DE4116109A1 - Verfahren zum herstellen eines abdruckes von einem bezahnten, menschlichen kiefer - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines abdruckes von einem bezahnten, menschlichen kieferInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen
eines Abdruckes von einem bezahnten, menschlichen Kiefer
mit an den Seiten unbeweglichen und über eine Aktions
grenze anschließenden beweglichen Schleimhäuten, mit
Hilfe eines Abdrucklöffels, welcher einen mundvorhofsei
tigen Rand und einen zungenseitigen oder palatinalen Rand
sowie einen rinnenförmigen Formmantel aufweist, im Zuge
der Herstellung von Zahnersatz für einen Patienten, wobei
der Abdrucklöffel mit einer aushärtbaren Abdruckmasse
gefüllt, mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zun
genseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktions
grenze an den beweglichen Schleimhäuten anliegend auf den
bezahnten, menschlichen Kiefer aufgedrückt und nach dem
Aushärten der Abdruckmasse zusammen mit der Abdruckmasse
wieder entfernt wird. Ein Abdrucklöffel zum Herstellen
eines Abdruckes von einem Unterkiefer weist einen mund
vorhofseitigen Rand und einen zungenseitigen Rand auf,
während ein Abdrucklöffel zum Herstellen eines Abdruckes
von einem Oberkiefer einen mundvorhofseitigen Rand und
einen palatinalen Rand besitzt. Unbewegliche Schleimhäute
sind beispielsweise das Zahnfleisch, bewegliche Schleim
häute sind beispielsweise Wangen- und Lippenschleimhäute.
Eine aushärtbare Abdruckmasse ist im ungehärteten Zustand
eine viskose Substanz, welche gegossen, geknetet oder mit
Spateln gemischt werden kann, und im ausgehärteten Zustand
meistens ein elastischer, gummiartiger Feststoff.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der
Literaturstelle DE-PS 33 44 774 bekannt. Das insofern
bekannte Verfahren wird mit Hilfe eines Abdrucklöffels
durchgeführt, dessen mundvorhofseitiger Rand und zungen
seitiger bzw. palatinaler Rand so geformt sind, daß diese
beim Aufdrücken des Abdrucklöffels auf die Zahnreihe des
Kiefers gegenüber den beweglichen Schleimhäuten wie eine
Dichtleiste funktionieren. Zum Abdrucknehmen wird der in
der Literaturstelle DE-PS 33 44 774 beschriebene Abdruck
löffel mit einer aushärtbaren Abdruckmasse gefüllt und
mit seinen Rändern jenseits der Aktionsgrenze im Bereich
der beweglichen Schleimhäute auf den Kiefer aufgedrückt.
Zwischen dem Kiefer des Patienten und dem Abdrucklöffel
ist bei aufgedrücktem Abdrucklöffel ein abgedichteter
Formraum gegeben. Daraufhin wird die Abdruckmasse in
diesem Formraum unter Druck gesetzt, indem die beweg
lichen Schleimhäute vom Patienten mobilisiert werden. Um
eine hydraulische Druckerhöhung zu erreichen, wird der
Patient bei der Abdrucknahme eines Unterkieferabdruckes
veranlaßt, die Zunge vorzustrecken, bei der Abdrucknahme
eines Oberkieferabdruckes wird der Patient veranlaßt, die
Oberlippe und die Wangen nach unten zu ziehen. Die
Abdruckmasse kann wegen der Dichtfunktion der Ränder des
Abdrucklöffels nur erschwert entweichen. Die Drucker
höhung bewirkt ein Vordringen der Abdruckmasse in
Höhlungen und Spalte vor dem Aushärten der Abdruckmasse.
Nach dem Aushärten der Abdruckmasse und Entfernen des Ab
drucklöffels wird ein Abdruck mit guter Detailtreue er
halten.
Dieses Verfahren hat sich an sich und für sich bewährt.
Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß mit dem insoweit be
kannten Verfahren erhaltene Abdrücke hinsichtlich der
Wiedergabe der Kieferform zwar relativ präzise, jedoch
in mikroskopischer Hinsicht noch nicht immer optimal
detailtreu sind. Ursache hierfür ist, daß Abdrucklöffel
in einer oder in wenigen Standardformen bzw. Größen her
gestellt werden, jeder menschliche Kiefer demgegenüber
aber rein individuelle Strukturen aufweist. Daher ist die
Dichtfunktion der Ränder des Abdrucklöffels nicht immer
optimal gewährleistet und in einem solchen Falle reicht
der Druckaufbau nicht aus, um die Abdruckmasse auch in
kleinere und/oder verwinkelte Höhlungen bzw. Spalte zu
pressen. Der Vorteil des bekannten Verfahrens, relativ
präzise Abdrucke zu produzieren, geht aber auch in Hand
mit einem Nachteil, welcher um so erheblicher wird, je
detailtreuer der Abdruck ist. Sobald die Abdruckmasse
ausgehärtet ist, ist der Kiefer in einem elastischen
Festkörper gleichsam eingebettet unter Einbeziehung von
Höhlungen, Spalten und Hinterschneidungen. Die für das
Verfahren eingesetzten Abdruckmassen härten auf Härte
werte von 35 Shore A oder mehr aus und es ist deshalb
nur unter hohem Kraftaufwand und unter erheblichem Un
behagen beim Patienten möglich, den Abdruck vom Kiefer
zu entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem unabhängig von der individuellen
Kieferform Abdrucke mit gleichbleibender und sehr hoher
Präzision und Detailtreue erhalten werden, welche leicht
vom Kiefer entfernbar sind. Der Erfindung liegt die
weitere Aufgabe zugrunde, Abdruckmassen anzugeben, die
für das erfindungsgemäße Verfahren benötigt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß in
einem der Abdrucknahme vorgeschalteten Individualisie
rungs-Verfahrensabschnitt zumindest im Bereich des mund
vorhofseitigen Randes und des zungenseitigen oder pala
tinalen Randes des Abdrucklöffels eine hochviskose aus
härtbare Abdruckmasse umlaufend aufgetragen wird, der Ab
drucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie
dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der
Aktionsgrenze an die beweglichen Schleimhäute angedrückt
wird und nach dem Aushärten der hochviskosen Abdruckmasse
der Abdrucklöffel zusammen mit der Abdruckmasse vom
Kiefer entfernt wird, wobei ein nach Maßgabe des Kiefers
des Patienten voll individualisierter Abdrucklöffel ge
schaffen ist, und daß in einem folgenden Präzisions
abdrucknahme-Verfahrensabschnitt der Formmantel des in
dividualisierten Abdrucklöffels mit einer niederviskosen
aushärtbaren Abdruckmasse gefüllt wird, der voll indivi
dualisierte Abdrucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen
Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jen
seits der Aktionsgrenze an den beweglichen Schleimhäuten
anliegend auf dem Kiefer aufgedrückt wird, der Patient
danach veranlaßt wird, die beweglichen Schleimhäute zu
mobilisieren, und nach dem Aushärten der niederviskosen
Abdruckmasse der individualisierte Abdrucklöffel zusammen
mit der Abdruckmasse vom Kiefer entfernt wird, wobei das
Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maß
gabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A nicht nach
oben überschritten wird. - Eine hochviskose Abdruckmasse
weist im ungehärteten Zustand eine Viskosität von min
destens 200 Pa·s auf. Eine niederviskose aushärtbare
Abdruckmasse weist im ungehärteten Zustand eine Viskosität
von höchstens 160 Pa·s auf. In dem der Abdrucknahme
vorgeschalteten Individualisierungs-Verfahrensabschnitt
wird ein beispielsweise aus Metall gefertigter Ab
drucklöffel mit nur wenig elastischen Rändern versehen,
welche aus der ausgehärteten hochviskosen Abdruckmasse
bestehen und der individuellen Kieferform des Patienten
exakt angepaßt sind. Die Ränder eines solchermaßen voll
individualisierten Abdrucklöffels sind aufgrund ihrer
optimalen Anpassung an den individuellen Kiefer sowie
ihrer Elastizität eine optimale Dichtung. In dem folgenden
Präzisionsabdrucknahme-Verfahrensabschnitt, wobei der
Formmantel des individualisierten Abdrucklöffels mit einer
