DE4037993A1 - Verfahren zur ermittlung der lage einer bruchstelle eines spannstahls in einem spannbetonbauteil - Google Patents
Verfahren zur ermittlung der lage einer bruchstelle eines spannstahls in einem spannbetonbauteilInfo
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- G01N27/72—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating magnetic variables
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- E04C—STRUCTURAL ELEMENTS; BUILDING MATERIALS
- E04C5/00—Reinforcing elements, e.g. for concrete; Auxiliary elements therefor
- E04C5/08—Members specially adapted to be used in prestressed constructions
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Lage einer
Bruchstelle eines Spannstahls in einem Spannbetonbauteil, in dem der
Spannstahl, in dessen Umgebung andere Spannstähle und/oder Stahl
bündel angeordnet sind bzw. angeordnet sein können, bei bekannter
Orientierung eingebettet ist, wobei der zu untersuchende Spannstahl mit
Hilfe einer Magnetisierungseinrichtung magnetisiert und das den
Spannstahl umgebende Magnetfeld untersucht wird. Dabei wird in einem
ersten Verfahrensschritt der Spannstahl lediglich magnetisiert. Danach
wird die Magnetisierungseinrichtung entfernt. Dabei wird in einem
zweiten Verfahrensschritt das Magnetfeld des im Spannstahl nach der
Entfernung der Magnetisierungseinrichtung verbleibenden remanenten
Magnetismus abgefragt und eine Dipolbildung, aus der gleichsam eine
Magnetfeldspitze resultiert, wird als Kriterium für die Bruchstelle er
mittelt. - Es versteht sich, daß bei einem solchenVerfahren die Über
deckung des Spannstahls mit Beton nicht zu dick sein darf. Sie liegt
regelmäßig im Bereich von 10 cm oder darunter, sie kann aber auch
20 cm und mehr betragen. Die Ermittlung der Orientierung des zu un
tersuchenden Spannstahls bereitet keine Probleme, weil aus der Geome
trie des Spannbetonbauteils auf deren Anordnung geschlossen werden
kann und/oder häufig entsprechende Konstruktions- und Bewehrungs
pläne zur Verfügung stehen.
Das bekannte Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht (DE 38 23 377)
ist einerseits darauf ausgerichtet, daß der Spannstahl in das Spann
betonbauteil unmittelbar eingebettet ist. Wo das Spannbetonbauteil an
ders eingerichtet ist, z. B. eine sogenannte nachträgliche Vorspan
nung erfährt und der Spannstahl folglich in einem Hüllrohr angeord
net ist, ist das bekannte Verfahren darauf gerichtet, daß das Hüll
rohr aus einem dielektrischen Werkstoff besteht, so daß es den Spann
stahl nicht ferromagnetisch abschirmt. Es wurde befürchtet, daß von
dem Hüllrohr Störungen ausgehen können, die das Auflösungsvermögen
des bekannten Untersuchungsverfahrens, die Untersuchungsgenauigkeit
und die Untersuchungssicherheit beeinträchtigen. Auch entstehen Stö
rungen, wenn zwischen dem zu untersuchenden Spannstahl und der
Oberfläche des Spannbetonbauteils, von der aus die Untersuchung
durchgeführt werden soll, eine schlaffe Bewehrung angeordnet ist, die
z. B. aus Betonstanlmatten besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Untersuchungsverfahren
anzugeben, mit dem die Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines
Spannstahls auch dann möglich ist, wenn der Spannstahl in einem
ferromagnetischen Hüllrohr angeordnet ist und wenn gegebenenfalls zu
sätzlich zwischen dem zu untersuchenden Spannstahl und der Oberflä
che des Spannbetonbauteils, von der aus die Untersuchung durchge
führt wird, eine schlaffe Bewehrung, z. B. in Form einer Betonstahl
matte, angeordnet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren
zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spannstahls in einem
Spannbetonbauteil, in dem der Spannstahl bei bekannter Orientierung
in einem ferromagnetischen Hüllrohr angeordnet ist, wobei in einem
ersten Verfahrensschritt im Bereich des Spannbetonbauteils der zu un
tersuchende Spannstahl, ohne Rücksicht auf das umgebende Hüllrohr,
dem Einfluß eines magnetostatischen und/oder eines quasimagnetostati
schen Feldes ausgesetzt und dadurch magnetisiert wird, wobei danach
das magnetostatische und/oder quasimagnetostatische Feld entfernt wird
und wobei in einem weiteren Verfahrensschritt das Magnetfeld des im
Spannstahl verbleibenden remanenten Magnetismus abgefragt und dabei
eine Magnetfeldspitze als Kriterium für die Bruchstelle ermittelt wird.
