DE4107221A1 - Auswertemethode fuer phthalocyanin-gassensoren - Google Patents
Auswertemethode fuer phthalocyanin-gassensorenInfo
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- G01N27/12—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating resistance of a solid body in dependence upon absorption of a fluid; of a solid body in dependence upon reaction with a fluid, for detecting components in the fluid
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Description
Es ist bekannt, daß manche organische Substanzen, beispiels
weise Phthalocyanine, insbesondere Blei- oder Kupfer-Phtla
locyanin, ihren elektrischen Widerstand verändern, wenn die
Oberflächen bestimmten Gasen ausgesetzt werden. Dabei adsor
biert die Oberfläche Gasmoleküle, was zu einer Veränderung
der p-Leitfähigkeit führt. Wird das Gasangebot weggenommen,
desorbiert im Laufe der Zeit das Gas voll der Oberfläche.
Dieser Vorgang dauert bei Zimmertemperaturen sehr lange. Es
ist bekannt, daß dieser Vorgang erheblich beschleunigt
werden kann, wenn man die gasempfindliche Schicht beheizt.
Bild 1 zeigt einige typische Kurven, wobei Kupfer-Phthalo
cyanin-Schichten, die außerordentlich dünn auf ein beheiz
bares Substrat aufgebracht sind, Stickstoffdioxid ausgesetzt
worden sind. Die Adsorptionszeit (1) ist hier kürzer als die
Desorptionszeit (2).
Diese Sensoren sind außerordentlich empfindlich und sprechen
bereits bei Konzentrationen von etwa 0,1 ppm Stickstoff
dioxid an. Da es sich um einen relativ langsamen Adsorp
tions- bzw. Desorptionsvorgang handelt, besteht kein Zusam
menhang zwischen dem Ohmschen Widerstand der Phthalocyanin-
Schicht und dem aktuellen Gasangebot. Aufgabe dieser Erfin
dung ist es, eine Methode aufzuzeigen, die eine quasi
kontinuierliche Angabe über Vorhandensein und Konzentration
des Zielgases ermöglicht.
Bild 2 zeigt die prinzipielle Vorgehensweise. Die Linie (3)
entspricht dem elektrischen Widerstand der Phthalocyanin-
Schicht bei unbelasteter, normaler Luft. Auf einem Wert voll
etwa 80% dieses Widerstandswertes befindet sich eine will
kürlich festgelegte Schwelle (4). Zu Beginn der Messung (5)
hat der Sensor einen Widerstand, der dem Frischluftwider
stand entspricht.
Da der Sensor mit einer mäßigen Temperatur, z. B. von 80°C,
beheizt wird, wird dieser Wert gehalten. Bei einem kleinen
Gasangebot (6) werden NO2-Moleküle adsorbiert und der Wider
stand sinkt, wobei nach einer schadstoffkonzentrationsab
hängigen Zeit die Schaltschwelle (4) erreicht wird. Eine
elektrische Auswerte- und Steuereinheit erhöht daraufhin die
Temperatur der Phthalocyanin-Schicht derart, daß schlagartig
eine sehr hohe Desorption (7) einsetzt mit dem Ergebnis, daß
die adsorbierten Moleküle die Schichtoberfläche verlassen
und die Schicht wieder hochohmig wird.
Nach Ende des Heizvorganges wiederholt sich die Prozedur. Es
besteht ein Zusammenhang zwischen der Gaskonzentration und
der Veränderung des Schichtwiderstandes über die Zeit, wobei
die Zeit gemessen wird, die benötigt wird, um ausgehend von
der Null-Linie den gesetzten Widerstandswert zu erreichen. In
einigen Anwendungsfällen ist die Null-Linie nicht völlig
eindeutig, z. B. weil stets geringe Konzentrationen von NO2
oder einem anderen beeinflussenden Gas angeboten werden.
Erfindungsgemäß wird hier vorgeschlagen, unterhalb des Rein
luftwiderstandes einen zweiten Widerstandswert (8) zu be
stimmen, der z. B. bei 90% des Widerstandswertes liegen
kann (Fig. 3).
Wird bei Gasangebot der Widerstandswert (5) verändert und
passiert diesen Widerstandswert (8), wird in der zentralen
Steuer- und Auswerteeinheit eine Zeitmessung gestartet, die
gestoppt wird, wenn ein zweiter, ebenfalls gesetzter Wider
standswert (4) erreicht wird, der z. B. 80% vom Reinluft
widerstand betragen kann. Die ermittelte Zeit (9) entspricht
direkt der Gaskonzentration.
Da unmittelbar durch Ausheizen ein Desorptionsvorgang (7)
eingeleitet wird, wird vorteilhaft erreicht, daß die Sensor
oberfläche durch adsorbierte NO2-Moleküle niemals länger
fristig und vollständig bedeckt wird. Damit werden als
störend und verfälschend empfundene Langzeiteffekte vorteil
haft unterdrückt.
Die notwendige Desorption wird - wie erwähnt - durch Aus
heizen bewirkt. Die Intensität der Ausheizung wird erfin
dungsgemäß in Anhängigkeit vom Gasangebot gesteuert. Die
Ausheiztemperatur darf einen bestimmten Wert nicht über
schreiten, bei dem die Phthalocyanin-Schicht irreparabel
Schaden nimmt. Darum wird die Ausheiztemperatur auf einen
Wert festgelegt, der für die Struktur der Phthalocyanin-
Schicht unschädlich ist.
