DE4116109A1 - Verfahren zum herstellen eines abdruckes von einem bezahnten, menschlichen kiefer - Google Patents

Verfahren zum herstellen eines abdruckes von einem bezahnten, menschlichen kiefer

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Description

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen eines Abdruckes von einem bezahnten, menschlichen Kiefer mit an den Seiten unbeweglichen und über eine Aktions­ grenze anschließenden beweglichen Schleimhäuten, mit Hilfe eines Abdrucklöffels, welcher einen mundvorhofsei­ tigen Rand und einen zungenseitigen oder palatinalen Rand sowie einen rinnenförmigen Formmantel aufweist, im Zuge der Herstellung von Zahnersatz für einen Patienten, wobei der Abdrucklöffel mit einer aushärtbaren Abdruckmasse gefüllt, mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zun­ genseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktions­ grenze an den beweglichen Schleimhäuten anliegend auf den bezahnten, menschlichen Kiefer aufgedrückt und nach dem Aushärten der Abdruckmasse zusammen mit der Abdruckmasse wieder entfernt wird. Ein Abdrucklöffel zum Herstellen eines Abdruckes von einem Unterkiefer weist einen mund­ vorhofseitigen Rand und einen zungenseitigen Rand auf, während ein Abdrucklöffel zum Herstellen eines Abdruckes von einem Oberkiefer einen mundvorhofseitigen Rand und einen palatinalen Rand besitzt. Unbewegliche Schleimhäute sind beispielsweise das Zahnfleisch, bewegliche Schleim­ häute sind beispielsweise Wangen- und Lippenschleimhäute. Eine aushärtbare Abdruckmasse ist im ungehärteten Zustand eine viskose Substanz, welche gegossen, geknetet oder mit Spateln gemischt werden kann, und im ausgehärteten Zustand meistens ein elastischer, gummiartiger Feststoff.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der Literaturstelle DE-PS 33 44 774 bekannt. Das insofern bekannte Verfahren wird mit Hilfe eines Abdrucklöffels durchgeführt, dessen mundvorhofseitiger Rand und zungen­ seitiger bzw. palatinaler Rand so geformt sind, daß diese beim Aufdrücken des Abdrucklöffels auf die Zahnreihe des Kiefers gegenüber den beweglichen Schleimhäuten wie eine Dichtleiste funktionieren. Zum Abdrucknehmen wird der in der Literaturstelle DE-PS 33 44 774 beschriebene Abdruck­ löffel mit einer aushärtbaren Abdruckmasse gefüllt und mit seinen Rändern jenseits der Aktionsgrenze im Bereich der beweglichen Schleimhäute auf den Kiefer aufgedrückt. Zwischen dem Kiefer des Patienten und dem Abdrucklöffel ist bei aufgedrücktem Abdrucklöffel ein abgedichteter Formraum gegeben. Daraufhin wird die Abdruckmasse in diesem Formraum unter Druck gesetzt, indem die beweg­ lichen Schleimhäute vom Patienten mobilisiert werden. Um eine hydraulische Druckerhöhung zu erreichen, wird der Patient bei der Abdrucknahme eines Unterkieferabdruckes veranlaßt, die Zunge vorzustrecken, bei der Abdrucknahme eines Oberkieferabdruckes wird der Patient veranlaßt, die Oberlippe und die Wangen nach unten zu ziehen. Die Abdruckmasse kann wegen der Dichtfunktion der Ränder des Abdrucklöffels nur erschwert entweichen. Die Drucker­ höhung bewirkt ein Vordringen der Abdruckmasse in Höhlungen und Spalte vor dem Aushärten der Abdruckmasse. Nach dem Aushärten der Abdruckmasse und Entfernen des Ab­ drucklöffels wird ein Abdruck mit guter Detailtreue er­ halten.