niederviskosen aushärtbaren Abdruckmasse gefüllt wird und
der voll individualisierte Abdrucklöffel dann mit seinen
Rändern jenseits der Aktionsgrenze an den beweglichen
Schleimhäuten anliegend auf den Kiefer aufgedrückt wird,
ist die niederviskose Abdruckmasse durch die elastischen
und optimal angepaßten Ränder des voll individualisierten
Abdrucklöffels dicht eingeschlossen. In der Endphase der
Positionierung im Mund, wenn die Abbremsungstätigkeit am
Rande gegen Entweichen von überschüssiger Masse den
Höchsten Wert erreicht, herrscht ein beachtlicher Stau
druck. Wird nun der Patient dazu veranlaßt, die beweg
lichen Schleimhäute zu mobilisieren, erfolgt eine Ver
stärkung des hydraulischen Druckaufbaus auf die nieder
viskose Abdruckmasse im Formmantel, wodurch die Ab
druckmasse einwandfrei auch in kleine und verwinkelte
Höhlungen und Spalten hineingedrückt wird, bevor alle
überschüssige Menge der Abdruckmasse dem Formraum ent
weichen kann. Nach dem Aushärten der niederviskosen Ab
druckmasse wird ein Abdruck von sehr hoher Präzision und
Detailtreue erhalten. Erfindungsgemäß ist ein solcher
Präzisionsabdruck besonders leicht vom Kiefer zu entfer
nen, da das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach
der Maßgabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A
nicht überschritten wird. Beim Entfernen der Abdruckmasse
sind nur geringe Kräfte erforderlich, um jene Bereiche
des Abdruckes, welche in Höhlungen und/oder Spalten bzw.
Hinterschneidungen ausgehärtet sind, unter elastischer
Deformation abzuziehen. Nach dem Entfernen der Abdruck
masse vom Kiefer kehren die elastisch deformierten Be
reiche aufgrund des Rückstellvermögens der Abdruckmasse
in die Form des Kiefers zurück.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens wird in dem Individualisierungs-Ver
fahrensabschnitt die hochviskose aushärtbare Abdruckmasse
wulstförmig umlaufend auf den mundvorhofseitigen Rand
sowie den zungenseitigen bzw. palatinalen Rand des Ab
drucklöffels aufgetragen. - Diese Ausführungsform zeich
net sich dadurch aus, daß nur wenig Zeit und eine geringe
Menge der hochviskosen Abdruckmasse zur Durchführung des
Individualisierungs-Verfahrensabschnittes benötigt wer
den. Die Abdruckmasse kann wulstförmig umlaufend auf die
Ränder aufgetragen werden, indem beispielsweise die hoch
viskose Abdruckmasse zunächst mit der Hand gleichsam zu
einem dünnen Strang geknetet wird, welcher dann umlaufend
auf die Ränder des Abdrucklöffels aufgedrückt wird.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des er
findungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Aushärten der
niederviskosen Abdruckmasse nach der Maßgabe, daß eine
Endhärte von 30 Shore A, vorzugsweise 25 Shore A und
höchstvorzugsweise kleiner als 20 Shore A, nicht über
schritten wird. - Die besonders niedrige Härte der aus
gehärteten niederviskosen Abdruckmasse erleichtert bei
dieser Ausführungsform des Verfahrens das Entfernen des
individualisierten Abdrucklöffels zusammen mit der aus
gehärteten niederviskosen Abdruckmasse vom Kiefer aus ge
nannten Gründen zusätzlich.
Besonders geeignet für die Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist eine hochviskose Abdruckmasse aus
der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane, die dadurch gekenn
zeichnet ist, daß die Viskosität im ungehärteten Zustand
größer als 200 Pa·s ist und die Endhärte im ausgehärte
ten Zustand im Bereich von 55 Shore A bis 75 Shore A
liegt. - Eine Viskosität der hochviskosen Abdruckmasse
von mehr als 200 Pa·s gewährleistet, daß die Abdruck
masse auf einfache Weise auf die Ränder des Abdruck
löffels auftragbar ist, beispielsweise durch Kneten mit
der Hand, und nicht ohne Druckeinwirkung verläuft. Eine
Endhärte der hochviskosen Abdruckmasse im ausgehärteten
Zustand im Bereich von 55 Shore A bis 75 Shore A gewähr
leistet eine optimale Dichtfunktion zwischen den Rändern
des individualisierten Abdrucklöffels und den Umschlag
falten, an denen die Ränder in dem folgenden Präzisions
abdrucknahme-Verfahrensabschnitt zum Anliegen kommt.
