DE4116858C2 - Maschine zum Entfernen von Schlacke und Metallresten von Schmelztiegeln - Google Patents
Maschine zum Entfernen von Schlacke und Metallresten von SchmelztiegelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Entfernen von
Schlacke und Metallresten von Gießpfannen bzw. Schmelztiegeln,
mit einem Rahmen, auf welchem ein Schlitten bzw. Wagen mit
rotierenden Schneidmitteln vorgesehen ist, welche in einer
schräg nach oben weisenden Richtung bewegbar sind, und in Ver
bindung mit dem Rahmen vorgesehene Mittel zum Kippen eines
Schmelztiegels aus einer unteren Ladeposition in eine obere
Arbeitsposition, in der die Achse des Schmelztiegels koaxial mit
der Achse des rotierenden Werkzeugs ist.
Gießpfannen bzw. Schmelztiegel für Metallschmelzen haben
nach dem Gebrauch Reste von Schlacke und Metall auf ihrer Aus
kleidung aus hochschmelzendem Material. Solche Reste müssen
entfernt werden, bevor die Schmelztiegel bzw. Gießpfannen wie
derverwendet werden können.
Früher wurden die Pfannen von Hand durch Abmeißeln oder
durch Bearbeiten mit einfachen luftgetriebenen Maschinen gerei
nigt, eine solche Arbeit war jedoch schwer, zeitraubend und
gesundheitsschädlich. Außerdem wurden die hochschmelzenden
Auskleidungen der Pfannen oftmals beschädigt, so daß die Gesamt
kosten bei der manuellen Reinigung hoch waren.
Später wurden mechanische Vorrichtungen entwickelt, aber
viele von diesen kamen kommerziell nicht zum Einsatz.
Die US-Patentschriften 2 911 662 und 2 963 725 und die
norwegische Patentschrift 147 940 zeigen alle Vorrichtungen zum
Reinigen von Gießpfannen oder Schmelztiegeln mit einem bewegli
chen drehbaren Schneidkopf. Zu reinigende Schmelztiegel werden
auf einem Träger angeordnet, welcher eine Drehrichtung entgegen
gesetzt zum drehenden Schneidkopf hat, und der Schneidkopf wird
in einer Position angeordnet, die exzentrisch in Bezug auf die
Drehachse des Schmelztiegels ist. Das Ziel einer solchen Anord
nung ist, zu gewährleisten, daß alle Metall- und Schlackenreste
vom Boden der Schmelztiegel entfernt werden.
Ein Hauptnachteil dieser bekannten Vorrichtungen ist je
doch, daß die Werkzeuge rasch verschleißen. Dies seinerseits
führt dazu, daß die Werkzeuge nach kurzer Zeit ausgetauscht
werden müssen, das heißt, man kommt auf 15 bis 20 gereinigte
Tiegel pro Werkzeugsatz. Ferner ist es ein Nachteil, daß die
bekannten Vorrichtungen infolge des Umstandes, daß zwei ver
schiedene Antriebseinheiten, eine für den Schneidkopf und eine
weitere zum Drehen des Schmelztiegels, verwendet werden, teuer
sind. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht
darin, daß sie eine relativ große Bauhöhe haben. Dies ist ins
besondere bei der Reinigungsvorrichtung gemäß der norwegischen
Patentschrift 147 940 der Fall, wo die Bauhöhe mehr als zwei
Stockwerke hoch ist und wo der Raum, in welchem die Vorrichtung
anzuordnen ist, speziell ausgelegt werden muß.
Die US-Patentschrift 4 153 965 beschreibt eine Reinigungs
vorrichtung, die ähnlich den oben beschriebenen, aber mit einem
"Vollprofil"-Schneidkopf versehen ist, und bei der der Schmelz
tiegel in einer stationären Position gehalten wird. Mit dem
Ausdruck "Vollprofil" ist gemeint, daß der Durchmesser des
Schneidkopfs dem Innendurchmesser des Schmelztiegels entspricht.
Der Schneidkopf ist mit drei Werkzeugen bzw. Scheren versehen,
welche im Abstand voneinander längs seines Umfangs angeordnet
sind. Außerdem ist der Schneidkopf mit einer getrennten Schneid
einheit versehen, deren Zweck es ist, den Boden vollständig zu
reinigen. Die getrennte Schneideinheit ist in Bezug auf die
Schneidkopfachse exzentrisch angeordnet und wird über ein Plane
tengetriebe angetrieben.
