DE4102159C2 - Verfahren zur Herstellung von Ziegeleierzeugnissen mit einem Gehalt an Hafenton - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Ziegeleierzeugnissen mit einem Gehalt an HafentonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Ziegeleierzeugnissen mit einem Ge
halt an Hafenton.
Ziegeleierzeugnisse sind die mengenmäßig wichtigste
Gruppe der als Baustoffe verwendeten keramischen Werk
stoffe. Ziegelerzeugnisse werden durch Brennen von Lehm,
Ton und tonigen Massen mit Zuschlägen von Sand, Ziegel
mehl, Hochofenschlacke oder Asche als Magerungsmittel ge
wonnen, wobei der Ton das Hydratwasser verliert, was von
teilweisem Sintern und Porenbildung begleitet ist. Die
Herstellung von Ziegelerzeugnissen erfolgt, indem Ton
in Kollergängen oder Hammermühlen zerkleinert und auf
Naßkollergängen mit Wasser und den Magerungsmitteln ver
knetet wird. Die Weiterverarbeitung umfaßt Formgebung
durch Strangpressen, in Exzenter- und Revolverpressen
oder ähnlichen Maschinen, Trocknung in Kammer- oder
Kanaltrocknern und das Brennen in Ring-, Kammer- oder
Tunnelöfen mit direkter oder indirekter Beheizung durch
Kohle, Öl oder Gas. Bei den Ziegelerzeugnissen unterschei
det man im wesentlichen Klinker, Fassadenplatten, Ver
blender und Dachziegel sowie Mauerziegel. Dachziegel
können unterschiedliche Formgebung aufweisen wie Hohl
ziegel, Falzziegel oder Biberschwänze. Mauerziegel oder
Backsteine sind heute genormt und können als Vollziegel
oder Lochziegel ausgebildet sein, wobei die letzteren
mit Lochungen versehen sind, die senkrecht zu zwei paral
lelen Begrenzungsflächen verlaufen. Bei der Herstellung
von Ziegelerzeugnissen fällt Abfall in Form von Ziegel
schotter und Ziegelstaub an, der in der Regel vermahlen
und als Ziegelmehl in der Keramik als Magerungsmittel
für fette Tone oder
als farbgebender Zusatz in der Kunststeinindustrie Ver
wendung findet.
Hauptbestandteil von Ziegelerzeugnissen sind natürliche
Tone. Darunter versteht man Aluminiumsilikate mit soge
nannter Phyllosilikatstruktur und unterschiedlichem
Wassergehalt. Die Tonmineralien werden in verschiedene
Gruppen unterteilt, die sich in ihrer chemischen Zusam
mensetzung und in der physikalischen Struktur deutlich
unterscheiden. Tone sind äußerlich dadurch charakterisiert,
daß sie im feuchten Zustand quellen und plastisch ver
formbar werden, aber nach dem Trocknen ihre Form beibe
halten und beim Brennen unter Bildung von Mullit härten.
Im wesentlichen bestehen natürliche Tonvorkommen aus durch
Verwitterung tonerdehaltiger Mineralien entstandenen Teil
chen, die nicht größer als 2 µm sind und aufgrund ihrer
Kohäsionskraft auch Sande und Schluffe bilden. Ist der
Anteil an letzteren hoch, spricht man von magerem Ton,
während, wenn die kolloiden Bestandteile stärker vertre
ten sind, fette Tone vorliegen. In den gewöhnlichen brau
nen oder gelblichen Tonen liegen wechselnde Mengen an
Eisen-, Mangan-, Magnesium-, Titan-, Phosphor- und Stick
stoffverbindungen vor. Eine wichtige Eigenschaft der
Tone ist ihre Fähigkeit zur Adsorption und Bindung der
verschiedensten Metalle und Metalloide. Tone verfügen
daher auch über Ionenaustauscheraktivitäten, und man
geht heute davon aus, daß sie auch katalytische Eigen
schaften aufweisen können, insbesondere, wenn ein bestimm
ter Gehalt von Fremdionen vorhanden ist.
