DE4100589A1 - Konzentrate von zusatzstoffen auf basis polymerer bindemittel und ihre verwendung - Google Patents
Konzentrate von zusatzstoffen auf basis polymerer bindemittel und ihre verwendungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Konzentrate von Zusatz
stoffen in polymeren Bindemitteln auf Basis bestimmter
(aliphatischer) Polycarbonate, welche sich durch hohe
Aufnahmefähigkeit für die Zusatzstoffe und gute Misch
barkeit und Verträglichkeit mit (thermoplastischen)
Polymeren auszeichnen.
Weiterhin wird die Verwendung der Konzentrate in (ther
moplastischen) Polymeren beansprucht.
Bei der Einarbeitung von Farbmitteln, Additiven oder
Füllstoffen in Polymermaterialien wird eine gleichmäßige
Verteilung, d. h. eine gute Dispergierbarkeit, dieser
Stoffe angestrebt. Inhomogenitäten, d. h. lokale Anhäu
fung einer zugefügten Komponente, führen in der Regel
zu unerwünschten Beeinträchtigungen der Eigenschaften,
beispielsweise zu ungleichmäßiger Einfärbung, schwanken
der Zähigkeit oder zu Bereichen mit hohem und solchen
mit niedrigem Elastizitätsmodul.
Weiterhin wird zunehmend ein Einsatz von Zusatzstoffen
in staubfreier und gut dosierbarer Form gefordert.
Eine Möglichkeit der gleichmäßigen Verteilung von Zu
satzstoffen in Polymeren bei gleichzeitiger staubfreier
und gut dosierbarer Zugabeform besteht darin, die Zu
satzstoffe in Form sogenannter Konzentrate zuzumischen.
Dabei werden die Zusatzstoffe in hoher Konzentration in
einem Trägermaterial (Bindemittel) eingebracht, wobei
das Trägermaterial ein gutes Aufnahmevermögen für die
Zusatzstoffe aufweisen und eine gleichmäßige Verteilung
der Zusatzstoffe sicherstellen muß.
Weiterhin muß das Trägermaterial eine gute Verträglich
keit mit dem zu modifizierenden Polymeren zeigen und zu
keinen negativen Eigenschaftsveränderungen des Polymeren
führen.
Beispiele für die Einarbeitung von Farbmitteln in Kunst
stoffe über Farbmittelkonzentrate sind z. B. in der EP-PS
01 30 576 (Verwendung von Acrylatharzen als Bindemittel)
und der dort zitierten Literatur sowie in der US-PS
48 10 733 (Verwendung einer Kombination aus einem Poly
propylenharz und einem Dispergiermittel als Bindemittel)
beschrieben.
Es wurde nun gefunden, daß speziell zusammengesetzte
Polymerisate sehr gut als Trägermaterialien (Bindemit
tel) für die Herstellung von Konzentraten geeignet sind.
Von besonderem Vorteil ist neben der hohen Aufnahmefä
higkeit für die unterschiedlichsten Zusatzstoffe, daß
diese Polymerisate eine sehr gute Verträglichkeit bzw.
eine sehr gute Mischbarkeit mit den verschiedenartig
sten Polymermaterialien zeigen.
Gegenstand der Erfindung sind Konzentrate zum Einsatz
in Kunststoffen, enthaltend mindestens einen in einem
polymeren Bindemittel dispergierten Zusatzstoff, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) als polymere Bindemittel im wesentlichen aliphatisch aufgebaute Homopolycarbonate oder Copolycarbonate oder sequenzierte Blockcopolymer polycarbonate eingesetzt werden
- b) der Zusatzstoff im Gewichtsverhältnis a : b von Ver hältnis 3 : 1 bis 1 : 10, bevorzugt 2 : 1 bis 1 : 5 und besonders bevorzugt 1 : 1 bis 1 : 3, eingesetzt wird.
Erfindungsgemäß einzusetzende polymere Bindemittel a)
sind beispielsweise Homopolycarbonate und/oder Copoly
carbonate der Struktur (IV)
mit n 15, bevorzugt 20,
worin
R¹ gleiche oder verschiedene zweiwertige, im wesent lichen aliphatische Reste R¹ der Struktur
-(CH₂)m- mit m = 3-12,
-CH₂CH₂CH(CH₃)-,
-CH₂Cl₂-O-CH₂CH₂,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂-,
worin
R¹ gleiche oder verschiedene zweiwertige, im wesent lichen aliphatische Reste R¹ der Struktur
-(CH₂)m- mit m = 3-12,
-CH₂CH₂CH(CH₃)-,
-CH₂Cl₂-O-CH₂CH₂,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂-,
bedeutet.