Ein Hauptnachteil dieser bekannten Vorrichtung besteht
darin, daß sie kompliziert und mechanisch schwach ist im Ver
hältnis zu der großen Beanspruchung, der sie im Zusammenhang mit
dem Reinigungsvorgang unterworfen ist, und dies kann gut einer
der Gründe dafür sein, warum sie kommerziell nicht genutzt wird.
Es gibt noch einen weiteren Nachteil bei der Vorrichtung gemäß
US-Patentschrift 4 153 965, und der besteht in der Bauhöhe,
welche infolge des steilen Neigungswinkels für die drehenden
Schneidmittel groß ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer
Maschine zum Reinigen von Schmelztiegeln, welche einfacher und
billiger als bekannte Vorrichtungen ist. Ferner soll eine Ma
schine zum Reinigen von Schmelztiegeln geschaffen werden, welche
leicht ist und geringe Bauhöhe aufweist, so daß sie in Räumen
angeordnet werden kann, die nicht speziell für diesen Zweck
konstruiert sind.
Ferner sollte die Maschine zuverlässig und verschleißfest
sein, um Stillstandszeiten zu vermeiden und Wartungskosten zu
vermindern.
Hierzu schafft die Erfindung eine Maschine der eingangs
genannten Art, bei welcher die Schneidmittel vom Vollprofiltyp
sind und mit einer Anzahl erster Werkzeuge 24a, welche längs des
Umfanges des Werkzeugkopfes im Abstand liegen, und zweiten
Werkzeugen 24b, welche in radialer Richtung auf dem Vorderteil
des Werkzeugkopfes angeordnet sind, versehen sind, wobei die
zweiten Werkzeuge so angeordnet sind, daß der Boden des Tiegels
vollständig gereinigt wird, und daß der Werkzeugkopf mit durch
gängigen Löchern 25 in axialer Richtung versehen ist.
Mit der hier definierten Erfindung mit einer Anzahl erster
und zweiter Werkzeuge wird eine wirksame Reinigung der Schmelz
tiegel erzielt, und die Belastung bzw. Beanspruchung der einzel
nen Werkzeuge ist verhältnismäß niedrig. Dies wiederum reduziert
den Verschleiß der Werkzeuge. Beim Testen der Maschine hat sich
gezeigt, daß die Lebensdauer der Werkzeuge der Reinigung von
1000 Schmelztiegeln oder -pfannen entspricht. Dies bedeutet, daß
die Wartungskosten drastisch reduziert sind.
Die durchgängigen Öffnungen bzw. Freiräume im Schneidkopf
sind notwendig, damit die Schlacke und Metallreste, die durch
die Werkzeuge gerade abgekratzt werden, nach hinten und aus dem
Schmelztiegel heraus abtransportiert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
der Schneidkopf mit Schneckengängen direkt hinter den Werkzeugen
versehen sein, wodurch die Schlacke und Metallreste noch wirksa
mer aus dem Schmelztiegel heraustransportiert werden. Dadurch
kann der Neigungswinkel des Schneidkopfes vermindert und die
Bauhöhe entsprechend gesenkt werden.
Die Erfindung wird nun anhand eines Beispiels unter Be
zugnahme auf die Zeichnungen weiter beschrieben. Auf diesen
zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Maschine,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Schneidkopfes für die Maschi
ne in vergrößertem Maßstab, und
Fig. 3 ein Werkzeug für den in Fig. 2 gezeigten Schneid
kopf.
Die in Fig. 1 gezeigte Maschine umfaßt drei Hauptkomponen
ten, nämlich einen Rahmen 8, einen Wagen oder Schlitten 5 mit
Schneidmitteln 19, und Mittel 10 zum Halten und Kippen von
Schmelztiegeln oder Gießpfannen.
Die Schneidmittel 19 sind an einer Welle 2 befestigt,
welche auf den Schlitten 5 vorgesehen ist. Die Welle wird durch
einen Hydromotor 1 angetrieben. Ferner ist der Schlitten auf dem
Rahmen 8 mittels fester Radführungen 6, 7, die auf jeder Seite
des Rahmens vorgesehen sind, verschiebbar angebracht.
