DE4036811A1 - Verfluessigendes zusatzmittel fuer die kombination mit luftporenbildnern in beton und moertel - Google Patents
Verfluessigendes zusatzmittel fuer die kombination mit luftporenbildnern in beton und moertelInfo
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Description
Die Erfindung erschließt die Kombinationsfähigkeit von verlüssigenden
Zusatzmitteln auf der Basis von Phosphonaten mit Luftporenbildnern und
die Anwendung der Kombinationen in Mörteln und Betonen zur Verbesserung
der Frostbeständigkeit, Dauerhaftigkeit und Festigkeit sowie der Verarbeitbarkeit
der genannten Baustoffe.
Chemische Zusatzmittel für Mörtel und Betone, die sowohl die Verarbeitbarkeit
als auch die Festigkeit und Dauerhaftigkeit verbessern sind dem
bekannten Stand der Technik zu entnehmen.
So werden z. B. Mittel zum Einbringen von Luftporen in Mörtel und Beton
eingesetzt, um die Frost-Tauwechsel- bzw. die die Frost-Tausalz-Beständigkeit
zu steigern.
Als Mittel zur Eintragung künstlicher Luftporen sind vor allem Abietinsäurederivate
auf der Basis von natürlichen Harzen sowie synthetischen
grenzflächenaktiven Stoffen (Tenside) bekannt.
Die mit der Anwendung dieser Stoffe erzielbaren Vorteile der Erhöhung
der Frostbeständigkeit sind in der Regel mit dem Nachteil einer Festigkeitsminderung
von ca. 4% für jedes zusätzliche Prozent Luftporen verbunden.
Es ist daher zweckmäßig, durch Erhöhung des Bindemittelgehaltes oder die
Verringerung des Anmachwassers den Festigkeitsverlsut auszugleichen.
Neben ökonomischen Nachteilen verursacht die Erhöhung des spezifischen
Zementeinsatzes Schwindprobleme, während die Senkung des Wassergehaltes
zu Verarbeitungsschwierigkeiten führt, deshalb werden Betonverflüssiger
eingesetzt.
Als verflüssigende Mittel werden sehr unterschiedliche Stoffklassen beschrieben,
so z. B. aromatische Sulfonsäuren, Ligninsulfonate, sulfonierte
Melamin- und Naphthalen-Formaldehyd-Kondensate, Polysaccharide, Polyacrylate,
Polyamine, Oxycarbonsäuren, Polyalkohole und Phosphonsäurederivate.
Letztere wurden beginnend ab 1970 als Abbindeverzögerer für Gips und
Zement vorgeschlagen (DE-PS 20 37 586), so wird Tris-hydroxymethylphosphonsäure
zur Verzögerung der Erstarrung bzw. Erhärtung von Zement (DE-PS 27 55 551),
Methyl- und Aminomethylphosphonsäure als Zusatzmittel im Zement (US 45 00 356,
US 44 68 252) und substituierte Alkylphosphonate als Mittel zur Verringerung
der Diffusion von Kohlendioxid mit verflüssigender Wirkung (DE-PS 36 29 234)
genannt.
Weiterhin werden verflüssigende Eigenschaften substituierter Alkylphosponate
mit Hydroxy- und Aminogruppen zur Wiederaufbereitung ungebrauchter Betonmischungen
geschützt (DE-PS 37 27 907).
Aminoalkylphosphonsäuren als Verzögerer sind in weiteren Patentschriften
offengelegt (DE-PS 36 39 324, Canad. P. 12 23 280).
Jedoch ist die Kombinationseignung der genannten Zusatzmittel mit luftporenbildenden
Mitteln ohne deren Beeinträchtigung nicht bekannt, so daß bisher
der Einsatz von Phosphonaten in diesen Systemen begrenzt war.
Bei einer kombinierten Anwendung von Luftporenbildnern und Betonverflüssigern
muß das erwünschte Wirkungsspektrum mindestens die Summe der Einzelkomponenten
erfassen.
