Die Versteifungsgurte 30 einander benachbarter
Kernzellen 31 sind nun mittels zueinander komplementärer
Vorsprünge 32 und Rücksprünge 33, welche wechselseitig und
formschlüssig ineinandergreifen, miteinander zu einem in sich
in bezug auf Querkräfte starren Gitterverband gekuppelt. Die
Versteifungsgurte 30 stellen gewissermaßen die Abstandshalter
zwischen den einzelnen Kernzellen 31 innerhalb der Kerngitter
struktur CS2 dar.
Günstig ist es, auch bei den Kernzellen 31 die Abschlußleisten,
wie sie bei den bisherigen Ausführungsbeispielen erläutert
wurden, zu verwenden, allerdings in einer etwas anderen Funk
tion. Die hier verwendeten Abschlußleisten 34 verbinden wieder
die Schenkel 3a, 3b der inneren Winkelbleche 3 an ihren Enden
starr miteinander und erstrecken sich über die gesamte Länge
der Kernzellen 31. Jedoch sind mit diesen Abschlußleisten 34
die Versteifungsgurte im Mittenbereich der vier Gurtteile,
also dort, wo die Gurte an den Abschlußleisten anliegen, starr
verbunden. Im Bereich der vier Ecken der Versteifungsgurte 30
sind diese mit den Vorsprüngen 32 und Rücksprüngen 33 zur
wechselseitigen Verzahnung mit den Rücksprüngen 33 und Vor
sprüngen 32 der jeweiligen Nachbar-Kernzelle 31 versehen. Eine
günstige starre Verbindung ist die dargestellte: Die Verstei
fungsgurte 30 sind jeweils mittig ihrer vier Gurtteile an den
Abschlußleisten mittels Zapfen 35 befestigt. Bei der Herstel
lung wird zweckmäßig so vorgegangen, daß der in Position zum
Führungskreuz 8 gebrachte Versteifungsgurt 30 zusammen mit dem
Führungskreuz festgespannt wird. Nach entsprechender Markie
rung werden die Zapfenbohrungen 35a, welche durch die Verstei
fungsgurte 30 hindurch bis in die Abschlußleisten 34 reichen,
eingebracht. In diesem Falle sind zwei übereinander liegende
Zapfenbohrungen 35a pro Gurtteil vorgesehen. Der äußere Teil
der Zapfenbohrung 35a ist zur Aufnahme des Zapfenkopfes etwas
erweitert. Sodann werden die mit Köpfen 35.1 versehenen Zapfen
35 (vgl. Fig. 10) in die Zapfenbohrungen 35a eingebracht, die
Zapfenköpfe werden am Öffnungsrand sicherungsverschweißt, und
etwa überstehendes Material der Zapfenköpfe 35.1 wird abge
schliffen (vgl. Fig. 10).
Fig. 10 läßt in ihrem Querschnitt die Befestigung der Verstei
fungsgurte 30 an den Enden der Kreuzschenkel 8.1 bzw. an den
Abschlußleisten 34 der Kreuzschenkelenden sowie auch den form
schlüssigen Eingriff der Versteifungsgurte untereinander mit
tels der Vorsprünge 32 und der Rücksprünge 33 deutlich erkennen.
Fig. 10 zeigt dabei eine mittlere Kernzelle 31 und im Aus
schnitt die vier sie umgebenden Kernzellen 31A bis 31D. Im Eck
bereich der Kernzellen, dort, wo die mäanderförmige Kontur der
Vor- und Rücksprünge angeordnet ist, bleiben jeweils Freiräume
36 von rechteckigem Querschnitt erhalten, welche den Vorteil
haben, daß die Toleranzanforderungen an die Passung nicht zu
groß sein müssen. Außerdem ist der Vorteil eins zusätzlichen
Kühlkanals, der eine Strömung des Kühlwassers in den Zwischen
räumen zwischen den Kernzellen ermöglicht, und damit eine gleich
mäßigere Kühlung über den Querschnitt der Kerngitterstruktur
gesehen gegeben.
Bislang war nur von sogenannten inneren Winkelblechen 3 die
Rede, welche mit ihrem Scheitelpunkt bzw. ihrer 45°-Winkelblech
partie 3c dem Zentrum 8.0 der Führungskreuze 8 zugewandt sind.
