DE4106930C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Eisdecke, insbesondere für Modellversuche mit Schiffen oder Meeresbauwerken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Eisdecke, insbesondere für Modellversuche mit Schiffen oder MeeresbauwerkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer
Eisdecke auf der Oberfläche eines Wasserkörpers, insbe
sondere in einem gekühlten Wasserbehälter für Modellver
suche mit Schiffen oder Meeresbauwerken mit Hilfe von
Wärmeentzug an der Oberfläche der Eisdecke, wobei sich
bei ungestörtem Eiswachstum ein säulenförmiges Eiswachs
tum ausbildet, und Vorrichtungen zur Durchführung der
Verfahren.
Um im Projektstadium Aussagen über das Eisbrechverhalten
von eisbrechenden Schiffen oder über Eislasten auf Mee
resbauwerke machen zu können, werden Modelle dieser Schif
fe bzw. Meeresbauwerke im Eistank untersucht. Ein Eistank
ist ein kühlbarer Schleppkanal für hydraulische Modellver
suche bei Vorhandensein von Eis auf dem Wasser. Das Eis im
Eistank, als Modelleis bezeichnet, fungiert dabei als
physikalisches Modell des natürlichen Eises auf dem Meer
oder auf Binnengewässern. Die Eigenschaften des Modellei
ses, insbesondere die mechanischen Eigenschaften, müssen
dem Modellmaßstab entsprechend skaliert werden.
Natürliches Eis ist, allein schon wegen seiner zu hohen
Festigkeit, für die Zwecke von Modellversuchen im Eis
tank in der Regel nicht geeignet. Es sind deswegen ver
schiedene Verfahren zur Herstellung von Modelleis ent
wickelt worden. So ist es bekannt, Wasser, aus dem Modell
eis gefroren wird, mit taupunktabsenkenden Chemikalien zu
versetzen, z. B. Kochsalz, Harnstoff oder Glycol oder dem
Gefrierwasser andere, eigenschaftsverändernde Zusätze
beizugeben, z. B. Zucker oder Detergentien. Aus dotiertem
Wasser in herkömmlicher Weise durch Wärmeentzug an der
Oberfläche gefrorene Eisdecken werden, sobald sie die ge
wünschte Dicke annähernd erreicht haben, einem Temperpro
zeß unterzogen. Der Temperprozeß dient dazu, die modell
maßstäblich erforderlichen mechanischen Eigenschaften ein
zustellen. Es ist weiterhin bekannt, die Dichte des in
herkömmlicher Weise gefrorenen Modelleises dadurch zu be
einflussen, daß während des Gefrierprozesses kontinuier
lich oder periodisch mittels eines fein perforierten
Schlauches kleine Gasblasen in den Wasserkörper geblasen
werden. Die Gasblasen steigen auf, lagern sich an der mo
mentanen Eisunterseite an und werden mit fortschreitendem
Eiswachstum vom Eis eingeschlossen (Spencer D.S. und G.W.
Timco, Proc. IAHR - ICE Symposium, Espoo, 1990, Vol. 11,
745-755).
Die US-Zeitschrift Sciene "The Oregonian" January 23,
1986, Seite D2, beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung
einer Eisdecke auf einer Wasseroberfläche. Bei diesem
Verfahren werden durch Versprühen eines Wassernebels
feine Eiskristalle im Luftkörper über der Wasseroberflä
che erzeugt, die anschließend auf die Oberfläche des
kalten Wasserkörpers in einem Wasserbehälter niedersinken
und dort das Gefrieren der Wasseroberfläche einleiten.
Bei weiterem Wärmeentzug an der so erzeugten Eisoberfläche
bilden sich, ausgehend von der feinkörnigen Initialen
Eisoberfläche, zwangsläufig säulenförmige Kristalle aus.
Danach wird in die Luft oberhalb der Wasseroberfläche
ein Dunst von Wassertröpfchen gesprüht, wobei sich ein
dichter Nebel feiner Eiskristalle bildet, die sich in dem
Wasserbehälter absetzen und dabei bewirken, daß die
Wasseroberfläche gefriert. Dadurch, daß feine Eispartikel
bei diesem Verfahren als Kerne für die Eiskristalle ver
wendet werden, die sich auf der Wasseroberfläche bilden,
soll eine Eisschicht mit einer bedeutend feineren Struk
tur als die bei dem üblichen, vollständig kompakten Eis
erhalten werden. Bei diesem Verfahren ist es jedoch
nicht möglich, das Eiswachstum der säulenförmigen Kri
stalle in irgendeiner Weise zu stören und so über die
gesamte Eisdicke oder in einer oder mehreren, tiefer
liegenden Schichten der Eisdecke ein feinkörniges Eis
zu erhalten (texturkontrolliertes Eis). Die feinkörnige
initiale Eisschicht, die den Ausgangspunkt des säulen
förmigen Eiswachstums bildet, ist hier nicht erhältlich.
Auch ist es bekannt, kleine Kunststoffpartikel, die nahezu
die Dichte des Gefrierwassers aufweisen, in den Wasserkör
per einzubringen. Die Kunststoffpartikel werden vom sich
bildenden Eis eingeschlossen. Sie bilden im Eis Störstellen
und lassen dadurch das damit durchsetzte Modelleis spröder
erscheinen.
Auch ist das Erzeugen einer Modelleisdecke mittels eines
Sprühvorganges bekannt. In der DE 33 45 648 C2 ist ein
Verfahren zur Erzeugung einer Eisdecke, insbesondere für
Schiffsmodellversuche, auf einer Wasseroberfläche mittels
eines Sprühvorganges beschrieben. Nach diesem Verfahren
wird die Eisdecke erzeugt, indem in der Luft gefrierende
Wassertröpfchen auf die Wasseroberfläche bzw. auf eine
durch herkömmliches Gefrieren auf der Wasseroberfläche
erzeugte, äußerst dünne Eisdecke gesprüht werden, wobei
dieser Vorgang so lange fortgesetzt wird, bis die ganze
oder zumindest die wesentlich ganze Eisdeckenstärke er
reicht wird. Das Aufsprühen erfolgt hierbei bei kalter
Raumatmosphäre, so daß die Eisdecke nach oben hin aufge
baut wird.
Die durch herkömmliches Gefrieren mittels Wärmeentzug
an der Oberfläche hergestellten Modelleisdecken weisen im
wesentlichen eine säulenförmige Kornstruktur auf (Fig. 2).
Der Gefrierprozeß von derartigen Modelleisdecken wird
üblicherweise dadurch eingeleitet, daß in die kalte Luft
über dem von jeglichem Eis befreiten, gefrierbereiten
Wasser des Eistanks ein feiner Wassernebel gesprüht wird.
