DE4108149A1 - Verfahren zur behandlung von fluessigkeiten und gasen - Google Patents
Verfahren zur behandlung von fluessigkeiten und gasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
Flüssigkeiten und Gasen (Fluiden), insbesondere zur bio
logischen Reinigung von Abgasen, Abluft etc., wobei
mindestens ein Teil eines Fluids durch wenigstens ein
biologisches Filter geleitet wird.
Zur Reinigung von Fluiden, nämlich sowohl Gasen als auch
Flüssigkeiten, werden in der Praxis biologische Filter ein
gesetzt. Entscheidend für die Effektivität der biologi
schen Reinigung ist die Verweilzeit des zu reinigenden
Fluids im Filter. Dabei ist es von besonderer Bedeutung,
einen Gleichgewichtszustand zwischen dem durch das Filter
hindurchgeleiteten Volumenstrom und der Stoffwechsel
leistung der Bakterien im biologischen Filter zu er
reichen. Ist dieser Gleichgewichtszustand nicht gegeben,
ist der Wirkungsgrad des biologischen Filters ungünstig.
Die Folge sind eine geringe Abbauleistung, woraus unnötig
große biologische Filter resultieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zu schaffen, das es ermöglicht, die Effektivität
von biologischen Filtern beim Reinigen schadstoffbelaste
ter Fluide zu verbessern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schadstoffkon
zentration der Fluide vor ihrer Einleitung in das bio
logische Filter erhöht wird. Durch die Schadstoffkonzen
trationserhöhung im zu reinigenden Fluid wird in über
raschender Weise die Reinigungsleistung biologischer
Filter erhöht. Es hat sich gezeigt, daß durch eine Schad
stoffkonzentrationserhöhung im zu reinigenden Fluid die
Wirksamkeit des biologischen Filters überproportional
ansteigt. Dadurch kann das biologische Filter verkleinert
oder mit einem Filter gleicher Größe ein größerer Schad
stoffanteil abgebaut werden, als es bei geringerer Schad
stoffkonzentration möglich wäre.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
erfolgt eine Erhöhung der Schadstoffkonzentration im Fluid
durch Desorption. Damit können auf einfache Weise Schad
stoffe auf ein strömendes Fluid übertragen werden, was die
angestrebte Schadstoffkonzentrationserhöhung zur Folge
hat. Zweckmäßigerweise erfolgt die Desorption in einer vor
dem biologischen Filter stattfindenden unabhängigen Be
handlungseinrichtung, insbesondere einer Reinigungseinrich
tung. In dieser kann bereits ein Teil des zu reinigenden
Fluidvolumenstroms unabhängig vom biologischen Filter
vollständig oder zumindest so weit gereinigt werden, daß
dieser Fluidvolumenstrom die gesetzlich vorgeschriebenen
Grenzwerte nicht überschreitet. Es braucht dann nur noch
ein Restfluidvolumenstrom nach der Schadstoffkonzen
trationserhöhung im biologischen Filter gereinigt zu
werden. Dieses beseitigt auch die Schadstoffe, die in der
Reinigungseinrichtung bei der Reinigung des ersten Teil
volumenstroms angefallen sind, und durch die Desorption
auf den im biologischen Filter zu reinigenden Restfluid
volumenstrom übertragen werden. Es werden also die in der
Reinigungseinrichtung angesammelten Schadstoffe vom durch
das biologische Filter zu leitenden Restfluidvolumenstrom
entfernt. Das führt dazu, daß die Reinigungseinrichtung
ständig kontinuierlich betrieben werden kann, weil die
Reinigungseinrichtung während der Desorption von den sich
darin bei der vorangegangenen Reinigung des ersten Fluid
volumenstroms angesammelten Schadstoffen "entladen" wird.
Es ist möglich, entweder schadstofffreies (sauberes) oder
auch gering schadstoffbelastetes Fluid zur Desorption ein
zusetzen. Damit kann die Desorption zu den jeweils günstig
sten Bedingungen durchgeführt und die Schadstoffkonzen
trationserhöhung im Fluid auf die Leistungsparameter des
biologischen Filters abgestimmt werden.