Zum Bewegen des Schlittens in beiden Richtungen ist ein
Kolben 4 vorgesehen. Die Schneidmittel 19 umfassen einen
Schneidkopf 20 und ein Förderschneckenteil 3, siehe einen späte
ren Abschnitt. Der Schlitten mit den Schneidmitteln ist unter
einem Winkel in Bezug auf den Rahmen angeordnet (ist geneigt).
Dies geschieht, damit die Schlacke und Metallreste im Zusammen
hang mit dem Reinigungsvorgang leichter aus dem Tiegel abtrans
portiert werden können.
Was die Haltermittel 10 für den Tiegel 9 anbelangt, so sind
diese am vorderen Ende des Rahmens mittels eines Kolbens 14
kippbar vorgesehen. Die kippbaren Haltermittel 10 können aus
einer Lade/Entladestellung, in welcher ein Tiegel (strichlierte
Linien) auf den Haltermitteln angeordnet oder von diesen abge
nommen werden kann, in eine Arbeitsstellung (durchgehende Li
nien), wo die Achse des Tiegels koaxial mit der Achse des
Schneidkopfes ist, gekippt werden. Der Tiegel wird durch Ver
riegelungsbolzen 12 in seiner Arbeitsstellung festgehalten.
In Verbindung mit den Haltermitteln 10 ist ein Träger für
eine Form 11 vorgesehen. In Situationen, wo warme Schmelztiegel
gereinigt werden, kann die Form unter den Schmelztiegel bewegt
werden, wie in Fig. 1 gezeigt, derart, daß im Schmelztiegel noch
vorhandenes geschmolzenes Metall in die Form entleert werden
kann, bevor der Reinigungsvorgang beginnt. Unter der Form ist
ein Behälter 13 zum Sammeln der aus dem Tiegel gekratzten
Schlacke und Metallreste vorgesehen.
Daneben ist oberhalb der Schneidmittel eine Saughaube 16
vorgesehen, welche mit einem Luftsaugrohr 17 verbunden ist. Die
Saughaube 16 kann bei einer Wartung der Schneidmittel auf Schie
nen 15 zur Seite bewegt werden. Der Raum unter der Haube 16 kann
gänzlich oder teilweise umbaut sein, um das Entweichen von Staub
zu mindern oder zu beseitigen.
Der Schneidkopf 20 für die Schneidmittel 19 ist in ver
größertem Maßstab noch in Fig. 2 gezeigt. Er ist mit einer
Anzahl von Werkzeughaltern 21 versehen, welche an Nuten 22 des
Schneidkopfes mittels Schrauben angebracht sind. An jedem Werk
zeughalter 21 ist lösbar ein Werkzeug 24 mittels
zweiter Schrauben 23 befestigt.
In dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel ist eine Anzahl von
ersten Werkzeugen (insgesamt 12) längs des Umfanges des Schneid
kopfes und eine Anzahl von zweiten Werkzeugen (insgesamt 8)
diametral über den Schneidkopf hinweg längs Linien a-a bzw. b-b
vorgesehen. Die Werkzeuge sind so angeordnet und in einem sol
chen Abstand voneinander vorgesehen, daß der gesamte Boden des
Tiegels beim Reinigungsvorgang gereinigt wird. Zwischen den
Werkzeugen sind durchgängige Öffnungen bzw. Löcher 25 vorgese
hen, wodurch Schlacke und Metallreste, die aus dem Tiegel her
ausgekratzt werden, rückwärts durch die Löcher und aus dem
Tiegel heraustransportiert werden können. Der Schneckenteil 3
der Schneidmittel (s. Fig. 1) entfernt die Reste noch wirksamer.
Fig. 3 zeigt ein Beispiel einer speziellen Werkzeugkon
struktion gemäß der Erfindung. Aus der Figur ist ersichtlich,
daß die Ränder auf beiden Seiten des Werkzeugs sinusförmigen
Aufbau haben. Der Zweck eines solchen Aufbaus besteht darin, die
Beanspruchung der Werkzeuge beim Reinigungsvorgang zu vermin
dern. Darüber hinaus macht der besondere Aufbau es möglich, die
Werkzeuge zu wenden, so daß jede Seite verwendet werden kann.
Hierdurch kann die Lebensdauer der Werkzeuge wesentlich ver
längert werden.