Erfindungsgemäß wird die Ausheizzeit (10) von der Meßzeit
(9) abhängig gemacht. Es gilt folgender Zusammenhang: Ein
geringes Gasangebot hat eine lange Meßzeit zur Folge. Bei
einem geringen Gasangebot kann allerdings auch die Ausheiz
zeit kurz sein. Erfindungsgemäß steuert die zentrale Steuer
und Auswerteeinheit die Ausheizzeit und/oder die Ausheiz
temperatur in etwa umgekehrt proportional zur gaskonzentra
tionsabhängigen Meßzeit. Bei unterschiedlichem Gasangebot
oder bei großem Gasangebot ist beobachtet worden, daß nach
dem Ausheizen der obere Widerstandswert (1) oder mindestens
ein Widerstandswert oberhalb der Linie (8) nicht erreicht
wird. In diesem Fall verlängert die Zentrale Steuer- und
Auswerteeinheit die Ausheizzeiten um einen sich stetig
vergrößernden Faktor solange, bis die Ausgangswerte wieder
erreicht werden. Vorteilhaft wird dadurch eine zuverlässige
und relative unkompliziert zu handhabende Methode aufge
zeigt, mit dessen Hilfe Gaskonzentrationen quasi kontinuier
lich mit relativ schneller Reaktionszeit erkannt werden
können.
In einer speziellen Ausformung der Erfindung wird vorge
schlagen, die Schaltschwellen (8, 4) nicht fest zu bestim
men, sondern vom zeitlich davor festgestellten Pegel, ins
besondere Rauschpegel abhängig zu machen und insofern nach
zuführen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Bestimmung der Gaskonzentration mit Hilfe
von gasempfindlichen Halbleitern, dadurch gekennzeich
net,
daß nach Erreichen eines vorgegebenen Schwellwertes (8)
für die Leitwertzunahme ein Meßzyklus gestartet wird, bei
dem die Zeit (9) gemessen wird bis zum Erreichen eines
weiteren Schwellwertes (4) was zur Folge hat, daß dann
eine Temperaturerhöhung des Substrates bewirkt wird, wo
bei die Ausheizzeit (10) eine Funktion der Zeit (9) ist.
2. Anspruch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausheizzeit (10) in etwa umgekehrt proportional
zur Meßzeit (9) ist.
3. Anspruch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausheizzeit (10) um einen stetig sich vergrößern
den Faktor verlängert wird, wenn in einer Folge von Meß
zyklen der Schwellwert (8) nicht wieder erreicht wird.
4. Anspruch nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß stets dann, wenn ein Maximalwert der Ausheizzeit er
reicht wird, ohne daß dadurch der Leitwert unter die
Schwelle (8) zurückgeführt werden kann, im nachfolgenden
Meßzyklus die Ausheiztemperatur erhöht wird, wobei die
Temperatur schrittweise bis zu einem frei definierbaren
Grenzwert gesteigert wird oder bis zu einem Wert, bei dem
der Leitwert wieder den Schwellwert (8) unterschreitet.
5. Anspruch nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Ausheizzeit (10) auf einen frei gewählten Wert
gesetzt wird und die Ausheiztemperatur in etwa umgekehrt
proportional zur Zeit (9) bis zu einem frei wählbaren
Grenzwert angehoben wird.
6. Anspruch nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich die Ausheizzeit bei aufeinanderfolgenden
Meßzyklen stufenweise bis zu einem frei wählbaren Grenz
wert angehoben wird oder solange angehoben wird, bis der
Leitwert den Grenzwert (8) unterschreitet.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4107221A DE4107221A1 (de) | 1991-03-07 | 1991-03-07 | Auswertemethode fuer phthalocyanin-gassensoren |
EP19910120045 EP0488102A3 (en) | 1990-11-24 | 1991-11-25 | Method and apparatus for measuring gas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4107221A DE4107221A1 (de) | 1991-03-07 | 1991-03-07 | Auswertemethode fuer phthalocyanin-gassensoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4107221A1 true DE4107221A1 (de) | 1992-09-10 |
Family
ID=6426638
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4107221A Withdrawn DE4107221A1 (de) | 1990-11-24 | 1991-03-07 | Auswertemethode fuer phthalocyanin-gassensoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4107221A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4218883C2 (de) * | 1992-06-09 | 1999-05-20 | Itvi Inttech Venture Investa | Gassensorsystem mit auf Leiterplatte integrierten Gassensoren |
WO2021175812A1 (de) * | 2020-03-05 | 2021-09-10 | Robert Bosch Gmbh | Atemgasanalysegerät und verfahren zu seinem betrieb |
-
1991
- 1991-03-07 DE DE4107221A patent/DE4107221A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4218883C2 (de) * | 1992-06-09 | 1999-05-20 | Itvi Inttech Venture Investa | Gassensorsystem mit auf Leiterplatte integrierten Gassensoren |
WO2021175812A1 (de) * | 2020-03-05 | 2021-09-10 | Robert Bosch Gmbh | Atemgasanalysegerät und verfahren zu seinem betrieb |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: I.T.V.I. INTERNATIONAL TECHNO VENTURE INVEST AG, V |
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Representative=s name: SPALTHOFF UND KOLLEGEN, 45131 ESSEN |
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