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Die
Erfindung betrifft ein verbessertes kontinuierliches Verfahren zur
Herstellung eines verbesserten Polyestergarnes mit geringer Schrumpfung
und hoher Zähigkeit.
Das kontinuierliche Verfahren ist eine Verbesserung in einem gekoppelten
Verfahren zum Schmelzspinnen eines Polymers mit nachfolgendem Strecken, Wärmebehandlung,
Entspannen und Aufwickeln.
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Es
ist bekannt, industrielle Polyestergarne mit etwas niedriger Schrumpfung
mit einem kontinuierlichen Verfahren herzustellen, das Spinnen,
Heißstrecken,
Wärmebehandlung
und Aufwickeln des Garnes unter Bildung eines Garnkörpers in
einem gekoppelten Verfahren einschließt. Durch Einstellen der Entspannungsbedingungen
war es nur möglich,
die Eigenschaften des resultierenden Garnes in begrenztem Umfang
einzustellen. Durch Steigerung des Überbeschickungsgrades während der
Entspannung war es möglich,
Garn von niedrigerer Restschrumpfung zu erzeugen, doch war dies
mit einer bedeutenden und unerwünschten
Abnahme der Zähigkeit
bzw. Festigkeit und des Modul verbunden. Eine Abnahme der Restschrumpfung
ohne wesentliche Abnahme der Zähigkeit
oder Festigkeit ist seit langem erwünscht, wie die
US 4 251 481 und die
US 4 349 501 zeigen, die die nach
dem Stand der Technik auftretende Schwierigkeit bestätigen, industrielle
Polyestergarne mit erwünscht
niedriger Schrumpfung ohne Opferung von Festigkeit durch ein gekoppeltes
Verfahren des Spinnens, Verstreckens, Entspannens und Aufwickelns
in kontinuierlicher Arbeitsweise zu bekommen.
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Industrielle
Polyestergarne mit einer besseren Kombination von Zähigkeit
bzw. Festigkeit und niedriger Schrumpfung waren nach einem aufgeteilten
Verfahren erhältlich,
d. h. nach dem älteren
zweistufigen Verfahren, bei dem man zunächst das Garn spinnt und unter
Bildung eines Garnkörpers
aufwickelt und sodann in einer getrennten Operation verstreckt und
entspannt. Dieses aufgeteilte Verfahren ist nicht so wirtschaftlich, und
ein kontinuierliches Verfahren ist bevorzugt.
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Die
US 4 070 432 beschreibt
ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Polyesterfasern
mit niedriger Schrumpfung, das darin besteht, daß man verstreckt, sodann die
verstreckten Fäden über einem
erhitzten Rollensystem mit Hitze behandelt und so eine verbesserte
thermische Schrumpfung bekommt.
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Die
US 4 529 655 beschreibt
ein verflochtenes Polyestergarn mit einer verbesserten Kombination niedriger
Schrumpfung und hoher Festigkeit, das mit einem kontinuierlichen
Verfahren hergestellt wird, welches eine Stufe mit Erwärmen des
Garnes und mit Überbeschickung
desselben zur Verminderung seiner Schrumpfung einschließt, während das
Garn mit erhitzter Luft (90 bis 200°C) verflochten wird, um Zusammenhalt
zu bekommen, worauf das Garn dann unter Bildung eines Garnkörpers aufgewickelt
wird. Das resultierende Garn hat, wie in einem Beispiel gezeigt
ist, eine Schrumpfung in trockener Hitze (gemessen bei 177°C) von 3,1%
und eine Schrumpfung bei trockener Hitze (gemessen bei 140°C) von 1,4%.
Obwohl man einige Verbesserung bekommt, gibt es Anwendungen für industrielle
Polyesterfasern, wie als Verstärkung
für Dachbelagmaterialien,
die eine wesentlich niedrigere Schrumpfung bei höheren Temperaturen erfordern.