Die Nebeltröpfchen gefrieren noch in der Luft und sinken
als feine Eiskristalle auf die Wasseroberfläche, wo sie
spontan eine hauchdünne Eishaut bilden. Die c-Achsen der
Eiskristalle dieser Eishaut sind regellos orientiert. Die
c-Achse ist die Hauptanisotropieachse der hexagonalen
Kristallgitterstruktur von Eis. Da die Wachstumsgeschwin
digkeit von Eiskristallen senkrecht zur c-Achse maximal
ist, wachsen diejenigen Kristalle der spontan gebildeten
Eishaut, deren c-Achse annähernd horizontal liegt, schneller
als andere, ungünstiger orientierte Kristalle, weil ihre
Richtung maximaler Wachstumsgeschwindigkeit parallel zur
Richtung des Wärmeflusses liegt. Die Folge ist, daß die
günstiger orientierten Kristallkörner schneller säulen
förmig in den Wasserkörper hineinwachsen und mit zunehmen
der Länge benachbarte, ungünstiger orientierte Kristall
körner verdrängen. Dadurch nimmt auch die Anzahl der Kri
stallkörner in einem horizontalen Schnitt mit zunehmender
Tiefe ab und entsprechend der Durchmesser dieser Kristall
körner zu.
Bei dotiertem Gefrierwasser bildet sich unter der aus dem
gefrorenen Nebel gebildeten Eishaut meist zunächst eine
dünne Eisoberschicht aus, die aus relativ kleinen, nicht
oder kaum säulenförmigen Eiskristallkörnern besteht
(Fig. 3). Die Dicke dieser feinkristallinen Oberschicht
beträgt je nach Wasserzusatz und Gefriergeschwindigkeit
bis zu etwa 1 cm, sie kann aber auch ganz fehlen. Die oben
beschriebenen säulenförmigen Kristallkörner beginnen an
der Unterseite dieser Oberschicht - so sie existiert - und
reichen, soweit sie nicht von günstiger orientierten
Nachbarkristallkörner verdrängt werden, bis zur Unter
seite der gesamten Eisdecke. Die mechanischen Eigenschaf
ten von säulenförmig gewachsenem Modelleis sind planisotrop.
Werden säulenförmig gewachsene Modelleisdecken auf Biegung
belastet, eine beim Eisbrechen mit Schiffen typische Be
lastungsart, dann bilden sich Risse bevorzugt entlang der
Korngrenzen der säulenförmigen Kristallkörner (Fig. 4), d. h.
in vertikalen Schnitten durch die Eisdecke quer zum Riß
verlaufen diese Risse annähernd lotrecht und geradlinig
durch die gesamte Eisdicke. Unter Druckbelastung, wenn das
Eis zerquetscht wird, eine typische Verhaltensform des Eises
bei Interaktion mit Meeresbauwerken, treten auch transgranu
lare Risse auf. Da aber das einzelne Eiskristallkorn im
Modelleis aus natürlichem Eis besteht, also auch die Festig
keit natürlichen Eises aufweist, sind die Kräfte, die zur
Erzeugung transgranularer Risse in Modelleis erforderlich
sind, unmaßstäblich hoch.
Die Eiskristallkörner in Modelleisdecken, die durch Sprüh
verfahren aufgebaut werden (Fig. 5), sind durchweg fein
körnig und regellos orientiert. Die Textur derartigen Eises
wird als "granular" bezeichnet. Die mechanischen Eigen
schaften von granularem Eis sind annähernd isotrop. Unter
Belastung sich bildende Risse folgen auch hier bevorzugt
den Korngrenzen. Da die Kristallkörner aber annähernd kugel
förmig sind und dicht aneinander gepackt liegen, weisen
Risse, wie sie bei Biegebelastung entstehen, eine unebene
Oberfläche auf. In vertikalen Schnitten durch die Eisdecke
quer zum Riß erscheinen sie als im wesentlichen lotrecht
orientierte Zickzacklinie. Um feinkörnig granulares Modell
eis unter Druckbelastung zu zerquetschen, ist es, bedingt
durch das Vorhandensein vieler kleiner Kristallkörner und
somit vieler Korngrenzen, nicht erforderlich, transgranulare
Risse zu erzeugen. Die zum Zerquetschen des Eises erfor
derlichen Kräfte können daher bei Modelleis, das durch
Sprühverfahren hergestellt wurde, annähernd richtig
skaliert werden.
Das Wachstum von Eisdecken auf dem Meer oder auf ruhigeren
Binnengewässern (Fig. 6) verläuft meist in etwa so, wie oben
für auf herkömmliche Weise gefrorenes, säulenförmiges Mo
delleis beschrieben. Auch hier bildet sich in der Regel der
Kristallgitterstruktur von Eis entsprechend eine säulen
förmige Textur aus. Auch findet sich häufig, insbesondere
bei Meereis, eine etwa 5 bis 30 cm starke Oberschicht gra
nularen Eises. Diese verdankt aber ihre Entstehung im
wesentlichen entweder dem Zusammenfrieren von durchnäßtem
Schnee auf der Eisoberfläche oder Störungen des säulen
förmigen Eiswachstums zu Beginn des Wachstums der Eis
decke. Ursachen hierfür sind z. B. Wind, Wellen oder Strö
mung. Bedingt durch verschiedene äußere Störungen erstrecken
sich aber auch die langgestreckten Kristallkörner im säu
lenförmig texturierten, unteren Bereich der natürlichen
Eisdecken in der Regel nicht von der Eisoberfläche (bzw.
der Unterseite der granularen Oberschicht) bis zur Eis
unterseite. Die größte Länge dieser Kristallkörner beträgt
selten mehr als 20 bis 30 cm. Häufig, insbesondere bei
mehr jährigem Eis auf polaren Gewässern, finden sich auch
mehr oder minder dicke Schichten granularen Eises, die in
das säulenförmige Eis eingelagert sind. Die Planisotropie
des Eises, die durch die säulenförmige Textur bedingt ist,
wird durch all dies abgeschwächt. Die bevorzugt vertikale
Orientierung der Korngrenzen bewirkt aber, daß durch
Biegebelastung hervorgerufene Risse im Eis in der Natur
meist annähernd gerade die gesamte Eisdicke durchlaufen.
Unter Druckbelastung wird natürliches Eis häufig zu einem
mehr oder minder feinkörnigen Granulat zerquetscht. Natür
liche Eisdecken zeigen in der Regel ein äußerst sprödes
Versagensverhalten.
Modelleisdecken, die nach den bekannten Verfahren herge
stellt sind, erfüllen die Aufgabe, ein physikalisches,
korrekt skaliertes Modell von Eisdecken, wie sie in der
Natur zu finden sind, zu liefern, nur unvollkommen. Je nach
Herstellungsverfahren werden einzelne Teilbereiche gut,
andere dagegen unzureichend abgebildet. So bilden die durch
herkömmliches Gefrieren erzeugten, säulenförmig texturier
ten Modelleisdecken die Anisotropie des natürlichen Eises
und die glatten Risse unter Biegebelastung recht gut ab.
Schlecht dargestellt wird das Zerquetschen des Eises unter
Druckbelastung, weil bei dieser Art des Versagens auch
transgranulare Risse durch die säulenförmigen Kristall
körner erzeugt werden müssen. Die einzelnen Kristallkörner
besitzen aber - auch nach einem Temperprozeß - annähernd
die Festigkeit von Eiskristallen in der Natur, d. h., ihre
Festigkeit kann nicht modellgerecht skaliert werden. Wei
terhin sind die säulenförmigen Kristallkörner derartigen
Modelleises viel zu groß. Das Versagenverhalten von säu
lenförmig texturierten Modelleisdecken, die auf herkömm
liche Weise gefroren und zur Erlangung einer modellge
rechten Festigkeit getempert wurden, ist zu duktil.
