DE4106572C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum berührungslosen
Messen von Objektschwingungen eines Meßobjekts auf
der Basis des Doppler-Effekts mit einem Laserstrahl, der mit
einer die Einstrahlrichtung bestimmenden Strahlablenkeinrichtung
nacheinander auf unterschiedliche Meßorte des Meßobjekts
gerichtet ist, mit einem vom Meßobjekt herrührendes Streulicht
des Laserstrahls aufnehmenden Meßkopf, der an einen das Streulicht
empfangenden Empfänger angeschlossen ist, mit einem gegenüber
dem Laserstrahl frequenzverschobenen Referenz-Laserstrahl,
der in dem Empfänger dem Streulicht des Meßobjekts
überlagert ist, mit einer die Relativlage des Meßorts des Laserstrahls
ermittelnden Ortsbestimmungseinrichtung und mit einer
an den Empfänger angeschlossenen und Informationen der
Ortsbestimmungseinrichtung über den Meßort aufnehmenden Auswertungseinrichtung.
Um Anlagen und Maschinen optimal konstruieren zu können,
ist es erforderlich, das dynamische Verhalten der mechanischen
Strukturen möglichst genau zu kennen. Es ist also erforderlich,
das Steifigkeitsverhalten bzw. die charakteristischen Schwingungsformen
einer Maschinenkonstruktion möglichst genau beschreiben
bzw. ermitteln zu können. Für diese Ermittlung sind
Meßverfahren erforderlich, mit denen die Bewegung eines Objektpunktes
erfaßt werden kann, z. B. die Bewegung eines Objektpunktes
durch eine Maschinenschwingung.
Es ist möglich, dreidimensionale Bewegungen eines Objektpunktes
mit mechanischen Sensoren zu erfassen, die beispielsweise
als Weg-, Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsaufnehmer
eingesetzt werden. Die Sensoren werden an ausgewählten Meßorten
am Meßobjekt befestigt. Die mechanische Befestigung erfolgt üblicherweise
durch Kleben oder Schrauben, so daß eine Änderung
eines Meßorts stets mit einem entsprechenden Änderungsaufwand
verknüpft ist. Infolge der mechanischen Befestigung kann mit
den angesprochenen berührenden Sensoren nicht an bewegten Bauteilen
gemessen werden. Die Sensoren verfälschen infolge ihrer
eigenen Masse insbesondere an leichten Bauteilen die Schwingungsformen
des Meßobjekts. Die Sensoren bilden ein Masse-Feder-
System, dessen Steifigkeit und Masse die Bandbreite des
Sensors begrenzen. Letztlich ist nicht auszuschließen, daß die
Meßergebnisse durch gegenseitige Beeinflussung verfälscht werden,
wenn der Sensor Objektbewegungen in drei Dimensionen mißt,
also bei sogenannten Triax-Sensoren.
Allgemein bekannt sind flächenabtastende Laser-Doppler-
Schwingungsanalysesysteme, mit denen eine berührungslose Geschwindigkeitsmessung
von Objektpunkten von schwingenden Bauteilen
möglich ist. Aus der DE-Z: Technisches Messen 1984,
S. 394 ff. ist eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen
bekannt, bei der mit Hilfe eines frequenzverschobenen Referenz-
Laserstrahls ein Geschwindigkeitssignal v(t) eines mit
dem Laserstrahl bestrahlten Meßortes des Meßobjekts durch die
Auswertungseinrichtung ermittelt wird. Der Laserstrahl wird
über zwei gesteuerte Ablenkspiegel, die Teil der die Einstrahlrichtung
bestimmenden Strahlablenkeinrichtung sind, auf das
Meßobjekt fokussiert. Das zurückgestreute Licht wird auf demselben
Wege gesammelt und gelangt gemeinsam mit dem Referenzstrahl
auf einen Fotodetektor. Dessen Signal wird von der Auswertungseinrichtung
zur Ermittlung der gesuchten Geschwindigkeitsfunktion
verwertet. Bei der bekannten Vorrichtung ist die
Beobachtungsrichtung der Einstrahlungsrichtung des Laserstrahls
stets exakt entgegengesetzt gerichtet. Der bekannte Meßkopf
nimmt also stets nur dasjenige reflektierte Streulicht des Laserstrahls
vom Meßobjekt auf, welches genau entgegengesetzt der
Einstrahlungsrichtung des Laserstrahls vom Meßobjekt herrührt.
