DE4032652A1 - Verfahren zum betrieb von hochtemperatur-brennstoffzellen - Google Patents
Verfahren zum betrieb von hochtemperatur-brennstoffzellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für den Betrieb von
Hochtemperatur-Brennstoffzellen mit ionenleitendem Elek
trolyten, wobei anodenseitig aus einem kohlenstoffhaltigen
Einsatz erzeugter Wasserstoff zugeführt, und dieser mit
sauerstoffhaltigen Ionen unter Erzeugung elektrischer Ener
gie umgesetzt wird, und wobei Anodenabgas und Kathodenabgas
abgezogen werden.
In Hochtemperatur-Brennstoffzellen, wie den Typen Solid
Oxide Fuel Cell (SOFC) und Molten Carbonate Fuel Cell
(MCFC) werden Wasserstoff und Sauerstoff unter Erzeugung
von elektrischer Energie zu Wasser umgesetzt. Dazu wird
anodenseitig Wasserstoff und kathodenseitig Sauerstoff bzw.
Sauerstoff und Kohlendioxid zugeführt. Da die zugeführten
Gasmengen jedoch nicht vollständig umgesetzt werden, bilden
sich Abgase auf Seiten der Anode wie der Kathode. Ein Ver
fahren zum Betrieb von Hochtemperatur-Brennstoffzellen ist
aus der deutschen Anmeldung P 40 05 468.3 bekannt. Sein An
wendungsbereich erstreckt sich vorzugsweise auf den Brenn
stoffzellentyp Solid Oxide Fuel Cell. Der der Anode zuzufüh
rende Wasserstoff entstammt bei diesem bekannten Verfahren
beispielsweise der Dampfreformierung eines kohlenstoffhalti
gen Einsatzes, in der Regel entschwefeltem Erdgas. Das die
Dampfreformierung verlassende, Wasserstoff enthaltende Gas
kann weiterer Konditionierung durch CO-Konvertierung,
Wasser- und CO2-Entfernung unterzogen werden, bevor es
der Brennstoffzelle anodenseitig zugeführt wird. In den
Brennstoffzellen wird der Wasserstoff mit Sauerstoffionen,
welche von der Kathoden-Seite der Brennstoffzelle stammen,
unter Erzeugung elektrischer Energie und Wärme umgesetzt.
Durch den unvollständigen Wasserstoffumsatz enthält das
Anodenabgas noch Restwasserstoff und wird beim bekannten
Verfahren wenigstens teilweise in einen oder mehrere Ab
schnitte des Wasserstoff erzeugenden Teils des Verfahrens
zurückgeleitet. An der Kathode fällt ebenfalls ein Abgas
an, welches noch viel Sauerstoff enthält. Das Kathodenabgas
wird zur Nutzung seiner Energie arbeitsleistend entspannt,
wobei es zuvor ergänzend mit einem Teil des Anodenabgases
verbrannt werden kann.
Bei dem der Kathode zugeführten Gas handelt es sich in der
Regel um Luft oder um Sauerstoff angereicherte Luft. Im
Falle der Verwendung von MCFC Hochtemperatur-Brennstoff
zellen kommt CO2 hinzu. Das Kathodenabgas hat zwar einen
verminderten Sauerstoffgehalt, jedoch ist er noch so groß,
daß die Verbrennung mit einem Teil des Anodenabgases eine
unzureichende Nutzung dieses Sauerstoffs darstellt.
Der Erfindung lag damit die Aufgabe zugrunde, den Sauer
stoff des beim Betrieb von Hochtemperatur-Brennstoffzellen
entstehenden Kathodenabgases besser zu nutzen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe, indem das Kathodenabgas
wenigstens teilweise bei der Erzeugung von Wasserstoff aus
einem kohlenstoffhaltigen Einsatz als Sauerstoffträger
eingesetzt wird.