Auch ist die für das Auftriebsverhalten von gebrochenen
Eisschollen maßgebliche Dichte des Modelleises erheblich
zu hoch. Der durch Einblasen eines Gases in den Wasser
körper mittels perforierter Schläuche bewirkte Einschluß
von Gasblasen (Fig. 7) in den Eiskörper ermöglicht das
Einstellen einer naturähnlichen Dichte bei herkömmlich ge
frorenem, säulenförmigem Modelleis. Daneben vermindert das
im Eiskörper eingeschlossene Gas auch dessen tragenden Quer
schnitt, wodurch eine Schwächung des Modelleises erreicht
wird, die sonst durch einen Teil des Temperprozesses er
zielt wird. Eine reduzierte Temperung führt zu einem
spröderen Versagensverhalten des Eises. Die durch Einbla
sen von Gas in den Wasserkörper mittels perforierter
Schläuche erzeugten, gasgefüllten Poren sind aber mit etwa
1 mm Durchmesser zu groß, um als wirksame Spannungskonzen
tratoren dienen zu können.
Die Textur des Modelleises wird durch den Einschluß von
Gasblasen nicht wesentlich beeinflußt. Entsprechendes gilt
für das Einfrieren von Kunststoffpartikeln in den Eiskör
per. Die Dicke der feinkörnigen Oberschicht von säulen
förmigem Modelleis, das herkömmlich durch Wärmeentzug an
der Eisoberfläche gefroren wurde, ist, soweit vorhanden,
durch die Wahl des bzw. der Dopens und die Gegebenheiten
des jeweiligen Eistanks festgelegt. Sie ist praktisch nicht
zu beeinflussen.
Die durch einen Sprühvorgang erzeugten Modelleisdecken
wiederum bilden das Zerquetschen des Eises unter Druckbe
lastung gut ab. Sie versagen naturähnlich spröde. Bedingt
durch den Sprühvorgang werden mehr oder minder viele kleine
Gasporen im Eiskörper eingeschlossen. Das Auftriebsver
halten von gebrochenen Schollen aus derartigem Modelleis
ist dadurch naturähnlicher als das von herkömmlichem, säu
lenförmigem Modelleis ohne Gaseinschlüsse. Die Dichte
kann aber nicht kontrolliert werden. Die Kristallkörner
in Modelleis, das durch einen Sprühvorgang erzeugt wurde,
sind wünschenswert klein. Da sie aber regelos orientiert
sind, sind mechanischen Eigenschaften von derartigem Modell
eis isotrop. Die typische Anisotropie von Eisdecken in der
Natur wird nicht dargestellt. Durch Biegebelastung er
zeugte Risse weisen eine naturähnliche gezackte, unebene
Oberfläche auf.
Bei keinem der bekannten Verfahren zur Herstellung von
Modelleisdecken ist es möglich, eine hinreichend feinkör
nige und gleichzeitig die Anisotropie und die Textur des
Eises in der Natur angemessen darstellende Textur zu er
zeugen. Das Einstellen der Dichte durch kontrollierten Gas
eintrag ist bisher nur bei säulenförmig texturierten
Modelleisdecken möglich, die durch herkömmliches Gefrieren
mittels Wärmeentzug an der Oberfläche erzeugt werden.
Diese aber weisen unmaßstäblich große Kristallkörner auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Eisdecken zu er
zeugen, insbesondere für Modellversuche mit Schiffen und
Meeresbauwerken, die eine Textur aufweisen, die zumindest
annähernd der von Eisdecken in der Natur entspricht und
deren Verformungs- und Versagensverhalten ein weitgehend
maßstabgerechtes Abbild dessen liefern, was an Eisdecken
in der Natur beobachtet wird. Letzteres gilt auch für die
Gestalt von Rißoberflächen und Bruchformen, wie sie unter
verschiedenartiger Belastung erzeugt werden; es soll un
ter Eingriff in das natürliche Eiswachstum das Wachstum
von säulenförmigen Kristallen gestört werden, um gegenüber
den natürlich gewachsenen säulenförmigen Kristallen deut
lich kleinere Eiskristalle zu erhalten.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1
und 2 angegebenen Verfahrensmaßnahmen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht nach Anspruch 1
darin, daß eine Eisdecke auf einer Wasseroberfläche er
zeugt wird, insbesondere für Modellversuche mit Schiffen
und Meeresbauwerken, wobei das säulenförmige Eiswachs
tum dadurch gestört wird, daß feine Eiswachstumskeime
oder feines Eisgranulat in den Wasserkörper unter der
Eisdecke eingetragen und dabei so verteilt werden, daß
sie sich über die Fläche der gesamten Eisdecke oder über
Teilflächen in einer oder mehreren Schichten davon an
nähernd gleichmäßig an der Eisunterseite anlagern. Das
säulenförmige Wachstum des Eises wird somit durch geziel
ten Eintrag von feinkörnigen Eiswachstumskeimen in den
Wasserkörper unter dem Eis so gestört, daß diese Eis
decke eine weitgehend beliebig gewünschte, bevorzugter
weise der von Eisdecken in der Natur ähnliche Textur
aufweist.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 2 wird das säulenförmige
Eiswachstum dadurch gestört, daß die Unterseite der Eis
decke derart bearbeitet wird, daß aus der Eisdecke feine
Eispartikel herausgelöst oder abgebrochen werden, die sich
anschließend als neue Eiswachstumskeime an der Eisunter
seite anlagern. Hiernach wird die Eisdecke erzeugt, indem
das säulenförmige Wachstum der Eisdecke durch mechanische
Behandlung der Eisunterseite gestört wird, und zwar durch
Erzeugung von feinkörnigen Eiswachstumskeimen an der die
Wachstumsfront bildenden Eisunterseite, so daß diese
Eisdecke eine weitgehend be
liebig gewünschte, bevorzugterweise der von Eisdecken in
der Natur ähnliche Textur aufweist.
Nach beiden erfindungsgemäßen Verfahren wird ein textur
kontrolliertes Eis erzeugt. Es wird ein Eis erhalten, des
sen Textur der von Eisdecken in der Natur entspricht oder
sich dieser annähert. Insbesondere können nach dem Ver
fahren auch natürliche Eisdecken unterschiedlicher Textur
gezielt naturähnlich nachgebildet werden. Auch können nach
dem Verfahren Länge und Durchmesser der säulenförmigen
Eiskristalle, so sie überhaupt gewünscht sind, begrenzt
werden. Insgesamt ist es möglich, zwischen dem einen Extrem
"streng säulenförmige Textur mit langen, annähernd über die
gesamte Eisdecke reichenden Eiskristallen" (Fig. 2 und 3)
- erzeugt durch ungestörtes, herkömmliches Wachstum - und
dem anderen Extrem "über annähernd die gesamte Eisdicke
reichende granulare Textur mit feinen, annähernd kugel
förmigen, weitgehend regellos orientierten Eiskristallen"
(ähnlich Fig. 5) - erzeugt durch kontinuierliche oder
kurzzeitig periodische Störung des säulenförmigen Wachs
tums - weitgehend jede beliebige gewünschte Textur zu
erzeugen. So können sich Schichten granularen Eises und
säulenförmigen Eises in gleicher oder unterschiedlicher
Dicke abwechseln und die Größe der säulenförmigen Kri
stallkörner innerhalb einer säulenförmig texturierten
Schicht kann durch Einlagern einer oder mehrerer sehr
dünner Schichten von Eiswachstumskeimen begrenzt werden.
