DE4114022A1 - Verwendung partiell dehydratisierter ricinusoele in 2-komponentigen polyurethan-klebemassen und giessmassen - Google Patents
Verwendung partiell dehydratisierter ricinusoele in 2-komponentigen polyurethan-klebemassen und giessmassenInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Polyurethanchemie und be
trifft die Verwendung von partiell dehydratisierten Ricinusölen
als Reaktivkomponente in lösungsmittelfreien zweikomponentigen
Polyurethan-Klebe- oder Gießmassen sowie lösungsmittelfreie zwei
komponentige Polyurethan-Klebe- oder Gießmassen.
Klebstoffe auf Polyurethanbasis werden wegen ihrer hohen spezi
fischen Haftung auf zahlreichen Materialien sowie der Flexibilität
und Kältebeständigkeit ihrer Klebungen seit Jahren in vielen Ge
bieten angewendet. Die lösungsmittelfreien zweikomponentigen Poly
urethanklebstoffe haben besondere Bedeutung bei der Herstellung
von Verbundelementen gefunden. Verbundelemente (Sandwich-Elemente)
bestehen aus isolierenden Kernmaterialien und Deckschichten wie
sie beispielsweise beim Bau von Kühlwagen, Waschanlagen und
Schwimmhallen sowie bei der Isolierung von Schiffscontainern ge
braucht werden.
Auch die nach dem Gießverfahren hergestellten massiven Polyure
thanwerkstoffe, die sogenannten Gießmassen, sind in weitem Umfang
als Spritzformkörper bekannt.
Bereits sehr früh wurde für die Herstellung von Polyurethanbe
schichtungen Ricinusöl mit Hydroxylzahlen von etwa 160 mg KOH/g
als Polyol eingesetzt, vgl. hierzu "Polyurethanes: Chemistry and
Technology", Part I (1962), Seiten 6, 9, 48 bis 54 der Reihe High
Polymers" Vol XVI. Genauere Untersuchungen von M. E. Bailey et.
al. in: "Official Digest" 32 (1960), Seiten 984 bis 1001 ergaben,
daß Polyurethanbeschichtungen aus Toluylendiisocyanat und partiell
dehydratisiertem Ricinusöl mit Hydroxylzahlen von 80 bis 120 mg
KOH/g sehr gute mechanische Eigenschaften und hohe chemische Re
sistenz aufweisen. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE-A-35 04 228 sind antikorrosive Polyurethanüberzugs- und Be
schichtungszusammensetzungen bekannt, die aufgebaut sind aus einer
Polyolkomponente mit einer Hydroxylzahl von 160 bis 350 mg KOH/g,
die ein Ricinusölpolyol ohne Hydroxylzahlbeschränkung enthält. Bei
der beispielhaften Aufzählung geeigneter Ricinusölpolyole werden
in dieser DE-A-35 04 228 partiell dehydratisierte Ricinusöle nicht
genannt. Zudem werden an Polyurethanbeschichtungen häufig andere
Anforderungen gestellt als an Klebemassen oder Gießmassen. So wer
den von den in der Regel dünn aufgetragenen Polyurethanbeschich
tungen meist eine hohe Druck- und Biegefestigkeit erwartet. Poly
urethangießmassen und vor allem Polyurethanklebemassen sollen da
gegen auch in dicken Auftrageschichten hauptsächlich kurze Aushär
te- und Abbindezeiten bei gleichzeitiger langer offener Zeit und
einstellbarer Topfzeit aufweisen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-36 07 718 sind mehr
komponentige Kleb- und Dichtstoffe auf Polyurethanbasis mit ein
stellbarer Topfzeit bekannt. Die Topfzeit dieser Polyurethane kann
eingestellt werden durch gezielte Mischungen einer Polyolkomponen
te (I) mit langer Topfzeit und Aminohydroxyverbindungen (Polyol
komponente II) mit kurzer Topfzeit. Als Beispiel für die Polyol
komponente I wird unter anderem auch Ricinusöl im Zusammenhang mit
Hydroxylzahlen von 40 bis 400 genannt, obgleich Rici
nusöl mit Hydroxylzahlen über etwa 170 mg KOH/g nicht bekannt
sind. Darüberhinaus werden auch in den Beispielen der genannten
Offenlegungsschrift nur "normale" Ricinusöle mit Hydroxylzahlen
von 160 bis 165 KOH/g eingesetzt, die aber nicht partiell dehydra
tisierte Ricinusöle sind.
Ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Klebemas
sen und Gießmassen bereitzustellen, die an zahlreichen Materialien
gut haften, eine hohe Zug-, Zugscher- und Schälfestigkeit aufwei
sen, sowie in kurzer Zeit abbinden und aushärten, aber dennoch
eine lange offene Zeit und eine einstellbare Topfzeit haben.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von
partiell dehydratisierten Ricinusölen mit Hydroxylzahlen von 50
bis 150 mg KOH/g als Reaktivbestandteil einer Polyolmischung für
die Herstellung von lösungsmittelfreien zweikomponentigen Poly
urethan-Klebemassen oder -Gießmassen.