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Die
DE 34 31 831 A1 beschreibt
ein hochfestes Polyestergarn mit einem Thermoschrumpf bei 200°C von weniger
als 7%, einem Elastizitätsgrad
von mindestens 90%, einem Stabilitätsquotienten von mindestens 7,5
und einer Kristallinität
von 57 bis 65%, welches durch Schnellspinnen von Fäden hergestellt
wird, die eine Doppelbrechung von wenigstens 0,025 und ein mittleres
Molekulargewicht, entsprechend einer relativen Viskosität von 1,9
bis 2,2, aufweisen. Die Fäden
werden bei dem Verfahren einer Verstreckung bei hohen Temperaturen
unterzogen, wobei ein Streckverhältnis
von mindestens 90% des maximalen Kaltverstreckungsverhältnisses
und eine Verstreckspannung zwischen 19 und 23 cN/tex eingehalten
werden müssen.
Das Garn gemäß der
DE 3431831 A1 soll
als Festigkeitsträger
in technischen Produkten, wie Planenstoffen, Reifen, Treibriemen
Förderbändern geeignet
sein. Hierfür
wird eine niedrige Dehnung beim Bruch angestrebt, die dadurch erreicht
wird, daß Fäden mit
einer hohen Doppelbrechung des ungedehnten Garns, d. h. einer hohen
molekularen Orientierung, von wenigstens 0,025 verwendet werden,
was wiederum zur Beeinträchtigung
anderer mechanischer Parameter führt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
eines gegenüber
dem Stand der Technik verbesserten Garns bereitzustellen, bei dem
das Garn eine gute Festigkeit bzw. Zähigkeit besitzt und gleichzeitig
bei hohen Temperaturen geringer Schrumpfung unterworfen ist und
weiterhin für
bestimmte Anwendungszwecke geeignete physikalische Eigenschaften
aufweist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Polyestergarn
hoher Festigkeit mit verbesserter niedriger Schrumpfung gelöst, bei
dem man
- – ein
geschmolzenes Polymer hoher relativer Viskosität unter Bildung eines mehrfädigen Garnes
spinnt,
- – das
Garn einem Beschickungsrollensystem mit Beschickungsrollen zuführt,
- – das
Garn anschließend
direkt oder über
ein Streckrollensystem mit erhitzten Streckrollen einem Streck-Entspannungsrollensystem
mit einem Paar erhitzter Streck-Entspannungsrollen unter Verstrecken des
Garnes zuführt,
wobei
man das Garn für
eine Zeitdauer von wenigstens 0,25 Sekunden um das Paar erhitzter
Streck-Entspannungsrollen laufen läßt, die Lufttemperatur im Bereich
um das laufende Garn um das Paar erhitzter Streck-Entspannungsrollen
durch Vorhandensein einer erhitzten Einfassung, in dessen Inneren
die Streckrollen angeordnet sind, während dieser Zeitdauer auf
wenigstens 200°C
hält, die
Streck-Entspannungsrollen
jeweils eine Oberflächentemperatur
von wenigstens 200°C
aufweisen und ein wesentlicher Teil ihrer Oberfläche einen Oberflächenrauheitswert
von 1,27 Mikrometer (50 Mikroinch) besitzt,
- – anschließend das
verstreckte Garn von den erhitzten Streck-Entspannungsrollen zu einem Entspannungsrollensystem
mit Entspannungsrollen überbeschickt
und
- – das
Garn unter Bildung eines Garnkörpers
aufwickelt.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn man die Temperatur in dem Bereich um das
laufende Garn um das Paar erhitzter Streck-Entspannungsrollen in
der Einfassung durch erhitzte Platten hält.
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Weiterhin
besonders bevorzugt ist es, wenn man die Temperatur in dem Bereich
um das laufende Garn um das Paar erhitzter Streck-Entspannungsrollen
in der Einfassung auf wenigstens 220°C hält und die Oberflächentemperatur
der Streck-Entspannungsrollen wenigstens 220°C beträgt.
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Weiterhin
ist es zweckmäßig, wenn
man das Garn um das Paar der erhitzten Streck-Entspannungsrollen
während
einer Dauer von 0,25 bis 0,50 Sekunden laufen läßt und ausreichend erwärmt, um
die wesentliche Entspannung von wenigstens 10% zu bekommen. Bevorzugt
ist es, wenn man das Garn ausreichend erwärmt, um die wesentliche Entspannung
von wenigstens 12%, besonders bevorzugt wenigstens 13% zu bekommen.
