DE4032326A1 - Verfahren zur verminderung der konzentration freier halogene in der oberen atmosphaere - Google Patents
Verfahren zur verminderung der konzentration freier halogene in der oberen atmosphaereInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der Konzentra
tion freier Halogene in der oberen Atmosphäre.
In der oberen Atmosphäre, oberhalb der Tropopause in etwa 15 km bis
30 km über der Erdoberfläche ist bei äußerst geringer Dichte eine
Zone, in der aus dort vorhandenem molekularen Sauerstoff Ozon gebil
det ist, das unter der Einwirkung energiereicher, im mittleren bis
fernen UV-Bereich liegende Sonnenstrahlung ein Sauerstoffatom ab
spaltet und dabei Strahlungsenergie aus diesem Spektralbereich ab
sorbiert. Die so abgespaltenen Sauerstoffatome stehen zur erneuten
Ozonbildung durch Reaktion mit Sauerstoffmolekülen zur Verfügung.
Diese Ozonschicht ist für das Leben von eminenter Bedeutung, verhin
dert sie doch aufgrund des Lichtabsorptionsvermögens des Ozonmole
küls im mittleren und fernen Ultraviolett, daß die im Sonnenlicht
reichlich vorhandene harte Ultraviolettstrahlung bis zur Erdoberflä
che durchdringt und dort vorhandenes Leben schädigt. Dabei ist zum
einen die allgemeine Beeinflussung in Flora und Fauna darunter zu
verstehen, die besonders im Bereich niederer Pflanzen und Tiere er
höhten Mutationsraten, und damit Mutanten, die im Ökosystem unkon
trollierbare Folgen hervorrufen können. Zum anderen kann durch die
bei einem Anstieg derartiger Strahlung am Erdboden der Mensch direkt
geschädigt werden, da diese Strahlung als auslösendes Agens z. B. für
Melanome anzusehen ist.
Eine derartige Schwächung der Absorption harter ultravioletter Strah
lungsbestandteile tritt ein, wenn in der Ozonschicht die Ozonkonzen
tration gesenkt wird. Dies erfolgt beispielsweise durch Halogene,
die aus halogenhaltigen Stoffen, etwa den Halogen-Kohlenwasserstof
fen aus anthropogenen Quellen (z. B. aus Reinigungsprozessen oder in
Verbindung mit Aerosol-Sprühgeräten), die in die obere Atmosphäre
gelangen, freigesetzt werden. Dabei spielt insbesondere Chlor aus
chlorhaltigen Halogen-Kohlenwasserstoffen mit mindestens einem Chlor
atom (CHKW) bezüglich des Ozonabbaues eine besondere Rolle. Dieses
Chlor wird bei Spaltung der Halogen-Kohlenwasserstoffe durch sonnen
lichtbedingte Photoprozesse frei gesetzt und zwar als freies Chlor
(oder freies Halogen, wobei für Brom eine zwar schwächere, aber doch
vorhandene Wirkung festgestellt ist). Bei mono-Fluor-tri-Chlor-
Methan ist oberhalb der Tropopause eine nahezu vollständige Abspal
tung des Chlors anzunehmen. Diese freigesetzten Chlor- (bzw. andere
Halogen-)atome fliegen aufgrund der thermischen Wärmebewegung frei
und stoßen mit mittleren freien Weglängen von (wegen der äußerst
geringen Dichte der dort vorhandenen Atmosphäre) mit vorhandenen
Molekülen zusammen, wobei auch Stöße mit Ozonmolekülen vorkommen,
bei denen die Ozonmoleküle zerfallen, und zwar in ein Sauerstoffmo
lekül und ein Sauerstoffatom, letzteres lagert sich an das Chloratom
an. Die Sauerstoffmoleküle stoßen nach einer gewissen Zeit wieder
(bei Zweier-Stößen) mit einem freien Sauerstoffatom zusammen und
bilden mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein neues Ozonmolekül.
Da das in der Ozonschicht freigesetzte Chlor abgespaltene Sauer
stoffatome zumindest für eine gewisse Zeit bindet, wird durch das
Chlor deren Konzentration verringert und so auch die Wahrschein
lichkeit der Neubildung von Ozonmolekülen. Die Chlor- (oder anderen
Halogen-)atome haben in dieser Schicht der oberen Atmosphäre eine
lange Lebensdauer, und sie können daher mit einer Vielzahl von Ozon-
Molekülen in Wechselwirkung treten und so genügen (verhältnismäßig)
wenige Chloratome, um die Ozonschicht nachhaltig zu schädigen.