Es versteht sich, daß in der Umgebung des Spannstahls, der zu unter
suchen ist, andere Spannstähle und auch Betonstahlbügel angeordnet
sein können. Die Magnetfeldspitze, die beim Abfragen des im Spann
stahl verbleibenden remanenten Magnetismus ermittelt wird, beruht auf
einer Dipolbildung. Diese tritt auch dann ein, wenn der Bruch noch
kein vollständiger Bruch ist, sondern eher als eine Rißbildung be
zeichnet werden kann, die den Querschnitt eines Spannstahls nur teil
weise trennt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann nicht verhin
dert werden, daß das ferromagnetische Hüllrohr eine Magnetisierung
erfährt. Überraschenderweise kann nichtsdestoweniger die beschriebene
Magnetfeldspitze, die auf einer Dipolbildung in dem untersuchten
Spannstahl beruht, an der Oberfläche des Spannbetonbauteils abgefragt
werden.
Die Erfindung geht in bezug auf die Physik der Zusammenhänge von
der Tatsache aus, daß bei der Magnetisierung des zu untersuchenden
Spannstahls das ferromagnetische Hüllrohr die Erzeugung eines aus
reichenden Magnetisierungsgrades des Spannstahls nicht beeinträchtigt,
wenn das magnetische Feld, mit dem die Magnetisierung erzeugt wer
den soll, eine ausreichende Feldstärke aufweist und als magnetostati
sches Feld eingerichtet ist. Ein magnetostatisches Feld ist ein Feld,
das bei der Einwirkung auf den zu untersuchenden und zu magnetisie
renden Spannstahl seine Feldstärke in der Zeit nicht ändert. Das
schließt nicht aus, daß zu Beginn der Einwirkung, worunter Einschalt
phänomene und Annäherungsphänomene verstanden werden, zeitabhän
gige oder annäherungsabhängige Gradienten auftreten. Man kommt aber
auch zu einer ausreichenden Magnetisierung des zu untersuchenden
Spannstahls, wenn bei der Magnetisierung mit einem quasimagnetostati
schen Feld gearbeitet wird. Darunter wird verstanden, daß sich das
magnetische Feld bei der Magnetisierung des zu untersuchenden Spann
stahls in Abhängigkeit von der Zeit so wenig ändert, daß eine ausrei
chende Magnetisierung zustande kommt. Eine solche quasimagnetostati
sche Feldeinwirkung kommt auch dadurch zustande, daß der Magnet,
mit dem die Magnetisierung durchgeführt wird, gegenüber dem zu mag
netisierenden Spannstahl, z. B. durch eine hinundhergehende Bewegung
seine Lage verändert. Nicht auszuschließen ist, wie bereits erwähnt,
daß bei diesen Maßnahmen auch das ferromagnetische Hüllrohr eine
Magnetisierung erfährt. Das stört jedoch im Rahmen des erfindungsge
mäßen Verfahrens nicht, denn überraschenderweise kann eine Magnet
feldspitze, die von einer Bruchstelle im untersucnten Spannstahl aus
geht, das ferromagnetische Hüllrohr durchdringen und wie beschrieben
abgefragt werden. Das Magnetfeld, welches von dem magnetisierten
Hüllrohr ausgeht, ist gegenüber einer solche Magnetfeldspitze sehr
klein, da es nicht auf einer Dipolbildung beruht. Es stört die erfin
dungsgemäßen Untersuchungen nicht.
