DE4032779C2 - Zahnbürste zur Feststellung von Zahnbelag - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste zur Verwen
dung mit einer Zahnpaste, die ein lebensmittelzuge
lassenes Additiv enthält, das sich im Zahnbelag
(Plaque) deutlich stärker ablagert als auf belag
freien Zähnen und das bei sichtbarem Licht einer
bestimmten Wellenlänge fluoresziert, wobei eine
Lichtquelle in die Zahnbürste integriert ist.
In der Zahnmedizin ist seit langem bekannt, daß
Zahnbelag (Plaque) bei der Entstehung von Karies
eine erhebliche Rolle spielt, da diese an das Vor
handensein von Bakterien und Kohlenhydraten, wie
sie sich im Zahnbelag befinden, gebunden ist. Eine
wirksame Prophylaxe der Karies kann daher durch
gründliche Reinigung der Zähne bei bestmöglicher
Entfernung des Zahnbelags erreicht werden. Es ist
zur Erreichung dieses Zieles sehr hilfreich, auch
dem Laien Mittel an die Hand zu geben, mit denen er
den mit bloßen Auge nicht ohne weiteres sichtbaren
Zahnbelag bei oder nach der Zahnreinigung feststel
len kann, um seine persönliche Zahnpflege darauf
abzustimmen.
Es ist bekannt, zu einer solchen Selbstdiagnose des
Vorhandenseins von Plaque Farbstoffe zu verwenden,
die den Zahnbelag deutlich stärker einfärben als
die belagfreien Zahnteile. Dabei werden diese Farb
stoffe herkömmlicherweise an feste Substanzen ge
bunden und häufig zu Tabletten bzw. Dragees ver
formt, die zu zerkauen sind.
Die zu Zwecken der Feststellung von Plaque bisher
verwendeten Farbstoffe weisen jedoch allesamt den
Nachteil auf, zum einen den vorhandenen Zahnbelag,
zum anderen auch die belagfreien Zähne und das
Zahnfleisch mehr oder weniger stark einzufärben,
was naturgemäß einen optisch äußerst ungünstigen
Eindruck hervorruft. Da diese Färbungen bei den
bisher verwendeten Farbstoffen einige Stunden an
halten, ist es nach Durchführung eines solchen Pla
quetests für den Betroffenen unangenehm, sich etwa
in der Öffentlichkeit zu zeigen. Bei diesen her
kömmlichen Methoden ist zudem nachteilig, daß der
Plaquetest nach der Zahnreinigung erfolgt und noch
vorhandener Zahnbelag vom Verwender deshalb aus Be
quemlichkeit oft nicht beseitigt werden wird.
Aus der DE 82 00 876 U1 ist bereits die Verwendung von
sich vorwiegend im Plaquebereich ablagernden Sub
stanzen in Zahnpasten bekannt, die unter Beauf
schlagung mit fluoreszenzanregenden Strahlungen
sichtbar gemacht werden. Hierzu ist in der Zahnbür
ste eine Lichtquelle vorgesehen, mit der die Be
strahlung vorgenommen werden kann.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung zur Auf
gabe gemacht, eine Zahnbürste zur Feststellung von
Zahnbelag zu entwickeln, die eine bei normalen
Lichtverhältnissen sichtbare Verfärbung des Zahn
belags und der Zähne vermeidet sowie gleichzeitig
mit der Zahnreinigung durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß aus dem Bereich des Bürstenkopfes sichtbares
Licht einer Wellenlänge unter der des Fluoreszenz
lichtes des Additives austritt.