Die desorptive Anreicherung der Fluide mit Schadstoffen
erfolgt entweder in einer oder mehreren Reinigungseinrich
tungen. Gemäß der Erfindung wird die Reinigungseinrichtung
oder werden die Reinigungseinrichtungen wechselweise als
Adsorber und Desorber betrieben. Bei mehreren Reinigungs
einrichtungen kann zeitgleich (parallel) sowohl eine Ad
sorption als auch eine Desorption erfolgen. Erfindungs
gemäß erfolgt eine Umschaltung zwischen der adsorptiven
und der desorptiven Arbeitsweise der Reinigungseinrich
tungen. Dieses geschieht zweckmäßigerweise in Abhängigkeit
vom Schadstoffkonzentrationsausgangswert der Fluide aus
der Reinigungseinrichtung. Die Reinigungseinrichtung nimmt
bei adsorptiver Betriebsweise Schadstoffe auf und
speichert sie im Adsorptionsmittel. Somit ist es nicht
erforderlich, adsorptiv gereinigtes Fluid dem biologischen
Filter zuzuführen; dieses verläßt vielmehr die adsorptiv
arbeitende Reinigungseinrichtung oder Reinigungskammern in
ausreichend gereinigtem Zustand. Da ein Teil des zu reini
genden Fluidvolumenstroms vollständig adsorptiv gereinigt
werden kann, wird nur ein geringer Fluidvolumenstrom des
insgesamt zu reinigenden durch den Desorber geleitet. In
diesem Fall desorbiert der zu reinigende Fluidvolumenstrom
Schadstoffe aus dem Adsorptionsmittel, was die erfindungs
gemäße Schadstoffkonzentrationserhöhung zur Folge hat.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
den über den Adsorber zu leitenden Fluidvolumenstrom in
einem Wärmeübertrager vorzuwärmen. Das erweist sich als
besonders vorteilhaft, wenn schadstoffbelastetes Fluid zur
Desorption benutzt wird, weil dieses infolge der Erwärmung
des Fluids weitere Schadstoffe aufnimmt und damit die
Schadstoffkonzentrationserhöhung stattfindet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der zu
reinigende Fluidvolumenstrom bei Vorhandensein bestimmter
Schadstoffe vorgereinigt. Damit können insbesondere bei
Gasen (Rauchgasen) Schadstoffe insbesondere mittels Konden
sation ausgefällt werden, was eine Entlastung der Reini
gungseinrichtung oder Reinigungseinrichtungen und des bio
logischen Filters bedeutet.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird vorge
sehen, Gase vor ihrem Eintritt in das biologische Filter,
insbesondere einem Festbettfilter aus feuchtem, biolo
gischen Material, z. B. Kompost, zu befeuchten. Diese Be
feuchtung erfolgt vorzugsweise durch Wasserdampf.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte schematische Gesamtansicht
einer Vorrichtung zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine vereinfachte schematische Gesamtansicht
einer alternativen Vorrichtung zur Durchführung
eines zweiten Ausführungsbeispiels des er
findungsgemäßen Verfahrens, und
Fig. 3 eine vereinfachte schematische Gesamtansicht
einer weiteren alternativen Vorrichtung zur
Durchführung eines dritten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Nachfolgend wird die Erfindung im Zusammenhang mit einem
zu reinigenden verunreinigten Gas erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens dienende Vorrichtung, die sich aus zwei
Reinigungseinrichtungen 10 und 11 und ein biologisches
Filter 12 zusammensetzt. Die Reinigungseinrichtungen 10
und 11 sind parallel geschaltet. Eine Zuführleitung 13 für
das zu reinigende Gas mündet in einem Ventil 14, von dem
zwei Zuführleitungsstränge 15 und 16 zur Eingangsseite 17
jeder Reinigungseinrichtung 10 und 11 führen. Des weiteren
mündet eine Zuführleitung 18 für reines Gas in einem
Ventil 19, von dem wiederum zwei Zuführleitungsstränge 20
und 21 zur Eingangsseite 17 jeder Reinigungseinrichtung 10
und 11 geführt sind.