Hier setzt die Erfindung an, die eine Lösung für das technische
Problem angeben will, die Konzentration freier Halogene in der obe
ren Atmosphäre zu vermindern, um die Beeinträchtigung der Ozon
schicht zu reduzieren.
Als Lösung wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß in den Bereich
dieser oberhalb der Tropopause liegenden Schicht der Atmosphäre, der
Stratosphäre, aus einem dorthin verbrachten Verteilmodul Alkali-
oder Erdalkalimetall freigesetzt wird, wobei das Freisetzen derart
erfolgt, daß das freigesetzte Alkali- bzw. das Erdalkalimetall ato
mar oder zumindest nahezu atomar dispergiert vorliegt, und wobei bei
der Freisetzung eine Verteilung der freigesetzten Alkali- bzw. Erd
alkalimetallatome wolkenartig über einen weiten Bereich erfolgt.
Durch diese Maßnahme wird eine Möglichkeit geschaffen, freie Halo
genatome beim Stoß einzufangen und chemisch zu binden. Die dabei
entstehenden Salze, die zunächst molekular dispergiert vorliegen,
formen im Laufe der Zeit ein Aerosol, das mit einer gewissen Ver
weildauer in der oberen Atmosphäre verbleibt und schließlich in un
tere Stockwerke der Atmosphäre gelangend vom Wettergeschehen erfaßt
und mit der Selbstreinigung der Atmosphäre "ausgewaschen" wird. Dies
gilt auch für nicht verbrauchte Anteile der Alkali- bzw. Erdalkali
metallatome, die, in die unteren Stockwerke der Atmosphäre gelangen,
mit Wasserdampf und Kohlendioxid reagieren und so letztendlich als
ökologisch unschädliche Endprodukte zur Erdoberfläche zurückkehren.
In einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß die atomare Disper
gierung der Alkali- bzw. der Erdalkalimetalle thermisch erfolgt und
der ausgestoßene Dampf als Strahl zum einen Antriebsenergie für das
Verteilmodul liefert und zum anderen der Strahl derart aufgespalten
wird, daß die räumlich breite Verteilung erfolgt, wobei vorteilhaft
die thermische Dispergierung in einer Brennkammer vorgenommen wird,
deren Abgas zum einen Antriebsmittel für das Modul und zum anderen
Trägermittel für die Alkali- bzw. Erdalkaliatome ist. Dadurch kann
das Verteilmodul selbst über zumindest gewisse Strecken bewegen,
was in Verbindung mit der räumlichen Strahlaufweitung für die Aus
bildung eines mit Alkali- bzw. Erdalkaliatomen durchsetzten Korri
dors Sorge trägt. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob das Ver
teilmodul als Flugkörper direkt in sein Zielgebiet geflogen ist, ob
es mit Hilfe einer Rakete vom Erdboden gestartet wurde, oder ob es
satellitenartig in diese Höhe gebracht wird, ggf. von einem Shuttle
oder einem Höhen-Hochleistungsflugzeug, das in der dort vorhandenen
Atmosphäre geringer Dichte noch flugfähig ist. Das Verteilmodul be
wegt sich dann selbst in der dortigen Atmosphäre, wobei der deren
Dichte bestimmende Luftdruck an der unteren Grenze etwa 150 hPa und
an der oberen Grenze etwa 15 hPa beträgt und so im Mittel bei etwa
4% bis 6% des Bodendruckes liegt, so daß zumindest im niederen Be
reichen noch hinreichend Auftrieb aerodynamisch erzeugt werden kann.
Die thermische Dispergierung kann dabei auch mit einem Antrieb des
Moduls gekoppelt sein, so daß der gesamte Gasausstoß dem Vortrieb
dient und dabei das ausgestoßene Gas die Alkali- bzw. Erdalkaliatome
mit sich trägt. Dies ist sowohl bei einem Hochleistungs-Höhenflug
zeug mit Düsenantrieb als auch bei einer Rakete mit Brennkammer
möglich, wobei in beiden Fällen das zu verdampfende Alkali- oder
Erdalkalimetall in die Brennkammer eingegeben wird. Die Eingabe kann
dabei so erfolgen, daß unter der Hitzeentwicklung in der Brennkammer
das Metall geschmolzen und flüssig eingedüst wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird im Bereich der Flugbahn
des Verteilmoduls mittels vom Erdboden ausgehender Strahlung eines
geeigneten Lasers, die derart abgestimmt ist, daß die Halogen-Koh
lenwasserstoffe aufgebrochen werden, für eine Anreicherung mit frei
em Halogen gesorgt. Durch diese Weiterbildung wird eine Halogenab
scheidung bewirkt, die auch Halogen-Kohlenwasserstoffe mit umfaßt,
da deren Moleküle mit hinreichender Wahrscheinlichkeit aufgebrochen
werden, wodurch das in ihnen ursprünglich gebundene Halogen freige
setzt und so zur Abscheidung bereitgestellt wird.