Diese Fähigkeit der natürlichen Tonmineralien bedingt
aber auch, daß einerseits die Zusammensetzung je nach
Lagerstätte unterschiedlich sein kann, daß aber anderer
seits alle Tonmineralien dazu neigen, radioaktive Isotope -
und zwar zum Teil recht selektiv - zu binden. Es ist
bekannt, daß
die Radioaktivität von Tonmineralien aufgrund
der früheren oberirdischen Atomversuche und aufgrund der
bekannten Reaktorunfälle deutlich gestiegen ist, da die
Isotope aus den Aerosolen ausgewaschen und von Tonmine
ralien gebunden werden.
Wesentliche Eigenschaften der natürlichen Tonmineralien
weist aber auch der Hafenton oder Hafenschlick auf, wo
bei es sich hier um Hafen-, Fluß- und Teichsedimente han
delt, die in die entsprechenden Wasserbecken durch na
türliche oder künstliche Wasserläufe eingetragen werden
und in der Regel im Vergleich zu natürlichen Tonvorkom
men auf dem Lande eine stärkere Belastung mit Metallen,
Metalloiden und organischen Verbindungen aufweisen. Im
folgenden werden unter Hafenton derartige unter Wasser
abgelagerte Sedimente unabhängig von ihrer jeweiligen
Herkunft verstanden. Da Hafenton in der Regel periodisch
oder fortlaufend aus den Hafenbecken entfernt werden
muß, stellt sich die Frage, was dann mit diesen ausge
baggerten Sedimenten geschehen soll. Wegen der teil
weisen Belastung mit Schwermetallen und Metalloiden
sowie organischen Verbindungen ist eine Verwendung
z. Beispiel in der Landwirtschaft nicht ohne weiteres
möglich, so daß Hafenton fast überall weltweit auf
Flächen in der Nähe der Häfen deponiert wird, was wegen
der Wasserbindigkeit des Sedimentes beträchtliche
Schwierigkeiten bereitet. Die Verwendung von Hafenton
anstelle von natürlichen Tonmineralien aus Vorkommen
auf dem Lande zur Herstellung von Ziegelerzeugnissen
scheiterte bislang daran, daß Verarbeitungsschwierig
keiten beim Brennen solcher Erzeugnisse auftraten.
Die Probleme, die sich bei der Behandlung von Hafenton ergeben, sind in
der Zeitschrift Umwelt 3/87, Seite 124-127 im Zusammenhang dargestellt.
Im anderen Verfestigungsverfahren wird auch die Herstellung von
Baumaterialien angesprochen. Es wird aber darauf hingewiesen, daß die
Verarbeitung von Hafenschlick in thermischen Verfahren Schwierigkeiten
erwarten läßt, soweit dieser Ausgangsstoff einen hohen Gehalt an leicht
flüchtigen Verbindungen aufweist. Außerdem geht diese Vorveröffentlichung
davon aus, daß solche Baumaterialien nur in bestimmten Sektoren wie
beispielsweise als Dränschichten von Deponien oder bei
Tiefbaumaßnahmen im Hafengebiet eingesetzt werden können. Aus der DE-
A1 39 12 062 ist bekannt, daß Feinschlämme aus Maßnahmen der
Gewässerentschlammung, die gegebenenfalls mit Schadstoffen konterminiert
sein können, als Rohstoffmaterial für die Herstellung von Ziegeleiprodukten
nach einer speziellen Vorbehandlung einsetzbar sind, wobei davon
ausgegangen wird, daß die Ziegeleiprodukte nach dem Band bei Temperaturen
zwischen 1060 und 1120 Grad von allen organischen Schadstoffen befreit
sind. Es hat sich aber herausgestellt, daß diese Annahme nur teilweise der
Realität entspricht, da bei Ziegeleierzeugnissen, die bei den angegebenen
Temperaturen gebrannt werden, durchaus anorganische und organische
Schadstoffe später eluiert werden können. Außerdem ist bei dem
vorbekannten Verfahren völlig unberücksichtigt geblieben, daß organische
Schadstoffe bei den angegebenen Temperaturen dazu neigen, Dioxine zu
bilden und damit zu einer beträchtlichen Luftbelastung Anlaß geben können.