Dieses Verfahren hat sich an sich und für sich bewährt. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß mit dem insoweit be­ kannten Verfahren erhaltene Abdrücke hinsichtlich der Wiedergabe der Kieferform zwar relativ präzise, jedoch in mikroskopischer Hinsicht noch nicht immer optimal detailtreu sind. Ursache hierfür ist, daß Abdrucklöffel in einer oder in wenigen Standardformen bzw. Größen her­ gestellt werden, jeder menschliche Kiefer demgegenüber aber rein individuelle Strukturen aufweist. Daher ist die Dichtfunktion der Ränder des Abdrucklöffels nicht immer optimal gewährleistet und in einem solchen Falle reicht der Druckaufbau nicht aus, um die Abdruckmasse auch in kleinere und/oder verwinkelte Höhlungen bzw. Spalte zu pressen. Der Vorteil des bekannten Verfahrens, relativ präzise Abdrucke zu produzieren, geht aber auch in Hand mit einem Nachteil, welcher um so erheblicher wird, je detailtreuer der Abdruck ist. Sobald die Abdruckmasse ausgehärtet ist, ist der Kiefer in einem elastischen Festkörper gleichsam eingebettet unter Einbeziehung von Höhlungen, Spalten und Hinterschneidungen. Die für das Verfahren eingesetzten Abdruckmassen härten auf Härte­ werte von 35 Shore A oder mehr aus und es ist deshalb nur unter hohem Kraftaufwand und unter erheblichem Un­ behagen beim Patienten möglich, den Abdruck vom Kiefer zu entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem unabhängig von der individuellen Kieferform Abdrucke mit gleichbleibender und sehr hoher Präzision und Detailtreue erhalten werden, welche leicht vom Kiefer entfernbar sind. Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, Abdruckmassen anzugeben, die für das erfindungsgemäße Verfahren benötigt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß in einem der Abdrucknahme vorgeschalteten Individualisie­ rungs-Verfahrensabschnitt zumindest im Bereich des mund­ vorhofseitigen Randes und des zungenseitigen oder pala­ tinalen Randes des Abdrucklöffels eine hochviskose aus­ härtbare Abdruckmasse umlaufend aufgetragen wird, der Ab­ drucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktionsgrenze an die beweglichen Schleimhäute angedrückt wird und nach dem Aushärten der hochviskosen Abdruckmasse der Abdrucklöffel zusammen mit der Abdruckmasse vom Kiefer entfernt wird, wobei ein nach Maßgabe des Kiefers des Patienten voll individualisierter Abdrucklöffel ge­ schaffen ist, und daß in einem folgenden Präzisions­ abdrucknahme-Verfahrensabschnitt der Formmantel des in­ dividualisierten Abdrucklöffels mit einer niederviskosen aushärtbaren Abdruckmasse gefüllt wird, der voll indivi­ dualisierte Abdrucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jen­ seits der Aktionsgrenze an den beweglichen Schleimhäuten anliegend auf dem Kiefer aufgedrückt wird, der Patient danach veranlaßt wird, die beweglichen Schleimhäute zu mobilisieren, und nach dem Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse der individualisierte Abdrucklöffel zusammen mit der Abdruckmasse vom Kiefer entfernt wird, wobei das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maß­ gabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A nicht nach oben überschritten wird. - Eine hochviskose Abdruckmasse weist im ungehärteten Zustand eine Viskosität von min­ destens 200 Pa·s auf. Eine niederviskose aushärtbare Abdruckmasse weist im ungehärteten Zustand eine Viskosität von höchstens 160 Pa·s auf. In dem der Abdrucknahme vorgeschalteten Individualisierungs-Verfahrensabschnitt wird ein beispielsweise aus Metall gefertigter Ab­ drucklöffel