Mit der bekannten Vorrichtung kann also nur entsprechend der
Einstrahlrichtung des Laserstrahls gemessen werden, also in nur
einer einzigen Richtung, so daß die Messung sozusagen eindimensional
ist. Dadurch können zwar Schwingungsprofile von unterschiedlichen
Meßorten des Meßobjekts erstellt werden, beispielsweise
also von Schwingungen eines eingespannten Bleches,
jedoch ohne daß dabei die spezielle Ausbildung des Meßobjekts
hinsichtlich des Abstands seiner Meßorte von der messenden Vorrichtung
erfaßt werden kann.
Eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen ist
aus der DE 31 13 090 A1 bekannt. Es ist nur ein einziger Meßkopf
vorhanden, mit dem vom Objekt rückgestreute Strahlung für
verschiedene ausgewertete Objektpunkte erfaßt wird. Auch mit
dieser Vorrichtung kann nur in derjenigen Richtung gemessen
werden, in der der Laserstrahl jeweils auf das Meßobjekt gerichtet
ist.
Aus der DE 31 14 355 A1 ist eine optische Anordnung zum
Messen der Schwingungen eines Gegenstandes mit reflektierender
Oberfläche bekannt, die eine Schwingungsmessung in allen drei
Raumrichtungen gestattet. Ein Hauptlichtstrahl wird in drei
Meßlichtstrahlen aufgeteilt, die aus unterschiedlichen Richtungen
gemeinsam auf einen einzigen Punkt des Meßobjekts gerichtet
werden müssen. Diese Ausrichtung ist im Hinblick auf die erforderliche
Meßgenauigkeit nur mit vergleichsweise großem Aufwand
zu realisieren. Hinzu kommt, daß jeder der drei Meßlichtstrahlen
separat frequenzmoduliert werden muß, was weiteren Aufwand
bedeutet.
Aus der DE-OS 19 61 612 ist ein berührungsloser Bewegungs-
Meßfühler bekannt, der mit einem Laser arbeitet und die Dopplerverschiebung
der Frequenz des Laserlichtstrahls ausnutzt. Es
werden zwei durch Aufspaltung des Laserstrahls erzeugte Strahlkomponenten
unter verschiedenen Winkeln auf eine bewegte Oberfläche
gerichtet, wo sie sich schneiden. Wegen der Winkelabhängigkeit
der Dopplerverschiebung weist die in die gleiche Richtung
gesteuerte Strahlung der beiden Teilstrahlen unterschiedliche
Frequenzen auf, die zur Bestimmung der Objektgeschwindigkeit
in einer einzigen vorgegebenen Richtung erfaßt werden. Auf
diese Weise werden vor allem Meßfehler ausgeschaltet, die sich
aus Bahnänderungen des bewegten Objekts ergeben.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen so zu verbessern,
daß die berührungslose und damit trägheitslose Messung
der Objektschwingungen von Meßorten eines Meßobjekts in den
drei Raumrichtungen ermöglicht wird, wobei die Formgestaltung
des Meßobjekts erfaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Messen der in
drei Raumrichtungen erfolgenden und einem Meßort zugeordneten Bewegungen des Meßobjekts
insgesamt drei vom Meßköpfe mit Beobachtungsrichtungen
außerhalb der Achse der Einstrahlrichtung des einzigen Laserstrahls
ortsfest angeordnet sind, daß alle drei Meßköpfe das
vom Meßobjekt herrührende Streulicht aufnehmen, daß die drei
Meßköpfe in einer den Meßort nicht aufweisenden Anordnungsebene
angeordnet sind, daß an jeden Meßkopf je ein Empfänger angeschlossen
ist, in welchem dem Streulicht ein Anteil des frequenzverschobenen
Referenz-Laserstrahls überlagert ist, und daß
mit der Ortsbestimmungseinrichtung die drei Koordinaten aller
Meßorte bestimmt werden.