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Ein
nach dem Verfahren der Erfindung hergestelltes Polyestergarn enthält vorzugsweise
wenigstens 90 Mol-% Polyethylenterephthalat und weist eine Grenzviskositätszahl von
wenigstens 0,78, eine Schrumpfung in trockener Hitze nach DIN177 von weniger als 2,0%, eine Schrumpfung
in trockener Hitze nach DIN200 von weniger
als 4,5% und eine Festigkeit bzw. Zähigkeit von wenigstens 7,2
g/den auf. Besonders bevorzugt weist das hergestellte Polyestergarn
eine Dehnung beim Bruch von wenigstens 20% auf.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das erfindungsgemäß hergestellte Polyestergarn
eine Gernzviskositätszahl
von 0,80 bis 0,90, eine Schrumpfung in trockener Hitze nach DIN177 von wenigstens 1,0% und eine Festigkeit
bzw. Zähigkeit
von 7,5 bis 8,5 g/den auf.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
und Figuren.
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1 zeigt
eine schematische Vorderansicht der Verstreckeinrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Erfindung und
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2 zeigt
eine schematische Vorderansicht einer alternativen Einrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung mit einer Einrichtung, die den
Verstreckpunkt lokalisiert.
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Gemäß
1 wird
ein mehrfädiges
Garn
2 aus geschmolzenem Polymer gesponnen und auf bekannte
Weise abgekühlt,
wie die
US 4 251 481 lehrt,
auf die hier Bezug genommen wird. Diese bekannten Spinn- und Abkühlstufen
werden durch das in
1 mit
1 bezeichnete
Kästchen
wiedergegeben. Das Garn
2 wird kontinuierlich weitergeführt, um
es um eine unerwärmte
Vorspannrolle
3 und die dazu gehörige Trennrolle
3a (Zone
1) zu wickeln, und dann zu einem Paar erwärmter Beschickungsrollen
4,
4a (Zone
2) geführt.
Von den Beschickungsrollen
4,
4a geht das Garn
zu einem ersten Paar erhitzter Streckrollen
5 und
5a (Zone
3). Das Garnende geht dann um erwärmte Streck-/Entspannungsrollen
7 und
7a (Zone
4), die in der Einfassung
8 enthalten sind. Der Zweck der
Einfassung
8 ist es, die Luft in der Einfassung, die in
Berührung
mit dem laufenden Garn steht, auf einer Temperatur von wenigstens
200°C, vorzugsweise
von wenigstens 220°C
zu halten. Die Oberflächentemperatur
der Streck-/Entspannungsrollen
7,
7a muß auf einer
Temperatur von wenigstens 200°C,
vorzugsweise von wenigstens 220°C
gehalten werden. Hierzu können
erhitzte Platten
9 und
9a benutzt werden, um erforderlichenfalls
der Einfassung Wärme
zuzuführen.
Das Garnende geht dann von den Streck-/Entspannungsrollen
7,
7a zu
Entspannungsrollen
10,
10a (Zone 5) und dann durch
eine übliche
Verdichtungsdüse
11 zu
einer herkömmlichen
Aufwickeleinrichtung
12.
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2 liefert
ein bevorzugtes Alternativverfahren, bei dem das Garnende 2 von
unerwärmten
Beschickungsrollen 4, 4a durch eine übliche,
den Streckpunkt lokalisierende Wasserdampfauftreffdüse 6,
die vorzugsweise Wasserdampf mit einer Temperatur von etwa 320 bis
550°C, beispielsweise
von etwa 520°C,
und mit einem Druck von etwa 517,1 kPa Überdruck bis 861,9 kPa Überdruck
(75 bis 125 psig) liefert, zu erwärmten Streck-/Entspannungsrollen 7, 7a geht.
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Ein
wichtiger bevorzugter Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von
Streck-/Entspannungsrollen 7, 7a mit einer Oberflächenrauhheit
von wenigstens 1,27 Mikrometer (50 Mikroinch), die es gestattet,
daß ein
Entspannungsgrad während
des Garnverweils auf jenen Rollen in der erhitzten Einfassung auftritt.
