DE4111381A1

DE4111381A1 - Ventilsitz fuer ein gaswechselventil einer brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE4111381A1
Application number: DE19914111381
Authority: DE
Inventors: Eckhard Haas
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1991-04-09
Filing date: 1991-04-09
Publication date: 1992-10-15

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Ventilsitz für ein Gaswechselventil einer Brennkraftmaschine gemäß dem Ober begriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiges Ventil ist aus der DE-OS 35 17 914 bekannt. Dieses Ventil weist eine teilweise Beschichtung auf, wobei die Ventilsitzflächen ausdrücklich nicht beschichtet sind. Im übrigen wird die Beschichtung vorgenommen, um das Ab setzen von Öl-Kohle und anderen Rückständen an dem Ventil zu verhindern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventilsitz für ein Gaswechselventil einer Brennkraftmaschine bereit zustellen, der es ermöglicht, während des Probelaufs einer neuen Brennkraftmaschine die volle Leistung der Brenn kraftmaschine zu erreichen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Beschichtung im Bereich der Ventiltellersitzfläche und/oder der Ventil sitzfläche aufgebracht ist, daß die Beschichtung plastisch verformbar ist, und daß die Verschleißbeständigkeit auf die Einlaufphase der Brennkraftmaschine beschränkt ist.

Durch diese gezielte Aufbringung, Verformbarkeit und Fest legung der Verschleißbeständigkeit wird eine bei neuen Brennkraftmaschinen mit fertig bearbeiteten Ventilsitzen durch fertigungsbedingte Toleranzen sowie durch thermi schen Verzug bei Erwärmung des Zylinderkopfes in der Ein laufphase bedingte Undichtigkeit zwischen der Ventiltel lersitzfläche und der Ventilsitzfläche ausgeglichen. Folg lich ist sichergestellt, daß die Brennkraftmaschine sofort nach dem Probelaufstart ihre volle Leistung abgibt und nicht erst bis zur erstmaligen vollen Leistungsabgabe ein gefahren werden muß. Dadurch kann bei der Serienüberprü fung von neu montierten Brennkraftmaschinen ohne den bis her durch das Einlaufen bedingten Zeitaufwand ein Leistungsdiagramm erstellt werden, das dem Leistungsdia gramm nach der Einlaufzeit weitgehend entspricht. Insge samt wird somit eine wesentlich verkürzte Serienüberprü fung der fertig montierten Brennkraftmaschinen bei genauen Angaben über die zu erwartende Leistung ermöglicht.

In Weiterbildung der Erfindung ist die Beschichtung als eine galvanische Schicht, wie Kupfer, Zinn, Zink, Blei oder Aluminium. Gleichfalls ist eine plasmagespritzte Schicht aus den zuvor genannten oder ähnlichen Materialien anwendbar. Alternativ ist auch eine Kunststoffschicht oder eine organische Schicht, wie beispielsweise Teflon oder Graphit, verwendbar. Dabei ist in Weiterbildung der Erfin dung die Beschichtungsdicke maximal 0,1 mm stark. Gemein sam ist allen Schichten, daß die Temperaturfestigkeit der Beschichtung der Brennkraftmaschinenart (selbstzündende oder fremdgezündete Brennkraftmaschine) sowie der Ventil art (Einlaß- oder Auslaßventil) angepaßt ist und eine Be ständigkeit von maximal einigen Stunden aufweist. Weiter hin weist die erfindungsgemäße Beschichtung eine gute Haftfähigkeit auf, so daß sie auf fertig bearbeiteten Sitzflächen ohne weitere Vorbereitung aufgebracht werden kann und über den angegebenen Zeitraum sicher haftet.

Darüberhinaus sind die Beschichtungen so ausgewählt, daß sie weder für die Umwelt noch für den Motor schädlich sind. Allen aufgeführten Beschichtungen ist gemein, daß eine dünne weiche Schicht auf die Ventilsitze aufgebracht wird, die sich nach wenigen Hubbewegungen des Ventils so verformt oder abnutzt, daß eine vollständige geometrische Anpassung der beiden Dichtungspartner und dabei vollstän dige Gasdichtheit erfolgt.

Nach einiger Laufzeit der Brennkraftmaschine verliert sich dieser Anpaßüberzeug und der normale Verschleiß der me tallischen Dichtflächen bewirkt den endgültigen Dicht heitszustand.

Claims

1. Ventilsitz für ein Gaswechselventil einer Brenn kraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse, in dem eine Kurbelwelle drehbar gelagert ist, an der mittels zumindest eines Pleuels je ein Kolben befestigt ist, der in einem Zylinder bewegbar ist, wobei der Zylinder von einem Zylinderkopf abgedeckt ist, in dem Gaswechselkanäle zu den Gaswechsel ventilen angeordnet sind, wobei jedes Gaswechselventil einen Ventilteller aufweist, dessen Ventiltellersitzfläche mit einer Ventilsitzfläche in dem Zylinderkopf zusammen wirkt, und wobei das Ventil zumindest teilweise beschich tet ist, dadurch gekennzeichnet, daß

- die Beschichtung im Bereich der Ventiltellersitz fläche und/oder der Ventilsitzfläche aufgebracht ist,
- die Beschichtung plastisch verformbar ist, und
- die Verschleißbeständigkeit der Beschichtung auf die Einlaufphase der Brennkraftmaschine beschränkt ist.

2. Ventilsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung eine galvani sche Schicht, wie Kupfer, Zinn, Zink, Blei oder Aluminium ist.

3. Ventilsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung eine plasma gespritzte Schicht ist.

4. Ventilsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung eine Kunst stoffschicht oder eine organische Schicht, wie Teflon oder Graphit ist.

5. Ventilsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsdicke maximal 0,1 mm beträgt.