An einer Ausgangsseite 22 jeder Reinigungseinrichtung 10
und 11 ist eine Abführleitung 23 bzw. 24 angeschlossen.
Durch diese kann in der jeweiligen Reinigungseinrichtung
10 bzw. 11 gereinigtes Gas frei in die Atmosphäre aus
treten. Weiterhin ist den Ausgangsseiten 22 der Reinigungs
einrichtungen 10 und 11 jeweils ein Abführleitungsstrang
25 und 26 zugeordnet. Beide Abführleitungsstränge 25 und
26 sind zu einem gemeinsamen Ventil 27 geführt, das in
eine Verbindungsleitung 28 mündet, die zum Eingang 29 des
biologischen Filters 12 führt. Die gereinigten Gase ver
lassen das biologische Filter 12 durch eine Austritts
leitung 30.
Die Ventile 14, 19 und 27 sind im gezeigten Ausführungs
beispiel als 3-Wegeventile ausgebildet. Alternativ können
aber auch die Zuführleitungsstränge 15, 16, 20 und 21 bzw.
die Abführleitungsstränge 25 und 26 mit jeweils einem ein
fachen Absperrventil versehen sein, wodurch die 3-Wege
ventile 14, 19 und 27 entfallen können. Weitere Absperr
ventile 31 und 32 sind hier in der Abführleitung 23 und 24
angeordnet.
Die Reinigungseinrichtungen 10 und 11 sind vorzugsweise
als Adsorber ausgebildet, die sich auch als Desorber be
treiben lassen. Die Adsorption kann durch flüssige Medien
in den Reinigungseinrichtungen 10 und 11, aber auch durch
Schwerkraft (rotierende Adsorber) erfolgen. Schließlich
kommen auch feste Adsorptionsmedien (Filtermaterial) in
Betracht.
Das biologische Filter 12 ist hier als Festbettfilter aus
gebildet, wobei als Filtermaterial feuchte Biomasse,
beispielsweise Kompost, dient.
Mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung läßt sich das
erfindungsgemäße Verfahren wie folgt durchführen:
Die parallel geschalteten Reinigungseinrichtungen 10 und 11 werden abwechselnd adsorptiv und desorptiv betrieben. Dazu befinden sich die Ventile 14, 19, 27, 31 und 32 in entsprechenden Schaltstellungen.
Die parallel geschalteten Reinigungseinrichtungen 10 und 11 werden abwechselnd adsorptiv und desorptiv betrieben. Dazu befinden sich die Ventile 14, 19, 27, 31 und 32 in entsprechenden Schaltstellungen.
Im folgenden wird davon ausgegangen, daß die Reinigungs
einrichtung 10 adsorptiv arbeitet, während die Reinigungs
einrichtung 11 sich in einem desorptiven Betriebszustand
befindet. In diesem Falle gelangt aus der Reinigungsein
richtung 10 gereinigtes Abgas direkt ins Freie. Demgegen
über wird in der Reinigungseinrichtung 11 das diese durch
strömende Gas mit den bei einer vorhergehenden Adsorption
in der Reinigungseinrichtung 11 zurückgebliebenen Schad
stoffen angereichert. Das Gas verläßt demzufolge die Reini
gungseinrichtung 11 mit einer im Vergleich zum eigentlich
zu reinigenden Gas erhöhten Schadstoffkonzentration, das
von der Reinigungseinrichtung 11 in das biologische Filter
12 geleitet wird, wo zur Reinigung des Gases die Schad
stoffe biologisch abgebaut werden. Aus dem biologischen
Filter gelangt dann das gereinigte Gas in die Atmosphäre.