Die erfindungsgemäß verwendeten partiell dehydratisierten Rici
nusöle können nach bekannten Verfahren durch Dehydratisierung von
Ricinusöl in Gegenwart von sauren Katalysatoren wie Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Säureanhydride, sauer reagierende Metalloxide oder
sauer reagierende hydrogenhaltige Salze wie Natriumhydrogensulfat
bei Temperaturen im Bereich von 230 bis 300°C unter Entfernung
von Wasser hergestellt werden. Übersichten zur Dehydratisierung
von Ricinusöl sind in "Farbe und Lack" 57, 149 (1951) und "Fette
und Seifen", Heft 9, 425 (1943) zu entnehmen. Bevorzugt im Rahmen
der Erfindung werden die partiell dehydratisierten Ricinusöle ge
mäß der britischen Patentschrift GB 6 71 368 aus Ricinusöl mittels
phosphoriger Säure gewonnen, vorzugsweise in Anwesenheit von 0,1
bis 1 Gew.-%, bevorzugt von etwa 0,25 bis 0,75 Gew.-% phos
phoriger Säure - bezogen auf Ricinusöl - und bei Temperaturen im
Bereich von 230 bis 260°C. Die gewünschte Hydroxylzahl von 50 bis
150 mg KOH/g der partiell dehydratisierten Ricinusöle kann zum
einen über die Mengen eingesetzter phosphoriger Säure und vor al
lem über die Reaktionszeit eingestellt werden. Prinzipiell gilt
dabei, je länger die Reaktionszeit ist, desto niedriger ist die
erhaltene Hydroxylzahl, wobei die Reaktionszeit durch Zugabemengen
an phosphoriger Säure des oben angegebenen Mengenbereichs redu
ziert werden kann. Im allgemeinen führt die Umsetzung mit phos
phoriger Säure in den obengenannten Mengen bei Reaktionszeiten von
etwa 30 Minuten bis 10 Stunden zu partiell dehydratisierten Rici
nusölen mit Hydroxylzahlen des gewünschten Bereichs. Dabei ist
stets zu berücksichtigen, daß es sich bei den Hydroxylzahlen um
durchschnittliche Hydroxylzahlen handelt, die bestimmt wurden nach
der DGF-Einheitsmethode C-V 17a (1953) und deren Einheit mg KOH/g
ist.
Bevorzugt im Rahmen der Erfindung werden partiell dehydratisierte
Ricinusöle mit Hydroxylzahlen von 80 bis 135, vorzugsweise von 110
bis 130 mg KOH/g als Reaktivbestandteil einer Polyolmischung ver
wendet. Im Sinne der Erfindung wird die Bezeichnung Reaktivbe
standteil als Oberbegriff für die gegenüber Isocyanatgruppen re
aktiven partiell dehydratisierten Ricinusöle gebraucht, unabhängig
davon, ob gemäß der Hydroxylzahl die partiell hydratisierten Rici
nusöle als Triole, Diole, Monoole oder Mischungen davon aufzu
fassen sind, die ggf. auch geringe Mengen an vollständig dehydra
tisierten Ricinusölen enthalten können.
Die partiell dehydratisierten Ricinusöle werden erfindungsgemäß in
einer Polyolmischung verwendet, wobei die Polyolmischung zwei-,
drei- und/oder mehrwertige Alkohole enthält, gegebenenfalls in
Abmischung mit einwertigen Alkoholen. Prinzipiell können in der
Polyolmischung Polyetherpolyole, Polyesterpolyole und/oder Poly
acetale mit zwei oder mehreren freien Hydroxylgruppen und/oder
Alkandiole und/oder Alkantriole enthalten sein. Die genannten Al
kohole und ihre Herstellung sind aus dem Stand der Technik be
kannt. So können beispielsweise Polyesterpolyole durch Reaktion
von Dicarbonsäuren mit Triolen oder einem Überschuß an Diolen
und/oder Triolen sowie durch Ringöffnung von epoxidierten Carbon
säureestern mit Alkohlen hergestellt werden. Auch Polycaprolacton
diole, herstellbar aus ε-Caprolacton und Diolen, sind als Poly
esterpolyole geeignet. Bevorzugt werden Polyesterpolyole, herge
stellt aus niedermolekularen Dicarbonsäuren wie Adipinsäure, Iso
phthalsäure, Terephthalsäure und Phthalsäure mit einem Überschuß
an Diolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Trimethylolpropan, Gly
cerin und/oder den Alkoxylierungsprodukten, vorzugsweise den Pro
poxylierungsprodukten der zwei-, drei- und/oder höherwertigen Al
koholen. Als Polyacetale seien beispielhaft die Polykondensations
produkte aus Formaldehyd und Diolen und/oder Polyolen in Gegenwart
saurer Katalysatoren genannt. Polyetherpolyole können beispiels
weise durch Co- oder Blockpolymerisation von Alkylenoxiden wie
Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid oder durch Um
setzung von Polyalkylenglycolen mit zwei- oder dreifunktionellen
Alkoholen erhalten werden. Besonders geeignete Polyetherpolyole
sind Anlagerungsprodukte von Polypropylenoxid an kurzkettige Diole
mit 2 bis 12 C-Atomen, Glycerin, Trimethylolpropan und/oder Sor
bit. Auch die polymerisierten Ringöffnungsprodukte von Tetrahydro
furan mit Alkoholen sind als Polyetherpolyole geeignet. Als Alkan
diole werden bevorzugt lineare Diole mit 2 bis 12 C-Atomen wie die
verschiedenen Butandiole, Hexandiole oder Dodecandiole und insbe
sondere deren endständig terminierte Diole. Weitere geeignete Dio
le sind Polyethylen-, Polypropylen- und/oder Polybutylenglyko
le, insbesondere solche mit Molekulargewichten von 100 bis 3000.