Besonders geeignet für die Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist weiterhin eine niederviskose
Abdruckmasse aus der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane,
welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Viskosität der
niederviskosen Abdruckmasse im ungehärteten Zustand klei
ner als 160 Pa·s ist und die Endhärte im ausgehärteten
Zustand kleiner als 30 Shore A, vorzugsweise kleiner als
25 Shore A und höchstvorzugsweise kleiner als 20 Shore A
ist. Die Endhärte muß jedoch stets größer als 10 Shore A
sein. - Eine Viskosität von weniger als 160 Pa·s der
ungehärteten niederviskosen Abdruckmasse gewährleistet,
daß beim Druckaufbau in dem Präzisionsabdrucknahme-Ver
fahrensabschnitt die niederviskose Abdruckmasse schnell
und bereits bei geringem Druck in kleine und verwinkelte
Höhlungen und Spalte hineinfließt. Ein schnelles Hinein
fließen der niederviskosen Abdruckmasse ist vorteilhaft,
da das Aushärten der Abdruckmasse in der Regel innerhalb
von wenigen Minuten erfolgt. Die niedrige Viskosität der
Abdruckmasse trägt somit zu der hohen Präzision und
Detailtreue des fertigen Abdruckes bei. Ein kleiner Wert
für die Härte der niederviskosen Abdruckmasse im ausge
härteten Zustand erleichtert das Entfernen des Abdruckes,
da nur geringe Kräfte erforderlich sind, um jene Bereiche
des Abdruckes, welche gleichsam Formschlußelemente in
durch Höhlungen und Spalte bzw. Hinterschneidungen des
Kiefers gebildeten Formschlußausnehmungen sind, unter
elastischer Deformation vom Kiefer abzuziehen. - Sämtliche
Viskositätsmessungen beziehen sich auf Messungen in einem
Bohlin-Viskosimeter Typ 88 mit dem Meßsystem Nr. 7
(Spindeldurchmesser 14 mm, Becherdurchmesser 33 mm) bei
einer Antriebsdrehzahl im Bereich von 0,67 bis
0,75 s-1 sowie einer Meßtemperatur zwischen 21,5 und
22,5°C.
Es ist zu betonen, daß der technische Gesamterfolg der
Erfindung dadurch erreicht wird, daß für den Indivi
dualisierungs-Verfahrensabschnitt und den Präzisionsab
drucknahme-Verfahrensabschnitt vorstehend charakterisierte
niederviskose und hochviskose Abdruckmassen eingesetzt
werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführ
licher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1a und 1b die Aufsicht auf einen Unterkieferabdruck
löffel (Fig. 1a) sowie auf einen Oberkieferab
drucklöffel (Fig. 1b), welche zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens am meisten geeig
net sind,
Fig. 2a und 2b einen Schnitt in der Ebene A-A durch
Abdrucklöffel der Fig. 1a, 1b, welche im Zuge
des Präzisionsabdrucknahme-Verfahrensabschnittes
auf einen Unterkiefer (Fig. 2a) sowie einen Ober
kiefer (2b) aufgedrückt sind.
Die in den Figuren dargestellten Abdrucklöffel 1, 2 sind
für bezahnte menschliche Kiefer 6, 7 bestimmt und aus der
Literaturstelle DE-PS 33 44 744 bekannt. Man entnimmt der
Fig. 1a, 1b einen Unterkieferabdrucklöffel 1 und einen
Oberkieferabdrucklöffel 2, welche einen mundvorhofseitigen
Rand 3 aufweisen. Der Unterkieferabdrucklöffel 1 weist
ferner einen zungenseitigen Rand 4 auf, während der
Oberkieferabdrucklöffel 2 einen palatinalen Rand 5 auf
weist. Beide Abdrucklöffel besitzen einen Formmantel 15,
welcher im Bereich der Zahnreihe einen im wesentlichen
U-förmigen Rinnenquerschnitt hat.