Aus Fig. 9 und 10 erkennt man außerdem äußere Winkelbleche
37, deren Scheitelpunkt 37c, vorzugsweise in Gestalt einer abge
rundeten Ecke, dem Scheitelpunkt der inneren Winkelbleche 3 dia
gonal gegenüberliegt. Diese äußeren Winkelbleche 37 sind, siehe
Längsschweißnähte 38, an den Versteifungsgurten 30 festge
schweißt. Sie definieren jeweils zusammen mit den gegenüber
liegenden inneren Winkelblechen 3 der betreffenden Teilgitter
zelle den Aufnahmequerschnitt für ein Brennelement BE (vgl.
Fig. 9 in Verbindung mit Fig. 10). Die inneren und äußeren
Winkelbleche 3, 37 müssen nicht einen über seinen Umfang ge
schlossenen Blechkasten bilden; wie man es aus Fig. 9 und -
noch besser aus Fig. 10 - erkennt, können an den Enden der
inneren und äußeren Winkelbleche Eckenspalte 38 freibleiben,
welche nur im Bereich der Versteifungsgurte 30 geschlossen und
sonst seitlich offen sind, so daß über diese Eckenspalten 38
zwischen benachbarten Brennelementen eine strömungsmäßige Quer
verbindung besteht.
Aus Gründen der Neutronenökonomie empfiehlt es sich, die
inneren Winkelbleche 3 aus einer Zirkoniumlegierung, insbeson
dere aus Zirkaloy, zu fertigen. Dies gilt auch für die äußeren
Winkelbleche 37.
Aus Fig. 9 erkennt man, daß das im linken Teil der Figur
dargestellte Brennelement BE in seiner eingefahrenen Position
einen Schachtabschnitt 39 der zugehörigen Teilgitterzelle
freiläßt. Dieser Schachtabschnitt 39 ist vorzugsweise so lang,
daß ein aus dem Brennelementbereich mit seinen Absorberelementen
4a herausgezogener Steuerstab 4 durch das betreffende Führungs
kreuz 8 noch geführt und gehalten ist, und zwar vorzugsweise
auf seiner gesamten Länge. Eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung besteht deshalb darin, daß der axiale Überstand der
Führungskreuze 8 oberhalb des durch die eingefahrenen Brennele
mente BE in seiner Höhe definierten Kerns mindestens so groß
ist wie die Länge der Absorberelemente 4a.
Aus Fig. 9 ist erkennbar, daß sogenannte kastenlose Brenn
elemente BE im Rahmen der Erfindung geeignet sind; diese haben
lediglich zugleich der Versteifung dienende Abstandhalte-
Rahmen 40 in demjenigen Längenbereich, der im eingefügten
Zustand des Brennelements in den Höhenbereich der Versteifungs
gurte 30 fällt. Die Erfindung ist indessen nicht auf kasten
lose Brennelemente beschränkt.
Abschließend seien noch einmal die besonderen Vorteile genannt,
welche die Kerngitterstruktur nach der Erfindung im Vergleich
zu derjenigen nach der eingangs erwähnten EP-B1 (Blechschächte
durch Vierkantrohre gebildet) hat:
Die Vierkantrohre zur Bildung der Blechschächte werden ersetzt durch Führungskreuze mit inneren Winkelblechen (Fig. 1 bis 8) bzw. durch Führungskreuze mit inneren und äußeren Winkelblechen sowie mit Versteifungsgurten 30 (Fig. 9 und 10). Die Herstel lung dieser Führungskreuz-Ausführung ist fertigungstechnisch wesentlich weniger aufwendig als eine Fertigung von Vierkant rohren, innerhalb welcher Distanzstegelemente angeordnet werden müssen. Die Schweißnähte bzw. Schweißpunktreihen (bei einer Punktschweißverbindung) sind beim Gegenstand der Erfindung einfacher und besser zugänglich. Etwa die Hälfte des Blech materials in einem Reaktorkern entfällt. Das bedeutet eine Einsparung an Zirkoniumblech und eine Verbesserung der Neutro nenökonomie.
Die Vierkantrohre zur Bildung der Blechschächte werden ersetzt durch Führungskreuze mit inneren Winkelblechen (Fig. 1 bis 8) bzw. durch Führungskreuze mit inneren und äußeren Winkelblechen sowie mit Versteifungsgurten 30 (Fig. 9 und 10). Die Herstel lung dieser Führungskreuz-Ausführung ist fertigungstechnisch wesentlich weniger aufwendig als eine Fertigung von Vierkant rohren, innerhalb welcher Distanzstegelemente angeordnet werden müssen. Die Schweißnähte bzw. Schweißpunktreihen (bei einer Punktschweißverbindung) sind beim Gegenstand der Erfindung einfacher und besser zugänglich. Etwa die Hälfte des Blech materials in einem Reaktorkern entfällt. Das bedeutet eine Einsparung an Zirkoniumblech und eine Verbesserung der Neutro nenökonomie.