Es besteht daher weiterhin ein- Bedürfnis nach Verfahren, mit denen
Hafenton zu Ziegeleierzeugnissen verarbeitet werden kann, die in ihrer
Umweltverträglichkeit solchen gleichen, die aus natürlichen
Grubentonvorkommen hergestellt wurden oder besser sind.
Überraschenderweise wurde jetzt festgestellt, daß es möglich ist,
Ziegeleierzeugnisse herzustellen, die einen Gehalt an Hafenton, und zwar
einen solchen bis ca. 50% der Gesamtmasse aufweisen, die sämtlichen
Anforderungen in bauphysikalischer Hinsicht entsprechen und ökologisch
unbedenklich sind.
Es hat sich herausgestellt, daß ein großer Teil des normalerweise
verwendeten Grubentons durch Hafenton ersetzt werden kann, und zwar bis
etwa 50% in der Gesamtmasse, wenn die Ziegelmasse außerdem bis 10%
Flugasche als Stabilisator und 10% Ziegelmehl mit einer
Korngrößenverteilung bis 3 mm als Magerungsmittel enthält.
Vorzugsweise beträgt der Anteil an Flugasche etwa 5%; der Rest der Masse
besteht aus den üblichen natürlichen Grubentonmaterialien. Derartige
Massen können aber nicht nach dem heute üblichen Verfahren verarbeitet
werden, wenn man verhindern will, daß durch den Gehalt an Metallen und
Metalloiden und organischen Verbindungen eine Belastung der Umwelt
eintritt. Erfindungsgemäß werden daher die Ziegeleierzeugnisse so
hergestellt, daß die in üblicher Weise gemahlene, angeschlämmte und
geformte Masse einer Niedertemperaturvortrocknung unterzogen wird. Die
geformten Ziegel werden in Trockenkammern mit Hilfe von Warmluft mit
einer Lufttemperatur von nur ca. 60°C getrocknet. Diese Trocknungsluft setzt
sich zusammen aus der Abluft des Brennofens und einem Frischluftanteil,
wobei meist beide Luftströme mit Hilfe eines Gasbrenners auf ca. 110°C
vorgewärmt werden und so in das Trockenkammersystem eintreten. Die
relativ niedrige Trockentemperatur ist erforderlich, um das Freisetzen von
Quecksilber und Arsen aus dem Hafenton mit Sicherheit zu verhindern.
Die Zeigeleierzeugnisse werden dann einem Hochtemperaturbrand bei ca.
1300°C unterzogen, während die normalen Brenntemperaturen bei etwa
900-1000°C oder höchstens zwischen etwa 1060-1120°C liegen. Der
Brand bei diesen hohen Brenntemperaturen ist ausschlaggebend für die
Qualität der Endprodukte, denn es wird damit zweierlei erreicht, zum einen
ein fast restloses Austreiben von anorganischen und organischen
Verunreinigungen aus der Ziegelmasse und zum anderen eine Thermolyse
evtl. gebildeter Dioxine und Furane. Während Hafenton im Schnitt einen
Schmelzpunkt von etwa 1.080°C aufweist und Ziegelmehl je nach Erstbrand
unterschiedliche Schmelzpunkte hat, weist Flugasche einen Schmelzpunkt
zwischen etwa 1600-2000°C auf, was bedeutet, daß auch bei den hohen
Brenntemperaturen immer noch ein Gerüst von nichtschmelzender
Flugasche den Formling stabilisiert und den Austritt von flüchtigen
organischen und anorganischen Verbindungen erleichtert, während dem
gegenüber bei niedrigen Temperaturen und bei Fehlen des Zusatzes von
Flugasche anorganische oder organische Schadstoffe in der Masse
eingeschlossen werden können und dadurch teilweise auch zu Rißbildungen
oder Verformungen des Formlings führen. Der Flugaschen und
Ziegelmehlzusatz stabilisiert den Formling auch bei hohen Temperaturen
und ermöglicht eine im wesentlichen vollständige Überführung der
Schadstoffe in die Gasphase. Außerdem hat sich herausgestellt, daß
insbesondere organische Schadstoffe bei höheren Temperaturen dazu
neigen, in Dioxine oder Furane überzugehen, die ihrerseits erst bei
Temperaturen um 1300°C wieder thermisch gespalten werden. Nur durch
derart hohe Brenntemperaturen ist es daher möglich, eine Belastung der
Abluft mit den äußerst toxischen Dioxinen und Furanen weitgehend zu
vermeiden.