mit nur wenig elastischen Rändern versehen, welche aus der ausgehärteten hochviskosen Abdruckmasse bestehen und der individuellen Kieferform des Patienten exakt angepaßt sind. Die Ränder eines solchermaßen voll individualisierten Abdrucklöffels sind aufgrund ihrer optimalen Anpassung an den individuellen Kiefer sowie ihrer Elastizität eine optimale Dichtung. In dem folgenden Präzisionsabdrucknahme-Verfahrensabschnitt, wobei der Formmantel des individualisierten Abdrucklöffels mit einer niederviskosen aushärtbaren Abdruckmasse gefüllt wird und der voll individualisierte Abdrucklöffel dann mit seinen Rändern jenseits der Aktionsgrenze an den beweglichen Schleimhäuten anliegend auf den Kiefer aufgedrückt wird, ist die niederviskose Abdruckmasse durch die elastischen und optimal angepaßten Ränder des voll individualisierten Abdrucklöffels dicht eingeschlossen. In der Endphase der Positionierung im Mund, wenn die Abbremsungstätigkeit am Rande gegen Entweichen von überschüssiger Masse den Höchsten Wert erreicht, herrscht ein beachtlicher Stau­ druck. Wird nun der Patient dazu veranlaßt, die beweg­ lichen Schleimhäute zu mobilisieren, erfolgt eine Ver­ stärkung des hydraulischen Druckaufbaus auf die nieder­ viskose Abdruckmasse im Formmantel, wodurch die Ab­ druckmasse einwandfrei auch in kleine und verwinkelte Höhlungen und Spalten hineingedrückt wird, bevor alle überschüssige Menge der Abdruckmasse dem Formraum ent­ weichen kann. Nach dem Aushärten der niederviskosen Ab­ druckmasse wird ein Abdruck von sehr hoher Präzision und Detailtreue erhalten. Erfindungsgemäß ist ein solcher Präzisionsabdruck besonders leicht vom Kiefer zu entfer­ nen, da das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maßgabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A nicht überschritten wird. Beim Entfernen der Abdruckmasse sind nur geringe Kräfte erforderlich, um jene Bereiche des Abdruckes, welche in Höhlungen und/oder Spalten bzw. Hinterschneidungen ausgehärtet sind, unter elastischer Deformation abzuziehen. Nach dem Entfernen der Abdruck­ masse vom Kiefer kehren die elastisch deformierten Be­ reiche aufgrund des Rückstellvermögens der Abdruckmasse in die Form des Kiefers zurück.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsge­ mäßen Verfahrens wird in dem Individualisierungs-Ver­ fahrensabschnitt die hochviskose aushärtbare Abdruckmasse wulstförmig umlaufend auf den mundvorhofseitigen Rand sowie den zungenseitigen bzw. palatinalen Rand des Ab­ drucklöffels aufgetragen. - Diese Ausführungsform zeich­ net sich dadurch aus, daß nur wenig Zeit und eine geringe Menge der hochviskosen Abdruckmasse zur Durchführung des Individualisierungs-Verfahrensabschnittes benötigt wer­ den. Die Abdruckmasse kann wulstförmig umlaufend auf die Ränder aufgetragen werden, indem beispielsweise die hoch­ viskose Abdruckmasse zunächst mit der Hand gleichsam zu einem dünnen Strang geknetet wird, welcher dann umlaufend auf die Ränder des Abdrucklöffels aufgedrückt wird.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des er­ findungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maßgabe, daß eine Endhärte von 30 Shore A, vorzugsweise 25 Shore A und höchstvorzugsweise kleiner als 20 Shore A, nicht über­ schritten wird. - Die besonders niedrige Härte der aus­ gehärteten niederviskosen Abdruckmasse erleichtert bei dieser Ausführungsform des Verfahrens das Entfernen des individualisierten Abdrucklöffels zusammen mit der aus­ gehärteten niederviskosen Abdruckmasse vom Kiefer aus ge­ nannten Gründen zusätzlich.