Unter im wesentlichen aliphatischen "Polycarbonaten"
werden solche verstanden, welche zumindest über einen
aliphatischen (oder cycloaliphatischen) Rest an die
Carbonatgruppe gebunden sind.
Die aliphatischen Polycarbonate können nach üblichen
Methoden, z. B. durch Phosgenierung von Diolen
(DE-OS 20 01 091, FR-PS 13 91 512, DE-OS 10 31 512,
DE-OS 24 46 107, DE-OS 26 05 024, EP 0 02 641,
DE-OS 24 47 349), besser aber durch ringöffnende Masse- und
Lösungspolymerisation von cyclischen, aliphatischen
Carbonaten hergestellt werden (DE-OS 15 45 116,
15 45 117, 31 03 135, 32 04 078).
Das bevorzugte Herstellungsverfahren ist die anionische
ringöffnende Lösungspolymerisation von cyclischen ali
phatischen Carbonaten bei tiefen Temperaturen
(DE-OS 36 07 625).
Cyclische aliphatische Carbonate als Ausgangsprodukte
für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polycarbonate
sind Verbindungen der Formel (I)
worin
R¹ = -(CH₂)m- mit m = 3-12,
-CH₂CH₂CH(CH₃)-,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂-,
-CH₂CH₂CH(CH₃)-,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂-,
bedeutet und Verbindungen der Formel (II)
worin
R² = -(CH₂)m- mit m = 4-12,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂
-CH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂
bedeutet.
Bevorzugt werden Carbonate der Formel (I) verwendet.
Besonders bevorzugt ist das Carbonat mit R¹ =
Weitere erfindungsgemäß einzusetzende polymere Bindemit
tel a) sind sequenzierte Block(co)polymere der ideali
sierten Formeln (V)
A-B-A; B-A-B oder (A-B)x (V)
mit x = 1 bis 20, insbesondere x = 1 bis 10,
worin
worin
A = Rest eines Homopolymerisats von Styrol, Vinyl
naphthalin, Isopropenylnaphthalin oder Butadien
1,3, oder Isopren, insbesondere von Styrol oder
Butadien-1,3, und
B = Rest eines Homopolymeren eines cyclischen, ali phatischen Carbonats der allgemeinen Formel (I)
B = Rest eines Homopolymeren eines cyclischen, ali phatischen Carbonats der allgemeinen Formel (I)
oder der allgemeinen Formel (II)
worin R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben,
sind.
sind.
Besonders bevorzugt werden cyclische, aliphatische
Carbonate der Formel (I) davon besonders bevorzugt das
Carbonat der Formel
Die mittleren Molekulargewichte der Blöcke A und B sind
größer 800, vorzugsweise größer 1000 und besonders be
vorzugt größer 10 000.
ln den Blockcopolymeren können die mittleren Molekular
gewichte der Blöcke A und B verschieden oder nahezu
gleich groß sein.
Die Blockcopolymeren enthalten den Block A in Mengen von
5 bis 95 Gew.-% und den Block B in Mengen von 95 bis
5 Gew.-%, vorzugsweise aber in Mengen von 5 bis
20 Gew.-% A und 95 bis 80 Gew.-% B sowie 5 bis 20 Gew.-%
B und 95 bis 80 Gew.-% A; d. h. in den bevorzugten Block
copolymeren überwiegt gewichtsmäßig entweder die Kompo
nente A oder B.
Die Blockcopolymeren können durch anionische Polymeri
sation gemäß DE-OS 36 07 627 hergestellt werden.
Weitere erfindungsgemäß einzusetzende polymere Bindemit
tel a) sind Block(co)polycarbonate (mit Ester-Blöcken
L) mit sequenzartigem Aufbau der idealisierten Formel
(VI)
-(-B-T-L)n- (VI)
mit n = 1 bis 20, insbesondere 1 bis 10, worin
-B- ein Polycarbonatsegment, bevorzugt Polymerisat
eines cyclischen Carbonats (Block B) der
Formel I oder II,
worin
R¹ und R² die oben angegebenen Reste bedeuten,
-L- ein Polymerisatsegment ("Block L") eines cyclischen Esters (Lactons) mit der Formel III
-L- ein Polymerisatsegment ("Block L") eines cyclischen Esters (Lactons) mit der Formel III
mit
R³, R⁴, R⁵, R⁶ = H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁-C₆-alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅,
m, n unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5, oder 6 und worin
T ein Mittelstück, enthaltend sowohl das cyclische Carbonat der Formel I und/oder II als auch den cyclischen Ester der Formel III in polymerisierter Form, wobei die Konzentration der Reste I und/oder II in Richtung auf -L- und die Konzentration der Reste III in Richtung auf -B- kontinuierlich ab nimmt ("tapered structure"),
bedeutet.