Claims (18)
1. Kerngitterstruktur (CS1, CS11-CS14; CS2) für Kernreakto
ren, insbesondere für Heizreaktoren, zur Aufnahme und zur
Halterung der Brennelemente (BE) in rechteckigen Gitterzellen
(1A-1J; G1-G4) des Reaktorkerns, wobei jeweils vier
Gitterzellen um einen Kreuzspalt (2) gruppiert sind und die
dem Kreuzspalt (2) zugewandten Ecken (1.0) der Gitterzellen
einer jeweiligen Gitterzellen-Vierergruppe von inneren Winkel
blechen (3) begrenzt werden, welche einen solchen Abstand (a1,
a2) voneinander haben, daß sie zwischen sich den von Brenn
elementen (BE) nicht besetzten Kreuzspalt (2) bilden, wobei
der Kreuzspalt (2) zur Aufnahme auf- und abwärts bewegbarer
Steuerstäbe (4) einschließlich deren Absorberelemente (4a)
eingerichtet ist,
mit den folgenden weiteren Merkmalen:
- a) die inneren Winkelbleche (3) der jeweiligen Gitterzellen- Vierergruppe (z. B. 1A-1D) sind als in sich selbst trag fähige und separate Vorfertigungs-Baueinheit miteinander zu die Gitterzellen-Teilung definierenden Führungskreuzen (8) verbunden, welche von einem Kreuzzentrum (8.0) abstehende, durch je ein Paar starr miteinander verbundener Winkelblech schenkel (3a, 3b) gebildete Kreuzschenkel (8.1) aufweisen,
- b) die aneinanderstoßenden äußeren Enden der Kreuzschenkel (8.1) einander benachbarter Führungskreuze (8) greifen formschlüssig über Kupplungselemente (9a, 9b) ineinander, so daß die gesamte Kerngitterstruktur nach dem Baustein prinzip aus den Führungskreuzen (8) zusammensetzbar ist.
2. Kerngitterstruktur nach Anspruch 1,
wobei die Steuerelemente (4) durch die Führungskreuze (8) von
oben in den Reaktorkern einfahrbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die axiale
Länge der Führungskreuze (8) die durch die Brennelementlänge
gegebene Kernhöhe wesentlich übersteigt, so daß auch ein aus
dem Kern ausgefahrenes Steuerelement (4) durch sein Führungs
kreuz geführt und gehalten ist.
3. Kerngitterstruktur nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der axiale
Überstand der Führungskreuze (8) oberhalb des Kerns mindestens
so groß ist wie die Absorberelementlänge.
4. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an den
freien Enden der Kreuzschenkel (8.1) deren beide innere
Winkelbleche (3) jeweils durch Abschlußleisten (12, 13; 12′,
13′; 34) miteinander starr verbunden sind.
5. Kerngitterstruktur nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Abschlußleisten (12, 13; 12′, 13′; 34) durchgehend über die
Länge der Führungskreuze (8) erstrecken.
6. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschluß
leisten (12, 13; 12′, 13′; 34) unmittelbar als Kupplungselement
ausgebildet und hierzu mit in Kreuzschenkelrichtung (7) orien
tierten Vor- und Rücksprüngen (16, 17) versehen sind, mittels
welcher aneinanderstoßende Kreuzschenkel (8.1) benachbarter
Führungskreuze (8) wechselseitig und formschlüssig ineinander
greifen.
7. Kerngitterstruktur nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rück
sprünge (17) als Längsnuten und die Vorsprünge (16) als Längs
schienen ausgebildet sind, so daß Nut- und Schienenflanken
(18, 19) als Paßflächen wechselseitig aneinanderliegen und am
Grunde der Längsnuten (17) sowie am Kopf der Längsschienen
(16) sich einander gegenüberstehende Querflächen (16a, 17a)
ergeben.
8. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
jeweils aneinander stoßenden Kreuzschenkelenden gelenkig
miteinander gekuppelt sind.
9. Kerngitterstruktur nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß aneinander
stoßende Kreuzschenkelenden mit axial gegeneinander versetzten
Gelenkaugen (26) ineinanderfügbar und mittels eines durch die
axial fluchtenden Gelenkaugen (26) eintreibbaren Gelenkzapfens
(27) miteinander kuppelbar sind.