Wie Vergleichsversuche ergeben haben, liegen bei diesem
erfindungsgemäßen Verfahren die Anteile an Schadstoffen in den
Rauchgasen unter, und zwar zum Teil wesentlich unter den in der TA-Luft
geforderten Konzentrationen. Die Flugstäube werden in Filtern aufgefangen
und in üblicher Weise verfestigt bzw. aufbereitet, beispielsweise durch
Eingießen in eine Glasmatrix. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
anfallenden Reststoffe betragen, wie Versuche ergeben haben, etwa 0,5 bis
maximal 1,5% der Ursprungsmenge. Diese sind unter Berücksichtigung der
Arbeitsschutzauflagen nach dem Verfahren wesentlich einfacher zu
verarbeiten oder zu deponieren, da der Raumbedarf drastisch verringert ist.
Somit verbleiben bis zu 98,5% des Hafentons in einer umweltfreundlichen
Wiederverwertung.
Die erfindungsgemäß hergestellten Ziegelerzeugnisse erfüllen alle üblichen
bauphysikalischen Forderungen. Es kann je nach oxidierenden oder
reduzierendem Brand eine Rot- oder Blauschwarzfärbung der Ziegel erzielt
werden. Die Eluatanalyse zeigt, daß diese Ziegel im Vergleich zu Ziegeln aus
Grubenton keine höheren Schadstoffwerte zeigen, sondern zum Teil
beträchtlich in den Eluatwerten darunter liegen. Besonders überraschend ist
aber die Tatsache, daß die radioaktive Belastung bei diesen aus Hafenton
hergestellten Ziegein deutlich reduziert ist und etwa nur bei 50% der sonst
üblichen Werte bei Verwendung von Grubentonen liegt. Es wird vermutet,
daß sich die relativ hohe Radioaktivität von Tonmineralien aus oberirdischen
Lagern durch die Adsorptionsfähigkeit der Tone für radioaktive Isotope
aus der Umgebungsluft erklärt, während hingegen die abgelagerten
Sedimente eine geringere Belastung aufweisen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert.
Es wird in üblicher Weise eine Ziegelrohmasse aus 5 Gew-% Ziegelmehl bei
einer Korngrößenverteilung bis 3 mm, 5% Flugasche, 50% Hafenton
und 40% Grubenton aus den jeweiligen zu nutzenden Tongruben
hergestellt und diese in üblicher Weise geformt. Die Ziegelformlinge werden
4 Tage einer Niedertemperaturvortrocknung bei einer Lufttemperatur
von ca. 60°C mit erheblicher vorgewärmter Frischluftzugabe unterzogen.
Die vorgetrockneten Formlinge werden anschließend in einem Tunnelofen
mit Vorwärmezone, Feuerungszone und Abkühlzone eingebracht. Die zu
brennende Ware und die Luft bewegen sich im Tunnelofen gegenläufig. Die
eintretende kalte Luft wird zum Kühlen der gebrannten Ware verwendet, sie
erhitzt sich in der Feuerungszone und dient in der Vorwärmzone dem
Erwärmen der frisch in den Ofen eingebrachten Ziegelerzeugnisse und wird
dann über den Kamin in die Atmosphäre abgeleitet, nachdem zuvor 4 bis 6
mal die Luft durch vorgegebenen Zwangsumlauf immer wieder durch die
Heißluft-Zone geführt wird. Der Brennofen hat eine Durchsatzleistung von
etwa 60 t/d gebrannter Ware, wobei der Glühverlust etwa 15%
Massenanteil beträgt.