Gegenüber dem bekannten Verfahren bietet das erfindungs
gemäße Vorgehen den Vorteil, daß der Sauerstoff des Katho
denabgases dem Wasserstoff erzeugenden Prozeß zugute kommt
und daß dem Prozeß insgesamt weniger Luft zugeführt werden
muß, was Wärmetauschverluste und Investitionskosten senkt.
Der Einsatz des Kathodenabgases in der Wasserstofferzeu
gung kann gemäß der Erfindung dadurch erfolgen, daß das
Kathodenabgas wenigstens teilweise als Unterfeuerungsluft
bei der Dampfreformierung eingesetzt wird.
Vorteil dieses Vorgehens ist es, daß sich die Summen der auf
hohe Temperatur zu bringenden Luftmengen stark vermindert,
denn sie richtet sich beim erfindungsgemäßen Verfahren im
wesentlichen nach dem Sauerstoffumsatz in Brennstoffzelle
und Reformerheizung zusammen. Dagegen benötigt man bei dem
Verfahren nach dem Stand der Technik zwei getrennte Luftver
sorgungen für Reformer und Brennstoffzelle, wobei die letz
tere einen hohen Luftüberschuß erfordert, der entsprechend
höhere Wärmetauschverluste und größere Heizflächen bedeutet.
Mit der vorgenannten erfindungsgemäßen Verwendung des Katho
denabgases lassen sich somit energetische Vorteile und Ein
sparungen an Investitionskosten gegenüber den bekannten Ver
fahren des Standes der Technik erzielen.
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung des Verfahrens,
wird das Kathodenabgas arbeitsleistend entspannt.
In Kombination mit der Dampfreformierung bietet die arbeits
leistende Entspannung des Kathodenabgases neben dem Energie
gewinn den Vorteil, daß die Beheizung der Dampfreformierung
drucklos erfolgen kann. Dies ist günstig, da ein drucklos
beheizter Reformer in seiner Dimensionierung keiner Ein
schränkung unterliegt, während ein druckbefeuerter Reformer
über eine gewisse Größe hinaus nicht gebaut werden kann.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das Kathodenabgas
nach der arbeitsleistenden Entspannung wegen noch vorhan
dener erhöhter Temperatur direkt als vorgewärmte Unterfeue
rungsluft verwendet werden kann. Die sonst übliche Luftvor
wärmung entfällt, was Investitionskosten einspart.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei im folgenden anhand der
Figur beispielhaft beschrieben. Über Leitung 1 wird ein
Erdgaseinsatzstrom herangeführt, von dem ein Teil mittels
Leitung 2 abgezweigt und zur Unterfeuerung der Dampfrefor
mierung R herangezogen wird. Der restliche Strom wird,
vermischt mit einem Wasserstoffrückführstrom 3, einer Ent
schwefelung S zugeführt. Der entschwefelte Erdgaseinsatz
strom 4 wird mit einem Teil des rückgeführten rohen, heißen
Anodenabgases 5 vermischt der Dampfreformierung R zugelei
tet, während ein weiterer Teilstrom 6 des Anodenabgases
nach einer Wasserabscheidung für die Unterfeuerung der
Dampfreformierung dem Erdgasteilstrom 2 zugemengt wird. Vor
der Vermischung wird das Anodenabgas 6 für die Unterfeue
rung entspannt, was über eine Drosselentspannung oder hier
nicht dargestellt, durch arbeitsleistende Entspannung
geschehen kann. Die vermengten Verbrennungsströme 2 und 6
werden zusammen mit Luft 2′ zum Rauchgas 15 für die Refor
merheizung verbrannt.
Mit dem im Rückführstrom 5′ enthaltenen Wasserdampf wird
der Erdgaseinsatzstrom in der Dampfreformierung zu einem
wasserstoffhaltigen Gas 7 umgesetzt, dessen CO-Anteil in
einer zweistufigen CO-Konvertierung HT/NT abgebaut und
dadurch der Wasserstoffanteil erhöht wird. Optional kann,
wie über die gestrichelten Leitungen 9, 9′, 9′′, 9′′′ darge
stellt, rohes Anodenabgas zugemischt werden. Nach Abschei
dung und Abzug 10 des Wassers im Abscheider D, wird das
verbleibende Wasserstoffgas einer physikalischen Grobwäsche
W zur Entfernung von Kohlendioxid unterzogen, welches über
Leitung 11 abgeführt wird.