R³, R⁴, R⁵, R⁶ = H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁-C₆-alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅,
m, n unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5, oder 6 und worin
T ein Mittelstück, enthaltend sowohl das cyclische Carbonat der Formel I und/oder II als auch den cyclischen Ester der Formel III in polymerisierter Form, wobei die Konzentration der Reste I und/oder II in Richtung auf -L- und die Konzentration der Reste III in Richtung auf -B- kontinuierlich ab nimmt ("tapered structure"),
bedeutet.
Die Molekulargewichte der Blöcke B, L, T betragen <800,
bevorzugt <1000.
Besonders bevorzugte cyclische Carbonate (I) und (II)
sind Trimethylenglykolcarbonat, Neopentylglykolcarbonat,
1,4-Butandiolcarbonat sowie dimere Carbonate des Pentan
diols oder des Hexandiols.
Bevorzugte Lactone (III) (zur Herstellung von Block L)
sind ε-Caprolacton und Pivalolacton.
In den Polymeren können die mittleren Molekulargewichte
der Blöcke B und L sowie der Mittelstücke T verschieden
oder nahezu gleich groß sein.
Die sequenzierten Block(co)polycarbonate enthalten die
Blöcke B bzw. L in Mengen von 5 bis 95 Gew.-% (bezogen
auf Gesamtmenge B+L), vorzugsweise aber in Mengen von
5 bis 20 Gew.-% B und 95 bis 80 Gew.-% L (bezogen auf
B+L), sowie 5 bis 20 Gew.-% L und 95 bis 80 Gew.-% B
(bezogen auf B+L); der Gehalt an Mittelstücken T mit
einer "tapered-structure" beträgt 5 bis 95 Gew.-%
(bezogen auf B+T+L), vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-%
(bezogen auf B+T+L).
Die Copolymeren lassen sich aus den cyclischen Carbo
naten und Lactonen durch anionische ringöffnende
Lösungspolymerisation herstellen. Ein sequentieller
Aufbau der Copolymeren wird durch eine stufenweise
Zugabe der Carbonat/Lacton-Mischung zur polymerisations
aktiven Lösung erreicht.
Weiterer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung der
Konzentrate als Zumischung zu Polymeren, insbesondere
zu thermoplastischen Polymeren.
Die Molekulargewichte der bevorzugten aliphatischen
Polycarbonate einschließlich der sequenzierten
Block(co)polycarbonate können 2000 g/mol bis
5 00 000 g/mol, bevorzugt 5000 g/mol bis 1 20 000 g/mol
betragen.
Im Sinne der Erfindung einzusetzende Zusatzstoffe sind
beispielsweise Verstärkungs- und Füllstoffe, Farbmittel,
Gleitmittel, Treibmittel, Stabilisatoren, Flammschutz
mittel, Antistatika, Lichtschutzmittel und Nucleierungs
mittel.
Beispiele für Füllstoffe sind mineralische Füllstoffe
wie Calciumcarbonat, Talkum, Kaolin, Glimmer, Silica-
Verbindungen, Schwerspat; Mikroglaskugeln, Metalloxide
wie z. B. Magnesiumoxid und Aluminiumoxid, Ruß, Graphit,
auch elektrisch leitfähige Füllstoffe wie leitfähiger
Ruß oder metallbeschichtete keramische Mikrokugeln.
Beispiele für Farbmittel sind organische Farbstoffe,
insbesondere jedoch Pigmente.
Beispiele für Gleitmittel sind Fettalkohole, Fettsäuren,
Amide von Fettsäuren (z. B. Ethylendiaminbisstearylamid,
Erucasäureamid, Stearinsäureamid), Metallsalze von Car
bonsäuren (z. B. Calciumstearat), Carbonsäureester (z. B.
Cetylstearat, Stearylstearat, Glycerintristearat, Pen
taerythrittetrastearat, Montansäureester).