Im einzelnen kann das erfindungsgemäße Verfahren auf verschiedene
Weise verwirklicht werden. So kann das magnetostatische und/oder
quasimagnetostatische Magnetfeld durch einen Permanentmagneten er
zeugt werden, der längs des zu untersuchenden, von dem Hüllrohr um
gebenen Spannstahls an der Oberfläche des Spannbetonbauteils bewegt
wird. Man kann aber auch das magnetostatische und/oder quasimagne
tostatische Magnetfeld durch einen Elektromagneten erzeugen. Dieser
kann stationär im entsprechenden Spannbetonbauteilbereich angeordnet
oder als Elektromagnet wie ein Permanentmagnet bewegt werden.
lm Rahmen der Erfindung liegt es, nach Entfernung des magnetostati
schen und/oder quasimagnetostatischen Feldes den entsprechenden Be
reich des Spannbetonbauteils einem elektromagnetischen Entmagneti
sierungswechselfeld auszusetzen und dessen Frequenz und/oder Feld
stärke so einzurichten, daß zwar das Hüllrohr eine Entmagnetisierung
erfährt, eine störende Entmagnetisierung des zu untersuchenden Spann
stahls jedoch nicht eintritt. Die Feldstärke des Entmagnetisierungs
wechselfeldes wird vorzugsweise so klein wie möglich gewählt.
Überraschenderweise läßt sich dieser Verfahrensschritt der Entmagne
tisierung so führen, daß die Magnetisierung des Spannstahls nicht
oder nicht störend beeinflußt wird und die sichere Ermittlung einer
Bruchstelle auf die beschriebene Art und Weise möglich ist. Das be
ruht darauf, daß das Entmagnetisierungswechselfeld in dem Hüllrohr
eine Wechselspannverteilung und, daraus resultierend, eine Wechsel
stromverteilung induziert, die die Magnetisierung des umhüllten, zu
untersuchenden Spannstahls wenig stört. Jedenfalls kann diese Strom
verteilung energiemäßig so klein gehalten werden, daß eine störende
Beeinflussung der Magnetisierung des zu untersuchenden Spannstahls
und des Auflösungsvermögens des erfindungsgemäßen Untersuchungsver
fahrens sowie der Untersuchungsgenauigkeit nicht eintreten. Es ver
steht sich, daß die energetischen Verhältnisse im Zusammenhang mit
den Magnetisierungsmaßnahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
die energetischen Verhältnisse im Zusammenhang mit den Entmagneti
sierungsmaßnahmen in bezug auf das Hüllrohr bei unterschiedlich
dimensionierten und/oder unterschiedlich bewehrten Spannbetonbauteilen
unterschiedlich eingerichtet werden müssen. Dazu sind anhand der
Konstruktions- und Bewehrungspläne entsprechende Berechnungen oder,
unter Verwendung von Modellen, Laborversuche erforderlich, die der
Fachmann ohne Schwierigkeiten ausführt.
lm Rahmen der Erfindung liegt fernerhin eine Ausführungsform des
Verfahrens, bei der zwischen dem zu untersuchenden Spannstahl mit
seinem Hüllrohr und der Oberfläche des Spannbetonbauteils eine schlaf
fe Bewehrung, z. B. in Form einer Betonstahlmatte, angeordnet ist,
wobei die Magnetisierung des zu untersuchenden Spannstahls in der
beschriebenen Weise durchgeführt und danach die schlaffe Bewehrung
durch ein Entmagnetisierungswechselfeld entmagnetisiert wird. Die vor
stehend angegebenen Erläuterungen zur Physik der Zusammenhänge
gelten hier analog.