Für die Erfindung ist zunächst die Erkenntnis wichtig, daß
die Einstrahlrichtung des Laserstrahls unabhängig von der Beobachtungsrichtung
sein muß, unter der der jeweilige Meßort beim
Abtasten des Meßobjekts mit dem Laserstrahl ausgemessen wird.
Dieser Ausmessung dienen drei an unterschiedlichen Stellen relativ
zum Meßobjekt angeordnete Meßköpfe, die jeweils auf das
Meßobjekt ausgerichtet sind und das von diesem herrührende
Streulicht des Laserstrahls aufnehmen. Für die Anordnung der
Meßköpfe ist von Bedeutung, daß sie nicht koplanar mit dem Meßobjekt
bzw. mit dem Meßort angeordnet sind. Die von den Meßköpfen
aufgespannte Ebene darf also den Meßort nicht mit umfassen.
Es stehen für die Beobachtung des Meßobjekts drei Meßsignale
zur Verfügung, die infolge der ortsfesten Anordnung der Meßköpfe
nur von den Änderungen der Streuung des Laserlichts am Meßort
abhängig sind, so daß mit diesen Meßsignalen durch die Auswertungseinrichtung
Informationen über die Bewegungen des Meßobjekts
am Meßort in allen drei Raumrichtungen gewonnen werden
können. Es ist also nicht erforderlich, an dem untersuchten
Meßobjekt mechanische Strukturen zu befestigen, so daß die Einfachheit
der Messung und die Flexibilität bei dem Einsatz der
Meßvorrichtung erheblich verbessert werden können. Es kann an
bewegten Meßobjekten gemessen werden und Verfälschungen des Meßergebnisses
durch eine endliche Masse von Sensoren auf das dynamische
Verhalten des Meßobjekts werden ausgeschlossen. Insbesondere
leichte Strukturen können infolgedessen trägheitslos
und damit störungsfrei vermessen werden. Die rein optische Vermessung
ermöglicht eine sehr hohe Meßbandbreite in allen drei
Raumrichtungen.
Von weiterer Bedeutung ist die Ortsbestimmungseinrichtung,
die es erlaubt, die Relativlage des Meßorts in bezug auf die
Meßvorrichtung zu bestimmen. Infolgedessen ist nicht nur eine
einfache Messung der Schwingungsbewegung eines Meßorts eines
Meßobjekts möglich, sondern zugleich auch die einfache Erfassung
des Meßorts im Raum bzw. in bezug auf den Laserstrahl.
In der Regel wird es von Vorteil sein, wenn alle Meßköpfe
spitzwinklig zum Laserstrahl auf das Meßobjekt gerichtet sind.
Alle Meßköpfe beobachten das Meßobjekt von einer Seite bzw. von
einem halbkugeligen Raumbereich her. Die Ausrichtung der Meßköpfe
kann dabei an die Beobachtungsaufgabe angepaßt werden,
indem die Winkel der Beobachtungsrichtungen der Meßköpfe zum
Laserstrahl anforderungsgemäß eingestellt werden.
Eine einfache Übermittlung der von den Meßköpfen gelieferten
Signale an den Empfänger wird dadurch erreicht, daß jeder
Meßkopf mit einem Lichtleiter an den jeweiligen Empfänger angeschlossen
ist. Die Lichtleiter sind so flexibel, daß sie jeder
Anordnung der Meßköpfe folgen können und zugleich gewährleisten,
daß Signalverlust ausgeschlossen ist.
Die Vorrichtung ist des weiteren so ausgestaltet, daß ein
Meßkopf einen das vom Meßobjekt herrührende Streulicht des Laserstrahls
aufnehmenden positionsempfindlichen Detektor als
Ortsbestimmungseinrichtung aufweist. Mit Hilfe dieses Detektors
kann die Relativlage des Meßorts auf dem Laserstrahl bestimmt
werden, so daß der Meßkopf in sehr vorteilhafter Weise nicht nur
für die Beobachtung des Meßorts in bezug auf Objektschwingungen
des Meßobjekts eingesetzt wird, sondern zugleich auch ein Signal
liefern kann, mit dem die Lage des Meßorts des Meßobjekts
zu bestimmen ist.
