DE4039580A1 - Reagenzbevorratungssystem und mehrfunktionsbehaelter fuer trockene reagenzkomponenten und anderes schuettgut - Google Patents

Reagenzbevorratungssystem und mehrfunktionsbehaelter fuer trockene reagenzkomponenten und anderes schuettgut

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Klaus Oswald
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Description

Die Erfindung betrifft ein Reagenzbevorratungssystem zur Herstellung von Reagenzflüssigkeiten aus mehreren Kompo­ nenten, von denen mindestens eine flüssig und eine fest ist, sowie einen Mehrfunktionsbehälter, der innerhalb ei­ nes solchen Reagenzbevorratungssystems, aber auch für an­ dere Anwendungszwecke, bei denen ähnliche Anforderungen herrschen, vorteilhaft verwendbar ist.
Die in der klinischen Chemie gebräuchlichen Analysen von Körperflüssigkeiten, (vor allem Blut) werden überwiegend mit automatischen Analysegeräten durchgeführt. Diese benötigen im Regelfall eine Vielzahl verschiedener Rea­ genzflüssigkeiten für die unterschiedlichen Analysen (Pa­ rameter), wobei für eine Analyse häufig mehrere Reagenz­ flüssigkeiten erforderlich sind. Die Reagenzflüssigkeiten sind dabei im Regelfall Mischungen verschiedener Einzel­ bestandteile (Ingredienzen), beispielsweise Enzyme, Coenzyme, Immunreagenzien, Indikatorsubstanzen, Puffer, Lösungsmittel. Im Sinne einer möglichst einfachen Handha­ bung ist es optimal, wenn die fertigen Reagenzflüssigkei­ ten abgepackt in zu dem jeweiligen Analyseautomaten pas­ senden Behältern angeboten werden.
Dies ist jedoch vielfach nicht möglich, wobei der wich­ tigste Grund die Tatsache ist, daß das fertige Gemisch nicht ausreichend lange haltbar ist. Deshalb werden ver­ schiedene Komponenten, die insgesamt die fertige Reagenz­ flüssigkeit bilden, getrennt voneinander konfektioniert und als sogenannte Testkits angeboten. Der Begriff "Kom­ ponente" bezeichnet dabei irgendeinen separaten Bestand­ teil aus dem der Anwender die gebrauchsfertige Reagenz­ flüssigkeit herstellt. Es kann sich dabei um eine Einzel­ substanz (beispielsweise ein Lösungsmittel oder ein trockenes Reagenz) handeln. Vielfach stellen aber die Reagenzkomponenten bereits Mischungen dar.
Innerhalb eines Testkits befinden sich die miteinander im flüssigen Zustand verträglichen Ingredienzen gemeinsam als flüssige Komponente in einem Flüssigkeitsbehälter. Andere Komponenten können als Feststoffe in unterschied­ licher galenischer Zubereitungsform, beispielsweise als Pulver, Granulate, Tabletten oder Lyophilisate vorliegen.
Um aus den Komponenten die gebrauchsfertige Reagenzflüs­ sigkeit herzustellen, muß der Anwender die Zubereitung übernehmen, wobei er einer speziellen Arbeitsanleitung des Herstellers des Testkits folgt. In der Regel sind verschiedene Feststoffe aufzulösen und/oder Flüssigkeiten miteinander zu mischen. Dabei müssen aufeinander abge­ stimmte Volumina quantitativ, fehlerfrei und auslaufsi­ cher ineinander überführt werden.
Derartige Testkits sind zwar im Regelfall relativ univer­ sell geeignet für verschiedene Analyseautomaten und auch zur manuellen Durchführung von Analysen. Die Herstellung der gebrauchsfertigen Reagenzflüssigkeiten aus den ver­ schiedenen Komponenten des Testkits erfordert jedoch er­ fahrenes Laborpersonal und vielfach aufwendige Arbeits­ schritte.
Um die Bedienung der Analyseautomaten zu vereinfachen, wurden Geräte entwickelt, die mit spezialisierten Rea­ genzzubereitungen arbeiten.
So ist beispielsweise ein Analyseautomat vorgeschlagen worden, bei dem sämtliche Reagenzien für die verschie­ denen Parameter in Form von kleinen Tabletten vorliegen, die in magazinartigen Schächten in dem Gerät bevorratet werden. Flüssige Komponenten werden nur noch als testneu­ trales Diluens verwendet. Das Diluens, die Probe und eine testspezifische Tablette werden in einem kleinen Reakti­ onsgefäß gemischt und das Reaktionsergebnis wird in übli­ cher Weise nach Ablauf der Reaktion photometrisch be­ stimmt. Da ein solches Gerät vollautomatisch arbeitet, ist die Bedienung einfach. Dem steht aber ein hoher gerä­ tetechnischer Aufwand gegenüber. Außerdem sind Gerät und Reagenzzubereitung derartig eng aufeinander abgestimmt, daß bei solchen Analysesystemen im Regelfall nur Reagen­ zien des Geräteherstellers verwendet werden können. Dies macht nicht nur das Labor von einem einzigen Lieferanten abhängig, sondern es wirft auch für den Hersteller Pro­ bleme auf, weil die Entwicklung der spezialisierten Rea­ genzkomponenten aufwendig ist und weil er die Lieferung der Reagenzien für die gesamte Lebensdauer des Gerätes sicherstellen muß.
Bei anderen bekannten Analysesystemen wird die Reagenz­ flüssigkeit für eine Mehrzahl von gleichartigen Analysen jeweils automatisch aus Einzelkomponenten hergestellt, die in spezialisierten, durch ein Hilfsmittel zusammenge­ faßten Behältnissen dem Gerät zugeführt werden. Auch hier bestehen die gleichen Nachteile wie bei dem vorgenannten Beispiel.