Besonders geeignet für die Durchführung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens ist eine hochviskose Abdruckmasse aus der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane, die dadurch gekenn­ zeichnet ist, daß die Viskosität im ungehärteten Zustand größer als 200 Pa·s ist und die Endhärte im ausgehärte­ ten Zustand im Bereich von 55 Shore A bis 75 Shore A liegt. - Eine Viskosität der hochviskosen Abdruckmasse von mehr als 200 Pa·s gewährleistet, daß die Abdruck­ masse auf einfache Weise auf die Ränder des Abdruck­ löffels auftragbar ist, beispielsweise durch Kneten mit der Hand, und nicht ohne Druckeinwirkung verläuft. Eine Endhärte der hochviskosen Abdruckmasse im ausgehärteten Zustand im Bereich von 55 Shore A bis 75 Shore A gewähr­ leistet eine optimale Dichtfunktion zwischen den Rändern des individualisierten Abdrucklöffels und den Umschlag­ falten, an denen die Ränder in dem folgenden Präzisions­ abdrucknahme-Verfahrensabschnitt zum Anliegen kommt.
Besonders geeignet für die Durchführung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens ist weiterhin eine niederviskose Abdruckmasse aus der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Viskosität der niederviskosen Abdruckmasse im ungehärteten Zustand klei­ ner als 160 Pa·s ist und die Endhärte im ausgehärteten Zustand kleiner als 30 Shore A, vorzugsweise kleiner als 25 Shore A und höchstvorzugsweise kleiner als 20 Shore A ist. Die Endhärte muß jedoch stets größer als 10 Shore A sein. - Eine Viskosität von weniger als 160 Pa·s der ungehärteten niederviskosen Abdruckmasse gewährleistet, daß beim Druckaufbau in dem Präzisionsabdrucknahme-Ver­ fahrensabschnitt die niederviskose Abdruckmasse schnell und bereits bei geringem Druck in kleine und verwinkelte Höhlungen und Spalte hineinfließt. Ein schnelles Hinein­ fließen der niederviskosen Abdruckmasse ist vorteilhaft, da das Aushärten der Abdruckmasse in der Regel innerhalb von wenigen Minuten erfolgt. Die niedrige Viskosität der Abdruckmasse trägt somit zu der hohen Präzision und Detailtreue des fertigen Abdruckes bei. Ein kleiner Wert für die Härte der niederviskosen Abdruckmasse im ausge­ härteten Zustand erleichtert das Entfernen des Abdruckes, da nur geringe Kräfte erforderlich sind, um jene Bereiche des Abdruckes, welche gleichsam Formschlußelemente in durch Höhlungen und Spalte bzw. Hinterschneidungen des Kiefers gebildeten Formschlußausnehmungen sind, unter elastischer Deformation vom Kiefer abzuziehen. - Sämtliche Viskositätsmessungen beziehen sich auf Messungen in einem Bohlin-Viskosimeter Typ 88 mit dem Meßsystem Nr. 7 (Spindeldurchmesser 14 mm, Becherdurchmesser 33 mm) bei einer Antriebsdrehzahl im Bereich von 0,67 bis 0,75 s-1 sowie einer Meßtemperatur zwischen 21,5 und 22,5°C.
Es ist zu betonen, daß der technische Gesamterfolg der Erfindung dadurch erreicht wird, daß für den Indivi­ dualisierungs-Verfahrensabschnitt und den Präzisionsab­ drucknahme-Verfahrensabschnitt vorstehend charakterisierte niederviskose und hochviskose Abdruckmassen eingesetzt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführ­ licher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1a und 1b die Aufsicht auf einen Unterkieferabdruck­ löffel (Fig. 1a) sowie auf einen Oberkieferab­ drucklöffel (Fig. 1b), welche zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens am meisten geeig­ net sind,
Fig. 2a und 2b einen Schnitt in der Ebene A-A durch Abdrucklöffel der Fig. 1a, 1b, welche im Zuge des Präzisionsabdrucknahme-Verfahrensabschnittes auf einen Unterkiefer (Fig. 2a) sowie einen Ober­ kiefer (2b) aufgedrückt sind.