Um die Meßvorrichtung baulich zweckmäßig ausbilden zu können,
wird sie so gestaltet, daß die Meßköpfe an einem Gestell
angeordnet sind, mit dem die auf das Meßobjekt bezogenen Beobachtungsrichtungen
der Meßköpfe einstellbar sind. Hierdurch
wird eine bauliche Integration der Meßköpfe in die Vorrichtung
ermöglicht, was die Anpassung der Meßvorrichtung an unterschiedliche
Meßaufgaben erleichtert, insbesondere an unterschiedlich
ausgebildete und angeordnete Meßobjekte.
Im vorgenannten Sinne ist es vorteilhaft, wenn die Meßköpfe
von der Auswertungseinrichtung steuerbare Einstelleinrichtungen
aufweisen. Mit Hilfe der von der Auswertungseinrichtung
bestimmten Meßergebnisse kann über die steuerbaren Einstelleinrichtungen
eine optimale Positionierung der Meßköpfe in Anpassung
an die Meßobjekte erreicht werden.
Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß die die Einstrahlrichtung
bestimmende Strahlablenkeinrichtung und/oder die Ortsbestimmungseinrichtung
von der Auswertungseinrichtung steuerbar
sind. Das ist im Sinne einer schnellen Steuerung der Vorrichtung
zur Anpassung an eine schnelle Meßdatenverarbeitung von
Vorteil, wie sie für komplizierte Formen und für hochfrequente
Schwingungsvorgänge erforderlich ist.
Von Vorteil ist es, das Ausgangssignal des jeweiligen Empfängers
der Auswertungseinheit über je einen weiteren Lichtleiter
zugeleitet ist. In diesem Fall werden Koppelverluste des in
der Regel schwachen Streulichts in einen Lichtleiter vermieden,
die aufträten, wenn das Streulicht vom Meßkopf mit einem Lichtleiter
zu einem Empfänger geleitet werden müßte. Eine
derartige Vermeidung von Koppelverlusten könnte sich in gewissen
Anwendungsfällen der Meßvorrichtung positiv auswirken.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine Darstellung zur grundsätzlichen Erläuterung
physikalisch bedeutsamer Größen für die Schwingungsbeobachtung
eines Meßorts eines Meßobjekts,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Bezug auf ein Meßobjekt,
Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche Darstellung in baulicher
Konkretisierung eines Teils ihrer Komponenten, und
Fig. 4 eine blockschaltbildartige Darstellung eines Sender/
Empfängers der Vorrichtung der Fig. 2, 3.
In Fig. 1 wird schematisch ein Meßobjekt 18 dargestellt,
das in Einstrahlrichtung mit einem Laserstrahl bestrahlt
wird, der das gesamte Meßobjekt 18 punkt- oder zeilenweise abtastet.
Dementsprechend gibt es auf dem Meßobjekt 18 eine Vielzahl
von Meßorten 17, die allgemein mit i bezeichnet sind, wobei
i=1 . . .N ist, wobei N eine durch die Größe des Meßobjekts
18 und/oder durch die auszuwählende Anzahl von Meßorten 17
bestimmte ganze Zahl ist.
Am Meßort 17 findet eine Bewegung des Meßobjekts 18 statt,
nämlich eine Schwingung mit der zeitabhängigen Geschwindigkeit
= im Raum. Diese Schwingung wird beobachtet, und zwar
in der Beobachtungsrichtung . Die Beobachtung erfolgt also in
einer Richtung, die von der Einstrahlrichtung abweicht. Zur Beobachtung
der Bewegung des Meßobjekts 18 am Meßort 17 wird das
in die Beobachtungsrichtung gestreute Licht des Laserstrahls
benutzt. Dieses Streulicht erfährt infolge der Bewegung des
Meßobjekts eine Frequenzverschiebung. Diese Dopplerverschiebung
ist abhängig von der Eigengeschwindigkeit des Meßobjekts 18,
von der Einstrahlrichtung und von der Beobachtungsrichtung
. Die Frequenz ÿ bestimmt sich aus der Frequenz ₀ des Laserlichts
gemäß der zu Fig. 1 angegebenen Formel, in der c die
absolute Lichtgeschwindigkeit bedeutet und j die Anzahl der Beobachtungseinrichtungen.