Die Konzentration der freigesetzten Alkali- bzw. Erdalkalidämpfe
kann mit Hilfe spektroskopischer Überwachung bestimmt und geregelt
werden. Dazu ist das Verteilmodul mit einer Bodenstation in Verbin
dung, wobei die Bodenstation ihrerseits mit ggf. auf Restlicht abge
stellte Überwachungseinrichtungen, die auf die von den verdampften
Alkali- bzw. Erdalkalimetallatome, die von der in dieser Höhe herr
schenden energiereichen Strahlung sowie durch dort vorhandene freie
Elektronen angeregt werden, und die die aufgenommene Energie unter
Ausstrahlung ihrer charakteristischen Spektrallinien abgeben, emi
tierten Hauptspektrallinien abgestellt sind. Dadurch ist es in ein
facher Weise möglich, den Dampfausstoß den Gegebenheiten anzupassen
und so den begrenzten Metallvorrat sparsam zu verteilen.
Als besonders vorteilhaft bieten sich für das Verfahren das Alkali
metall "Natrium" und das Erdalkalimetall "Magnesium" an; beide wer
den im technischen Maßstab metallisch gewonnen, beide Metalle sind
daher kostengünstig. Beide Metalle reagieren mit Halogenen, wobei
die entstehenden Salze wasserlöslich sind, beide sind im Ökokreis
lauf vorhanden, eine negative Wirkung auf das Ökosystem ist daher
nicht zu erwarten. Schließlich haben beide Metalle einen nicht zu
hohen Dampfdruck, so daß ihr Verdampfen (relativ) leicht ist; im Ge
gensatz zu den Metallen haben die Halegonide einen (relativ) niede
ren Dampfdruck und sie sind gegenüber Temperatureinwirkung weitge
hend stabil.
Ein theoretisches Verfahrensbeispiel soll den Grundgedanken der Er
findung näher erläutern: Ein in eine niedere Bahn von etwa 20 km Hö
he gebrachtes Hochleistungs-Höhenflugzeug als Verteilmodul stoße
Treibstoffabgas aus, das in einer Brennkammer bei etwa 2000 K erzeugt
wird. Dieser Ausstoß erfolge mit (relativ) geringer Geschwindigkeit,
also mit (relativ) geringem Schub. Dieser Schub reiche gerade aus,
um den noch vorhandenen Luftwiderstand der in dieser Höhe noch vor
handenen Atmosphäre zu kompensieren und den Auftrieb zu erzeugen,
der das Verteilmodul auf der Umlaufbahn hält. Dieses Abgas wird in
der Brennkammer, in deren Austrittsquerschnitt oder in der Auslaß
düse der Brennkammer mit Natrium angereichert. Entsprechend dem sehr
hohen Dampfdruck des Natrium bei 2000 K wird daher ein dampfförmiger
Ausstoß von Natrium erreicht, dessen Massendurchsatz im wesentlichen
durch die Natrium-Zuführung gegeben ist. Wird dieser bei 200 g pro
Kilogramm Treibstoffabgas gehalten, und wird eine Brenndauer von
1 Stunde unterstellt, ergibt sich - bezogen auf einen Treibstoffab
gas-Ausstoß von 1 kg/s - ein notwendiger Treibstoff-Vorrat von 3600 kg
und eine Natrium-Zuladung von 720 kg. Derartige Massen lassen
sich jedoch ohne weiteres in die fragliche Höhe befördern, wobei
auch ein Mehrfaches davon z. B. bei Flugzeugtransport (was wegen der
Wieder-Verwendbarkeit zu bevorzugen ist) befördert werden kann.