Der nunmehr von Wasser und Kohlendioxid weitgehend befreite
Wasserstoff 12 wird über Verdichter V1 auf den Arbeitsdruck
der Brennstoffzelle BZ verdichtet. Von dem verdichteten
Wasserstoff kann ein Teil 3′ abgezogen und in den Erdgas
einsatzstrom 1 für die Schwefelhydrierung zurückgeleitet
werden. Dieser Teilstrom 3′ kann je nach CO-Gehalt zuvor
einer Methanisierung M unterzogen werden. Der als Haupt
strom 12′ verbleibende Wasserstoff wird der Anodenseite A
einer Brennstoffzelle zugeführt, wo unter exothermer
Umsetzung mit Sauerstoffionen elektrische Energie LE
erzeugt wird. Am Anodenaustritt fällt durch die Umsetzungs
wärme heißes rohes Anodenabgas 5 an, das unaufbereitet
rückgeführt wird. Auf diese Weise werden seine fühlbare
Wärme und der Wasserdampfgehalt für die endotherme
Dampfreformierung genutzt, während der zur Unterfeuerung
herangezogene Teilstrom der Ausschleusung von Inertgasen
dient.
Die Kathodenseite K der Brennstoffzelle wird mit Luft oder
sauerstoffangereicherter Luft aus Leitung 13, die mittels
Verdichter V2 auf den Arbeitsdruck der Brennstoffzelle
komprimiert wird, versorgt. Die komprimierte Luft 13′ wird,
nach Vermischung mit einem komprimierten Teilstrom 14′ des
Kathodenabgases, der Kathodenseite der Brennstoffzelle
zugeführt. Am Kathodenaustritt wird heißes Kathodenabgas 14
abgezogen, von dem ein Teilstrom 15 zur Erzeugung von
mechanischer Energie in Turbine X entspannt wird. Das
Austrittsgas der Turbine X wird ganz oder teilweise dem
Reformer zugeleitet, wo es als Unterfeuerungsluft zur
Verbrennung der Heizgase aus den Leitungen 2 und 6 dient.
Claims (4)
1. Verfahren für den Betrieb von Hochtemperatur-Brenn
stoffzellen mit ionenleitendem Elektrolyten, wobei
anodenseitig aus einem kohlenstoffhaltigen Einsatz
erzeugter Wasserstoff zugeführt und dieser mit
sauerstoffhaltigen Ionen unter Erzeugung elektrischer
Energie umgesetzt wird, und wobei Kathodenabgas und
Anodenabgas abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kathodenabgas wenigstens teilweise bei der
Erzeugung von Wasserstoff aus einem kohlenstoffhaltigen
Einsatz als Sauerstoffträger eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Erzeugung von Wasserstoff durch Dampfreformierung
eines kohlenstoffhaltigen Einsatzes erfolgt und das
Kathodenabgas wenigstens teilweise als Unterfeuerungs
luft bei der Beheizung der Dampfreformierung eingesetzt
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kathodenabgas arbeitsleistend
entspannt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beheizung der Dampfreformie
rung drucklos erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4032652A DE4032652A1 (de) | 1990-10-15 | 1990-10-15 | Verfahren zum betrieb von hochtemperatur-brennstoffzellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4032652A DE4032652A1 (de) | 1990-10-15 | 1990-10-15 | Verfahren zum betrieb von hochtemperatur-brennstoffzellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4032652A1 true DE4032652A1 (de) | 1992-04-16 |
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ID=6416297
Family Applications (1)
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DE4032652A Withdrawn DE4032652A1 (de) | 1990-10-15 | 1990-10-15 | Verfahren zum betrieb von hochtemperatur-brennstoffzellen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4032652A1 (de) |
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