Bei j=1, 2, 3 wird das Streulicht
dreier verschiedener Raumrichtungen beobachtet, so daß dementsprechend
drei Vektorkomponenten der Geschwindigkeit bestimmt
werden können, aus denen die drei Raumkomponenten der
gesuchten zeitabhängigen Geschwindigkeit nach allgemeinen
geometrischen Beziehungen berechnet werden können.
Fig. 2 veranschaulicht außer der mit Fig. 1 übereinstimmenden
Darstellung eines Meßobjekts 18 in schematischer Darstellung
einen Sender/Empfänger 1, der mit einem Laserstrahl 16 das
Meßobjekt 18 abtastet. Die Meßköpfe 12 bis 14 sind so vor dem
Meßobjekt 18 angeordnet, daß sie mit dem Laserstrahl 16 stets
einen spitzen Winkel α bilden. Hiervon kann jedoch auch abgewichen
werden, wenn die Form oder das Schwingungsverhalten des
Meßobjekts 18 dies erfordern. Der Laserstrahl kann die Extremlagen
16, 16², 16³ und 16⁴ einnehmen. In dem durch diese Extremlagen
bestimmten Bereich können alle Meßorte 17 mit den Kennzahlen
i=1 bis N abgetastet werden, wobei die jeweiligen Meßorte
17 frei wählbar sind und im Sinne einer lückenlosen Abtastung
oder im Sinne des diskreten Meßortes 17 bestimmt werden. Dementsprechend
liegen unterschiedliche Einstrahlrichtungen =
bis vor. Diese Einstrahlrichtungen werden von einer
Strahlablenkeinrichtung 7 bestimmt und sind in Fig. 4 durch ein
Strahlenbündel 8 symbolisiert.
Zur Beobachtung des Meßortes 17 bzw. aller anderen Meßorte
sind drei Meßköpfe 12 bis 14 vorhanden, die auf das Meßobjekt
18 gerichtet sind. Sie nehmen von dem Meßobjekt 18 herrührendes
Streulicht des Laserstrahls 16 auf. Die Meßköpfe 12 bis 14 sind
über Lichtleiter 19 mit dem Sender/Empfänger 1 verbunden, so
daß das von ihnen aufgenommene Laserstreulicht mit dem Lichtleiter
19 an den Empfänger 24 des Sender/Empfängers 1 weitergeleitet
werden kann. Die dort gewonnenen Daten werden über eine
Datenleitung 11 einer Auswertungseinheit 15 zugeleitet, von der
das Meßergebnis über eine Meldeleitung 28 beispielsweise an eine
nicht dargestellte Anzeigeeinrichtung abgegeben wird.
Das Laserlicht des Laserstrahls 16 soll die Frequenz ₀ haben.
Infolge der Bewegung des Meßorts 17 erfolgt eine Dopplerverschiebung
in Abhängigkeit von der Schwingung des Meßorts 17
mit der Kennzahl i. Dementsprechend sind die Frequenzen des
Streulichts in den drei Beobachtungsrichtungen der Meßköpfe 12,
14 frequenzverschoben und weisen die Frequenzen i1, i2 und i3
auf. Diese Frequenzverschiebungen enthalten an sich bereits die
erforderliche Information über den Schwingungsvorgang am Meßort
17. Die Frequenzverschiebungen sind jedoch sehr klein, so daß
zu ihrer Auswertung im Sender/Empfänger 1 das sogenannte Heterodyn-
Verfahren benutzt wird, bei dem eine definierte Frequenzverschiebung
eines Referenz-Laserstrahls benutzt wird, um die
geschwindigkeitsproportionale Doppler-Frequenzverschiebung zur
Bestimmung des gewünschten Geschwindigkeitssignals zu benutzen.