Die nach den Verfahren erzeugten Eisdecken bilden die Textur
von Eisdecken in der Natur besser nach.
Die Störung des säulenförmigen Eiswachstums wird nach der
einen Verfahrensweise dadurch bewirkt, daß feine Eiswachs
tumskeime, z. B. feines Eisgranulat, in den Wasser
körper unter der Eisdecke gefördert und dabei so verteilt
werden, daß sie sich über die Fläche der gesamten Eisdecke
oder Teilflächen davon annähernd gleichmäßig an der Eisun
terseite anlagern. Bevorzugterweise werden die Eiswachs
tumskeime mittels Wasser, das mit diesen befrachtet ist,
in den Wasserkörper unter dem Eis gefördert. Die Wachstums
keime können dabei entweder von außerhalb des Wasserkör
pers zugeführt oder mittels geeigneter Vorrichtungen, z. B.
Kühlvorrichtungen mit mechanischer Zerkleinerung des dort
erzeugten Eises od. dgl., innerhalb des Wasserkörpers er
zeugt werden.
Bei der anderen Verfahrensweise wird die Störung des
säulenförmigen Wachstums dadurch bewirkt, daß die Unter
seite der Eisdecke durch geeignete Maßnahmen derart be
handelt wird, daß dabei aus dem Material der Eisdecke
feine Eispartikel herausgelöst oder abgebrochen werden,
die sich anschließend als neue Eiswachstumskeime an der
Eisunterseite anlagern. Bevorzugterweise wird die Behand
lung der Eisunterseite in Form von mechanischer Bearbei
tung, z. B. durch spanabhebende Maßnahmen unter Verwendung
geeigneter Werkzeuge, wie Bürsten oder Schaber
durchgeführt.
Für den mechanischen Abrieb von Eiskristallen von der
Eisunterseite werden bevorzugterweise ein oder mehrere
Schaber eingesetzt, insbesondere Schaber mit einem
sägeblattähnlichen Profil an der am Eis anliegenden Kante.
Ergänzend oder alternativ können auch eine oder mehrere
Bürsten eingesetzt werden, die parallel zur Eisunterseite
bewegt und/oder rotierend angetrieben werden. Die Andruck
kraft, mit der die Bearbeitungswerkzeuge gegen die Eisunter
seite gedrückt werden, wird durch geeignete Vorrichtungen
so eingestellt bzw. begrenzt, daß eine Schädigung der Eis
decke als Ganzes vermieden wird. Bevorzugterweise werden
die Bearbeitungswerkzeuge auf einem Schwimmkörper montiert,
der im getauchten Zustand durch hydrostatischen Auftrieb
eine gleichmäßig verteilte und konstante Anpreßkraft lie
fert. Die Anpreßkraft kann durch Beballasten des Schwimm
körpers eingestellt werden. Die Bearbeitungswerkzeuge kön
nen außerdem auf dem Schwimmkörper federnd angelenkt werden.
Der Schwimmkörper kann durch geeignete Vorrichtungen, wie
Seilzüge, unter der Eisdecke bewegt werden. Er kann
auch von einem unter der Eisdecke fahrenden Unterwasser
wagen bewegt und/oder von diesem geführt werden. Es ist auch
möglich, die Bearbeitungswerkzeuge über einen Federmecha
nismus auf einem Unterwasserwagen zu montieren. Anstelle
des Federmechanismus oder in Verbindung damit kann auch eine
kraftgeregelte Anpreßvorrichtung eingesetzt werden. Die
Erzeugung der Anpreßkraft kann auch mittels hydrodynamischen
Auftriebs erfolgen.
Bei beiden Verfahren kann die Dichte des Eises und die
Gasporosität des Eises dadurch beeinflußt werden, daß in
prinzipiell bekannter Weise feine Gasblasen in den Wasser
körper unter dem Eis eingebracht werden, die aufsteigen,
sich an der Eisunterseite anlagern und mit zunehmendem Eis
wachstum in den Eiskörper einfrieren. Dies kann in bekann
ter Weise durch Einblasen von Luft mittels fein perforier
ter Schläuche erfolgen. Bevorzugterweise werden die Gas
blasen aber erfindungsgemäß dadurch erzeugt, daß Wasser,
das in an sich bekannter Weise unter Druck gasübersättigt
wurde, in den Wasserkörper unter das Eis gepumpt wird.
Beim Entspannen gast das druckübersättigte Wasser aus und
bildet dabei äußerst feine Gasblasen. Die so erzeugten
Gasblasen sind so klein, daß sie, wenn sie im Eiskörper
eingeschlossen sind, auch als wirksame Spannungskonzen
tratoren dienen können und so ein in wünschenswerter Weise
spröderes Versagen des damit durchsetzten Modelleises
bewirken. Es ist aber auch möglich, zum Zwecke des
Gaseintrages gasbildende Chemikalien, wie z. B. Ammoniumbi
carbonat, in den Wasserkörper einzubringen.
Bei beiden Verfahren ist es außerdem auch möglich, in
bekannter Weise im Wasser annähernd schwebende oder
schwimmfähige Feststoffpartikel, die nicht als Eiswachs
tumskeime wirken, z. B. feines Kunststoffgranulat
in den Wasserkörper einzuspülen, damit diese Partikel sich
als Störstellen im Eis einlagern und so die mechanischen
Eigenschaften des Eises günstig beeinflussen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs
beispiele wird das erfindungsgemäße Verfahren erläutert.