Ein verringerter apparativer Aufwand läßt sich erreichen, wenn man jeweils die Reagenzien für einen einzigen Test in geeigneten Mikroverpackungen herstellt und bevorratet. In diese Kategorie gehören Analyseelemente, die im Regel­ fall in mehreren Testschichten die Reagenzien enthalten. Der reduzierte gerätetechnische Aufwand wird hier jedoch mit einem sehr hohen Entwicklungsaufwand bezüglich der Analyseelemente erkauft. Dies führt zu hohen Kosten pro Test. Außerdem besteht auch hier die gegenseitige Abhän­ gigkeit des Benutzers (Labors) und des Herstellers des Analysesystems.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung der Reagenzflüssigkeiten zu vereinfachen und damit ohne hohe Anforderungen an den Ausbildungsstand und die Sorg­ falt des Bedienungspersonals dazu beizutragen, daß Fehler vermieden werden und damit die Qualität der Analyse ver­ bessert wird.
Die Aufgabe wird bei einem Reagenzbevorratungssystem der eingangs bezeichneten Art durch die Kombination folgender Elemente gelöst: Ein Flüssigkeitsbehälter enthält eine flüssige Komponente der Reagenzflüssigkeit. Ein Trocken­ reagenzbehälter enthält in einer Reagenzkammer eine in vielen Fällen feuchtigkeitsempfindliche feste Reagenzkom­ ponente in schüttfähiger Form. Ein weiterer Bestandteil des Reagenzbevorratungssystems ist eine an die Entnahme­ öffnung der Reagenzkammer angepaßte Flüssigkeitstransfer­ einrichtung, durch die ein Teil der flüssigen Komponente zwischen dem Flüssigkeitsbehälter und dem Trockenreagenz­ behälter transferiert und die feste, schüttfähige Rea­ genzkomponente mit Hilfe der flüssigen Komponente in den Flüssigkeitsbehälter gespült werden kann.
Die feste Reagenzkomponente kann in verschiedenen schütt­ fähigen galenischen Zubereitungen, beispielsweise als Pulver, vorliegen. Besonders bevorzugt ist jedoch eine relativ grobkörnige Struktur mit einem mittleren Parti­ keldurchmesser von mehr als 0,3 mm, bevorzugt mehr als 0,8 mm, insbesondere in Form eines Granulats oder in Form von Pellets. Es hat sich gezeigt, daß es verhältnismäßig einfach möglich ist, in solchen Zubereitungen eine Viel­ zahl von Einzelbestandteilen mit sehr guter Lagerfähig­ keit zu kombinieren, wenn man die schüttfähige Reagenz­ komponente sehr gut trockenhält. Dabei ist es vorteil­ haft, daß miteinander in flüssiger Phase unverträgliche Reagenzbestandteile getrennt verarbeitet (beispielsweise granuliert) und danach im trockenen Zustand und in exak­ ter Dosierung gemischt werden können. Dabei ist es sogar möglich, ein ganzes Reagenzsystem für eine Vielzahl von Parametern herzustellen, bei dem für alle Parameter nur eine gleiche flüssige Komponente (zum Beispiel ein gepuf­ fertes Lösungsmittel) verwendet wird, welches zur Zube­ reitung der für eine bestimmte Analyse erforderlichen Reagenzlösung jeweils mit einer einzigen (für die Analyse spezifischen) festen schüttfähigen Reagenzkomponente ver­ mischt wird. Aber auch wenn verschiedene flüssige Kompo­ nenten verwendet werden, wird die Handhabung sowohl auf der Seite des Herstellers als auch im Labor des Benutzers wesentlich vereinfacht, weil sämtliche Reagenzflüssigkei­ ten mit Hilfe weniger leicht und einheitlich handhabbarer Elemente des Reagenzbevorratungssystems zubereitet werden können.
Wesentlich ist, daß die an sich schwierig handhabbare schüttfähige Reagenzkomponente auf einfache Weise voll­ ständig und fehlerfrei in den Flüssigkeitsbehälter trans­ feriert wird. Dies löst die Erfindung auf einfache und effektive Weise, indem sie eine Flüssig­ keitstransfereinrichtung vorschlägt, die das Transferie­ ren der flüssigen Komponente in beiden Richtungen zwi­ schen dem Flüssigkeitsbehälter und dem Trockenreagenzbe­ hälter ermöglicht und es dadurch erlaubt, den Trockenrea­ genzbehälter (gegebenenfalls mehrfach) zu spülen.
Die Flüssigkeitstransfereinrichtung kann ein separates Element des Reagenzbevorratungssystem sein, welches ge­ trennt von dem Flüssigkeitsbehälter und von dem Trocken­ reagenzbehälter geliefert und erst bei der Herstellung der Reagenzflüssigkeit einerseits an den Flüssigkeitsbe­ hälter und andererseits an den Trockenreagenzbehälter flüssigkeitsdicht angeschlossen wird. In diesem Sinn ge­ eignet kann beispielsweise ein Rohr oder ein Schlauch mit entsprechenden Anschlüssen für die Behälter sein. Der we­ sentliche Unterschied gegenüber vorbekannten bei der Zu­ bereitung von Reagenzflüssigkeiten verwendeten Hilfsmit­ teln wie zum Beispiel Trichtern besteht darin, daß die Flüssigkeitstransfereinrichtung rückspülfähig ist, d. h. einen Flüssigkeitstransfer sowohl von dem Flüssigkeitsbe­ hälter in den Trockenreagenzbehälter als auch in umge­ kehrter Richtung erlaubt und daß sie eine flüssigkeits­ dichte Verbindung zwischen beiden Behältern bildet.