Insoweit wird auf Fig. 4 Bezug genommen, in der der Sender/
Empfänger 1 mit seinen beiden Komponenten Sender 29 und
Empfänger 24 blockschaltbildartig dargestellt ist.
Im Sender 29 wird mit einem Laser 2 ein Laserstrahl 3 erzeugt,
der einer frequenzverschiebenden Einheit 4 zugeleitet
wird. Die frequenzverschiebende Einheit 4 ist beispielsweise
eine sogenannte Bragg-Zelle. Diese Einheit 4 erzeugt neben dem
nicht frequenzverschobenen Laserstrahl 5 einen frequenzverschobenen
Laserstrahl 6, der über Strahlführungsplatten 9, 9′
einem Empfangsmodul 10 zugeleitet wird. Der nicht frequenzverschobene
Laserstrahl 5 gelangt in die Strahlablenkeinheit 7,
welche den Laserstrahl 16 auf die gewünschten Meßorte 17 lenkt.
Der Ablenkung dienen in der Strahlablenkeinheit 7 vorhandene,
nicht näher dargestellte Schwenkspiegel, die von der gewünschten
Ablenkung entsprechend gesteuerten Stellmotoren so verschwenkt
werden, daß der Laserstrahl 16 die gewünschte Richtung
hat. Das kann beispielsweise durch Winkelgeber kontrolliert
werden, so daß die Einstrahlrichtungen zu allen Zeitpunkten
des Meßvorgangs bekannt sind. Dabei werden die Daten der
Strahlablenkeinheit 7 über eine Datenleitung 20 an die Auswertungseinheit
15 übertragen.
Der Empfangsmodul 10 erhält über die Lichtleiter 19 das
Streulicht der Meßköpfe 12 bis 14 zugeführt, wobei jeweils das
Streulicht eines der Meßköpfe mit einem Anteil des frequenzverschobenen
Laserstrahls 6 überlagert wird, indem es durch eine
teildurchlässige Platte 9′ gemeinsam mit dem Referenzstrahl auf
einen Empfänger des Empfangsmoduls 10 gestrahlt wird, beispielsweise
auf einen Fotoempfänger. Es sind insgesamt also drei
Empfangsmodule 10 für die drei Meßköpfe 12 bis 14 vorhanden.
Das Signal des Fotoempfängers jedes Moduls 10 wird über die Datenleitung
11 dem Auswertungssystem 15 zugeführt, welches die
Schwingungsanalyse für die Meßorte 17 übernimmt. Es versteht
sich, daß die Analyse der Bewegung eines Meßobjekts 18 an mehreren
Meßorten 17 entsprechend getaktet erfolgen muß, wozu entsprechend
schnelle Hardwarekomponenten einzusetzen sind. Die
Auswertung ist insoweit herkömmlich.
In Fig. 3 ist das Meßobjekt 18 in Bezug auf ein Koordinatensystem
23 dargestellt, in Bezug auf welches die Schwingung
des Meßobjekts 18 an einem Meßort 17 bestimmt wird. Die z-Achse
fluchtet dabei mit der Normalrichtung 30 des Sender/Empfängers
1, der etwa auf die Mitte des Meßobjekts 18 ausgerichtet ist.
Für die Meßköpfe 12 bis 14, von denen lediglich die beiden Meßköpfe
13, 14 dargestellt sind, ist ein Gestell 25 vorhanden, an
dem die Meßköpfe 13, 14 verstellbar sind. Ein Gestellarm 22 ist
vertikal in x-Richtung angeordnet und ein Gestellarm 31 ist horizontal
in y-Richtung angeordnet. Beide Gestellarme 22, 31 sind
vertikal zur z-Richtung. Beide Gestellarme 22, 31 weisen Längsnuten
32 auf, mit denen die Meßköpfe 13, 14 mit Schiebestützen
33 in gewünschter Weise angeordnet und befestigt werden können.
