DE4113704A1 - Schaltungsanordnung zur vermeidung der einfluesse von bogenentladungen bei reaktiven dc-hochratezerstaeuben - Google Patents
Schaltungsanordnung zur vermeidung der einfluesse von bogenentladungen bei reaktiven dc-hochratezerstaeubenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Vermeidung
der Einflüsse von Bogenentladungen beim reaktiven dc-Hochratezerstäuben
gemäß der Gattung der Patentansprüche. Eine derartige
Schaltungsanordnung kann beispielsweise zur Aufbringung
von Oxidschichten mit Hilfe des Gleichstrom-Hochratezerstäubens
verwendet werden, die bei der Herstellung von Schreib-
Lese-Köpfen in Dünnschichttechnik von erheblicher Bedeutung
sind.
Die niedrigen erreichbaren Zerstäubungsraten beim HF-Zerstäuben
von Oxidtargets bzw. beim reaktiven dc-Zerstäuben von
Metalltargets können durch geeignete Wahl der Beschichtungsparameter
beim reaktiven dc-Hochratezerstäuben vermieden werden.
Hierzu wird das Target im Zerstäubungsvorgang weitgehend oxidfrei
gehalten, so daß die möglichen hohen Raten der Metallzerstäubung
genutzt werden können. Als nachteilig stellen sich
dabei die insbesondere in den Randgebieten der Erosionszone
entstehenden Oxidschichten heraus, die Anlaß zu Bogenentladungen
zwischen Katode und Plasma sein können. Diese Bogenentladungen
führen zu lokalen Aufschmelzungen des Targets und zu
Verspritzungen des Schmelzpunktes. Die dabei entstehenden
Spritzer können auch das Substrat erreichen, wo sie sich als
Metallkügelchen niederschlagen und zu einer erheblichen Störung
der Schicht führen.
Gemäß der DD-PS 2 29 160 wird dieser Mangel dadurch behoben,
daß zwischen dem vorhandenen Gleichstromgenerator und dem
Plasmatron eine Induktivität eingeschaltet wird, die größer
als 5 H (Henry) ist. Induktivitäten dieser Größe können nur
als Netzdrosseln mit lamelliertem Eisenkern realisiert werden.
Abgesehen von den Nachteilen derartiger Induktivitäten bezüglich
Gewicht, Materialaufwand und Wicklungskapazität besteht
ihr Mangel darin, daß sie bei Frequenzen oberhalb von 1 kHz
nicht wirksam sind. Das heißt, sie haben auf Vorgänge, die in
kürzeren Zeiten als etwa 1 ms ablaufen, praktisch keinen
Einfluß. Außerdem können Bogenentladungen, die sich in einem
Plasma in extrem kurzen Zeiten (<1 µs) ausbilden, nicht durch
äußere elektrisch-elektronische Mittel verhindert werden.
Es ist daher das Ziel der Erfindung, die aufgezeigten Mängel
des Standes der Technik zu vermeiden. Der Erfindung liegt
deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung anzugeben,
die zwar die Bogenentladungen nicht verhindert, jedoch
ihre Einflüsse auf das reaktive Gleichstrom-Hochratezerstäuben
im wesentlichen ausschaltet.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale der Patentansprüche gelöst. Es werden also die
im µs-Bereich entstehenden Bogenentladungen, bevor sie sich
ausgebildet haben, in diesem Bereich wieder gelöscht; damit
wird ihr Energieeintrag so gering gehalten, daß lokale Aufschmelzungen
des Targets als Voraussetzungen für Verspritzungen
des Schmelzgutes unterbleiben. Vorteilhaft ist die Hochfrequenzinduktivität
als Drosselspule mit einem Ferritkern
ausgbildet, die zwischen die Stromversorgung und das Plasmatron
eingebracht ist und die in der Lage ist, einerseits den
Entladungsstrom des Plasmatrons zu tragen, ohne dabei bereits
in den Zustand magnetischer Sättigung zu gelangen, und andererseits
den sehr schnellen Stromanstieg beim Entstehen einer
Bogenentladung durch eine für derartige schnelle Vorgänge
geeignete Induktivität mit geringstmöglicher Eigenkapazität
soweit zu dämpfen, daß es zu keiner Bogenentladung im eigentlichen
Sinne kommt. Als Kernmaterial für eine solche Induktivität
wird ein Ferritmaterial (Manifer) verwendet, dessen