Die in den Figuren dargestellten Abdrucklöffel 1, 2 sind für bezahnte menschliche Kiefer 6, 7 bestimmt und aus der Literaturstelle DE-PS 33 44 744 bekannt. Man entnimmt der Fig. 1a, 1b einen Unterkieferabdrucklöffel 1 und einen Oberkieferabdrucklöffel 2, welche einen mundvorhofseitigen Rand 3 aufweisen. Der Unterkieferabdrucklöffel 1 weist ferner einen zungenseitigen Rand 4 auf, während der Oberkieferabdrucklöffel 2 einen palatinalen Rand 5 auf­ weist. Beide Abdrucklöffel besitzen einen Formmantel 15, welcher im Bereich der Zahnreihe einen im wesentlichen U-förmigen Rinnenquerschnitt hat.
Die Fig. 2a, 2b ist eine Darstellung eines Unterkieferab­ drucklöffels 1 bzw. eines Oberkieferabdrucklöffels 2 in den in der Fig. 1a, 1b eingezeichneten Schnittebenen A-A, welche Abdrucklöffel bereits in einem Individuali­ sierungs-Verfahrensabschnitt individualisiert worden sind und nunmehr im Zuge des Präzisionsabdrucknahme-Ver­ fahrensabschnittes auf einen Unterkiefer 6 bzw. Ober­ kiefer 7 aufgedrückt sind. Die Kiefer 6, 7 weisen die Zahnreihen 10 auf, an welchen sich ein Kieferbereich mit unbeweglichen Schleimhäuten 8 unmittelbar anschließt. In größerem Abstand von den Zahnreihen 10 sind die beweg­ lichen Schleimhäute 9 angeordnet. Der individualisierte Unterkieferabdrucklöffel 1 in der Fig. 2a weist an seinem mundvorhofseitigen Rand 3 und seinem zungenseitigen Rand 4 Wülste der ausgehärteten hochviskosen Abdruckmasse 11 auf, welche dicht und dem individuellen Unterkiefer 6 angepaßt an den beweglichen Schleimhäuten 9 und den Um­ schlagfalten anliegen. In der Fig. 2b ist aufgrund des gewählten Schnittes A-A lediglich der mundvorhofseitige Rand 3 des Oberkieferabdrucklöffels 2 erkennbar. Der palatinale Rand 5 des Oberkieferabdrucklöffels 2 liegt außerhalb der Zeichenebene. In der Fig. 2b erkennt man in Analogie zur Fig. 2a auf dem mundvorhofseitigen Rand 3 des Oberkieferabdrucklöffels 2 eine Wulst 11 der ausge­ härteten hochviskosen Abdruckmasse, welche dicht und dem individuellen Oberkiefer 7 angepaßt an den beweglichen Schleimhäuten 9 anliegt. Ein Formraum 14, welcher durch den Formmantel 15 eines Abdrucklöffels 1 bzw. 2, den wulstförmigen Rändern 11 des voll individualisierten Ab­ drucklöffels 1 bzw. 2 aus ausgehärteter hochviskoser Ab­ druckmasse und dem Kiefer 6 bzw. 7 gebildet wird, ist in dem dargestellten Präzisionsabdrucknahme-Verfahrensab­ schnitt mit einer niederviskosen Abdruckmasse gefüllt. Nach dem Mobilisieren der beweglichen Schleimhäute 9 durch den Patienten ist die niederviskose Abdruckmasse durch den hydraulischen Druckaufbau in beispielhaft dargestellte Höhlungen 12 und Hinterschneidungen 13 hineingedrückt worden. Im Bereich der Höhlungen 12 und Hinterschneidungen 13 sind nach dem Aushärten der niederviskosen Abdruck­ masse gleichsam Formschlußelemente aus niederviskoser Abdruckmasse und Formschlußausnehmungen, welche durch die Höhlungen und Hinterschneidungen 12, 13 gebildet sind, ineinandergefügt. Die ausgehärtete niederviskose Ab­ druckmasse ist mit dem Abdrucklöffel 1 bzw. 2 nur unter elastischer Deformation entfernbar. Da die niederviskose Abdruckmasse eine besonders niedrige Endhärte nach dem Aushärten aufweist, ist für das Entfernen des Abdruck­ löffels 1 bzw. 2 vom Kiefer 6 bzw. 7 nach dem Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse ein nur geringer Kraftauf­ wand notwendig.