Dementsprechend sind Beobachtungsrichtungen 26, 27 bezüglich eines
Meßorts 17 vorhanden. Diese Beobachtungsrichtungen werden
so gewählt, daß eine möglichst optimale Auswertung gegeben ist.
Die Ausrichtung der Meßköpfe 13, 14 kann also beispielsweise so
erfolgen, daß ein möglichst großer Anteil von Streulicht eingefangen
wird, oder daß die Beobachtungsrichtungen 26, 27 mit den
Hauptschwingungsrichtungen des Meßorts 17 übereinstimmen.
Zur Bestimmung der Koordinaten der Meßorte 17, der jeweiligen
Einstrahlrichtung und der Beobachtungsrichtung
wird das Koordinatensystem 23 mit seinen Koordinaten x, y, z herangezogen.
Für die Bestimmung des Meßorts 17 kann davon ausgegangen
werden, daß dieser stets in Einstrahlrichtung liegt.
Die Koordinaten des Meßortes 17 sind: (xi, yi, zi). Die Koordinaten
eines Meßkopfes sind: (xj, yj, zj). Die letztgenannten Koordinaten
der Meßköpfe 12, 13, 14 können konventionell bestimmt
werden, beispielsweise durch Ortsmelder an den Gestellarmen 22,
31. Auch die Anordnung des Sender/Empfängers 1 relativ zum Koordinatensystem
wird konventionell festgelegt.
Es kann eine nicht dargestellte Ortsbestimmungseinrichtung
verwendet werden, durch die die Lage des Leuchtflecks des Laserstrahls
16 auf dem Meßobjekt relativ zum Koordinatensystem
23 mit mechanischen Meßmitteln gemessen wird. Die Koordinaten
der Meßorte 17 können aber auch mit Hilfe der Lasertriangulation
bestimmt werden. In beiden Fällen können die die Meßorte
17 betreffenden Meßwerte an die Auswertungseinheit 15 übermittelt
und dort gespeichert werden. Für jedes Meßobjekt 18 kann
dann allein durch Identifizierung der Einstrahleinrichtung
die durch Schwingungen ungestörte Ausgangslage eines Meßorts 17
berücksichtigt werden.
Eine besonders vorteilhafte Bestimmung der Koordinaten eines
Meßorts 17 ergibt sich durch Beobachtung des Leuchtflecks
des Laserstrahls 16 und Abbildung auf einem ortsempfindlichen
Detektor, der als Ortsbestimmungseinrichtung 14′ in einen Meßkopf
14 eingebaut ist. In diesem Fall wird das reflektierte
Licht nicht nur zur Bestimmung der entsprechenden Schwingungskomponente
ausgenutzt, sondern zugleich auch zur Bestimmung des
Meßorts 17. In Fig. 2 ist angedeutet, daß die Übermittlung dieser
Meßgröße auch über eine separate Signalleitung 34 direkt an
die Auswertungseinheit 15 erfolgen kann. Der in einer solchen
Leitung schematisch dargestellte Doppelpfeil deutet an, daß mit
Hilfe der Auswertungseinheit 15 auch eine Einstellung der Meßköpfe
12 bis 14 mittels einer nicht dargestellten Einstelleinrichtung
möglich ist, die von der Auswertungseinrichtung 15
steuerbar ist, wodurch eine neue Einstellung der Beobachtungsrichtung
dieser Meßköpfe erfolgen kann.
Sind die Koordinaten (xi, yi, zi) für i=1 bis N bekannt,
wie auch die Koordinaten (xj, yj, zj) für j=1, 2 und 3, so können
mit Hilfe allgemein bekannter mathematischer Regeln die Vektoren
, für i=1 bis N und für i=1 bis N und j=1, 2, 3 berechnet
werden, so daß die in Abb. 1 angegebene Beziehung für i=1
bis N aufgelöst werden kann. Die Geschwindigkeitsvektoren
sind die gesuchten Meßgrößen.