Permeabilität erst bei einer Frequenz von 1 MHz und höher
merklich abfällt. Der gewählte Kerntyp (Schalen-, Ring-, E-
Kern usw.) ist unwesentlich. Der Kernquerschnitt muß ausreichend
groß sein, und in den Magnetkreis ist ein Luftspalt
einzufügen, um die magnetische Sättigung des Ferrits bei den
maximal geforderten Betriebsströmen der Zerstäubungseinrichtung
eindeutig zu unterschreiten. Der Luftspalt bewirkt weiterhin,
daß zwar die Permeabilität effektiv reduziert wird,
daß sie aber erst bei höheren Frequenzen abfällt. Für die
Unterdrückung des Einflusses der sich sehr schnell herausbildenden
Bogenentladungen ist eine Induktivität von einigen mH
ausreichend. Zur Vermeidung langsamerer Vorgänge kann diese HF-Induktivität durch eine NF-Drossel im herkömmlichen Sinne,
die üblicherweise zur Stromglättung verwendet wird, ergänzt
werden. Dabei ist die NF-Drossel der HF-Drossel mit dem weichmagnetischen
Kern im Schaltkreis vorgeordnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der schematischen
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Zwischen einer Stromversorgungseinrichtung 1 und einem Plasmatron
2 mit einem Target 3 befinden sich in einer elektrischen
Verbindung 4 eine NF-Drossel 5 und eine HF-Induktivität 6
nacheinander angeordnet. Dabei kann die HF-Induktivität 6 aus
einer Reihenschaltung von mehreren auf Schalenkerne gewickelten
Spulen bestehen. Das Material der Schalenkerne ist für
hohe Frequenzen ausgelegt; die Windungszahl der Spulen ist so
bemessen, daß durch den Entladungsstrom des Plasmatrons die
Sättigungsfeldstärke des Materials der HF-Induktivität deutlich
unterschritten wird. Durch die Reihenschaltung der auf
Schalenkerne gewickelten Spulen (HF-Drosseln) wird die Gesamtinduktivität
der Schaltungsanordnung erhöht und gleichzeitig
die wirksame Eigenkapazität der Spulen verringert. Die
Schalenkerne mit Luftspalt bestehen aus dem handelsüblichen
Ferrittyp Manifer 143, dessen Permeabilität erst bei Frequenzen
oberhalb von 5 MHz merklich abfällt. Wegen der Kleinheit der verwendeten Schalenkerne, ihre Abmessungen betragen 26 mm
×16 mm, werden zehn Spulen in Reihe geschaltet. Mit dieser
Reihenschaltung wird eine Gesamtinduktivität von 2 mH bei
einem Sättigungsstrom von 4 A erreicht. Die Eigenresonanz der
so getroffenen Anordnung liegt bei 3,7 MHz, woraus eine extrem
kleine Wicklungskapazität von etwa 1 pF folgt. Dieser Wert
kann in der Praxis vernachlässigt werden.
Die NF-Drossel 5 hat gegenüber der HF-Induktivität 6 einen
deutlich höheren Induktivitätswert und ist zur Dämpfung von
langsameren Prozessen mit der HF-Induktivität in Reihe geschaltet,
sie ist der HF-Induktivität vorzugsweise vorgeordnet.
Mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung lassen sich
Spritzer in der Folge von Bogenentladungen, z. B. bei der
Herstellung von Al₂O₃-Schichten, vollständig vermeiden.
Claims (3)
1. Schaltungsanordnung zur Vermeidung der Einflüsse von
Bogenentladungen beim reaktiven dc-Hochratezerstäuben,
die zwischen einer Stromversorgungseinrichtung und einem
Plasmatron angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltungsanordnung als Hochfrequenzinduktivität
ausgebildet ist.
2. Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochfrequenzinduktivität aus mindestens einer
Spule mit einem weichmagnetischen Ferritkern besteht.
3. Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochfrequezinduktivität eine Niederfrequenzinduktivität
zugeordnet ist.
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DE19914113704 Withdrawn DE4113704A1 (de) | 1991-04-26 | 1991-04-26 | Schaltungsanordnung zur vermeidung der einfluesse von bogenentladungen bei reaktiven dc-hochratezerstaeuben |
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