Das durch die Zuführleitung 13 ankommende zu reinigende
Gas, beispielsweise Abgas aus einer Lackieranlage, wird
durch entsprechende Stellung des Ventils 14 über den Zu
führleitungsstrang 15 der momentanen adsorptiv betriebenen
Reinigungseinrichtung 10 zugeführt. Nach der adsorptiven
Reinigung des Gases wird dieses über die Abführleitung 23
bei geöffnetem Absperrventil 31 abgeleitet, beispielsweise
an die Atmosphäre. Beim adsorptiven Betrieb der Reinigungs
einrichtung 10 ist der Zuführleitungsstrang 20 durch eine
entsprechende Stellung des Ventils 19 an der Eingangsseite
17 und der Abführleitungsstrang 25 an der Ausgangsseite 22
durch eine entsprechende Stellung des Ventils 27 ge
schlossen. Es kann also von der adsorptiv betriebenen
Reinigungseinrichtung 10 kein Gas zum biologischen Filter
12 gelangen.
Gleichzeitig zur adsorptiven Reinigung der Gase in der
Reinigungseinrichtung 10 wird die Reinigungseinrichtung 11
desorptiv betrieben. Dazu wird ein reines oder nahezu
reines Gas über die Zuführleitung 18 und infolge einer ent
sprechenden Stellung des Ventils 19 über den Zuführ
leitungsstrang 21 der Reinigungseinrichtung 11 zugeführt.
In dieser werden die bei einer vorhergehenden adsorptiven
Betriebsweise sich angesammelten Schadstoffe an das reine
oder nahezu reine Gas desorptiv abgegeben. Dabei erfolgt
eine Schadstoffanreicherung des Gases, wobei die Schad
stoffkonzentration höher ist als die Schadstoffkonzen
tration des in der Reinigungseinrichtung 10 adsorptiv
gereinigten Gases. Das durch die Reinigungseinrichtung 11
geleitete Gas erfährt also während der Desorption eine
Schadstoffkonzentrationserhöhung. Dieses Gas wird über den
Abführleitungsstrang 26 und durch eine entsprechende
Stellung des Ventils 27 über die Verbindungsleitung 28 zum
Eingang 29 des biologischen Filters 12 geleitet. Hier
werden die Schadstoffe im Gas biologisch abgebaut und das
gereinigte Gas durch die Austrittsleitung 30 abgeführt,
beispielsweise an die Atmosphäre. Beim Betrieb der Reini
gungseinrichtung 11 als Desorber sind durch entsprechende
Stellungen der Ventile 14 und 32 der Zuführleitungsstrang
16 an der Eingangsseite 17 und die Abführleitung 24 an der
Ausgangsseite 22 geschlossen.
Sobald die als Adsorber arbeitende Reinigungseinrichtung
10 so weit mit Schadstoffen angereichert ist, daß das die
Reinigungseinrichtung 10 verlassende Gas noch einen die
zulässigen Grenzwerte übersteigenden Schadstoffanteil auf
weist, wird die Reinigungseinrichtung 10 desorptiv be
trieben und die vorher durch Desorption von Schadstoffen
größtenteils befreite Reinigungseinrichtung 11 als Ad
sorber verwendet. Es erfolgt also eine Umschaltung der
Betriebsarten der Reinigungseinrichtungen 10 und 11. Ent
sprechend werden die Ventile 14, 19, 27, 31 und 32 umge
schaltet. Daraufhin wird aus der Reinigungseinrichtung 10
austretendes, schadstoffbelastetes Gas durch das biolo
gische Filter 12 geleitet, während aus der Reinigungsein
richtung 11 austretendes gereinigtes Gas unmittelbar abge
führt wird.
Dadurch, daß erfindungsgemäß das biologische Filter 12 mit
Gasen eines gegenüber den eigentlich zu reinigenden Gasen
höherer Schadstoffkonzentration beaufschlagt wird, erhöht
sich die Wirksamkeit des biologischen Filters 12. Dieses
beruht auf der Erkenntnis, daß das biologische Filter 12
bei verminderter Flächenbelastung, also einer erhöhten
Verweilzeit der zu reinigenden Gase im Filter, in der Lage
ist, ein Vielfaches an Schadstoffen abzubauen. Beispiels
weise kann bei halbierter Flächenbelastung die Schadstoff
konzentration um ein Vierfaches, also überproportional,
erhöht werden, wodurch sich die Größe des biologischen
Filters 12 halbieren läßt. Das soll nachfolgend an einem
Beispiel erläutert werden:
Es wird davon ausgegangen, daß ein Abluftvolumenstrom von 10 000 m3/h und einer Schadstoffkonzentration von 200 mg/m3 zu reinigen ist. Ein Abluftvolumenstrom mit dieser Schadstoffkonzentration würde demzufolge an der Zu führleitung 13 anliegen.
