DE4111854C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schraube nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Eine Schraube der vorgenannten Art ist aus der US 34 26 820
bekannt. Bei dieser bekannten Schraube geht es im wesentlichen
darum, bei der Befestigung eines Teiles an einem Unterbau
einen festen Sitz der Schraube zu erzielen und ein
Lösen derselben zu verhindern. Es ist deshalb der erste,
zirkulare Gewindeabschnitt auch relativ kurz ausgeführt,
wogegen der zweite, mit einer gleichdickartigen Querschnittsform
ausgeführte selbstsperrende Gewindeabschnitt
über den Hauptteil der Länge des Schraubenschaftes geführt
ist. Diese Schraube ist eine Befestigungsschraube, weshalb
der Bereich des Schraubenschaftes mit gleichdickartiger
Querschnittsform möglichst lang gemacht wird, um das Drehmoment
und damit die Sicherung zu erhöhen. Im Gegensatz zu
einer solchen Befestigungsschraube muß bei einer Stellschraube
die Möglichkeit eines exakten Ein- oder Nachstellens
gegeben sein, d. h., die Stellschraube muß sich mit
gleichmäßigem Drehmoment verdrehen lassen, ohne daß es dabei
zu ruckartigen Drehbewegungen kommt. Trotzdem ist aber
eine ausreichende Sicherung notwendig, um die eingestellte
Lage der Stellschraube festzulegen. Die bekannte Feststellschraube
ist wegen des erforderlichen hohen Drehmoments
nicht sinnvoll als Stellschraube einsetzbar.
Andererseits sind eine Reihe von Schrauben bekanntgeworden
(DE-AS 20 21 317; DE-AS 20 49 255), bei welchen auf dem Gewindeabschnitt
oder auf einem Teil des Gewindes Sicherungsmittel
in Form von Klebstoff- oder Kunststoffbeschichtungen
vorgesehen sind. Bei dem Einschrauben wird der Kleb- oder
Kunststoff verformt und gleicht das Spiel zwischen dem Innen-
und Außengewinde aus, so daß ein erhöhtes Drehmoment
auftritt. Solche Klebstoff- oder Kunststoffbeschichtungen
lassen in der Regel ein Lösen und Wiedereinschrauben nicht
zu, weshalb solche Befestigungsschrauben ebenfalls nicht
als Stellschrauben geeignet sind. Darüber hinaus sind diese
Beschichtungen temperaturempfindlich und lassen bei Temperaturerhöhung
verbunden mit geringem Druck auf die Schraube
geringe Axialbewegungen zu. Würde man solche Schrauben als
Stellschrauben bei Videoköpfen einsetzen, bei denen eine
gleichbleibende Lage der Stellschraube äußerst wichtig ist,
müßten die Schrauben bei Temperaturänderungen ständig nachjustiert
werden, was unzumutbar wäre.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schraube der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art so zu verbessern, daß
sie als Stellschraube eingesetzt werden kann, bei der ein
gleichbleibendes Drehmoment gewährleistet und trotzdem eine
optimale Verstellsicherheit gegeben ist.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Schraube nach der Erfindung kann mit ihrem ersten Gewindeabschnitt
ohne Probleme in ein Muttergewinde eingedreht
werden, wobei durch den zweiten Gewindeabschnitt ein
weiteres Eindringen in die Gewinderillen des Muttergewindes
erfolgt. Die Hochstellen des zweiten Gewindeabschnittes
liegen dann spielfrei und somit mit metallischer Berührung
in den Gewindegängen des Muttergewindes an und bilden so
eine hervorragende Sicherung gegen ein ungewolltes Verdrehen
der Schraube.
Da gerade bei Schrauben relativ geringen Durchmessers keine
übermäßig hohen Drehmomente übertragen werden können, ist
erfindungsgemäß der erste Gewindeabschnitt in Achsrichtung
des Schaftes gesehen länger als der zweite Gewindeabschnitt
ausgeführt. Es genügen einige Gewindegänge im Bereich des
zweiten Gewindeabschnittes, um eine außerordentlich gute
Sicherung der Schraube gegen Verdrehen und gegen axiale
Verlagerung zu bewirken.