Der Oberflächenrauhheitsgrad
(Ra) für
die Streck-/Entspannungsrollen sollte wenigstens 1,27 Mikrometer
(50 Mikroinch), vorzugsweise zwischen 1,27 und 2,25 Mikrometer (50
und 90 Mikroinch) betragen. Rauhheitswerte werden mit einem Bendix-Profilometer
Typ VE Modell 14 gemessen. Es ist bevorzugt, daß die Entspannungsrollen 10 und 10a,
die Beschickungsrollen 4 und 4a und die Streckrollen 5 und 5a ein
Ra von 0,90 bis 2,03 Mikrometer (35 bis 80 Mikroinch) haben. Die
bevorzugten Streck-/Entspannungsrollen sind so eingerichtet, daß sie matte Chromrollen,
beschichtete Rollen, wie flammbesprühte oxidbeschichtete Rollen
(d. h. LA-7) und die im nachfolgenden Beispiel 3 beispielhalber
gezeigten Zebrarollen, die starke Bänder von matter Verchromung
am Ende der Rolle (relativ zu ihrer Stellung auf der Verstreckeinrichtung)
und an der Vorderseite der Rolle mit einem Band von glänzendem
Chrom zwischen den matten Oberflächen
haben, einschließen.
Bezüglich
der Temperaturen, auf denen die verschiedenen Rollen gehalten werden,
besteht das Hauptziel darin, eine Garntemperatur in der erhitzten
Einfassung 8 so hoch wie praktikabel zu bekommen, ohne
daß das
Garn schmilzt oder das Garn zum Ankleben an den Rollen gebracht
wird. Es ist bevorzugt, daß das
Garn in der Einfassung 8 auf den Streck-/Entspannungsrollen 7, 7a während einer
Verweilzeit von wenigstens 0,25 sec, stärker bevorzugt während 0,25
bis 0,50 sec, gehalten wird.
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Mit
dem Stand der Technik vergleichbare Garne können nach dem Verfahren der
Erfindung mit einer Entspannung von den Streck-/Entspannungsrollen zu
den Entspannungsrollen von beispielsweise etwa 10% hergestellt werden.
Bevorzugte Garne nach der Erfindung mit einer Schrumpfung in trockener
Hitze nach DIN177 von weniger als 2,0% und
einer Schrumpfung in trockener Hitze nach DIN200 von
weniger als 4,5% können
mit einer Entspannung von wenigstens 12%, vorzugsweise wenigstens
13% hergestellt werden. Die Entspannung wird als ein Prozentsatz
der Längenabnahme
von den Streck-/Entspannungsrollen zu der Aufwickeleinrichtung ausgedrückt.
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Das
nach der Erfindung hergestellte Polyestergarn enthält wenigstens
90 Mol-% Polyethylenterephthalat (PET). In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht der Polyester im wesentlichen insgesamt aus Polyethylenterephthalat.
Alternativ kann der Polyester als Copolymereinheiten kleinere Mengen
von Einheiten enthalten, die sich von einem oder mehreren esterbildenden
Bestandteilen herleiten, die von Ethylenglycol und Terephthalsäure oder
deren Derivaten unterscheiden. Beispiele anderer esterbildender
Bestandteile, die mit den Polyethylenterephthalateinheiten copolymerisiert
werden können,
sind Glycole, wie Diethylenglycol, Trimethylenglycol, Tetramethylenglycol,
Hexamethylenglycol usw. sowie Dicarbonsäuren, wie Isophthalsäure, Hexahydroterephthalsäure, Dibenzoesäure, Adipinsäure, Sebacinsäure und
Azelainsäure.
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Das
nach der vorliegenden Erfindung hergestellte mehrfädige Garn
besitzt gewöhnlich
eine Denierzahl je Faden von etwa 1 bis 20 (z. B. etwa 3 bis 10)
und besteht üblicherweise
aus etwa 6 bis 600 Endlosfäden (z.
B. etwa 20 bis 400 Endlosfäden).
Die Denierzahl je Faden und die Anzahl der Endlosfäden in dem
Garn können
stark variiert werden, wie für
den Fachmann auf der Hand liegt.
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Das
mehrfädige
Garn ist besonders geeignet für
die Verwendung in Industrieanwendungen in Umgebungen, wo erhöhte Temperaturen
herrschen, wie als Verstärkung
für Dachdeckungsmaterialien.
