DE4107853A1 - Elektronisches fieberthermometer - Google Patents
Elektronisches fieberthermometerInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein elektro
nisches Fieberthermometer in einer Kleinform mit in einem
Gehäuse angeordneten Baugruppen wie Temperatursensor, Meß
elektronik, Energieversorgung, Anzeige für die Meßelek
tronik und Schalter, wobei dieses Thermometer insbesondere
für Kontaktmessungen von Temperaturen in der Humanmedizin
verwendbar ist.
Neben den konventionellen quecksilbergefüllten Fieber
thermometern erscheinen verstärkt elektronische Geräte in
ähnlichen Abmaßen und verschiedener Ausführung auf dem
Markt. Trotz ihrer vielen Vorteile, wie gute Ablesbar
keit, schnelle Ansprechzeit und Vermeidung des giftigen
Quecksilbers muß aber festgestellt werden, daß ein umfas
sender Einsatz dieser Thermometer noch nicht erfolgte.
Ein wesentlicher Grund hierfür sind die bei preiswerten
Geräten vorhandenen Undichtigkeiten im Bereich der Anzei
ge und/oder des Batteriefachs. Geräte, die diesem Entwick
lungsstand entsprechen, sind z. B. in den Patentschriften
DE-OS 26 49 048 und DE-OS 33 42 363 beschrieben. Undichtig
keiten führen zur eingeschränkten bzw. umständlichen Des
infizierbarkeit dieser Thermometer, die deren Handhabung im
klinischen Alltag erschweren. Im Klinikbetrieb führen sol
che Einschränkungen zu Störungen des Ablaufes und werden
deshalb dort nicht akzeptiert.
Elektronische Thermometer, die völlig gegen Desinfektions
mittel abgedichtet sind, haben durch den erhöhten Aufwand
einen wesentlich höheren Preis. Das technische Entwick
lungsniveau solcher Geräte wird durch folgende Schriften
charakterisiert, z. B. DE-OS 33 05 287, DE-PS 32 36 841,
DE-OS 25 15 635.
So besteht z. B. das Fieberthermometer der DE-OS 33 05 287
aus drei Teilen, einem Fühlerteil, dem Gehäuse mit dem An
zeigefenster und einem Deckel zum Batteriewechsel. Durch
eine Abdichtung des Batteriedeckels soll zwar ein flüs
sigkeitsdichter Verschluß erreicht werden, aber die Ab
dichtung vermag nicht die Schalter- und Batteriekontakte
wirksam vor Luftfeuchtigkeit und damit vor Korrosion zu
schützen. Deshalb wird auch nach dem EP 01 02 939 der Ver
such unternommen, den Schalter für ein solches Thermometer
hermetisch abzudichten, jedoch bleiben auch bei diesem
Fieberthermometer die Batteriekontakte weiterhin unge
schützt.
Bei allen o. g. Lösungen ist vor allem der Übergang vom
Fühler zum Gehäuse aus hygienischen Gründen problema
tisch, da sich dort immer Verunreinigungen festsetzen, die
nur schwer vollständig zu beseitigen sind.
Die oben beschriebenen Abdichtungsprobleme treten eben
falls bei dem in der DE-PS 32 36 841 beschriebenen elek
tronischen Fieberthermometer auf. Des weiteren bestehen bei
allen bisher genannten Lösungen die Hüllen aus Kunst
stoff, so daß Desinfektionsprobleme durch Kratzer auftre
ten. Bei diesen Thermometern ist des weiteren keine Nach
kalibrierung ohne Demontage der Geräte möglich.
Es ist weiterhin ein flüssigkeitsdichtes elektronisches
Fieberthermometer nach der DE-OS 25 15 635 mit einer Glas
hülle bekannt. Bei diesem Gerät gibt es die beschriebenen
Abdichtungs- und Desinfektionsprobleme nicht mehr. Nach
teilig ist jedoch, daß die Energieversorgung des Thermome
ters über Glasdurchführungen am dem Temperaturfühler ent
gegengesetzten Ende erfolgt. Diese Durchführungen er
schweren nicht nur die Herstellung, sondern auch die Hand
habung des Thermometers. Der Benutzer ist dadurch ständig
mindestens auf ein weiteres Gerät zur Stromversorgung an
gewiesen.