Zusätzlich ist erfindungsgemäß als weiteres Sicherungsmittel
gegen Verdrehen auf wenigstens einen Teilbereich des ersten
Gewindeabschnittes eine Klebstoff-, Lack- oder Kunststoffbeschichtung
aufgebracht. Dadurch erfolgt nicht nur eine
weitere Erhöhung der Sicherungswirkung, sondern zugleich
auch eine Abdichtung. Für einen solchen Einsatzzweck eignet
sich u. a. auch ein mikroverkapselter Klebstoff. Dieses zusätzliche
Sicherungsmittel macht die Schraube auch erschütterungssicher.
Die erfindungsgemäße Schraube ist daher nach
dem Eindrehen durch extreme Erschütterungen und Vibrationen
oder durch Kälte- und Wärmeeinwirkungen nicht mehr lösbar.
Nur nach Überwindung eines entsprechend hohen Drehmomentes
ist ein Verdrehen der erfindungsgemäßen Schraube möglich,
wobei das Muttergewinde aber nicht zerstört wird.
Die Schraube nach der Erfindung eignet sich daher in ganz
besonderer Weise als Stellschraube, welche auf eine exakte
Einschraubtiefe festgelegt werden soll und auch während des
Gebrauches oder Transports in dieser exakten Einstellung
bleiben muß.
Die Schraube nach der Erfindung ist also in jedem Eindrehbereich,
wo es auf eine exakte Lageeinstellung ankommt,
schwergängig verdrehbar und somit exakt auf einen bestimmten
Drehwinkel einjustierbar ist.
Eine konstruktiv sehr einfache Ausführung und wohl die
zweckmäßigste im Hinblick auf die Herstellung der Schraube
nach der Erfindung ist dann gegeben, wenn der zweite Gewindeabschnitt
einen trilobularen Querschnitt aufweist. Die
beiden aufeinanderfolgenden Gewindeabschnitte können daher
in einfacher Weise in einem Gewindewalzvorgang hergestellt
werden.
Bei der Schraube nach der Erfindung ist es vorteilhaft, den
ersten Gewindeabschnitt mit dem üblichen Spiel dem Muttergewinde
anzupassen und den zweiten Gewindeabschnitt mit einer
engeren Passung dem Muttergewinde anzupassen oder mit
geringfügig größerem Hüllkreisdurchmesser auszuführen. Es
ist eine exakte Anpassung der Schraube nach der Erfindung
an das Muttergewinde möglich, so daß je nach Einsatzzweck
der Schraube die optimale Wirkung erzielt wird. Es ist
weiter möglich, den Hüllkreis im zweiten Gewindeabschnitt
so auszuführen, daß die Hochstellen im Bereich der
gleichdickartigen Querschnittsform genau passend in das
Muttergewinde eingedreht werden können. Es kann aber auch
dieser Hüllkreis mit einem entsprechenden Übermaß
ausgeführt werden, so daß die Anpreßkraft der Hochstellen
im zweiten Gewindeabschnitt noch verstärkt wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung bildet den Gegenstand des einzigen
Unteranspruchs.
Gerade beim Einsatz einer Schraube als Stellschraube, aber auch zum leichteren
Einführen der Schraube in das Muttergewinde, ist es zweckmäßig, wenn der Schaft
an seinem in Einschraubrichtung vorne liegenden Ende konisch verjüngt ausgebildet
ist. In diesem Zusammenhang ist es auch zweckmäßig, und zwar gerade beim
Einsatz als Stellschraube, wenn das Ende des konischen Abschnittes mit einer kugelabschnittförmigen
Kuppe abschließt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der nachstehenden Beschreibung anhand
der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schraube,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 eine Ansicht der Schraube nach Fig. 1 von oben,
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Werkstück, in welches die erfindungsgemäße
Schraube eingedreht ist.
Die Schraube 1 besteht aus einem Schaft 2 und einem Werkzeugangriffsteil 23. Der
Schaft 2 ist mit einem Gewinde 3 versehen. Es kann hier jede Art von Gewindeform,
Gewindesteigung oder Querschnittsform eines Gewindeganges eingesetzt werden.