Es wird davon ausgegangen, daß ein Abluftvolumenstrom von 10 000 m3/h und einer Schadstoffkonzentration von 200 mg/m3 zu reinigen ist. Ein Abluftvolumenstrom mit dieser Schadstoffkonzentration würde demzufolge an der Zu führleitung 13 anliegen.
Bei ausschließlich biologischer Reinigung dieses Abluft
volumenstroms mit der genannten Schadstoffkonzentration
wäre ein biologisches Filter 12 mit einer Filterfläche von
66 m2 erforderlich, woraus eine Flächenbelastung von
150 m3/m2h resultieren würde.
Wird nun nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das biolo
gische Filter 12 mit einer um ein Vierfaches erhöhten Kon
zentration, also 800 mg/m3, beaufschlagt, würde ein
Volumenstrom von 2500 m3/h das biologische Filter 12
passieren. Bei einer auf die Hälfte, also 33 m2, redu
zierten Filterfläche des biologischen Filters 12 wäre
dieses einer Flächenbelastung von 76 m3/m2h ausgesetzt.
Aufgrund der überproportional erhöhten Wirksamkeit des
biologischen Filters 12 infolge der Schadstoff
konzentration wird diese trotz der halben Filterfläche
abgebaut.
Die Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des
zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Ver
fahrens. Soweit diese Vorrichtung mit der in der Fig. 1
beschriebenen Vorrichtung übereinstimmt, sind gleiche Be
zugsziffern verwendet worden.
Bei der Vorrichtung nach der Fig. 2 zweigt von der Zuführ
leitung 13 eine Verbindungsleitung 33 ab. In dieser ist
ein Absperrventil 34 angeordnet. Die Verbindungsleitung 33
führt zu einem Wärmeübertrager 35, bei dem es sich
beispielsweise um einen Wärmeaustauscher handeln kann.
Eine Ausgangsleitung 36 führt vom Wärmeübertrager 35 zum
Ventil 23 und die von dort in den Reinigungseinrichtungen
10 und 11 weitergeführten Zuführleitungsstränge 20 und 21.
Die Abführleitungsstränge 25 und 26 aus den Reinigungsein
richtungen 10 und 11 führen über das Ventil 27 und die Ver
bindungsleitung 28 zunächst zu einer Befeuchtungseinrich
tung 37 und erst von dort über eine weitere Verbindungs
leitung 38 zum biologischen Filter 12.
Die vorstehend geschilderte Vorrichtung arbeitet nach dem
Grundprinzip des vorstehend in Verbindung mit der Fig. 1
geschilderten Verfahrens.
Eine Besonderheit des aus der Fig. 2 hervorgehenden Ver
fahrens besteht darin, daß zur Desorption (es wird
wiederum davon ausgegangen, daß die Reinigungseinrichtung
11 als Desorber und die Reinigungseinrichtung 10 als
Adsorber betrieben wird) kein frisches Gas verwendet wird;
vielmehr ein Teilvolumenstrom des durch die Zuführleitung
13 zugeführten zu reinigenden Gases. Es wird also beiden
Reinigungseinrichtungen 10 und 11 unabhängig davon, ob
diese als Adsorber oder Desorber arbeiten, das in gleicher
Weise schadstoffbelastete Gas zugeführt. Lediglich wird
derjenige Teilvolumenstrom des verunreinigten Gases, der
zur Desorption benutzt werden soll, im Wärmeübertrager 35
erwärmt, wodurch das an sich verunreinigte Gas noch in der
Lage ist, zur Desorption in der Reinigungseinrichtung 11
weitere Schadstoffe zur Konzentrationserhöhung aufzu
nehmen.
Um zu verhindern, daß infolge des erwärmten, mit Schad
stoffen angereicherten Gases das biologische Filter 12 aus
trocknet, wird das mit Schadstoffen in der Reinigungsein
richtung 11 angereicherte Gas zunächst durch die Be
feuchtungseinrichtung 37 und dann erst in das biologische
Filter 12 geleitet.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ermöglicht eine Er
höhung der Wirksamkeit des biologischen Filters 12, wie
sie weiter oben im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungs
beispiel der Erfindung beschrieben worden ist.
Die Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zur Ausführung eines Ver
fahrens nach dem dritten Ausführungsbeispiel der Er
findung. Soweit diese mit der Vorrichtung nach der Fig. 2
übereinstimmt, sind gleiche Bezugsziffern verwendet
worden.
In der auf den Wärmeübertrager 35 folgenden Ausgangs
leitung 36 mündet hier eine weitere Zuführleitung 39, in
der ein Absperrventil 40 integriert ist. Durch die Zuführ
leitung 39 ist bei geöffneter Stellung des Absperrventils
40 und geschlossenem Absperrventil 34 in der Verbindungs
leitung 33 zum Wärmeübertrager 35 frisches, schadstoff
freies Gas in die Ausgangsleitung 36 einleitbar. Auf diese
Weise kann bei der gezeigten Vorrichtung zur Desorption
frisches, schadstofffreies Gas in die Reinigungseinrich
tung 10 oder 11 eingeleitet werden. Dies kann alternativ
oder zusätzlich zu einem Teilstrom des verunreinigten
Gases, das im Wärmeübertrager 35 erwärmt worden ist, ge
schehen. Auf diese Weise lassen sich optimale Betriebsbe
dingungen zur Desorption einstellen.
Bei allen vorstehend beschriebenen Verfahren ist es mög
lich, das verunreinigte Gas vor der Zufuhr zu der Reini
gungseinrichtung 10 oder 11 vorzubehandeln, insbesondere
vorzureinigen. Zu diesem Zweck ist in die Zuführleitung 13
beispielsweise ein nicht gezeigter Kondensator eingebaut,
durch den bereits kondensierbare Schadstoffe dem zu
reinigenden Gas entzogen werden, bevor dieses in der als
Adsorber arbeitenden Reinigungseinrichtung 10 oder 11 bzw.
im biologischen Filter 12 so weit endgereinigt wird, daß
das austretende Gas eine unter den Grenzwerten liegende
Rest-Schadstoffbelastung aufweist.
Die vorstehend beschriebenen Verfahren eignen sich auch
zur Reinigung von mit Schadstoffen angereicherten,
verunreinigten Flüssigkeiten.
Bezugszeichenliste
10 Reinigungseinrichtung
11 Reinigungseinrichtung
12 biologisches Filter
13 Zuführleitung
14 Ventil
15 Zuführleitungsstrang
16 Zuführleitungsstrang
17 Eingangsseite
18 Zuführleitung
19 Ventil
20 Zuführleitungsstrang
21 Zuführleitungsstrang
22 Ausgangsseite
23 Abführleitung
24 Abführleitung
25 Abführleitungsstrang
26 Abführleitungsstrang
27 Ventil
28 Verbindungsleitung
29 Eingang
30 Austrittsleitung
31 Absperrventil
32 Absperrventil
33 Verbindungsleitung
34 Absperrventil
35 Wärmeübertrager
36 Ausgangsleitung
37 Befeuchtungseinrichtung
38 Verbindungsleitung
39 Zuführleitung
40 Absperrventil
11 Reinigungseinrichtung
12 biologisches Filter
13 Zuführleitung
14 Ventil
15 Zuführleitungsstrang
16 Zuführleitungsstrang
17 Eingangsseite
18 Zuführleitung
19 Ventil
20 Zuführleitungsstrang
21 Zuführleitungsstrang
22 Ausgangsseite
23 Abführleitung
24 Abführleitung
25 Abführleitungsstrang
26 Abführleitungsstrang
27 Ventil
28 Verbindungsleitung
29 Eingang
30 Austrittsleitung
31 Absperrventil
32 Absperrventil
33 Verbindungsleitung
34 Absperrventil
35 Wärmeübertrager
36 Ausgangsleitung
37 Befeuchtungseinrichtung
38 Verbindungsleitung
39 Zuführleitung
40 Absperrventil
Claims (18)
1. Verfahren zur Behandlung von Flüssigkeiten und Gasen
(Fluiden), insbesondere zur biologischen Reinigung von Ab
gasen, Abluft etc., wobei mindenstens ein Teil eines Fluids
durch wenigstens ein biologisches Filter (12) geleitet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schadstoffkonzentration der Fluide vor ihrer Einleitung in
das biologische Filter (12) erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nur in demjenigen Fluid eine Erhöhung der Schadstoff