Ein generelles Problem, das die allgemeine Verbreitung
dieser bisher bekannten elektronischen Fieberthermometer
erschwert, sind die vorwiegend verwendeten Plasthüllen,
weil sie im Gebrauch sehr leicht zerkratzt werden und an
diesen Stellen sich dann Verunreinigungen sammeln, die den
wechselnden oralen, axillaren und rektalen Gebrauch aus
hygienischen Gründen unmöglich machen.
Zu den aufgezeigten schwerwiegenden Nachteilen dieser be
kannten technischen Lösungen für elektronische Fieber
thermometer kommt noch hinzu, daß die gesetzlich vorge
schriebene Nachkalibrierung zur Einhaltung der Eichfeh
lergrenzen, in der Hauptsache bei der Anwendung im kli
nischen Bereich relevant, nach zwei Jahren Gebrauch in
allen diesen technischen Ausführungen nicht oder nur durch
Demontage der einzelnen Geräte möglich ist. Deshalb ist ihr
Einsatz im wesentlichen auf zwei Jahre beschränkt, was aus
wirtschaftlichen und umwelthygienischen Gründen nachteilig
ist. Der Grund hierfür ist, daß potentiell nachkalibrier
bare Geräte mittels Potentiometer abgeglichen werden müs
sen. Diese befinden sich auf den entsprechenden Elektronik
leiterplatten im Gehäuse, die sich nicht so weit aus den
Hüllen entfernen lassen, daß ein Abgleich möglich ist.
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein elektro
nisches Thermometer zu schaffen, das die Vorteile des elek
tronischen Thermometers in einer Kleinform mit denen eines
konventionellen Quecksilber-Glas-Fieberthermometer in Ein
schlußform verbindet und die bisherigen Nachteile beider
Lösungen vermeidet. Weiterhin soll die vom Gesetzgeber vor
geschriebene Nachkalibrierung bzw. Nacheichung einfach
möglich sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die an
sich bekannten Bauteile eines elektronischen Thermometers,
bestehend aus einer die Meßelektronik, die Anzeige, die
Energieversorgung sowie einen geeigneten Schalter tragenden
kompakten Leiterplatte, an der der Temperatursensor ange
bracht ist, in einer ohne Durchbrüche und Durchführungen
hermetisch abgeschlossenen Glashülle eines konventionellen
Fieberthermometers angeordnet sind. Des weiteren befinden
sich auf der Leiterplatte ein oder mehrere Abgleichbauele
mente, wobei erfindungsgemäß wenigstens eines als Laserab
gleichwiderstand ausgebildet ist und eine Kalibrierung und
Nachkalibrierung durch die Glaswandung der hermetisch ver
schlossenen Glashülle ermöglicht.
Alle Funktionseinheiten des elektronischen Fieberthermo
meters befinden sich in einer hermetisch verschlossenen
Glashülle. Dieses Hüllmaterial gilt anerkanntermaßen als
äußerst hygienisch. Ein Zerkratzen der Oberfläche ist auf
grund der gegenüber Plastmaterialien wesentlich größeren
Härte nahezu ausgeschlossen. Da die Hülle des weiteren aus
nur einem einzigen Teil besteht, gibt es keine Nähte oder
anderweitige Übergangs- und Verbindungsstellen, an denen
sich bevorzugt Schmutz ansammelt. Durch den hermetischen
Verschluß der Hülle gibt es keinerlei Einschränkungen hin
sichtlich der Eintauchtiefe des Thermometers in Desinfek
tionsmittel und der Dauer der Desinfektion. Da der hermeti
sche Verschluß durch Abschmelzen der Glashülle erfolgt, ist
die Restluftfeuchtigkeit im Inneren der Hülle nahezu Null
und eine Korrosion der Kontaktflächen von Batterie und
Schalter unmöglich.
Zum Abgleich des Thermometers ist neben möglichen anderen
Bauelementen mindestens ein Laserabgleichwiderstand vor
handen, der das Kalibrieren mittels Laser durch die Glas
hülle ermöglicht.
Da Thermistoren, die bevorzugt als Temperatursensoren Ver
wendung finden, prinzipiell so altern, daß ihr Wider
standswert ansteigt, kann der Laserkalibriervorgang mehr
fach erfolgen, ohne daß hierfür die Hülle geöffnet werden
muß.