Beispiel
Sehr gute Ergebnisse werden erzielt mit einer hochviskosen Masse aus der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane, deren Endhärte 60 Shore A beträgt sowie mit einer niederviskosen Polyvinylpolysiloxan-Masse mit einer Anfangsviskosität von 77 ± 10 Pa·s und einer Endhärte von 17 Shore A.

Claims (5)

1. Verfahren zum Herstellen eines Abdruckes von einem bezahnten menschlichen Kiefer mit im unmittelbaren Be­ reich des Zahnbogens unbeweglichen und über eine Aktions­ grenze anschließenden beweglichen Schleimhäuten, mit Hilfe eines Abdrucklöffels, welcher einen mundvorhofseitigen Rand und einen zungenseitigen oder palatinalen Rand sowie einen rinnenförmigen Formmantel aufweist, im Zuge der Her­ stellung von Zahnersatz für einen Patienten,
wobei in einem der Abdrucknahme vorgeschalteten Indivi­ dualisierungs-Verfahrensabschnitt zumindest im Bereich des mundvorhofseitigen Randes und des zungenseitigen oder palatinalen Randes des Abdrucklöffels eine hochviskose aushärtbare Abdruckmasse umlaufend aufgetragen wird, der Abdrucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktionsgrenze an die beweglichen Schleimhäute angedrückt wird und nach dem Aushärten der hochviskosen Abdruckmasse der Abdrucklöffel zusammen mit der Abdruckmasse vom Kiefer entfernt wird,
wodurch ein nach Maßgabe des Kiefers des Pa­ tienten halbindividueller Abdrucklöffel in einen voll individualisierten Abdrucklöffel umgewan­ delt wird,
wobei in einem folgenden Präzisionsabdrucknahme-Verfah­ rensabschnitt der Formmantel des voll individualisierten Abdrucklöffels mit einer niederviskosen aushärtbaren Ab­ druckmasse gefüllt wird, der voll individualisierte Ab­ drucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktionsgrenze an den beweglichen Schleimhäuten anliegend auf den Kiefer aufgedrückt wird, der Patient danach ver­ anlaßt wird, die beweglichen Schleimhäute zu mobilisieren, und nach dem Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse der individualisierte Abdrucklöffel zusammen mit der Ab­ druckmasse vom Kiefer entfernt wird, wobei das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maßgabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A nicht überschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Individualisierungs-Verfahrensabschnitt die hochviskose aushärtbare Abdruckmasse wulstförmig umlau­ fend auf den mundvorhofseitigen Rand sowie den zungen­ seitigen bzw. palatinalen Rand des Abdrucklöffels aufge­ tragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maßgabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A, vorzugsweise 25 Shore A und höchstvorzugsweise 20 Shore A, nicht nach oben überschritten wird.
4. Hochviskose Abdruckmasse für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 aus der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der hochviskosen Abdruckmasse im ungehär­ teten Zustand größer als 200 Pa·s ist und die Endhärte im ausgehärteten Zustand im Bereich von 55 Shore A bis 75 Shore A liegt.
5. Niederviskose Abdruckmasse für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 aus der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der niederviskosen Abdruckmasse im unge­ härteten Zustand kleiner als 160 Pa·s ist und die Endhärte im ausgehärteten Zustand kleiner als 30 Shore A, vorzugsweise kleiner als 25 Shore A und höchstvorzugsweise kleiner als 20 Shore A ist.
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