Die Fig. 2a, 2b ist eine Darstellung eines Unterkieferab
drucklöffels 1 bzw. eines Oberkieferabdrucklöffels 2 in
den in der Fig. 1a, 1b eingezeichneten Schnittebenen
A-A, welche Abdrucklöffel bereits in einem Individuali
sierungs-Verfahrensabschnitt individualisiert worden
sind und nunmehr im Zuge des Präzisionsabdrucknahme-Ver
fahrensabschnittes auf einen Unterkiefer 6 bzw. Ober
kiefer 7 aufgedrückt sind. Die Kiefer 6, 7 weisen die
Zahnreihen 10 auf, an welchen sich ein Kieferbereich mit
unbeweglichen Schleimhäuten 8 unmittelbar anschließt. In
größerem Abstand von den Zahnreihen 10 sind die beweg
lichen Schleimhäute 9 angeordnet. Der individualisierte
Unterkieferabdrucklöffel 1 in der Fig. 2a weist an seinem
mundvorhofseitigen Rand 3 und seinem zungenseitigen Rand
4 Wülste der ausgehärteten hochviskosen Abdruckmasse 11
auf, welche dicht und dem individuellen Unterkiefer 6
angepaßt an den beweglichen Schleimhäuten 9 und den Um
schlagfalten anliegen. In der Fig. 2b ist aufgrund des
gewählten Schnittes A-A lediglich der mundvorhofseitige
Rand 3 des Oberkieferabdrucklöffels 2 erkennbar. Der
palatinale Rand 5 des Oberkieferabdrucklöffels 2 liegt
außerhalb der Zeichenebene. In der Fig. 2b erkennt man
in Analogie zur Fig. 2a auf dem mundvorhofseitigen Rand
3 des Oberkieferabdrucklöffels 2 eine Wulst 11 der ausge
härteten hochviskosen Abdruckmasse, welche dicht und dem
individuellen Oberkiefer 7 angepaßt an den beweglichen
Schleimhäuten 9 anliegt. Ein Formraum 14, welcher durch
den Formmantel 15 eines Abdrucklöffels 1 bzw. 2, den
wulstförmigen Rändern 11 des voll individualisierten Ab
drucklöffels 1 bzw. 2 aus ausgehärteter hochviskoser Ab
druckmasse und dem Kiefer 6 bzw. 7 gebildet wird, ist in
dem dargestellten Präzisionsabdrucknahme-Verfahrensab
schnitt mit einer niederviskosen Abdruckmasse gefüllt.
Nach dem Mobilisieren der beweglichen Schleimhäute 9 durch
den Patienten ist die niederviskose Abdruckmasse durch
den hydraulischen Druckaufbau in beispielhaft dargestellte
Höhlungen 12 und Hinterschneidungen 13 hineingedrückt
worden. Im Bereich der Höhlungen 12 und Hinterschneidungen
13 sind nach dem Aushärten der niederviskosen Abdruck
masse gleichsam Formschlußelemente aus niederviskoser
Abdruckmasse und Formschlußausnehmungen, welche durch die
Höhlungen und Hinterschneidungen 12, 13 gebildet sind,
ineinandergefügt. Die ausgehärtete niederviskose Ab
druckmasse ist mit dem Abdrucklöffel 1 bzw. 2 nur unter
elastischer Deformation entfernbar. Da die niederviskose
Abdruckmasse eine besonders niedrige Endhärte nach dem
Aushärten aufweist, ist für das Entfernen des Abdruck
löffels 1 bzw. 2 vom Kiefer 6 bzw. 7 nach dem Aushärten
der niederviskosen Abdruckmasse ein nur geringer Kraftauf
wand notwendig.