Es ist aber bekannt, daß derartigen Kombinationen außer Festigkeitsverlusten
durch den Porenbildner folgende Effekte nachteilig entgegenstehen
können:
- - Verringerung von Menge und Stabilität der Luftporen, wie dies häufig mit Hochleistungsverflüssigern eintritt;
- - unkontrollierter und schwankender Eintrag von Luftporen mit vergrößerten Abstandsfaktor und Bildung eines unvorteilhaften Porenspektrums, z. B. durch Verflüssiger auf Ligninsulfonatbasis;
- - stärkerer Rückgang von Luftporengehalten in Abhängigkeit von der Zeit, so durch Oxycarbonsäure-Verflüssiger.
Diese Wirkungsminderungen resultieren aus chemischen Wechselwirkungen
zwischen differenten Strukturen der Einzelverbindungen im Reaktionssystem
Zement-Wasser-Zusatzmittel während des Hydrations- und Erhärtungsprozesses
und schränken die Nutzung solcher Kombinationen ein.
Zur Sicherung der hohen Anforderungen an den Frost- und Tausalzwiderstand
in Mörteln und Betonen, z. B. im Verkehrsflächenbau bestand die
Notwendigkeit für eine Entwicklung von zur Technologie abgestimmten Betonverflüssigern.
Diese sollten mit Luftporenbildnern kombinierbar sein, ohne daß ein Abfall
der Wirksamkeit der Einzelkomponenten eintritt sowie eine Porenstabilität
und Verarbeitbarkeit der Frischbetongemische bis zu 90 Minuten
nach dem Mischen gewährleisten.
Mit der Entwicklung von verflüssigenden Kombinationspartnern für Luftporenbildner,
insbesondere auf der Basis von Abietinsäuren wurden folgende
technische Eigenschaften angestrebt:
- - Chemische Verträglichkeit der kombinierten Stoffe unter Berücksichtigung der Wirksamkeit der Einzelverbindungen.
- - Gewährleistung der Porenstabilität und Verarbeitbarkeit bis zu 90 Minuten nach dem Mischen gegenüber zusatzmittelfreien Mustern.
- - Keine Festigkeitsminderung der Mörtel und Betone.
- - Verringerung des Anmachwassers bei gleicher Verarbeitbarkeit.
- - Verringerung des spezifischen Zementeinsatzes ohne Festigkeitseinbußen.
- - Keine Verschlechterung der Porenqualität (Größe und Abstandsfaktor).
- - Hohe Wirksamkeit bei ökonomisch vertretbarer Dosierung des Verflüssigers in den Kombinationen.
- - Gute Dosierbarkeit und Lagerfähigkeit, keine beton- bzw. betonstahlschädigenden Eigenschaften, geringe Toxizität.
Erfindungsgemäß wurde ermittelt, daß Aminoalkylphosphonsäuren der allgemeinen
Strukturen
wobei
n=1 bis 6 ist,
X für -H und -COOH steht sowie
R einen Alkylrest C₁ bis C₃ bedeutet
einschließlich deren Alkali-, Erdalkali- und Aminsalze über die Eigenschaften als Betonverflüssiger verfügen, die erforderlich sind, um die Luftporenbildung in Mitteln, wie z. B. Abietinsäurederivaten, zu erhalten.
n=1 bis 6 ist,
X für -H und -COOH steht sowie
R einen Alkylrest C₁ bis C₃ bedeutet
einschließlich deren Alkali-, Erdalkali- und Aminsalze über die Eigenschaften als Betonverflüssiger verfügen, die erforderlich sind, um die Luftporenbildung in Mitteln, wie z. B. Abietinsäurederivaten, zu erhalten.
Die erfindungsgemäßen für die Kombination geeigneten Aminophosphonsäuren
oder ihre Salze gemäß allgemeiner Formel 1) und 2) werden Beton- und
Mörtelmischungen bei der Anwendung handelsüblicher Luftporenmittel zwecks
Verbesserung der Frostbeständigkeit in Mengen von 0,01 bis 0,5% Trockensubstanz,
vorzugsweise aber im Bereich von 0,05 bis 0,15%, bezogen auf
den Zementgehalt, zugesetzt.
Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Aminophosphonsäuren
bzw. ihrer Salze als mörtel- und betonverflüssigende Mittel bei ihrer
Kombination mit Luftporenbildnern sollen an Beispielen belegt werden, die
in den Tabellen 1-6 zusammengefaßt dargestellt sind. Die ausgewählten
Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie darauf zu beschränken.