Es ist also auch möglich, ein Feingewinde
oder beispielsweise ein Trapezgewinde oder ein Sägezahngewinde
einzusetzen.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Werkzeugangriffsteil 23 einen vorstehenden
Bund 4 auf, an dessen Oberseite ein Innenangriff 5 vorgesehen ist.
Auch bezüglich des Werkzeugangriffsteils 23 sind alle Variationsmöglichkeiten
gegeben. Die Schraube 1 selbst kann auch als Stiftschraube ausgeführt werden, also
ohne Kopfabschnitt, oder aber mit einem entsprechenden Schraubenkopf versehen
werden, der mit einem Innen- oder einem Außenwerkzeugangriff versehen wird.
In Einschraubrichtung 6 der Schraube 1 gesehen sind ein erster Gewindeabschnitt A
mit zirkularer Querschnittsform und ein zweiter Gewindeabschnitt B mit einer
gleichdickartigen, trilobularen Querschnittsform vorgesehen. Die Querschnitte sind den Fig. 2
und 3 zu entnehmen. Der Durchmesser D1 des Hüllkreises 7 im ersten Geweindeabschnitt
A ist kleiner als der Durchmesser D2 des Hüllkreises 8 an den Hochstellen
9 des Gewindeabschnittes B mit gleichdickartiger Querschnittsform.
Die Gewindegänge beider Gewindeabschnitte A und B weisen die gleiche Gewindesteigung
S auf.
Wie schon erwähnt, ist der zweite Gewindeabschnitt B mit einer gleichdickartigen, trilobularen
Querschnittsform ausgestattet. Unter einem "Gleichdick" wird ein geometrischer
Körper verstanden, bei dem alle diametral gegenüberliegenden Punkte am äußeren
Durchmesser den gleichen Abstand haben, ohne daß dabei der Körper rund ist. Ein
solcher geometrischer Körper kann durch Querwalzen in jeder beliebigen Genauigkeit
hergestellt werden und weist den Vorteil auf, daß er, wenn er zwischen
Walzrollen oder Walzbacken bzw. zwischen Gewinderollen mit einem Gewinde versehen
wird, seine unrunde Form beibehält und die Gewindetiefe - falls dies notwendig
ist - auf dem gesamten Umfang gleich ist. Bei einem exakten Gleichdick müssen
daher eine ungerade Anzahl von Hochstellen 9 vorgesehen werden, d. h., daß
immer einer Hochstelle 9 ein abgeflachter Bereich 10 gegenüberliegen muß.
Da bei der Schranke 1 zur Bildung von Sicherungsmitteln die abgeflachten
Bereiche 10 keine besondere Funktion innehaben, wäre es auch denkbar,
diese abweichend von einem Gleichdick flacher auszuführen. Es wurde deshalb auch
von einer gleichdickartigen Querschnittsform gesprochen.
Die einfachste Form für den zweiten Gewindeabschnitt B ist mit einem trilobularen
Querschnitt gegeben, wie er auch im Querschnitt nach Fig. 3 gezeigt ist.
Der erste Gewindeabschnitt A ist mit üblichem Spiel dem Muttergewinde 11 in
einem entsprechenden Werkstück 12 angepaßt. Der zweite Gewindeabschnitt B ist
mit einer engen Passung dem Muttergewinde 11 angepaßt oder aber ist mit geringfügig
größerem Hülldurchmesser ausgeführt. Es ist Fig. 5 auch zu entnehmen,
daß zwischen dem Muttergewinde 11 und dem Gewindeabschnitt A das übliche
Spiel 13 gegeben ist, da Schrauben- und Muttergewinde schon von der Norm her
keine allzu enge Passung aufweisen dürfen, da beim Einschrauben einer Schraube
im üblichen Sinne keine allzu großen Drehmomente übertragen werden sollen. Im
Bereich des Gewindeabschnittes B hingegen ist zwischen dem Muttergewinde 11 und
dem Gewinde im Gewindeabschnitt B im Bereich der Hochstellen 9 kein Spiel mehr
vorhanden. Dies ist auf der rechten Seite oben in Fig. 5 ersichtlich. Auf der
gegenüberliegenden Seite in Fig. 5 ist ein abgeflachter Bereich 10 im Einsatz,
so daß sich hier das entsprechende Spiel 13 ergibt. Es liegen also bei einer
trilobularen Querschnittsform auf dem Umfang verteilt nur die drei Hochstellen
9 direkt passend im Muttergewinde 11.