Sehr gute Ergebnisse werden erzielt mit einer hochviskosen
Masse aus der Gruppe der Polyvinylpolysiloxane, deren
Endhärte 60 Shore A beträgt sowie mit einer niederviskosen
Polyvinylpolysiloxan-Masse mit einer Anfangsviskosität
von 77 ± 10 Pa·s und einer Endhärte von 17 Shore A.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines Abdruckes von einem
bezahnten menschlichen Kiefer mit im unmittelbaren Be
reich des Zahnbogens unbeweglichen und über eine Aktions
grenze anschließenden beweglichen Schleimhäuten, mit Hilfe
eines Abdrucklöffels, welcher einen mundvorhofseitigen
Rand und einen zungenseitigen oder palatinalen Rand sowie
einen rinnenförmigen Formmantel aufweist, im Zuge der Her
stellung von Zahnersatz für einen Patienten,
wobei in einem der Abdrucknahme vorgeschalteten Indivi dualisierungs-Verfahrensabschnitt zumindest im Bereich des mundvorhofseitigen Randes und des zungenseitigen oder palatinalen Randes des Abdrucklöffels eine hochviskose aushärtbare Abdruckmasse umlaufend aufgetragen wird, der Abdrucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktionsgrenze an die beweglichen Schleimhäute angedrückt wird und nach dem Aushärten der hochviskosen Abdruckmasse der Abdrucklöffel zusammen mit der Abdruckmasse vom Kiefer entfernt wird,
wodurch ein nach Maßgabe des Kiefers des Pa tienten halbindividueller Abdrucklöffel in einen voll individualisierten Abdrucklöffel umgewan delt wird,
wobei in einem folgenden Präzisionsabdrucknahme-Verfah rensabschnitt der Formmantel des voll individualisierten Abdrucklöffels mit einer niederviskosen aushärtbaren Ab druckmasse gefüllt wird, der voll individualisierte Ab drucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktionsgrenze an den beweglichen Schleimhäuten anliegend auf den Kiefer aufgedrückt wird, der Patient danach ver anlaßt wird, die beweglichen Schleimhäute zu mobilisieren, und nach dem Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse der individualisierte Abdrucklöffel zusammen mit der Ab druckmasse vom Kiefer entfernt wird, wobei das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maßgabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A nicht überschritten wird.
wobei in einem der Abdrucknahme vorgeschalteten Indivi dualisierungs-Verfahrensabschnitt zumindest im Bereich des mundvorhofseitigen Randes und des zungenseitigen oder palatinalen Randes des Abdrucklöffels eine hochviskose aushärtbare Abdruckmasse umlaufend aufgetragen wird, der Abdrucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktionsgrenze an die beweglichen Schleimhäute angedrückt wird und nach dem Aushärten der hochviskosen Abdruckmasse der Abdrucklöffel zusammen mit der Abdruckmasse vom Kiefer entfernt wird,
wodurch ein nach Maßgabe des Kiefers des Pa tienten halbindividueller Abdrucklöffel in einen voll individualisierten Abdrucklöffel umgewan delt wird,
wobei in einem folgenden Präzisionsabdrucknahme-Verfah rensabschnitt der Formmantel des voll individualisierten Abdrucklöffels mit einer niederviskosen aushärtbaren Ab druckmasse gefüllt wird, der voll individualisierte Ab drucklöffel dann mit dem mundvorhofseitigen Rand sowie dem zungenseitigen bzw. palatinalen Rand jenseits der Aktionsgrenze an den beweglichen Schleimhäuten anliegend auf den Kiefer aufgedrückt wird, der Patient danach ver anlaßt wird, die beweglichen Schleimhäute zu mobilisieren, und nach dem Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse der individualisierte Abdrucklöffel zusammen mit der Ab druckmasse vom Kiefer entfernt wird, wobei das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse nach der Maßgabe erfolgt, daß eine Endhärte von 30 Shore A nicht überschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Individualisierungs-Verfahrensabschnitt die
hochviskose aushärtbare Abdruckmasse wulstförmig umlau
fend auf den mundvorhofseitigen Rand sowie den zungen
seitigen bzw. palatinalen Rand des Abdrucklöffels aufge
tragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Aushärten der niederviskosen Abdruckmasse
nach der Maßgabe erfolgt, daß eine Endhärte von
30 Shore A, vorzugsweise 25 Shore A und höchstvorzugsweise
20 Shore A, nicht nach oben überschritten wird.
4. Hochviskose Abdruckmasse für die Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 aus der Gruppe
der Polyvinylpolysiloxane, dadurch gekennzeichnet, daß
die Viskosität der hochviskosen Abdruckmasse im ungehär
teten Zustand größer als 200 Pa·s ist und die Endhärte
im ausgehärteten Zustand im Bereich von 55 Shore A bis
75 Shore A liegt.
5. Niederviskose Abdruckmasse für die Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 aus der Gruppe
der Polyvinylpolysiloxane, dadurch gekennzeichnet, daß
die Viskosität der niederviskosen Abdruckmasse im unge
härteten Zustand kleiner als 160 Pa·s ist und die
Endhärte im ausgehärteten Zustand kleiner als 30 Shore A,
vorzugsweise kleiner als 25 Shore A und höchstvorzugsweise
kleiner als 20 Shore A ist.
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