Die erfindungsgemäße Maschine arbeitet folgendermaßen:
Ein Tiegel 9 wird mittels eines Lastwagens transportiert
und auf den Haltermitteln 10 angeordnet. Die Haltermittel werden
danach mittels eines Hydraulikzylinders in ihre obere Arbeits
stellung gekippt, wo die Achse des Tiegels mit der Achse des
Schneidkopfes koaxial ist. Der Tiegel ist warm, da er gerade
verwendet worden ist, und etwaiges verbliebenes geschmolzenes
Metall wird in die Form 11 entleert, welche in eine in Fig. 1
gezeigte Stellung bewegt worden ist. Wenn im Tiegel kein ge
schmolzenes Metall mehr vorhanden ist, wird die Form zur Seite
bewegt, und Haltebolzen 12 (zwei auf jeder Seite) halten den
Tiegel fest in Stellung.
Die Schneidmittel 19 können nun durch eine Bedienperson in
Gang gesetzt werden. Wenn sie zu rotieren beginnen, bewegt der
Zylinder 4 den Wagen bzw. Schlitten zusammen mit den Schneid
mitteln auf den Tiegel zu. Wenn der Widerstand bzw. die auf den
Schneidkopf wirkenden Kräfte einen bestimmten Wert überschrei
ten, wird der Hydraulikdruck für den Schneidkopfmotor automa
tisch gegen null reduziert und der Wagen mit den Schneidmitteln
in seine Ausgangsposition zurückgezogen. Hierdurch wird ein
Brechen der Schneidmittel vermieden.
Normalerweise dauert der Reinigungsvorgang 3 bis 6 Minuten,
und die Schneidmittel werden dann in ihre Ausgangsposition
zurückgeführt. Von der Wand und dem Boden des Tiegels abgekratz
te Schlacke und Metallreste werden durch die in den Schneid
mitteln vorhandenen Löcher 25 hindurch über den Schneckenteil 3
herausgedrückt und in den Behälter 13 entleert. Nach Beendigung
des Reinigungsvorgangs, werden die Verriegelungsbolzen gelöst
und die Haltermittel 10 in ihre Ausgangsposition zurückgeführt.
Der Reinigungsvorgang wird vollständig mittels einer elek
tronischen logischen Steuerung gesteuert. Hierzu ist ein Steuer
stand mit einem Schutzschild 26 für eine Bedienperson vorgese
hen, welche die Maschine stoppt und startet.
Die erfindungsgemäße Maschine war ursprünglich zum Reinigen
heißer Tiegel für Aluminium konstruiert. Es hat sich jedoch
erwiesen, daß die Maschine auch zum Entfernen von Schlacke und
Metallresten aus kalten Tiegeln sowie für andere Metalle ver
wendet werden kann.
Claims (4)
1. Maschine zum Entfernen von Schlacke und Metallresten aus
Tiegeln oder Gießpfannen, mit einem Rahmen (8), auf welchem ein
in einer nach oben geneigten Richtung auf Führungen bzw. Schie
nen beweglicher Wagen bzw. Schlitten angeordnet ist, welcher mit
einen Werkzeugkopf (20) aufweisenden Schneidmitteln (19) ver
sehen ist, und Haltermitteln (10) für einen Schmelztiegel,
welcher aus einer ersten Stellung, in der der Tiegel auf den
Haltermitteln angeordnet werden kann, in eine zweite, Arbeits
stellung, in welcher der Tiegel koaxial mit den Schneidmitteln
ist, gekippt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid
mittel vom Vollprofiltyp sind und mit einer Anzahl erster
Werkzeuge (24a), welche längs des Umfanges des Werkzeugkopfes im
Abstand liegen, und zweiten Werkzeugen (24b), welche in radialer
Richtung auf dem Vorderteil des Werkzeugkopfes angeordnet sind,
versehen sind, wobei die zweiten Werkzeuge so angeordnet sind,
daß der Boden des Tiegels vollständig gereinigt wird, und daß
der Werkzeugkopf mit durchgängigen Löchern (25) in axialer
Richtung versehen ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidmittel (19) mit einem schneckenförmigen Teil (3)
versehen sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Werkzeuge (24b) diametral längs Linien (a-a und
b-b), die in rechtem Winkel zueinander liegen, angeordnet sind.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeuge flach und mit Schneiden mit
sinusförmigem Aufbau versehen sind.
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