Beispiele für Treibmittel sind Azodicarbonamid, Hydra
zide (z. B. Trihydrazinotriazin, Diphenylsulfon-3,3′-di
sulfohydrazid, Diphenylenoxid-4,4′-disulfohydrazid),
p-Toluylensulfonylsemicarbazid, 5-Phenyltetrazol, Isa
tosäureanhydrid.
Beispiele für Stabilisatoren sind Antioxidantien (z. B.
sterisch gehinderte Phenole, Thioether, Phosphite) und
Lichtschutzmittel (z. B. UV-Absorber vom Hydroxybenzo
phenon-Typ, vom 2-Hydroxyphenylbenzotriazol-Typ, vom
Zimtsäureester-Typ oder sogenannte HALS-Lichtschutz
mittel (Lichtschutzmitel auf Basis sterisch gehinderter
Amine), insbesondere Derivate des 2,2,6,6-Tetramethyl
piperidins wie z. B. Sebacinsäure-bis-2,2,6,6-tetra
methyl-4-piperidylester.
Beispiele für Flammschutzmittel sind Aluminiumhydroxid,
Antimonoxid, halogenhaltige Verbindungen (z. B. Octabrom
diphenylether, Tetrabrombisphenol A), phosphorhaltige
Verbindungen (z. B. alkylsubstituierte Arylphosphate);
in dieser Kategorie seien auch Rauchdichteverminderer
(z. B. Molybdänoxid, Kupferhydroxidphosphat) genannt.
Beispiele für Antistatika sind kationaktive (z. B. quar
täre Ammoniumsalze), anionaktive (z. B. Natriumalkylsul
fonate) und nichtionogene Verbindungen (z. B. Polyethy
lenglykolester, Polyethylenglykolether, ethoxylierte
Fettamine).
Beispiele für Nucleierungsmittel sind Talkum oder
feinstverteilte hochschmelzende Polymerpulver.
Die erfindungsgemäßen Konzentrate, die einen Zusatzstoff
oder mehrere Zusatzstoffe gleichzeitig enthalten können,
eignen sich zur Verwendung in einer Vielzahl von Poly
meren, insbesondere solchen Polymeren, die einer thermo
plastischen Verarbeitung zugänglich sind.
Beispiele für geeignete Polymere sind Acrylnitril/Buta
dien/Styrol-Terpolymerisate (ABS), Methylmethacrylat/
Butadien/Styrol-Terpolymerisate (MBS), Styrol/Acrylni
tril-Copolymerisate (SAN), α-Methylstyrol/Acrylnitril-
Copolymerisate, Polystyrol, schlagzähes Polystyrol
(HIPS) , Polymethylmethacrylat, Polycarbonat, Polycarbo
nat/ABS-Gemische, Polyphenylenoxid, Polyphenylenoxid/
HlPS-Gemische, Polyamide, z. B. Polyamid-6, Polyamid-66,
Polyamid-12, Polyester, z. B. Polyethylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat, Polyvinylchlorid, Polyolefine,
z. B. Polyethylen, Polypropylen, Polyacetale, Polyure
thane, Acrylat/Styrol/Acrylnitril-Terpolymerisate (ASA),
Acrylnitril/EPDM/Styrol-Terpolymerisate (AES); prinzi
piell können die Konzentrate auch für Kautschuke wie
z. B. Polybutadien, Styrol/Butadien-Kautschuke, Acryl
nitril/Butadien-Kautschuke, Polychloropren, Polyisopren,
Butylkautschuk, Ethylen/Propylen/Dien(EPDM)-Kautschuke,
Acrylatkautschuke, Ethylen/Vinylacetat-Kautschuke, Vi
nylpyridin/Butadien-Kautschuke, Vinylpyridin/Styrol/Bu
tadien-Kautschuke, Vinylpyridin/Acrylnitril/Butadien-
Kautschuke, carboxylierte Kautschuke, Polyisobutylen
eingesetzt werden.
Bevorzugte Polymere für den Einsatz der Konzentrate sind
ABS-Polymerisate, MBS-Polymerisate, Polycarbonat/ABS-Ge
mische, Polyamide, Polyvinylchlorid.
Die Konzentrate werden in den Kunststoffen in Mengen von
z. B. 0,5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%,
insbesondere 3 bis 25 Gew.-% eingesetzt.
Herstellung von Konzentraten.
A: Sequenziert aufgebautes Copolymer, erhalten
durch Polymerisation von 80 Gew.-% Neopentylgly
kolcarbonat und 20 Gew.-% ε-Caprolacton gemäß
DE-OS 37 00 193 ηrel = 1,93 (2 Gew.-%ige Lösung in
CH2Cl2 bei 20°C).