Für die Lagerfähigkeit trockener Reagenzkomponenten ist im Regelfall erforderlich, daß sie sehr gut trockengehal­ ten werden. Zu diesem Zweck weist der Trockenreagenzbe­ hälter vorzugsweise eine Trockenmittelkammer auf, welche über eine von einem Dampfaustauschelement überspannte Dampfaustauschöffnung mit der Reagenzkammer in Verbindung steht. Sofern sich die Trockenmittelkammer im Verschluß des Trockenreagenzbehälters befindet, wird das Trocken­ reagenz vor dem Anschluß an den Flüssigkeitsbehälter ent­ fernt und kann mit der Flüssigkeit nicht in Kontakt kom­ men. Im Zuge der vorliegenden Erfindung wurden jedoch auch für den Fall, daß die Trockenmittelkammer in dem Be­ hälterkörper des Trockenreagenzbehälters selbst unterge­ bracht ist, Möglichkeiten gefunden, die Dampfaustausch­ öffnung zwischen der Trockenmittelkammer und der Reagenz­ kammer mit Hilfe eines Dichtungselementes zu verschließen und damit die Rückspülmöglichkeit zu ermöglichen, ohne daß die Reagenzflüssigkeit in Kontakt mit dem Trockenmit­ tel kommen und dadurch kontaminiert werden kann.
Eine besonders einfache, sichere und zuverlässige Handha­ bung wird durch eine bevorzugte Ausführungsform ermög­ licht, bei der die Flüssigkeitstransfereinrichtung ein Teil des Trockenreagenzbehälters ist. Trockenreagenzbe­ hälter und Flüssigkeitstransfereinrichtung werden in die­ sem Fall also dem Benutzer als Einheit zur Verfügung ge­ stellt, die nur noch an den Flüssigkeitsbehälter (mit dem sie das Reagenzbevorratungssystem bildet) angeschlossen werden muß, um das Trockenreagenz zu transferieren und die Reagenzkammer durch Rückspülen der flüssigen Komponente vollständig zu entleeren. Eine solche Einheit aus Rea­ genzbehälter und Flüssigkeitstransfereinrichtung wird im folgenden als Mehrfunktionsbehälter bezeichnet.
Ein derartiger Mehrfunktionsbehälter ist ebenfalls Gegen­ stand der vorliegenden Erfindung. Er eignet sich auch auf anderen Anwendungsgebieten zum Lagern von trockenem, feuchtigkeitsempfindlichem Schüttgut und zum Zudosieren des Schüttgutes in einen eine Flüssigkeit enthaltenden Flüssigkeitsbehälter. Ein Beispiel sind Mittel zur Körper- oder Wäschepflege, die aus einer festen und einer flüssigen Komponente bestehen. Die feste Komponente wird deshalb im folgenden allgemein als "Schüttgut" bezeich­ net.
Gemäß einem zweiten Hauptaspekt richtet sich die vorlie­ gende Erfindung demzufolge auf einen Mehrfunktionsbehäl­ ter zum Lagern von trockenem, feuchtigkeitsempfindlichem Schüttgut und zum Zudosieren des Schüttguts zu einer in einem Flüssigkeitsbehälter enthaltenen Flüssigkeit, wel­ cher einen Behälterkörper und eine mit dem Behälterkörper verbundene Flüssigkeitstransfereinrichtung aufweist. Der Behälterkörper enthält eine Schüttgutkammer zur Aufnahme des Schüttgutes und eine Trockenmittelkammer, die über eine Dampfaustauschöffnung in Kontakt mit der Schüttgut­ kammer steht. An eine Entnahmeöffnung des Behälterkörpers schließt sich die Flüssigkeitstransfereinrichtung an, welche an den Flüssigkeitsbehälter flüssigkeitsdicht an­ schließbar ist und zum Transferieren eines Teils der darin enthaltenen Flüssigkeit in die Schüttgutkammer dient, so daß das Schüttgut in den Flüssigkeitsbehälter gespült werden kann. Die Dampfaustauschöffnung und die Entnahmeöffnung sind koaxial bezüglich einer sie verbin­ denden Achse ausgebildet und es ist ein Wechsel-Dich­ tungselement vorgesehen, welches in einer erster Position die Entnahmeöffnung abdichtet und entlang der Achse in eine zweite Position bringbar ist, in der es die Wasser­ dampfaustauschöffnung abdichtet.
Die Abdichtung zwischen dem Wechsel-Dichtungselement und den beiden von ihm verschlossenen Öffnungen kann in der gleichen Dichtungszone des Wechsel-Dichtungselementes er­ folgen. Beispielsweise kann eine O-Ringdichtung an dem Wechsel-Dichtungselement vorgesehen sein, deren O-Ring in der ersten Position am Rand der Entnahmeöffnung und in der zweiten Position am Rand der Dampfaustauschöffnung anliegt. Bevorzugt weist das Wechsel-Dichtungselement je­ doch getrennte Dichtzonen für die beiden Öffnungen auf, wodurch sich ein kürzerer Hub zwischen beiden Positionen ergibt.