Das Fadenmaterial unterliegt einem relativ niedrigen Schrumpfungsgrad
für Fadenmaterial
mit hoher Festigkeit.
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Die
Grenzviskositätszahl
(IV) des Polymers und Garns ist ein bequemes Maß für den Polymerisationsgrad und
das Molekulargewicht. Das IV wird durch Messung der relativen Lösungsviskosität einer
PET-Probe in einem Gemisch von Phenol und Tetrachlorethan (60/40
Gewichtsteile) als Lösungsmittel
bestimmt.
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Zufriedenstellend
verstreckte Garne mit einem IV von wenigstens 0,78, wie beispielsweise
0,80 bis 0,90, können
nach der Erfindung erhalten werden.
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Die
Zähigkeits-
oder Festigkeitswerte (d. h. wenigstens 7,2 g/den, vorzugsweise
7,5 bis 8,5 g/den) sind günstig
im Vergleich mit diesen speziellen Parametern bei handelsüblichen
Garnen. Die Festigkeitseigenschaften, auf die hier Bezug genommen
wird, wurden mit Garnen bestimmt, die 2 h unter Benutzung eines
Instron-Zugfestigkeitstestgerätes
(Modell TM) mit einer 10 Inch-Eichlänge und einem Dehnungswert
von 120%/min gemäß ASTM D
885 konditioniert wurden. Alle Zugfestigkeitsmessungen erfolgten
bei Raumtemperatur. Die Bruchfestigkeitszähigkeit in Gramm je Denier
(UTS) ist die maximal resultierende innere Kraft, die einem Bruch
in einem Dehnungstest widersteht, oder die Bruchbelastung oder -kraft,
ausgedrückt
in Gewichtseinheiten, die erforderlich ist, um eine Probe in einem
Zugfestigkeitstest gemäß dem angegebenen
Standardverfahren zu brechen oder zu zerreißen. Unter "UE, %" versteht man die Dehnung beim Bruch
in Prozenten.
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Die
Schrumpfungen (nach DIN) in trockener Hitze werden bestimmt, indem
man eine abgemessene Garnlänge
unter Null Spannung 30 min in einem Ofen, der auf den angegebenen
Temperaturen (177°C
für DIN177 und 200°C für DIN200)
gehalten wird, trockener Hitze ausgesetzt wird, wonach die Längenveränderung gemessen
wird. Die Schrumpfungen werden als Prozente der Ursprungslänge ausgedrückt. Nach
DIN177 wurde am häufigsten für Industriegarn gemessen, doch
wurde gefunden, daß die
Messung nach DIN200 ein wichtiges Anzeichen
für Schrumpfung
bei Anwendungen ergibt, die gute Abmessungsbeständigkeit bei höheren Temperaturen
erfordern.
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Der
Ausdruck "freie
Schrumpfung" ist
als der Prozentsatz der Längenabnahme
des Garnes definiert, wenn es in einem Ofen während 2 min unter 0,009 gpd
Spannung 177°C
ausgesetzt wird.
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In
den folgenden Beispielen wurde Garn durch Spinnen aus einer Schmelze
von Polyethylenterephthalat unter den Spinn- und Kühlbedingungen
des Beispiels 1 der
US 4 251
481 einschließlich
der Anwendung einer Spinnausrüstung
hergestellt. Die Beispiele enthalten das anschließende Verstrecken
und die Hitzebehandlungsstufe gemäß den Schemata, die in den
1 und
2 erläutert sind.
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Beispiel 1
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Unter
Bezugnahme auf
1 wurde ein Versuch ohne die
erhitzte Einfassung
8 durchgeführt, die aus der Versuchsanordnung
entfernt wurde. Die folgenden Verfahrensbedingungen wurden angewendet:
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Die
Garnverweilzeit in der Zone 4 betrug 0,3600 sec. Die Entspannungsrollen
der Zone 5 wurden hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit von 2059,3
bis 2243,7 variiert, um Garnproben von 3 bis 11% Entspannung zu bekommen.