Als Alkantriole werden bevorzugt Glycerin und/oder Trimethylolpro
pan, als höherwertige Alkohole Pentaerythrit, eingesetzt. Auch Di
merdiole und/oder Trimertriole, wie sie aus Dimer- und/oder Tri
merfettsäuren durch Hydrierung gemäß der deutschen Offenlegungs
schrift DE-A-17 68 313 erhalten werden können, sind als zwei-
und/oder dreiwertige Alkohole geeignet.
Gegebenenfalls können in Abmischung mit den genannten Di- und/oder
Polyolen auch einwertige Alkohole in der Polyolmischung enthalten
sein. Bevorzugt werden einwertige Alkohole mit Molekulargewichten
über 90, wie Fettalkohole mit 6 bis 22 C-Atomen, deren Alkoxylie
rungsprodukte, vorzugsweise Propoxylierungsprodukte und/oder Mono
alkylpolyetheralkohole, vorzugsweise Monoalkylpolypropylenglykole.
Die Molekulargewichte sind auch im folgenden als durchschnittliche
(Zahlenmittel) Molekulargewichte zu verstehen, wenn nichts anderes
angegeben ist.
Bevorzugt werden die partiell dehydratisierten Ricinusöle in einer
Polyolmischung aus zwei-, drei- und/oder mehrwertigen Alkoholen
und ggf. einwertigen Alkoholen mit einer Gesamthydroxylzahl von
100 bis 1000, vorzugsweise bis 500 mg KDH/g - einschließlich par
tiell dehydratisiertes Ricinusöl - verwendet.
Entsprechend einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wer
den partiell dehydratisierte Ricinusöle mit Hydroxylzahlen von 50
bis 150 mg KOH/g als Reaktivbestandteil einer Polyolmischung für
die Herstellung von zweikomponentigen Polyurethanklebemassen ver
wendet. Für diesen Anwendungszweck werden die partiell dehydrati
sierten Ricinusöle vorzugsweise in Mischung mit zwei-, drei-
und/oder höherwertigen Alkoholen, insbesondere Polyester
polyole und/oder Polyetherpolyole mit Molekulargewichten von 70
bis 6000 verwendet. Über die mitverwendete Menge an partiell dehy
dratisierten Ricinusölen in der Polyolmischung können die Eigen
schaften der zweikomponentigen Polyurethanklebstoffe in bezug auf
die offene Zeit, d. h. die Zeitspanne ab Mischen der Polyolmi
schung und Isocyanatmischung, ab der die Teile noch zusammengefügt
werden können, ohne die Endfestigkeit zu verringern und in bezug
auf die Topfzeit, d. h. die Zeit bis zum Erreichen einer Viskosi
tät von 100 000 mPa×s (Viskosität nach Brookfield bei 25°C) des
Polyurethanklebstoffes, beeinflußt werden. Prinzipiell können
durch steigende Mengen an partiell dehydratisierten Ricinusölen
die Topfzeit und die offene Zeit verlängert werden. Aber sehr hohe
Mengen an partiell dehydratisierten Ricinusölen, insbesondere über
80 Gew.-% in der Polyolmischung, beeinflussen die Festigkeit der
hergestellten Polyurethanklebemassen nachteilig. Bevorzugt werden
dementsprechend Polyolmischungen mit partiell dehydratisierten
Ricinusölen in Mengen von 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 70
Gew.-% und insbesondere in Mengen von 15 bis 50 Gew.-% in der Po
lyolmischung. Polyurethanklebemassen mit guten Festigkeiten können
erhalten werden, wenn Polyolzusammensetzungen verwendet werden aus
- A) 15 bis 50 Gew.-% partiell dehydratisierten Ricinusölen mit Hy roxylzahlen von 80 bis 135, vorzugsweise 110 bis 130 mg KOH/g,
- B) 0 bis 35 Gew.-% drei- und/oder höherwertige Alkohole, Alkoxy lierungsprodukte von zwei-, drei- und/oder höher wertigen Alkoholen mit Molekulargewichten von 200 bis 6000, wie Glycerin, Trimethylolpro pan und/oder Sorbit und deren Propoxylierungs produkte,
- C) 0 bis 70 Gew.-% Polyester- und/oder Polyetherdiole der be schriebenen Art mit Molekulargewichten von 100 bis 3000, Diole mit Molekulargewichten von 70 bis 6000 wie Polypropylenglycol, Alkandiole mit 2 bis 12 C-Atomen und/oder hydroxylgruppen terminierte Polyurethanpräpolymere, wobei sich die Verbindungen der Gruppe A, B und C oder A) und C) zu 100 Gew.-% addieren müssen.