Es zeigen in schematischen Darstellungen
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine nach dem Ver
fahren hergestellte Eisschicht mit eingeschlossenen, gas
gefüllten Poren und mit im wesentlichen glatt durchlau
fendem Biegeriß,
Fig. 2 bis 7 Darstellungen zur Erläuterung zum nach
bekannten Verfahren hergestellten Eis und zum nachzu
bildenden Eis in der Natur, wobei
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch eine durch her
kömmliches Gefrieren hergestellte, säulenförmig textu
tierte Eisschicht,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch eine aus dotiertem
Wasser durch herkömmliches Gefrieren hergestellte, säulen
förmig texturierte Eisschicht mit einer feinkörnigen Ober
schicht,
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch eine säulenförmig
texturierte Eisschicht mit einem glatt durchlaufenden Bie
geriß,
Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch eine durch ein
Sprühverfahren hergestellte, granular texturierte Eis
schicht mit einem unebenen Biegeriß,
Fig. 6 einen vertikalen Schnitt durch eine typische Eis
decke in der Natur mit feinkörniger Oberschicht, mit säu
lenförmig texturierten Kristallkörnern begrenzter Länge,
mit eingelagerten Schichten feinkörnigen, granularen Eises
und mit einem glatt durchlaufenden Biegeriß,
Fig. 7 einen vertikalen Schnitt durch eine durch herkömm
liches Gefrieren hergestellte, säulenförmig texturierte
Eisschicht mit eingeschlossenen Gasblasen, die durch
direktes Einblasen von Gas in den Wasserkörper unter dem
Eis erzeugt wurden, zeigen,
Fig. 8 eine Verteilvorrichtung zum Einbringen von Eis
wachstumskeimen in den Wasserkörper unter dem Eis zur Her
stellung einer Eisdecke, die aus einer herkömmlich gewach
senen Eisschicht und einer texturkontrollierten Eisschicht
auf die Oberfläche eines Wasserkörpers in einem Behälter
erhalten wird,
Fig. 9 in einer Seitenansicht eine Vorrichtung zur Er
zeugung einer Eisschicht, wobei die Unterseite der Eis
schicht mit Hilfe eines Schabewerkzeuges mechanisch be
arbeitet wird, wobei die Anpreßkraft mittels eines hydrosta
tischen Antriebes erzeugt wird,
Fig. 10 die Vorrichtung gemäß Fig. 9 in einer Vorderan
sicht,
Fig. 11 in einer Seitenansicht eine Vorrichtung und ein
Regelungsblockschaltbild zur Erzeugung einer Eisschicht,
wobei die Unterseite der Eisschicht mit Hilfe einer ro
tierenden Bürste mechanisch bearbeitet wird, wobei die
Anpreßkraft kraftgeregelt konstant gehalten wird,
Fig. 12 in einer Seitenansicht eine Vorrichtung zur Er
zeugung einer Eisschicht, wobei die Eiswachstumskeime an die
Unterseite der Eisschicht geführt oder dort erzeugt werden
und wobei zwecks Erzeugung von gasgefüllten Poren im Eis
mittels unter Druck gasübersättigtem Wasser feine Gasblasen
in den Wasserkörper unter das Eis gebracht werden, und
Fig. 13 in einer Seitenansicht eine Vorrichtung zur Erzeu
gung einer Eisschicht, wobei die Eiswachstumskeime in dem
Wasserkörper unter dem Eis erzeugt werden.
In den Fig. 2 bis 7 sind Erläuterungen zum Stand der
Technik und zum nachzubildenden Eis in der Natur darge
stellt, wobei in Fig. 2 mit 110 eine hauchdünne Eishaut,
mit 130 orientierte Kristallkörner, in Fig. 3 mit 210 eine
Eishaut, mit 220 eine dünne Eisoberschicht, mit 230 säu
lenförmige Kristallkörner, in Fig. 4 mit 330 säulenförmige
Kristallkörner, mit 340 Risse in der Eisdecke, in Fig. 5
mit 410 Eiskristallkörner, mit 440 ein in Zickzacklinie
verlaufender Riß, in Fig. 6 mit 520 eine Oberschicht aus
granularem Eis, mit 530 eine säulenförmige Textur, mit 540
Risse und mit 560 eine Schicht aus granularem Eis be
zeichnet sind. W ist in allen Figuren der Wasserkörper.
Zur Erzeugung einer Eisdecke,insbesondere für Modellver
suche mit Schiffen oder Meeresbauwerken, auf der Wasser
oberfläche des bei W in den Fig. 1, 8 bis 13 dargestellten
Wasserkörpers wird zunächst durch herkömmliches Gefrieren
eine Eisschicht 734, 834, 934, 1034, 1134, 1234, 1334 gefroren
Bevorzugterweise wird das Eiswachstum in bekannter Weise
dadurch eingeleitet, daß feiner Wassernebel 733, 833, 933,
1033, 1133, 1233, 1333 in die kalte Luft L über dem von jeg
lichem Eis befreiten, gefrierbereiten Wasser gesprüht
wird. Die Nebeltröpfchen gefrieren noch in der Luft,
sinken auf die eisfreie Wasseroberfläche und bilden dort
spontan eine hauchdünne, feinkristalline Eishaut 1210. Un
ter dieser Eishaut bildet sich bei dotiertem Gefrierwasser
eine feinkristalline, kaum säulenförmig texturierte Eisober
schicht 1220 aus, deren Dicke von der Art der Dotierung
und den Gefrierbedingungen des betreffenden Eistanks ab
hängt und meist zwischen 0 und 5 mm liegt. An der Unter
seite 1221 der feinkristallinen Oberschicht 1220 bzw.
falls diese nicht vorhanden ist, an der Unterseite 1211
der Eishaut 1210, beginnt bei fortgesetzter Kühlung der
Eisoberfläche das Wachstum säulenförmiger Eiskristalle
1232.
Das Wachstum dieser säulenförmigen Eiskristalle 1232 wird
durch Eiswachstumskeime 1202, z. B. feinkörniges Eisgranu
lat, die an die Eisunterseite geführt werden, ge
stört. Das Heranführen von Eiswachstumskeimen umfaßt hier
auch das Erzeugen dieser Keime aus dem Material der be
reits vorhandenen Eisschicht. Es bildet sich aus diesen
Eiswachstumskeimen 1202 eine dünne Schicht feinkörnigen
Eises 1260 mit granularer Textur, aus der erneut säulen
förmige Kristallkörner 1230 zu wachsen beginnen. Die Länge
dieser säulenförmigen Kristallkörner 1230 kann durch er
neutes Heranführen von Eiswachstumskeimen 1202 an die Eis
unterseite, die ja die Wachstumsfront bildet, begrenzt
werden. Wird das Heranführen der Eiswachstumskeime 1202
kontinuierlich oder kurzfristig periodisch fortgesetzt,
kann auch eine Schicht feinkörnigen, granularen Eises
1262 in beliebig gewünschter Dicke erhalten werden. Sobald
das Heranführen der Eiswachstumskeime 1202 unterbrochen
wird, beginnt bei fortgesetzter Kühlung der Eisoberfläche
wieder das Wachstum säulenförmiger Eiskristalle 1231. Das
Heranführen der Eiswachstumskeime 1202 an die momentane
Eisunterseite kann beliebig lange fortgesetzt und beliebig
lange unterbrochen werden, so daß praktisch über die gesamte
Eisdicke eine Eisschicht gewünschter Textur, sog. textur
kontrolliertes Eis 735, 835, 935, 1035, 1135, 1235, 1335 erhalten
werden kann. Risse 1240, wie sie in einer solcherart er
zeugten Eisschicht durch Biegebelastung entstehen, laufen
annähernd glatt durch die gesamte Eisdicke. In dickeren
Bereichen granularen Eises 1261 können diese Risse 1240a
aber auch uneben sein.