Im einfachsten Fall besteht das Wechsel-Dichtungselement aus einem Bauteil. Um in diesem Fall eine ausreichende Abdichtung sicherzustellen, muß entweder dieses Bauteil aus einem ausreichend elastischen Material bestehen, oder es müssen im Randbereich der beiden von dem Wechsel- Dichtungselement abdichtbaren Öffnungen getrennte gum­ mielastische Dichtungen vorgesehen sein. Vorzugsweise be­ steht das Wechsel-Dichtungselement aus mehreren Teilen, insbesondere einem Tragteil aus einem relativ festen Kunststoffmaterial und mindestens einem daran befestigten gummielastischen Dichtungsteil zur Abdichtung an den bei­ den Öffnungen.
Der erfindungsgemäße Mehrfunktionsbehälter erfüllt in idealer Weise zahlreiche zum Teil widersprüchliche Er­ fordernisse.
  • - Um eine lange Lagerung eines extrem feuchtigkeitsemp­ findlichen Schüttguts zu ermöglichen, werden sehr hohe Anforderungen an die Dampfdichtigkeit gestellt. Dies läßt sich beispielsweise daran verdeutlichen, daß spe­ zielle Kunststoffmaterialien (vorzugsweise high­ density-polyethylen) in relativ hoher Wandstärke (vor­ zugsweise mindestens 1 mm) eingesetzt werden müssen, um bei feuchtigkeitsempfindlichen trockenen Reagenzien die erforderliche Lagerstabilität von mindestens zwei Jahren zu gewährleisten. Entsprechend hohe Anforderun­ gen muß auch das Wechsel-Dichtungselement erfüllen.
  • - Zur ergänzenden aktiven Trockenhaltung muß die Trockenmittelkammer ein relativ großes Volumen haben, welches über eine ausreichend große Dampfaustauschflä­ che mit der Schüttgutkammer in Verbindung steht. Ande­ rerseits muß die Dampfaustauschöffnung in der zweiten Position (Transferposition) von dem Wechsel-Dichtungs­ element so zuverlässig verschlossen werden, daß jeder Kontakt zwischen der flüssigen Komponente und dem Trockenmittel zuverlässig verhindert wird.
  • - Um das Schüttgut vollständig und damit quantitativ in den Flüssigkeitsbehälter zu transferieren, ist es er­ forderlich, einen Teil der flüssigen Komponente in die Schüttgutkammer zu transferieren, diese mit der Flüs­ sigkeit auszuspülen und gegebenenfalls zu schütteln.
  • - Die Handhabung soll möglichst einfach sein und Bedie­ nungsfehler sollen durch konstruktive Maßnahmen wei­ testgehend ausgeschlossen werden.
  • - Da der Mehrfunktionsbehälter vorzugsweise als einmal verwendbares Wegwerfteil ausgebildet sein soll, muß er trotz dieser hohen Anforderungen kostengünstig herge­ stellt werden können. Es können nur Materialien ver­ wendet werden, die gegen die verschiedensten Substan­ zen, mit denen sie in Kontakt kommen, inert sind. Die Gesamtkonstruktion soll sich durch eine kompakte Bau­ weise auszeichnen und aus möglichst wenigen, einfach produzierbaren und einfach montierbaren Teilen beste­ hen. Die Trockenmittelkammer und die Schüttgutkammer sollten getrennt füllbar und verschließbar sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Reagenzbevorratungssystem in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Mehrfunktionsbehälter im Lagerzustand im Schnitt,
Fig. 3 den Mehrfunktionsbehälter von Fig. 2 in der Transferposition, aufgesetzt auf einen Flüssig­ keitsbehälter,
Fig. 4 die Einzelteile eines Mehrfunktionsbehälters gemäß Fig. 2 im Schnitt.
Das in Fig. 1 dargestellte Reagenzbevorratungssystem 1 besteht aus Flüssigkeitsbehältern 2 und Trockenreagenzbe­ hältern 3. Im dargestellten bevorzugten Fall ist der Trockenreagenzbehälter 3 über einen mit einem Innenge­ winde versehenen Anschlußstutzen 4 an ein entsprechendes Außengewinde 5 der Öffnung 6 des Behälters 2 unmittelbar anschließbar.
In einem Analyseautomaten werden normalerweise eine Viel­ zahl von Flüssigkeitsbehältern 2 eingesetzt, deren Form meist auf den Reagenzbehälterraum des jeweiligen Gerätes abgestimmt sind. Gemäß der Erfindung werden dem Anwender (d. h. dem analytischen Labor) innerhalb des Reagenzbevor­ ratungssystems 1 die für sein Gerät passenden Flüssig­ keitsbehälter 2 geliefert, welche bereits mit einer flüs­ sigen Reagenzkomponente gefüllt sind, wobei die Behälter­ öffnung 6 mit einem nicht dargestellten Schraubverschluß verschlossen ist.
Die gebrauchsfertige Reagenzflüssigkeit wird erst im ana­ lytischen Labor durch Mischung der in dem Trockenreagenz­ behälter 3 enthaltenen schüttfähigen festen Reagenzkompo­ nente mit der in dem Behälter 2 enthaltenen flüssigen Reagenzkomponente hergestellt. Zu diesem Zweck wird der Trockenreagenzbehälter 3 über den Stutzen 4 an die Öff­ nung 6 des Flüssigkeitsbehälters 2 angeschlossen. Wie im folgenden noch näher beschrieben wird, wird eine in dem Trockenreagenzbehälter 3 enthaltene, zu einer Trockenmit­ telkammer führende Dampfaustauschöffnung abgesperrt und eine den Reagenzbehälter 3 zu dem Stutzen 4 hin ab­ schließende Entnahmeöffnung geöffnet. Der größte Teil des Trockenreagenz rieselt nunmehr in den Flüssigkeitsbehäl­ ter 2. Die Genauigkeit der Analyse ist jedoch meist von der exakten Einhaltung der Konzentrationen der verschie­ denen Ingredienzen der Reagenzflüssigkeit abhängig, und es ist deshalb erforderlich, daß das Trockenreagenz re­ produzierbar quantitativ aus dem Behälter 3 in den Behäl­ ter 2 entleert wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein Teil der Flüssigkeit aus dem Flüssig­ keitsbehälter 2 zurück in den Trockenreagenzbehälter 3 transferiert wird, wobei dies bei der Ausführungsform nach Fig. 1 einfach durch Umdrehen der Behälter und an­ schließendes Schütteln geschieht. Damit kann das Trocken­ reagenz aus dem Behälter 3 vollständig herausgespült wer­ den.