Geeignete hydroxylgruppenterminierte Polyurethanprepolymere sind
Umsetzungsprodukte von vorzugsweise linearen Polyetherpolyolen,
insbesondere von Polyetherdiolen, wie Polypropylenglykol mit einem
Unterschuß an äquivalenten Isocyanatkomponenten, vorzugsweise aro
matischen Diisocyanaten wie Diphenylmethandiisocyanat und/oder
Tetraalkyldiphenylmethandiisocyanat.
Ganz besonders geeignet sind Polyolzusammensetzungen der beschrie
benen Art, die in den angegebenen Mengenbereichen unter Berück
sichtigung der Molekulargewichte so gewählt werden, daß die Poly
olzusammensetzung eine Gesamthydroxylzahl von 100 bis 500, vor
zugsweise 100 bis 250 mg KOH/g, aufweist.
Ein besonderer Vorteil der Polyurethanklebemassen ist, daß über
die Anteile der partiell dehydratisierten Ricinusöle die offene
Zeit verlängert werden kann und das Verhältnis offene Zeit zur
Aushärtezeit, d. h. die Zeit bis zum Erreichen der Endfestigkeit
als auch das Verhältnis offene Zeit zur Abbindezeit, d. h. die
Zeit bis zum Erreichen einer Zugscherfestigkeit von 1 N/mm2 ver
bessert wird.
In einer zweiten Ausführungsform werden partiell dehydratisierte
Ricinusöle in einer Polyolmischung für zweikomponentige Polyure
thangießmassen verwendet, wobei in der Polyolmischung neben den
bereits genannten zweiwertigen und/oder dreiwertigen Alkohole auch
die bereits genannten einwertigen Alkohole enthalten sein können.
Besonders bevorzugt für diese Anwendung sind Polyolmischungen, die
partiell dehydratisierte Ricinusöle in Mengen von 5 bis 80 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 70 Gew.-% und insbesondere 15 bis 50 Gew.-%
enthalten. Ebenso wie bei den Klebemassen kann die offene Zeit und
die Topfzeit über den Gehalt an eingesetzter Menge an partiell
dehydratisierten Ricinusölen gesteuert werden, obgleich auch hier
hohe Mengen die Festigkeit der Polyurethangießmassen verschlech
tern können. Zudem kann durch Verwendung von partiell dehydrati
sierten Ricinusölen das häufig zu beobachtende Schäumen von Poly
urethangießmassen signifikant herabgesetzt werden. Hervorragende
Polyurethangießmassen können erhalten werden, wenn Polyolmischun
gen verwendet werden aus
- 15 bis 50 Gew.-% partiell dehydratisierten Ricinusölen mit einer Hydroxylzahl von 80 bis 135, vorzugsweise 110 bis 130 mg KOH/g,
- 0 bis 70 Gew.-% Polyester- und/oder Polyetherdiolen der be schriebenen Art mit Molekulargewichten von 400 bis 4000,
- 5 bis 30 Gew.-% Polyethylen-, Polypropylen- und/oder Polybuty lenglykole mit Molekulargewichten von 100 bis 3000,
- 5 bis 30 Gew.-% drei- und/oder höherwertige Alkohole, Alkoxy lierungsprodukte von zwei-, drei- und/oder höher wertigen Alkoholen mit Molekulargewichten von 200 bis 6000, wie Glycerin, Trimethylol propan und/oder Sorbit und deren Propoxylie rungsprodukte,
- 0 bis 20 Gew.-% Monoalkylpolyetheralkohole,
- 0 bis 10 Gew.-% Alkandiole mit 2 bis 12 C-Atomen wie Butandiole, Hexandiole und/oder Dodecandiole, unter der Maßgabe, daß sie sich zu 100 Gew.-% addieren.
Ganz besonders geeignet sind Polyolzusammensetzungen der beschrie
benen Art, die in den angegebenen Mengenbereichen unter Berück
sichtigung der Molekulargewichte so gewählt werden, daß die Poly
olzusammensetzung eine Gesamthydroxylzahl von 100 bis 500, vor
zugsweise von 200 bis 400 mg KOH/g, und eine Viskosität nach
Brookfield bei 25°C von 100 bis 20 000 mPa×s aufweisen.
Für die erfindungsgemäße Verwendung wird die partiell dehydrati
sierte Ricinusöle enthaltende Polyolmischung mit Di- und/oder Po
lyisocyanaten umgesetzt. Als Diisocyanate sind aromatische
und/oder aliphatische geeignet wie 1,5-Napthylendiisocyanat,
4,4′-Diphenylmethandiisocyanat, 4,4-Diphenyldimethylmethandiiso
cyanat, Di- und Tetraalkyldiphenylmethandiisocyanat, 4,4′-Diben
zyldiisocyanat, die Isomeren des Toluylendiisocyanats, gegeben
falls in Mischung, 1-Methyl-2,4-diisocyanatocyclohexan, Bu
tan-1,4-diisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat, Cyclohe
xan-1,4-diisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, Tetra
methylxyloldiisocyanat und Dimerfettsäurediisocyanat. Bevorzugt
werden die bereits genannten aromatischen Diisocyanate; ebenso wie
deren technische Mischungen wie technisches Diphenylmethandiiso
cyanat. Geeignete Polyisocyanate sind handelsübliche Produkte wie
Desmodur® VKS, Fa. Bayer; Voronate® 229, Dow Chemical und/oder Ba
sonate® A270, Fa. BASF.