Diese so ausgestoßene Wolke breitet sich, wie bei Versuchen zur Er
forschung geophysikalischer Parameter mit von Raketen ausgestoßenem
Bariumdampf in verschiedenen Höhen gezeigt werden konnte, wegen der
Diffusion der ausgestoßenen Natriumatome aufgrund der hohen "Tempe
ratur" (der Terminus "Temperatur" steht hier für die mittlere kine
tische Energie der Atome, Ionen oder Elektronen) schnell auf erheb
liche Durchmesser aus, wobei die Länge der Wolke von der Geschwin
digkeit des Verteilmoduls in einer etwa in gleicher Höhe verlaufen
den Umlaufbahn und von seiner Brenndauer gegeben ist. Das ausgesto
ßene Natrium liegt bedingt durch die hohe Temperatur am Freiset
zungsort atomar vor. Die Natrium-Atome werden unter dem Einfluß der
in dieser Höhe vorhandenen Strahlung sowie der dort vorhandenen
Elektronen mit ihrer (relativ) hohen Temperatur schnell ionisiert
und bilden eine Wolke positiv geladener Natrium-Ionen, die im elek
trischen (und wegen ihrer Eigenbewegung auch im magnetischen) Feld
der Erde triften und die darüber hinaus auch im Konzentrationsgefäl
le nach außen diffundieren, wobei von den vorhandenen Elektronen
herrührende Raumladungen die zwischen den positiven Natrium-Ionen
wirkenden, abstoßenden Kräfte mindern, die Diffusion wird ambipolar,
sie bilden ein thermisches Plasma niederer Temperatur.
Die in die fraglichen Schichten gelangenden CHKW′s werden ebenfalls
gespalten, und zwar unter Freisetzung von Halogen-Atomen, insbeson
dere von Chlor-Atomen. Diese Chlor-Atome werden jedoch im Gegensatz
zu den Natrium-Atomen durch Elektronen-Einfang negativ geladen und
bilden negative Chlor-Ionen, die ebenfalls Bestandteile dieses Plas
mas werden, wobei deren "Temperatur" gegenüber der herrschenden
Elektronen-Temparatur ebenso niedrig ist, wie die der positiven Na
trium-Ionen, die durch Stöße im Laufe der Zeit wesentliche Ener
gieanteile verloren und sich somit "abgekühlt" haben. Zwischen den
positiven Natrium-Ionen und den negativen Chlor-Ionen bestehen elek
trische Anziehungskräfte, die Coulomb-Kräfte, die eine (ladungsmäßi
ge) Rekombination begünstigen. Bei dieser Rekombination entsteht nun
Natriumchlorid, eine auch als Kochsalz bekannte Verbindung, wobei
die Bindungsenergie von so erheblicher Größe ist, daß die Dissozia
tion in Natrium und Chlor unter den herrschenden Bedingungen un
wahrscheinlich wird. Daher gelingt es mit der Anreicherung von Na
trium in der kritischen Zone, daß dort vorhandenes freies Chlor
"eingefangen" und so dem Zyklus des durch Chlor katalytisch begün
stigten Ozon-Abbaues entzogen wird.
Unabhängig von der Brenndauer kann festgestellt werden, daß bei ei
ner Vortriebsgeschwindigkeit von Mach 2 in einer Stunde ein Korridor
von etwa 2000 km Länge mit Natrium versorgt werden kann. Bei dem
herrschenden Luftdruck von einigen Prozent des Bodendruckes werden
freie Weglängen erreicht, die bereits im Centimeterbereich liegen,
so daß die nach außen gerichtete Diffusion eine "Aufweitung" der
ausgestoßenen Natrium-Wolke in den Kilometerbereich erwarten läßt.
Dem entspricht eine Basisfläche von um 1 km2 und somit ein Volumen
(bezogen auf eine stunde Flugdauer) von um 2000 km3.
Die Natrium-Konzentration ist daher im Mittel bei 4.102 pg/m3 zu
erwarten; bei einem Atomgewicht des Natrium von 23 bedeutet dies ei
ne Atomkonzentration von ca. 1010 Natrium-Ionen pro Kubikmeter
(vollständige Ionisation vorausgesetzt). Das Volumenmischungsver
hältnis kann ausgehend von eine atomaren Verteilung bei den Druck
verhältnissen, die mit 5% des Bodendruckes angenommen werden, mit
10-14 angesetzt werden. Demgegenüber liegt die Ozonkonzentration in
mäßig belasteten, und somit als (nahezu normal anzusehenden) Berei
chen, ausgedrückt in Volumenmischungsverhältnis, bei 10-10 bis
10-12. Die die Ozonschicht störende Chlorkonzentration muß bereits
jetzt in belasteten Gebieten mit 10-12 bis 10-13 angesetzt werden,
also etwa zwei Größenordnungen niedriger als die Ozonkonzentration.