Auf vorteilhafte Weise stellt die erfindungsgemäße
Zahnbürste bei Verwendung einer entsprechenden
Zahnpaste eine Verbindung von Zahnreinigung und
Kontrolle auf Plaque dar. Dadurch wird für den Ver
wender die Plaque-Kontrolle vereinfacht, sie wird
weniger oft aus Bequemlichkeit unterbleiben. Zudem
hat das der Zahnpaste beigegebene Additiv die Ei
genschaft, nur bei Licht einer bestimmten Wellen
länge zu fluoreszieren, so daß es bei normalem Ta
geslicht und künstlicher Beleuchtung mittels
Licht der hierzu üblichen Wellenlänge nicht
sichtbar ist. Sichtbar wird der Zahnbelag vielmehr
nur, wenn die Zähne mittels Licht einer bestimmten
Wellenlänge, das die Fluoreszenz auslöst, beleuch
tet werden. Als Additiv sollen hier solche Substan
zen Verwendung finden, die lebensmittelzugelassen
sind, da Zahnpaste in die Mundhöhle eingebracht
wird und ein teilweises Verschlucken nicht auszu
schließen ist. Zur Beleuchtung wird sichbares Licht
verwendet, da ultraviolettes Licht - auch in gerin
gen Mengen - kanzerogen auf die Mundschleimhaut
wirkt. Es wird vorteilhaft sein, sichtbares Licht
blauer Farbe einzusetzen, da sich im Tageslicht und
in künstlicher Beleuchtung vergleichsweise geringe
Anteile finden. Der Austritt des Lichtes aus dem
Bürstenkopf macht es dem Laien möglich, gleichzei
tig während der Zahnreinigung den Erfolg dieser
Reinigung am Vorhandensein von Plaque zu kontrol
lieren. Ist noch Zahnbelag festzustellen, kann die
Zahnreinigung sofort fortgesetzt werden. Insbeson
dere kann die Bestrahlung gleichzeitig während der
Reinigung erfolgen. Durch die Integration der
Lichtquelle in der Zahnbürste wird die Handhabung
erleichtert, da ein Hantieren mit einer separaten
Lichtquelle entfällt.
In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß die Lichtquelle in den Griff der
Zahnbürste integriert ist und die Borsten wenig
stens teilweise aus lichtleitenden Fasern bestehen,
die durch die Lichtquelle beaufschlagt sind.
Durch die - teilweise - Ausbildung der Borsten als
Lichtleiter ist eine unmittelbare und direkte Be
leuchtung der zu reinigenden Zähne gewährleistet.
Die lichtleitenden Fasern nehmen das Licht unmit
telbar an oder in einer gewissen den räumlichen Entfer
nung zur Lichtquelle auf, wo es durch Leitung in
nerhalb der Bürste hingeleitet wird. So ist denk
bar, daß die Lichtleiter nach Art der Borsten in
der Trägerplatte eingebracht werden und am Befesti
gungspunkt erst das durch Griff und Kopf der Bürste
geleitete Licht aufnehmen.
Außerdem ist bevorzugt, den Lichtaustritt auf
der Vorder- und/oder Stirnseite der Borstenträger
platte anzubringen.
Auch durch diese Anordnung ist eine gleichmäßige
und direkte Beleuchtung der zu reinigenden Zähne
sichergestellt.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Zahnbürste
einen mechanischen Schalter aufweist, der die als
Lichtleiter dienenden Borsten relativ zur Borsten
trägerplatte bewegt.
Der damit verbundene Vorteil besteht darin, daß die
als Lichtleiter dienenden Borsten während der Zahn
reinigung zur Borstenträgerplatte gezogen und so
geschont werden können. Außerdem wird damit einer
Verletzung des Zahnschmelzes durch die Lichtleiter
vorgebeugt, was dann wichtig ist, wenn als Licht
leiter etwa Glasfasern zur Verwendung kommen soll
ten.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist zudem daran gedacht, eine Lichtquelle in den
als Lichtleiter ausgebildeten und genutzten Griff
der Zahnbürste einzubringen und in die Trägerplatte
einen Spiegel zu integrieren, der das von der
Lichtquelle emittierte Licht etwa parallel zu den
Borsten reflektiert.
Auch diese Anordnung bietet den Vorteil einfachen
Aufbaus und einer direkten und wirkungsvollen Be
leuchtung der Zähne. Ein weiterer Vorteil ist, daß
so der Borstenkopf problemlos austauschbar ist.
Schließlich wird hinsichtlich der zu verwendenden
Zahnbürste vorgeschlagen, daß diese einen Sensor
zur Messung der Intensität des von dem im Zahnbelag
abgelagerten Additiv emittierten Fluoreszenz
lichtes und eine Regelvorrichtung enthält, die
einen optischen und/oder akustischen Signalgeber
bei Unterschreitung einer vorbestimmten Lichtinten
sität aktiviert und/oder bei elektrischen Zahnbür
sten die Energiezufuhr zum Motor unterbricht.