Die Zubereitung der Reagenzflüssigkeit erfolgt also - ebenso wie bei den konventionellen Testkits - manuell. Dadurch werden die eingangs erwähnten, mit der automati­ schen Zubereitung von Reagenzien verbundenen Nachteile vermieden.
Andererseits ist die Handhabung gegenüber vorbekannten Reagenzbevorratungssystemen (Testkits) wesentlich verein­ facht. Die schüttfähige Zubereitungsform des Reagenz er­ laubt es, sämtliche festen reaktiven Ingredienzen einer benötigten Reagenzflüssigkeit gemeinsam in einem Reagenz­ behälter 3 vorrätig zu halten. Im Gegensatz zu vorbekann­ ten Reagenzbevorratungssystemen müssen nicht mehr je nach der Analyse ganz verschiedene feste und flüssige Kompo­ nenten in mehreren Einzelschritten zusammengefügt und ge­ mischt werden, sondern es sind jeweils nur zwei für alle Analysen einheitlich ausgebildete Behältnisse erfor­ derlich. Außerdem ist die Handhabung für alle Analysen gleich und sehr einfach.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die gleichen Trockenreagenzbehälter in Verbindung mit verschieden ge­ formten Flüssigkeitsbehältern für verschiedene Analysege­ räte verwendet werden können, soweit nur die Anschlüsse aufeinander angepaßt sind.
Die in den Fig. 2 bis 4 dargestellte besonders bevor­ zugte Ausführungsform eines Trockenreagenzbehälters er­ laubt eine besonders einfache und sichere Handhabung. Da dieser auch für andere Zwecke geeignet ist, wird er all­ gemein als Mehrfunktionsbehälter und die schüttfähige fe­ ste Komponente als Schüttgut bezeichnet.
Der in den Fig. 2 bis 4 dargestellte Mehrfunktionsbe­ hälter 29 besteht insgesamt aus einem Behälterkörper 38 und einer fest mit diesem verbundenen Flüssigkeitstrans­ fereinrichtung 53. Fig. 2 zeigt den Mehrfunktionsbehäl­ ter 29 in dem Zustand, in dem er - fertig mit Schüttgut 30 gefüllt - an den Verwender geliefert wird. In diesem Zustand kann das Schüttgut 30 in dem Behälter 29 über lange Zeit ohne Feuchtigkeitseinwirkung gelagert werden. Er wird deshalb auch als Lagerzustand bezeichnet. Fig. 3 zeigt den Transferzustand, in dem das Schüttgut quantita­ tiv in den Flüssigkeitsbehälter 52 entleert wird.
Das Schüttgut 30 befindet sich in einer Schüttgutkammer 31, deren Boden 32 in Richtung auf eine Entnahmeöffnung 33 trichterförmig zusammenläuft. Nach oben hin wird die Schüttgutkammer 31 durch ein Deckelteil 35 abgeschlossen, welches (im dargestellten Fall mit Hilfe einer O-Ring­ dichtung 36 abdichtet) in senkrecht verlaufende Seiten­ wände 37 eingesetzt ist.
Innerhalb des Behälterkörpers 38 wird eine Trockenmittel­ kammer 40 durch eine Zwischenwand 41 von der Schüttgut­ kammer 31 abgeteilt. Die Kammern 31, 40 stehen über einer Dampfaustauschöffnung 42, welche von einem Dampfaus­ tauschelement in Form einer porösen Kartonscheibe 43 überspannt wird, in einer den Austausch von Wasserdampf ermöglichenden Verbindung. Zugleich verhindert das Dampfaustauschelement, daß Trockenmittel aus der Trocken­ mittelkammer 40 in die Schüttgutkammer 31 gelangen kann.
Bevorzugt ist - wie dargestellt - die Zwischenwand 41 mit Hilfe einer elastischen Clipsverbindung am Rande eines insgesamt topfförmig ausgebildeten Deckelteils 35 befe­ stigt. Dadurch ist es möglich, das Deckelteil 35 über seine gesamte untere Öffnung in einem separaten Arbeits­ gang mit Trockenmittel zu befüllen und anschließend die Zwischenwand 41 einschließlich des Dampfaustauschelemen­ tes 43 einzusetzen.
Der so gebildete, insgesamt mit 44 bezeichnete, aus den Teilen 40, 41 und 43 gebildete Trockenmittelbehälter kann im gefüllten Zustand aufgesetzt werden, um die zuvor mit Schüttgut 30 gefüllte Schüttgutkammer 31 zu verschließen. Zur Befestigung ist wiederum vorzugsweise eine elastische Clipsverbindung 45 vorgesehen, die im dargestellten Fall aus zwei ineinander eingreifenden Ringvorsprüngen be­ steht. Die dargestellte Dichtung mit Hilfe eines gum­ mielastischen Dichtelementes 36 hat sich als ausreichend erwiesen und ermöglicht eine leichte Montage. Erforderli­ chenfalls kann der Deckelteil 35 aber auch - beispiels­ weise durch Ultraschallschweißen - aufgeschweißt werden.