Wegen des dauerhaften Einfanges der Chloratome durch das Natrium
wird auch durch die nochmals um eine Größenordnung niedrigere Na
trium-Konzentration (die durch andere Zumischungen auch noch gestei
gert werden kann) die katalytische Wirkung des freien Chlor wirksam
herabgesetzt, so daß in dem von dem Verteilmodul überstrichenen
Schlauch mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ein Großteil des frei
en Chlors eleminiert wird. Dieses Verfahrensbeispiel zeigt die Wirk
samkeit des erfindungsgemäßen Vorgehens.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verringerung der Konzentration freier Halo
gene in der oberen Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Bereich dieser oberen Atmosphäre aus einem dorthin
verbrachten Verteilmodul Alkali- oder Erdalkalimetall
freigesetzt wird, wobei das Freisetzen derart erfolgt, daß
das freigesetzte Alkali- bzw. das Erdalkalimetall atomar
oder zumindest nahezu atomar dispergiert vorliegt, und wo
bei bei der Freisetzung eine Verteilung der freigesetzten
Alkali- bzw-. Erdalkalimetallatome wolkenartig über einen
weiten Bereich verteilt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichet, daß die
atomare Dispergierung der Alkali- bzw. der Erdalkalimetal
le thermisch erfolgt und der ausgestoßene Dampf als Strahl
zum einen Antriebsenergie für das Verteilmodul liefert und
zum anderen der Strahl derart aufgespalten wird, daß die
räumlich breite Verteilung erfolgt, wobei vorteilhaft die
thermische Dispergierung in einer Brennkammer vorgenommen
thermische Dispergierung in einer Brennkammer vorgenommen
wird, deren Abgas zum einen Antriebsmittel für das Modul
und zum anderen Trägermittel für die Alkali- bzw. Erdalka
liatome ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Flugbahn des Verteilmoduls mittels vom
Erdboden ausgehender Strahlung eines geeigneten Lasers,
der derart abgestimmt ist, daß die Halogen-Kohlenwasser
stoffe aufgebrochen werden mit dem Ziel, für eine Anrei
cherung mit freiem Halogen im Bereich des Flugkorridors zu
sorgen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das charakteristische Spektrum des aus
gestoßenen Alkali- bzw. Erdalkalimetalls von der Erdober
fläche aus gemessen und der Ausstoß von Alkali- bzw. Erd
alkalimetall danach durch Fernübertragung zum Verteilmodul
auf Optimum geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904032326 DE4032326A1 (de) | 1990-10-11 | 1990-10-11 | Verfahren zur verminderung der konzentration freier halogene in der oberen atmosphaere |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904032326 DE4032326A1 (de) | 1990-10-11 | 1990-10-11 | Verfahren zur verminderung der konzentration freier halogene in der oberen atmosphaere |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4032326A1 true DE4032326A1 (de) | 1992-04-16 |
DE4032326C2 DE4032326C2 (de) | 1993-07-15 |
Family
ID=6416107
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904032326 Granted DE4032326A1 (de) | 1990-10-11 | 1990-10-11 | Verfahren zur verminderung der konzentration freier halogene in der oberen atmosphaere |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4032326A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3211423A1 (de) * | 1982-03-27 | 1983-09-29 | Karrena GmbH, 4000 Düsseldorf | Verfahren zur herabsetzung des im regen enthaltenen saeuregrades |
DE3322419C1 (de) * | 1983-06-22 | 1984-04-19 | Horst Eduard Gustav 3300 Braunschweig Heinel | Vorrichtung zur Reinigung von sauren Regen verursachenden Abgasen |
DE3302910A1 (de) * | 1983-01-28 | 1984-08-02 | Julius Dr. 8000 München Kern | Verfahren zur verminderung der schaedlichen wirkungen von luftverunreinigungen, insbesondere solchen saurer natur |
-
1990
- 1990-10-11 DE DE19904032326 patent/DE4032326A1/de active Granted
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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MOORE, Walter J.: Grundlagen der Physikalischen Chemie, Walter de Gruyter-Verlag, Berlin New York 1990, S.350-351 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4032326C2 (de) | 1993-07-15 |
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