DE4102263A1 - Einphasen-reluktanz-elektromotor mit lichtschrankensteuerung - Google Patents
Einphasen-reluktanz-elektromotor mit lichtschrankensteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Einphasen-Elektronikmotor, dessen
Statorstrom vom Rotor gesteuert durch einen Leistungshalb
leiter im Drehwinkelbereich mit Drehmomentbildung eingeschal
tet wird.
Motoren der betreffenden Gattung werden zum Antrieb von Ge
bläsen, von Pumpen, von Mischern, von Aufspuleinrichtungen
usw. gebraucht, also von technischen Einrichtungen, die gegen
ihr Trägheitsmoment anlaufen müssen und bei denen lange,
wartungsfreie Betriebszeit gefordert wird, weshalb Motoren
mit Stromwender und Kohlebürsten nicht geeignet sind. Solche
Motoren für Sauggebläse müssen mit Drehzahlen von etwa 300/s
laufen. Für die übrigen Einsatzzwecke genügen in vielen Fällen
Motoren, die der Netzfrequenz entsprechend mit 50/s laufen.
Dabei ist es häufig notwendig oder vorteilhaft, eine genaue
Drehzahl, nämlich die Synchrondrehzahl einzuhalten, weshalb
Spaltpolmotoren oder Kondensatormotoren nicht geeignet sind.
Motoren dieser Gattung sollen an Einphasen-Wechselstrom ange
schlossen werden, weil der allgemein zur Verfügung steht.
Für die Einsatzzwecke als Synchronmotor wären Hysteresemotoren
dann geeignet, wenn sie einen ausreichenden Wirkungsgrad
hätten. Für die genannten Einsatzzwecke sind Motoren mit
höherem Wirkungsgrad vorgeschlagen worden, bei denen steuernde
Halbleiter am Rotor angeordnet sind (Offenlegungsschrift
DE 38 15 737 A1) oder bei denen Steuerpole am Stator angeord
net sind (Deutsche Patentanmeldungen P 40 03 455.0 und
P 40 12 561.0).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wirkungsgrad
solcher Motoren noch weiter zu verbessern und für die schnell
laufende Ausführung die erreichbare Drehzahl zu erhöhen,
auch ohne Frequenzumrichter einsetzen zu müssen und damit
die Kosten wesentlich zu senken. Weitere Aufgabe der Erfindung
ist es, einen Motor vorzuschlagen, der mit gleichen mecha
nischen Bauteilen, nur mit unterschiedlicher Elektronik,
sowohl als schnellaufender Motor mit Drehzahlen weit über
der Synchrondrehzahl, wie auch als selbsthochlaufender Syn
chronmotor ausgeführt werden kann, um die Kosten für die
Fertigungseinrichtungen und die Hertstellung über höhere Stück
zahlen zu senken. Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung, den
Stator und den Rotor mit der Motorblechgestaltung ausschließ
lich auf hohe Drehmomenterzeugung auszurichten und dazu die
Steuerung räumlich getrennt anzuordnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Statorstrom durch einen Leistungshalbleiter nur in den Dreh
winkelbereichen des Rotors eingeschaltet wird, in denen ein
hohes Drehmoment erzeugt wird, wobei die Steuerelektrode
dieses Leistungshalbleiters mittels eines Fotohalbleiters
gesteuert wird, indem mit dem Rotor eine Blendenscheibe mit
zwei Fensteröffnungen rotiert, welche den von einer Licht
quelle, vorzugsweise Infrarot-Sende-LED erzeugten Lichtstrom
drehwinkelabhängig freigibt, bzw. abdeckt, wobei der Rotor
ein Reluktanzrotor mit einem Schenkelpolpaar ohne Wicklung
oder Kurzschlußkäfig ist.
Wenn der Motor als selbsthochlaufender Synchronmotor einge
setzt werden soll, wird als Leistungshalbleiter ein Thyristor
verwendet. Die Blendenscheibe weist in diesem Falle sich
nur über einen kleinen Drehwinkel von etwa 10 bis 20 Grad
erstreckende Fensteröffnungen auf, weil der Thyristor nur
eingeschaltet werden muß und sich selbsttätig ausschaltet,
wenn der Phasenstrom Null ist. Der Rotor stellt sich so ein,
daß er in diesem Zeitpunkt größte Polüberdeckung hat, womit
sich Synchrondrehzahl ergibt.