Die Entnahmeöffnung 33 und die Dampfaustauschöffnung 42 sind koaxial bezüglich der sie verbindenden Achse A aus­ gebildet. Ein Wechsel-Dichtungselement 47 ist zwischen der in Fig. 2 dargestellten Lagerposition, in der es die Entnahmeöffnung 33 abdichtet und der in Fig. 3 darge­ stellten Transferposition, in der es die Dampfaustausch­ öffnung 42 abdichtet, in Richtung der Achse A relativ zu dem Behälterkörper 38 verschiebbar.
Das Wechsel-Dichtungselement 47 besteht vorzugsweise aus einem Dichtungsteil 47a aus gummielastischem Material und einem Tragteil 47b aus einem relativ festen Material. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Dichtungsteil erwie­ sen, welches wie dargestellt, kappenförmig ausgebildet ist und das Tragteil 47b dergestalt überzieht, daß das Schüttgut 30 mit dem Material des Tragteils 47b nicht in Kontakt kommt.
Wie bereits erwähnt, weist das Wechsel-Dichtungselement 47 vorzugsweise zwei getrennte Dichtungszonen 47c und 47d auf, die mit entsprechenden Gegenflächen in der Entnahme­ öffnung 33 bzw. der Dampfaustauschöffnung 42 zusammenwir­ ken und die beispielsweise von zwei getrennten O-Ringen gebildet sein können.
Im dargestellten bevorzugten Fall hat die die Entnahme­ öffnung 33 abdichtende Dichtungszone 47c mehrere Dicht­ wülste, die eine Mehrfach-Liniendichtung bilden. Die Ab­ dichtung im Bereich der Dampfaustauschöffnung 42 ist we­ niger kritisch. Ein fester Sitz des Wechsel-Dichtungsele­ mentes in der in Fig. 3 dargestellten Transferposition wird dadurch gefördert, daß die Dampfaustauschöffnung 42 eine nach oben hin leicht konisch zulaufende Dichtfläche 42a aufweist.
Das Wechsel-Dichtungselement 47 kann relativ langge­ streckt gestaltet sein, so daß sein oberes Ende 47e aus dem Schüttgut 30 herausragt. Hieraus resultiert jedoch eine verhältnismäßig lange Gesamtbauweise bzw. der Hub des Wechsel-Dichtungselementes 47 wird sehr kurz. Die Di­ mensionen der Schüttgutkammer 31 in Relation zu der Schüttgutmenge 30 und die Länge des Wechsel-Dichtungsele­ ments können auch so gestaltet sein, daß das Wechsel- Dichtungselement 47 weitgehend oder vollständig von dem Schüttgut 30 bedeckt ist. In diesem Fall läuft das Wech­ sel-Dichtungselement an seinem der Dampfaustauschöffnung 42 zugewandten Ende 47e zweckmäßigerweise spitz zu.
An den Behälterkörper 38 schließt sich jenseits der Ent­ nahmeöffnung 33 die Flüssigkeitstransfereinrichtung 53 an. Sie weist eine Verbindungsmuffe 54 mit einer glatten zylindrischen Innenwand 55 auf. Das Dichtungselement 47 ist über ein Verbindungsteil 48 mit einem Anschlußstutzen 49 starr verbunden, der so ausgebildet ist, daß er sich an einen entsprechenden Stutzen 50 der Öffnung 51 eines in Fig. 3 lediglich stückweise angedeuteten Flüs­ sigkeitsbehälters 52 anschließen läßt. Die beiden aufein­ ander abgestimmten Anschlußstutzen haben ineinandergrei­ fende Gewinde 49a, 50a.
Das Verbindungsteil 48 besteht aus mehreren (beispiels­ weise drei) Stützen 48a, zwischen denen sich großflächige Durchbrüche 48b befinden und die einstückig in das Trag­ teil 47b des Wechsel-Dichtungselementes 47 übergehen.
Das Dichtungselement 47, das Verbindungsteil 48 und der Anschlußstutzen 49 bilden ein erstes Schiebeteil 57. Ein zweites Schiebeteil 58 wird durch die Seitenwand 37 und den Boden 32 des Behälterkörpers sowie die hiermit starr verbundene Verbindungsmuffe 54 gebildet. Die Schiebeteile 57, 58 werden relativ zueinander verschoben, um das Wech­ sel-Dichtungselement 47 von der Lagerposition in die Transferposition zu bewegen. Dies geschieht einfach, in­ dem der Multifunktionsbehälter 29 in dem in Fig. 2 darge­ stellten Lagerzustand an den Flüssigkeitsbehälter 52 an­ geschlossen und danach von oben entsprechend dem Pfeil 60 auf das Oberteil 38 gedrückt wird, so daß sich das Schie­ beteil 58 insgesamt nach unten bewegt. Hierdurch ist es möglich, mit einer einzigen Bewegung den Multifunktions­ behälter 29 aufzusetzen und den Positionswechsel des Wechsel-Dichtungselementes 47 zu bewirken.
Falls die Reibungshaftung des Dichtungselementes 47 in der Entnahmeöffnung 33 nicht ausreicht, um ein versehent­ liches Öffnen zu verhindern, ist zweckmäßigerweise eine zusätzliche Verschiebesperre vorgesehen, die in der Figur durch einen an der Unterkante der Verbindungsmuffe 54 an­ liegenden Ringvorsprung 62 gebildet wird.