Die partiell dehydratisierte Ricinusöle enthaltende Polyolmischung
wird in einer solchen Menge verwendet, daß das Äquivalentgewicht
von Hydroxylgruppe:Isocyanatgruppe 0,5 bis 1,3:1, vorzugsweise
0,95 bis 1,2:1 beträgt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind lösungs
mittelfreie, zweikomponentige Klebemassen oder Gießmassen auf Ba
sis von Polyurethanen, hergestellt aus Di- und/oder Polyisocyana
ten und einer Polyolmischung, dadurch gekennzeichnet, daß die Po
lyolmischung die partiell dehydratisierte Ricinusöle mit Hydroxyl
zahlen im Bereich von 50 bis 150 mg KOH/g enthält. Die erfindungs
gemäßen Klebe- oder Gießmassen werden aus einer Polyolmischung
hergestellt, die partiell dehydratisierte Ricinusöle in Mengen von
5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 70 Gew.-% und insbesondere 15
bis 50 Gew.-% in Abmischung mit zwei-, drei-und/oder mehrwertigen
Alkoholen, sowie gegebenenfalls einwertigen Alkoholen, enthält.
Entsprechend einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wer
den lösungsmittelfreie zweikomponentige Klebemassen auf Basis von
Polyurethanen hergestellt aus einer Polyolmischung, die neben den
partiell dehydratisierten Ricinusölen mit Hydroxylzahlen von 80
bis 135, vorzugsweise 110 bis 130 mg KOH/g, zwei-, drei-und/oder
höherwertige Alkohole ausgewählt aus der bereits beschriebenen
Gruppe und ggf. die bereits beschriebenen einwertigen Alkohole
enthalten. Bevorzugt werden Polyurethanklebemassen hergestellt aus
Polyolmischungen mit
- A) 15 bis 50 Gew.-% partiell dehydratisierten Ricinusölen mit Hy droxylzahlen von 80 bis 135, vorzugsweise 110 bis 130 mg KOH/g,
- B) 0 bis 35 Gew.-% drei- und/oder höherwertige Alkohole, Alkoxy lierungsprodukte von zwei-, drei- und/oder höher wertigen Alkoholen mit Molekulargewichten von 200 bis 6000, wie Glycerin, Trimethylol propan und/oder Sorbit und deren Propoxylie rungsprodukte,
- C) 0 bis 70 Gew.-% Polyester- und/oder Polyetherdiole der be schriebenen Art mit Molekulargewichten von 100 bis 3000, Diole mit Molekulargewichten von 70 bis 6000 wie Polypropylenglycol, Alkandiole mit 2 bis 12 C-Atomen und/oder hydroxylgrup penterminierte Polyurethanpräpolymere, wobei sich die Verbindungen der Gruppe A, B, C oder A) und C zu 100 Gew.-% addieren müssen.
Geeignete hydroxylgruppenterminierte Polyurethanpräpolymere sind
bereits im voraus beschrieben worden. Ihr Zusatz empfiehlt sich
vor allen Dingen dann, wenn hohe Festigkeiten erwünscht sind. Wie
bereits erwähnt, können die Topfzeiten und die offenen Zeiten der
Polyurethanklebemassen über die Einsatzmenge an partiell dehydra
tisierten Ricinusölen beeinflußt werden.
Eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft
lösungsmittelfreie zweikomponentige Gießmassen auf Basis von Poly
urethanen, hergestellt aus einer Polyolmischung, die partiell de
hydratisierte Ricinusöle in Abmischung mit den bereits beschrie
benen zwei-, drei- und/oder höherwertigen Alkoholen ggf. in Ab
mischung mit einwertigen Alkoholen enthält. Insbesondere bevorzugt
werden Polyurethangießmassen hergestellt aus Polyolmischungen mit:
- 15 bis 50 Gew.-% partiell dehydratisierten Ricinusölen mit einer Hydroxylzahl von 80 bis 135, vorzugsweise 110 bis 130 mg KOH/g,
- 0 bis 70 Gew.-% Polyeste- und/oder Polyetherdiolen der be schriebenen Art mit Molekulargewichten von 400 bis 4000,
- 5 bis 30 Gew.-% Polyethylen-, Polypropylen- und/oder Polybuty lenglykole mit Molekulargewichten von 100 bis 3000,
- 5 bis 30 Gew.-% drei- und/oder höherwertige Alkohole, Alkoxy lierungsprodukte von zwei-, drei- und/oder höher wertigen Alkoholen mit Molekulargewichten von 200 bis 6000, wie Glycerin, Trimethylol propan und/oder Sorbit und deren Propoxylie rungsprodukte,
- 0 bis 20 Gew.-% Monoalkylpolyetheralkohole,
- 0 bis 10 Gew.-% Alkandiole mit 2 bis 12 C-Atomen wie Butandiole, Hexandiole und/oder Dodecandiole, unter der Maßgabe, daß sie sich zu 100 Gew.-% addieren.