Hierdurch entsteht ein Regelkreis und eine vollau
tomatische Kontrolle des Vorhandenseins von Zahnbe
lag. Der Sensor mißt das vom Zahnbelag emittierte
Fluoreszenzlicht. Die Regelvorrichtung - die bei
spielsweise aus einem Mikroprozessor bestehen kann
- vergleicht die gemessenen Werte mit einem vorbe
stimmten Wert und aktiviert einen optischen
und/oder akustischen Signalgeber, der dem Verwender
anzeigt, daß er die Zahnreinigung abbrechen kann,
da Belag nicht mehr oder nur noch in geringem Um
fang vorhanden ist. Bei elektrischen Zahnbürsten
kann anstelle des Signals zusätzlich die Energiezu
fuhr zum Motor unterbrochen werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Er
findung lassen sich den zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen entnehmen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zahnbürste mit als
Lichtleitern ausgebildeten Borsten
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Zahnbürste mit als
Lichtleiter ausgebildetem Griff
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Zahnbürste mit
Sensor und Regeleinrichtung
In Fig. 1 ist der Bürstenkopf (1) dargestellt,
aus dem Licht austritt. Dieses Licht wird im zeich
nerisch dargestellten Ausführungsbeispiel von einer
Lichtquelle (2) emittiert, die ihre Energie aus der
Energieversorgung (3) bezieht, wobei die im zeich
nerisch dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer
herkömmlichen Trockenbatterie besteht. Das von der
Lichtquelle (2) emittierte Licht wird durch den
Griff (4) mittels der lichtleitenden Fasern (6) zum
Bürstenkopf bzw. zur Borstenträgerplatte (8) gelei
tet. Die Borsten (5) stellen teilweise eine Fort
setzung der lichtleitenden Fasern (6) dar. Sichtbar
ist auch der mechanische Schalter (9), der bei
Druck die als Lichtleiter (6) dienenden Borsten (5)
teilweise in die Borstenträgerplatte (8) zurücktre
ten läßt.
In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Zahnbürste be
stehend aus Griff (4), Bürstenkopf (1), Borstenträ
gerplatte (8), Lichtquelle (2) und Energieversor
gungseinheit (3) dargestellt. Wesentlich hierbei
ist, daß sich an der Rück- und Stirnseite des Bor
stenkopfes Lichtaustritte (7) befinden. Ein Teil
des Lichtes wird hier auch von dem Spiegel (10) an
nähernd parallel zu den Borsten (5) reflektiert.
In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Zahnbürste be
stehend aus Griff (4), Borstenkopf (1), Borstenträ
gerplatte (8), Lichtquelle (2), Energieversorgung
(3) und Borsten (5) dargestellt. Die Besonderheit
besteht hier im Vorhandensein des Sensors (11), der
die Intensität des Fluoreszenzlichtes mißt. Diese
gemessene Intensität wird in der Regelvorrichtung
(12) mit einem vorbestimmten Wert verglichen, wobei
diese Regelvorrichtung bei Unterschreiten dieses
vorbestimmten Intensitätswertes einen Signalgeber
(13) aktiviert, der optische und/oder akustische
Signale emittiert.
Claims (6)
1. Zahnbürste zur Verwendung mit einer Zahnpaste,
die ein lebensmittelzugelassenes Additiv enthält,
das sich im Zahnbelag (Plaque) deutlich stärker ab
lagert als auf belagfreien Zähnen und das bei
sichtbarem Licht einer bestimmten Wellenlänge fluo
resziert, wobei eine Lichtquelle (2) in die Zahnbürste integriert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Bereich
des Bürstenkopfes (1) sichtbares Licht einer Wel
lenlänge unter der des Fluoreszenzlichtes des Addi
tives austritt.
2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Lichtquelle (2) in den Griff (4) inte
griert ist und die Borsten (5) wenigstens teilweise
aus lichtleitenden Fasern (6) bestehen, die durch
die Lichtquelle (2) beaufschlagt sind.
3. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Lichtaustritt
(7) auf der Rück- und/oder Stirnseite der Borsten
trägerplatte (8) befindet.
4. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 2 bis 3, ge
kennzeichnet durch einen mechanischen Schalter (9),
der die als Lichtleiter dienenden Borsten (5) rela
tiv zur Borstenträgerplatte (8) bewegt.
5. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 2 bis 4, ge
gekennzeichnet durch eine Lichtquelle (2) in dem als
Lichtleiter ausgebildeten Griff (4) und einen in
die Trägerplatte (8) integrierten Spiegel (10), der
das von der Lichtquelle (2) emittierte Licht etwa
parallel zu den Borsten (5) reflektiert.
6. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ge
kennzeichnet durch einen Sensor (11) zur Messung
der Intensität des von dem im Zahnbelag abgelager
ten Additiv emittierten Fluoreszenzlichtes und
eine Regelvorrichtung (12), die einen optischen
und/oder akustischen Signalgeber (13) bei Unter
schreitung einer vorbestimmten Intensität aktiviert
und/oder bei elektrischen Zahnbürsten die Energie
zufuhr zum Motor unterbricht.
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