Die Dichte des texturkontrollierten Eises 1235 einschließ
lich der des ungestört gewachsenen Eises an der Oberfläche
der Eisschicht 1234 kann in prinzipiell bekannter Weise
durch Eintrag von Gasblasen 741, 841, 941, 1041, 1141, 1241, 1341
während des Eiswachstums in den Wasserkörper W unter dem
Eis eingestellt werden. Die Gasblasen werden als gasgefüllte
Poren 1270 auf beliebigen Horizonten der Eisschicht im Eis
eingeschlossen. Wenn die gashaltigen Poren 1270 deutlich
kleiner sind als etwa 1 mm im Durchmesser, können sie, neben
der ohnehin bewirkten Schwächung des tragenden Querschnitts,
auch als wirksame Spannungskonzentratoren dienen, die zu
einem wünschenswert spröderen Versagen des gasporendurch
setzten Eises führen.
Bei dem in Fig. 8 dargestellten Verfahren wird eine Eis
decke, bestehend aus einer herkömmlich gewachsenen Eis
schicht 734 und einer texturkontrollierten Eisschicht 735
auf der Oberfläche eines Wasserkörpers W in einem Be
hälter 701 dadurch erhalten, daß im Verlauf des Wachstums
des texturkontrollierten Eises 735 Eiswachstumskeime 702
mittels einer geeigneten Verteilvorrichtung 703 in den
Wasserkörper W unter dem Eis eingebracht werden. Die
Verteilvorrichtung 703 kann unter dem Eis bewegt werden,
so daß über die gesamte Fläche der Eisdecke oder Teile
davon eine gleichmäßige oder annähernd gleichmäßige Ver
teilung der Eiswachstumskeime 702 bewirkt wird. Die Eis
wachstumskeime werden, nach Art einer partikelbehafteten
Strömung in Wasser suspendiert, mittels einer Pumpe 704
aus einem Vorratsbehälter 706 zur Verteilvorrichtung 703
gefördert. In den Vorratsbehälter 706 kann auch eine Vor
richtung zur Erzeugung der Eiswachstumskeime integriert
sein. Das Wasser, mit dem die Eiswachstumskeime zur Ver
teilvorrichtung 703 gefördert werden, wird mittels einer
Pumpe 705 aus dem Wasserkörper W im Behälter 701 entnommen
und zum Vorratsbehälter 706 gepumpt. Bei diesem Verfahren
kann auch auf die anfängliche Erzeugung einer herkömmlichen
Eissicht 734 mittels gefrorenem Nebel 733 verzichtet werden
und statt dessen das Eiswachstum dadurch eingeleitet werden,
daß in den Wasserkörper W, der an der Oberfläche von Eis
befreit wurde, Eiswachstumskeime 702 eingebracht werden,
die zur Oberfläche aufsteigen und dort eine feingranulare
Eisschicht nach Art der in Fig. 1 mit 1260 und 1261 be
zeichneten Eisschicht bilden. In diesem Falle besteht die
erzeugte Eisdecke über ihre gesamte Dicke aus texturkon
trolliertem Eis 735.
Bei dem in den Fig. 9 und 10 dargestellten Verfahren wird
eine Eisdecke, bestehend aus einer herkömmlich gewachsenen
Eisschicht 834, 934 und einer Schicht texturkontrollierten
Eises 835, 935 auf der Oberfläche eines Wasserkörpers W
dadurch erhalten, daß im Verlauf des Wachstums des textur
kontrollierten Eises 835, 935 mittels Schabewerkzeugen 811,
911 feine Eiskristalle aus der Unterseite der Eisdecke
gelöst werden, die sich als Eiswachstumskeime 802
an der Eisunterseite anlagern. Um Unebenheiten der
Eisunterseite beim Bearbeitungsprozeß ausgleichen zu
können und so eine über die bearbeitete Fläche weitgehend
gleichmäßige Erzeugung der Eiswachstumskeime 802 zu er
reichen, ist es vorteilhaft, die Schabewerkzeuge 811, 911
in kürzere Abschnitte zu unterteilen und nachgebend an
zulenken. Vorteilhaft ist es dabei, die Abschnitte der
Schabewerkzeuge 811, 911 auf drehbar gelagerten Hebelmecha
nismen 812, 912 zu montieren, wobei die Nachgiebigkeit
mittels Federn 813, 913 bewirkt wird. Weiterhin vorteil
haft ist es, die am Eis anliegende Kante 811a, 911a des
Schabewerkzeuges 811, 911 nach Art eines Zahnspachtels
oder dgl. sägezahnförmig auszubilden. Es ist weiterhin
vorteilhaft, die für die Bearbeitung der Eisunterseite
erforderliche Anpreßkraft mittels eines Auftriebskörpers
814, 914 aufzubringen. Dadurch wird eine weitgehend konstante
und gleichmäßig verteilte Anpreßkraft erhalten. Durch
Beballasten des Auftriebskörpers 814, 914 mittels Gewichten
915 oder anderer geeigneter Maßnahmen kann die Anpreßkraft
bis auf Null reduziert und so an die Erfordernisse ange
paßt werden. Mittels einer dem Auftrieb entgegenwirkenden
Kraft P können die Schabewerkzeuge 811, 911 von der Eisdecke
abgehoben werden. Um das vom Schabeprozeß erzeugte, auf den
Auftriebskörper wirkende Kippmoment abzufangen, ist es
zweckmäßig, den Auftriebskörper mittels einer die Tauch
bewegung nicht behindernden Lagerung, z. B. einem Scheren
mechanismus 816, 916, an einen Unterwasserwagen
817, 917 anzulenken, der z. B. auf seitlich angeordneten
Schienen 818, 918 läuft. Am Unterwasserwagen 817 kann dann
auch die Kraft F angreifen, die zur Bewegung der Vor
richtung unter der Eisdecke her in der einen oder anderen
Richtung erforderlich ist. Diese Kraft kann z. B. durch
einen Seilzugmechanismus oder durch einen eigenen
Antrieb des Unterwasserwagens erzeugt werden.
Bei dem in den Fig. 11 dargestellten Verfahren wird eine
Eisdecke, bestehend aus einer herkömmlich gewachsenen Eis
schicht 1034 und einer Schicht tekturkontrollierten Eises
1035 auf der Oberfläche eines Wasserkörpers W dadurch er
halten, daß im Verlauf des Wachstums des texturkontrollier
ten Eises 1035 mittels bürstenartiger Werkzeuge feine
Eiskristalle aus der Unterseite der Eisdecke gelöst werden,
die sich als Eiswachstumskeime 1002 an der Eisunterseite an
lagern. Vorteilhaft ist es, als Werkzeug hierfür rotierend
angetriebene Bürsten 1003 zu verwenden, die auf einem Anpreß
mechanismus 1010 angeordnet sind, der für die Anpreßkraft
sorgt, die für das Herauslösen der Eiskristalle erforderlich
ist. Als Alternative zu der in den Fig. 9 und 10 dargestell
ten Anpreßkrafterzeugung mittels hydrostatischen Auftriebs
wird in Fig. 11 ein Hebelmechanismus beispielsweise gezeigt,
bei dem die Anpreßkraft kraftgeregelt konstant gehalten wird.
Eine rotierende Bürste 1003 - es können auch mehrere sein -
ist an dem einen Ende eines Hebels 1005 gelagert, der sich
drehbar an einem Lager 1006 abstützt. Am freien Ende 1005a
des Hebels 1005 greift über eine Feder 1008 ein regelbarer
Krafterzeuger 1007, der die Reaktionskraft zur gewünschten An
preßkraft liefert. Die Anpreßkraft, mit der die Bürste 1003 gegen die
Eisunterseite drückt, wird mittels eines Kraftmeßgliedes 1004 gemessen,
das hier als in den Hebel 1005 integriert dargestellt ist.