Claims (5)
1. Verfahren zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spann
stahls in einem Spannbetonbauteil, in dem der Spannstahl bei bekann
ter Orientierung in einem ferromagnetischen Hüllrohr angeordnet ist,
wobei in einem ersten Verfahrensschritt im Bereich des Spannbe tonbauteils der zu untersuchende Spannstahl, ohne Rücksicht auf das umgebende Hüllrohr, dem Einfluß eines magnetostatischen und/oder eines quasimagnetostatischen Feldes ausgesetzt und da durch magnetisiert wird, wobei danach das magnetostatische und/oder quasimagnetostatische Feld entfernt wird,
und wobei in einem weiteren Verfahrensschritt das Magnetfeld des im Spannstahl verbleibenden remanenten Magnetismus abgefragt und dabei eine Magnetfeldspitze als Kriterium für die Bruchstelle ermittelt wird.
wobei in einem ersten Verfahrensschritt im Bereich des Spannbe tonbauteils der zu untersuchende Spannstahl, ohne Rücksicht auf das umgebende Hüllrohr, dem Einfluß eines magnetostatischen und/oder eines quasimagnetostatischen Feldes ausgesetzt und da durch magnetisiert wird, wobei danach das magnetostatische und/oder quasimagnetostatische Feld entfernt wird,
und wobei in einem weiteren Verfahrensschritt das Magnetfeld des im Spannstahl verbleibenden remanenten Magnetismus abgefragt und dabei eine Magnetfeldspitze als Kriterium für die Bruchstelle ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das magnetostatische und/oder
quasimagnetostatische Magnetfeld durch einen Permanentmagneten er
zeugt wird, der längs des zu untersuchenden, von dem Hüllrohr umge
benen Spannstahls an der Oberfläche des Spannbetonbauteils bewegt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das magnetostatische und/oder
quasimagnetostatische Magnetfeld durch einen Elektromagneten erzeugt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei nach Entfer
nung des magnetostatischen und/oder quasimagnetostatischen Feldes der
entsprechende Bereich des Spannbetonbauteils einem elektromagnetischen
Entmagnetisierungswechselfeld ausgesetzt wird und dessen Feldstärke
und/oder Frequenz so eingerichtet werden, daß zwar das Hüllrohr eine
Entmagnetisierung erfährt, eine störende Entmagnetisierung des Spann
stahls jedoch nicht eintritt.
5. Verfahren nach Anspruch 4 in der Ausführungsform, bei der zwi
schen dem zu untersuchenden Spannstahl mit seinem Hüllrohr und der
Oberfläche des Spannbetonbauteils eine schlaffe Bewehrung, z. B. in
Form einer Betonstahlmatte, angeordnet ist, wobei die Magnetisierung
des zu untersuchenden Spannstahls in der beschriebenen Weise durch
geführt und danach die schlaffe Bewehrung entmagnetisiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904037993 DE4037993C2 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spannstahls in einem Spannbetonbauteil |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904037993 DE4037993C2 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spannstahls in einem Spannbetonbauteil |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4037993A1 true DE4037993A1 (de) | 1992-06-04 |
DE4037993C2 DE4037993C2 (de) | 1997-01-09 |
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ID=6419160
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DE (1) | DE4037993C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0027368A2 (de) * | 1979-10-15 | 1981-04-22 | Commonwealth Scientific And Industrial Research Organisation | Verfahren, Apparat und Instrument zur Überwachung länglicher, magnetisch durchlässiger Körper |
DE3923377C1 (de) * | 1988-12-29 | 1990-07-26 | Hochtief Ag Vorm. Gebr. Helfmann, 4300 Essen, De |
-
1990
- 1990-11-29 DE DE19904037993 patent/DE4037993C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0027368A2 (de) * | 1979-10-15 | 1981-04-22 | Commonwealth Scientific And Industrial Research Organisation | Verfahren, Apparat und Instrument zur Überwachung länglicher, magnetisch durchlässiger Körper |
DE3923377C1 (de) * | 1988-12-29 | 1990-07-26 | Hochtief Ag Vorm. Gebr. Helfmann, 4300 Essen, De |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4037993C2 (de) | 1997-01-09 |
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