konzentration erfolgt, das im biologischen Filter (12) ge
reinigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erhöhung der Schadstoffkonzentration im
Zusammenhang mit einer vor dem biologischen Filter (12)
erfolgenden Behandlung, insbesondere einer Reinigung des
Fluids in mindestens einer Reinigungseinrichtung (10, 11),
erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der Schad
stoffkonzentration im Fluid durch Desorption erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Schad
stoffkonzentration im Fluid eine Reinigungseinrichtung (10
oder 11) dient, die nacheinander als Adsorber und Desorber
betrieben wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Schad
stoffkonzentration im Fluid mindestens eine Reinigungsein
richtung (10, 11) mit mehreren Reinigungskammern oder min
destens zwei Reinigungseinrichtungen (10, 11), die vor
zugsweise parallel geschaltet sind, wechselweise als Ad
sorber oder Desorber betrieben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer bestimmten Schadstoffansammlung in der als Adsorber
betriebenen Reinigungseinrichtung (10, 11) oder dem als
Adsorber arbeitenden Teil der Reinigungseinrichtung (10,
11) eine Umschaltung von der adsorptiven zur desorptiven
Arbeitsweise und umgekehrt erfolgt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Reinigungs
einrichtung (10, 11) adsorptiv aufgenommenen Schadstoffe
desorptiv wieder abgegeben werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigung mindestens
eines Teils der Fluide ausschließlich in der Reinigungs
einrichtung (10, 11) adsorptiv erfolgt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch die als Desorber
betriebene Reinigungseinrichtung (10, 11) vorzugsweise ein
Teilvolumenstrom (10) zu reinigendes Fluid geleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fluidvolumenstrom, insbesondere Teilfluidvolumen
strom, der durch die momentan als Desorber betriebene Reini
gungseinrichtung (10, 11) geleitet wird, geringer als der
insgesamt zu reinigende Fluidvolumenstrom ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nur der
durch die momentan als Desorber betriebene Reinigungsein
richtung (10, 11) geleitete (Teil-)Fluidvolumenstrom durch
das biologische Filter (12) geleitet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur des Fluids, insbesondere des zu reinigenden
Fluids, vor dem Eintritt in die als Desorber betriebene
Reinigungseinrichtung (10, 11) erhöht wird, insbesondere
mittels eines Wärmeübertragers (35).
14. Verfahren nach Anspruch 3 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die momentan als Desorber betriebene Reinigungseinrichtung
(10, 11) im wesentlichen schadstofffreies Fluid geleitet
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Vorhandensein bestimmter Schadstoffe, insbesondere in
Gasen, eine Vorreinigung vorzugsweise durch Kondensation
erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zu
reinigende Fluid, insbesondere Gas, vor dem Eintritt in das
biologische Filter (12) befeuchtet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befeuchtung in einer Befeuchtungseinrichtung (37)
mit Wasserdampf erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren
der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
biologisches Filter ein Festbettfilter mit biologischem
Filtermaterial, insbesondere Kompost, eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
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DE4108149A DE4108149A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Verfahren zur behandlung von fluessigkeiten und gasen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4108149A DE4108149A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Verfahren zur behandlung von fluessigkeiten und gasen |
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ID=6427203
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