Typische Beispiele für die erfindungsgemäßen Phosphonsäuren sind:
1=N,N-Dimethyl-aminomethan-diphosphonsäure
(Natriumsalz)
2=N,N-Bis-(methylphosphonyl)-methylamin (Natriumsalz)
3=N,N-Bis-(Methylphosphonyl)-ε- aminocapronsäure (Natriumsalz)
2=N,N-Bis-(methylphosphonyl)-methylamin (Natriumsalz)
3=N,N-Bis-(Methylphosphonyl)-ε- aminocapronsäure (Natriumsalz)
Lupoment, Hersteller: Zellstoffwerk Wittenberge;
Stoffbasis: modifizierte Tallsäureharze.
Viskoment A, Hersteller: Stickstoffwerk Piesteritz; Stoffbasis: sulfonierte Melaminformaldehydkondensate.
Gröliton, Hersteller: Zellstoffwerk Gröditz; Stoffbasis: Calciumligninsulfonat.
Viskoment A, Hersteller: Stickstoffwerk Piesteritz; Stoffbasis: sulfonierte Melaminformaldehydkondensate.
Gröliton, Hersteller: Zellstoffwerk Gröditz; Stoffbasis: Calciumligninsulfonat.
Für Versuche wurden verschiedene Zemente, insbesondere PZ 4/45 verwendet
(s. Tabelle 1).
Bei zementtechnischen Untersuchungen führte der Zusatz der Phosphonate
(Tab. 1) zu bedeutend verlängerten Erstarrungszeiten des Bindemittels
im Vergleich zur Nullprobe.
Auch gegenüber sulfonierten Melaminharzen (Viskoment A) lagen die Erstarrungszeiten
deutlich höher. Aus dem Zusatz der Verlüssiger zu Normmörtel
ergibt sich eine deutliche Vergrößerung des Ausbreitsmaßes (Tab. 2):
Das Verhalten der für die Kombination vorgesehenen Verflüssiger und des
Porenbildners sowie des Vergleichsverflüssigers in Standardbeton mit
konstantem W/Z wird in Tabelle 3 dargestellt:
Danach zeigt sich, daß die erfindungsgemäßen Betonverflüssiger eine
Vergrößerung des Ausbreitmaßes und die Erhöhung der Druckfestigkeit
nach 28 Tagen (R₂₈) bei vernachlässigbarem Luftporeneintrag bewirken,
während ein Luftporenbildner auf der Grundlage von Abietinsäureharz
zur gewünschten Erhöhung des Mikroluftporengehaltes um ca. 5% den erwarteten
Abfall der Festigkeit zur Folge hat.
Als vorteilhafte Eigenschaft der beschriebenen Aminophosphonate wurde
weiterhin gefunden, daß bereits im Dosierbereich von 0,05 bis 0,15%
bezogen auf Trockensubstanz im Standardbeton sowie unter Beibehaltung
eines vorgegebenen Ausbreitmaßes der Wasseranteil bei konstantem Zementeinsatz
um 8% bis 10% verringert werden kann (s. Tabelle 4). Die entsprechenden
Festigkeiten liegen ca. 15% höher als beim Nullbeton Tabelle
3.
Die vorstehend ausgewiesenen und vorteilhaften bautechnischen Eigenschaften
der Einzelverbindungen finden bei der kombinierten Anwendung von Betonverflüssigern
auf der Grundlage der erfindungsgemäßen Aminoalkylphosphonsäuren
mit Luftporenbildnern, besonders mit Abietinsäurestruktur ihre
Bestätigung.
Dabei bleibt in den Kombinationen die Einzelwirkung mindestens erhalten,
sie wird in speziellen Fällen ergänzt oder potenziert.
Der durch alleinige Anwendung der luftporeneintragenden Abietinsäureverbindungen
entstehende Rückgang der Druckfestigkeit, der bei einer Erhöhung
des Porengehaltes um 1% bereits eine Festigkeitsminderung von
4-5% bewirken kann, wird durch die Kombination mit den beschriebenen
Aminophosphonaten bei konstantem W/Z-Wert ausgeglichen (Tabelle 5).