Der Anschlußstutzen 49 geht in eine trichterförmige Er­ weiterung 49b über, deren oberer Rand 49c mit Hilfe einer im dargestellten Fall als Dichtungslippe 56 ausgebildeten Schiebedichtung gegenüber der Innenwand 55 der Verbin­ dungsmuffe 54 abgedichtet ist. Nach unten anschließend an die trichterförmige Erweiterung 49b weist der Anschluß­ stutzen 49 bevorzugt ein Übergangsrohr 59 auf, welches in den Anschlußstutzen 50 des Flüssigkeitsbehälters 52 bis in Höhe von dessen oberer Wand hineinragt. Durch diese Maßnahmen wird insgesamt ein glattflächiges Abströmen des Schüttgutes gefördert und die beim Ausspülen erforderli­ che Abdichtung gewährleistet.
Die Handhabung wird weiter dadurch vereinfacht, daß der Anschlußstutzen 49 im Bereich des Gewindes 49a eine Längsschlitzung aufweist, die in der Figur nicht darge­ stellt ist. Dadurch ist er radial deformierbar und der Mehrfunktionsbehälter 29 kann ohne Drehbewegung in Rich­ tung des Pfeiles 60 auf den Stutzen 50 aufgesetzt und in einer Bewegung nach unten gedrückt werden.
Umgekehrt ist es aus Gründen der Funktionssicherheit vor­ teilhaft, wenn der Mehrfunktionsbehälter 29 nur durch Drehen von dem Behälter 52 entfernt werden kann. Aus die­ sem Grund ist eine Dreh- und Zugsperre vorgesehen, die bei der dargestellten Ausführungsform durch eine elasti­ sche Klinke 64 realisiert ist, die sich in der in Fig. 3 dargestellten Transferposition sowohl nach oben an einen Horizontalvorsprung 65 als auch tangential an eine Gegen­ fläche 66 abstützt. Dadurch ist in dem Transferzustand (Fig. 3) sowohl ein Auseinanderziehen der Schiebeelemente 57, 58, als auch ein Verdrehen in Öffnungsrichtung des An­ schlußgewindes 49a unmöglich.
Besonders bevorzugt ist auch in dem Lagerzustand gemäß Fig. 2 eine Zugsperre vorgesehen, wobei vorteilhafter­ weise die gleiche Sperrklinke 64 verwendet wird, die in dieser Position an einem weiteren Horizontalvorsprung 68 anliegt.
Der in Fig. 2 dargestellte Mehrfunktionsbehälter weist eine zusätzliche Schutzkappe 70 auf. Sie wird vor der Be­ nutzung abgenommen und der Behälter 29 wird wie bereits erläutert, einfach von oben auf den Anschlußstutzen 50 des Flüssigkeitsbehälters 52 aufgesetzt, wobei das ge­ schlitzte Gewinde 49a in das Gewinde 50a des Stutzens 50 eingreift. Danach wird er weiter nach unten gedrückt und in den in Fig. 3 dargestellten Transferzustand gebracht. Das Schüttgut 30 läuft größtenteils ohne weiteres entlang den glattflächig gestalteten Innenwänden in den Flüssig­ keitsbehälter 52 (Pfeile 72). Um eine vollständige und quantitative Entleerung des Schüttgutes sicherzustellen, kann der Flüssigkeitsbehälter 52 mit dem aufgesetzten Multifunktionsbehälter 29 herumgedreht und geschüttelt werden. Die in die Schüttgutkammer 31 transferierte Flüs­ sigkeit spült diese vollständig aus, so daß ihr Inhalt schließlich in reproduzierbarer Menge in dem Flüssig­ keitsbehälter 52 zur Verfügung steht.
Der dargestellte Multifunktionsbehälter erlaubt nicht nur eine einfache Handhabung. Er ist auch kostengünstig her­ zustellen und zu befüllen. Eine unbeabsichtigte Entlee­ rung ist praktisch unmöglich. Er kann leicht mit einer Originalitätssicherung gegen unzulässiges Wiederbefüllen geschützt werden. Der entleerte Zustand ist von außen auf Anhieb zu erkennen. Der Entleerungsvorgang ist vollstän­ dig kontaminationssicher und es können weder Flüssigkeit noch Dämpfe ungewollt austreten.

Claims (13)

1. Reagenzbevorratungssystem zur Herstellung einer Rea­ genzflüssigkeit aus mehreren in Kontakt zueinander nicht lagerbeständigen Komponenten, von denen minde­ stens eine flüssig und eine fest ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Elemente:
einen Flüssigkeitsbehälter (2, 52), der eine flüssige Komponente der Reagenzflüssigkeit enthält und eine Öffnung aufweist,
einen Trockenreagenzbehälter (3, 38) mit einer Rea­ genzkammer (31), die eine feste Reagenzkomponente (30) in schüttfähiger Form enthält und eine Entnahme­ öffnung (33) für die feste Reagenzkomponente (30) aufweist und
eine an die Entnahmeöffnung (33) des Trockenreagenz­ behälters (3, 38) und an die Öffnung (6, 51) des Flüs­ sigkeitsbehälters (2, 52) flüssigkeitsdicht an­ schließbare oder angeschlossene Flüssigkeitstransfer­ einrichtung (53) zum Transferieren eines Teils der flüssigen Komponente zwischen dem Flüssigkeitsbehäl­ ter (2, 52) und dem Trockenreagenzbehälter (3, 38), so daß die feste schüttfähige Reagenzkomponente mit Hilfe der flüssigen Komponente in den Flüssigkeitsbe­ hälter (52) gespült werden kann.
2. Reagenzbevorratungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitstransferein­ richtung (53) ein Teil des Trockenreagenzbehälters (3, 38) ist.