Der Motor wird an Netzwechselspannung angeschlossen. Der
Thyristor schaltet nur bei positiver Halbwelle ein. Wenn
das Lastmoment im Verhältnis zum erzeugten Drehmoment sehr
hoch ist, stellt sich eine Drehzahl von n=f/2 ein, sonst
von n=f.
Wenn der Motor mit hohen Drehzahlen eingesetzt werden soll,
die denen eines Universalmotors entsprechen, wird als Lei
stungshalbleiter ein Transistor verwendet. Die Blendenscheibe
erhält in diesem Fall Fensteröffnungen, die über einen Dreh
winkel von etwa 50 bis 80 Grad offen sind, weil der Tran
sistor nur so lange eingeschaltet ist, wie durch seine Steuer
elektrode Steuerstrom fließt. Wenn der Motor an gleichgerich
teten Wechselstrom angeschlossen wird, steigt seine Drehzahl,
bis das Lastmoment das erzeugte Drehmoment erreicht.
Weil der Motor nur anlaufen kann, wenn der Rotor mit der
Blendenscheibe in einem Drehwinkel steht, in dem Licht auf
den Fotohalbleiter fällt, ist am Stator ein vorzugsweise
kleiner Permanentmagnet so angeordnet, daß er den Rotor beim
Auslauf in einer für den Anlauf günstigen Stellung stoppt
und festhält.
Erfindungsgemäße Motoren können mit einem oder mehreren Sta
torpolpaaren ausgeführt sein. Dabei stellt sich, wie auch
von anderen Motorarten her bekannt ist, eine Synchrondrehzahl
von Frequenz geteilt durch Polpaaranzahl ein. Bei der schnell
laufenden Ausführung mit Transistor als Leistungshalbleiter
erhöht sich dagegen mit der Polpaaranzahl das Drehmoment,
was bei gleichbleibendem Lastmoment zu höherer Drehzahl führt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in der
elektronischen Schaltung als solche bekannte Mittel ausge
führt, die den Strom, der durch die Kollektor-Emitter-Strecke
des Transistors fließt, dadurch begrenzt, daß die Basis des
Transistors entsprechend gesteuert wird. Mit einer solchen
Strombegrenzung muß der Transistor nicht für den Anlaufstrom
ausgelegt sein, der wesentlich höher als der Betriebsstrom
ist, weil bei den noch kleinen Drehzahlen der Transistor
jeweils längere Zeit eingeschaltet ist, wodurch der induktive
Widerstand der Statorwicklung sich weniger auswirkt.
Wenn ein selbstanlaufender Synchronmotor mit hoher oder sehr
hoher Drehzahl gebraucht wird, kann der erfindungsgemäße
Motor mit Thyristor an einen Frequenzumrichter angeschlossen
werden, wobei er den Kostenvorteil mit sich bringt, daß bei
diesem Frequenzumrichter Einphasenausführung mit Blockspan
nung, d. h. einfachste Ausführung ausreicht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in der
elektronischen Schaltung Mittel vorgesehen, die nach dem
Einschalten einen einmaligen Einschaltimpuls zur Steuerelek
trode des Leistungshalbleiters leiten, womit der Anlauf des
Motors eineleitet oder unterstützt wird. Diese elektronischen
Mittel können in als solcher bekannten Weise eine Kombination
von Kondensator und Widerstand sein.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Foto
halbleiter, für den vorzugsweise ein Fototransistor verwendet
wird, in als solcher bekannten Weise durch eine weitere Tran
sistorstufe verstärkt, wodurch auch der Ersatz des Fototran
sistors durch eine Fotodiode möglich wird.