Zur Prüfung der möglichen Schadstoffbelastung der Luft durch das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren wurden bei der in Beispiel 1
beschriebenen Anlage Analysen der Luft in der Trockenkammer und im
Abgas der Trockenkammer sowie im Abgas des Brennofens durchgeführt.
Bei der Abluft der Trockenkammer und in der Trockenkammer konnten
organische Stoffe bei einer Nachweisgrenze zwischen 5 mg bis 10 mg/m³
nicht nachgewiesen werden. Die TA-Luft läßt für organische Stoffe der Klasse
1 einen Wert von 20 mg/m³ zu. Auch die Belastungen mit anorganischen
gasförmigen Chlor- und Fluorverbindungen sowie mit Cadmium,
Quecksilber, Arsen, Cobalt, Blei und Chrom lagen weit unterhalb der von
der TA-Luft zugelassenen Werte.
Das Abgas des Brennofens wies eine erkennbare Belastung mit organischen
Stoffen auf, allerdings unter den zugelassenen Werten. Auch die
Komponenten Chlorwasserstoff, Fluorwasserstoff und Schwefeldioxid treten
zwar in deutlichen Konzentrationen auf, die aber erheblich unter den
kritischen Grenzwerten liegen. Die für Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid
berechneten Masseströme von 0,16 kg/h und 1,45 kg/h sind immer noch
relativ niedrig im Vergleich zu den von der TA-Luft genannten Grenzwerten
von 0,3 kg/h bzw. 5 kg/h. Auch die Werte für Cadium, Arsen, Cobalt, Blei
und Chrom sind unkritisch, nur bei Quecksilber wurde eine erhebliche
Konzentration festgestellt, die mit etwa 0,37 mg/m³ deutlich über dem Wert
der TA-Luft von 0,2 mg/m³ liegt. Quecksilberbelastungen lassen sich aber
durch geeignete Filter fast vollständig eliminieren.
Zum Vergleich des Gehaltes an eluierbaren Stoffen sowie des
Gesamtgehaltes an relevanten Metallen bzw. Metalloiden und der
Radioaktivität wurden erfindungsgemäß hergestellte Ziegel mit käuflichen
Ziegeln verschiedener Ziegelwerke verglichen. Die Eluatanalyse erfolgte
durch das Qualitätssicherheitsinstitut Hamburg; die Radioaktivitätsmessung
wurde durch das Kernuntersuchungsinstitut Krümmel durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen 1 und 2 wiedergegeben.
Wie sich daraus entnehmen läßt, zeigt die Eluatanalyse, daß die
erfindungsgemäßen Ziegelerzeugnisse in dieser Hinsicht mit den bisher
üblichen Erzeugnissen voll vergleichbar sind. Bei der Untersuchung des
Gesamtgehaltes an Metallen-und Metalloiden ist sogar teilweise ein deutlich
verringerter Gehalt im Vergleich zu den handelsüblichen Produkten
festzustellen und die Messungen der Radioaktivität zeigt das überraschende
Ergebnis, daß die Werte bei den erfindungsgemäßen Ziegeln um etwa 50%
reduziert sind.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Ziegeleierzeugnissen, dadurch
gekennzeichnet, daß die geformten Ziegeleierzeugnisse mit einem Gehalt an
bis zu 50 Gew-% Hafenton, 5-10 Gew-% Ziegelmehl und 5-10 Gew-%
Flugasche, wobei der Rest im wesentlichen aus Grubenton besteht, eine
Niedertemperaturvortrocknung bei einer Lufttemperatur von etwa 60°C und
daran anschließend einem Hochtemperaturbrand etwa 1.300°C unterzogen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft
mehrfach in die Brennkammer zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Brennkammer verlassende Abluft gefiltert und die Filterstäuber verfestigt
werden.
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