Die Lagerung 1006 und der Krafterzeuger 1007 stützen sich
auf einem Unterwasserwagen 1017 ab, der z. B. auf seitlich
angeordneten Schienen 1018 läuft. Am Unterwasserwagen
1017 kann dann auch die Kraft F angreifen, die zur Bewegung
der Vorrichtung unter der Eisdecke her in der einen oder
anderen Richtung erforderlich ist. Diese Kraft kann z. B.
durch einen Seilzugmechanismus oder durch einen
eigenen Antrieb des Unterwasserwagens erzeugt werden.
Die am Kraftmeßglied 1004 gemessene momentane Anpreßkraft
wird als Kraft-Istwert einem Regler 1022 zugeführt, der
diesen Wert mit dem von einem Sollwertführer 1021 einge
speisten Sollwert vergleicht und je nach Differenz das
Regelsignal an ein Leistungsteil 1023 gibt. Beim Leistungs
teil 1023 kann es sich z. B. um eine Servohydraulikanlage
handeln. Das Leistungsteil bewirkt die Aktionen des
Krafterzeugers 1007, d. h. im Beispielsfalle einer servohy
draulischen Anlage die Verschiebungen des Hydraulikkolbens.
In einer einfacheren Ausführung wird auf den Kraftregler
kreis aus Kraftmeßglied 1004, Sollwertführer 1021, Regler
1022, Leistungsteil 1023 und Krafterzeuger 1007 verzichtet
und die Anpreßkraft nur durch die Geometrie der Anordnung,
die Federcharakteristik der Feder 1008 und deren momentane
Auslenkung bestimmt.
Bei dem in Fig. 13 dargestellten Verfahren wird eine Eis
decke, bestehend aus einer herkömmlich gewachsenen Eis
schicht 1334 und einer Schicht texturkontrollierten Eises
1335 auf der Oberfläche eines Wasserkörpers W dadurch er
halten, daß im Verlauf des Wachstums des texturkontrollier
ten Eises 1335 im Wasserkörper W unter dem Eis Eiswachs
tumskeime 1302 erzeugt werden. Dazu wird ein Kälteerzeuger
1303, z. B. ein mit einem Kühlmittel gefüllter Wärmetauscher
in den Wasserkörper W eingebracht. An der Ober
fläche des Kälteerzeugers 1303 bildet sich Eis 1304, aus
dem mittels mechanischer Behandlung mit einer geeigneten
Vorrichtung 1305, z. B. durch Abschaben oder Abbürsten mit
einer rotierenden Bürste oder durch Vibration,
feine Eiskristalle herausgelöst werden, die als Eiswachs
tumskeime 1302 dienen. Vorteilhaft ist es, den Kälteerzeuger
1303 und die Vorrichtung 1305 zum Herauslösen der Eiskristal
le aus dem gebildeten Eis 1303 auf einem gemeinsamen Unter
wasserwagen 1317 zu montieren, der auf Schienen 1318 läuft
und unter der Eisdecke hin und her bewegt werden kann. Auch
bei diesem Verfahren kann auf die anfängliche Erzeugung einer
herkömmlichen Eisschicht 1334 mittels gefrorenem Nebel 1333
verzichtet und statt dessen das Eiswachstum dadurch ein
geleitet werden, daß in den Wasserkörper W, der an der
Oberfläche von Eis befreit wurde, Eiswachstumskeime 1302
eingebracht werden, die zur Oberfläche aufsteigen und
dort eine feingranulare Eisschicht nach Art der in Fig. 1
mit 1260 und 1261 bezeichneten Eisschicht bilden. In diesem
Fall besteht die erzeugte Eisdecke ebenfalls über ihre
gesamte Dicke aus texturkontrolliertem Eis 1335.
In den Fig. 8 bis 13 sind bei 741, 841, 941, 1041, 1141, 1241
bzw. 1341 im Wasserkörper aufsteigende Gasblasen ange
deutet, die, wenn sie im Eiskörper eingefroren sind,
zur Einstellung der Eisdichte und gegebenen falls zur
Schwächung des Eises dienen. Im Interesse möglichst kleiner
Blasen ist es vorteilhaft, diese auf dem Wege des Ausgasens
von unter Druck gasübersättigtem Wasser zu erzeugen. Es ist
dabei vorteilhaft, die Vorrichtung zum Eintrag der Gas
blasen in den Wasserkörper mit der Vorrichtung zur Her
stellung des texturkontrollierten Eises zu verbinden. Fig. 12
zeigt beispielhaft eine derartige Anordnung. Im Wasserkörper
W unter der Eisdecke, bestehend aus ggf. einer herkömmlich
gefrorenen Eisschicht 1134 und einer Schicht texturkon
trollierten Eises 1135, ist auf einem Unterwasserwagen 1117,
der ggf. auf Schienen 1118 läuft, eine Vorrichtung 1103
zur Erzeugung der Eiswachstumskeime nach einem der Ver
fahren angeordnet. Auf demselben Unterwasserwagen 1117
ist eine Austrittsvorrichtung für das gasübersättigte
Wasser 1142, z. B. ein perforiertes Rohr, montiert.
Das gasübersättigte Wasser stammt aus einer Vorrichtung
1143, in der Wasser, das mittels einer Pumpe 1145
aus dem Wasserkörper W entnommen wurde, unter Druck mit
Gas übersättigt wird. Das Druckgas wird von einem Druckgas
erzeuger 1144, z. B. einem Luftkompressor, einer Druckgas
flasche, entnommen und in eine Übersättigungsvorrich
tung 1143 gedrückt. Die Einrichtungen zur Erzeugung des gas
übersättigten Wassers können ganz oder teilweise auch auf dem
Unterwasserwagen 1117 angeordnet sein.
Die Erfindung ist dabei nicht beschränkt auf die vorstehend
beschriebenen und nachstehend beanspruchten Ausführungsfor
men. Eine andere Art der Kombination der beschriebenen Ver
fahrensmaßnahmen oder Vorrichtungen liegt ebenso im Rahmen
der Erfindung wie die Verwendung jeweils äquivalenter Mittel
und Maßnahmen, wie z. B. der Einsatz eines hydrodynamischen Auf
triebs zum Zwecke der Erzeugung der Anpreßkraft, die Ver
wendung anderer als spanabhebender Bearbeitungsverfahren zum
Herauslösen von Eiskristallen aus der Eisunterseite, wie
z. B. mittels in Bewegung versetzten Wassers oder mittels
Schwingungen oder mittels thermisch erzeugter Spannungs
risse, oder, zur Erzeugung das Gasblasen im Wasser, z. B.
die Verwendung von gasbildenden Chemikalien oder der
Einsatz von Schwingungen, die im Wasser gelöstes Gas zum
Ausperlen bringen.