Der Lichtstrom wird in einer weiteren Ausgestaltung der Er
findung durch eine Glimmlampe erzeugt, womit eine weitere
Vereinfachung der Schaltung und Unterstützung des Synchron
laufes erreicht werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist als Lei
stungshalbleiter ein Leistungs-Feldeffekt-Transisitor einge
setzt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Stator
als Innenstator mit einem oder mehreren Polpaaren und der
Rotor als Reluktanz-Außenrotor mit einem Polpaar ausgeführt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Reluk
tanzrotor aus kreisrunden Blechen gebildet, die zur Erzeugung
der Schenkelpolform mit Ausschnitten versehen sind, wobei
die Kreisbogenstege so schmal sind, wie es die Stanztechnik
erlaubt. An den beiden axialen Rotorenden sind kreisrunde
Bleche ohne Ausschnitte montiert. Mit dieser Ausgestaltung
werden Geräusche vermindert, welche sonst von den Kanten
des Schenkelpolrotors erzeugt werden. Als Ergänzung oder
als Ersatz dieser geräuschmindernden Maßnahme können die
Statorpollücken mit zylindrischen oder mit zylinderschalen
förmigen Teilen so ausgefüllt werden, daß der Stator den
Rotor radial zylindrisch zumindest weitgehend glatt um
schließt. Diese, einen Zylinder bildenden Teile bestehen
vorzugsweise aus Kunsttsoff.
Je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung als Synchronmotor
sowie als schnellaufender Motor ist im folgenden in Zeich
nungen dargestellt und beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 Eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Motor
mit einem Statorpolpaar.
Fig. 2 Eine Draufsicht auf eine Blendenscheibe mit Licht
schranke.
Fig. 3 Eine Seitenansicht einer Blendenscheibe mit Licht
schranke.
Fig. 4 Eine elektronische Schaltung für einen erfindungs
gemäßen Synchronmotor mit Thyristor.
Fig. 5 Eine elektronische Schaltung für einen erfindungs
gemäßen schnellaufenden Motor mit Transistor.
Fig. 6 Einen Reluktanzrotor in geräuscharmer Ausführung.
In Fig. 1 stellen dar:
1 Stator, 2 Statorwicklungen, 3 Reluktanzrotor, 4 Rotorwelle,
5 Permanentmagnet.
Der Reluktanzrotor 3 ist in einer Anlaufdrehstellung darge
stellt, in der er durch den Permanentmagneten 5 gehalten
wird.
In Fig. 2 stellen dar:
4 Rotorwelle, 6 Blendenscheibe mit 7 Fensteröffnungen, 8
Lichtschranke.
Die Blendenscheibe 6 mit Fensteröffnungen 7 ist in einer
Anlaufstellung dargestellt.
In Fig. 3 stellen dar:
4 Rotorwelle, 6 Blendenscheibe, 8 Lichtschranke mit 9 Licht
quelle z. B. IR-Sende-LED und mit 10 Fototransistor.
In Fig. 4 sind dargestellt:
Statorwicklungen 2, Thyristor 11 mit Diag 12, Fototransistor
9, der mit der Sende-LED 10 die Lichtschranke 8 bildet.
Vorwiderstand 15 ist für die Sende-LED 10 notwendig. Der
Trafo 16 liefert die für die Lichtschranke 8 erforderliche
Klein-Spannung, die mit der Diode 17 gleichgerichtet wird.
Der Trafo 16 kann durch andere Mittel wie Spannungsteiler
oder Kondensator ersetzt werden. Anstelle der Diode 17 ist
auch ein Vierweggleichrichter, wie in Fig. 5 mit 29 darge
stellt, einsetzbar. Durch die Diode 18 wird der Strom durch
den Fototransistor 9 zum Minusanschluß des Trafos 16 zurück
geleitet, sie ist nur zum besseren Verständnis dargestellt
und kann durch eine Verbindungsleitung ersetzt werden. Mit
Nummer 13 ist die Freilaufdiode bezeichnet.
In Fig. 5 sind dargestellt, wobei nur die von Fig. 4 abwei
chenden Einzelheiten beschrieben werden:
Der Vierweggleichrichter 19 formt den Wechselstrom für den
Transistor 20 in pulsierenden Gleichstrom um. Der Kondensa
tor 21 kann zu dessen Glättung eingesetzt werden. Widerstand
22, Kondensator 23 und Diode 24 dienen in bekannter Weise
zur Übersteuerung beim Einschalten und zur Vergrößerung des
Ausräumfaktors für den Transistor 20. Diode 25 und Widerstand
Nummer 26 dienen in bekannter Weise zum Freilauf für den
induktiven Ausschaltstrom der Statorwicklung 2. Der Varistor
27 schützt den Transistor 20 in bekannter Weise gegen zu
hohe Sperrspannungen. Der Kondensator 28 kann zur Glättung
der pulsierenden Gleichspannung aus dem Vierweggleichrichter
Nummer 29 eingesetzt werden.