In den Figuren ist nicht ausgeführt, daß der Empfänger 24
bzw. der Empfangsmodul 10 auch im Meßkopf 12, 13, 14 angeordnet
sein könnte. In diesem Falle müßte der frequenzverschobene Referenz-
Laserstrahl 6 zur Überlagerung mit dem Streulicht des
Meßortes über eine entsprechend gekippte Platte 9′ durch den
Lichtleiter 19 in den Meßkopf bzw. in den dort befindlichen
Empfangsmodul 10 geleitet werden, dessen verstärktes elektrisches
Signal der Auswertungseinheit 15 über einen nicht dargestellten
weiteren Lichtleiter zugeführt wird.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum berührungslosen Messen von Objektschwingungen
eines Meßobjekts auf der Basis des Doppler-Effekts
mit einem Laserstrahl, der mit einer die Einstrahlrichtung
bestimmenden Strahlablenkeinrichtung nacheinander auf unterschiedliche
Meßorte des Meßobjekts gerichtet ist,
- - mit einem vom Meßobjekt herrührendes Streulicht des Laserstrahls aufnehmenden Meßkopf, der an einen das Streulicht empfangenden Empfänger angeschlossen ist,
- - mit einem gegenüber dem Laserstrahl frequenzverschobenen Referenz-Laserstrahl, der in dem Empfänger dem Streulicht des Meßobjekts überlagert ist,
- - mit einer die Relativlage des Meßorts des Laserstrahls ermittelnden Ortsbestimmungseinrichtung
- - und mit einer an den Empfänger angeschlossenen und Informationen der Ortsbestimmungseinrichtung über den Meßort aufnehmenden Auswertungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zum Messen der in drei Raumrichtungen (x, y, z) erfolgenden und einem Meßort (17) zugeordneten Bewegungen des Meßobjekts (18) insgesamt drei Meßköpfe (12, 13, 14) mit Beobachtungsrichtungen außerhalb der Achse der Einstrahlrichtung () des einzigen Laserstrahls (16) ortsfest angeordnet sind,
- - daß alle drei Meßköpfe (12, 13, 14) das vom Meßobjekt (18) herrührende Streulicht aufnehmen,
- - daß die drei Meßköpfe (12, 13, 14) in einer den Meßort (17) nicht aufweisenden Anordnungsebene angeordnet sind,
- - daß an jeden Meßkopf (12, 13, 14) je ein Empfänger (24) angeschlossen ist, in welchem dem Streulicht ein Anteil des frequenzverschobenen Referenz-Laserstrahls (6) überlagert ist, und
- - daß mit der Ortsbestimmungseinrichtung die drei Koordinaten (xi, yi, zi) aller Meßorte (17) bestimmt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßköpfe (12, 13, 14) spitzwinklig zum Laserstrahl
(16) auf das Meßobjekt (18) gerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Meßkopf (12, 13, 14) mit einem Lichtleiter
(19) an den jeweiligen Empfänger (24) angeschlossen
ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßkopf (12, 13, 14)
einen das vom Meßobjekt (18) herrührende Streulicht des
Laserstrahls (16) aufnehmenden positionsempfindlichen Detektor
als Ortsbestimmungseinrichtung (14′) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe (13, 14) an
einem Gestell (25) angeordnet sind, mit dem die auf das
Meßobjekt (18) bezogenen Beobachtungsrichtungen (26, 27)
der Meßköpfe (13, 14) einstellbar sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe (13, 14) von
der Auswertungseinrichtung (15) steuerbare Einstelleinrichtungen
aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einstrahlrichtung
( ) bestimmende Strahlablenkeinrichtung (7) und/oder
die Ortsbestimmungseinrichtung (14′) von der Auswertungseinrichtung
(15) steuerbar sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal des
jeweiligen Empfängers (24) der Auswertungseinheit über je
einen weiteren Lichtleiter zugeleitet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914106572 DE4106572A1 (de) | 1991-03-01 | 1991-03-01 | Vorrichtung zum beruehrungslosen messen von objektschwingungen mit einem laserstrahl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914106572 DE4106572A1 (de) | 1991-03-01 | 1991-03-01 | Vorrichtung zum beruehrungslosen messen von objektschwingungen mit einem laserstrahl |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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