B: Polyneopentylglykolcarbonat, erhalten durch Poly
merisation von Neopentylglycolcarbonat gemäß
DE-OS 36 07 625, ηrel = 2,30 (2 Gew.-%ige Lösung
in CH2Cl2 bei 20°C).
C: Pfropfkautschuk, hergestellt durch radikalische
Emulsionspolymerisation von 50 Gew.-Teilen eines
Styrol/Acrylnitril = 72 : 28-Gemisches in Gegenwart
von 50 Gew.-Teilen eines in Latexform vorliegenden
Polybutadiens mit einer mittleren Teilchengröße
(d50) von 350 nm.
D: Ethylen/Vinylacetat-Copolymer mit einem Gehalt von
45 Gew.-% Vinylacetat (Levapren 450 der Bayer AG) .
E: Titandioxid TiO2 RFK2 der Bayer AG.
F: Aluminiumoxid Al2O3 der Degussa AG.
G: Ruß (Black Pearls 900 der Firma Cabot).
H: Tetrabrombisphenol A der Firma Eurobrom.
Die Ermittlung des Aufnahmevermögens der polymeren Bin
demittel erfolgte so, daß eine vorgegebene Polymermenge
(200 Gew.-Teile) auf einer Walze portionsweise so lange
mit einem Zusatzstoff versetzt wurde, bis keine weitere
Aufnahme des Zusatzstoffes durch das Polymermaterial er
folgte. Die Walzentemperatur lag bei 115°C bis 125°C.
ln Tabelle 1 sind die jeweiligen Mengen (Gew.-Teile) an
Zusatzstoff angegeben, die pro 200 Gew.-Teile polymeres
Bindemittel aufgenommen wurden. Zum Vergleich wurden
solche polymeren Bindemittel eingesetzt, die erfahrungs
gemäß eine gute Aufnahmefähigkeit für Zusatzstoffe auf
weisen und die aufgrund ihrer günstigen Mischbarkeit mit
vielen Polymermaterialien oft zur Herstellung von Kon
zentraten Verwendung finden.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, zeichnen sich die er
findungsgemäßen Konzentrate durch einen deutlich erhöh
ten Gehalt an dispergiertem Zusatzstoff aus.
Claims (9)
1. Konzentrate zum Einsatz in Kunststoffen, enthaltend
einen in einem polymeren Bindemittel dispergierten
Zusatzstoff, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) als polymere Bindemittel im wesentlichen aliphatisch aufgebaute Homopolycarbonate oder Copolycarbonate oder sequenzierte Block(co)-po lymerpolycarbonate eingesetzt werden und
- b) der Zusatzstoff (b) im Gewichtsverhältnis a : b von Verhältnis 3 : 1 b) 1 : 10 eingesetzt wird.
2. Konzentrate nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Homo- oder Copolycarbonate
solche der Struktur
mit n 20,
worin
R¹ gleiche oder verschiedene Zweierverbindungen im wesentlichen aliphatische Reste R¹ der Struktur
-(CH₂)mä mit m = 3-12,
-CH₂CH₂CH(CH₃)-,
-CH₂Cl₂-O-CH₂CH₂,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂-, eingesetzt werden.
worin
R¹ gleiche oder verschiedene Zweierverbindungen im wesentlichen aliphatische Reste R¹ der Struktur
-(CH₂)mä mit m = 3-12,
-CH₂CH₂CH(CH₃)-,
-CH₂Cl₂-O-CH₂CH₂,
-CH₂CH₂OCH₂CH₂OCH₂CH₂-,
-CH₂CH(CH₃)CH₂CH₂C(CH₃)₂CH₂-, eingesetzt werden.
3. Konzentrate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als polymere Bindemittel a) sequenzierte
Blockpolycarbonate der idealisierten Formeln
A-B-A; B-A-B oder (A-B)x (V)mit x = 1 bis 20, insbesondere x = 1 bis 10,
worin
A = Rest eines Homopolymerisats von Styrol, Vinyl naphthalin, lsopropenylnaphthalin oder Butadien-1,3, oder lsopren, insbesondere von Styrol oder Butadien-1,3, und B = Rest eines Homo- oder (Co)polycarbonats der Struktur ist, bei denen die mittleren Molekulargewichte der Blöcke A und B gleich oder verschieden sind und jeweils größer als 800, vorzugsweise größer als 1000 und besonders bevorzugt größer als 10 000 sind und den Block A in Mengen von 5 bis 95 Gew.-% und den Block B in Mengen von 95 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise aber in Mengen von 5 bis 20 Gew.-% A und 95 bis 80 Gew.-% B sowie 5 bis 20 Gew.-% B und 95 bis 80 Gew.-% A enthalten.
worin
A = Rest eines Homopolymerisats von Styrol, Vinyl naphthalin, lsopropenylnaphthalin oder Butadien-1,3, oder lsopren, insbesondere von Styrol oder Butadien-1,3, und B = Rest eines Homo- oder (Co)polycarbonats der Struktur ist, bei denen die mittleren Molekulargewichte der Blöcke A und B gleich oder verschieden sind und jeweils größer als 800, vorzugsweise größer als 1000 und besonders bevorzugt größer als 10 000 sind und den Block A in Mengen von 5 bis 95 Gew.-% und den Block B in Mengen von 95 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise aber in Mengen von 5 bis 20 Gew.-% A und 95 bis 80 Gew.-% B sowie 5 bis 20 Gew.-% B und 95 bis 80 Gew.-% A enthalten.
4. Konzentrate nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als polymere Bindemittel a)
sequenzierte Blockcopolycarbonate der idealisierten
Formelstruktur
-(-B-T-L)n-mit n = 1 bis 20, insbesondere 1 bis 10, worin
Block B der Rest eines Homo- oder Copolymerisats der Formel mit den bereits angeführten Bedeutungen für n und R¹ ist,
Block L das Polymerisatsegment auf Basis eines Lactons der Formel III mit
R³, R⁴, R⁵, R⁶ = H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁-C₆-alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅,
m, n unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 darstellt und worin
T ein Mittelstück, enthaltend sowohl das cyclische Carbonat der Formel I und/oder II als auch die cyclischen Ester der Formel III in polymeri sierter Form, wobei die Konzentration der Reste I und/oder II in Richtung auf -L- und die Konzentration der Reste III in Richtung auf -B- kontinuierlich abnimmt ("tapered structure"), bedeutet,
die Blöcke B, T, L gleich oder verschieden groß sind und ihr Molekulargewicht der Blöcke jeweils größer als 800, bevorzugt größer als 1000 ist.
Block B der Rest eines Homo- oder Copolymerisats der Formel mit den bereits angeführten Bedeutungen für n und R¹ ist,
Block L das Polymerisatsegment auf Basis eines Lactons der Formel III mit
R³, R⁴, R⁵, R⁶ = H, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Alkenyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkenoxy-C₁-C₆-alkyl, insbesondere H, CH₃, C₂H₅,
m, n unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 darstellt und worin
T ein Mittelstück, enthaltend sowohl das cyclische Carbonat der Formel I und/oder II als auch die cyclischen Ester der Formel III in polymeri sierter Form, wobei die Konzentration der Reste I und/oder II in Richtung auf -L- und die Konzentration der Reste III in Richtung auf -B- kontinuierlich abnimmt ("tapered structure"), bedeutet,
die Blöcke B, T, L gleich oder verschieden groß sind und ihr Molekulargewicht der Blöcke jeweils größer als 800, bevorzugt größer als 1000 ist.
5. Konzentrate nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Molekulargewichte der Poly
carbonate a) 2000 bis 5 00 000 g/mol, vorzugsweise
5000-120 000 g/mol betragen.
6. Konzentrate nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Polycarbonatresten
-(CH₂)₃-, -(CH₂)₄- oder (CH₂)₆- und in den Poly
estergruppen (Block L) der Esterrest -CO-O-(CH₂)₅-
ist.
7. Konzentrate nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als Zusatzstoffe b) Verstärkungs-
und Füllstoffe, Farbmittel, Gleitmittel, Treib
mittel, Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Anti
statika, Lichtschutzmittel und Antistatika
enthalten.
8. Verwendung der Konzentrate nach Ansprüchen 1 bis
7 als Zusatz zu Polymeren in Mengen von 0,5 bis
50 Gew.-%, vorzugsweise 1-30 Gew.-%, vorzugsweise als
Zusatz zu thermoplastischen Polymeren, durch
Einarbeiten der Konzentrate in Schmelzen der
Polymere.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als thermoplastische Kunststoffe Polyester,
Polyamide, Polycarbonate und thermoplastische
(Co)-Polymerisate wie ABS-Polymerisate, MBS-Poly
merisate, Polyvinylchlorid-Polymerisate oder
ABS/Polycarbonat-Gemischen eingesetzt werden.
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