Die lösungsmittelfreien zweikomponentigen Klebemassen oder Gieß
massen werden durch Umsetzung der beschriebenen Polyolmischungen
mit aromatischen und/oder aliphatischen Di- und/oder Polyisocyana
ten, vorzugsweise aromatischen Diisocyanaten wie 4,4′-Diphenyl
methandiisocyanat und/oder Toluylendiisocyanat hergestellt, wobei
das Äquivalentverhältnis von Hydroxylgruppe : Isocyanatgruppe in
dem Bereich von 0,5 bis 1,3:1 liegt.
Die erfindungsgemäßen Klebe- oder Gießmassen können je nach Bedarf
übliche Zusatzstoffe enthalten wie z. B. anorganische Füllstoffe,
Antischaummittel, Katalysatoren, Weichmacher, Antiabsetzmittel
und/oder Trockenmittel. Beispiele für die anorganischen Füllstoffe
sind Calciumcarbonat, oberflächenbehandeltes Calciumcarbonat, Talk
und/oder Aerosile. Als Antischaummittel können synthetische Zeo
lithe, ungelöschter Kalk, löslicher wasserfreier Gips und derglei
chen eingesetzt werden. Als Katalysatoren sind prinzipiell alle
beliebigen Katalysatoren wie sie im allgemeinen für die Bildung
von Polyurethanen verwendet werden und insbesondere die Zinnkata
lysatoren geeignet. Beispiele für den Weichmacher sind Phthal
säureester, Benzoesäureester und/oder Adipinsäureester. Falls ge
wünscht, können als Trockenmittel Zeolithe, sowie ggf. Antiabsetz
mittel wie Aerosile und/oder Bentonite eingesetzt werden. Zweck
mäßigerweise enthalten die Klebemassen oder Gießmassen Trocken
mittel in Mengen von 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 10
und insbesondere von 1 bis 5 Gew.-%, Katalysatoren in Mengen von 0
bis 2 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 0,1 Gew.-%, Weichmacher in
Mengen von 0 bis 20, vorzugsweise von 0,1 bis 10 Gew.-%, Antiab
setzmittel in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1
Gew.-% und/oder anorganische Füllstoffe in Mengen von 0 bis 70
Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis 50 Gew.-% - bezogen auf Poly
urethanmasse. Bevorzugt werden die Zusatzstoffe der Polyolmischung
zugegeben, können aber auch zu einem späteren Zeitpunkt bei der
Herstellung der Polyurethanmassen beigemischt werden.
Die zweikomponentigen Polyurethanklebemassen oder Gießmassen kön
nen entweder durch Vermischen der Polyolmischung mit der Di-
und/oder Polyisocyanatmischung manuell oder automatisch in einer
Zweikomponentendosieranlage vermengt werden. In der Zweikomponen
tendosieranlage dient als Mischaggregat entweder eine Zweikompo
nentenspritzpistole oder ein statisches Mischrohr. Die Klebemasse
oder die Gießmasse kann nach dem Mischen mit Rakeln oder Walzen
direkt aufgetragen werden (Gießauftrag) oder mit automatisch ge
steuerten Spritzpistolen versprüht werden.
Die erfindungsgemäßen zweikomponentigen lösungsmittelfreien Poly
urethanklebstoffe können beispielsweise zum Verkleben von beschi
chteten Aluminiumblechen und verschiedenen Kunststoffen eingesetzt
werden. Besonders bevorzugt ist ihre Anwendung bei der Herstellung
von Verbundelementen aus Polystyrol-, Polyurethan-, PVC- und Phe
nolschaumstoff, Glaswolle, Schaumglas und anderen Isolierstoffen
als Kernmaterial, ein- oder beidseitig kaschiert mit Deckschichten
aus Zement-, Cellulose-Platten, glasfaserverstärkten Kunststoffen,
PVC, Aluminium, Stahlblech, Gipskarton, Holz, Spanplatten, Bitu
menpappen und anderen Werkstoffen wie sie beim Bau von Kühlwagen,
Kühlzellen, beim Isolieren von Schiffscontainern, bei dem Bau von
Waschanlagen, Schwimmhallen und Betriebsanlagen verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Polyurethangießmassen können sowohl zur Her
stellung von Werkstoffen als auch als Gießmasse für den Bau von
Filteranlagen verwendet werden. Besonders geeignet sind die Gieß
massen für das Verarbeiten von feuchtigkeitshaltigen, saugfähigen
Materialien wie Holz alleine oder auch in Kombination mit anderen
Werkstoffen wie Metallen.
3 kg handelsübliches Ricinusöl (OHZ ca. 160; VZ ca. 180; JZ ca.