10. Kerngitterstruktur nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß konvexe
Außenpaßflächen (28) der Gelenkaugen (26) an einem Kreuz
schenkel (8.1) und konkave Gegenpaßflächen (29) an einer
Abschlußleiste (12′) des Gegenkreuzschenkels (8.1) einen Krüm
mungsradius (R1) solcher Größe aufweisen, daß bei gezogenen
Brennelementen (BE) und gezogenem Gelenkzapfen (27) die
Gelenkkupplung zwischen zwei Führungskreuzen (8) durch Ver
drehung eines Führungskreuzes um seine Schaftachse (8.0) voll
ständig lösbar ist.
11. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die anein
ander stoßenden äußeren Enden der Kreuzschenkel (8.1) bei
wenigstens einem Teil der Führungskreuze (8) miteinander ver
schweißt sind.
12. Kerngitterstruktur nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
einander benachbarte Führungskreuze (8) zu einer Kerngitter-
Substruktur miteinander verschweißt sind und einander benach
barte Kerngitter-Substrukturen mittels an den freien Enden der
aneinanderstoßenden Kreuzschenkel (8) befestigter Kupplungs
elemente (9a, 9b) formschlüssig sowie de- und remontabel
ineinandergreifen.
13. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kreuz
schenkelenden der Führungskreuze (8) von rechteckigen Verstei
fungsgurten (30) umfaßt und mit diesen zu einer Kernzelle (31),
umfassend eine Gitterzellen-Vierergruppe (G1-G4), fest
verbunden sind,
daß mehrere Versteifungsgurte (30) über die axiale Länge der
Führungskreuze (8) verteilt angebracht sind und daß die
Versteifungsgurte (30) einander benachbarter Kernzellen (31)
mittels zueinander komplementärer Vor- und Rücksprünge (32, 33)
wechselseitig und formschlüssig ineinandergreifen.
14. Kerngitterstruktur nach Anspruch 13, mit Abschlußleisten
(34) an den Enden der Kreuzschenkel, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Versteifungsgurte (30) im
Mittenbereich ihrer Gurtteile mit den Abschlußleisten (34)
starr verbunden und in ihrem Eckbereich mit den Vor- und Rück
sprüngen (32, 33) zur wechselseitigen Verzahnung mit Rück- und
Vorsprüngen (33, 32) der jeweiligen Nachbar-Kernzelle versehen
sind.
15. Kerngitterstruktur nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Versteifungsgurte (30) der Kernzellen (31) am Innenumfang
ihrer vier Eckbereiche mit äußeren Winkelblechen (37) verbun
den sind, welche jeweils zusammen mit den inneren Winkel
blechen (3) der betreffenden Gitterzelle den Aufnahmequer
schnitt für ein Brennelement (BE) definieren.
16. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Versteifungsgurte (30) an den Führungskreuzen (8) durch
Verbohren, Verzapfen und Sicherungsschweißen der über die
Gurtaußenfläche nicht überstehenden Zapfenköpfe (35a)
befestigt sind.
17. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die inneren
Winkelbleche (3) aus einer Zirkoniumlegierung, insbesondere
aus Zirkalloy, bestehen.
18. Kerngitterstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß auch die
äußeren Winkelbleche (37) aus einer Zirkoniumlegierung,
insbesondere aus Zirkaloy, bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4117622A DE4117622A1 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Kerngitterstruktur fuer kernreaktoren, insbesondere fuer heizreaktoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4117622A DE4117622A1 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Kerngitterstruktur fuer kernreaktoren, insbesondere fuer heizreaktoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4117622A1 true DE4117622A1 (de) | 1992-12-03 |
Family
ID=6432733
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4117622A Withdrawn DE4117622A1 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Kerngitterstruktur fuer kernreaktoren, insbesondere fuer heizreaktoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4117622A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0716422A1 (de) * | 1994-11-28 | 1996-06-12 | General Electric Company | Siedewasserkernreaktorbrennstabbündel mit vier Teil-Brennstabbündel und einem Strömungskasten |
US6064709A (en) * | 1997-06-05 | 2000-05-16 | A.T.E.A. Societe Atlantique De Techniques Avancees | Storage rack for nuclear fuel assemblies and its manufacturing process |
-
1991
- 1991-05-29 DE DE4117622A patent/DE4117622A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0716422A1 (de) * | 1994-11-28 | 1996-06-12 | General Electric Company | Siedewasserkernreaktorbrennstabbündel mit vier Teil-Brennstabbündel und einem Strömungskasten |
US6064709A (en) * | 1997-06-05 | 2000-05-16 | A.T.E.A. Societe Atlantique De Techniques Avancees | Storage rack for nuclear fuel assemblies and its manufacturing process |
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