Die Leiterplatte ist durch eine mit Öffnungen für die An
zeige und den Laserabgleichwiderstand versehene Umhüllung
im Glasrohr ohne weitere Befestigungsmittel in ihrer Lage
fixiert. Die Umhüllung für die Leiterplatte in der Glas
hülle ist auf oder an der Anzeige oder auf oder an deren
Halterung befestigt, und auf der Schaltkreisseite sind ihre
Längskanten überlappbar gestaltet. Dadurch kann die Leiter
plattenhülle ihre Haltefunktion für den gesamten Innen
durchmessertoleranzbereich der Glashülle erfüllen.
Auf der Leiterplatte ist des weiteren an geeigneter Stelle
eine Kurzschlußbrücke, vorzugsweise laserbearbeitbar,
montiert, die ein einmaliges Wechseln der Temperaturmaß
einheit ermöglicht.
Zur Betätigung des Fieberthermometers ist ein Schalter am
der Verschlußstelle zugewandten Ende der Leiterplatte an
geordnet. Er ist als Beschleunigungssensor ausgebildet.
Durch eine Schüttelbewegung wird analog zum konventionel
len Thermometer die Messung gestartet. Es wird damit die
Notwendigkeit von Durchbrüchen in der Hülle vermieden. Der
Beschleunigungsschalter ist so ausgebildet, daß er auch
durch andere physikalische Kräfte, z. B. durch ein Magnet
feld, betätigt werden kann. Diese Maßnahme ermöglicht einen
problemlosen Start der Messung zum Abgleich im produktions
technischen Ablauf der Fertigung.
Die Anzeige, vorzugsweise eine Flüssigkristallanzeige, ist
so weit von der Verschlußstelle der Glashülle des Thermome
ters angeordnet, daß beim Verschluß keine unzulässig hohe
Temperaturbelastung, die zur Zerstörung der Anzeige führt,
auftreten kann.
Die Energieversorgung ist vorzugsweise als Batterie aus
gebildet; eine andere Möglichkeit wäre z. B. eine Solar
zellen-Akkumulator-Anordnung.
Noch wesentlich temperaturempfindlicher als die Anzeige ist
die Batterie. Ihre Selbstentladung steigt bei wachsender
Umgebungstemperatur sehr stark an. Sie ist deshalb erfin
dungsgemäß so weit wie möglich von der Verschlußstelle ent
fernt am sensorseitigen Ende der Leiterplatte angeordnet,
um eine erhöhte, thermisch bedingte Selbstentladung zu ver
meiden.
Der Temperatursensor, vorzugsweise ein Thermistor, wird in
der Thermometerwurzel durch einen niedrigschmelzenden
Kleber in guten Wärmekontakt zur Glashülle gebracht. Es
wird vorzugsweise ein schmelzbarer Kleber verwendet, um bei
Bedarf den Temperatursensor und die Leiterplatte zerstö
rungsfrei aus der Hülle entfernen zu können.
Anhand nachfolgender Figuren wird ein Ausführungsbeispiel
näher dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 Ansicht des Fieberthermometers von der
Anzeigenseite,
Fig. 2 Ansicht des Fieberthermometers von der
Schaltkreisseite,
Fig. 3 Querschnitt A-A des Fieberthermometers
in Höhe der Anzeige.
Fig. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen Fieberthermometers von der Anzeigeseite.
Die Leiterplatte 2 mit der Anzeige 4, vorzugsweise eine
Flüssigkristallanzeige, befindet sich zusammen mit der Bat
terie 5, dem Schaltkreis und anderen passiven Bauelementen
8, sowie einem durch ein Magnetfeld betätigbaren Beschleu
nigungsschalter 6, einem Laserabgleichwiderstand 7 und
einer Leiterplattenhülle 9 mit Öffnungen in einer einteili
gen, flüssigkeitsdichten, ohne Schalteröffnungen oder
Durchführungen hermetisch verschlossenen Glashülle 3. Der
Temperatursensor 1 befindet sich in der Thermometerwurzel
11 der Glashülle 3.
In Fig. 2 ist das Thermometer von der Schaltkreisseite
dargestellt. Am der Verschlußstelle 12 zugewandten Ende der
Leiterplatte 2 befindet sich der Beschleunigungsschalter 6.
Auf der gleichen Seite der Leiterplatte 2 sind der Schalt
kreis und weitere passive Bauelemente 8, der Abgleichwider
stand 7, die Batterie 5 und eine Kurzschlußbrücke (nicht
dargestellt) zur Wahl der Anzeige des Meßergebnisses in
Grad Celsius oder Grad Fahrenheit angeordnet. Die Bat
terie 5 befindet sich auf der Leiterplatte 2 an dem dem
Temperatursensor 1 zugewandten Ende.