85; SZ ca. 2) wurde in einen Reaktor gefüllt, mit 7,5 g phospho
riger Säure versetzt und unter Vakuum (15 Torr) auf 240°C er
wärmt. In Abhängigkeit der Reaktionszeit wurden partiell dehydra
tisierte Ricinusöle mit folgenden Kennzahlen erhalten; wobei OHZ
die Hydroxylzahl in mg KOH/g, VZ die Verseifungszahl, JZ die Jod
zahl und SZ die Säurezahl bedeutet.
3 kg handelsübliches Ricinusöl wurde analog Beispiel 1 mit 15 g
phosphoriger Säure bei 240°C umgesetzt. In Abhängigkeit der Re
aktionszeit konnten folgende partiell dehydratisierte Ricinusöle
mit den Kennzahlen gemäß Tabelle II erhalten werden.
40 g partiell dehydratisiertes Ricinusöl mit einer Hydroxylzahl
von 120 mg KOH/g wurden mit 10 g eines Adipinsäureesters von einem
Propoxylierungsaddukt an Glycerin (PE 218®, Henkel KGaA), 15 g
Polypropylenglycol mit einem Molekulargewicht von 425, 15 g eines
Polypropylenoxidaddukts an Glycerin mit einem Molekulargewicht von
450 und 3 g 1,4-Butandiol vermischt. Zu der Polyolmischung wurden
als Zusatzstoffe 5 g Zeolithpaste (Baylith®, L; Bayer, enthält
Ricinusöl) als Feuchteabsorber und 0,14 g Zinnmercaptit als Be
schleuniger untergemischt. Diese Polyolmischung samt Zusatzstoffen
wurden im Gewichtsverhältnis 100:50 mit technischem-Diphenyl
methandiisocyanat (NCO-Funktionalität 2,5 bis 2,7) gemischt und
mit einer Rakel auf Aluminium, Eloxal, verzinktem Stahl und einem
vanadiumbehandelten Stahl aufgetragen. Die Polyurethangießmasse
zeigt gute elastische Eigenschaften und gute Adhäsion auf den ver
schiedenen Materialien. Messungen der Abschälfestigkeit mit einer
Zerreißmaschine bei 20°C und Zuggeschwindigkeiten von 25 mm/min.
gaben folgende Ergebnisse: Aluminium 8,0 N/cm; Eloxal 9,8 N/cm;
verzinkter Stahl 6,0 N/cm; vanadiumbehandelter Stahl 5,8 N/cm.
15 g partiell dehydratisiertes Ricinusöl mit einer Hydroxylzahl von
120 mg KOH/g wurden mit 15 g Polypropylenglykol mit einem Moleku
largewicht von 425 vermischt. Zu der Polyolmischung wurde als
Feuchteabsorber 5 g Zeolith-Paste Baylith® sowie 65 g gemahlene
Kreide gegeben. Diese Mischung wurde in einem Gewichtsverhältnis
von 100:20 mit technischem Diphenylmethandiisocyanat gemischt. Die
Topfzeit betrug 3 Stunden und 10 Minuten, die offene Zeit 5 Stun
den.
Analog Beispiel 4 wurde ein Klebstoff hergestellt, jedoch mit
käuflichem Ricinusöl anstelle von partiell dehydratisiertem Rici
nusöl. Man beobachtet deutlich verkürzte Topfzeit von 2 Stunden
und 7 Minuten und offene Zeiten von 2 Stunden und 40 Minuten.
14 g partiell dehydratisiertes Ricinusöl mit einer Hydroxylzahl
von 120 mg KOH/g wurden mit 14 g Polypropylenglykol mit einem Mo
lekulargewicht von 425 und 5 g eines Polypropylenoxidaddukts an
Glycerin (Voranol® CP 455, der Fa. Dow Chemicals) vermischt. Diese
Mischung wurde analog Beispiel 4 mit Zeolith-Paste, gemahlener
Kreide versetzt und mit Diphenylmethandiisocyanat umgesetzt. Die
Topfzeit betrug 3 Stunden und 40 Minuten, die offene Zeit 5 1/2
Stunden.
Analog Beispiel 5 wurde ein Klebstoff hergestellt, jedoch mit
käuflichem Ricinusöl anstelle von partiell dehydratisiertem Rici
nusöl. Man beobachtet deutlich kürzere Topfzeiten von 2 Stunden 20
Minuten und eine offene Zeit von 3 Stunden 20 Minuten.
32,5 g eines Polyurethanprepolymers Macroplast® UK8201, Fa. Henkel
KGaA mit der OHZ von 135 mg KOH/g wurden mit 5,0 g Voranol® CP 455
sowie
- a) 20 g partiell dehydratisiertes Ricinusöl mit der Hydroxylzahl 120 mg KOH/g
- b) 10 g partiell dehydratisiertes Ricinusöl mit der Hydroxylzahl 120 mg KOH/g
- c) 0 g partiell dehydratisiertes Ricinusöl mit der Hydroxylzahl 120 mg KOH/g
versetzt. Zu dieser Polyolmischung wurde 62,5 g gemahlene Kreide
gegeben und eine unter Berücksichtigung der Hydroxylzahl geeignete
Menge an technischem Diphenylmethandiisocyanat, die theoretisch
zur Abreaktion aller Hydroxyl- und NCO-Gruppen notwendig ist. Die
beobachtete Veränderung der Zeiten ist Tabelle III zu entnehmen.