3. Reagenzbevorratungssystem nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenreagenzbehälter (3, 38) eine Trockenmittelkam­ mer (40) aufweist, welche über eine von einem Dampfaustauschelement (43) überspannte Dampfaus­ tauschöffnung mit der Reagenzkammer (31) in Verbin­ dung steht und ein Dichtungselement (47) zum Ver­ schließen der Dampfaustauschöffnung (42) vorgesehen ist.
4. Reagenzbevorratungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (47) mit der Flüssigkeitstransfereinrichtung (53) verbunden ist.
5. Reagenzbevorratungssystem nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Reagenzkomponente (30) körnig ist.
6. Mehrfunktionsbehälter zum Lagern von trockenem, feuchtigkeitsempfindlichem Schüttgut (30) und zum Zu­ dosieren des Schüttgutes (30) zu einer in einem Flüs­ sigkeitsbehälter (52) enthaltenen Flüssigkeit, insbe­ sondere für ein Reagenzbevorratungssytem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
einen Behälterkörper (38) mit einer Schüttgutkammer (31) zur Aufnahme des Schüttgutes (30), einer Entnah­ meöffnung (33) und einer Trockenmittelkammer (40), die über eine Dampfaustauschöffnung (42) in Kontakt mit der Schüttgutkammer (31) steht und
eine sich an die Entnahmeöffnung (33) anschließende, an den Flüssigkeitsbehälter (52) flüssigkeitsdicht anschließbare Flüssigkeitstransfereinrichtung (53) zum Transferieren eines Teils der in dem Flüssig­ keitsbehälter (52) enthaltenen Flüssigkeit in die Schüttgutkammer (31), so daß das Schüttgut (30) in den Flüssigkeitsbehälter (52) gespült werden kann, wobei
die Dampfaustauschöffnung (42) und die Entnahmeöff­ nung (33) koaxial bezüglich einer sie verbindenden Achse A ausgebildet sind, und
ein Wechsel-Dichtungselement (47) vorgesehen ist, welches in einer ersten Position die Entnahmeöffnung (33) abdeckt und entlang der Achse A in eine zweite Position bringbar ist, in der es die Dampfaustausch­ öffnung (42) abdichtet.
7. Mehrfunktionsbehälter nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Wechsel-Dichtungselement (47) getrennte Dichtungszonen (47c, 47d) für das Abdichten der Entnahmeöffnung (33) und der Dampfaustauschöff­ nung (42) aufweist.
8. Mehrfunktionsbehälter nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechsel-Dichtungs­ element (47) ein Dichtungsteil (47a) aus einem gum­ mielastischen Material aufweist, welches auf einem Tragteil (47b) aus einem relativ festen Kunststoff sitzt.
9. Mehrfunktionsbehälter nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsteil (47a) als Dichtungskappe aus einem gegenüber dem Schüttgut inerten gummielastischen Material ausgebil­ det ist, welche das der Dampfaustauschöffnung (42) zugewandte Ende (47e) des Tragteils (47b) überzieht.
10. Mehrfunktionsbehälter nach einem der Ansprüche 6 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß das Wechsel-Dichtungs­ element (47) an seinem der Dampfaustauschöffnung (42) zugewandten Ende (47e) spitz zuläuft.
11. Mehrfunktionsbehälter nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfaustauschöffnung (42) eine leicht konisch zulau­ fende Dichtfläche (42a) aufweist.
12. Mehrfunktionsbehälter nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wechsel-Dichtungselement (47) und ein zum An­ schluß an den Flüssigkeitsbehälter (52) ausgebildeter Anschlußstutzen (49) miteinander verbunden und Be­ standteil eines ersten Schiebeteils (57) sind,
die Schüttgutkammer (31) und eine eine zylindrische Innenwand (55) aufweisende Verbindungsmuffe (54) mit­ einander verbunden und Bestandteil eines zweiten Schiebeteils (58) sind,
der Anschlußstutzen (49) in Richtung auf das Wechsel- Dichtungselement (47) in eine trichterförmige Erwei­ terung (49b) übergeht und
am oberen Rand (49c) der Erweiterung (49) eine gegen die Innenwand (55) der Verbindungsmuffe (54) ab­ dichtende Schiebedichtung (56) vorgesehen ist,
so daß das Wechsel-Dichtungselement (47) durch Rela­ tivbewegung der Schüttgutkammer (38) und des Flüssig­ keitsbehälters (52) von der ersten in die zweite Po­ sition gebracht werden kann, wenn der Mehrfunktions­ behälter über den Anschlußstutzen (49) an den Flüs­ sigkeitsbehälter (52) angeschlossen ist.
13. Mehrfunktionsbehälter nach Anspruch 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Anschlußstutzen (49) ein ge­ schlitztes Anschlußgewinde (49a) aufweist und zwi­ schen den beiden Schiebeteilen (57, 58) eine Dreh- und Zugsperre (64, 65, 66) vorgesehen ist, durch die in dem der zweiten Position des Wechsel-Dichtungselementes (47) entsprechenden Transferzustand des Mehrfunkti­ onsbehälters (29) ein Auseinanderziehen der Schiebe­ elemente (57, 58) oder ein Verdrehen in der Öffnungs­ richtung des Anschlußgewindes (49c) verhindert wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0611596A1 (de) * 1993-02-13 1994-08-24 Roche Diagnostics GmbH System zur Zubereitung von Flüssigkeiten
CN114405425A (zh) * 2022-01-04 2022-04-29 常州大学 一种实验室用一次性常压/近常压柔性反应器

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