Dieser Effekt wird ermöglicht durch die günstigeren Hydrationsbedingungen
des Zementsteins (langsameres Kristallwachstum, verbunden
mit einer Verzögerung der Anfangserhärtung). Die erheblichen Einsparungen
beim spezifischen Zementeinsatz bis zu 29 kg/m³ beruhen auf
der Porosierung des Bindemittels (Zementleim).
Es wurde gefunden, daß für die Kombination Aminoalkylphosphonate/Abietinsäureharz
mit den Vorgabewerten
- - Ausbreitmaß von 30 cm nach 60 min
- - 4,5-6% Luftporengehalt nach 60 min
- und Variationsmöglichkeit des W/Z-Wertes
der Wasseranteil bis zu 14% und der Zementgehalt bis zu 8% gegenüber
Nullbeton gesenkt werden kann, ohne daß die Druckfestigkeit nach 28 Tagen
verringert wird (Tab. 6).
Die Verarbeitbarkeit sowie der Luftporengehalt fallen innerhalb der
Verarbeitungszeit von einer Stunde relativ langsam ab. Die Qualität
der Luftporen wurde mikroskopisch nachgewiesen. Die Proben bestanden
die Frost-Taumittel-Prüfung nach Verfahren B (TGL 33 433/06).
Die erfindungsgemäßen Aminoalkylphosphonsäuren der allgemeinen Strukturen
1) und 2) erweisen sich somit als tragfähige Kombinationspartner
für Luftporenbildner, insbesondere auf der Basis von Abietinsäurederivaten
in Mörteln und Betonen.
Die erfindungsgemäßen Kombinationspartner und deren Natrium-, Kalium-,
Calcium-, Aminsalze besitzen außer ihrer Nichttoxizität und Korrosionsneutralität
in Form ihrer wäßrigen Lösungen gute Einbringmöglichkeiten
in Mörtel- und Betonmischungen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Aminoalkylphosphonsäuren ist nach
bekannten Methoden im Einstufenprozeß möglich.
Dabei finden großtechnisch erzeugte Roh- und Ausgangsstoffe Verwendung,
wie z. B. Dimethylformamid, Formalin, Caprolactam, Glycin und andere
Aminocarbonsäuren, Amine, Phosphorige Säuren.
Die Herstellung kann für den beschriebenen Applikationszweck in abproduktlosen,
einfachen Verfahren erfolgen.
Claims (2)
1. Verflüssigende Zusatzmittel, geeignet für die Anwendung in Kombinationen
mit Luftporenbildnern, insbesondere auf Abietinsäurebasis
in Mörteln und Betonen,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Kombinationen Aminoalkylphosphonsäuren der allgemeinen
Struktur
sind, in denen X für -H und -COOH sowie R für Alkylreste mit 1 bis 3
C-Atomen steht und n=1 bis 6 ist
oder deren Alkali-Erdalkali- sowie Ammonium- und Aminsalze enthalten.
2. Verwendung der verflüssigenden Zusatzmittel für Kombinationen gemäß
Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Verflüssiger im Anteil von 0,01% bis 0,5% Trockensubstanz
bezogen auf den Zementgehalt der Mörtel- und Betonmischungen in
diesen enthalten sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904036811 DE4036811A1 (de) | 1990-11-19 | 1990-11-19 | Verfluessigendes zusatzmittel fuer die kombination mit luftporenbildnern in beton und moertel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904036811 DE4036811A1 (de) | 1990-11-19 | 1990-11-19 | Verfluessigendes zusatzmittel fuer die kombination mit luftporenbildnern in beton und moertel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4036811A1 true DE4036811A1 (de) | 1992-05-21 |
Family
ID=6418535
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904036811 Withdrawn DE4036811A1 (de) | 1990-11-19 | 1990-11-19 | Verfluessigendes zusatzmittel fuer die kombination mit luftporenbildnern in beton und moertel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4036811A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10300754A1 (de) * | 2003-01-11 | 2004-07-29 | Rattenfänger-Betondesign GbR | Formstein mit einer Oberfläche geringer Rauhigkeit |
-
1990
- 1990-11-19 DE DE19904036811 patent/DE4036811A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10300754A1 (de) * | 2003-01-11 | 2004-07-29 | Rattenfänger-Betondesign GbR | Formstein mit einer Oberfläche geringer Rauhigkeit |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |