DE4031578C2 - Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmolekularsieben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KohlenstoffmolekularsiebenInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J20/00—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
- B01J20/02—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material
- B01J20/20—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material comprising free carbon; comprising carbon obtained by carbonising processes
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Kohlenstoffmolekularsieben gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Es ist aus der DE-PS 36 18 426 und der darin zitierten
DE-PS 21 19 829 bekannt, Kohlenstoffmolekularsiebe für
die Trennung kleinmolekularer Gase, insbesondere O₂ und
N₂ dadurch herzustellen, daß feingemahlene Steinkohle in
einer Wirbelschicht mit Luft oxidiert, die Kohle nach
Zugabe von Steinkohlenteerpech als Bindemittel und
Wasser geformt und bei Temperaturen bis 900°C
geschwelt, anschließend bei Temperaturen von 800-900°C
mit Wasserdampf aktiviert und das schwachaktivierte
Vorprodukt bei 750-850°C mit kohlenstoffabspaltenden
Kohlenwasserstoffen behandelt wird.
Die so hergestellten Kohlenstoffmolekularsiebe werden in
Druckwechsel-Verfahren zur Stickstoffgewinnung aus Luft
eingesetzt. Die Betriebskosten von Druckwechsel-Verfah
ren bestehen überwiegend aus Kompressionskosten für die
zu komprimierende Luft. Der sogenannte spezifische Luft
bedarf, d. h. das Verhältnis der eingesetzten Luftmenge
zur erzeugten Stickstoffmenge (m³ Luft/m³ Stickstoff)
sollte möglichst gering sein. Dieser spezifische Luftbe
darf ist unmittelbar mit der Sauerstoffaufnahmefähigkeit
des Kohlenstoffmolekularsiebes verknüpft, die sich aus
dem Unterschied in den Diffusionsgeschwindigkeiten von
Stickstoff und Sauerstoff in dem Kohlenstoffmolekular
sieb ergibt.
Aus der US-PS 47 42 040 und der Japan, Application No.
59/45 194 ist es bekannt, Kohlenstoffmolekularsiebe ei
ner Säurewäsche zu unterwerfen. Durch die Säurewäsche
sollen z. B. Alkalimetallverbindungen aus dem carboni
sierten Kohlenstoff herausgewaschen werden. Anschließend
wird die Säure mit Wasser aus dem carbonisierten
Kohlenstoff wieder entfernt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Kohlenstoffmolekularsieb mit verbesserter Sauerstoffauf
nahmefähigkeit herzustellen, so daß die Energiekosten
bei der Stickstoffgewinnung aus Luft reduziert werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei der Herstel
lung des Kohlenstoffmolekularsiebes Phosphorsäure zuge
setzt wird.
Die Zugabe der Phosphorsäure erfolgt zweckmäßigerweise
durch Zugabe der gut wassermischbaren Phosphorsäure zu
dem Wasseranteil der Rezeptur. Somit wird eine leichte
und genaue Dosierung erreicht und gleichzeitig eine
gleichmäßige Verteilung in der Kohle/Steinkohleteerpech-
Mischung erzielt.
Es wurde gefunden, daß insbesondere ein Zusatz von 0,3-3%
Phosphorsäure (bezogen auf das Gewicht Kohle und
Steinkohlenteerpech) ein Kohlenstoffmolekularsieb mit
verbesserter Sauerstoffaufnahme ergibt.
Die Sauerstoffaufnahmefähigkeit bezüglich der Trennung
von Stickstoff und Sauerstoff wird mit einer Testmethode
bestimmt, die den Unterschieden in den Diffusi
onsgeschwindigkeiten von Stickstoff und Sauerstoff Rech
nung trägt (1-Minuten-Test).
Ein mit dem zu testenden Kohlenstoffmolekularsieb ge
füllter Adsorber (200 ml Inhalt) wird eine Minute lang
von Luft durchströmt, die von einer Luftpumpe unter ei
nem Druck von 1013 mbar zugeführt wird. In dieser Zeit
nimmt das im Adsorber enthaltene Kohlenstoffmoleku
larsieb aufgrund seines Porengefüges Gas auf, wobei der
Sauerstoff wegen der höheren Diffusionsgeschwindigkeit
bevorzugt vor dem Stickstoff adsorbiert wird. Der Stick
stoff passiert größtenteils die Trennporen und tritt am
Ende des Adsorbers wieder aus. Nach einer Minute wird
dieser Vorgang beendet und der Adsorber wird im Ge
genstrom mittels einer Vakuumpumpe auf 40 mbar evakuiert.
Hierbei wird ein an Sauerstoff angereichertes Gas gewon
nen, das in einen Gasometer eingebracht wird. Die desor
bierte Gasmenge, bezogen auf das Volumen des Kohlen
stoffmolekularsiebes (Relativvolumen RV = l Gas/l CMS)
und die maximale sowie die mittlere Sauerstoffkonzen
tration des Desorptionsgases werden gemessen. Beide
Sauerstoffkonzentrationen sind gegenüber der Sauerstoff
konzentration in Luft (21 Vol.-%) erhöht. Das ermittelte
Relativvolumen sollte zwischen 2,0 und 2,6 liegen. Mit
abnehmendem Relativvolumen steigt der mittlere Sauer
stoffgehalt an.
Ein Maß für die Sauerstoffaufnahmefähigkeit eines
Kohlenstoffmolekularsiebes ist die Höhe des mittleren
Sauerstoffgehaltes (bei vorgegebenem RV-Wert) im Desorp
tionsgas dieses Tests. Je höher der mittlere Sauer
stoffgehalt bei gleichem Relativvolumen ist, desto gün
stiger ist die Trennleistung in der technischen Druck
wechsel-Anlage. Von einem guten Kohlenstoffmolekularsieb
zur Stickstoffgewinnung aus Luft wird gefordert, daß
beim Durchströmen einer Kohlenstoffmolekularsieb-Schüt
tung mit Luft pro Zeiteinheit eine möglichst große spe
zifische Menge an Sauerstoff (l Sauerstoff/l CMS) aus
der Luft adsorbiert wird und somit ein sauerstoffarmer
Stickstoff den Adsorber verläßt.
Zur vergleichenden Bewertung der Kohlenstoffmolekular
siebe können die beschriebenen Meßwerte des 1-min-Tests
herangezogen werden, denn die aufgenommene Sauerstoff
menge kann aus den Meßwerten Relativvolumen und mitt
lerer Sauerstoffgehalt errechnet werden. Wird das 1 min-
Relativvolumen mit dem mittleren Sauerstoffgehalt
multipliziert, so erhält man die spezifische Sauerstoff-
Aufnahme des Kohlenstoffmolekularsiebes:
Je höher die spezifische Sauerstoff-Aufnahme (l O₂/l
CMS) ist desto besser sind die Trenneigenschaften des
Kohlenstoffmolekularsiebes.
Im Bereich der 1 min-Relativvolumina von 2,0-2,6 kann
die Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Kohlenstoffmoleku
larsiebe wie folgt bewertet werden:
Sauerstoff-Aufnahme | |
CMS-Qualität | |
< 1,05 l/l | |
normale Qualität | |
1,05-1,15 l/l | gute Qualität |
< 1,15 l/l | sehr gute Qualität |
Die erfindungsgemäß hergestellten Kohlenstoffmolekular
siebe weisen spezifische Sauerstoffaufnahmen von < 1,15
l/l auf.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Beispiele nä
her beschrieben.
72 Gewichtsteile Fettkohle der Korngröße 100% kleiner
80 µm, die in der Wirbelschicht mit Luft bei 230°C bis
zu einem Sauerstoffgehalt von 12 Gew.-% behandelt wurden,
werden mit 28 Gewichtsteilen Steinkohlenteerpech (Weich
pech, Erweichungspunkt nach Krämer Sarnow 50-55°C)
unter Zusatz von 20 kg Wasser/100 kg Feststoff (oxi
dierte Fettkohle und Steinkohlenteerpech) bei Temperatu
ren von 70°C gemischt. Die Mischung wird in einer
Strangpresse zu zylindrischen Formkörpern von 2 mm
Durchmesser geformt. Diese Formkörper werden in einem
kontinuierlich betriebenen Drehrohrofen bis zum Errei
chen einer Endtemperatur von 880°C geschwelt. Das
Schwelgut wird anschließend in einem weiteren Drehrohr
ofen bei Temperaturen von 810°C mit Wasserdampf akti
viert. Die Verweilzeit beträgt 65 min. Das Reaktionsgas
enthält 75 Vol.-% Wasserdampf. Die Aktivierung wird so
geführt, daß ein Aktivierungsgrad von 5% erreicht wird.
Das erhaltene Aktivat wird anschließend in einem Vibro-
Ofen mit Benzol nachbehandelt. Dabei wird ein Stick
stoff-Benzol-Gemisch mit 8 Vol.-% Benzol im Gegenstrom
bei 800°C durch den Vibro-Ofen geführt. Die Eigenschaf
ten des erhaltenen Kohlenstoffmolekularsiebes sind der
Tabelle 1 zu entnehmen.
Die Herstellung des Schwelgutes erfolgt wie im Beispiel
1 beschrieben, jedoch wird der Rezeptur 0,3 Gew.-% Phos
phorsäure (bezogen auf Kohle und Steinkohlenteerpech)
zudosiert. Um eine gute Verteilung der Phosphorsäure in
der Mischung zu erreichen, wurde die Phosphorsäure (1,5
kg H₃PO₄/100 kg Wasser) mit dem in der Rezeptur enthal
tenen Wasser (20 kg Wasser/100 kg Feststoff) gemischt.
Das Schwelgut wird anschließend wie in Beispiel 1 im
Drehrohrofen aktiviert und im Vibro-Ofen mit einem
Benzol-Stickstoff-Gemisch mit 8 Vol.-% Benzol nachbe
handelt. Die verbesserten Eigenschaften des Kohlenstoff
molekularsiebes sind der Tabelle 1 zu entnehmen.
Die Herstellung des Kohlenstoffmolekularsiebes erfolgt
wie in Beispiel 2 beschrieben, jedoch wurde der Gehalt
an Phosphorsäure auf 1,5 Gew.-% (bezogen auf Kohle und
Steinkohlenteerpech) erhöht. Eine weitere Verbesserung
der spezifischen Sauerstoff-Aufnahme konnte erzielt wer
den.
Die Herstellung des Kohlenstoffmolekularsiebes erfolgt
wie in Beispiel 2 beschreiben, jedoch wurde der Gehalt
an Phosphorsäure auf 3 Gew.-% (bezogen auf Kohle und
Steinkohlenteerpech) erhöht. Eine weitere Verbesserung
der spezifischen Sauerstoffaufnahme konnte erzielt wer
den.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmolekularsieben
für die Trennung von Sauerstoff und Stickstoff, bei dem
feingemahlene Steinkohle in einer Wirbelschicht mit Luft
oxidiert, die Kohle nach Zugabe von Steinkohlenteerpech als
Bindemittel und Wasser geformt und bei Temperaturen bis 900°C
geschwelt, anschließend bei Temperaturen von 800-900°C
mit Wasserdampf aktiviert und das schwachaktivierte Vor
produkt bei 750-850°C mit kohlenstoffabspaltenden Koh
lenwasserstoffen behandelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß
dem Wasser Phosphorsäure zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phosphorsäure mit einer Konzentration von 0,3-3% be
zogen auf das Gewicht von Kohle und Bindemittel zugesetzt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904031578 DE4031578C2 (de) | 1990-10-05 | 1990-10-05 | Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmolekularsieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904031578 DE4031578C2 (de) | 1990-10-05 | 1990-10-05 | Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmolekularsieben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4031578A1 DE4031578A1 (de) | 1992-04-09 |
DE4031578C2 true DE4031578C2 (de) | 1995-11-23 |
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ID=6415674
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904031578 Expired - Fee Related DE4031578C2 (de) | 1990-10-05 | 1990-10-05 | Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmolekularsieben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4031578C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS62176908A (ja) * | 1986-01-29 | 1987-08-03 | Kuraray Chem Kk | 炭素分子篩の製法 |
DE3618426C1 (de) * | 1986-05-31 | 1987-07-02 | Bergwerksverband Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmolekularsieben |
-
1990
- 1990-10-05 DE DE19904031578 patent/DE4031578C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4031578A1 (de) | 1992-04-09 |
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