Claims (13)
1. Verwendung von partiell dehydratisierten Ricinusölen mit Hy
droxylzahlen von 50 bis 150 mg KOH/g als Reaktivbestandteil
einer Polyolmischung für die Herstellung von lösungsmittel
freien zweikomponentigen Polyurethan-Klebemassen oder Gieß
massen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß par
tiell dehydratisierte Ricinusöle mit Hydroxylzahlen von 80 bis
135, vorzugsweise von 110 bis 130 mg KOH/g verwendet werden.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
partiell dehydratisierte Ricinusöle als Reaktivbestandteil in
einer Polyolmischung mit zwei-, drei- und/oder mehrwertigen
Alkoholen, gegebenenfalls in Abmischung mit einwertigen Alko
holen, verwendet werden.
4. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
partiell dehydratisierte Ricinusöle als Reaktivbestandteil in
einer Polyolmischung verwendet werden, die zwei-, drei-
und/oder höherwertige Polyester- und/oder Polyetherpolyole mit
Molekulargewichten von 70 bis 6000 enthält, für die Herstel
lung von lösungsmittelfreien zweikomponentigen Polyurethankle
bemassen.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß par
tiell dehydratisierte Ricinusöle in der Polyolmischung in
Mengen von 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 70 Gew.-% und
insbesondere 15 bis 50 Gew.-%, verwendet werden.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß partiell dehydratisierte Ricinusöle als Reak
tivbestandteil in einer Polyolmischung verwendet werden und
die Polyolmischung zweiwertige und/oder dreiwertige Alkohole,
gegebenenfalls in Abmischung mit einwertigen Alkoholen ent
hält, für die Herstellung von lösungsmittelfreien zweikompo
nentigen Polyurethangießmassen.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß par
tiell dehydratisierte Ricinusöle in der Polyolmischung in Men
gen von 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 70 Gew.-% und
insbesondere 15 bis 50 Gew.-%, verwendet werden.
8. Lösungsmittelfreie zweikomponentige Polyurethan-Klebemassen
oder Gießmassen, hergestellt aus Di- und/oder Polyisocyanaten
und einer Polyolmischung, dadurch gekennzeichnet, daß die Po
lyolmischung partiell dehydratisierte Ricinusöle mit Hydro
xylzahlen in dem Bereich von 50 bis 150 mg KOH/g enthält.
9. Klebe- oder Gießmassen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Polyolmischung partiell dehydratisierte Ricinus
öle in Mengen von 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 70
Gew.-% und insbesondere 15 bis 50 Gew.-%- bezogen auf Polyol
mischung - enthält.
10. Klebemassen nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyolmischung,
- A) 15 bis 50 Gew.-% partiell dehydratisierten Ricinusölen mit Hydroxylzahlen von 80 bis 135, vorzugsweise 110 bis 130 mg KOH/g,
- B) 0 bis 35 Gew.-% drei- und/oder höherwertige Alkohole, Alk oxylierungsprodukte von zwei-, drei- und/oder höherwertigen Alkoholen mit Mole kulargewichten von 200 bis 6000, wie Glyce rin, Trimethylolpropan und/oder Sorbit und deren Propoxylierungsprodukte,
- C) 0 bis 70 Gew.-% Polyester- und/oder Polyetherdiole mit Mo lekulargewichten von 100 bis 3000, Diole mit Molekulargewichten von 70 bis 6000 wie Polypropylenglycol, Alkandiole mit 2 bis 12 C-Atomen und/oder hydroxylgruppenterminierte Polyurethanpräpolymere, wobei sich die Verbindungen der Gruppe A) und C) sowie ggf. B) zu 100 Gew.-% addieren,
enthält.
11. Gießmassen nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyolmischung
- 15 bis 50 Gew.-% partiell dehydratisierten Ricinusölen mit einer Hydroxylzahl von 80 bis 135, vorzugs weise 110 bis 130 mg KOH/g,
- 0 bis 70 Gew.-% Polyester- und/oder Polyetherdiolen der be schriebenen Art mit Molekulargewichten von 400 bis 4000,
- 5 bis 30 Gew.-% Polyethylen-, Polypropylen- und/oder Poly butylenglykole mit Molekulargewichten von 100 bis 3000,
- 5 bis 30 Gew.-% drei- und/oder höherwertige Alkohole, Alk oxylierungsprodukte von zwei-, drei- und/oder höherwertigen Alkoholen mit Mole kulargewichten von 200 bis 6000, wie Glyce rin, Trimethylolpropan und/oder Sorbit und deren Propoxylierungsprodukte,
- 0 bis 20 Gew.-% Monoalkylpolyetheralkohole,
- 0 bis 10 Gew.-% Alkandiole mit 2 bis 12 C-Atomen wie Butan diole, Hexandiole und/oder Dodecandiole, die sich insgesamt zu 100 Gew.-% addieren,
enthält.
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