Wie den Angaben in Fig. 1 zu entnehmen ist, ist der erste Gewindeabschnitt A in
Achsrichtung länger ausgeführt als der zweite Gewindeabschnitt B. Es wird dadurch
vermieden, daß ein allzu hohes Drehmoment aufgebracht werden muß, um die
Schraube 1 einzudrehen. Es genügt für eine optimale Sicherung der Schraube bereits
der Gewindeabschnitt B, der über einige Gewindegänge führt.
Zur zusätzlichen Sicherung der Schraube 1, insbesondere für den Einsatz als
Stellschraube oder wenn z. B. auch Dichtigkeitsanforderungen gegeben sind, wird
auf einen Teilbereich des Gewindeabschnittes A eine aus einem Klebstoff, Lack
oder Kunststoff bestehende Beschichtung 14 aufgebracht. Beispielsweise
kann auch ein mikroverkapselter Klebstoff als Beschichtung eingesetzt werden.
Es ist auch möglich, diese Beschichtung an jeder beliebigen
Stelle des Gewindeabschnittes A oder an mehreren, aufeinanderfolgenden Stellen
oder in Streifen aufzubringen. Es ist aber auch denkbar, eine solche Beschichtung
zusätzlich im Bereich des Gewindeabschnittes B vorzusehen.
Bei der hier dargestellten Konstruktion der Schraube 1 ist der Schaft 2 an seinem
in Einschraubrichtung 6 vorne liegenden Ende 15 konisch verjüngt ausgebildet.
Es ist ferner vorgesehen, daß das Ende des konischen Abschnittes mit einer
kugelabschnittförmigen Kuppe 16 abschließt.
Es ist auch möglich, an dem in Einschraubrichtung 6 vorne liegenden
Ende 15 einen Innen- oder Außenantrieb vorzusehen, so daß eine
Verstellung der Schraube 1 auch von dieser Seite aus möglich ist. Für bestimmte
Anwendungsfälle ist dies unter Umständen von Vorteil. Es ist dann aber nach wie
vor der Gewindeabschnitt A der erste Gewindeabschnitt in Einschraubrichtung 6,
da der Gewindeabschnitt B niemals durch das ganze Muttergewinde 11 hindurchgedreht
würde.
Die Schraube 1 eignet sich sowohl für das Eindrehen
in Metall als auch in Kunststoff oder Holz.
Claims (2)
1. Schraube mit einem auf wenigstens einem Teil seiner Länge mit einem Gewinde (3) versehenen
Schaft, wobei in Einschraubrichtung (6) der Schraube (1) gesehen ein erster
Gewindeabschnitt (A) mit zirkularer Querschnittsform und ein zweiter Gewindeabschnitt
(B) mit einer gleichdickartigen, z. B. trilobularen Querschnittsform aufeinander
folgen, und wobei der Hüllkreis (7) des Gewindeabschnittes (A) mit zirkularer Querschnittsform
kleiner ist als der Hüllkreis (8) an den Hochstellen (9) des Gewindeabschnittes
(B) mit gleichdickartiger Querschnittsform und die Gewindegänge beider
Gewindeabschnitte (A, B) die gleiche Gewindesteigung (S) aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Gewindeabschnitt (A) mit zirkularer Querschnittsform in
Achsrichtung des Schaftes (2) gesehen länger als der zweite Gewindeabschnitt (B)
mit gleichdickartiger Querschnittsform ausgeführt ist, und daß auf wenigstens einen
Teilbereich des ersten Gewindeabschnittes (A) eine Klebstoff-, Lack- oder Kunststoffbeschichtung (14) aufgebracht ist.
2. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) an seinem
in Einschraubrichtung (6) vorne liegenden Ende (15) konisch verjüngt ausgebildet ist
und das Ende des konischen Abschnittes mit einer kugelabschnittförmigen Kuppe
(16) abschließt.
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