Mit den vorangehend beschriebenen Verfahren und den hierzu
ausgebildeten Vorrichtungen wird ein texturkontrolliertes
Eis mit einer vorgegebenen Kristallstruktur für Modellver
suche erhalten, das der Struktur des natürlichen Eises
entspricht, was auch für die Gestaltung von Rißoberflächen
und Bruchformen gilt.
Claims (22)
1. Verfahren zur Erzeugung einer Eisdecke auf der
Oberfläche eines Wasserkörpers, insbesondere in
einem gekühlten Wasserbehälter für Modellversuche
mit Schiffen oder Meeresbauwerken, mit Hilfe von
Wärmeentzug an der Oberfläche der Eisdecke, wobei
sich bei ungestörtem Eiswachstum ein säulenförmiges
Eiswachstum ausbildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das säulenförmige Eiswachstum dadurch gestört
wird, daß feine Eiswachstumskeime oder feines Eis
granulat in den Wasserkörper unter der Eisdecke
eingetragen und dabei so verteilt werden, daß sie
sich über die Fläche der gesamten Eisdecke oder über
Teilflächen in einer oder mehreren Schichten davon
annähernd gleichmäßig an der Eisunterseite anlagern.
2. Verfahren zur Erzeugung einer Eisdecke auf der Ober
fläche eines Wasserkörpers, insbesondere in einem
gekühlten Wasserbehälter für Modellversuche mit
Schiffen oder Meeresbauwerken, mit Hilfe von Wär
meentzug an der Oberfläche der Eisdecke, wobei
sich bei ungestörtem Eiswachstum ein säulenförmiges
Eiswachstum ausbildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das säulenförmige Eiswachstum dadurch gestört
wird, daß die Unterseite der Eisdecke derart bear
beitet wird, daß aus der Eisdecke feine Eispartikel
herausgelöst oder abgebrochen werden, die sich an
schließend als neue Eiswachstumskeime an der Eis
unterseite anlagern.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eiswachstumskeime vermittels strömenden
Wassers in den Wasserkörper eingebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eiswachstumskeime, die in den Wasserkörper
eingetragen werden, von Eis gewonnen werden, das
mittels eines Kälteerzeugers oder mittels mehrerer
Kälteerzeuger im Wasserkörper unter dem Eis gefroren
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Herauslösen feiner Eiskristalle von dem an
einer Oberfläche des Kälteerzeugers gebildeten Eis
durch Abschaben oder Abbürsten oder vermittels einer
Vibrationseinrichtung vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite der Eisdecke mechanisch durch
spanabhebende Maßnahmen vermittels Bearbeitungs
werkzeugen in Form von
- a) mindestens einer Bürste, die unterhalb der Eisdecke
angeordnet ist, und
rotierend angetrieben und/oder
parallel zur Eisdecke bewegbar ist, oder - b) mindestens einem unterhalb der Eisdecke ange ordneten Schaber
bearbeitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schaber verwendet wird, dessen am Eis an
liegende Kante sägezahnartig ausgebildet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die unterhalb der Eisdecke angeordneten Bear
beitungswerkzeuge nachgiebig aufgehängt sind.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die unterhalb der Eisdecke angeordneten Bear
beitungswerkzeuge quer zur Fortschrittsrichtung in
mehrere Segmente unterteilt sind.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite der Eisdecke mittels eines
Wasserstrahles oder mittels mehrerer Wasserstrahlen
oder mittels Schwingungen behandelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft zum Anpressen der Bearbeitungswerk
zeuge an die Unterseite der Eisdecke durch Kraft
erzeugungseinrichtungen erfolgt, die
- a) zur Erzeugung eines hydrostatischen Auftriebes aus mindestens einem Auftriebskörper oder
- b) aus einem Hebelmechanismus oder
- c) aus einem Federmechanismus oder
- d) aus mindestens einem Hydraulik- oder Pneumatik zylinder oder mindestens einer Hubspindel bestehen oder
- e) als hydrodynamischer Auftriebskörper ausgebildet sind.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Eisdecke,
bestehend aus einer herkömmlich gewachsenen Eis
schicht (734) und einer texturkontrollierten Eis
schicht (735) auf der Oberfläche eines Wasserkörpers
(W) in einem Behälter (701) dadurch erhalten wird,
daß mittels einer Verteilvorrichtung (703) Eiswachs
tumskeime (702) in den Wasserkörper (W) unter dem Eis
eingebracht werden, wobei die Eiswachstumskeime (702)
mittels einer Pumpe (704) aus einem Vorratsbehälter
(706) der Verteilvorrichtung (703) zugeführt werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ab
lösen von feinen Eiskristallen aus der Unterseite
der Eisdecke eine aus Schabewerkzeugen (811, 911)
bestehende Einrichtung in dem den Wasserkörper (W)
aufnehmenden Behälter (701) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Schabewerkzeuge (811, 911) in kürzere
Abschnitte unterteilt sind, die nachgebend an einem
Tragarm mindestens eines unterhalb der Eisdecke ver
fahrbaren Unterwasserwagens (817, 917) angelenkt sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 und 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Abschnitte der Schabe
werkzeuge (811, 911) auf drehbar gelagerten Hebelme
chanismen (812, 912) angeordnet sind, wobei die Nach
giebigkeit mittels Federn (813, 913) bewirkt wird.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die am Eis liegende
Kante (811a, 911a) des Schabewerkzeuges (811, 911) nach
Art eines Zahnspachtels sägezahnförmig ausgebildet
ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer An
preßkraft des Schabewerkzeuges (811, 911) an die Eis
deckenunterseite an dem fahrbaren Unterwasserwagen
(817, 917) mindestens ein Auftriebskörper (814, 914)
vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auftriebskörper (814, 914) mittels Gewichten
(915) beballastet wird.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß zum Abfangen eines auf den
Auftriebskörper (814, 914) wirkenden Kippmomentes
während des Schabeprozesses der Auftriebskörper (814,
914) mittels einer die Tauchbewegung nicht behindern
den Lagerung, wie einem Scherenmechanismus (816, 916),
an dem fahrbaren Unterwasserwagen (817, 917) angelenkt
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß der Unterwasserwagen
(817, 917) auf bodenseitig verlegten Schienen (818, 918)
laufend ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere rotierende Bürsten (1003) an dem
einen Ende eines zweiarmigen Hebels (1005) angeordnet
sind, der sich drehbar auf einem Lager (1006) ab
stützt, wobei am freien Ende (1005a) des Hebels (1005)
eine Feder (1008) angreift, die mit einem regelbaren
Krafterzeuger (1007) in Wirkverbindung steht, und daß
die Anpreßkraft, mit der die Bürste (1003) gegen die
Eisunterseite gedrückt wird, mittels eines Kraftmeß
gliedes (1004) meßbar ist, das in den Hebel (1005)
integriert ist, wobei die Lagerung (1006) und der
Krafterzeuger (1007) sich auf mindestens einem unter
halb der Eisdecke fahrbaren Unterwasserwagen (1017)
abstützen, der auf bodenseitig angeordneten Schienen
(1018) verfahrbar ist.
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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CA2105293C (en) | 1999-10-12 |
JP3049326B2 (ja) | 2000-06-05 |
WO1992015827A1 (de) | 1992-09-17 |
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