Bei beiden Darstellungen ist die Leiterplattenhülle 9 nicht
gezeigt. Ihre Lage wird aus Fig. 3 deutlich. Fig. 3 zeigt
einen Querschnitt durch das Thermometer in Höhe der Anzeige
4. Die Leiterplattenhülle 9 ist auf der Oberfläche der An
zeige 4 parallel zur Leiterplatte 2 montiert. Sie enthält
eine Öffnung 10, die das Sichtfenster der Anzeige 4 frei
gibt. Eine Verbindung, z. B. eine Klebeverbindung, fixiert
Anzeige 4 und Leiterplattenhülle 9 relativ zueinander. Auf
der Schaltkreisseite der Leiterplatte 2 ist die Leiterplat
tenhülle 9 gewölbt. Auch auf dieser Seite weist die Leiter
plattenhülle 9 einen Durchbruch (nicht dargestellt) über
dem Laserabgleichwiderstand 7, auf.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Temperatursensor
2 Leiterplatte
3 Glashülle
4 Anzeige
5 Batterie
6 Beschleunigungsschalter
7 Laserabgleichwiderstand
8 Schaltkreis und weitere passive Bauelemente
9 Leiterplattenhülle
10 Öffnung der Leiterplattenhülle
11 Thermometerwurzel
12 Verschlußstelle
2 Leiterplatte
3 Glashülle
4 Anzeige
5 Batterie
6 Beschleunigungsschalter
7 Laserabgleichwiderstand
8 Schaltkreis und weitere passive Bauelemente
9 Leiterplattenhülle
10 Öffnung der Leiterplattenhülle
11 Thermometerwurzel
12 Verschlußstelle
Claims (7)
1. Elektronisches Fieberthermometer in einer Kleinform, mit
in einem Gehäuse angeordneten Bauteilen, bestehend aus
einer die Meßelektronik, die Anzeige und die Energiever
sorgung tragenden Leiterplatte mit einem an ihr be
festigten Temperatursensor und einem Schalter,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an sich bekannten Bauteile, Temperatursensor
(1), Leiterplatte (2) mit Anzeige (4), Batterie (5),
Schaltkreis und andere passive Bauelemente (8), sowie
ein durch ein Magnetfeld betätigbarer Beschleunigungs
schalter (6), ein Laserabgleichwiderstand (7), eine Lei
terplattenhülle (9) mit Öffnungen in einer einteiligen,
flüssigkeitsdichten, ohne Schalteröffnungen oder Durch
führungen hermetisch verschlossenen Glashülle (3) ange
ordnet sind.
2. Elektronisches Fieberthermometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperatursensor (1) in der Thermometerwurzel
(11) durch einen thermisch gut leitenden, niedrigschmel
zenden Kleber, befestigt ist.
3. Elektronisches Fieberthermometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energieversorgungseinrichtung vorzugsweise eine
Batterie (5) an dem dem Temperatursensor (1) zugewand
ten Ende der Leiterplatte (2) angeordnet ist.
4. Elektronisches Fieberthermometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeige (4) ohne besondere thermische Schutz
mittel in einem thermisch zerstörungssicheren Abstand
von der Verschlußstelle (12) der Glashülle (3) ange
ordnet ist.
5. Elektronisches Fieberthermometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Leiterplatte (2) eine Kurzschlußbrücke zum
einmaligen Wechseln der Temperaturmaßeinheit angeordnet
ist.
6. Elektronisches Fieberthermometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorzugsweise aus Papier bestehende Leiterplat
tenhülle (9) auf der Anzeigeseite der Leiterplatte (2)
auf oder an der Anzeige (4), oder auf oder an einem
Fixierrahmen für die Anzeige (4) unverrückbar befestigt
ist und auf der Schaltkreisseite ihre Längskanten belie
big weit überlappbar angeordnet sind.
7. Elektronisches Fieberthermometer nach Anspruch 1, 4
und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterplattenhülle (9), eine Öffnung (10) für
die Anzeige (4) und eine weitere Öffnung über dem Laser
abgleichwiderstand (7) aufweist.
Priority Applications (2)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=6427032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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