Die maximale Entspannung, bei der das Verfahren ohne Ausbrechen
arbeiten würde,
wurde mit 11% bestimmt. Garn mit einer Grenzviskositätszahl von
0,88 wurde hergestellt. Die folgenden Eigenschaften wurden erhalten:
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Beispiel 2
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Unter
Bezugnahme auf
1 wurde ein Versuch mit den
folgenden Verfahrensbedingungen durchgeführt:
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Die
Verweilzeit in der Zone 4 betrug 0,3639. Die Erhitzerplatten 9 und 9a in
der Zone 4 wurden auf 230°C
gehalten.
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Garn
einer Grenzviskositätszahl
von 0,88 wurde hergestellt. Die folgenden Garneigenschaften wurden erhalten:
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Beispiel 3
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Der
Versuch des Beispiels 2 wurde mit einer Änderung der Rollen wiederholt.
Die beiden Rollen in der Zone 4 wurden gegen Zebrarollen mit 3 Inch
mattem Chrom (86 RMS) am hinteren Teil der Rolle und 2 Inch mattem
Chrom (86 RMS) am Vorderende sowie mit 7 Inch glänzendem Chrom (7 RMS) zwischen
den matten Oberflächen
ausgetauscht. Die Zielsetzung war die zu bestimmen, ob glänzende Chromrollen
eine bessere Wärmeübertragung
als matte Chromrollen ergeben. Alle anderen Verfahrensbedingungen
waren diejenigen, wie im Beispiel 2 vorgesehen. Garn mit einer Grenzviskositätszahl von
0,88 wurde erzeugt. Die folgenden Garneigenschaften wurden erhalten:
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Die
Garneigenschaften dieses Beispiels sind ähnlich dem Beispiel 2 mit Ausnahme
der Zähigkeit
oder Festigkeit, die etwa 0,15 gpd niedriger war. Ein hoher Prozentsatz
der Entspannung wurde in diesem Beispiel angewendet, doch könnte höchstwahrscheinlich
auch derjenige angewendet werden, der im Beispiel 2 verwendet wurde.
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Beispiel 4
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Garn
wurde unter Verwendung eines einstufigen Verstreckverfahrens mit
einer den Streckpunkt lokalisierenden Einrichtung (DPL), wie sie
in 2 gezeigt ist, hergestellt. Die Rolle 3 (Zone
1) war unerwärmtes (Umgebungstemperatur)
poliertes Chrom. In der Zone 2 waren die Rollen 4 und 4a unerwärmtes poliertes Chrom.
In der Zone 3 waren die Rollen 7 und 7a LA-7 (Oberflächenrauhheit
1,78 Mikrometer (70 Mikroinch)), das auf die angegebene Temperatur
erhitzt wurde. Die Rollen 10 und 10a waren unerhitztes
mattes Chrom. In allen Versuchen mit Ausnahme des Versuches 2 wurden
die Erhitzerplatten 9 und 9a auf eine Temperatur
von 350°C
erhitzt. Im Versuch 2 wurden die Erhitzerplatten nicht erhitzt.
Die folgenden Verfahrensbedingungen wurden benutzt:
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Für die obigen
Versuche 0 bis 8–2
wurde Garn mit einer Grenzvikositätszahl von 0,86 hergestellt.
Für die
Versuche 11-1 bis 18-4 wurde Garn mit einer Grenzviskositätszahl von
0,82 hergestellt. Die folgenden physikalischen Eigenschaften wurden
erhalten:
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Beispiel 5
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Garn
wurde auf der Verstreckeinrichtung gemäß 1 hergestellt.
Die Rolle 3 bestand aus unerhitztem poliertem Chrom. Die
Rollen 4 und 4a waren aus mattem Chrom von 125°C Oberflächentemperatur.
Die Rollen 5 und 5a waren LA-7 mit 150°C. Die Rollen 7 und 7a waren
mattes Chrom von 225°C.
Die Erhitzerplatten 9 und 9a wurden für die Einfassungen
nicht erhitzt. Die Rollen 10 und 10a waren unerhitztes
mattes Chrom und wurden für
alle Versuche mit 2400 m/min betrieben. Weitere Verfahrensbedingungen
sind folgende:
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Beispiel
5 – Verfahrensbedingungen
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Die
folgenden physikalischen Eigenschaften wurden erhalten: