DE4040809A1 - Verfahren und anordnung zur abscheidung von sand aus dem rauchgasstrom - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anord­ nung zur Abscheidung von Sand aus dem Rauchgasstrom.

Die Abscheidung von Sand aus dem Rauchgasstrom vor den Heizflachen und/oder vor dem Elektrofilter und/ oder Rauchgas-Entschwefelung ist aufgrund des immer großer werdenden SiO₂-Anteiles unbedingt erforderlich, um diese Anlagenteile vor Verschleiß wirkungsvoll zu schützen sowie Abscheide- und Entschwefelungs­ minderungen zu vermeiden. Dazu sind eine Vielzahl von Lösungen bekannt, die jedoch einen hohen Bau­ aufwand für anlagentechnische Veränderungen erfor­ dern und zu hohen Druckverlusten aufgrund der er­ forderlichen Einbauten führen (DD-PS 2 80 373, 2 14 913, 2 48 177, 1 17 274; DE-OS 38 11 633, 15 26 140, 10 98 142, 9 43 190, 8 62 819; DR-PS 7 17 118, 7 06 335, 5 59 404). Außerdem werden nur geringe Abscheideanteile er­ reicht, so daß doch erhöhte Verschleißwirkungen und/ oder nur geringe Abscheideleistungen eintreten.

Ziel der Erfindung ist, mit einfachen Mitteln einen hohen Sandabscheidungsgrad zu erreichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ab­ scheidung unmittelbar in die Strömungsführung der Rauchgase zu integrieren. Dies wird dadurch er­ reicht, daß erfindungsgemäß die Richtung und Strö­ mungsgeschwindigkeit des Rauchgasstromes zwangs­ weise geändert, der Sand impulsartig an der Außen­ faser des Rauchgasstromes und der Ab- oder Umlenkung abgelenkt und entnommen wird. Zur Realisierung ist der Rauchgaskanal mit Ab- oder Umlenkungen versehen und/oder vor der Ab- oder Umlenkung Einschnürungen angeordnet und im Bereich der Ab- oder Umlenkung an der gegenüberliegenden Kanalinnenwand Prallelemente und Öffnungen vorgesehen sind, wobei die Öffnungen über einen durch die Kanalaußenwand gebildeten Sam­ melkanal mit einer Entaschungseinrichtung verbunden sind.

An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt:

Fig. 1 Die Rauchgaskanal-Umlenkung vor dem Elektro­ filter mit der Abscheideeinrichtung,

Fig. 2 Die Rauchgaskanal-Führung mit Abscheideein­ richtungen,

Fig. 3 Die Ausbildung der Abscheideeinrichtung.

Der Rauchgaskanal 1 weist vor dem Elektrofilter die Umlenkung 2 auf (Fig. 1). An der Außenfaser 3 der Innenwandung 4 der Umlenkung 2 sind Prallelemente 5 mit Öffnungen 6 angeordnet. Die Öffnungen 6 sind mit den Sektionen 7 der Abscheidekammern 8 verbunden. Die Abscheidekammern 8 weisen die Entaschungsein­ richtungen 9 auf. An der Innenfaser 10 der Innenwan­ dung 4 der Umlenkung 2 ist die Einschnürung 11 vor­ gesehen. Der anlagen- oder technologiebedingt abge­ winkelte Rauchgaskanal 12 (Fig. 2) weist an den Ab­ winkelungen 14 (Innenfaser) die Einschnürungen 11 und an der Außenfaser 3 die Abscheidekammern 8 mit den Sektionen 7 mit Begrenzungswänden 19 auf. Im Bereich der Abscheidekammern 8 sind die Prallelemente 5 mit den Öffnungen 6 angeordnet. Die Abscheidekam­ mer 8 (Fig. 3) ist dabei so gebildet, daß im Abstand von der Innenwandung 4 die mit den Öffnungen 6 und Prallelementen 5 versehene Deckplatte 13 angeordnet ist. Die Abscheidekammer 8 weist die Entaschungsein­ richtung 9 auf. Die Prallelemente 5 sind entgegen der Strömungsrichtung abgewinkelt oder senkrecht zur Strö­ mungsrichtung angeordnet. Die Öffnungen 6 sind als sieb-, sicken-, schlitz- oder taschenförmige Öffnungen und die Entaschungseinrichtungen 9 sind als Förder­ schnecken, Kratzer oder medienbeaufschlagte Förderer ausgebildet. Die mit der Strömung 15 mitgetragenen Sand-Asche-Teilchen 16 der Rauchgase werden aufgrund ihrer Balugeschwindigkeit (Strömung) im Bereich von Umlenkungen an die Außenwandung getragen. Diese Masse­ teilchen gelangen über Öffnungen 6 in die Abscheide­ kammer 8 und fallen innerhalb der Sektionen 7 in die Entaschungseinrichtung 9. Dieser Einfangvorgang der Sand-Asche-Teilchen 16 wird durch die Prallelemente 5 verstärkt. Aufgrund der Nutzung der Rauchgaskanalfüh­ rung bzw. Trichteranordnungen mit Umlenkungen ohne zu­ sätzliche Einbauten im Kanalquerschnitt tritt kein er­ höhter Druckverlust ein. Zur Rauchgasführung und Kon­ zentrationserhöhung der Sand-Asche-Teilchen 16 an der Wandung 4 ist im gegenüberliegenden Wandbereich 17 die Einschnürung 11 so ausgebildet, daß eine Strömungsbe­ einflussung in Richtung Abscheidekammer 8 erfolgt. Es bildet sich dadurch eine Asche-Sand-Schicht 18, die über die Öffnungen 6 in die Sektionen 7 gelangt. Inner­ halb der relativ kleinen, schmalen Sektionen 7 mit den Begrenzungswänden 19 wird eine Rauchgasströmung ver­ mieden, so daß ein ungehinderter Ausfall bzw. Entsor­ gung des eingetragenen Asche-Sand-Gemisches 20 erfolgt.

Claims (6)

1. Verfahren zur Abscheidung von Sand aus dem Rauch­ gasstrom, gekennzeichnet dadurch daß Richtung und Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgasstromes zwangsweise geändert, der Sand impulsartig an der Außenfaser des Rauchgasstromes und der Ab- oder Umlenkung abgelenkt und entnom­ men wird.

2. Anordnung zur Abscheidung von Sand aus dem Rauch­ gasstrom in einem Rauchgaskanal, gekennzeichnet dadurch, daß der Rauchgaskanal mit Ab- oder Um­ lenkungen versehen und/oder vor der Ab- oder Um­ lenkung Einschnürungen angeordnet und im Bereich der Ab- oder Umlenkung an der gegenüberliegenden Kanalinnenwand Prallelemente und Öffnungen vor­ gesehen sind, wobei die Öffnungen über einen durch die Kanalaußenwand gebildeten Sammelkanal mit einer Entaschungseinrichtung verbunden sind.

3. Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Prallelemente entgegen oder senkrecht zur Strömungsrichtung des Rauchgasstromes angeordnet sind.

4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen sieb-, sicken-, schlitz- oder taschenförmig ausgebildet sind.

5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelkanal sektionsartig ausgebildet ist.

6. Anordnung nach Anspruch 2 und 5, gekennzeichnet dadurch, daß die Sektionen des Sammelkanals in Entaschungseinrichtungen eingebunden sind.