In Fig. 5 stellen Diode 30 mit Widerstand 31 ein Beispiel
von mehreren bekannten Möglichkeiten dar, einen zu hohen
Strom durch den Transistor 20 zu verhindern, weil mit dem
Strom durch die Statorwicklung 2 dort auch der Spannungsabfall
ansteigt, damit wird der Basisstrom und mit ihm der Kollektor
strom im Transistor 20 vermindert.
In Fig. 4 und 5 sind mit der Strichlinie 32 die elektronischen
Mittel zusammengefaßt, die je Statorpolpaar erforderlich
sind.
In Fig. 6 sind dargestellt:
Reluktanzrotor 33 in geräuscharmer Ausführung mit Ausschnitten
34, wobei eine Deckscheibe nicht dargestellt ist, sowie
Welle 4.
Claims (8)
1. Elektronisch gesteuerter Elektromotor für Einphasenan
schluß, bei dem der Strom durch die Statorwicklung durch
einen Leistungshalbleiter im Drehwinkelbereich mit hoher
Drehmomentbildung eingeschaltet wird,
gekennzeichnet durch
die Kombination eines Reluktanzrotors, der ein Schenkel
polpaar aufweist und einer Lichtschrankensteuerung für
die Steuerelektrode des Leistungshalbleiters, sowie einer
Blendenscheibe auf der Rotorwelle.
2. Elektronisch gesteuerter Elektromotor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Thyristor als Leistungshalbleiter und eine elek
tronische Schaltung für den Anschluß an Netzwechselspannung
oder an einen Frequenzumrichter, wodurch sich Synchron
drehzahl einstellt.
3. Elektronisch gesteuerter Elektromotor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Transistor als Leistungshalbleiter und eine elek
tronische Schaltung für den Anschluß an Netzwechselspannung
über einen Vierweggleichrichter oder für den direkten
Anschluß an Gleichspannung, sowie einen elektronischen
Schaltungsteil, der die Höhe des durch den Transistor
fließenden Stromes mittels Änderung des Basisstromes am
Transistor begrenzt.
4. Elektronisch gesteuerter Elektromotor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Stator mit einem oder mehreren Polpaaren und den
für jedes Statorpolpaar erforderlichen Teil der elektroni
schen Schaltung, wobei der Stator als Außenstator mit
einem lnnenrotor oder als lnnenstator mit einem Außen
rotor ausgeführt ist und der Rotor immer ein Polpaar
aufweist.
5. Elektronisch gesteuerter Elektromotor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Lichtschranke für jedes Statorpolpaar, die durch
eine lichtemittierende Sende-Diode vorzugsweise im Bereich
der Infrarotstrahlung oder durch eine Glimmlampe sowie
durch einen Fototransistor oder eine Fotodiode erforder
lichenfalls zusammen mit einer Transistor-Verstärkerstufe
gebildet wird, wobei mehrere Lichtschranken zu einer
Baueinheit zusammengefaßt sein können.
6. Elektronisch gesteuerter Elektromotor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen vorzugsweise kleinen Permanentmagneten am Stator,
der den Schenkelpol-Reluktanzrotor beim Auslauf in einer
Drehwinkelstellung stoppt und festhält, die für den An
lauf günstig ist.
7. Elektronisch gesteuerter Elektromotor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
die Reihenschaltung eines Kondensators und eines Widerstan
des zwischen Pluspol und Minuspol der Steuerspannung,
zwischen denen nach jedem Einschalten ein einmaliger Ein
schaltimpuls auf die Steuerelektrode des Leistungshalblei
ters mittels fester Verbindungsleitung abgegriffen wird,
wobei der Kondensator mit einem Entladewiderstand über
brückt ist.
8. Elektronisch gesteuerter Elektromotor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Reluktanzrotor, der aus kreisförmigen Blechen be
steht, wobei die Schenkelpolform durch Ausschnitte gebildet
wird, die schmale Kreisringstücke bilden und/oder eine
Auskleidung des Stators mittels zylindrischer oder zylin
derschalenförmiger Teile, vorwiegend aus Kunststoff, so
daß der Stator den Rotor radial zumindest weitgehend glatt
umschließt.
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